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green

Wie verflochten die Probleme sind in einer Welt, in der aus Geld ständig mehr Geld gemacht werden muss, zeigt sich sehr deutlich an der Entwicklung im journalistischen bzw. publizistischen Bereich. Besonders der Umgang mit dem Publikum, Diskussion und Debatte, offenbaren die Entwicklung einer Spirale, auf der sich die Qualität des Journalismus Richtung Nirwana bewegt.

Wir haben durch das Internet einen immensen wirtschaftlichen Druck auf die Verlage, schon allein weil es nicht mehr nötig ist, Zeitungen aus Papier zu lesen. Der Einbruch bei den Einnahmen von Abonnenten und Anzeigenkunden kann nicht aufgefangen werden. In der Folge werden Journalisten entlassen oder – schlimmer noch für die Qualität – so schlecht bezahlt, dass sie sich den Luxus von Recherche und Gründlichkeit nicht mehr leisten können. Zudem sitzt allen die Angst im Nacken, den Job zu verlieren. Das fördert nicht gerade den Mut zur Kritik.

Nachtbereitschaft?

Eine der Errungenschaften des Internets ist die Möglichkeit für Publizisten, mit ihren Lesern in Kontakt zu treten. Das ist die Domäne der Blogger, die aus Leidenschaft schreiben und ihrer Leserschaft für die Diskussion als Autoren zur Verfügung stehen. Eine solche Möglichkeit haben die Verlage nicht. Alles, was sie bislang in dieser Richtung getan haben, ist nicht zu ihrer Zufriedenheit ausgefallen, so dass sie zunehmend lieber auf die Diskussion verzichten.

Wie auch immer dies ein Armutszeugnis für die betreffenden Redaktionen ist, so steht dahinter aber auch ein Problem, das unter den gegebenen Umständen nicht lösbar ist: Man kann nämlich niemanden bezahlen für die Arbeit, die Blogger ganz selbstverständlich leisten. Die Zeitspanne, in der Blogger ihre Blogs betreuen, wäre schon als Bereitschaftsdienst unfinanzierbar. Der Aufwand, den die Diskussion bedeutet, kann nicht zur Arbeitszeit werden.

Andererseits kann es auch nicht hingenommen werden, dass Journalisten sich bereit erklären, 24/7 für ihre Verlage im Einsatz zu sein. Schon die Betreuung von Diskussionen als Job im Job würde entweder die Kassen sprengen oder bedeuten, dass solche Autoren für einen sittenwidrigen Stundenlohn arbeiten. Dieser würde wiederum Druck auf die Gehälter des ganzen Standes bewirken. Im Kapitalismus vulgo Marktwirtschaft® ist ein wirklich interaktiver Journalismus nicht organisierbar.

Kapitalismus ohne Markt®

Blogger können also von ihrer Arbeit niemals leben, wenn sie denn ernsthaft welche sind und sich der Diskussion stellen. Das geht nämlich nicht ein bis zwei Stunden täglich, sondern es erfordert eine Dauerpräsenz, auch wenn man nur sporadisch die Diskussion aufruft. Gerade wenn eine solche aber lebhaft läuft, kann man nicht Feierabend machen, schon gar nicht regelmäßig. Modelle, die das Beste beider Welten versucht haben – in der Regel durch roboterhafte Moderation, freie Fahrt für freie Trolle oder Praktikanten im Tageseinsatz, sind kläglich gescheitert.

Hier ist eine weitere Tätigkeit, für die Bedarf besteht, die aber eben nicht verwertbar ist und ihren Akteuren daher nicht das Brot zum Essen einbringt. Wir haben hier eigentlich alles, was Markt® angeblich ausmacht: Angebot, Nachfrage und Produktion. Aber alles, was die Produzierenden in diesem System einfahren, sind Almosen oder Einnahmen aus Werbung, die wiederum alles konterkariert, wofür diese Form des Publizierens steht – und obendrein auch kaum etwas einbringt.

p.s.: Für die Unterstützung meiner Arbeit möchte ich mich bei dieser Gelegenheit wieder einmal herzlich bei allen großzügigen Spender/innen bedanken.

 
pling

Die Mehrheit der Deutschen habe Probleme mit der Linkspartei und einem Ministerpräsidenten aus deren Reihen, weil diese sich nicht von der DDR-Vergangenheit gelöst habe, so lese ich und lese ich, bis ich es auswendig kann. Es ist müßig, sich immer und immer wieder selbst zu wiederholen, aber noch einmal: Was ist das für ein hohles Selbstverständnis, wenn die Herrscher der Öffentlichkeit nicht einmal mehr erwägen, dass solche ‘Meinungen’ mit dem zu tun haben, was die Gefragten zuvor gehört und gelesen haben?

