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Juli 2019


 
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Es wird nicht besser in den Beiträgen über ‘KI’, zumal die sogenannten Experten, die vom politischen Betrieb zum Arbeitskreiseln geschickt werden, das bekannte Bullshit-Bingo eher noch steigern. Warum soll auch ausgerechnet dieses Thema anders als in PR-Begriffen abgehandelt werden, wenn längst schon Gesetze betitelt werden wie Werbeanzeigen?

Es waltet dieselbe Unkenntnis der Realität und der Möglichkeiten, diese zu beeinflussen, wie schon allgemein, insbesondere wenn es um Wirtschaft bzw. Kapitalismus geht. An der Schnittstelle zwischen diesem und ‘KI’ war daher nichts Gutes zu erwarten. Kostproben? “Nationale KI-Strategie” “AI made in Germany“, Deutschland als “führender KI-Standort” – alles Zitate aus dem Artikel von Michael Brendel.

Déjà vu

Wenn das so läuft wie die legendäre Datenautobahnn® muss man sich ja keine Sorgen mehr machen. “Substanzlos” ist noch ein nettes Urteil über dergleichen. Begrenzt werden soll hier eine mythische Macht, die andererseits selig macht, nämlich in Form von Wachstum®. Woher kenne ich das bloß? Prompt beschweren sich die Sozen der ‘Linken’, die Vorschläge der Regierung seien “rein wettbewerbsorientiert und [ihnen] würden die Gemeinwohlorientierung sowie ethische Kriterien fehlen” – ja leck’ mich fett!

Ein Déjà vu jagt das nächste. Traurig, dass auch die ‘Linke’ in den Neusprech einstimmt und “wettbewerbsorientiert” sagt, wo “Profit” gemeint ist. Nicht minder , dass ihr Kopf schon wieder vor dieselbe Wand klatscht: Die Regierung (oder eine sonstige Macht) trifft Entscheidungen gegen die Moral und für den Profit. Hegt sie schnell ein! Gähn.

Zu meinem Bedauern zerfällt der Artikel von Brendel endgültig, als auch er sich in den üblichen müden Horrorstreifen verabschiedet: “Wenn Maschinen erst einmal so intelligent sind wie Menschen…” ist es zu spät. Apokalypse, Armageddon, Matrix Nullachtfuffzehn. Dazu wurde hier genug gesagt. Folgerichtig verliert er den Kern der Sache völlig aus den Augen, den er eingangs selbst benennt:

Reale vs. mythische Macht

Wenn ein schlauer Algorithmus in Diensten einer Versicherung heute schon die Schadensabwicklung übernimmt …” – was daran schlau sein soll, erschließt sich mir nicht, aber genau das – Tadaa! – ist reale ‘KI’. Algorithmen, die von irgendwem aufgesetzt und optimiert werden, bis der Investor® zufrieden und niemand mehr verantwortlich ist. Auch knapp daneben: Wirklich interessant wären hier die Berechnung der Prämien oder z.B. die sogenannter ‘Bonität’ gewesen.

Algorithmen entscheiden längst über Biographien. Intelligent ist daran gar nichts, dafür aber vieles profitabel und wie gesagt bestens dazu geeignet, sich dahinter zu verstecken. Das, so denkt der Sozialdemokrat zurecht, müsste dringend eingeschränkt, wo nicht verboten werden. Die Chancen sind dabei nicht besser als bei allen anderen Ideen, die irgendwann der Aussicht auf Profit im Weg waren.

Alle Artikel zum Thema: hier

 

Eritreer begehen 99% der Verbrechen in ihrem Heimatland.
DANKE MERKEL!!!11!!

 
Die bekannte Influenzerin Bratzo-Biggi hat anlässlich eines aufgeheizten Sommerlochs den Blogger “flatter” besucht und ihm einige kritische Fragen gestellt. Im Folgenden veröffentlichen wir die Mitschrift ihres Typemanagers.

