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Oktober 2014


 
muell

Ich war heute in einem Laden und habe mir auf einer Kaffepackung anschauen wollen, was das wohl für ein Zeug sei. Es sprach zu mir: “Dingsbums ist ein Kaffee für Kenner und Genießer…“. Das war’s dann mit uns beiden. Was ist dann wohl anderer Kaffee? Plörre für Ignoranten und Gourmands, die sich alternativ auch gern Erdöl hinter die Binde kippen? Ich habe keinen Bock mich dauernd für doof verkaufen zu lassen. Erzählt mir, wo das Zeug herkommt, wie es geröstet ist, wieviel von welchen Säuren noch drin ist, meinetwegen einen holprigen Versuch, den Geschmack zu beschreiben, aber nicht diesen ewigen Bingo-Bullshit.

“Bitte bringt euch um!” war die hier neulich verlinkte Aufforderung von Bill Hicks an Werbefuzzis und PR-Schranzen, die inzwischen die ‘Kommunikation’ derart mit luftleerem Gebrabbel ausgehöhlt haben, dass sie gar nicht mehr wissen, wozu sie eigentlich lügen, Hauptsache es klingt fresh hip dumsy glimpsy chillywilly bop. Wahlweise auch, wenn es ‘seriös’ sein soll, edelnobelspitzenelitärgoldprunkseidenexklusiv.

Glaubensfragen

Zum Kaffee fiel mir noch ein, dass die deutschsprachigen Opfer der Semantikzombies seit Jahren mit einem dusseligen Halbsatz lobotomiert werden, der da heißt: “vollendet veredelter Spitzenkaffee“. Diese Wörter haben immerhin einen gewissen Groove – Leckerli an den Texter, aber das geilste daran ist, dass ich sie vermutlich wirklich seit Jahrzehnten kenne und trotzdem nicht weiß, welcher blutige Bohnensud damit feilgeboten wird. Das kann doch nicht gewollt sein?

Das Gelalle ist beliebig, und beliebig sind auch die Mittel, mit denen Dreck zu Gold verklärt wird, mitunter auch umgekehrt, das bringt der Wahn so mit sich. Wer hat sich jemals eine Karre gekauft, weil er im TV gesehen hat, wie die Karikatur einer Familie sich psychotische Texte in die getünchten Gesichter spricht, während sie über leergefegte Straßen schaukelt? Niemand, aber irgendwelche abgebrochenen Psychologen, denen der reale Kontakt zu Menschen Angst macht, haben den Betrieb mit diesem Glauben geimpft, und die Pandemie hält an.

Letzte Tür geradeaus, bitte

Ähnlich ist es mit Technikern, Zahlenschubsern und BWL-VWL-Klippschülern, die herausgefunden haben, dass es irre erfolgreich ist, wenn man Leute, die sich gerade ein Fahrrad gekauft haben, fortan jeden Tag mit Ätz vollspammt, in dem ihnen Fahrräder angeboten werden. Ja fein habt ihr das gemacht. Bitte! Tötet! Euch!

Ich schreibe das nicht, weil es neu ist, jedwede Erkenntnis enthält oder daraus etwas zu lernen wäre. Ich schreibe es erstens, weil es raus muss. Zweitens schreibe ich es, weil – wie ich neulich bereits andeutete – das Pulverisieren der im Säurebad gekochten Wahrheit nicht bloß zum Zwang geworden ist, sondern weil es so komplett sinn- und zwecklos ist. Es folgt gewissen Regeln, die einzuhalten aber nachweislich nie den erhofften Nutzen hat, während rechts uns links der Fahrbahn verbrannte Erde zurückbleibt. Für so etwas muss man sich ab und an bedanken.
Hängt euch auf, ihr Arschlöcher, alle!

 
seils

Die Ernte des Qualitätsjournalismus ist reich. Ich nenne ihn bekanntlich gern Q-Journalismus oder gleich Kuhjournalismus, aber wer sich intensiver mit der jüngeren Geschichte dieses Berufsstands beschäftigt, für den ist schon das Original ein Schimpfwort. Unabhängigkeit? Gibt es nicht. Die einen arbeiten für Medienkonzerne, die wiederum von privaten Geldgebern abhängen. Die anderen arbeiten für eine von Parteiinteressen durchseuchte öffentlich-rechtliche Firma. Alle treffen sie sich in Zirkeln, die wiederum politisch-industriell geprägt sind und vor allem als “transatlantische” Karrieren machen oder sie beenden.