Hier ist der erste Schritt zur Wissenschaft entscheidend: Das wissen-Wollen, das unmittelbar zum Fragen führt, zum Nachfragen nämlich. Wenn ich wissen will, wie die Probanden zu ihrer Einstellung kommen, wenn ich wissen will, ob sie da vielleicht einfach etwas nachplappern oder ankreuzen, was man ihnen zuvor förmlich eingetrichtert hat, frage ich nach. Ich prüfe, ob sie überhaupt verstehen, was sie da sagen. Einfache Frage: Inwiefern hat sich da wer von seiner DDR-Vergangenheit nicht gelöst? Worin zeigt sich das? Wetten, da kommt nur heiße Luft mit Mundgeruch?

Ewig hallt die Grotte

Oder anders: Was hat Bodo Ramelow denn in der DDR so gemacht? Ich wäre auf die Antworten nur zu gespannt, denn Ramelow war Bürger der BRD. So einfach ist Wissenschaft. Wissenschaft, da bin ich mir sogar mit meinem Erzgegner Popper einig, ist zuerst die Kunst des Ausschlusses. “Falsifikation” heißt das. Man stellt fest, ob etwas falsch ist, die Wahrheit muss sich dann woanders befinden. Ich versuche also Aussagen, die ich zu veröffentlichen drohe, ihrer Falschheit zu überführen. Wenn mir das gelingt, halte ich die Klappe.

Nicht so die Presse und ihr Widerhall Zwo Null. Seit Wochen lese ich jeden Tag Aussagen von Fachexperten der neoliberalen Konkurrenz, den Stuss über eine DDR-Vergangenheit; die alten Lügen, die noch 25 Jahre ‘danach’ verschweigen, wo die Stalinisten der Ost-CDU, der Bauernpartei und der LDPD zum Beispiel alle geblieben sind. Kein Wort davon. Dafür wird ein alter Sozialdemokrat zum SED-Büttel verklärt, als seien wir wieder in den Sechzigern. Und nachdem also dieser Quatsch täglich verbreitet wurde in dieser Republik der Wendehälse im Kanzler- und Präsidentenamt, dieser aschhkalten Ära von Kommunistenfeinden und Russenhassern, da wird er wieder eingeholt und als ‘Meinung’ verkauft. Das macht mich nur noch müde. Unendlich müde.

 
dt

Ich möchte es einfach einmal aufschreiben, weil es mich nervt. Es sind keine neuen Erkenntnisse, es ist nicht vollständig und auch nicht die Quintessenz, vielmehr sind es ein paar Binsenweisheiten, die man beachten muss, um sich nicht zum publizistischen Vollhorst zu machen. Kann aber scheinbar niemand mehr. Die Journaille, die sich für ihr grottiges Ejakulat noch mit Medaillen behängt ebenso wenig wie die ach so alternativen Fuzzis aus jedem Krawallblog, die glauben, es genau so gut zu können. Dabei könnten die wenigstens an der Stelle, wo sie damit recht haben, einmal kurz innehalten.

Es gibt so einiges, das ist von der Sorte ‘Tut man nicht’, und das heißt so, weil man es nicht tut. Das ist zum Beispiel abschreiben. Tut man nicht. Niemals. Wenn ich eine Meldung lese, habe ich der gefälligst zu misstrauen. Wenn sie nicht in mein Weltbild passt, bin ich misstrauisch, weil ich mir das nicht zufällig zusammengebaut habe. Ich halte Dinge für wahr, möglich, wahrscheinlich, unwahrscheinlich, unmöglich oder unwahr. Was da weiter rechts angesiedelt ist, macht mich stutzig.

Cogito ergo sum

Wenn ich etwas erfahre, das mein Weltbild stark bestätigt, – HALLO, ZUHÖREN! – dann macht mich das stutzig. Weil ich mir nicht traue. Ich bin ein Mensch, ich habe Neigungen, die meinen Verstand beeinträchtigen. Kritisch bin ich, wenn ich mich selbst anzweifle. Was mich bestätigt, hat daher geprüft zu werden, als sei es unmöglich. Gibt es noch andere Quellen? Hat meine einen Grund, das so und nicht anders darzustellen? Haben die, auf die ich mich beziehe, schon einmal gelogen? Ja, das ist ein anderes Geschäft als irgendwen zu zitieren, nicht wahr? Da ist der Copy and Paste-Hanswurst schon lange fertig, wo die Arbeit eigentlich beginnt.

Propaganda zum Beispiel, macht man nicht! Wenn ich eine öffentliche Meinung verstärke, dann ist das Propaganda, nichts anderes. Wenn die Medien voll sind mit Meldungen, dass Loriot ein furchtbarer Schurke ist, dann habe ich alles Mögliche im Sinn, aber nicht zu erzählen, wie furchtbar der Superschurke Loriot ist. Ich schreibe keine Anti-Loriot-Appelle¹, niemals, denn das ist Propaganda. Ich äußere mich niemals über Schurkereien von Loriot, die ich nicht für zweifelsfrei bewiesen halte, denn das wäre üble Propaganda. Im Gegenteil habe ich den Anspruch, nur etwas zu sagen, wenn es eine Sache aus einer neuen Perspektive beschreibt oder neue Fakten enthält. Sei es auch nur mein Ärger, dann habe ich das aber genau so deklarieren.