Bratzo-Biggi: Flatter, du bist Blogger, ne?

flatter: Yo, bin ich, ne?

Bratzo-Biggi: Wieso eigentlich?

flatter: Ich musste. Diese Stimmen, weißt du?

Bratzo-Biggi: Ja, das kenn ich. Ich hab die auch immer im Kopfhörer. Aber ich mein: Wieso machst du das immer noch? Das ist sowas von … zweitausendeins.

flatter: Ja richtig. Ich wollte mal was Hippes machem, was Modernes. Was, das die Leute interessiert. Was Eigenes.

Bratzo-Biggi: Du bist ja inzwischen Großvater …

flatter: Danke! Vielen vielen Dank! Ich danke Ihnen für dieses Gespräch.

Bratzo-Biggi: Biste jetzt beleidigt?

flatter:: Nicht für die Kohle. Frag weiter, ich kann noch.

Bratzo-Biggi: Was sind eigentlich deine Vorbilder?

flatter: Früher Jesus und die Eifel, inzwischen Jens Berger, Roberto De Lapuente und Stefan Sasse.

Bratzo-Biggi: Wer ist das?

flatter: Falsche Frage, Biggi. Wenn du keine Ahnung hast, einfach so tun als ob!

Bratzo-Biggi: Okay, also … und wieso sind das deine Vorbilder?

flatter: Weil die es geschafft haben. Ich bin hier draußen … ganz allein. Ich will aber doch nur dazugehören! Gemocht werden. Dass Heiner Flassbeck mich liebt!

Bratzo-Biggi: Wer ist … ach so, der Heiner! Ja, das verstehe ich. Macht dich das traurig?

flatter: Sehr. Ich habe schon mehrere Selbstmordattentate auf mich verüben lassen. Hat alles nichts gebracht. Nicht mal der Stadt-Anzeiger hat berichtet.

Bratzo-Biggi: Du bist also eigentlich gescheitert.

flatter: Nicht “eigentlich”, total. Sogar als Märtyrer.

Bratzo-Biggi: Warum machst du nicht was ganz Anderes?

flatter: Was denn? Ich kann doch nix.

Bratzo-Biggi: Na Twitter, Facebook, Insta oder YouTube.

flatter: Meinst du, das kann ich?

Bratzo-Biggi: Hm … nö. Ey, ich will dich nicht krank machen, ne? Aber du bist alt, du siehst scheiße aus, du bist voll langweilig und ich versteh’ deine Geschichten überhaupt nicht.

flatter: Dann musst du halt Tagesschau gucken, die spritzen zuverlässig nach 15 Minuten ab.

Bratzo-Biggi: Siehste, das versteh’ ich auch wieder nicht. Tagesschau? Was soll das denn bitte sein?!

flatter: Ich breche das an dieser Stelle ab.

Bratzo-Biggi: Wieso das denn?

flatter: Kippen alle, Wodka alle.

Bratzo-Biggi: Zeig’ mal die Marken, du Noob!

An dieser Stelle tritt der Säzzer ins Bild, beleidigt Biggi sexistisch und zerhaut einen Tisch mit einer Axt. Man sieht im Abspann, wie er mit ‘flatter’ in den Sonnenuntergang reitet. Das Video wurde nie veröffentlicht und jüngst zufällig von einem Kammerjäger entdeckt.

p.s.: Die Rechtschreibkorrektur schlägt als Alternative zu “Influenzerin” “Influenzaviren” vor.

 
sw

Endlich mal ein Grund, müde zu sein. Na, geht noch wer arbeiten? Was ist das bloß für ein beschissenes Land, in dem schon morgen um sieben die Sonne aufgeht? Nee, im Ernst ist nix drin heute. Also machen wir ein bisschen Spaß und lesen was:

Netz-Reaktionen zum Hymnenwechsel bei Borussia” überschreibt ein Kollektor publizistischer Glanzleistungen eine solche. Wo fangen wir da an? “Was ist Borussia”? könnte man fragen und wäre schon sehr einsam, wenn man nur wüsste, dass das Wort etwas mit Preußen zu tun hat. Die Zielgruppe hingegen weiß: “Fußball”, und die Adresse der Redaktion weist auf die aus Menschenjagdbach hin, Home of Reichspropagandaminister. Gowdwin. Bingo!

