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September 2019


 
 
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Es war im September 2005, genauer am 26., als Sigmund Äzzer ein kleines gallisches Dorf gründete. Zunächst als Weltrettung geplant, scheiterte das Projekt und wurde stattdessen zu einer – wenn auch stilistisch bemerkenswerten – traurigen, weil im Kern sozialdemokratisch geprägten Politplauderplattform. S.Äzzer scheiterte also binnen weniger Jahre ein zweites Mal, um sich fortan eher kulinarischen Themen zu widmen.

Zu erwähnen sind neben launigen Ausflügen an den Rand des Vegetarismus vor allem das rhetorische Wildschweinragout, mit dem er die inzwischen zahlreich zugewanderten Dorfbewohner bei Laune hält und der saure Nachtisch, den er gern im Keller serviert, wo sich besonders mutige und verdiente Dörfler zum Schoppen einfinden. Dies wäre keiner weiteren Erwähnung wert, hätte er nicht Immobilien-, Finanz-, Euro-, Banken- und Vollkrise überstanden, ohne sich in hohles Gezwitscher oder Zuckerbergs Disneyland zu trollen.

Trauerspiel

Gelitten hat darunter unter anderem der Output. Es wurde zuletzt immer weniger, dafür entwickelte es sich qualitativ in Richtung Ostware: Sieht scheiße aus, schmeckt nur den ganz Harten, hält aber ewig und lässt sich notfalls mit etwas Draht und Gaffer Tape leicht reparieren. Äzzer spekuliert darauf, im Zuge des Trends zu Vintage und Verrotzt einen zweiten Frühling zu erleben. ‘Verrotzt’ wurde inzwischen mehrfach – so auch aktuell – erreicht, ‘Vintage’ … sagen wir es so: Esprit war rar, dafür gab es reichlich Grau und Falten, woran er sich großzügig bediente.

Die Saison 2018/2019 darf als mäßig erfolgreich betrachtet werden, ist doch – erstmals seit Jahren – niemand, der ihm nahesteht, vorzeitig verstorben. Ein mehrwöchiger Krankenhausaufenthalt im Rahmen einer immerhin lebensgefährlichen Angelegenheit, mehr ist nicht zu beklagen. Wir sind gespannt auf die nächste!

Herzlichen Glückwunsch also, lieber S.Äzzer, zur Strafmündigkeit. 14 Jahre wurde er jüngst und überdauerte diese Zeitspanne ohne Hafturlaub, mit nur einer Abmahnung, einem zurückgetretenen Bundespräsidenten, einem Buch und ein paar Dutzend beleidigter Kollegen. Wir haben den Hals noch nicht voll und gieren daher auf mehr. Schnellschnell, weitermachen!

 
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Die Vokabel “Klimaneutral” ist ein reines Propagandaprodukt. Um das zu erkennen, muss man den Begriff nicht einmal zerlegen, etwa in dem Sinne, dass er “Klima” sagt und “CO2” meint. Er ist durch und durch unsinnig, dadurch aber keineswegs unwirksam. Propaganda kommt bestens ohne Realität oder Logik zurecht.

Die Behauptung, die dahinter steckt, ist so einfach wie falsch: Wenn man Pflanzen verbrennt (bzw. Produkte aus Pflanzen – etwa sogenannter “Rapsdiesel” oder “Biogas”), gäben sie genau so viel CO2 ab wie sie zu vor aufgenommen hätten. Das kommt zwar für sich betrachtet ungefähr hin, unterschlägt aber schon, was mit Pflanzen geschieht, die man nicht verbrennt.

Es ist im Übrigen so, dass auch Kohle, Öl und Holz ‘nur’ das CO2 abgeben, das Pflanzen zuvor aufgenommen haben. Der Unterschied liegt für jedermann ersichtlich darin, dass Pflanzen einen beträchtlichen Teil dessen, was sie an CO2 aufgenommen haben, normalerweise im Boden einlagern.

