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September 2016


Viele hier kennen sie noch als Kommentatorin. Nach zweieinhalb Jahren Kampf hat sie es am Dienstag Morgen geschafft.
Sie war die “für mich Maßgebliche” aka fmM, mein Mensch, meine Partnerin, meine Liebe, meine beste Freundin und schärfste Kritikerin. Sie lebte in meiner Welt.
Erst der Tod hat uns geschieden. Vermutlich eine unerhört schöne Erfahrung, die ich irgendwann so sehen kann. Fürs erste bin ich fassungslos.

 
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Es ist nicht alles schlecht im deutschen Journalismus. Manches ist so unterirdisch, grottendumm, bergbautief miserabel, dass es nur eines Satzes bedarf, um den Blick in die Hölle eines uninspirierten Geschwafels freizulegen, das die Behauptung, das Hirn sei nicht schmerzempfindlich, aufs Entsetzlichste widerlegt.

Sätze, die für sich allein stehend schon den Schädelschwamm zu panischen Fluchtversuchen zwingen, in den Ruinen des Zusammenhangs aber, in dem sie fallen, noch das harmloseste und hartgesottenste Nervenzentrum zu Presslufthammer und Hilti eilen lassen in hektischen Versuchen, irgendwo durch Schläfen- oder Stirnbein zu brechen, die Wiedereröffnung der Fontanelle zu feiern oder sich in letzter Not pharaonisch durch die Nase zu verpissen.

Wer es mag, sich beim ‘Akt’ (Ich weiß gar nicht wie das heute heißt: “Best Genderpractice“? “Transinter_xe*ing“? “Du weißt schon was“?) das Scrotum von Pfennigabsätzen massieren zu lassen, mag hier weiterlesen. Der Rest soll sich nachher bitteschön nicht beschweren! Also, erstens:

Hardcore Sadomaso

Eines der größten Phänomene, die als Nachwirkung dieser Jugend-Bewegung entstanden sind, dürfte das Internet sein.

Hä? Wat? Kurze Garbe: Was ist ein großes Phänomen? Wie vergleicht man Phänomengrößen? Wie entstehen solche durch Jugend-Bewegungen? Aber wait, da fuck?!: Das Internet ist aus einer Jugendbewegung entstanden? Und zwar der, der auch Lesley Hornby (heute Lawson, aka “Twiggy”) ihre Modelkarriere verdankt? Really? Säure, gebt mir Säure, da blimpt noch eine Synapse in ihrer grässlichen Agonie. Habt doch Gnade!
Das haut übrigens die FAZ raus, nicht etwa diese Bravo für Schulabbrecher aka “bento”. Ist inzwischen alles dasselbe? Das habt ihr gesagt!

Okay, noch einen, für die Dopingopfer, die sich den illegalen Vorteil einer komanahen Betäubung verschafft haben, um hier durchzukommen. So leicht will ich es euch nicht machen. Fertig? Okay:
Ein 16 Jähriger hat sich “rasend schnell im Internet radikalisiert“. Es ist auch die Rede von “Turbo-Radikalisierung“.
Kalaschnikow go: Was zur Hölle ist “Radikalisierung”? Was hat es mit Wurzeln zu tun? Wie bildet man turboschnell Wurzeln durchs Internet? Wie wird man überhaupt durch ein Medium geprägt und nicht durch die Inhalte? So weit, so schwachsinnig, aber jetzt anschnallen, denn wir fahren nicht 80, wir fahren nicht 100, wir fahren hier Tempotempotempooo!

Sind Sie dabei!

Es ist ein 16-Jähriger Kriegsflüchtling aus Syrien. Ein Jugendlicher, der am brutalen Ende seiner grauenhaften Kindheit nach Bomben, Blutbad und den Strapazen der Flucht irgendwo in einer anderen Welt aufwacht, dem geht es bis dahin prima, der ist wohlerzogen, entspannt und geerdet, und wenn er dann einen Computer einschaltet, wird er plötzlich und Turbo radikalisiert?!
Was soll das sein? Ein grausamer Psychotest? Kognitives Waterboarding? Die dunkle Essenz, die beim Genozid an den Vulkaniern entstanden ist? Hallo? Ist da noch wer auf der Brücke?

