schahsEs gibt keine Politik mehr, es gibt keinen Journalismus mehr, es gibt nicht einmal mehr ernsthafte Versuche den Schein zu wahren, dass es dergleichen noch gäbe. Okay, es ist stilistisch nicht günstig, derart mit der Tür ins Haus zu fallen, aber was soll ich machen angesichts einer Entwicklung, die die einen ratlos und die anderen restlos verblödet hinterlässt?

Ich rede hier von der geostrategischen Lage, von der Ukraine und vor allem vom Nahen Osten. Wir hatten einige peinliche Erweckungserlebnisse im Rahmen der Berichterstattung zur Ukraine, die gar zur öffentlichen Kasteiung der ARD führte, die zugab, tendenziös und unseriös gearbeitet zu haben. Der Einfluss eingebetteter Propagandisten aus NATO-Klüngelklubs führte nicht nur zu eben jenem Ruin des Journalismus, sondern in der Folge auch noch zur Beschimpfung des kritischen Publikums. Manche stellten den Kontakt zu Lesern und Zuschauern gleich ganz ein.

Werbefernsehen

Das Werbefernsehen für beliebige Feldzüge des ‘Westens’ führte vor allem dazu, dass nur mehr das Handeln eines festgelegten Feindes hinterfragt wird. “Was erlaubt sich dieser Putin?” ist hier das Motto; “Wie wir die Islamisten besiegen” dort. Über die definierten ‘Freunde’ hingegen wird nur berichtet, wie es um die ‘Freundschaft’ steht, zuletzt, dass alles wieder gut ist zwischen Obama und Merkel. Wie es den überwachten Völkern, den Menschenrechten oder dem Frieden dabei geht, ist hier kein Thema. Menschenrechte spricht man in China und Nordkorea an, wo sie hingehören.

Man muss kein studierter Politologe sein oder Nahost-Experte, um mit wenigen Blicken zu erkennen, dass die Politik der NATO, der USA und ihres Gefolges ein vollkommenes Desaster ist. Selbst wenn man gute Absichten unterstellte – was schon ein beachtliches Maß an Dummheit erfordert – müsste man erkennen, dass da alles schief läuft und die Lage völlig außer Kontrolle geraten ist. Einzig diese Absicht – die Region ins Chaos zu stürzen – wäre erfolgreich umgesetzt worden.

Kinderstunde

Wo bleibt also der Aufschrei? Wer fordert ein Ende dieser katastrophalen Interventionen? Wer schreit nach Alternativen? Wo ist die drängende Diskussion um eine andere Verwendung der Billionen, die immer nur in Zerstörung ‘investiert’ wurden? Wer fordert endlich, dass ‘unsere’ angeblichen ‘Freunde’ die Menschenrechte einhalten oder diese ‘Freundschaft’ zu beenden? Wo ist auch nur der Versuch einer Kritik, einer Korrektur, wer stellt noch Fragen außer dem ratlosen Teil des Publikums, dem niemand mehr zuhört? Stattdessen Kinderstunde mit Angie und ihren Freunden.

Immer wieder wird der große Quirl hervorgeholt, kleine Wahrheiten unter große Lügen gemischt, um jederzeit jede Entscheidung des Führers im Westen und seiner Alliierten so auszulegen, dass sie richtig und notwendig erscheinen. Aktuell kommen sie uns wieder mit “Massenvernichtungswaffen”. Das ist zwar diesmal etwas glaubwürdiger, aber der Zeitpunkt, der konstruierte Zusammenhang und vor allem das Resultat (dasselbe wie schon immer) entlarven die Propaganda: Der Feind hat Giftgas. Wir müssen ihn stoppen, mit allen Mitteln!