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kunstlyriklamauk


 
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Quelle: Pixabay

In einer Kiste auf einem Regal, es ist eine Schatzkiste, wohnen zwei Geister. Bei den mutmaßlichen Spuken handelt es sich um die meistgesuchten einer sogenannten “Bundesliga”, das Strafraumgespenst und den Kampfgeist. Beide stehen im Verdacht, dort seit Monaten ungehemmt Geisterspiele zu betreiben und gegen die Guten Sitten zu verstoßen. Sachdienliche Hinweise auf den Verbleib von Konrad Tönz und Peter Nidetzky nimmt jede entweihte Polizeidienststelle entgegen.

Endlich geht es vorwärts: Bundes- und Landesregierungen haben ein IP-Paket verabschiedet. Und noch eines. Noch eines. Und so fort. Mutmaßlich russische Hacker haben dem Kanzleramt aus lebensbedrohlichem Mitleid eine Postkarte geschickt und darin empfohlen, jemanden zu fragen, der sich damit auskennt. Nachdem sich BMJV, Bundesnetzagentur, BND, MAD und BSI für strukturell überfordert erklärt haben, hat Ursula von der Leyen mithilfe weniger Dutzend Beraterfirmen einen Vertrag mit Bernard Bergemar abgeschlossen. Seitdem rockt das hier nur so. Spaß!

Sozial ist was?

Ja richtig, Herr Bontempi: Die Spezialdemokraten sind exakt so ‘sozial’ wie die gleichnamigen Medien, besser noch: die deutsche Variante der Nutzung ebendieser. Borniert, identitär, reaktionär, abgehoben, inkompetent, großmäulig, arrogant, peinlich. Warum dennoch kaum jemand sich mit der Partei identifizieren mag? Sie ist obendrein öde wie, ähm, … *Tumbleweed* nee, das ist viel zu aufregend … *Weißes Rauschen* hör auf, das hat doch richtig Tiefe … warte, gleich fällt es mir … *chrrnn*

Corona: Ein Freiheitskämpfer aus Paderborn hat für weitere Schüler die Freiheit erfreiheitskämpft, Tag für Tag zur Schule gehen zu müssen, um dort die Freiheit ihrer sozialen Selektion zu genießen. Als Nächstes will er ALG-Empfänger befreien und ihnen den Genuss der Erfüllung ihrer Pflichten zuteil werden lassen. In der Pipeline: Befreiung weiterer Minderlohnleister und Shirley Temple endlich wieder ohne. Ja, ich bin müde. Merkt man das?

 
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Quelle: Pixabay

Die Römer waren sozusagen die ersten Chi-Rho-Praktiker, und das kam so, weil sie dieses Faible für originelle Hinrichtungen hatten, das sie aus geostrategischen Gründen (Freiheit, Menschenrechte) vor allem gern an Christen exekutierten. Die wiederum hatten nicht nur schon immer Pech beim Denken, sondern auch bei der Logoentwicklung.

Erst haben sie im zwoten Jahrhundert diesen niedlichen Fisch abgewickelt, um ihn durch das “PX”, sprich: “Chi/Rho”, zu ersetzen (daher eigentlich auch “XP”, aber auf die Reihenfolge kam es dann auch nicht mehr an; erst Bill Gates hat die Idee wieder aufgenommen). Letztere sind griechische Buchstaben, und wie das so ist, wo der Chefideologe die Kunde verkündet, hat sich niemand gefragt, warum das Symbol für einen von den Römern gehenkten Aramäer, dessen Club in Rom Karriere gemacht hat, etwas mit Griechen zu tun haben sollte.

Impinge Him!

Hatte es auch nicht, denn tatsächlich handelt es sich um ein Piktogramm, das einen Gekreuzigten darstellt. Gekreuzigt wurde nämlich an X-förmigen Gestellen, wie die Wissenschaft mit an Sicherheit grenzender Plausibilität anhand der Knochen Gekreuzigter, Überlieferungen und so lästigem Zeugs wie Physik und Medizin festgestellt hat. Das spätere Logo beruht drauf, dass bei seiner Entstehung schon lange niemand mehr lebte, der eine Kreuzigung live gesehen hatte.

