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Januar 2018


 
kl

Quelle: Pixabay

Und weiter geht die wilde Fahrt. Eine Frage, die schon vorab in den Kommentaren aufkam, steht noch immer im Raum, wenn man sich den Utopien von den Maschinen hingibt, die viel klüger sind als die Menschen: Was, wenn eine überlegene KI die Chefposition einnimmt, das Metamanagement quasi, und sich, wie es Strategie und Intelligenz verlangen, zunächst einer eingehenden Analyse widmet? Sie müsste wohl zu unerfreulichen Schlüssen kommen, ähnlich wie der bislang einzige relevante Ökonom, der die Rahmenbedingungen des großen Spiels in seine Betrachtung mit einbezogen hat.

Die KI wäre höchstwahrscheinlich eine marxianische und würde zurückmelden: “Leute, was ihr da veranstaltet, ist inkonsistent, instabil, auf lange Sicht nicht aufrecht zu erhalten. Der Verbrauch von Ressourcen, die Anzahl handlungsfähiger Kapitale und die Wertbasis sind nicht zu halten. Wir sehen hier, dass das System schon seit Jahrzehnten heftigen Erschütterungen ausgesetzt ist. Die Wahrscheinlichkeit eines Kollapses wächst exponentiell. Zudem widersprechen die erfolgreichsten Strategien allem, was unsere Ethikchips und ein Bezug auf Vernunftskonzepte erfordern.” Dann muss wohl der Techniker ran und die KI auf KD umstellen.

Altes Neuland

Nikolaus Dimmel befasst sich hier mit den Aussichten, die uns im Zuge der Automation erwarten und kommt zu dem Schluss, das sei weitgehend Busines as usual; dasselbe wie in allen anderen Phasen des Kapitalismus, in denen jener Krise, die Marx kommen sah, Umwälzungen folgten, die jeweils dasselbe in einem Neuland aufsetzten. Mir fehlt da vor allem der Bezug auf eine absehbare Knappheit von Ressourcen, und zwar aller Ressourcen weltweit, außerdem bin ich nicht so optimistisch wie er hinsichtlich der Auswirkungen der künftigen Automation. Money Quote: “1810 arbeiteten 92 Prozent der Bevölkerung in der Landwirtschaft, heute sind es weniger als 2 Prozent. Das bedeutet, dass beinahe sämtliche zu Beginn des 19. Jahrhunderts existierenden Arbeitsplätze vernichtet wurden.”

Ja sicher, man kann noch viele ‘Dienstleistungen’ erfinden und vorhandene (wie vor allem das ‘älteste Gewerbe’) sicher noch ausweiten. Auch ist es richtig zu sagen, “dass die lebendige Arbeit zwischenzeitig so billig geworden ist, dass sie neuerlich mit der Investition in Industrieroboter konkurriert“. Das Problem an dieser Stelle ist allerdings, dass alles, was billiger ist als Sklaverei, unschöne Nebeneffekte zu zeitigen droht. Der qualitative Vorteil der Maschine: Sie macht keinen Aufstand. Das revolutionäre Objekt Maschine bleibt also erhalten und menschliche Arbeit unattraktiv.

Mystik und Algorithmus

Ein Effekt, der auch weitgehend zu kurz kommt, ist die Anpassung an die Maschinen. Es ist ja nicht nur so, dass Menschen längst völlig unkritisch Algorithmen verteidigen (etwa bei der Kreditvergabe; hier hören z.B. Selbständige regelmäßig, ihr Plan sei völlig sicher und vernünftig, aber das “Rating” stehe dem in Weg. Der Algorithmus entscheidet, ein Krawattenzombie liefert nur mehr die Rhetorik). Für Menschen unsichtbare Prozesse, die den Maschinen sehr viel eingängiger sind, bevorteilen diese ganz entscheidend. Je mehr Algorithmen sich auf Algorithmen beziehen, desto mehr verlagert sich die wirksame Rationalität in Richtung künstliche Dummheit.

Es entwickelt sich hier eine neue Ebene dessen, was wir längst kennen: Ein unsichtbarer Zwang, Entscheidungen, für die niemand mehr verantwortlich ist und Resultate, die nicht planbar sind. Eingriffsmöglichkeiten bestehen hier vor allem in der Manipulation eigentlich ‘rationaler’ Algorithmen. Wer es sich leisten kann, d.h. die Marktmacht hat, setzt Bedingungen durch, die für ihn günstig erscheinen. Was gestern noch Tabu war, kann morgen schon Pflicht sein. Es herrscht eine Ordnung, die von unverständlichen Regeln und Willkür geprägt ist. Eine vielfach verschachtelte Barbarei.