Meiner ist sauber

Das Problem der erhöhten CO2-Konzentration in der Atmosphäre beruht genau darauf, dass im Boden eingelagerter Kohlenstoff (Kohle und Öl) zusätzlich für Hausbrand, Industrie und Verkehr verbrannt wird. Er wird und wurde sehr viel schneller verbrannt als er in derselben Zeit hätte in neuen Bodenschichten gebunden werden können. Dies ist exakt dasselbe bei der zusätzlichen Oxidation von pflanzlichem Kohlenstoff für die genannten Zwecke.

Dass die Freisetzung von Megatonnen CO2 nicht “klimaneutral” sein kann, bloß weil das aus Frischgemüse kommt, liegt auf der Hand. Verschwiegen werden zudem die Schäden durch den gezielten Anbau von (oft genetisch veränderten) Spritpflanzen auf Flächen, die dazu dem Ökosystem entzogen werden.

Zu glauben, dieser Clusterfuck sei “klimaneutral”, ist Ausdruck einer politischen Gesinnung. Das glaubt, wer es glauben will, weil es wie so viele Strategien zum ungehemmten Weitermachen eines freidrehenden Kapitalismus suggeriert, es sei alles in Ordnung mit dem Wachstum® – wenn der Familienpanzer nur mit dem richtigen Sprit Richtung Polen rollt.

 
Die Schwarzfahrer in den deutschen Knästen
sind politische Gefangene.

 
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Der Mensch hat als soziales Wesen gegensätzliche Grundimpulse: Er möchte dazugehören, Teil einer Gemeinschaft sein und in dieser aufgehen. Anderseits sucht er aber auch Freiheit, möchte selbst bestimmen können, was er tut und lässt. Ein integrierter Mensch, der sich in seiner Umwelt sicher bewegt, weiß, dass er auf die anderen angewiesen ist und dass seine Freiheit erst durch den Rückhalt der Gemeinschaft möglich wird. er wird demnach Freiheit in Episoden genießen und ins Kollektiv zurückkehren.

Auf diese Weise gibt er einen Teil seines ‘Ich’ auf, um im ‘Wir’ sein Überleben und das der anderen zu sichern. Andererseits verlässt er das ‘Wir’, um sich als ‘Ich’ zu erleben und zu entwickeln. Mancher erlebt das Wagnis der Freiheit als eher bedrohlich und verbleibt lieber im Schutz der Gruppe, andere fühlen sich im Kollektiv eher eingeengt, aber immer muss dieses Verhältnis ausbalanciert werden. In verschiedenen Konstellationen hat sich der Mensch unter diesen Bedingungen über Jahrtausende entwickelt.

Draußen vor der Tür

Im ständiger Beziehung zur Gemeinschaft wird die zur Freiheit notwendige Entfremdung, das (sich) fremd Werden, auf soziale Weise gelöst. In einer Gesellschaft, die die Menschen vereinzelt und ihnen abverlangt, sich stetig als Individuum zu profilieren, wird diese Entfremdung zur Last, zu einer beständigen Belastung für die Psyche. Beides hat Folgen: Die Rolle als herausragendes Individuum muss ausgefüllt werden, gleichzeitig die vereinsamte Psyche irgendwie entlastet werden.

Das kapitalistische Narrativ hat nicht zufällig dafür eine Scheinlösung in petto, nämlich die schon erwähnte Strategie des ‘Superhelden’. Gegen die verlorene Geborgenheit bietet er zum Tausch die Allmachtsphantasie an. Das absurde Ergebnis ist, dass jeder Einzelne eben der Größte ist, Herrscher über alles, sowieso über Leben und Tod, der jederzeit als Richter und Henker auftritt. In den Produkten der Kulturindustrie wurde derart das Massaker zur Alltagsstrategie, aus den Phantasien der Vereinzelten rinnt es als Getrolle in die ‘sozialen Medien’.