Als Begleitmusik läuft das Requiem auf die Auflage, es wird immer weniger verkauft und gelesen. Wenn überhaupt, ist Boulevard angesagt, von dem echte Journalisten früher wussten, dass das der Rinnstein ist, in den sich ergießt, was ernsthafter Journalismus sprichwörtlich ausscheidet. Nachwuchs kann man sich nicht leisten, Freiheit schon gar nicht, und so nagen längst jene, die sich nicht in den Hierarchien nach oben buckeln konnten. am Hungertuch. Freie Journalisten dürfen bestenfalls noch auf Nebeneinkünfte hoffen, was sie wiederum noch abhängiger macht.

Das muss der Leser nicht wissen

Nebenher hat sich die gefühlte Elite zu einem Pool von Adabeis entwickelt, die sich in Hinterzimmern von der nächst höheren Scheinelite erzählen lassen, was sie berichten dürfen. Heraus kommt eine dumme Propaganda, die obendrein auch noch dauernd auffliegt. Ihre Verwalter werden für dieses gekonnte Versagen mit Preisen ausgezeichnet.

Das ist vordergründig eine Chance für die Alternativen, die wirklich Unabhängigen und meist Unbezahlten. Ihre Kritik am “Mainstream-Journalismus” war wichtig und richtig. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob man das heute noch sagen kann. Obwohl viele inzwischen wissen, dass vieles von dem, was früher als Verschwörungstheorie galt, sich als wahr herausgestellt hat, wird die Kritik am Mainstream nicht präziser, im Gegenteil: Es tummeln sich so viele Spinner und Hetzer im Pool einer angeblichen Medienkritik, dass durch die Rostlöcher im Mainstream nicht klares Wasser, sondern braune Brühe einsickert.

Wenig Hoffnung

Wenn Leute wie Jebsen und Ulfkotte zu Heroen einer vorgeblich medienkritischen Alternative werden, ist der Totalschaden perfekt. Es wird dadurch nicht einfacher, sondern noch einmal schwieriger, Wirklichkeit zu beschreiben und Probleme zu analysieren. Was dagegen hilft, ist nicht allzu viel.

Ausgerechnet jene Tugenden nämlich, die sich der Journalismus noch heute auf die Fahnen schreibt, um sich damit den Hintern zu wischen: Sich mit keiner Sache gemein machen zum Beispiel. Zusammenhänge herstellen, Hintergründe beleuchten zum Beispiel. Eine eigene Sicht entwickeln und deutlich machen, wie man dazu kommt. Vor allem aber mehr Fragen Stellen als Antworten geben. Daran erkennt man wahre Unabhängigkeit, das ist der Kern der publizistischen Haltung, die sich keine Ideologie leisten kann: Es gibt niemals eine letzte Frage und schon gar keine Antwort darauf.

 
… wenn ein Satz so beginnt:
Die Finanzkrise lässt sich als fraglos bedeutendes Einzelereignis …

Tableheadbang!

 
vdsMan muss einfach glauben. An den Kampf. An den Sieg. An die Niedertracht des Feindes An die Segnung aller Mittel. An den Endsieg und die heilige Pflicht, dafür zurückzustehen, sich einzureihen und einzustimmen in die heiligen Gesänge. Allah ist groß. Wir leben in der besten aller Demokratien.

Nicht zu glauben, zu zweifeln, heißt sich außerhalb der Gemeinschaft zu stellen. Wer dies tut, gehört nicht mehr dazu und wird nicht mehr gehört. Zum Beispiel wenn er das Absurde sieht, wo der Gläubige den Weg der Seligkeit weiß. Im Kampf gegen den Terror gab es ein Ereignis, dass die Gläubigen hat aufheulen lassen in ihren Gebeten, der Herr möge die Feinde endlich vernichten. Ein Attentäter, der seit Monaten persönlich beobachtet wurde, hieß es, habe die Gemeinschaft der Freien erneut auf eine Propbe gestellt.