Womit wir bei Transparenz sind: Das Einzige, das nicht zur Informationspflicht gehört, sind Quellen, deren Wohlergehen sonst gefährdet wäre. Alles andere wird offengelegt, vor allem von mir selbst: was mich bewegt, warum ich etwas sage, wie ich denke, wie ich dazu komme, was mich treibt, wer mich beeinflusst, wer mich bezahlt. Alles andere läuft auf Propaganda hinaus. Ich kann mich auch irren, dann sage ich auch das, und zwar sobald ich meinen Irrtum feststelle. Das ist ganz einfach, wenn man sich selbst nicht für wichtiger hält als die Nachricht oder den Kommentar.

Das Urteil

Womit wir abschließend bei dem sind. Ein Kommentar darf fast alles, aber nur, wenn das da oben beachtet wird. Sonst ist er Propaganda. Der Kommentar ist die höchste Kunst, die das höchste Risiko birgt, in miserabelste Propaganda abzurutschen. Ein Kommentar ist ein Urteil, meist sogar eine Sammlung von Urteilen. Die lässt man nicht ab, wenn man sich nicht in die blutigen Abgründe des Zweifels begeben hat. Was zweifelhaft ist, muss zweifelhaft bleiben, der Rest ist die Wahrheit. Wenn einer dann ein verurteilter Hanswurst ist, darf man ihn so nennen. Wenn etwas skandalös ist, darf man Konsequenzen fordern.

Aber gerade hier gilt: Wenn ich mich geirrt habe, muss ich meinen Irrtum lauter beklagen als ich vorher andere angeklagt habe. Ich muss deutlich machen, dass, worin und warum ich mich geirrt habe. Ich muss mir und anderen die Gelegenheit geben, aus solchen Fehlern zu lernen, und ich selbst habe die verdammte Pflicht dazu.

So, und dann sagt mir mal, wo diese Maßstäbe gelten? Ich weiß, es ist traurig, aber wenn wir sie aufgeben, bleibt irgendwann nichts mehr außer Hetze und Geschrei.

¹: Für Schlaumeier ergänzend angemerkt: selbstverständlich schreibe ich auch keine Pro-Appelle oder Elogen jedweder Art. Muss ich erwähnen, dass das Propaganda wäre?

 
shutup

Es hört nicht auf, dass sich Journalisten über ihre Leser beschweren, von ihnen am Ende verlangen, die besseren Journalisten zu sein und jedem “Verschwörungstheorien” anzudichten, der anderer Meinung ist. Dabei halluzinieren sie sich selbst expressis verbis Verschwörungen von Internetbösewichten zusammen, die sich absprechen, um in den Foren die Debatte zu bestimmen. Das ist in dieser Ausprägung krank, aber es hilft nicht, sich an solchen Reaktionen abzuarbeiten, denn es gibt eine Lösung, die konstruktiver ist als der berechtigte Vorwurf, dass die versammelte Journaille einen an der Waffel hat.

Zunächst einmal einige Zitate, die nicht ganz abgesichert sind, weil es sich offenbar um solche aus Printartikeln handelt, die ich mir nicht so fix besorgen kann. Korrekturen jederzeit erwünscht!

Der Leser und seine Defizite

Hans Leyendecker beschreibt den Verschwörungstheoretiker:
Es lag immer schon in der Natur von Verschwörungstheorien, dass sie nie zu widerlegen waren. Keine Beweise? Na bitte, das beweist doch nur, dass die Verschwörer verschlagen sind, weil sie ja sonst Spuren hinterlassen hätten. [...] Der 11. September, der Kennedy-Mord – alles ganz anders als es verbreitet wird. Verschwörungstheoretiker fangen immer mit der eigenen Schlussfolgerung an und ordnen dann dazu passend die Welt.

Letzteres ist sehr zutreffend, und Leyendecker erlaubt sich, das gegen die Leser in Stellung zu bringen, was ja nur zu berechtigt wäre, wenn nicht eine der Sternstunden der Leserschelte sich neulich bei SpOn so gestaltet hätte: Nachdem der Spiegel sich mit haltlosen Angriffen gegen Putin blamiert hatte (die Absturzursache des Flugzeugs ist bis heute ungeklärt), wurde ein Leser vom Redakteur gefragt, ob er denn „konkrete Belege“ hätte, dass die Situation anders gewesen sei als vom Spiegel behauptet. Da setzt sich die Journaille ins Recht, das so lange gilt, bis der Leser das Gegenteil bewiesen hat. Hier wird gleich ganz auf Belege verzichtet, da ist sogar der Verschwörungstheoretiker mit seinen Mühen post festum noch seriöser.

Noch ein Zitat von Leyendecker:
Guter Journalismus muss, zumindest wenn es um Recherche geht, völlig ergebnisoffen sein. Aber sind Leser ergebnisoffen? Will jeder Leser die Annäherung an die Wahrheit? (…) Es gibt Defizite bei den Medien und es gibt Defizite bei den Lesern“.