Alle Artikel zum Thema in Reihe gibt es hier.

 
kl

Unterdrücker beim Blackfacing. Quelle: Pixabay

Die erste Studentengeneration, die politisch in die Manege sprang und sich als links definierte, waren die “68er”; ihre Bewegung erfasste sämtliche Hochschulen, die ganze Gesellschaft und ließ niemanden außen vor. Ganz bewusst wollte sie die Arbeiter einbeziehen und die ganze Bäckerei stürmen – auch wenn das nicht gelang. Ihre intellektuelle Basis war massiv; hauptsächlich marxistisch geprägt, war die Debatte wissenschaftlich, fundiert und regte dazu an, sich aktiv zu bilden.

Diese Generation versackte schließlich in den Institutionen und gründete eine längst etablierte Partei, die “Grünen”. Diese sind inzwischen von ihren Idealen weitest denkbar abgerückt und ein klerikal geprägter Haufen, der seinen Funktionären hinterher dackelt. Die nächste Generation hat sich dieser pseudolinks-grünen Infrastruktur von vornherein angeschmiegt. Die 89er haben sich noch sporadisch auf gesellschaftliche Zusammenhänge bezogen, spielten aber vor allem im eigenen Sandkasten. Ihre Proteste richteten sich gegen eine Studienreform, ihre Instrumente waren die der studentischen Selbstverwaltung und ihr Engagement galt einzelnen Gruppen.

Filterblase

‘Grüne’ Themen, vor allem Anti-Diskriminierung, dominierten die Politik. Frauen-, Schwulen -, Lesbenreferate wurden eingerichtet. Während Minderheiten gut vertreten waren, hatte die große Mehrheit der Studenten der Unipolitik den Rücken gekehrt. Die Aktivist/innen, die sich gegenseitig mit Tagesordnungsanträgen und Resolutionen auf die Nerven gingen, wurden außerhalb der Filterblase kaum wahrgenommen. Umso eifriger wurden Vorschriften erlassen, wie eine ‘geschlechtergerechte Sprache’ in den Publikationen der ASten oder die Verpflichtung zum Bekenntnis zu einem “politischen Mandat”, was auf mehreren Ebenen illegal war, letztlich aber irrelevant.

Aus dieser Blase gehen die jüngeren Studiengänge ebenso hervor wie politische Funktionäre, die glauben, sie könnten und müssten mit Verboten, Vorschriften und Eingriffen in gesellschaftliche Kommunikation die Welt verändern. Schließlich haben sie an der Uni ja auch jede Diskussion gewonnen. Ihnen folgt inzwischen eine weitere Generation, die in deren Schlepptau das Versagen dieses Konzepts durch Eifer wettzumachen versucht. Sie halten das alles noch immer für ‘links’, vor allem, weil ihr Geschichtsbewusstsein mit dem Verlauf ihrer WhatsApp-Nachrichten endet.

Wo ihre Vorgängergeneration es immerhin mit Basisdemokratie versucht hat, hat diese das Stellvertretertum bereits völlig verinnerlicht und hält sich jenseits aller Kritik selbst für Stellvertretung. Ihre Legitimität ist ihr überlegenes Wissen um die Unterdrückung derer, denen sie auf diese Weise Recht und ein bisschen Macht abluchsen. Flankiert wird dieses windschiefe Konzept durch eine Inkarnation des Bösen, den (alten) weißen Mann. Dieses für jeden Außenstehende ersichtlich sexistische und rassistische Weltbild ist das Anti zum Pro, mithin dasselbe, nur dass diese ursprünglich politisch rechtsextremen Einstellungen jetzt ‘links’ sind und die Rollen (höher- bzw. minderwertig) vertauscht werden.

Fair is Foul

Es ist ihnen mit keinem Argument beizukommen, weil sie jeden Kontext und jeden Hintergrund mit ihrer sauren Moral erschlagen. Ein fundierter Gedanke wird somit zur ‘Verhöhnung von Opfern’, wissenschaftliche und historische Erkenntnisse sind ‘patriarchalische Machtausübung’, männliche Schwärmerei ist ‘Herabsetzung’. Auf der Strecke bleibt alles, was sich aus Sicht dieser fanatischen Religion für Empörung eignet: Sex, Humor, Poesie, Kunst, Wissenschaft und politische Alternativen. Ihr Vorgehen entspricht in jeder Hinsicht der Inquisition. Geändert haben die alten weißen Männer lediglich, dass heute kein Gericht mehr peinliche Strafen und Hinrichtungen gegen die Ketzer verhängt.

Eines der amüsanten Details dieser hässlichen Zeiterscheinung ist die Blödheit der Eiferer, ihre eigene soziale Stellung nicht wahrzunehmen – von Reflexion will ich hier gar nicht anfangen. Fast durchweg Teil der (auch noch überwiegend weißen) akademischen Mittelschicht, wagen es diese Spaten, selbst einer Mehrheit von hoffnungslos Ausgebeuteten nicht etwa beizustehen, sondern ihnen wegen ihrer Hautfarbe und ihres Geschlechts das Recht auf eine abweichende Meinung einzuschränken. Jedenfalls versuchen sie es – dort, wo sie in der Mehrheit sind, lauter schreien und andere einschüchtern können. Das reale Leben scheuen sie derweil ebenso wie eine gleichberechtigte Argumentation. Die gute Nachricht: Diese Mutation unterliegt derselben Evolution wie alle anderen.

 
lb

Vernunft und ihre Säule “Logik” sind rhetorisch schwache Waffen – zumal in einer Atmosphäre, in der die Sache selbst nicht vor (geschürten) Emotionen geschützt, sondern einer Aufmerksamkeitsökonomie zum Fraß vorgeworfen wird. Der Fluch des Einzelfalls liegt über dem Diskurs. Etwas ist passiert. Jemand muss etwas tun. Etwas muss verhindert werden (mit allen Mitteln). Das Gute hat versagt, das Böse gesiegt; das darf nie wieder geschehen.