Überhaupt hat dieser Erlöser ja eine Menge Tricks draufgehabt. Das mit der Allwissenheit etwa (mit der er sich gern fein zurückgehalten hat). Er allein wusste schon vor über 2000 Jahren, wie das mit meiner Schulter werden würde, und wollte mal wissen, wie ich mich so fühle. Ein bisschen übertrieben hat er schon dabei, aber ohne wäre das ja nichts geworden mit der Weltreligion. Von daher zwei Fliegen mit einer Klappe.

Das sei blasphemisch, höre ich jetzt von dieser und jenem. Eine Blitzumfrage der Redaktion unter² (also unter unter) 25-Jährigen hat ergeben, dass mehr als 95% der Probanden den Begriff nicht kennen und 61% ihn mit “Fellatio” verwechseln. Mit Sex und Kirche will ich aber hier gar nicht erst anfangen, da muss ich nämlich immer kotzen. Insofern betrachte ich Blasphemie als Bürgerpflicht, solange ein sog. “Klerus” nicht mit Stumpf und Stiel ausgerottet ist. Und damit zurück nach Karthago.

 
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Ich richte mich an das ganze deutsche Volk, das vielleicht für immer geknechtet wird!! Seht ihr es denn nicht! Die Masken dienen einem Zweck. Man soll sehen, wer sich wehrt. Und die werden dann isoliert. Wenn sie Glück haben, behandelt und umgedreht. Wenn sie Pech haben, verschwinden sie. Ich habe neue Beweise!!

Meine Frau hat mich rausgeworfen. Zufall?! Sie haben mich am Wickel und wissen, dass sie mich nicht beugen können, also gehen sie über sie an mich ran. Ich darf meinen Sohn nicht sehen. Ich kann nichts dagegen tun. Wenn ich jetzt dagegen angehe, verliere ich das Sorgerecht für immer. Sie hat es ihm ja schon so gesagt: “Papa ist kopfkrank.“!! Keine Chance. Ich werde in den Untergrund gehen müssen.

Das Lager

Wer wissen will, warum namhafte Experten in der Öffentlichkeit nicht zitiert werden, warum man Kämpfer für das Leben der Kinder kaltstellt, muss seine Augen aufmachen. Es hilft doch nicht, wenn Experten von Weltrang und standhafte Verkünder der Wahrheit, Herr Professor Dr. Bhakdi und Herr Professor Dr. Ioannidis, zu Wort kämen. Ja, sie werden zensiert, aber das ist ja nur das Ohr des Eisbärs.

Warum wird ausgerechnet jetzt ausgerechnet in Berlin-Brandenburg eine Megafactory für Batterien gebaut?!! Für den reichsten Mann der Welt!!! Was braucht man dafür? Megaviel Strom und tonnenweise Säure! Dort wird der Wiederstand gebrochen. Ich habe die Bilder gesehen von den Hallen voller Stühle, in denen die Elektroschocks verabreicht werden. Wer sich nicht fügt, kriegt die tödliche Dosis!! Und dann ab ins Säurebad!!! Es verschwinden immer mehr Menschen!!!

Im Januar 2019, in Davos, da haben sie das alle beschlossen. “Vierte industrielle Revolution“!!! Die herrschenden Eliten auf der ganzen Welt haben sich zu diesem letzten Schlag verabredet, nur Donald Trump war dagegen und wurde dafür abgesetzt. Putin wollte erst auch nicht mitmachen, hat sich aber inzwischen gebeugt oder ist ersetzt worden. Aber ich bin ja “kopfkrank”!! Ich!!!!

 
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Blockstoff Einundzwanzig

26. April 1886: Jan van Nille erfindet ‘Eis am Stiel’.

Luigi Pommerone schiebt sich noch eine Handvoll Popcorn zwischen die Zähne und kommandiert: “Nehmt die Helme ab!” Die beiden Männer in der Arena gehorchen. Sie schnaufen wie Seeelefanten, als sie ein weiteres Mal aufeinander losgehen und sich die Fäuste geben. Pommerone erhebt sich gemächlich vom Sitz, legt sein Jackett ab und steigt in den Ring. Er packt Chuck und Andy jeweils im Nacken und schlägt ihre Köpfe zusammen. Sie taumeln benommen zu Boden.
Der Meister spuckt aus und zischt: “Bonetti, Norris, ihr macht morgen weiter. Jetzt ins Bett, ohne Essen!