Inzwischen wurde diese Meldung verwaschen. Er sei doch nicht beobachtet worden, man habe ihm allerdings zuvor den Pass abgenommen und außerdem habe er psychische Probleme gehabt (weswegen man ihn nicht beobachtet hat?!). Nach dieser Tat, die er nach allen Fakten allein beging, sucht man dennoch Mittäter. Die Gläubigen gruseln sich, sehen die Gefahr und das Ziel des gemeinsamen Kampfes bestätigt und sind doch auch beruhigt, dass die Sicherheitskräfte etwas tun.

Religiöser Wahn

Wer solchem religiösen Wahn nicht verfallen ist, kann nur die Tischkante mit der Stirn zertrümmern angesichts des Irrsinns, der sich da manifestiert. Man darf selbstverständlich nicht mehr damit rechnen, dass sich irgendein Lohnschreiber fragt, was Überwachung taugt, wenn Leute, die unmittelbar beobachtet werden, Anschläge verüben können. Wenn jemand, der aktenkundig gestört ist und allen Mustern entspricht, die so ein Terrorist sonst gern verschleiert, nicht aufgehalten werden kann, fragt trotzdem niemand, wozu wohl die Totalüberwachung dient. Der Fall hat alle Behauptungen widerlegt, mit denen das Ausspitzeln von Völkern und Industrien rechtfertigt wird.

Insofern ist auch der Artikel im Standard ein Ablenkungsmanöver, ja selbst der logische Schluss, dass das Jahrzehnte währende Bombardieren von Muslimen irgendwann Konsequenzen hat, lockt hier auf die falsche Fährte und ist wieder nur eine Nachricht für die Gläubigen. Dem entsprechend endet das Geschwalle auch in einem schmierigen Pathos:

“Kanada wird sich nie einschüchtern lassen”, erklärte Premierminister Harper. Aber jetzt müssen die Kanadier einer brutaleren Welt ins Gesicht schauen.”

Jetzt erst recht

Aha, “jetzt” muss Kanada eine Brutalität erkennen, weil einer ihrer Staatsbürger ermordet wurde. Die Leichenberge, die Kanada im Verbund mit der NATO zusammengebombt hat, zählen noch immer nicht, der groteske Unsinn, der sich an allen Flanken offenbart, führt nicht einmal ansatzweise zu einem Zweifel an der Mission. “Nie einschüchtern lassen” heißt niemals den Verstand einschalten. Der Ausnahmezustand als Regel, der inflationäre Einsatz erwiesen untauglicher Mittel, radikaler Abbau von Bürgerrechten zur Rettung des Rechtsstaats, die Konzentration von Macht als “Demokratie” – das alles führt bei den Gläubigen nur zum Ruf nach “mehr” und “härter”.

Als hätte es noch einer Illustration gebraucht, wird die jederzeit prompt geliefert, heute in folgendem Wortlaut:
Um die Separatisten zu bekämpfen, hat Kiew Freiwilligen-Bataillone mit schweren Waffen ausgerüstet. Manche der Kommandeure sind rechtsradikal, Nazi-Runen schmücken die Wappen ihrer Einheiten. Einige Verbände haben offenbar Kriegsverbrechen verübt, Menschen entführt und Gefangene erschossen. Das alles schreckt uns Europäer ab. Es sollte aber nicht den Blick auf das Wesentliche versperren.”

Das Wesentliche. Das Heilige, Unantastbare, gegen das jeder Zweifel zurücksteht. Was sind angesichts solcher Treue im Glauben frevlerische Sätze wie “Cogito ergo sum” oder “Das Absurde ruiniert das ‘und’ der Aufzählung.”?

 
Chinamann geh’ du voran

Die Qualitätsgosse heute … gibt ein hervorragendes Argument, warum man wieder ihre Produkte kaufen sollte, und zwar gedruckt und aus Papier: Man kann sich damit zur Not zudecken oder ein Grillfeuer anzünden. Wozu sollen deren Produkte sonst gut sein? Erfahre ich doch etwa, dass China “mit Rechtsstaatlichkeit nichts am Hut” hat. Wer denkt da an einen Sack Reis – der übrigens nicht umfällt, weil das Zeug liegend gelagert wird.