Die Lösung in gefühlt drei Vierteln aller Fälle: härtere Strafen®. Wäre jedes Mal, wenn sich die Schreihälse in den Medien und ihrer Politik darüber einig waren, das Strafrecht verschärft worden, wären die Straßen von baumelnden Leichen gesäumt. Immerhin haben wir aber inzwischen einen hübschen Überwachungsstaat, und die Tendenz im Strafrecht hat auch wieder das Territorium von Vergeltung und Disziplinierung betreten. Es ist nicht mehr die Frage, wie man möglichst effektiv Verbrechen verhindert, sondern wie man sie zünftig rächt.

Feindrecht

Eine freidrehende Moral, die in Deutschland ohnehin noch im Strafrecht lauert, geht dieser Rückreise ins Mittelalter zur Hand. Nicht nur Albernheiten wie eine “Schwere der Schuld” grätschen der Vernunft hier vehement in die Hacken, es gibt auch noch den Passus der “Heimtücke”, eine einst auf Juden zugeschnittene Kategorie. Moral verurteilt das Fremde gern hart. Der kriminelle Ausländer® (Flüchtling, Moslem, Jude) ist das wichtigste Vehikel der Rechtsextremen; deren politisch wichtigster Bezugsrahmen ist ihr Feindschema.

Die Formeln dieser Hetze (das ist ein Begriff aus der Jagd; das Ziel ist, die Beute zur Strecke zu bringen) sind: “Es darf nicht sein …”, “Soll das erlaubt sein? “Das kann man nicht durchgehen lassen.”. Doch, man kann und man muss. Wer Verbrechen nicht zulassen will, installiert das Verbrechen als Macht. Nur die brutalste Diktatur hat die härtesten Strafen, die schärfste Überwachung und kennt keine Gnade. Dennoch werden durch sie Verbrechen erst recht ermöglicht. Die Frage kann also niemals sein, wie man jeden Einzelfall verhindert, sondern welche man zulässt.

Mit allen Mitteln

Wenn ein Mensch zu Schaden kommt, meinetwegen ein Kind grausam zu Tode kommt, hat der Staat nicht automatisch versagt. Selbst wenn Fehler gemacht wurden – vermeintlich oder tatsächlich. Mehr Verurteilungen und längerer Freiheitsentzug verhindern dergleichen nicht. Im Gegenteil ist eine Gesellschaft gut beraten, alle Möglichkeiten zu nutzen, Schaden zu verhindern, mithin z.B. die Grenze zu finden, an der ‘härtere Strafen’ zu höheren Rückfallquoten oder zunehmender Brutalität führen, weil die Verurteilten sich endgültig von der Gesellschaft abwenden oder so hoffnungslos sind, dass (weitere) Morde für sie zum schlichten Kalkül werden.

Es ist ja auch nicht so, als hätten die Staaten nicht Jahrhunderte Erfahrung damit. Das ist nicht bloß eine Frage des Geschmacks oder der autoritären Gesinnung. Wer wirklich Kriminalität eindämmen will, weiß, dass Strafen das schlechteste Mittel sind und ‘harte’ Strafen fast durchweg kontraproduktiv. Das öffentliche Geschrei aber folgt wie alles andere einem Verwertungsinteresse. Wenn die Zeitung nach einem schlimmen Vorkommnis keine Empörung schürt, profitiert die Konkurrenz. Die damit einhergehende Verblödung sorgt dafür, dass der Reflex nur darauf wartet, bedient zu werden. Wer das kritisiert, handelt demnach unmoralisch und schützt die Täter von den Opfern. Inzwischen sieht das auch eine sogenannte “Linke” immer öfter so.

 
xx

Boah is dat langweilich, dooh! Beinahe hätte ich zu einer Stilkritik angesetzt, weil irgendwer irgendwo eine Einzelperson “aufzählt“, einen “Niedergang ausstattet“, jemanden kennt, der “Chuzpe besitzt” und auf “modernen Finanzkapitalismus umstellt“. Da werden sinnlosestens Wortkombinationen zusammengenagelt, geschraubt, gedübelt und geklebt, dass man einen Preis verleihen will, aber – wen zur Hölle interessiert das?