Diesseits der Blogroll

Ich hörte heute vom Freund eines Freundes, es gebe neue Regeln in der Rassenlehre. Demnach muss ich mir keine Sorgen mehr machen, nicht weiß genug zu sein, um mir meine Existenz als Täterschaft vorwerfen zu lassen. Irgendwo habe ich nämlich einen Nichtarier im Stammbaum, außerdem einen Scheißkommunisten, das sind schwere Flecken auf der Weste. Aber wie es heißt, ist nur Reinschwarz wirklich schwarz und alles andere bereits Adolf. Wenn du also nicht einer Singularität entspringst, bist du auf der weißen Seite, was quasi die Dunkle Seite ist, was wiederum daran erinnert, was dieser Lucas Film für ein widerwärtiger Rassist ist. Wie dem auch sei, es handelt sich hierbei offenbar um – Achtung, einer für die Liebhaber veralteter Wörter – ein Jekami für Flagellanten.

Ein anderer Freund eines Freundes fragt für mich, ob vielleicht “Irre und Mörder” unser Vaterland regierten. Und nicht nur das, wie sich aus der Sachlage ergibt, sondern auch die Vaterländer anderer Muttersprachler. Okay, das sich Ergeben, ein Ziehen korrekter Schlüsse, sei hier Fehl am Werke, flüstert der Haken auf meiner linken Schulter, wir legen die Fünf Mark also aufs Schweinderl (bringt Glück). Es geht um die Schandmasken. Um Maskenmord. Massen von Masken, dem Volk aufs Maul gezwungen und verkorbt. In der Sonntagspredigt erfuhr ich zudem, sich selbst zu maskieren sei ein Selbst, hier gebe es kein Recht auf Gehorsam, nämlich der sichere Tod durch Massenmaske ein Suizid, wofür man, das sei seit dunnemals erwiesen, IN DIE HÖLLE!!!¹! komme.

Zum Schluss das Letzte

Die Echten, also die, wo sich um das rassische Reinheitsgebot im unermüdlichen Einsatz für die Behörde kümmern, tanzen weiter den 1888 auf den Gängen und in den Ausschüssen. Wo “Maaßen” draufsteht, ist diese Brühe drin, und der Stramme mit der kleinen Brille ist nur einer in einer langen, großen Tradition. Was die geheimen, unheimlichen, großen und kleinen Faschos hier als brutalstmögliche Aufklärung servieren, ist reif für den Oscar: Wer wem was nicht gesagt hat, weil er es nicht gewusst haben soll, da er erst wusste, was er später nicht zu sagen berechtigt war, nachdem andere Weiteres öffentlich verschwiegen hatten, um es geheim unter Verschluss zu bringen, was ohnehin nicht bekannt war, ehe die gewonnenen Erkenntnisse durch eine Überprüfung nicht zuständiger Behörden unbestätigt blieben, solange die federführende Leitung gegen weitergehende Befugnisse nicht hinreichend abgesichert war … Spaghetti-Kreiswichsen auf der Achterbahn. Schade, dass man die Akten nicht mehr findet.

 
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Quelle: NASA

Dann lass uns mal auftauchen“, entschied Luigi Pasquale, der sich diesen Namen nach einer Tonbildübertragung von der Oberfläche ausgesucht hatte. Tatsächlich hatten sie keine Namen, nicht einmal für ihre Spezies oder so etwas wie Volk, Nation und den ganzen Irrwitz, den Menschen um sich herum konstruierten, um sich in ihrer Vorstellung von Gesellschaft nicht mehr zurechtzufinden. ‚Gesellschaft‘ war da auch schon nicht der richtige Begriff, eher so eine Kategorie für den Dschungel aus Beziehungen, Bekanntschaften, Solidaritäten, Verpflichtungen, Statusfragen und den echten oder vermeintlichen Nutzen aus alldem. Familie, Freunde, Bekannte, Kollegen, Mitglieder, Kameraden, Vorgesetzte, Untergebene, Repräsentanten, Stellvertreter, Bla und Bla.