Dummdidumm …

So weit tappen wir also in die Falle einer inhaltlichen Annäherung an das Nichts, um das es da geht. Die Kenner und Experten aber haben längst notiert: Hier kann einmal mehr ungehemmt Twitter zitiert werden, ‘Insta’ und Fräsbook, fertig ist der ‘Inhalt’ für die Leistungsgeschützten. Ob die Urheber aus dem Netz das dann mit Link auf die Quelle zitieren können, ohne dafür zahlen zu müssen?

Bleiben wir kurz bei Spocht und Zelebrities; eine niederländische Leichtathletin wurde “mit mehr als 50 Kilogramm Drogen erwischt“, dabei u.a. Meth. Bloody Hell, dafür sieht sie noch gut aus – oder hat das Zeugs eine leistungssteigernde Wirkung, von der die Öffentlichkeit nichts wissen darf (wegens Beunruhigung, wissens’ schon)? Immerhin könnte das der erste echte Einzelfall sein. So brutal hat nicht mal Lance Armstrong zur Kanüle gegriffen. Fun Fact: Der Bildredakteur hatte die großartige Idee, die Dame in Arbeitskleidung mit Sporttasche abzubilden. Das ist der Beweis!!111!

… Keksee!

Beinahe ohne Worte: “5500 Paar Schuhe stehen in Flammen“. Das soll eine Meldung sein? Oder ist das auch wieder eine dieser Propagandameldungen und Durchhalteparolen? Bei den Asphalttemperaturen kann mir niemand erzählen, das wären nicht mehr.

Eine kleine innere Oktoberparade aus traurigem Anlass: Ein nicht ganz unterprivilegierter Sprechsänger, der sich dabei hat filmen lassen, wie er wen amtlich vermöbelt (vulgo “Körperverletzung”), wurde dafür in Schweden der Strafjustiz zugeführt. Der Komiker Trump, Donald, derzeit als POTUS im Raum Amerika unterwegs, kann das nicht leiden und fordert daher den Schwedischen Ministerpräsidenten auf, diese lästige Gewaltentrennung gefälligst aufzuheben und den US-Bürger subito ziehen zu lassen. Tja, Schweden, wenn das der Lohn der Arschkriecherei ist, gibt es doch noch Spuren von Gerechtigkeit in der Asche dessen, was früher (alles besser®) einmal “Diplomatie” hieß.

 
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Bundesarchiv B 145 Bild-F049327-0028 Wegmann, Ludwig

Als Wissenschaftler lebt man ganz gut mit der Erkenntnis, dass diese ein Haltbarkeitsdatum hat. Das veranlasst zwar manche Geisteswissenschaftler, sich in ein Geschwätz einzuwickeln, das den Hauch der Ewigkeit verströmt (weil es sich so anfühlt, wenn man das liest), aber gerade je genauer man etwas wissen will und je kritischer man sich selbst prüft, desto mehr dominiert der Zweifel.

Für Nichtwissenschaftler ist das tendenziell eine Einladung, sich religiösem Firlefanz zuzuwenden, denn entweder sind die Antworten auf deren Fragen immer unbefriedigend, weil mit doppeltem Boden versehen, oder sie sind gelogen, was sich früher oder später rächt. Also mutet man ihnen zu, irgendwem etwas zu glauben, was sie nicht verstehen. Dann kommen die Experten, mit denen die Korruption und die Propaganda.