Verschwörung? Konzertierte Aktion!

Wenn der Journalismus aber nicht ergebnisoffen ist, ist er Müll. Dann macht ihn nichts besser, auch nicht die blödeste Leserreaktion. Aus solchem Unfug spricht der beleidigte Gatekeeper: “Journalisten belehren Leser, nicht umgekehrt!” ist die Devise. Dass es einen Dialog geben könnte, darauf kommt der Mann gar nicht. Was juckt es mich, wenn mich ein Irrer beschimpft in einem Forum, in dem mich auch Menschen mit Verstand korrigieren? Will ich etwas lernen? Dann suche ich mir die Beiträge heraus, die dazu geeignet sind und fokussiere nicht auf die anderen. Stattdessen werden aber mit schalen Ausreden gleich alle gemobbt oder ausgesperrt, die anderer Meinung sind.

Nonnenmacher von der FAZ wird zitiert, es sei “eine konzertierte Aktion am Werk, erkennbar an fast wortgleichen Mails“, wenn der Putinversteher bei ihm vor der Tür steht. Welch eine Bankrotterklärung! Das Phänomen, wenn es denn nicht erfunden ist, nennt sich “Spam”. Das wirft man weg und fertig. Ich habe hier auch regelmäßig Kommentare, die kommen mir verdächtig vor. Finde ich sie dann wortgleich woanders, landen sie im Schredder. Andere sind so allgemein gehalten, dass sie sich offenbar nicht auf den Artikel beziehen. So etwas fliegt raus. Und weil sie also nicht die Kompetenz haben, Spam von ernstzunehmenden Kommentaren zu unterscheiden, wittern sie eine “konzertierte Aktion”.

Sowas kommt von sowas. Was auch immer den Journalismus so ruiniert hat, was dazu beiträgt; ob nun Hinterzimmertreffen, Think Tanks, miese Bezahlung, Lobbyismus, Kostendruck, Eitelkeit, Vetternwirtschaft oder das Wetter, kann mir hier wurscht sein. Das Allerletzte ist aber, das in eine Leserbeschimpfung münden zu lassen anstatt seinen eigenen verdammten Job so zu machen, dass man sich nicht dafür schämen muss. Das Bild da oben sagt doch alles: “Diskussion geschlossen – lesen Sie die Beiträge!”. Was soll das anderes heißen als “Schnauze, du bist hier nur Leser!“?

[Update:] Hier beim Max noch mehr zum Thema, hier bei Gärtner, hier beim Tuxprojekt und hier bei der Metawahrheit.

 
Der folgende Artikel wird euer Leben völlig verändern. Es gibt kein Zurück zum ‘Vorher’, also überlegt euch gut, ob ihr das wissen wollt! Was da auf euch zukommt, hat man noch vor wenigen Tagen für völlig unmöglich gehalten – nicht bloß aus ideologischen Gründen, sondern weil es schon physikalisch unmöglich zu sein schien. Eine solche Sensation ereignet sich nur einmal in vielen tausend Jahren, aber wir müssen dem ins Auge sehen. Es mag sein, dass sich Legenden als wahr erweisen. Menschen, die übers Wasser gehen, Feuer speiende Drachen oder Zauberkräfte sind ein müder Abklatsch gegen diese Nachricht. Lesen Sie jetzt bei Clickbaiter’s, wie Sie auch bald über sagenhafte magische Fähigkeiten verfügen!

Es gab in den letzten Wochen einige Diskussionen um Medienkompetenz, in deren Rahmen ich u.a. des Begriffs “Clickbaiting” gewahr wurde, den ich noch nicht kannte. Früher benannte man dergleichen mit dem ebenfalls schönen Deutschen Wort “Awareness” in diversen Kombinationen wie -hure oder -schleuder. Die Variante des Clickbaiting ist allerdings nicht nur weit verbreitet, sondern auch besonders nervig. Es reicht mir schon völlig aus, wenn ein Teaser, die kurze Einleitung zu einem Artikel, mir nicht mitteilt, worum es geht. Dann bin ich weg und komme nicht wieder.

+++EILT+++SENSATIONELL+++ACHTUNG+++LOSLOS AUFMACHEN!!!+++

Auch jene Teaser haben es mir schwer angetan, die mir absichtlich eine einfache Information vorenthalten. Man soll dann einen ganzen Artikel aufrufen, um etwas zu erfahren, das auch in drei Wörtern oder zwei Zahlen geht. “So sensationell gewann der FC Bla gegen den VfL Blub” etwa. Anstatt das Ergebnis mitzuteilen, wird der Quatsch aufgeblasen, man soll dann noch eine weitere Seite aufrufen und wird mit noch mehr Werbung beglückt. Das kann jeder, es funktioniert immer gleich und ist nichts als publizistischer Spam.