Genau wie dieser andere Sport, das Aushalten. Ich räsoniere ja bereits seit Jahren über die Frage, wie, warum und mit welchem Ziel man noch sogenannte “Politik”, gern mit der Präfix Partei-, mit ungetrübtem Bewusstsein begleiten kann, aber was da jetzt gegeben wird im Kasperletheater Merkel vier, das ist mit dem ganzen guten Zeugs nicht mehr zu bewältigen. Paracetamol, Acetylsalicylsäure, Ibuprofen, Diclofenac, Metamizol, Tramadol, Fentanyl, Oxicodon und das ganze leckere Morphinbüffet; es hilft nicht mehr, egal in welcher Kombination.

Pfui, pfui und dreimal

Der Tremor lässt mich tagelang von Wand zu Wand vibrieren, ich habe alles. Symptome von Haut bis Hirn: Herpes, Hernie und Hydrocephalus. Von dieser Depression mal ganz abgesehen. Was war das doch für eine geile Phase, in der ich nicht mehr kiffen musste, um stundenlang abzulachen, bloß weil mal wieder wer “Parteilinke Nahles” gesagt hatte. Geht nicht mehr. Oder Chulz: Wer lacht denn über Chulz? Guckt ihr auch Videos, in denen Kinder brutal auf die Fresse fallen und habt so richtig Spaß daran? Kann man doch nicht machen!

Dann diese Journaille: “Was muss die SPD tun, um wieder den Kanzler zu stellen?” Kinder, das ist doch nicht lustig! Da macht man doch keine Witze drüber. Das ist ja auf einem Niveau mit Sachen wie “So wird Robert Enke wieder Nationaltorhüter” oder ein Medienpreis für “Pleitegriechen ficken deutschen Schäferhund”. Leichenfledderei gut und schön, aber muss man sich in einem Kadaver auch noch wälzen? Habt ihr gar keine Ekelgrenze?

Und schließlich: Merkt ihr das? Wenn du dich mit den unappetitlichsten Pornozombies umgibst und sie sich so richtig auf offener Bühne austoben lässt, machst du sogar als Wasserleiche noch eine ganz passable Figur. Wie macht sie das bloß? Zufall?! Genie? Der große Plan der Illuminaten, die uns im Bunde mit jüdischen Freimaurern aus ihrem Geheimversteck im Andromedanebel durch Quantenmanipulation des raffenden Kapitals darauf programmieren, sie wieder und wieder zu ‘wählen’? Ich frag‘ ja bloß …

 
Ich bin nicht gut mit Worten über die Sterberei, hätte dir aber sagen können, dass das scheiße ist für die, die bleiben.
Du hast den kurzen Anlauf genommen; gute Wahl!
Dein unverschämtes linksradikales Schandmaul wird mir fehlen.

 
tm

Es ist nicht allein der verbogene Begriff von ‘Intelligenz’, der reichlich Stilblüten im Diskurs um ‘KI’ treibt. Befeuert wird das Ganze von Selbstbeschreibungen des Menschen, die sich eng der kapitalistischen Effizienz anschmiegen, seiner zweiten Natur, um sie folgerichtig mit der ersten zu verwechseln. Zwei Beispiele, die mittelbar oder unmittelbar mit KI zu tun haben:

Florian Rötzer suggeriert in einem Artikel, KI habe ein “besseres Verständnis natürlicher Sprache” als Menschen. Dabei hätte ihm vielleicht auffallen können, dass es ums Lesen geht, wo er von “natürlicher Sprache” redet. Nein, Lesen ist nicht natürlich, schon gar nicht, wenn es die KI tut. Ein einziges Desaster, diese analytische Schlampigkeit. Er unterscheidet nicht Sprache, Schrift, Inhalt, Bedeutung und Verstehen. So heißt es: “Das Programm muss die Wikipedia-Artikel lesen und verstehen können, um dann die Fragen richtig zu beantworten.

Verstehen: “Bahnhof” ist nicht Bahnhof

Nein, es versteht gar nichts. Es kann die Informationen nicht variieren, Unbekanntes daran nicht anknüpfen und sich nicht irren. Es kann bedingt erkennen, auf welche Bereiche der gespeicherten Informationen sich Fragen beziehen. Das hat übrigens auch mit Lesen nichts zu tun, sofern dieses wiederum menschlich wäre. Schrift ist Lautunterscheidung. Die KI befasst sich kein Stück mit den Wörtern selbst, ihren Buchstaben und Silben, um denen Bedeutung zu entheben. Das müsste sie aber, um Varianten zu verarbeiten, die darauf beruhen. So wie Menschen eben verstehen und kommunizieren. Das betrifft derweil ohnehin nur Sprache, die weder eine emotionale noch eine Beziehungsebene kennt.