Freies Stimmvieh

Mithin gibt es eigentlich keine Alternative als sich selbst zu informieren, selbst zu lernen und zu studieren, wenn man verstehen will. Dies wiederum überfordert viele, insbesondere ausgerechnet diejenigen, die sich für besonders schlau halten, weil sie eine Abkürzung zum Wissen kennen. Bedient werden sei damit von Scharlatanen, die auf alles dieselbe Antwort vorhalten und mit schwindelerregenden Argumenten ‘beweisen’, dass es Götter, Einhörner und geheimnisvolle Kräfte gibt.

In einer Massengesellschaft führt das unweigerlich dazu, dass sich Herrschaftsstrategien durchsetzen, die auf Entmündigung, Manipulation und autokratische Führung hinauslaufen. Dies umso mehr, je korrupter die Instanzen bereits sind, die einerseits informieren und andererseits zu Entscheidungen führen sollen. Das kann nicht im Sinne eines Wissens funktionieren, das auch nur halbwegs auf der Höhe der Zeit wäre.

Mit anderen Worten: Die Entscheidungen, die in einer ‘Demokratie’ getroffen werden, beruhen notwendig auf Desinformation, Manipulation, Dummheit und einem Mix kruder Religionen, von denen deren Anhänger oft gar nicht wissen, dass es welche sind. Daran scheitern die meisten nicht-autoritären Ansätze einer politischen Organisation und es erklärt dementsprechend, warum sich immer wieder autoritäre durchsetzen.

Bottom Up

Die einzige Chance für eine wirklich demokratische Alternative ist die, dass Entscheidungsträger wissen, was sie tun. Dies wiederum bedeutet für die meisten Entscheidungen, dass sie von unnötiger Komplexität befreit werden. Wenn Menschen vor Ort, dort, wo sie leben, über das entschieden, was sie selbst betrifft, wenn sie diejenigen kennen, die Entscheidungen umsetzen und sich mit allen anderen austauschen, die von ihren eigenen Entscheidungen betroffen sind, wäre schon sehr viel gewonnen.

Auch das spricht – auf der rein organisatorischen Ebene – für eine Priorität der Kommune über die anderen (überregionalen) Ebenen. Damit ist das Problem noch nicht gelöst, dass es für komplexere Probleme nach wie vor ‘Experten’ bräuchte, aber die wiederum müssten sich vor Menschen verantworten, die gelernt hätten, welche Konsequenzen die eigenen Entscheidungen haben. Sie wären eben keine bevollmächtigten Stellvertreter mehr.

 
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Exemplarisch für die Zunft der Abschreiber verlinke ich hier den “Stern”, der es einmal mehr schafft, die Begriffe “Twitter” und “Empörung” in einem Text unterzubringen. Ach was! Da lässt jemand in ein paar Zeilen eine Provokation auf der Trollpiste vom Stapel und darauf springen welche an? Hatten wir ja noch nie, zumal wenn der Urheber dafür bekannt ist, seine faschistischen Ausfälle nicht kontrollieren zu können oder zu wollen.

Wann kommt endlich der Aufstand der Generäle?“, so seine Frage, die er später, wie die Sandkastenfaschisten das heute so zu tun pflegen, relativiert. Aber neiin, er meinte doch nicht einen Putsch! Es muss einem völlig egal sein, was er meinte, wie er es meinte und ob er überhaupt etwas meinte. In dieser Phase des Zerfalls einer Parlamentarischen Demokratie haben die Nazis nicht die Eier, Klartext zu reden. Sie ergehen sich in Andeutungen, Vieldeutigkeiten und schlimmstenfalls nehmen sie morgen zurück, was sie heute schwadroniert haben.

“Endlich”

Sie werden dafür gewählt. Nein, nicht trotzdem, sondern deswegen. Ihre Wähler wollen das. Sie wollen in dieser Phase diese Repräsentation ihrer faschistischen Gesinnung, so wie sie in einer späteren Phase den ganzen Rest wollen, vom Pogrom bis zum Vernichtungskrieg. Das macht sie geil, damit fühlen sie sich überlegen und stark. Ihre Weltuntergangsphantasien halten sowohl ihr krudes Weltbild als auch ihre Psyche zusammen. Sie sind dasselbe Pack auf derselben Basis wie dunnemals.