Unsere Freunde, die Rechtsstaatlichen aus dem guten Westen, haben zum Beispiel sieben mal so viele Häftlinge pro Kopf wie die Chinesen. Allerdings nur, wenn man bei unseren Freunden nicht diese blöde dunkle Haut im Gesicht hat, denn dann ist die pro-Kopf-Rate der Eingeknasteten stattliche vierzig mal so hoch. Aber wer vergleicht sich schon mit China, wo es die Todesstrafe gibt und mutmaßlich sogar Folter?

Okay, bei der Todesstrafe sind die Chinesen noch deutlich vorn, wobei allerdings auch hier die Afroamerikaner als Betroffene mit dem Normalchinesen mithalten. Sie tragen ein ca. 32-faches Risiko, hingerichtet zu werden im Vergleich zu Tätern aus dem Kreis der Herrenrasse. Sind die Opfer der Straftaten anderer Hautfarbe als der Täter, dürfte das noch einmal kräftig hinlangen, und der Chinamann hat endlich auch hier das Nachsehen.

Rotfaschisten aus dem All

Der demokratische Rechtsstaat® ist derweil ohnehin am Ende, denn sie kommen!!1! 25 Jahre nach dem Fall des Unrechtsstaats stehen die Unrechten kurz vor der Machtergreifung in einem Bundesland. Man stelle sich vor, 1974 hätten ehemalige NSDAP-Mitglieder schon wieder regieren dürfen! Dabei waren die nicht einmal Kommunisten!

Er macht das Land kaputt

Vom Oberlokomotivführer erfahren wir, dass er den Umsturz plant, der Karriere wegen: “Claus Weselsky ist Chef der Lokführer-Gewerkschaft. Das ist ihm zu wenig. Nur deshalb legt er Deutschland lahm.” schreit ein Klopapier und ruft auf: “Stoppt diesen Mann!”; dabei sind wir mit Putin noch gar nicht fertig. Mutige Wahrheit, so etwas zu behaupten, nachdem der letzte große Gegenspieler der GdL den Sprung vom Gewerkschaftsboss zum Personalchef der Bahn gemacht hatte.

Der Troll wirft stets dem Gegner die eigenen Untaten vor, das ist zwar Schwachsinn, an dem scheitert aber jedes Gegenargument. Das da oben würde bedeuten, dass ein Gewerkschafter, der die Interessen des eigenen Berufsstandes vertritt anstatt Wachstum und Wohlstand® zu dienen, nur ein Irrer sein kann. Oh wait …

Kultur vs. Terror

Na, noch immer nicht genug? Das Böse® (Islam) steinigt seine eigenen Kinder, jetzt bei Youtube! Muss man denen lassen, sie sind konsequent, ganz gleich, ob sie für ihr Getrolle echte Leichen produzieren oder nur Theaterdonner rühren. Wir müssen sie einfach hassen. Hassen müssen wir sie, und sie müssen gehasst werden.

Halten wir dagegen: Ich würde gern dabei zuzusehen, wie einer Sechsjährigen bei vollem Bewusstsein gleichzeitig mit kochendem Schwefel die Netzhaut ausgebrannt und irgendein Schwanz in den Arsch gerammt wird, und danach verblutet sie halt mit weit geöffneten Augen auf einem Parkplatz. Aber wir sind ja ein Kulturvolk und keine unfassbar brutalen Islamisten.

 
Ich habe mich heute wieder einmal gequält mit einer Radiosendung, die ich während einer Autofahrt durchlitt; etwas, das ich sonst rechtzeitig so leise stelle, dass ich nur noch Silbenhack höre, aber heute war ich zu langsam. Es war eine Hetzjagd auf abwesende Mitglieder der Gewerkschaft der Lokführer, mediales Freiwild auf allen Kanälen, einschließlich der illegalen Datenmüllhalden “öffentlich-rechtlicher” Sender bei Facebook und Co. Eine ‘Hörerin’, die es dabei hätte belassen und das Maul halten sollen, äußerste die Ansicht, “faire Löhne” seien ja in Ordnung, aber sie habe den Eindruck, der GdL gehe es “um die Machtfrage“.