Menschen bildeten sich ein, das alles sei wichtig, mehr oder weniger, sie bräuchten das alles und sie hätten eine klare Orientierung darin. In der Welt der „Sie“, wie sie sich bald nennen würden, weil es aus Gründen der Kommunikation mit dem Erdparasiten notwendig sein würde, war fast jeder Einzelne dieser Spezies reif für die Isolation. Ein paar wenige hatten sie ausfindig gemacht, die halbwegs in ein funktionierendes Solidarsystem gepasst hätten. Diese firmierten unter der Kategorie „psychisch krank“, neben anderen, die je nach Ausprägung eine noch entscheidend größere Gefahr für sich und andere waren als der Rest der Art.

Fun Fact: Während die ‚Sie‘ kognitiv in der Lage gewesen wären, die ganzen verwirrenden Implikationen und Verknüpfungen menschlicher Beziehungen zu analysieren und zu ordnen, ist das im humanoiden Hirn gar nicht vorgesehen, das folgerichtig heillos überfordert wäre mit solchen Operationen. Selbstverständlich käme kein ‚Sie‘ auf die Idee, so etwas zu tun. Sie zählen ja auch nicht zum Spaß die ersten zehn hoch zwölf Primzahlen auf, bloß weil sie das könnten.

Das Schiff tauchte also auf, durchbrach die Meeresoberfläche, hob ab und nahm Kurs auf das Habitat mit dem Menschennamen „Washington D.C.“. Dies, weil dort eine zentrale Organisation ansässig war, die für ein großes Areal der Oberfläche zuständig war und mit hoch wirksamen Interventionen auch andere Areale beeinflusste. Luigi hatte sich über die Geschichte und die Gepflogenheiten insbesondere dieses sogenannten „Staates“ und seiner „Nation“ orientiert und einen Ablauf für das Vorgehen mit dieser Teilmenge der Spezies festgelegt. Es dürfte zu keinen größeren Komplikationen kommen.

 
Feynsinn: Guten Tag, Herr Semsroth, wie lange machen Sie es noch?

Semsroth: Was genau? Satire? Politik? Mein Abgeordnetenmandat?

Feynsinn: Nein, ich meinte stoffwechseln.

Semsroth: Was?

Feynsinn: Atmen.

Semsroth: Ach so, das. Wieso?

Feynsinn: Na ja, Sie stellen sich immer so lustig als Depressiver dar. Stichwort: “An Depressionen kann man sich gut aufhängen“. Ihre Zuschauer finden das offenbar sehr lustig. Vielleicht wurden Sie sogar deshalb ins Europaparlament gewählt. Auf Kosten depressiver Menschen, sozusagen.

Semsroth: Das sind doch nur Witze, das ist Humor, Satire. Ich überspitze das. Viele Depressive haben mir geschrieben, dass sie sich nach meiner Show besser gefühlt haben.

Feynsinn: Ich nehme an, das waren die, die sich nicht aufgehängt haben. Was wissen Sie über die anderen?

Semsroth: Na hören Sie mal, wenn Sie jeden Witz ausdiskutieren wollen, können Sie Satire bald nur noch verbieten.

Feynsinn: Nein, ich möchte für ein bisschen Empörung sorgen, weil das zu meinem Geschäft gehört. Meine Nichte hat zwei Suizidversuche hinter sich. Ich glaube, sie findet das nicht komisch. Um ehrlich zu sein, ist das für Angehörige auch nicht leicht. Eine Nummer, ein Witzchen, das packt man locker weg. Aber wenn einer eine ganze Figur, quasi seine ganze Karriere, auf Witzen über Suizidversuche aufbaut, ist das moralisch untragbar. Also entweder man scheißt auf Moral und kratzt sich nicht an so etwas oder man kommt zu einem sehr harschen Urteil über Leute wie Sie.

Semsroth: Ja, das kann ich verstehen. Das habe ich ja auch so angelegt. Ist mir völlig klar.

Feynsinn: Was haben Sie so angelegt? Die Rolle?

Semsroth: Klar, die Rolle auch. Aber ich meinte eher den Umgang mit der Moral.

Feynsinn: Sie meinen, die Geschichte mit Sonneborn und den Chinesen.

Semsroth: Ja sicher, was denn sonst?

Feynsinn: Mit anderen Worten …

Semsroth: Das Erste.

Feynsinn: Ähm. Was?

Semsroth: Aus dem Satz. Aus Ihrem Satz.

Feynsinn: Ach so, Sie scheißen auf Moral.