Dieses Desaster zerstört unmittelbar Realität. Nicht nur führen die Festlegung auf unmöglich zu erfüllende Rollen und der Verlust der nötigen sozialen Geborgenheit (Deprivation) zu Realitätsverlust. Vielmehr wirkt das Ganze wie eine Umkehr der Entstehung des menschlichen Verstandes. Freud hat ausgeführt, dass Wirklichkeit erst entsteht, wo sich der Mensch der Halluzination verweigert und komplexe Lösungen für seine Bedürfnisse sucht. Heute sind wir an dem Punkt, wo eine einzige Halluzination an die Stelle sozialer Wirklichkeit tritt. Diese wird nicht verhandelt, sondern von einer unsichtbaren Macht produziert, ohne dass Verstand dabei eine relevante Rolle spielt.

einer geht noch …

 
Erst kommt der Profit, dann die Vernunft.

 
dl

Der kapitalistische Individualismus ist nicht bloß ein Mythos, er ist auch keine beliebige Herrschaftstechnik; in der Praxis geht er nahtlos von der Überbetonung der Einzelleistung und Vereinzelung über in Foltermethoden. Es war schon lange vor der Erfindung der Psychologie bekannt, dass Deprivation – der Entzug von emotionaler und körperlicher Zuwendung – Menschen krank macht.

Ideologisch hat sich die bürgerlich-kapitalistische Gesellschaft entschieden gegen die Kollektive sozialistischer Prägung aufgestellt. Für sie war und ist die Familie das einzig akzeptable und schützenswerte Kollektiv, die “Keimzelle der Gesellschaft”. Ihr allein obliegt es, das Grundbedürfnis nach sozialer Bindung zu befriedigen. Kollektive wurden aus dieser Sicht entweder als Zwangsgemeinschaften zur “Gleichmacherei” aufgefasst oder gleich (“Kommune”) als Keimzelle des Terrors.

‘Familie’

Die bürgerliche Familie ließ freilich nichts übrig von ihrem Versprechen. Schon die Reduktion auf die Kleinfamilie hat sie als System überlastet; in Zeiten, in denen beide Eltern arbeiten sollen, bleibt davon weniger als nichts. Die staatlichen Kollektive, in denen Kinder daher aufwachsen – Kindergärten und Schulen – setzen derweil auf Konkurrenz und Individualismus. Ehrgeizige Eltern steigern das noch, indem sie ihre Kinder zu Leistungsrobotern und Superstars formen wollen.

Dies erzeugt nicht nur massenhaft psychische Störungen, es führte auch zu einer Erzählung, die den Bürgerkindern quasi vom ersten Tag eingetrichtert wird: Du bist der Mittelpunkt der Welt. Du bist besser als alle anderen. Wo das nicht so ist, müssen die Regeln so angepasst werden, dass du es doch bist.

Out There Alone

Dies ist die kurze Skizze der Grusel-Dystopie “There is no such thing as society”. Sie ist eine sich selbst erfüllende Prophezeiung, die Zerstörung der Gesellschaft als solcher, die die Zerstörung der menschlichen Psyche als Einheit nach sich zieht. Der natürliche Drang, dazugehören zu wollen, wird in einem grausamen Experiment ersetzt durch den wahnhaften Zwang, Erster zu sein – und damit einsam.

Die menschliche Psyche, um ihr “Ich” herum konstruiert, ist auf das ‘Wir’ angewiesen, auf Kollektivsubjekte, in denen es aufgehen kann. Es weiß sich als Teil der Welt und als Teil der Gemeinschaft, der sozialen Welt. Trainiert wird es aber darauf, dass die Welt in Teilen den Menschen gehört. Die Bindung zwischen Welt und Mensch ist der Kauf, der Tausch, der Erwerb für einen Preis. Eigentum ist die Essenz dieser Beziehungen. Zuneigung, Liebe, Geborgenheit sind nicht konvertibel und daher wertlos.

Hamsterrad

Der Rest an Zwischenmenschlichkeit in diesem Konstrukt ist eben die Konkurrenz, in der es darum geht, wie viel Welt den Einzelnen jeweils gehört. Das Maximum an Gemeinschaft in dieser Sphäre ist die Koalition, die kurzfristige Verbindung von Einzelinteressen. Zur Versorgung der natürlichen Bedürfnisse bleibt eine völlig überforderte Zweierbeziehung, die im Kern die Funktion der Großfamilie ersetzt. Eventuell entstehen dabei Kinder, die, siehe oben, passend gemacht werden.