Da ist es nur folgerichtig, wenn einer der ältesten Großmeister der schwarzen Kunst fordert, dass man für einen Link auf eine der Ruinen seines verkommenen Imperiums bezahlen soll. Gabor Steingart, die Singularität im Zentrum des Handelsblatts. Sagt, was ihr wollt, aber dieser Journalismus hat Qualitäten. Wenn wir den gegen Russland einsetzen, gibt es auch für Putin kein entkommen mehr.

 
pd

Der Kiezneurotiker ist ganz begeistert von Bayern, was man im Spannungsverhältnis zu seiner Heimat am BER ganz gut verstehen kann. Ich verrate aber kein Geheimnis, dass die Freundlichkeit eine Kehrseite hat. Zudem fiel mir ein, dass es nicht Bayern sei, sondern vielmehr das Ländliche, das ihm dort begegnet. Dies wiederum werde ich gleich relativieren müssen.

Beginnen wir mit dem rustikal persönlichen Kontakt, den man auf dem Land erfahren kann. Ich habe einmal einem Pfälzer, der mich in aggressivem Ton fragte, ob man „bei euch“ nicht grüße, geantwortet, dass in meinem Dorf eine halbe Million Menschen wohnen und wir uns einfach nicht alle grüßen können. Wollte der Mann nicht verstehen. Sein Problem.

Wir, ihr, sie

Überhaupt ist das so eine Sache mit der Freundlichkeit auf dem Land. Wenn du halbwegs so aussiehst wie sie, ist das in Ordnung. Kommst du hingegen irgendwie anders daher, bist du ganz schnell verdächtig, schuldig, draußen. Ein Freund von mir wurde in Bayern einmal von einer Tankstelle verjagt, weil er Husten hatte. Sie wollten sich „nichts holen von so einem“.

Worauf ich hinaus will, ist die (Verzeihung, an dieser Stelle brauche ich den Begriff) Dialektik von Freiheit und Identität. Beides steht in einem Gleichgewicht, das in unterschiedlichen Regionen unterschiedlich ausfällt. In der Großstadt ist mehr Freiheit, die mit einer gewissen Anonymität Hand in Hand geht. Auf dem Land, wo jeder Insasse jeden anderen kennt, bist du gut aufgehoben, aber die Toleranz ist dem gemäß geringer. Wenn du einer von ihnen sein willst, musst du dich anpassen.

Wollte man mit Rücksicht auf diese Charakteristik einer Gesellschaft versuchen, das Beste draus zu machen, würde man versuchen, so viel Freiheit wie möglich zu bieten und dabei die Menschen dennoch zusammen zu halten – oder auch umgekehrt. Besonders ungemütlich wird es da, wo beides ins Rutschen kommt. Ihr ahnt es kaum, da lande ich geradewegs auf dem Land – im Osten.

Mia san nix

Ein weiteres Steinchen im Puzzle der aggressiven Fremdenfeindlichkeit dürfte im Verlust von Identität liegen, die kein Stück mehr Freiheit mit sich bringt. Auf dem Land ist immer noch auf dem Land, aber die spießige Gemütlichkeit Ost war an einen inzwischen verbotenen Sozialismus gebunden und die Spießigkeit West hat außer leeren Versprechungen nichts für die Brüder und Schwestern® geleistet. Kohls und Merkels haben ihre Stimmen eingesammelt, interessieren sich aber ansonsten einen Dung für ihr Leben, es sei denn, sie besuchen ein JobCenter, dann wird ihnen ‘geholfen’.