Natürlich gibt es ganze Domains, die nichts anderes machen, aber ich kenne auch kaum einen Medienverlag, der auf diese Beleidigung der Intelligenz seiner Kunden verzichtet. Es ist die nächste Attacke des Boulevards auf den Restjournalismus. Mich ätzen dabei schon Ankündigungen an, die mit Fragepronomen daherkommen: “Wie Sie …“, “Was er …“, “Warum wir…“. Anderes Beispiel; “So” oder “Darum”, Beispiele von heute: “Knigge 2.0 So leicht blamieren Sie sich am Handy“; “So kommt die Milch ohne Kleckern aus der Tüte“; “Darum haben Amerikaner mehr Kinder als Deutsche” (alle von stern.de).

Darum ist der Russe so brutal

Derart wird behauptet, es würden relevante Fragen beantwortet, tatsächlich aber hat sie niemand gestellt, die Antwort bleibt aus und der Sermon ist obendrein banal. Vor allem aber ist dieser Ankündigungsstil der Ersatz für eine Information, für die zu interessieren ich mich entscheiden könnte. Wenn ich eine Vorstellung davon habe, was mich erwartet, kann ich mir das anschauen oder nicht.

Das genau aber ist nicht gewollt, ebenso wenig wie Zustimmung oder Ablehnung im Rahmen einer kritischen Lektüre. Es wird vielmehr eine Belehrung angekündigt über eine scheinbar relevante Frage, und dann kommt heiße Luft. Wenn die Entmündigung schon im Auftakt stattfindet, hat das aber Folgen: Auf die Dauer wird der vorletzte Depp lernen, dass es sich nicht lohnt, so einen Stuss zu lesen. Zahlen wird dafür auch niemand mehr. Vermutlich ist dann wieder Google schuld.

 
hdgdl

Eigentlich hatte ich hier bereits alles gesagt, aber es wird ja nicht besser, und daher verweise ich erstens darauf, was andere noch zu sagen haben, zum Beispiel der Kieztourette oder Monsieur Sabot. Und für die Kleinen, die tatsächlich keinerlei Idee mehr haben, was ein Streik eigentlich ist, sei zweitens die Wikipedia empfohlen, für den Anfang.

Gerade gestern hatte ich wieder eines dieser Gespräche; jemand machte mir deutlich, dass man mit der Aufnahme einer Arbeit wisse, was man bekomme und daher kein Recht habe, sich zu beschweren. Ernsthaft vertrat der Mann in der Konsequenz die Ansicht, es hätte kein Streikrecht zu geben und man müsse sich stets am unteren Limit orientieren. Wenn einer mehr bekommt als der andere, ist derjenige, der weniger bekommt, im Recht. Wer mehr fordert, ist unverschämt. Ich nannte das “gehirngewaschen”, was willst du machen? Der grandiose Erfolg, diese Haltung erzeugt zu haben, wird jetzt für die nächste Stufe genutzt:

Hängt ihn!

Das ‘Doxxen’, also die Veröffentlichung von Adresse, Telefonnummer und anderer privater Daten, wie es zuletzt durch die deutsche Hetzpresse gegenüber dem Chef der GdL stattgefunden hat, ist das endgültige Niederklatschen des Niveaus politischer Propaganda auf den harten Boden der faschistischen Gesinnung. Das muss man sich begreiflich machen: Da schwafelt die Journaille scheinheilig von einem “Zorn”, gar “Volkszorn”, den ein streikbereiter Gewerkschafter auf sich gezogen habe und gibt gleichzeitig dem potentiellen Lynchmob das nötige Wissen an die Hand, ihn heimzusuchen.

Selbstverständlich trägt der Artikel keine Unterschrift, nicht einmal ein Kürzel. Wie wir sehen, hat der Qualitätsjournalismus® völlig recht, wenn er die anonyme Hetze im Internet anprangert. Gemeint ist aber offenbar nur solche, die nicht unter das Leistungsschutzgesetz fällt. Es wird nicht weniger widerlich, im Gegenteil. Man sollte die Gewerkschaft tätig unterstützen, was mehr als nötig ist, denn es geht um die letzten Rechte und das bisschen Durchsetzungsfähigkeit, das die immer noch zu teuren Lohnsklaven haben. Es sollen nur mehr jene Gewerkschaften übrigbleiben, deren korrupte Bosse jederzeit auch die Seiten wechseln könnten. Für den Standort, für Deutschland, für das Wachstum®. Gegen alle, die noch aufmucken. Ihr werdet euch noch daran erinnern.

 
seils

Die Ernte des Qualitätsjournalismus ist reich. Ich nenne ihn bekanntlich gern Q-Journalismus oder gleich Kuhjournalismus, aber wer sich intensiver mit der jüngeren Geschichte dieses Berufsstands beschäftigt, für den ist schon das Original ein Schimpfwort. Unabhängigkeit? Gibt es nicht. Die einen arbeiten für Medienkonzerne, die wiederum von privaten Geldgebern abhängen. Die anderen arbeiten für eine von Parteiinteressen durchseuchte öffentlich-rechtliche Firma. Alle treffen sie sich in Zirkeln, die wiederum politisch-industriell geprägt sind und vor allem als “transatlantische” Karrieren machen oder sie beenden.