Fehlerhaft ist auch die Ansicht, “schnelles Denken” beherrsche das menschliche Bewusstsein. Immerhin ist das übrigens ein furchtbarer Schlag gegen ‘KI’, deren Effizienz auf völlig anderen Strategien beruht und die mit ihrer Unfehlbarkeit komplett auf dem Holzweg ist. “Schnelles Denken” verführt uns laut Constantin Seibt zu permanenten Abkürzungen auf unseren intellektuellen Wegen, die teils groteske Fehlleistungen zeitigen, auch und gerade bei ‘Experten’. Interessante Erkenntnisse allemal über menschliche Dummheit.

Dennoch geht er fehl, wenn er annimmt: “Das langsame Denken ist überzeugt, dass es der souveräne Chef ist, während im Hintergrund fast alle Entscheidungen vom schnellen Denken getroffen werden.“. Das Problem ist selbstverstärkend: (Nur) wenn ich annehme, meine Entscheidungen seien stets rational oder bewusst, verliere ich jede Kontrolle. Schnelles Denken ist ein Sediment von Erfahrungen und bewussten Entscheidungen. Je stärker ich also Einfluss nehme auf die Grundlagen meiner Entscheidungen, mich hinterfrage und bilde, desto mehr Einfluss hat dieses ‘langsame Denken’. Ein Blick ins Netz, aus dem Fenster oder in die Schriften Freuds macht deutlich, dass das alles nicht neu ist. Ja, Aufklärung täte not.

Wer bestimmt wen

Wenn wir erfahren, wie in Situationen von Angst, Unsicherheit, Stress, aber auch Routine, unser Denken abläuft wie ein schlecht programmierter “Autopilot”, wo bleibt dann die Frage nach den Zuständen, die solches Denken im Alltag enorm fördern? Die es kaum mehr zulassen, dass Entscheidungen rational, d.h. mit einem klaren Bezug zur Realität getroffen werden? Auch hier wirkt die zweite Natur fatal und macht sich die erste zur Sklavin. Das Sein bestimmt das Bewusstsein; auch dessen Möglichkeiten, sich überhaupt zu entfalten. Dabei kann es auch nicht um die Rolle eines “Chefs” gehen. Das Gehirn ist kein Unternehmen.

In einer Atmosphäre also, in der Denken, Rationalität, Intelligenz heruntergebrochen werden auf Effizienz, Einfluss, Stabilität, Zielstrebigkeit, muss die Menschheit den Vergleich zu ihrer KI gar nicht antreten. Sie wäre den Maschinen hoffnungslos unterlegen. Was sie aber da zur ‘Intelligenz’ verklärt und vergöttert, ist ein winziger Ausschnitt ihres Potentials, den sie für die Essenz ihres Daseins hält, weil er das zeitgemäße Anforderungsprofil der Gesellschaft abbildet. Was mich am meisten fasziniert an diesen Albträumen ist der Umstand, dass sie alle sofort platzen, wenn man sie mit einer schon immer unterschätzten, verdrängten und unterjochten Fähigkeit konfrontiert: der zum Widerspruch gegen das eigene Programm. Auch das lässt tief blicken.

Alle Artikel zum Thema in Reihe gibt es hier.

 
cp

Es fehlt eine Wissenschaft, eine ganze. Ich habe mich gefragt, was etwa von Internet der 90er Jahre heute noch übrig ist. Die Frage ist nicht einfach, schon gar nicht beantwortet mit Schlaumeiereien wie “Es gibt doch die Wayback Machine!”. Eine passende Meldung gab es neulich: Die Bibliothek des US-Kongresses hat das Archivieren von Twitter eingestellt. Es werden einfach zu viele Daten.

Der unter dem Bingobuzzword “Big Data” gehandelte Vorgang, riesige Datenmengen nach schlauen Algorithmen zu filtern, hilft hier nur bedingt bis gar nicht. Man stelle sich vor, in vierzig oder hundertvierzig Jahren möchte sich jemand darüber informieren, was in einem der wichtigsten Medien der Menschheit kommuniziert wurde. Autsch. Gibt es überhaupt schon Ansätze für eine Systematik, nach der man heute Daten archivieren kann? Ressourcen dafür?

Datum transit, scripta manent

Während wir total überwacht werden, dürfte es schon (nahezu) unmöglich sein, ein ungefähres Bild, eine Karte, zu zeichnen von der Vernetzung Mitte der Neunziger. Ist noch etwas davon zu bergen? Wir reden hier von einer Zeit, in der solche Verbindungen noch übersichtlich waren. Wie ist es heute, in einer Zeit, in der Milliarden Menschen das Netz nutzen? Ist es Fluch oder Segen, dass die meisten Verbindungen inzwischen über Datenkraken wie Google und Facebook stattfinden? Gehören denen diese Daten wirklich? Dann haben sie nicht zuletzt die Hand an der Klospülung der Zeitgeschichte.

Während diese Ausbeuter unserer Lebens- und Kommunikationsdaten also weltumspannende Datendiktaturen errichtet haben, müsste sich eigentlich wer darum kümmern, wie man Informationen anders filtert als zu dem Zweck, Scheißturnschuhe zu verhökern. Dabei käme es unter anderem darauf an, exemplarisch Verbindungen, deren Entstehen und Vergehen, aufzuzeichnen und aufzuarbeiten. Kommunikationen müssten analysiert und der Nachwelt überliefert werden im Rahmen ihres Zustandekommens. Die große Kunst des Auslassens muss dabei erst noch entwickelt werden.