Semsroth: Ja sicher, würde ich sonst Suizidwitze machen? Komische Frage.

Feynsinn: Und wie erklären Sie dann …

Semsroth: Mein Gott, sind in diesem Land alle begriffsstutzig! Ich bin Kabarettist. Ich mache Witze.

Feynsinn: Aber Sie wechseln ganz unwitzig zur Fraktion der Grünen. Ist das auch Kabarett?

Semsroth: Die Grünen sind Kabarett, aus ihrer tiefsten Seele; gerade, weil sie nichts davon wissen. Es wird mir ein schwer bedrücktes Vergnügen sein, der Fraktion und der Partei meine Grundstimmung – die bei mir allerdings nur Show ist – aufzudrücken und sie in den Abgrund der falschen Moral zu stürzen, den sie seit Jahren jedem schaufeln, der mal einen über den Durst getrunken und ein bisschen Blödsinn erzählt hat.

Feynsinn: Ein Hoax also. Realsatire. Eine feindliche Übernahme.

Semsroth: Nein, das kann man so nicht sagen.

Feynsinn: Sondern?

Semsroth: Fragen Sie doch bitte meinen Anwalt nach meiner Meinung dazu!

Feynsinn: Herr Semsroth, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.

Semsroth: Du Scheißrassistenschwein!

 
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Ich kann mir vorstellen, nach Auslaufen des aktuellen Vertrages mit dem BVB Feynsinn 05 meine Karriere zu beenden. Nicht ganz auszuschließen wäre auch ein Engagement im Ausland, wenn ein entsprechendes Angebot dann vorliegt, aber ich habe mir eigentlich nie Gedanken darüber gemacht. Es kommt halt sehr darauf an, ob ich dann körperlich noch fit genug bin und meine Leistung bringen kann, wenn auch in einer schwächeren Liga.

Ich bin über 30, da gehört man in der Branche zu den Älteren. Noch ist meine Erfahrung gefragt, auch wenn ich nicht mehr ganz so schnell unterwegs bin wie die Jüngeren. Das Spiel ist athletischer geworden, heute ist das Körperliche wichtiger als zu meiner Zeit. Das musst du halt kompensieren, durch Antizipation und gutes Stellungsspiel.

Schlimmer als das Lob des Feindes

Sicher war ich enttäuscht, als ich für die Nominierung im Elitekader nicht berücksichtigt wurde. Andererseits weiß man, dass das eigene Gesetze hat, und es kommt immer darauf an, wer da gerade sitzt. Das hat nicht immer mit Qualität zu tun, das ist halt sehr abhängig davon, was für ein Typ einer ist. Mein Stil ist vielleicht auch ein bisschen aus der Mode gekommen. Am Ende habe ich mir aber nichts vorzuwerfen. Ich habe über viele Jahre stets Topleistungen abgerufen.

Wir wissen ja schon lange, dass Nachbarn oft die größten Rivalen sein können. Davon lebt jedes Derby, und hier, wo die traditionsreichen Rivalen die Klingen kreuzen, spürt man das umso heftiger. Da ist es bestimmt nicht schön, das zu hören, aber menschlich sehe ich das halt so, dass die Kollegen mir leidtun. Ein solcher Abstieg ist eine Katastrophe, von der man sich womöglich nicht mehr erholt. Sicher ist das Mitleid des Rivalen eine der schlimmsten Erfahrungen, aber ich hoffe wirklich, dass sie noch einmal die Kurve kriegen. Schlimmer kann es ja nicht mehr werden.

p.s.: Apropos Spocht: Es gibt ein Update des Postings vom 26.12.

 
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Bilduelle: Agência Brasil

Ein besonders erbärmlicher Versuch des Identitätsdiebstahls ereignet sich da in unmittelbarer Nachbarschaft. Recherchen von Feynsinn, Nunft und der Detektei säzzer&friends haben aufgedeckt und zweifelsfrei ergeben, dass “Johnny Malta” und Andy Bonetti ein und dieselbe Person sind. Dieser Hanswurst stiehlt sich selbst eine Identität und macht sich öffentlich zur Sockenpuppe. Lesen Sie in der nächsten Ausgabe, wer wirklich dahintersteckt!