Schon den Stuss von fairen Löhnen muss ich nicht ungerührt akzeptieren, darum bei dieser passenden Gelegenheit noch einmal deutlich: Faire Löhne kann es per Definitionem nicht geben. Fair wäre es, den Leuten, die etwas erarbeiten, die Früchte ihrer Arbeit nicht abzunehmen. Das macht aber zwangsläufig jeder sogenannte “Arbeitgeber”, der tatsächlich ein Geldnehmer ist, denn er steckt alles ein, bis auf den Lohn, den er dir lässt. Das ist bekanntlich immer weniger. Immer weniger Lohn für alle, immer mehr Gewinn für wenige, und das aus schierer Logik – wo soll da etwas fair sein? Wer das glaubt, ist schon auf dem halben Weg zum vollen Idioten.

Faire Ausbeutung

Aber zur Sache: Ich kann dieses widerliche Volk nicht leiden, diesen Pöbel, der von der schon reichlich abgeschöpften Arbeit jener Generation zehrt, die wollte, dass es ihnen “einmal besser geht”. Dieser Menschenschlag aber, diese Radfahrer, Kriecher und Knechte, die nur etwas unter ihnen brauchen, das sie noch bespucken können, gönnen niemandem etwas. Die Sache mit dem “fairen Lohn” ist schon doppelt gelogen. Sie wollen nicht, dass irgendwer auch nur ein Scheibchen mehr vom Brot bekommt als sie selbst, und je weniger sie noch haben, weil jemand es ihnen nimmt, desto weniger sollen die anderen noch haben dürfen. Das sind sie, die Wählerinnen und Wähler der Sozialdemokratie, die Hüter der Sklavenwirtschaft, die immer wen suchen und finden, der “nicht essen” soll.

Ja, wo kommen wir denn hin, wenn es noch Lohnabhängige gibt, die nicht in ihre möglichst effektive Enteignung einwilligen? Die stattdessen andeuten, dass ohne sie nichts läuft, die ihr kleines bisschen Macht ausspielen, um sich nicht abhängen zu lassen wie das Gewürm, das “nichts für die anderen!” auf seine Fahnen geschrieben hat und sich dafür lieber selbst ausbeuten lässt. Das geht so lange, bis sie trotzdem weggeworfen werden, weil sie unnütz werden. Ihnen ist alles recht, was die Majestät nicht beleidigt, und wer die herrschende Macht hinterfragt, wer sie anzweifelt, ist ihnen ein Hochverräter.

Denn der kleine Mann, mit dem sie sich von ihren verlogenen korrupten Führern identifizieren lassen, hat keine Macht zu haben. Die ist für die Großen, und dass das so bleibt, dafür sorgt ihre Partei – Ordnung muss sein. Niemand hat ein Recht, es sei denn die Herrschaft gewährt es. Diese urdeutsche und wie zufällig urfaschistische Haltung ist nicht totzukriegen, und leider haben die rechten Hetzer eben keine Ahnung, wenn sie befürchten, diese widerlichen Braunhirne könnten aussterben, weil sie zu dumm sind zum Ficken.

Der Weg der Herrenrasse

Die sogenannte Integration sogenannter Migranten findet nicht statt, weil sich kein Mensch integrieren will in eine Gesellschaft kleingeistiger Denunzianten und eifriger Politessen. Aber der Michel, dieser Kapo aus Leidenschaft, hat es auch formidabel geschafft, sich nicht verändern zu lassen von anderen, die es lieber gemütlicher haben. Es wäre ja nur zu wünschen, dass eine Flut von Fremdem – fremde Mentalitäten, fremde Gepflogenheiten, meinetwegen auch fremdes Blut, dieses arische Arschlochvolk in Grund und Boden durchrasste. Aber dagegen sind sie immun. Sie werden immer so sein.

Ich denke manchmal, ich lasse mich lieber ins islamische Kalifat integrieren als diesen Abschaum länger ertragen zu müssen. Aber dann sehe ich, dass sich einige doch integriert haben – und woanders mit anderen Mitteln das voranbringen, wozu sie hierzulande zu gehemmt sind. Wenigstens haben die eine sehr gute Chance, das nicht zu überleben. Immerhin ein Anfang.

 
… sich für eine Lüge noch zu schämen.

 
schahsEs gibt keine Politik mehr, es gibt keinen Journalismus mehr, es gibt nicht einmal mehr ernsthafte Versuche den Schein zu wahren, dass es dergleichen noch gäbe. Okay, es ist stilistisch nicht günstig, derart mit der Tür ins Haus zu fallen, aber was soll ich machen angesichts einer Entwicklung, die die einen ratlos und die anderen restlos verblödet hinterlässt?