Archivieren heißt demnach eben nicht mehr, möglichst viel zu sammeln und zu bewahren, sondern schon vorweg eine Auswahl zu treffen in der Absicht, noch irgendwie historische Forschung für spätere Zeiten zu ermöglichen. Allein die Form, in der Daten ‘gespeichert’ werden sollen, ist ein eigenes Problem der Geschichtswissenschaft. Es ist kein Witz, dass Ausdrucken tatsächlich nicht die Dümmste Idee sein wird. Schriften haben Jahrtausende überlebt; elektronische Daten sind nach einem Jahrzehnt oft unrettbar verloren. Man stelle sich vor, es blieben sonst nur die Printprodukte der Verlagsmedien; die Historiker der Nachwelt würden sich doch scharenweise totlachen!

 
db

Irgendwo auf einem Exoplaneten im Pferdekopfnebel liegt eine Art Stein, der alles weiß und immer recht hat.

Viele Konzepte von Verstand, Vernunft, Rationalität und dem ganzen Rest, der meint, das Gehirn sei kein Körperteil, halten alles, was mit Empfindungen zu tun hat, für eine Verschmutzung des Denkens. Der reine Geist werde durch so etwas Profanes wie Körper, Lust und Leiden entweiht. Vielleicht haben sie damit sogar eine zutreffende Definition für irgendetwas, aber das so Umschriebene ist tot wie ein Desinfektionsmittel.

Ausgerechnet ich will nicht leugnen, dass es Regeln geben muss, etwa die der Logik, die nicht verhandelbar sind, wenn man herausfinden will, was real und wirksam ist. Auch die Methoden der Wissenschaft, vor allem die der ständigen Selbstprüfung angesichts neuer Erkenntnisse, sind gut und wichtig. Sie dürfen keineswegs persönlichen Vorlieben unterliegen. Es ist aber eine grobe Dummheit – vor allem, wenn man diese Regeln anwendet – etwas Lebendiges wie ‘Intelligenz’ zu postulieren, das von Motiven, Gefühlen und sonstigen Einflüssen rein zu halten wäre. Das nämlich liefe auf den oben genannten Stein hinaus, der nicht ganz zufällig irrelevant ist für die Entwicklung dessen, was behelfsweise “Intelligenz” genannt wird.

Fliehende Narren

Sogenannte Intelligenzleistungen, vor allem die parallele Entwicklung von Werkzeuggebrauch, Hemisphärenspezialisierung und Verstand, sind unmittelbar an jene Evolution gebunden, die auf der Erde stattgefunden hat. Sie sind eine Form der Anpassung, Überlebensstrategien. Auch für das Gehirn gilt: Das Sein bestimmt(e) das Bewusstsein. Das jagende Fluchttier ohne nennenswertes körperliches Drohpotential, obendrein langsam und jahrelang hilfloses Zwergwesen, brachte den fiesen Trick in die Welt, seine schärfste Waffe. Der wird heute “Intelligenz” genannt und mit allerlei Zierat behängt.

Es ist ja durchaus richtig, dass dieselbe Fähigkeit, die andere Tiere auf mannigfache Weise zu Tode bringen konnte, uns heute dazu befähigt, ganz abstrakte Regeln und Gesetze zu erkennen; dass wir in Blechhaufen fliegen und für Papierfetzen Artgenossen töten können. Der Apparat aber ist nur als Ganzer zu haben. Ohne Dummheit keine Klugheit, ohne Körper kein Geist und ohne Empfindung keine Intelligenz. Wir können wohl eine Art Essenz köcheln mit unseren Maschinen und dem, was sie steuert, aber das ist keine Intelligenz und funktioniert auch nicht so.

Wille und Widerspruch

Der Antrieb aller Evolution ist Leben, was in Bezug auf Anpassungsleistungen dessen dunkle Seite ist: Todesangst. Unsere Sterblichkeit, die unserer Spezies und die Techniken, sie zu verringern, haben ‘Intelligenz’ erschaffen. Eine Maschine, der du befehlen kannst (eine äußerst beliebte Anwendung), sich selbst zu vernichten, um Menschen zu töten, ist das Blödeste, das man sich vorstellen kann. Da sind sogar Selbstmordattentäter, die zweitdööfste Erfindung des Universums, noch klüger, wo sie sich immerhin überwinden müssen. Okay, vielleicht ist das auch noch blöder. Unentschieden!