Ghouls on Patrol

Die Seuche Nureinegrippe gibt derweil einen heiteren Vorgeschmack darauf, was uns erwartet, wenn der Permafrost Sibiriens das Grauen vergangenener Jahrhunderte freilässt. Nicht bloß sind längst Kreaturen aus dem Schlamm gekrochen, deren zerebrale Eruptionen intellektuelle Verwüstung hinterlassen wie ein pyroklastischer Strom, nein!

Schon jetzt wurde ein Wiedergänger gesichtet, der jedes Covidioten-Trollniveau lässig unterbietet, der Endgegner jeden Anstands: André Hüssy alias Herr Karl, mein alter Stalker (“Flatterwatch“), Hetzer und Denunziant. Das Internet vergisst nie, Hüssy, und ich schon gar nicht. Ich kann nur davor warnen, sich so etwas ins Haus zu holen. Dann lieber auf eine Party in der Bretagne und ungeschützten Verkehr, dann hat man vorher wenigstens noch Spaß.

Sternchentaler

Ein Nachschlag noch zu dem Thema, warum das Gegender so nervt, dazu ein Zitat:
Das Genus in den indoeuropäischen Sprachen ist entstanden durch Zweiteilung in Bezeichnungen für Belebtes (später Maskulinum) und Unbelebtes (später Neutrum). Das Femininum kam als drittes Genus hinzu und spezialisierte sich auf Kollektiva und Abstrakta. Mit dem natürlichen Geschlecht weiblich hatte es, wie oben festgestellt, nichts zu tun (…)”

Der Grund für das ganze Gespralle besteht – freundlich ausgedrückt – in einem Irrtum, deutlicher: in völliger Unkenntnis der Sprachgeschichte. “Femininum” und “Maskulinum” sind demnach Bezeichnungen, die kenntlich machen, welcher Artikel dem jeweiligen Substantiv eines ‘Genus’ zukommt. Es hat nicht die Bedeutung “männlich” oder “weiblich”, und zwar in keinerlei Hinsicht.

Es ist daher also Voraussetzung für das Gegender, dass man sich dieser Ignoranz anschließt. Es wird in eine Sprache – zu der ich, am Rande erwähnt, ein erotisches Verhältnis pflege – rüde eingegriffen und herumgepfuscht, weil diejenigen, die diesen Stuss durchprügeln, damit ebenfalls wissenschaftliche Erkenntnisse durch Mythologie ersetzen. Dasselbe tun sie übrigens mit der Behauptung, Sprache präge unmittelbar Verhalten. Schwachsinn.

Malle-Diven

Zum Ende eine gute Nachricht: 2020 war das zweitwärmste Jahr in der Geschichte der Wetter- bzw. Klimaaufzeichnungen. Endlich wird es wieder kühler! Ich grüße euch fröhlich aus meinem Skiurlaub. Hier ist von Corona übrigens nix zu merken. Alle ohne Maske unterwegs (wir haben hier nichts an außer dem Radio) und trotzdem kerngesund.

 
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Januar: Die Straßen sind öd und leer. Tumbleweed tambelt durch Großstädte, wo Schlafschafe schon die Silvesternacht durchschlafschaft haben und unter der Merkeldiktatur nur mehr gebeugt oder gar auf den Knien den Fußboden reinigen. Es ist vollbracht. Die letzten Wiederständler haben sich mit Polenböllern in die Luft gesprengt oder blindgesoffen. Vereinzelt fahren Paramilitärs auf ihren Pritschenwagen durch Fußgängerzonen und zeigen Präsenz. Absenz zu zeigen, wurde ihnen bei härtesten Strafen (früh aufstehen, arbeiten) verboten. Die Befehlskette rasselt am Rathausturm.
In D.C. zündet Donald Duckface sich auf den Stufen des Kapitols an und fährt in den Himmel auf.

Februar: Nachdem das Volk zu Blut und Boden drangsaliert wurde, ist die Umvolkung abgeschlossen. Schon am Valentinstag wurde der Rudelbums durch staatliche Verordnungen eingeschränkt; am Folgetag sind einzelne Systemlinge zu beobachten, die nicht nur den Schandlappen tragen, sondern selbst gestaltete sog. “Masken”. Umzüge werden vom Regime brutalst unterdrückt. Wer Silvester mit letzter Not überstanden hat, säuft sich jetzt zuhause tot.
Zurück bleibt ein elendes Häufchen Abstinenzler und Veganer (außer Attila, der ist nicht mehr da).