Ich rede hier von der geostrategischen Lage, von der Ukraine und vor allem vom Nahen Osten. Wir hatten einige peinliche Erweckungserlebnisse im Rahmen der Berichterstattung zur Ukraine, die gar zur öffentlichen Kasteiung der ARD führte, die zugab, tendenziös und unseriös gearbeitet zu haben. Der Einfluss eingebetteter Propagandisten aus NATO-Klüngelklubs führte nicht nur zu eben jenem Ruin des Journalismus, sondern in der Folge auch noch zur Beschimpfung des kritischen Publikums. Manche stellten den Kontakt zu Lesern und Zuschauern gleich ganz ein.

Werbefernsehen

Das Werbefernsehen für beliebige Feldzüge des ‘Westens’ führte vor allem dazu, dass nur mehr das Handeln eines festgelegten Feindes hinterfragt wird. “Was erlaubt sich dieser Putin?” ist hier das Motto; “Wie wir die Islamisten besiegen” dort. Über die definierten ‘Freunde’ hingegen wird nur berichtet, wie es um die ‘Freundschaft’ steht, zuletzt, dass alles wieder gut ist zwischen Obama und Merkel. Wie es den überwachten Völkern, den Menschenrechten oder dem Frieden dabei geht, ist hier kein Thema. Menschenrechte spricht man in China und Nordkorea an, wo sie hingehören.

Man muss kein studierter Politologe sein oder Nahost-Experte, um mit wenigen Blicken zu erkennen, dass die Politik der NATO, der USA und ihres Gefolges ein vollkommenes Desaster ist. Selbst wenn man gute Absichten unterstellte – was schon ein beachtliches Maß an Dummheit erfordert – müsste man erkennen, dass da alles schief läuft und die Lage völlig außer Kontrolle geraten ist. Einzig diese Absicht – die Region ins Chaos zu stürzen – wäre erfolgreich umgesetzt worden.

Kinderstunde

Wo bleibt also der Aufschrei? Wer fordert ein Ende dieser katastrophalen Interventionen? Wer schreit nach Alternativen? Wo ist die drängende Diskussion um eine andere Verwendung der Billionen, die immer nur in Zerstörung ‘investiert’ wurden? Wer fordert endlich, dass ‘unsere’ angeblichen ‘Freunde’ die Menschenrechte einhalten oder diese ‘Freundschaft’ zu beenden? Wo ist auch nur der Versuch einer Kritik, einer Korrektur, wer stellt noch Fragen außer dem ratlosen Teil des Publikums, dem niemand mehr zuhört? Stattdessen Kinderstunde mit Angie und ihren Freunden.

Immer wieder wird der große Quirl hervorgeholt, kleine Wahrheiten unter große Lügen gemischt, um jederzeit jede Entscheidung des Führers im Westen und seiner Alliierten so auszulegen, dass sie richtig und notwendig erscheinen. Aktuell kommen sie uns wieder mit “Massenvernichtungswaffen”. Das ist zwar diesmal etwas glaubwürdiger, aber der Zeitpunkt, der konstruierte Zusammenhang und vor allem das Resultat (dasselbe wie schon immer) entlarven die Propaganda: Der Feind hat Giftgas. Wir müssen ihn stoppen, mit allen Mitteln!

 
Was sind diese IS, Isis oder Isildur-Terroristen eigentlich für Pfeifen? Ich meine: dass unsere Schlapphirne und -Hüte zu doof sind aus dem Bus zu gucken und daher verhindern wollen, dass sogenannte “Dschihadisten” von hier ausreisen anstatt sich zu freuen, wenn sie ein paar schießwütige Vollhonks loswerden, das erwarte ich ja nicht anders. Aber wenn Letztere, die sich von amerikanischen Schießfilmen mit wehenden Fahnen und heroischen Gemetzeln so haben verblöden lassen, dass sie das jetzt alles live und in Echtzeit haben müssen, den Terror von hier nach dort tragen, meine Fresse, wie völlig brandgerodet muss deren Großhirn sein, von der Wurzel bis zur Rinde eingeäschert, komplett durchoxidiert?!