Bayern ist eine andere Liga. Hier steht der Filz wie eine Mauer, man ist wer im Deutschland und weiß sich im Recht einer ungebrochenen Tradition seit AD 555. Die Bayern haben keine Angst vor Fremden, sie können ganz selbstbewusst entscheiden, ob sie sie willkommen heißen oder ihnen den Weg zum Bahnhof zeigen. Sie sorgen frreilich dafür, dass es nicht zu extrem® wird. Man ist tolerant, und zwar exakt bis dort. Vermutlich kann man damit leben. Ich habe mich dort aber nie wohlgefühlt.

 
fs

In den Kommentaren hier wurde heute über seine Impertinenz den Müntefering gesprochen, da hatte ich bereits einen Beitrag zu seiner absolut würdigen Nachfolgerin im Vorlauf. Herr “Wer nicht arbeitet, muss auch nicht essen” ist der Meinung, mit 600 Euro im Monat müsse man nicht arm sein. Was dann kommt, ist das übliche Delirium, ein Blabla von Münte seine Omma, die selbst mit null Euro nicht arm war. Ha! Hatte die raffinierte Alte doch einen Mann, der die Kohlen ranschaffte! Dass x durch zwei nur null ist, wenn x null ist, wäre jetzt Mathematik, da hat er nichts mit am Hut; dafür kann er prima Propaganda.

Die Nahles auch. Sie ist Profisoze, was sie vor allem dazu befähigt, arbeitslosem Pack Beine zu machen. Aktualisiert formuliert sie die Forderung an die unnützen Fresser:
Es kann nicht sein, dass Arbeit nicht zum festen Tagesablauf gehört.
Das ist natürlich kompletter Unsinn, denn es gibt für Millionen keine “Arbeit”, womit sie Erwerbsarbeit meint. Das ist ihr aber egal, denn ihre evangelische Mission ist es, alle aufzuscheuchen, die im Verdacht stehen, weniger Zeit mit Befehl und Gehorsam zuzubringen als profitable Lohnsklaven.

Sie weiß sogar, dass das sinnlos ist, aber das stachelt sie erst richtig an. Ein-Euro-Jobs etwa, reine Zwangsmaßnahmen ohne jeden Sinn und Zweck – außer dem halt, Menschen per Arbeitsdienst zu demütigen, will Nahles weiterhin finanzieren. Die Hölle Hartz IV muss hell lodern, auch damit die Arbeiterschaft weiß, was ihr blüht, wenn sie Rechte fordert. Es gab da zuletzt eine kleine Gewerkschaft, die war noch streikfähig. Was fällt der Nahles dazu ein? Richtig: Sofort verbieten!

Kann nichts, weiß nichts, ist wer

Frau Nahles hat derweil alles richtig gemacht und noch keinen Tag ihrer Karriere einer nützlichen Tätigkeit geopfert. Sie „kann Partei” hieß es schon früher über sie, als sie (was sie nie war) obendrein vom Q-Journalismus “Parteilinke” genannt wurde. Nahles war schon zu Studentenzeiten Funktionärin und hat nie etwas anderes getan als opportunistisch daher zu labern. Selbstverständlich muss eine wie sie, die nichts Nützliches kann, tut oder weiß, anderen vorschreiben, wie sie jede Minute ihres Lebens zuzubringen haben.

Sie verachtet Arbeitslose; das gehört auch für “linke Sozialdemokraten” inzwischen zum Rüstzeug. Nun weiß sie aber auch, dass das schlechte Laune macht und bietet ganz auf der Höhe des Zeitgeists etwas Linderung an. Da gibt es nämlich noch eine Charge unterhalb von verarmten deutschen Lohnsklaven und Zwangsarbeitern, an die sie ihren Frust weiterreichen können: die Ausländer. Denen nimmt man zuallererst alles ab, was sie haben, droht ihnen Kürzungen von dem Geld an, das sie noch gar nicht bekommen haben und lehrt sie dann unverzüglich die deutschen Tugenden, am besten mit der ganzen Härte des Gesetzes®.