Die Selbstbeziehung der Individuen in dieser Mühle pendelt zwischen Größenwahn, Einsamkeit, Anpassungsdruck und Orientierungslosigkeit. Immer wieder erweist sich die Anpassungsfähigkeit der Menschen hier als faszinierend flexibel. Die ungemein dämliche Geschichte vom Helden und Einzelkämpfer, der sich in der besten aller Welten täglich beweist, läuft noch in fast jedem Hirn als Film in Endlosschleife – bis der Film halt reißt. Am besten, man gibt den Menschen gar nicht erst die Zeit nachzudenken. Das nämlich ist häufig der Anfang vom Ende.

wird fortgesetzt

 
Nach der Machtergreifung werden wir euch alle an die Wand stellen, ihr Nazis!

 
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Während der Kollege Sokolowsky sich dankenswert wieder in die Niederungen der Tagespolitik begibt, ist mir das wie meist zu eklig, weshalb ich es mal wieder kompliziert mache. Es wird hier in einigen kommenden Artikeln um einen Komplex gehen, der den Rahmen abgibt auch für die Dekadenz sog. “Demokratie”. Diese scheitert an vielem, unter anderen auch am Individualismus, der großen Illusion der ‘Liberalen’.

Ich möchte mich dem Problem von vielen Seiten nähern, heute eben von der des ‘Individuums’, auch bekannt als “Ich”, “Persönlichkeit” und unter anderen Pseudonymen, von denen mein liebstes “der Mensch” ist. Ihr kennt bereits meine Mission, mit dem großen Irrtum aufzuräumen, ein ‘Mensch’ sei mit seinem ‘Willen’ für das verantwortlich, was da draußen passiert. Ich gedenke, das in Grund und Boden zu argumentieren.

Ich denke, ich bin

Konkret möchte ich heute einmal darauf hinweisen, wie konstruiert ein jeder von uns ist, und dass wir bei näherem Hinsehen als Person verschwinden. “Individuum”? Unteilbar wie das Atom, von dem wir längst wissen, dass es (neben Elektronen, deren Ort man nicht einmal genau bestimmen kann) aus Nukleonen besteht, die sich wiederum aus Quarks zusammensetzen, woraus u.a. folgt, dass Materie eigentlich nur eine Konstellation von Energie ist. Im “Ich” sieht es ähnlich ‘unteilbar’ aus.

Wer einmal eine Episode eines psychisch Kranken erlebt hat, weiß, wie zerbrechlich eine ‘Persönlichkeit’ ist. Wenn das ‘gesunde’ Spiel von Neurotransmittern erheblich gestört wird, verschwindet beinahe alles, was die betroffene Person ausmacht. Man kann das jetzt als Extrem betrachten, als Ausnahme von der Regel, das würde aber schon leugnen, dass es weniger extreme Zustände gibt, in denen ich mich von mir auch erheblich unterscheide.

Unteilbar?

Sowohl sogenannte “Launen” als auch der Einfluss von Gruppen bzw. Rollen oder die Entwicklung einer Person durch die Zeit lassen oft ein Wiedererkennen kaum zu, geschweige denn wäre es haltbar, irgendwen als unveränderlich zu betrachten. Insofern ist das ‘Ich’ in mir getragen von einer großen Suggestion. Ich bin, was ich zu sein glaube, solange ich es eben glaube. Im Grunde allerdings nur für mich.

Persönlichkeit ist eine eher fluide Komposition – ein Stück, dass man nicht nur unterschiedlich aufführen kann, sondern dessen Text sich auch ständig ändert. Das hat es, wohl keineswegs zufällig, mit sogenannten “Narrativen” gemein. Man kann Persönlichkeit durchaus als Erzählung beschreiben. Darin liegt ein Problem, das uns aktuell um die Ohren fliegt.