Das ist schon doof, weil es blöd ist, wer aber davon nicht genug hat und sich die Dimensionen des hier zu untersuchenden zerebralen Desasters in Gänze geben will, muss das nur einmal mit den Möglichkeiten abgleichen, die ein zur Förderung von Angst und Schrecken entschlossener Kämpfer für jedwedes destruktive Ziel hätte, könnte er sich nur auf weniger klischeehafte Formen des ‘Kampfes’ einlassen. Es scheint mir durchaus eine Frage der Ästhetik, nein des Styles (hier bitte näseln; eigentlich nennt der jugendliche Bildungsflüchtling dergleichen “Lifestyle”, wir handeln hier aber ja eher mit dem Gegenteil, daher also unentschieden …) zu sein. Chice Kampfklamotten, Kampfpanzer, wenigstens geile Wumme und natürlich diese wahnhaft stylishe schwarzweiße Flatterfahne wie dunnemals der Piratenkapitänseeräuber.

Es wäre so einfach

Hätten würden, wenn sie also stattdessen einfach zum Telefon griffen, irgendeine Behörde anriefen, um “Fieber”, “Blut” und “Afrika” zum Beispiel scheinbar ersterbend auszuhauchen – inzwischen reicht sicher auch ein fröhlich geträllertes: “Ich habe Ee-bo-laa und bin gleich beii euch!” Das gäbe hundert mal mehr Alarm als zehn abgeschlachtete Ungläubige, ganz zu schweigen von zehn abgeschlachteten Dschihadisten, die schließlich auch irgendwo in der Bilanz auftauchen sollten. Es ist noch einfacher und sicherer als die Nummer mit dem in die Menge geworfenen Rucksack zum begleitend skandierten “Allahu Akbar“, eine Möglichkeit, deren mangelnder Gebrauch eindeutig auf eine zum Erbarmen nachlässige Arbeitshaltung der Zerstörer des Abendlandes hinweist.

Was aber ist schon das Lahmlegen einer Buslinie, einer Behörde, womöglich einer ganzen kommunalen Infrastruktur, gegen die triumphale Geste, auf den Kadaver eines geköpften Feindes zu rotzen? So ein Selfie ist schließlich was fürs Leben, was interessiert da profaner Schnickschnack wie Strategie und Effizienz? Damit komm’ ich doch nie im Fernsehen!

Auf der anderen Seite wird derweil immer noch spioniert, gesammelt und entrechtet, obwohl dabei seit 15 Jahren nicht ein einziger der nämlichen Komplettschwachmaten aufgeflogen ist, die doch geradezu darum betteln, von jemandem mit einem IQ knapp über Raumtemperatur übertölpelt zu werden. Was höre ich da aus den angeschlossenen Funkzellen? Aha, weißes Rauschen. Schon wieder unentschieden!

 
fon

In den USA loten die großen Technikkonzerne ihre juristischen Möglichkeiten aus, den Knebel zu lösen, der ihnen von den Geheimpolizeien verpasst wurde. Dabei erweisen sich die Überwacher als professionelle Herren der Lage, die gerade einmal weitgehend geheime Verhandlungen darüber zulassen, ob man überhaupt sagen darf, dass etwas geheimgehalten werden muss. Das Geheimnis ist nämlich geheim, die Methoden der Geheimhaltung, der Grund für die Geheimhaltung und diejenigen, die zur Geheimhaltung verpflichtet werden. Erst recht natürlich die Informationen, die geheim abgeschöpft werden, die Methoden dazu, die Personen und Körperschaften, die abgeschöpft werden, wer sie abschöpft und wozu.

Wenn man dort also weiß, dass Informationen gesammelt werden, selbst wenn das einmal öffentlich war, dann darf man darüber nicht reden, sobald sie für geheim erklärt werden. No shit, Sherlock: Wenn die ‘Dienste’ der Regierung es für geheim erklären, wie ich heiße, darf ich meinen Namen nicht mehr nennen. Das ist keine Übertreibung oder Illustration; so funktioniert das. Google, Amazon und Co. schließen sich derzeit einer Klage an um zu erreichen, dass sie wenigstens sagen dürfen, dass sie etwas nicht sagen dürfen. Respekt, Imperator, du hast es echt drauf!