Freunde, das ist sie, die Sozialdemokratie nach Schröder. Das ist die Hoffnung der Wählenden Linken. Es ist ja nicht meine Idee darauf zu warten, dass endlich die Richtigen ans Ruder kommen®, für mich sind das Charaktermasken. Was ist aber mit denen los, die auf einen Personalwechsel setzen? Meint ihr sowas? Kreaturen, die man aus zwei Gründen nicht mit der Bezeichnung von Tierarten oder Körperteilen anspricht: Erstens aus rechtlichen Erwägungen und zweitens weil diese zu etwas nütze sind und man erstere ggf. wenigstens essen kann. Ihr setzt auf ein Personal, das einem den Speichel ins Wohnzimmer treibt und unerträglichen Juckreiz in beiden Fäusten auslöst? Ihr seid ja Optimisten!

 
sf

Dass die hiesige ‘Demokratie’ nichts von sich wissen will, äußerst sich unter anderem in dem eklatanten Mangel an dem, was die Marktideologie “Qualitätsmanagement” nennt. Früher sagte man auch “Reflexivität”, gemeint ist ein kritischer Blick auf die Abläufe, die Ansprüche und die Wirklichkeit. Worüber ich noch nie jemanden habe diskutieren hören ist die Frage, inwieweit sich der Anspruch auf Stellvertretung und der auf demokratische Teilhabe im Weg stehen. Klingt kompliziert, ist aber ganz einfach:

Wenn hier die politischen Stellvertreter gewählt werden, ist der Wähler weitestgehend raus aus dem Rennen; dann übernehmen die Vertreter und tun, was sie für richtig halten. Obendrein haben diejenigen Stellvertreter den größten Einfluss, die am weitesten weg sind, nämlich die oben bzw. in der Zentrale. Zuerst kommt der Bund, dann die Länder, dann die Kommunen und deren Behörden. Was auf der entscheidenden Ebene passiert, hat endgültig gar nichts mehr zu tun mit denen, die das alles legitimieren sollen. Die wollen aber etwas damit zu tun haben, und zwar egal, ob sie konkrete politische Vorstellungen haben oder ob sie bloß das Gefühl brauchen, dabei zu sein.

Nichts zu sagen

Vollends skurril wird das alles, wenn man sich damit beschäftigt, wie Stellvertretung inhaltlich funktioniert. Da gibt es Prominente und ihre oft widersprüchlichen Aussagen, da gibt es Parteiprogramme und Wahlprogramme. Man könnte jetzt annehmen, dass die Wähler solche Programme lesen und ihnen zustimmen, das ist aber nicht der Fall, wie spätestens ein Phänomen wie die AfD belegt. Aber auch SPD oder Grüne sind feine Bespiele dafür, was Partei- und Wahlprogramme wert sind, nämlich keinen Bogen Papier. Wie gut, dass es die Menschen sowieso nicht interessiert.

Im “freitag” gibt es einen Artikel dazu, wie wichtig das sich-Identifizieren mit Gruppen und deren Selbstverständnis ist. Zitat:
Welchen psychopolitischen Effekt das hatte, wird klar, wenn man sich vergegenwärtigt, dass kommunistische und sozialdemokratische Parteien historisch nicht nur als nüchterne Interessenvertreter der Arbeiterschaft dienten, sondern immer auch proletarische Identitätsmaschinen bildeten. Mit einem Repertoire an Symbolen und Narrativen, von der roten Fahne bis zur Internationale, gaben sie ihren Anhängern zurück, was im Fabrikalltag verloren zu gehen drohte: Stolz und Würde.
Treffer, versenkt!

Es ist nicht bloß das Gefühl, übervorteilt und belogen zu werden, nicht bloß eingeübte Missgunst, Rassismus oder Geldfetisch, was Menschen der AfD in die Arme treibt. Es ist die Gewissheit, abgehängt zu sein, und zwar nicht die der an den Rand Gedrängten und Aussortierten, sondern aller Menschen, die auf den Nutzviehstatus “Wähler” reduziert wurden. Sie haben nichts mit ihrer Gesellschaft zu tun. Ein Grund für den neurotischen Hass auf Fremde dürfte der sein, dass da welche kommen, die genau so wenig mit dieser Gesellschaft zu tun haben und es den Heimischen gerade darum plötzlich auffällt: Ihr seid irrelevant, habt nichts zu entscheiden und gehört nicht dazu, wenn über euch entschieden wird.