Als Begleitmusik läuft das Requiem auf die Auflage, es wird immer weniger verkauft und gelesen. Wenn überhaupt, ist Boulevard angesagt, von dem echte Journalisten früher wussten, dass das der Rinnstein ist, in den sich ergießt, was ernsthafter Journalismus sprichwörtlich ausscheidet. Nachwuchs kann man sich nicht leisten, Freiheit schon gar nicht, und so nagen längst jene, die sich nicht in den Hierarchien nach oben buckeln konnten. am Hungertuch. Freie Journalisten dürfen bestenfalls noch auf Nebeneinkünfte hoffen, was sie wiederum noch abhängiger macht.

Das muss der Leser nicht wissen

Nebenher hat sich die gefühlte Elite zu einem Pool von Adabeis entwickelt, die sich in Hinterzimmern von der nächst höheren Scheinelite erzählen lassen, was sie berichten dürfen. Heraus kommt eine dumme Propaganda, die obendrein auch noch dauernd auffliegt. Ihre Verwalter werden für dieses gekonnte Versagen mit Preisen ausgezeichnet.

Das ist vordergründig eine Chance für die Alternativen, die wirklich Unabhängigen und meist Unbezahlten. Ihre Kritik am “Mainstream-Journalismus” war wichtig und richtig. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob man das heute noch sagen kann. Obwohl viele inzwischen wissen, dass vieles von dem, was früher als Verschwörungstheorie galt, sich als wahr herausgestellt hat, wird die Kritik am Mainstream nicht präziser, im Gegenteil: Es tummeln sich so viele Spinner und Hetzer im Pool einer angeblichen Medienkritik, dass durch die Rostlöcher im Mainstream nicht klares Wasser, sondern braune Brühe einsickert.

Wenig Hoffnung

Wenn Leute wie Jebsen und Ulfkotte zu Heroen einer vorgeblich medienkritischen Alternative werden, ist der Totalschaden perfekt. Es wird dadurch nicht einfacher, sondern noch einmal schwieriger, Wirklichkeit zu beschreiben und Probleme zu analysieren. Was dagegen hilft, ist nicht allzu viel.

Ausgerechnet jene Tugenden nämlich, die sich der Journalismus noch heute auf die Fahnen schreibt, um sich damit den Hintern zu wischen: Sich mit keiner Sache gemein machen zum Beispiel. Zusammenhänge herstellen, Hintergründe beleuchten zum Beispiel. Eine eigene Sicht entwickeln und deutlich machen, wie man dazu kommt. Vor allem aber mehr Fragen Stellen als Antworten geben. Daran erkennt man wahre Unabhängigkeit, das ist der Kern der publizistischen Haltung, die sich keine Ideologie leisten kann: Es gibt niemals eine letzte Frage und schon gar keine Antwort darauf.

 
Chinamann geh’ du voran

Die Qualitätsgosse heute … gibt ein hervorragendes Argument, warum man wieder ihre Produkte kaufen sollte, und zwar gedruckt und aus Papier: Man kann sich damit zur Not zudecken oder ein Grillfeuer anzünden. Wozu sollen deren Produkte sonst gut sein? Erfahre ich doch etwa, dass China “mit Rechtsstaatlichkeit nichts am Hut” hat. Wer denkt da an einen Sack Reis – der übrigens nicht umfällt, weil das Zeug liegend gelagert wird.

Unsere Freunde, die Rechtsstaatlichen aus dem guten Westen, haben zum Beispiel sieben mal so viele Häftlinge pro Kopf wie die Chinesen. Allerdings nur, wenn man bei unseren Freunden nicht diese blöde dunkle Haut im Gesicht hat, denn dann ist die pro-Kopf-Rate der Eingeknasteten stattliche vierzig mal so hoch. Aber wer vergleicht sich schon mit China, wo es die Todesstrafe gibt und mutmaßlich sogar Folter?

Okay, bei der Todesstrafe sind die Chinesen noch deutlich vorn, wobei allerdings auch hier die Afroamerikaner als Betroffene mit dem Normalchinesen mithalten. Sie tragen ein ca. 32-faches Risiko, hingerichtet zu werden im Vergleich zu Tätern aus dem Kreis der Herrenrasse. Sind die Opfer der Straftaten anderer Hautfarbe als der Täter, dürfte das noch einmal kräftig hinlangen, und der Chinamann hat endlich auch hier das Nachsehen.

Rotfaschisten aus dem All

Der demokratische Rechtsstaat® ist derweil ohnehin am Ende, denn sie kommen!!1! 25 Jahre nach dem Fall des Unrechtsstaats stehen die Unrechten kurz vor der Machtergreifung in einem Bundesland. Man stelle sich vor, 1974 hätten ehemalige NSDAP-Mitglieder schon wieder regieren dürfen! Dabei waren die nicht einmal Kommunisten!