Einsam am Markt

Die Bürgerliche Gesellschaft basiert auf der Vorstellung eines souveränen Individuums mit ‘freiem Willen’. Die Wirklichkeit hat diese Konstruktion überfordert, widerlegt und der Beliebigkeit preisgegeben. Mit ihr waren ‘Werte’ wie Ehre, Wahrhaftigkeit und Verantwortung verbunden, derer sich konsequent vor allem die Eliten entledigt haben und diejenigen, deren Aufgabe es wäre, durch Kritik und Prüfung das Konstrukt zusammen zu halten.

Dies ist auch das Ergebnis einer freidrehenden Vereinzelung, für die es viele Gründe gibt. Sie war möglich, weil der Kapitalismus mit seiner politischen Vertretung sich Kollektive als solche zum Feind gemacht hat. Das Aufgehen der Interessen Einzelner in Gruppen, die Organisation sozialer Interessen, eben als solche von Gruppen bis hin zu denen der gesamten Menschheit, wurde geopfert: dem Markt, den Einzelinteressen, dem Individualismus.

Insofern kann der Mensch sich überhaupt nicht mehr als Mensch erleben, wo er eben ohnehin ein Konstrukt ist, das obendrein einem abstrakten “Humanismus” huldigen soll, der aber bloß keinen Bezug zu Kollektiven haben soll. ‘Der ‘Mensch’ ist in diesem Irrsinn eine Art Essenz aller Vereinzelten, die göttliche Summe der Einzelinteressen, aus denen sich irgendwie das Gute und Wahre ableiten soll. Das Nähere regelt dann der Markt.

Fortsetzung folgt

 
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Also, ich muss mir das so nicht gefallen lassen. Ihr wisst schon, dass ihr hier besser mitarbeiten müsst, wenn ihr von mir erwartet, dass ich euch nicht am Ende ein ganz schlechtes Zeugnis ausstelle? Es sind immer dieselben, die sich hier beteiligen – und auch dieselben, die stören und die ich vor die Tür werfen muss. Wenn ihr meint, dass ihr damit Erfolg haben werdet im Leben – bitte! Das ist eure Entscheidung.

Ihr könnt euch jetzt auch gern über mich beschweren, was immerhin besser wäre als das blöde Getuschel, das ich schon wieder höre. Das geht alles von eurer Lebenszeit ab. Ich würde ja, wenn ich schon hier wäre, aufmerksam mitlesen und zusehen, dass ich etwas lerne. Alles andere empfinde ich als pure Zeitverschwendung. Aber wie gesagt: Ihr müsst selber wissen, was ihr mit eurer Zeit macht.

The Great Rock’n Roll Swindle

Wie ihr seht, sind die Ferien wieder um, und ihr ahnt ja nicht, wo ich derzeit arbeite. Ich werde selbstverständlich hier keine Details ausbreiten, aber selbst die Älteren unter uns (und nach meiner Einschätzung sind das beinahe alle) würden sich im Jahr 2019 noch mühelos zurechtfinden in der Lernbehörde. Man sieht beim Reinkommen schon, wo der Chef sitzt. Wie im richtigen Leben. Ob das zu Lernen taugt, “steht auf einem anderen Blatt” (auch so ein Schulspruch, den ich sonst nirgends höre).

Das Ganze ist nicht so recht inspirierend, zumal ich selbst dort quasi nichts zu lernen kriege. Dafür aber graue Haare (ja, daher kommen die!) über das, was mir dort begegnet. Übrigens auch fachlich. Man erhält immerhin einen Eindruck davon, warum Fake News® so geschmeidig durchflutschen. Wenn man sich Lernstoff aneignen lässt, der heftigst mit der Wirklichkeit kollidiert, wenn man ihn überprüft, gewöhnt man sich halt daran, dass es wohl eigentlich egal ist. Gut, dass ihn ohnehin niemand überprüft und nach den anderen Prüfungen eh alles schnell wieder vergessen ist.