Das sind wir

Dass nicht ausgerechnet die Rechten Klassenbewusstsein fördern, ist nicht verwunderlich, leider stimmt es aber, dass man über die selbsternannte ‘Linke’ sagen muss:
sie zerstörten auch die letzten Reste eines Klassenbewusstseins. Das zeigt sich schon sprachlich. Aus Arbeitern wurden „Geringverdiener“, aus Proletariern „sozial Schwache“. Aus einem Kollektivsubjekt, das Rechte einforderte, wurde ein Sammelsurium von Opfern und Hilfsempfängern.”

Auch aus dieser Perspektive ergeben sich für mich zwei Konsequenzen, die hier regelmäßig gefordert werden:
Erstens ist es nicht mehr möglich, sein Glück im System zu machen und irgend etwas daran zum Guten zu wenden. Entweder man geht übers Drahtseil der Mittelschicht, macht mit, erfreut sich seines kleinen Glücks, festigt die eigene Ohnmacht bis sie einen abstürzen lässt und beruhigt sein Gewissen mit ein bisschen Opferhilfe oder man tritt heraus und erkennt, dass man Teil der unterdrückten Klasse ist.

Zweitens muss politische Organisation zurück zu den Menschen gebracht werden. Das bedeutet, die Kommune zur wichtigsten Ebene der Entscheidungen zu machen, nennen wir es meinetwegen „Kommunalismus“. Wenn ich die Probleme ebenso intim kenne wie die Menschen, die sie bewältigen, bin ich an den Entscheidungen beteiligt. Ich kann mich damit identifizieren, weil ich Einfluss nehme und weil ich wahrgenommen werde. Das Gegenteil ist heute der Fall. Man muss sich dann nicht wundern, wenn sich ‘Identitäre’ sammeln als Gegenbewegung zu dem Nichts, auf das die Menschen in diesem System reduziert werden. Es ist ebenso verständlich, wenn diejenigen das erfolgreich nutzen, die Identität bilden, indem sie ausschließen, denn das ist der einfachste Weg.

 

Doch es gibt Menschen, die den offiziellen Angaben nicht trauen. Sie wittern eine Verschwörung. Eine ihrer Theorien hat es nun in ein Fachmagazin geschafft.

Die Verschwörungstheoretiker wollen uns weismachen, die drei Gebäude, die von den beiden Flugzeugen pulverisiert wurden, hätten gesprengt worden sein können. Dabei weiß jeder, dass solche Sprengungen monatelang hätten vorbereitet werden müssen. Sprengung an den dafür vorgesehen Stellen: Braucht Monate Vorbereitung, die sich nicht verbergen lässt. Eine Tankfüllung Kerosin: Braucht ein paar Stündchen. Hätte man nur das Geheimwissen dieser Terroristen!

Wem das noch nicht reicht, der möge gefälligst zur Kenntnis nehmen, dass einer der Attentäter seinen Ausweis dabei hatte, der am Rande der Trümmer der Wolkenkratzer gefunden wurde. Beweis! Terroristen tun so etwas. Sie hinterlassen Ausweise und Abschiedsbriefe, die sogar das Inferno überstehen. Kenntnisse haben die, unglaublich! Eines der Gebäude fällt in sich zusammen, weil die Sprinkleranlage versagt. Es wurde zwar gar nicht von einem Flugzeug getroffen, aber es geriet dennoch in Brand. Das reicht für so ein sensibles Gebäude. Alternativ hätte man monatelang tonnenweise Sprengstoff hinfahren müssen.