März: Die einhunderttausendste Impfdosis wird verabreicht. Da nur Menschen über 70 mit Protrusion C4/C5 und Schuppenflechte geimpft werden dürfen, vergammeln mehrere Millionen Liter Vakzine in den überforderten Kühlschränken. Der Rest der Welt feiert ausgelassen den Frühlingsanfang und bewundert die Disziplin der Deutschen.
Der Märzmerz wird zum Schmerz der CDU. Niemand konnte das verhindern. Als er sich am Brandenburger Tor zum Kanzlerkandidaten mit Eichenlaub kürt, fährt Söder im Porsche Targa vor und tafelt dem Fotzenfritz eine, dass der ab sofort Fotzn-Fritz heißt.

April: Internet-Aktivist Stauffenberg2020 feiert die zwölftausendste Wiederholung eines Arguments aus dem März, das bereits im Februar widerlegt worden war. Er ist bekennender AfD-Schlumpf, Wissenschaftskritiker, Waffensammler, Jungfrau und Experte für Uniformen in den beiden Weltkriegen. Einem Amoklauf entging er nur knapp, weil seine Mutter, bei der er noch wohnt, ihm Stubenarrest erteilt hatte.

Mai: Bäume und so. Anfangs blassgrün, jetzt schon leicht bräunlich (das ist nicht politisch gemeint, es sind auch keine Olivenbäume, die wären ja resilienter). Erstmals fällt die 40°-Marke und kriegt sich nicht mehr ein. Great Greta kann auch nicht helfen, die ist mit dem Ruder-Katamaran Richtung Neuseeland unterwegs. Corona vertrocknet in der offenen Schleimhaut. Die Bewegung Ballhaus 1818 fordert, bei ihren wöchentlichen Demos in Leipzsch maskiert marschieren zu dürfen. Selbst die Bullen haben die Faxen dicke und es gibt was auf die Fresse Polizei reagiert mit mäßig deeskalierenden Maßnahmen.

Juni: Echt jetzt, fünfzig Grad? Der Säzzer ist inzwischen noch älter und schäbbiger und kriegt immer noch SÜD angesichts der leckeren jungen … Pfui, Säzzer, pfui! Sitz, Platz, kein Leckerli.
Die Olympischen Spiele in Tokio werden nach Wuhan verlegt. Die meisten Goldmedaillen holen die Illuminaten, vor den Freimaurern und Blackwater. Windows TV überträgt live in alle Länder, in denen Kreter nicht lügen, außer Mailand.

Juli: Aus dem Sommerloch krabbelt allerlei Wirbelloses, angeführt von Flip Amthor, der auf der Suche nach einer warmen feuchten Höhle … ach, das will doch keiner hören. Und es erschien ein großes Zeichen im Himmel: eine Frau, mit der Sonne bekleidet, und der Mond unter ihren Füßen und auf ihrem Haupt eine Krone von zwölf Sternen. Und sein Schwanz fegte den dritten Teil der Sterne des Himmels hinweg und warf sie auf die Erde. Dieter Bohlen goes berserk.

August: Zum 100. Geburtstag von Gene Roddenberry schießt ein von Elon Musk gesponserter Klub Nutten und Koks ins All. In dem brutal gestreckten Zeugs werden Spuren von Erdnüssen gefunden. Die Welt ist entsetzt.
In Nowosibirsk wird ein oppositioneller Nordkaukase mit einer neuen Nuance von Nowitschok besprüht. Nur sein Blutalkoholspiegel von 0,1% rettet dem Mann das Leben. Die NATO verhängt Sanktionen.

September: Zum 700. Todestag Dante Alighieris lässt sich Rainer Callmund “Lasciate ogni speranza, voi ch’entrate” auf die Oberlippe tätowieren und verschluckt ein Robbenbaby am Stück. Die Kritik ist begeistert. Am Grab von Christoph Schlingensief wird die Offenbarung des Johannes live aufgeführt.
Bei der Wahl zum Deutschen Bundestag holen CDU/CSU, Grüne und die Partei die Partei jeweils 20% der Stimmen. Die SPD feiert ihren „überraschenden Erfolg“ (Bumsjan Esken) von 4,8%. Angela Merkel wird wieder Kanzlerin, Vizekanzler wird Huub Stevens.