Und wie dunnemals glauben die Schleichers, von Papens und Brünings, die Konservativen, Klerikalen und heimlich Nationalen, das sei eine Randerscheinung, gestützt von verirrten Bürgerlich-Konservativen, die sich schon wieder einreihen werden. Alles nur Großmannssucht, Provokation und Protest. Ihnen gefällt sogar, dass die Rechtsnationalen die Linken in den Schatten stellen.

Einer der Hauptunterschiede ist der, dass wir das alles schon hinter uns haben, dass eigentlich niemand glauben kann, so etwas könne es nicht geben. Trotzdem lässt man die Faschisten gewähren, die einen Testballon nach dem anderen ablassen, bis “endlich” einer fliegt oder zwei oder drei. Immerhin haben sie den politischen Mord bereits realisiert, jetzt kokettieren sie mit dem Putsch. Das sind Nazis. Sie reden so, sie denken so, sie handeln so. Und dafür werden sie gewählt.

 
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Ich frage mich ja oft und öfter, ob ich mich auf diesem Planeten noch verständlich machen kann. Ich versuche es einmal mit einer Hundeanalogie. Ich mag Hundeanalogien, zumal als Pädagoge, als der aufzutreten meine Anpassungsleistung ist, um an diesen bizarren Ritualen des Warentauschs und der Zinszahlung teilnehmen zu können, die über den Stand des Religiösen hinaus der hier dominierenden Spezies zur zweiten Natur geworden ist.

Also, Hundeanalogie: Wenn ich mich einem Hund verständlich machen will, muss ich Hund sprechen. Mensch zu sprechen, nützt nix, da ist die Töle grammatikalisch überfordert, und nein, der “weiß” nicht “ganz genau”, was man von ihm will. Insofern geht das, wenn man einfache Dinge zu kommunizieren hat, wie “komm her” und dafür bereit ist, ein angemessenes Angebot zu unterbreiten. Bei der Spezies ‘Mensch’ funktioniert das auch sehr gut, nur ist diese in einer Art mit sich selbst beschäftigt, dass das nur funktioniert, wenn sie nichts davon bemerkt; sonst verfällt sie in einen Modus komplexer Sinnverhandlungen, die auch höher entwickelte Spezies’ in den Irrsinn zu treiben vermögen.

Wuff!

Während Hund einfache Beobachtungen als einfache Kombinationen abspeichert (“Sitz!” hören, setzen, Leckerli), versucht sich Mensch an Folgen und Reihen, die er teils mit den logischen nicht völlig unähnlichen Operatoren kombiniert, um dann aber wiederum Verknüpfungen zu bilden, gegen die Quantendynamik nachgerade simpel erscheint. Selbstverständlich entgleitet ihm dabei jeglicher Durchblick, was ihn dazu veranlasst, den Fokus zu tunneln und die so gewonnene ‘Einsicht’ für die Steigerung von Wahrheit zu halten.

In der Folge ist er jederzeit befähigt, Schuldige zu benennen und Hierarchien zu bilden. Darin ähnelt er dem Hunde nur grob, dessen genetisch inkludiertes Wolfswesen zu funktionierenden Hierarchien führt, die einer klaren Logik folgen, weil Hunde eben nicht so tun, als verstünden sie diese und wüssten darum besser, wer hier der Chef sein muss, nämlich das Arschloch mit der größten Fresse. Pardon!

Jetzt geeht’s lost

Menschen bilden daher Gruppenstrukturen aus, die evolutionär als äußerst irregulär gelten müssen. Die Dominanz des Menschen auf dem von ihm als Beute betrachteten Planeten hat das Prinzip der Auswahl quasi umgekehrt und das zur Gattung gewordene Selbstmordkommando installiert. Durch skurrile Zufälle bedingt, gelang es dieser aber bis heute nicht einmal, mit Anstand auszusterben.

