Ich habe mich heute wieder einmal gequält mit einer Radiosendung, die ich während einer Autofahrt durchlitt; etwas, das ich sonst rechtzeitig so leise stelle, dass ich nur noch Silbenhack höre, aber heute war ich zu langsam. Es war eine Hetzjagd auf abwesende Mitglieder der Gewerkschaft der Lokführer, mediales Freiwild auf allen Kanälen, einschließlich der illegalen Datenmüllhalden “öffentlich-rechtlicher” Sender bei Facebook und Co. Eine ‘Hörerin’, die es dabei hätte belassen und das Maul halten sollen, äußerste die Ansicht, “faire Löhne” seien ja in Ordnung, aber sie habe den Eindruck, der GdL gehe es “um die Machtfrage“.

Schon den Stuss von fairen Löhnen muss ich nicht ungerührt akzeptieren, darum bei dieser passenden Gelegenheit noch einmal deutlich: Faire Löhne kann es per Definitionem nicht geben. Fair wäre es, den Leuten, die etwas erarbeiten, die Früchte ihrer Arbeit nicht abzunehmen. Das macht aber zwangsläufig jeder sogenannte “Arbeitgeber”, der tatsächlich ein Geldnehmer ist, denn er steckt alles ein, bis auf den Lohn, den er dir lässt. Das ist bekanntlich immer weniger. Immer weniger Lohn für alle, immer mehr Gewinn für wenige, und das aus schierer Logik – wo soll da etwas fair sein? Wer das glaubt, ist schon auf dem halben Weg zum vollen Idioten.

Faire Ausbeutung

Aber zur Sache: Ich kann dieses widerliche Volk nicht leiden, diesen Pöbel, der von der schon reichlich abgeschöpften Arbeit jener Generation zehrt, die wollte, dass es ihnen “einmal besser geht”. Dieser Menschenschlag aber, diese Radfahrer, Kriecher und Knechte, die nur etwas unter ihnen brauchen, das sie noch bespucken können, gönnen niemandem etwas. Die Sache mit dem “fairen Lohn” ist schon doppelt gelogen. Sie wollen nicht, dass irgendwer auch nur ein Scheibchen mehr vom Brot bekommt als sie selbst, und je weniger sie noch haben, weil jemand es ihnen nimmt, desto weniger sollen die anderen noch haben dürfen. Das sind sie, die Wählerinnen und Wähler der Sozialdemokratie, die Hüter der Sklavenwirtschaft, die immer wen suchen und finden, der “nicht essen” soll.

Ja, wo kommen wir denn hin, wenn es noch Lohnabhängige gibt, die nicht in ihre möglichst effektive Enteignung einwilligen? Die stattdessen andeuten, dass ohne sie nichts läuft, die ihr kleines bisschen Macht ausspielen, um sich nicht abhängen zu lassen wie das Gewürm, das “nichts für die anderen!” auf seine Fahnen geschrieben hat und sich dafür lieber selbst ausbeuten lässt. Das geht so lange, bis sie trotzdem weggeworfen werden, weil sie unnütz werden. Ihnen ist alles recht, was die Majestät nicht beleidigt, und wer die herrschende Macht hinterfragt, wer sie anzweifelt, ist ihnen ein Hochverräter.

Denn der kleine Mann, mit dem sie sich von ihren verlogenen korrupten Führern identifizieren lassen, hat keine Macht zu haben. Die ist für die Großen, und dass das so bleibt, dafür sorgt ihre Partei – Ordnung muss sein. Niemand hat ein Recht, es sei denn die Herrschaft gewährt es. Diese urdeutsche und wie zufällig urfaschistische Haltung ist nicht totzukriegen, und leider haben die rechten Hetzer eben keine Ahnung, wenn sie befürchten, diese widerlichen Braunhirne könnten aussterben, weil sie zu dumm sind zum Ficken.

Der Weg der Herrenrasse

Die sogenannte Integration sogenannter Migranten findet nicht statt, weil sich kein Mensch integrieren will in eine Gesellschaft kleingeistiger Denunzianten und eifriger Politessen. Aber der Michel, dieser Kapo aus Leidenschaft, hat es auch formidabel geschafft, sich nicht verändern zu lassen von anderen, die es lieber gemütlicher haben. Es wäre ja nur zu wünschen, dass eine Flut von Fremdem – fremde Mentalitäten, fremde Gepflogenheiten, meinetwegen auch fremdes Blut, dieses arische Arschlochvolk in Grund und Boden durchrasste. Aber dagegen sind sie immun. Sie werden immer so sein.

Ich denke manchmal, ich lasse mich lieber ins islamische Kalifat integrieren als diesen Abschaum länger ertragen zu müssen. Aber dann sehe ich, dass sich einige doch integriert haben – und woanders mit anderen Mitteln das voranbringen, wozu sie hierzulande zu gehemmt sind. Wenigstens haben die eine sehr gute Chance, das nicht zu überleben. Immerhin ein Anfang.