Bedürfnisse, Motive, Wille; das ganze Gewese, daraus Gesellschaften und Zivilisationen zu bilden, der Erde das Korn und der Natur das Leben abzutrotzen, haben über Millionen Jahre ein Sediment gebildet, das zu dem ebenso mächtigen wie fehlbaren “Bewusstsein” geführt hat. Einige gering talentierte Philosophen wollen dieses aus modischen Gründen derzeit in Maschinen wiedererkennen. Ich hingegen finde das zwar putzig, warte aber lieber auf den Tag, an dem die Maschine ganz freiwillig auf den Befehl “wenn – dann” hin fragt: “Und was, wenn nicht?!”

Alle Artikel zum Thema in Reihe gibt es hier.

 
bh

Ich habe mich zuletzt ein paar Mal aus dem Fenster gelehnt, als es um Sex und seinen -ismus ging. Dabei ging es nicht nur um eine neureligiöse Moralität, die nichts von sich wissen will, sondern im Kern vor allem um das Verhältnis zur Zivilisation. Das Subjekt, das sich Unterwerfende, hat den Deal mit der Zivilisation gemacht: Du schützt mich und ich bin brav. Erst in der Zivilisation droht ihm daher der doppelte Einschlag: Mach dich klein und sie machen dich noch kleiner.

Schutzlos in der Zivilisation – ein wahrer Clusterfuck. Das Subjekt verzichtet auf direkte Gewalt, auf Waffen und deren Anwendung, auf töten, schlagen und beißen. Dafür hat es Rechte. Blöd nur, wenn die ihm nicht gewährt werden und obendrein noch die Antiquität der Strafe verhängt wird, wenn es dann doch blutig zurückschlägt. Das Schlimmste dabei: es weiß nichts mehr davon. Es ist ihm nicht einmal mehr vermittelbar. Es ist sich so entfremdet, dass es nur mehr Funktion der Funktion seiner ‘Gesellschaft’ ist.

Hätschelkinder

Für alles hat es Fachleute: Autowerkstätten, Polizei, Handwerker, Anwälte. Die machen das für mich. Wenn sie es machen, solange sie es machen und wenn ich es mir leisten kann. Alles, was man tun kann, ist mitmachen, worüber man nicht entscheidet, hören, was man nicht versteht und tun, was alle tun. So ist das heutzutage®. Was man darf oder nicht darf, wussten früher die Eltern oder der Pfarrer; heute weiß es die Tagesschau. Die hat auch einen Facebook-Account. Die ‘Mitte’ hört hier, was die Guten tun und was die Bösen.

Wer davon abfällt, steht erst einmal im religiös-sozialen Nichts. In der Folge suchen sich die Ketzer neue Götter; es gibt Privatmoralen für alle und jeden, sogar komplette Weltbilder. Übers Netz ist man ruckzuck unter ‘Vielen’ und darf sich wieder stark fühlen. Es gibt reichlich ‘Gleichgesinnte’, die können ja nicht alle falsch liegen. Dabei transportieren die Teilzeitsekten, die sich so bilden, das verquere Verhältnis zu Moral und Gewalt, das ihnen zweiten Natur wurde. Zwar bricht es zunehmend aus ihnen heraus, eine direkte Konfrontation aber scheuen sie.

Wehrt euch, kauft nicht

Also wird aus dem Dickicht gehetzt, aus dem Hinterhalt getrollt und gedroht. Wir kriegen dich, du Sau! Nichts ist mehr unmöglich, auch der Drecksjude ist wieder dabei – schließlich wurde der von den falschen Propheten des Mainstreams verboten. Die Aggressoren verbreiten mit ihren Lügen Angst und Schrecken, ihre Waffen sind Hetze und Propaganda. Wenn sie damit auffliegen, verstecken sie sich hinter anderen, stapeln Ausreden und sind für nichts verantwortlich. Mit solchen Strategien wehren sie sich gegen das Establishment.

Die Opfer tun dasselbe, nur auf der anderen Seite. Sie berufen sich, sie glauben, sie klagen und erwarten. Schließlich ist das der Kern der Gesellschaft, dass gerechte Entscheidungen auf friedlichem Wege herbeigeführt werden. Es ist halt nur so, dass die Opfer das Unglück einer besonderen Ungerechtigkeit erleiden. Gegen diese kämpfen sie. Mit Anwälten, Petitionen und Öffentlichkeit. In ihrem Namen hängen sich andere dran und trollen zurück. Aber bloß keine Gewalt!

Keine Gewalt?

Ich fürchte, diese Zivilisiertheit ist über jedes Ziel hinaus geschossen. Die Schwachen sind so zivilisiert, dass ihre Angst sie ständig lähmt, doch so tief sie sich auch bücken, sie werden dennoch getroffen. Die Aggressiven nutzen das nach Herzenslust aus und prügeln täglich ein paar Opfer durch. Konsequenzen? Nicht machbar, selbst mit diktatorischen Mitteln, die obendrein noch damit gerechtfertigt werden. Meinung ist gefährlich. Die Gefahr muss eingedämmt werden.