Datenschutz im Überwachungsstaat

In Deutschland ist die Szenerie bescheidender, und auch das Niveau dieses Theaters erinnert mächtig an die letzten Tage der DDR, den Charme vergilbter Gardinen, soldatischer Zucht und Hirntaubheit, die Herrschaft des Aktenordners. Es gibt, wie wir erfahren, eine Frau Dr. Erika Mustermann, Datenschutzbeauftragte des BND. Keine Sorge, die Frau hat so wenig Ahnung von ihrem Job wie ihre Personalabteilung sich das nur wünschen kann, das Dumme ist nur: Es hat niemand daran gedacht, diese Perle schalldicht in die Muschel zu sperren, und so plauderte sie fröhlich vor dem NSA-Ausschuss über all das, was da oben kein Thema ist.

Zwar hat das Bundeskanzleramt jemanden hingeschickt, der versuchte, wenigstens ein paar Erkenntnisse übder die Arbeitsweise von Clever und Smart im Ausland zu unterdrücken – damit der Terrormann keinen “Vorteil” daraus zieht, aber was wir da erfahren, hätte das FBI daheim im leichten Trab verhindert: Alles auf den Boden, keiner regt sich! So erfahren wir etwa, dass erfasste Metadaten “bis in die vierte und fünfte Ebene der Kontakte” analysiert werden. Hallo, nicht einschlafen, das ist jetzt nämlich spannend!

Fünfte Ebene der Metadaten heißt folgendes: Du telefonierst mit wem, schreibst wem eine Mail, kommunizierst mit ihm in ‘Sozialen Medien’. Du ‘kennst’ ihn also. Jetzt geht’s los: Das ist die erste Ebene. Der kennt jetzt wen, der wen kennt, der wen kennt, der wen kennt. Das sind die fünf Ebenen. Die werden ausgewertet. Mithin beinahe die ganze Welt. Es gibt ein Modell, nach dem die sechste Ebene alle mit jedem verbindet. Gehen wir also davon aus, dass alles irgendwie verwendet wird bei Bedarf, so wird das Bild rund.

Was wäre, wenn …

Was heißt das nun aber? Nehmen wir mal Geschwister, Kollegen, Geschäftsbeziehungen. Die sind in vielen Fällen schon so lose, dass sie auf der zweiten Ebene bereits wild umher streuen. Was weiß ich, mit wem mein Kollege Müllerschmidt saufen geht? Wohin soll das auch führen, ist sein Kegelbruder jetzt ein Terrorist, bloß weil ich einer bin? Nun kann man sagen, da werden dichtere Netzwerke gesucht; Kontakte, die ein Muster ergeben. Ist das plausibel? Wohl kaum auf der fünften Ebene, und schon kaum mehr auf der zweiten. Wozu ist das dann gut, was kann man damit tun?

Ich hätte da eine Idee: Passiv nützen diese Informationen herzlich wenig. Wer einen kennt, der einen kennt, hat mit dessen Bekanntschaft in der Regel null zu tun. Was aber, wenn ich diese Verbindungen aktiv nütze, wenn ich Informationen nicht abrufe, sondern einspeise? Wenn ich also, um eine Zielperson zu beeinflussen (z.B. ihren Ruf zu zerstören oder sie zu erpressen), die zweite Ebene impfe? Ich gehe also hin und schaue mir an, wen die Bekannten der Zielperson kennen und trete an diese unabhängigen Quellen heran, um ihnen etwas zu flüstern. Vielleicht hier und da auch noch weiter in der Peripherie. Dann geraten Dinge in Bewegung, ohne dass das Ziel überhaupt merkt, woher die Einschläge kommen. Hei, das wird ein Spaß!

Das ist sicher wieder nur eine Verschwörungstheorie. Man nützt doch keine Geheimdienste, um Menschen oder gar Geschäfte zu beeinflussen – das sind doch die Guten, die unsere Demokratie schützen!
Solche Gedankenspiele jedenfalls werden möglich, wenn das Geheime des Geheimen öffentlich diskutiert wird. Ein Desaster. Das Gute ist allerdings: Die Tagesschau wird das wörtlich zitieren können und melden: Der “BND wertet Metadaten bis in die fünfte Ebene aus, um Terrornetzwerke aufzudecken“. Wer wird das schon für bedenklich halten?
Guten Abend, das Wetter!

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