Oktober: Erster Tag unter 30°, es regnet sogar ein paar Tropfen. Roland Pofalla erklärt die Klimakrise für beendet.
Auf dem Welt-Kongress für Intelligente Transport-Systeme in Hamburg kommt er ebenso wenig an wie irgendwer sonst, da der dummerweise nur per Bahn zu erreichen wäre. Für die sind der plötzliche Temperaturabfall und die Feuchtigkeit nicht zu stemmen. Richard Lutz erklärt Roland Pofalla für beendet.

November: Veranstaltungen mit Zuschauern werden wieder zugelassen. Leider kann dennoch keine stattfinden, weil Bühnentechniker, Tontechniker, Beleuchter, Garderobisten, Kostümschneider, Saalordner, Hausmeister, Aufbauhelfer, Catering-Mitarbeiter, Fahrer, Kabelträger, Kameraleute, Hoteliers, Kammerzofen, Drogenkuriere und alle, die ich leider vergessen habe, zu Pflegehelfern umgetrimmt oder in Callcentern verklappt wurden. Fordern und Fördern halt.

Dezember: Weihnachten fällt schon wieder aus. Die Merz-Junta hält das faule Herumgehänge, Fettfressen und Komasaufen für undeutsch, wachstumsfeindlich und unchristlich. “Dafür hat der Herr nicht von der Krippe bis zum Kreuz geschuftet“, so Regierungssprecher Hahne. Wilde Proteste von Glühweintrinkern und Weihrauchjunkies werden vom KSK zusammengeschossen. Alle Nachbarländer schließen die Grenzen zu Deutschland. Die AfD stellt sich hinter den Kanzler und fordert eine Vervielfachung des Militärbudgets. Der Säzzer beantragt Asyl in Bayern. Zu spät. Die Pillen fangen an zu wirken.

merry dingdong! säzzer

 
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Späßchen macht er gern, der Herr Bonetti, nicht wahr. Neulich den von “Krieg und Fliesen – Handwerker am Limit“. Hahahaaa! Extrem witzig, wenn man nicht zu der betroffenen Randgruppe gehört oder auf einer fucking Baustelle wohnt. Wenn alles länger dauert als geplant, die Nerven blank liegen und dann noch wer von draußen kommt und um Prügel bittet. Da halt mal an dich!

Früher war das auch besser. Da hat man gemeinsam getan und gemacht, sich geschlagen und vertragen und eine Friedenspfeife geraucht. Zum Frühstück gab es Gutebutter und Bohnenkaffee. Also sonntags oder zu besonderen Anlässen, wenn z.B. das fucking Bad endlich fertig war (außer, dass es “fucking” noch nicht gab). Nein, soweit sind wir noch nicht, es gibt also vorläufig nur Kathreiner und Graubrot mit Rama.

Scheinpolen

Ich sehe noch, wie Mutter in ihrem Kamelamantel (oder war das der Popelinemantel?) in der Tür stand und frug, was sie einholen sollte. Die Handwerker (Onkel Klaus und Vattern, Letzterer zur moralischen Unterstützung) trugen ihr auf, den kaputten Rücken mit vierzehn Flaschen Bier zu beladen. Muttern stöhnte kurz auf und dann lange nach.

Heute lässt du so etwas für Geld machen. Du nimmst also ne Menge Scheine, hältst sie aus dem Fenster und schon wackeln drei Polen an, um deine Butze zu sanieren. Das steckt alles drin in dem Geld. Das macht das. Geld generiert Polen. Geiles Zeug. Musste ich neulich auch denken, als irgendein Mr. Superwichtig salbaderte, alle Menschen müssten “bezahlbaren Impfstoff” erhalten.

Das ist also die Denke von so einem Uno-Einhorn, dass Überleben “bezahlbar” sein muss. “Welch ein blödes Arschloch”, mag man denken, aber wenn man sich umsieht … die Spezies heißt gar nicht “Arschloch”, die heißt “Mensch”. Und geht langsam, aber unter stetigen kognitiven Blähungen unter. Was übrigbleibt, wird sich am Ende sicher um die letzten Buntscheine kloppen, während die Affen in der sauberen Luft leckere Früchte genießen. Vielleicht kriegen die ja irgendwann was Besseres an den Start.

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