15 Years After

Ich erlaube mir 15 Jahre ‘danach’ nur diesen Hinweis auf ein paar der dümmsten Ungereimtheiten aus der offiziellen Version. Sie ist schlicht indiskutabel. Ich zitiere mich:

” Wir werden in einigen Jahrzehnten eine gefestigte Ahnung davon haben, wer was wie getan hat. Bis heute weiß das niemand. Es gibt keine Zeugen. Es gibt keine ernsthaften und glaubwürdigen Untersuchungen. Niemand sagt: “Ich habe das geplant”. Niemand sagt: “Ich habe die Sprengladungen angebracht”. Und niemand sagt: “Ich habe Piloten ausgebildet, virtuose Manöver zu fliegen, um damit Gebäude zu rammen”. Niemand erklärt, wie drei Hochhäuser sich mustergültig aus dem Stadtplan verabschieden können, bloß weil sie gebrannt haben. Niemand macht einen Aufstand, weil so ein Schrott gebaut wurde und man täglich Tausende von Menschen einer tödlichen Gefahr ausgesetzt hat. Es gibt keinen vernehmbaren Schrei nach Aufklärung, es gibt keine Zeugen, die Fragen bleiben offen.”

Ich habe bis heute die Diskussion über das Ereignis hier blockiert. Es war mir wichtig, nicht in den Strudel der Verschwörungstheorien beider Seiten zu geraten, die eine Diskussion gar nicht zuließen. Noch wichtiger war es mir, dass die Folgen des Anschlags in keiner Relation zum Ereignis stehen und dass der Tod tausender missbraucht wurde, um weiteren Millionen den Tod zu bringen. Es war das Ende des Rechtsstaats und der Menschenrechte im ‘Westen’. Guantanamo, Abu Ghreib, weitere Foltergefängnisse, Drohnenmorde, Totalüberwachung, Kriege. Glaubt heute irgendwer, diese Herren hätten Skrupel?

Ich glaube, dass es lange genug her ist. Allmählich kann man sagen, dass man das nicht glaubt, nicht glauben kann, und zwar ohne sich dafür zum Psychopathen erklären zu lassen. Hier ein kollabierendes Gebäude, dort eine falsche Anschuldigung, da ein willkommener Putsch. Sie wollen Krieg und sie führen ihn. Dazu ist ihnen jedes Mittel recht.

 
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Wir alle wissen, dass Donald Trump ein Irrer ist, der den Dritten Weltkrieg auslösen wird. Allein deshalb schon muss Hillary Clinton gewählt werden, die vernünftige Gegenkandidatin. “Wir”, das sind die hiesigen Redaktionsopfer, Leser und Zuschauer der großen Medienhäuser. Die transatlantische Achse hat beschlossen, dass Clinton die zuverlässigere Figur im Schachspiel von Kapital und Militär ist. Alle scharen sie sich um sie und regieren schon einmal mit – Militärs und Waffenlobbyisten von der Bush-Entourage und anderen wenig ‘demokratischen’ Zirken, in der Tat das Whos is Who des Militärisch Industriellen Komplexes.

Die Übergabe von einem Präsidentendarsteller zur nächsten geht flüssig voran, der Kriegsnobelpreisträger gibt seiner erhofften Nachfolgerin einen Schubs mit auf den Weg: War Trump neulich noch für die Frage abgewatscht worden, wozu man eigentlich Atomwaffen hat (wenn man sie dann nicht benutzt), geht Amtsträger Mr Drone Strike einen Schritt weiter und macht deutlich, dass die Yooh Ass Ey nicht auf die Möglichkeit des Erstschlags verzichten werden. Obama pullt einen Obama, kündigt an, auf den Erstgebrauch vom Atomwaffen zu verzichten, lässt sich dann ‘beraten’ und verkündet schließlich das Gegenteil.

Size Matters

Seine Sicherheitsleute, sicherlich ebenso geniale Denker und Strategen wie der Clinton-Anhang (und am Ende identisch), finden gute Gründe dagegen: Wer denkt denn an die Kinder Die Japaner zum Beispiel? Die Erben der Verdampften von Hiroshima würden darauf bestehen, dass Amoricaa sie verteidigt, indem hunderttausende Feinde chirurgisch zu Asche gebombt werden. Ja sicher! Und dann sind da auch noch der Böserusse und der unheimliche Chinamann. Die müssen abgeschreckt werden! Alles ganz logisch. Das hat Obama gleich eingesehen.