Er macht das Land kaputt

Vom Oberlokomotivführer erfahren wir, dass er den Umsturz plant, der Karriere wegen: “Claus Weselsky ist Chef der Lokführer-Gewerkschaft. Das ist ihm zu wenig. Nur deshalb legt er Deutschland lahm.” schreit ein Klopapier und ruft auf: “Stoppt diesen Mann!”; dabei sind wir mit Putin noch gar nicht fertig. Mutige Wahrheit, so etwas zu behaupten, nachdem der letzte große Gegenspieler der GdL den Sprung vom Gewerkschaftsboss zum Personalchef der Bahn gemacht hatte.

Der Troll wirft stets dem Gegner die eigenen Untaten vor, das ist zwar Schwachsinn, an dem scheitert aber jedes Gegenargument. Das da oben würde bedeuten, dass ein Gewerkschafter, der die Interessen des eigenen Berufsstandes vertritt anstatt Wachstum und Wohlstand® zu dienen, nur ein Irrer sein kann. Oh wait …

Kultur vs. Terror

Na, noch immer nicht genug? Das Böse® (Islam) steinigt seine eigenen Kinder, jetzt bei Youtube! Muss man denen lassen, sie sind konsequent, ganz gleich, ob sie für ihr Getrolle echte Leichen produzieren oder nur Theaterdonner rühren. Wir müssen sie einfach hassen. Hassen müssen wir sie, und sie müssen gehasst werden.

Halten wir dagegen: Ich würde gern dabei zuzusehen, wie einer Sechsjährigen bei vollem Bewusstsein gleichzeitig mit kochendem Schwefel die Netzhaut ausgebrannt und irgendein Schwanz in den Arsch gerammt wird, und danach verblutet sie halt mit weit geöffneten Augen auf einem Parkplatz. Aber wir sind ja ein Kulturvolk und keine unfassbar brutalen Islamisten.

 
schahsEs gibt keine Politik mehr, es gibt keinen Journalismus mehr, es gibt nicht einmal mehr ernsthafte Versuche den Schein zu wahren, dass es dergleichen noch gäbe. Okay, es ist stilistisch nicht günstig, derart mit der Tür ins Haus zu fallen, aber was soll ich machen angesichts einer Entwicklung, die die einen ratlos und die anderen restlos verblödet hinterlässt?

Ich rede hier von der geostrategischen Lage, von der Ukraine und vor allem vom Nahen Osten. Wir hatten einige peinliche Erweckungserlebnisse im Rahmen der Berichterstattung zur Ukraine, die gar zur öffentlichen Kasteiung der ARD führte, die zugab, tendenziös und unseriös gearbeitet zu haben. Der Einfluss eingebetteter Propagandisten aus NATO-Klüngelklubs führte nicht nur zu eben jenem Ruin des Journalismus, sondern in der Folge auch noch zur Beschimpfung des kritischen Publikums. Manche stellten den Kontakt zu Lesern und Zuschauern gleich ganz ein.

Werbefernsehen

Das Werbefernsehen für beliebige Feldzüge des ‘Westens’ führte vor allem dazu, dass nur mehr das Handeln eines festgelegten Feindes hinterfragt wird. “Was erlaubt sich dieser Putin?” ist hier das Motto; “Wie wir die Islamisten besiegen” dort. Über die definierten ‘Freunde’ hingegen wird nur berichtet, wie es um die ‘Freundschaft’ steht, zuletzt, dass alles wieder gut ist zwischen Obama und Merkel. Wie es den überwachten Völkern, den Menschenrechten oder dem Frieden dabei geht, ist hier kein Thema. Menschenrechte spricht man in China und Nordkorea an, wo sie hingehören.

Man muss kein studierter Politologe sein oder Nahost-Experte, um mit wenigen Blicken zu erkennen, dass die Politik der NATO, der USA und ihres Gefolges ein vollkommenes Desaster ist. Selbst wenn man gute Absichten unterstellte – was schon ein beachtliches Maß an Dummheit erfordert – müsste man erkennen, dass da alles schief läuft und die Lage völlig außer Kontrolle geraten ist. Einzig diese Absicht – die Region ins Chaos zu stürzen – wäre erfolgreich umgesetzt worden.

Kinderstunde

Wo bleibt also der Aufschrei? Wer fordert ein Ende dieser katastrophalen Interventionen? Wer schreit nach Alternativen? Wo ist die drängende Diskussion um eine andere Verwendung der Billionen, die immer nur in Zerstörung ‘investiert’ wurden? Wer fordert endlich, dass ‘unsere’ angeblichen ‘Freunde’ die Menschenrechte einhalten oder diese ‘Freundschaft’ zu beenden? Wo ist auch nur der Versuch einer Kritik, einer Korrektur, wer stellt noch Fragen außer dem ratlosen Teil des Publikums, dem niemand mehr zuhört? Stattdessen Kinderstunde mit Angie und ihren Freunden.