Ein Bekannter, der auf einem Gymnasium als Lehrer sein Lebenslänglich absitzt, klärte mich neulich darüber auf, dass es zwei herausragende Argumente für den Lehrerberuf gebe: Juli und August. Jetzt ist es September, und ich frage mich wie jeden Tag, an dem ich meinen Dienst tue, ob ich wohl am nächsten Tag wieder hingehen soll. Das war übrigens als Schüler schon so. Nun, Oktober ist auch wieder eine große Eierschaukel, bis dahin sollte ich es schaffen. Noch besser, dass meine Aufträge zeitlich begrenzt sind. Manche dort am Katzentisch sind halb so alt wie ich und sehen schon doppelt so verbraucht aus. Das kommt sicher von diesem ganzen Rock’n Roll.

 
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Was politisch so abgeht … hallo, ist das hier ein politisches Blog? Kommt drauf an, wer fragt, und hey – es gibt doch auch das Archiv, da stehen jede Menge Kommentare zu Wahlen, Gesichtern, Wählern, deren Gesichtern, Willensbildung und anderen lustigen Geschichten aus dem Taschenbuch des Lebens.

Ich habe eben gar gelesen, dass irgendwer mit irgendeinem Namen eine Wahl gewonnen haben will und wer mit einem anderen Namen eine andere. Ich habe sie mir bis heute nicht gemerkt und da wird auch nix mehr draus. Ansonsten haben mehr Nazis mehr Nazis gewählt, weil sie mehr Nazi wollen. Lieber Nazi als BRD und Ausländer in Bundesländern, die sie ohnehin nie bereisen werden.

Glaube miir …

Man hat ihnen wohl, verdammt aber auch, die Ziele und die Moral der Guten schon wieder nicht richtig vermittelt. Zu dumm! Wer? Ach so, natürlich alle. Diese Demokratie-Simulation versinkt in einem Sumpf aus Blödheit. Das hat durchaus Gründe. Zum Beispiel den, dass Kapitalismus es nicht so mit der Wahrheit hat.

Mit der Wahrheit hat noch nie jemand ein Auto verkauft, geschweige das zehnte Händie. Mit der Wahrheit kann man auch ganz schlecht die Anpassungsleistungen der Apparatschiks an den großen Betrieb verkaufen. Die Ideale von vorvorgestern, bei deren Verwirklichung immer wieder etwas dazwischen kam. Jetzt das Erwachen mit Schrecken, weil die Dummbatzen da draußen dieselben Versprechen beim hundertsten Mal plötzlich und unerwartet nicht mehr glauben.

Was macht derweil die Alternative zur Alternative, das rechtspopulistische Biertischgeschwür “CSU”? Sie schicken einen PR-Fuzzi [YT; Warnung: Eine Lobotomie ist gnädig dagegen.] aus dem eigenen Gedärm ins Rennen gegen einen Youtube-Kasper, der den Unmut der Jugend jüngst recht adäquat zu formulieren wusste. Armin Petschner, der im echten Leben noch viel weniger hip aussieht als in seinem peinlichen Video, hat genau die wilde Vita, die für die nötige Street-Credibility sorgt:

Influenzer A

Zunächst “politischer Referent” der Jungen Union Bayern (Wat dat? Gedungener Parolendrescher?), dann “persönlicher Referent des Chief Operating Officers” der Münchner Sicherheitskonferenz, mithin Diener des ersten Dieners von Wolfgang Ischinger. Als wäre das nicht schon Rock’n Roll genug, verdingt er sich in einem Fuzzitum, das PR-Zeugs in der Furzglocke des Oktoberfestes (nämliches, CSU, Hypo Vereinsbank, FC Bayern u.ä.) erstellt: “creative and social media optimized content strategy” – BINGO!

Glaubhafter geht nicht – glaubt die CSU und verbrennt das nächste Babyface nach dem Amthor Philipp. What comes next? Werden sie Dorothee Bär mit einem Mützken über den Zöpfken auf der Gorch Fock anbinden und auf den Atlantik schleppen lassen? Oder muss es am Ende doch der arme Söder Markus alles selber machen? Wie dem auch sei, es wird Demokratie® ganz neu vermitteln. Sicher.