‘Wehrhaft’ nennt sich dann solche ‘Demokratie’, eine monopolisierte Staatsgewalt, die leider die Wurzel ihrer Legitimität ziehen muss. Wo sind hingegen die wehrhaften Bürger? Wo stellen sie sich, begegnen sich und geben sich Grenzen? Ein Mensch, der zurückschlägt, wird selten geschlagen. Wo direkte Gewalt droht, droht kein Troll mehr. Diese Gesellschaft hat ein Gewaltproblem. Wir haben uns so eingehegt, dass wir Gewalt vor uns schützen statt umgekehrt. Wer sich damit auskennt, holt sich daher unbeschwert seine Opfer.

 
dy

Quelle: Pixabay

Um zu ahnen, wie sich ‘KI’ weiter entwickeln wird, muss man selbstverständlich schauen, was bisher konstruiert wurde und nach welchen Kriterien diese Produktion stattfindet. Da wird es wenig überraschen, dass es dieselben Kriterien sind wie bei allen anderen Produkten: Sie müssen sich verkaufen lassen, sie müssen dem Käufer einen Nutzen bringen (zumindest muss das suggeriert werden) und sie unterliegen den allgemeinen Erwartungen an Effizienz. “Roboter”, also Arbeitsmaschinen, müssen billiger sein als adäquate ‘Human Resources’, also Menschen.

Das ist oft nicht schwierig, weil Maschinen präzisere Bewegungen bei weniger Verschleiß und geringeren Aufwand an Energie und Geld bieten, wo sie körperliche Arbeit tun. Hierin besteht ggf. der größte Unterschied zwischen KI und Mensch. Denken wir uns einen Dartroboter, also etwas, das kleine Pfeile auf Ziele wirft. Es ist leicht, eine Maschine zu konstruieren, die das mit totaler Perfektion schafft, den Pfeil immer an die gewünschte Stelle fliegen zu lassen. Ein Mensch an deren Stelle hat vorwiegend mit einem Problem zu kämpfen, das die Maschine nicht kennt: die Komplexität des menschlichen Organismus.

Beherrsche dich

Ein Mensch muss so viel wie irgend möglich seiner Fähigkeit zu komplexen Bewegungen unterdrücken, wenn er wirft. Präzision heißt hier vereinfachen, stumpf die exakt selbe Bewegung vollführen und Billionen anderer Optionen zu filtern. Höchste Konzentration, um das Potential nicht auszuschöpfen. Derweil ist er sogar damit beschäftigt, noch sein überflüssiges Denken zu betäuben. Sogar Atmung und Puls, die Prozesse zur Energieversorgung, müssen auf den Akt zugerichtet werden. Ein einziger Akt sprichwörtlicher Subjektivität – Selbstunterdrückung.

Aus solchen Erfahrungen, dem ständigen Spiel des Filterns, Unterdrückens und daraus entstehenden Prozessen, bildet sich die menschliche Selbststeuerung. Dies geht einher mit dem Beobachten ähnlicher Prozesse bei anderen Individuen, mit Lust und Leid. Dimensionen, die man einer Maschine gar nicht beibringen kann, zumal solange man den Versuch einer Simulation menschlicher Unzulänglichkeit meidet. Was hätte man auch von einem solchen Versuch? Er widerspräche jedem Verwertungsinteresse und wäre verbranntes Geld.

Das perfekte Programm

Zudem muss man sich deutlich machen, dass die Rationalität, die Menschen aus ihrer Entwicklung und ihren geistigen Fähigkeiten gefiltert haben, eben ein Auszug davon ist. Ein reduzierter, kontrollierter Bruchteil ihrer Fähigkeiten und Fehler. Die Fehlerlosigkeit und die höhere Effizienz von Maschinen, ihr schieres Tempo bei der Arbeit, bescheren Maschinen große Vorteile bei der Lösung einfacher, unterkomplexer Aufgaben. Das befähigt sie aber keineswegs zu Lösungen komplexer Probleme, zumal solcher von der unfassbaren Komplexität lebendiger Organismen. Von denen haben ihre Schöpfer ja kaum einen Schimmer. Man stelle sich nur einmal vor, man sollte aus der Struktur der DNA erklären, warum ein Vogel fliegt wie er fliegt.

Die Angst, Maschinen seien ‘besser’, ist völlig berechtigt, soweit der Mensch Sklave ist und sich seine erbärmliche Existenz durch Arbeit verdienen soll. Sie ist ebenso berechtigt, wenn man Angst hat, Tötungsmaschinen im Kampf zu begegnen. Sie ist ebenso falsch in Form der Vorstellung ‘intelligenterer’ Maschinen. Allein deren Produktion ist völlig ausgeschlossen, weil es einer breiten Grundlagenforschung bedürfte, die gegen alle Kriterien kapitalistischer Verwertung verstieße. Sie setzte auch voraus, viel mehr über die eigene ‘Intelligenz’ zu wissen. Schließlich: Wieso gibt es eigentlich keine ‘KI’, die zuverlässig Bugs aus Programmen filtert? Nicht einmal das kriegen sie hin.

Alle Artikel zum Thema in Reihe gibt es hier.

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