Das sind die Herren der Welt, so denken sie. Ein Haufen paranoider Wichshähnchen, die durch eine tragische Verkettung ungünstiger Kapitalanlagen an Spielzeuge kamen, die für sie definitiv zu groß sind. Ganz böse Mischung, so fette Böller und Riesenkracher in den Händen von Halbhirnen mit Schrumpfpenissen. Ach ja, bei der Gelegenheit, Feminismus: Wo bleibt eigentlich dein Einsatz? Hier könntest du vielleicht mal die Welt retten, aber du legst dich lieber mit harmlosen Kollegen an, dort wo du in der Überzahl bist. Ganz schön tapfer!
Herr, gib uns Hirn – und pack’ ruhig ein paar Eier dazu!

Update: Eigentlich wollen wir alle keine Atomwaffen, aber einsetzen können schon, äh … Global Zero, ne? Verträge, Tagesordnung und so … Verbreitung ohne Drogen, aber mit ist ohne besser, weil … Mittelstreckenraketen haben wir auch, dürfen wir aber nicht nutzen, wegen äh … Sowjetunion, wollja!
Findet ihr jetzt irgendwie psychotisch? Watch Bundespressekonferenz!

 
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Die Redaktion Feynsinn und ihre Redaktionshunde gratulieren der Tierschutzpartei herzlich zu ihrem großartigen Wahlerfolg. Einskommazwo Prozent haben die 15 Mitglieder ihres Landesverbands eingesammelt. Einskommazwo Prozent bei einer völlig irrelevanten sogenannten Wahl zu einem völlig irrelevanten sogenannten Landtag eines völlig irrelevanten sogenannten Bundeslandes, das sind praktisch zwölf Prozent Irrelevanz. Da können sich die 40 Kommunisten der gleichnamigen Partei ein paar Scheiben von abschneiden, wenn sie am ersten Mai wieder zu Lenin und Thälmann im Stadtpark aufspielen.

Der Meckpomm Bürger hat es uns gezeigt. Wer noch einer ist und nicht längst ein besseres Schicksal als Bedienung in einer Pommesbude in der Eifel gesucht hat (wo er freilich vom eifrigeren Sachsen ausgestochen wurde), bleibt gern unter seinesgleichen. Einskommasechs Millionen gibt es noch von ihnen, womit sie es beinahe auf die Einwohnerzahl im 15-Kilometer Umkreis der hiesigen Redaktion bringen. Dort verteilen sie sich auf dreinundzwanzig Tausend Quadratkilometer, was bei ihnen Beklemmungen erzeugt. Der Raum im Norden ist vollständig von Wasser bedeckt, dahinter droht der Däne und jetzt stehen noch mehrere Hundert Mauren oder Mohren vor dem Transit. Da hat er Angst. Die mag er nicht. Da wehrt er sich.

Winter Is Coming

Redaktionsbluthund Lolle glupscht mich, nachdem sie einzwei Runden mit großem Getöse ihr Hinterbein gejagt und es dann fachhündisch abgenagt hat, mit einer hochgezogenen Braue an und fragt, was das mit Politik zu tun habe. Ihre Mentorin liegt derweil wie immer auf etwas Weichem im Weg, hebt ein Lid um einen Milliliter und deutet auf die Kategorie über dem Artikel. Pff, Politik? In einem Land, in dem die Verräterpartei noch regiert und Wahlen ‘gewinnt’? In dem Fremde schon traditionell mit Grillanzündern begrüßt werden? Ah geeh! Das ist Folklore, das reicht nicht mal für die Deutsche Wikipedia.

Alles wie gehabt also. Mit dem Anschein aufgeregter Merksamkeit werden Zahlen zu Balken verrührt. Es muss wieder besser vermittelt werden. Die Gemeinschaft der Demokraten rückt zusammen und tumt Wachs. Niedrige Beteiligung stärkt die extreme Mitte oder auch andersherum. Eigentlich gibt es nichts zu sehen. Weiter geht die wilde Fahrt. Schwacher bis flautiger Wind aus Relevanz bis Inhalt. Der Winter kommt. Es werden wieder Stiefel bestellt.