Immer wieder wird der große Quirl hervorgeholt, kleine Wahrheiten unter große Lügen gemischt, um jederzeit jede Entscheidung des Führers im Westen und seiner Alliierten so auszulegen, dass sie richtig und notwendig erscheinen. Aktuell kommen sie uns wieder mit “Massenvernichtungswaffen”. Das ist zwar diesmal etwas glaubwürdiger, aber der Zeitpunkt, der konstruierte Zusammenhang und vor allem das Resultat (dasselbe wie schon immer) entlarven die Propaganda: Der Feind hat Giftgas. Wir müssen ihn stoppen, mit allen Mitteln!

 
bsWir werden noch erleben, dass die Rolle und Zusammensetzung des ARD-Programmbeirats diskutiert werden wird. Man wird Änderungen vornehmen, nachdem der Beirat seine Kompetenzen weit überschritten hat, indem er tat, wozu er da ist: sich kritisch mit dem Programmangebot auseinander zu setzen. Es werden jährlich Millionen an die wichtigsten ‘Journalisten’ gezahlt, um sie – treue Atlantiker – bei der Stange zu halten. So konnte man u.a. Claus Kleber davon abhalten, zum “Spiegel” zu gehen.

Solche Gehälter investiert keine Einrichtung in die Programmverantwortlichen und das System, wenn der Effekt dann durch Kontrollinstanzen neutralisiert wird. Schlimmer noch: Die ganze ‘Berichterstattung’, die sich als plumpe NATO-Propaganda entpuppte, geht nach hinten los. Offenbar war die Sicherung der Interessen bei der ARD besonders schlampig, denn es blieb nicht bei der Aufforderung zum Offenbarungseid durch den Programmbeirat. Vielleicht hätte man den verantwortlichen Redakteuren dort auch besser Angebote gemacht, die sie nicht ausschlagen können.

Offenbarungseid

Der GAU ist eingetreten, indem Tagesschau.de die Kapitulation unterschreibt. Ich habe mir diesen Text gespeichert. Darin wird zwar jämmerlich geheult, und die Ausreden dort sind schlicht peinlich, aber sie bestätigen die hier längst gestellte Diagnose einer tendenziösen und unqualifizierten Arbeitsweise. Man muss nicht Verschwörungstheoretiker sein, um ein wenig enttäuscht den Hinweis auf jene Seilschaften zu vermissen, die den Trend und die genehmen Informationen einspeisen und selektieren. Es ist aber hinreichend, zur Kenntnis zu nehmen, was das Geständnis hergibt, nämlich u.a. wörtlich:

Mit dem Wissen von heute hätten wir manchen Akzent anders gesetzt und manche Formulierung anders gewählt (hinterher ist man halt schlauer). Möglicherweise sind wir zu leicht dem Nachrichten-Mainstream gefolgt. Vielleicht hätten wir rechte Gruppierungen in der Ukraine früher thematisieren sollen. Der falsche Hubschrauber war sehr ärgerlich, aber wir sind damit wenigstens richtig (weil transparent) umgegangen. Wir hätten uns bei der Formulierung “OSZE-Beobachter” eher eine andere Formulierung wählen können. Vielleicht haben wir die russischen Interessen zu wenig für den deutschen Zuschauer “übersetzt”. Wir hätten evtl. die NATO-Position noch kritischer hinterfragen können.

Wo strömen sie denn?

Bei Lektüre des letzen Satzes wickelten sich bei mir die Spaghetti um die Lampe. Wie gern hätte ich ein einziges Beispiel, wo und inwiefern je “kritisch hinterfragt” wurde, wer welche Interessen im Sinne der NATO auf welche Weise verfolgt hat. Noch unkritischer wäre allenfalls die direkte Überlassung der Berichterstattung an die Pressestelle der NATO gewesen. Die oben genannten Details – hätte wenn und wäre – sind der Versuch einer Beichte in der irren Hoffnung, niemand fragte nach und es sei mit ein paar “Vater Unser” getan. Was hat sie denn davon abgehalten, die simpelsten Regeln eines ehemaligen Journalismus einzuhalten? Und warum beantworten sie diese Frage nicht von selbst? Was zur Hölle können die da eigentlich noch?

Am besten aber ist die Erklärung der eigenen Unzurechnungsfähigkeit – einmal mehr Anlass zu der Frage: Sind sie wirklich so dämlich oder lügen sie so dreist? – sie seien “dem Nachrichten-Mainstream gefolgt”, und zwar “zu leicht”, “möglicherweise”. Ja wenn ihr das immer noch nicht wisst, woher nehmt ihr die Frechheit, euch noch ein Gehalt überweisen zu lassen? Die Tagesschau und ihre Alpha-plus-Journalisten folgen also einfach und leicht wie auf Yoghurette einem “Mainstream”! Eine Frage hätte ich da noch: Wo liegt eigentlich die Quelle eures “Mainstreams”?

Dumme Frage, ich weiß: Nach Quellen fragt dort niemand mehr, schon gar nicht nach unabhängigen. Mea culpa, das Wetter!

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