Oh, ich merke, ich schwiff ab. Eigentlich wollte nur zu Protokoll geben, dass die religiöse Überzeugung vorherrscht, man könne maßgebliche Veränderungen im Weltgeschehen herbeiführen, indem man … doch, das meinen die Ernst … ich schmeiß’ mich weg … ich krieg die verdammte Tür nicht mehr zu … eine Partei gründet, muuhahaha! Der Wellbrock will eine für Verbote, Sternchentante Kleimann von OXI eine für “Future”. Sozen! Sind sie nicht niedlich! I mean … wenn man nicht wüsste, wie die Nummer wieder ausgeht, man könnte sie knuddeln, oder?

 
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Hat Bock auf Kanzler: Rainer L.

Nein, es geht nicht um Personen; ging es auch nie. Wenn ich hier jüngst das Eine oder Andere zu personellen Besetzungen im politischen Betrieb sage, dann aus den bekannten Gründen: Es gehört erstens zur Chronistenpflicht, zweitens die Symptome des Verfalls zur Kenntnis zu nehmen. Was derzeit an Geschacher und – nicht weniger interessant – Zögerlichkeit an den Drehtüren herrscht, hätte in anderen Zeiten Stürme ausgelöst.

Zunächst zur Prominenz: Uschi von der Leyen soll Juncker beerben. Das hatten wir schon, aber es ist im Gesamtpaket ein Element aus Korruption, der Belobigung von Versagern und ein Fanal der Ignoranz gegenüber allem, an dem die EU bereits krankt. Soll das die Antwort sein auf Brexit, Nationalismus und der Erosion sogenannter “Volksparteien”? Genialer Schachzug!

Wissen wie’s geht

Dann Christine Lagarde. Sie ist der Prototyp der Teflon-Politikerin. Erinnert sich noch jemand an Friedrich Zimmermann? Er ist noch immer die Benchmark für taktische Idiotie als jemand, der sich hat bescheinigen lassen, zeitweise dem Schwachsinn zu verfallen, um sich aus einem Meineid zu winden. Später wurde er Bundesinnenminister. Frau Lagarde als Superexpertin und Juristin hat es ihrerseits geschafft, sich durch Ahnungslosigkeit rauszureden, in einer Sache, in der es um schlappe 400 Millionen Euro ging.

Top Star in der neuen Garde ist Josep Borrell, der mit 72 noch rüstig genug ist, EU-Außenbeauftragter zu werden. Der feine Herr weiß, wie man sich Privilegien zunutze macht. Das muss ja nicht immer legal sein. Auf Fragen, die ihm nicht behagen, reagiert er mit einer Mischung aus Arroganz und autokratischer Gesinnung. Welche Fragen man ihm zu stellen hat, will er gern selbst entscheiden. Was soll’s, immerhin betrachtet er Russland als Feind und China als Bedrohung. Das qualifiziert.

Wer will nochmal

Derweil ist die Kanzlerin eine Lahme Ente, die auch noch dauernd zittert, aber das ist sicher nur Wodkamangel. Jedenfalls ist der Umgang mit ihrem Gesundheitszustand transparent wie seit Breschnews Zeiten nicht mehr. Sie ist ja unersetzlich. War die Szene je derart abgerockt, dass niemand Kanzler werden wollte? Dass es auch niemanden gibt, den die Wähler® wollen würden? Ich bin dann ja für Friedrich Merz, denn je dicker es kommt, desto größer der Schmerz, und es wird vielleicht Zeit, endlich irgendetwas zu merken.

Sehr geil übrigens auch und sehr am Rande, was Johanna von Thunberg so zu erreichen droht. Sogenannte “Wirtschaftsweise” haben dolle Ideen wie die, Öl und Sprit zu verteuern. Dann können die Mieter sich schnell neue Heizungen einbauen lassen und die subventionierten Pendler sich fix Elektroautos kaufen. Oder eben frieren und mit dem überteuerten ÖPNV zu spät kommen. Den Rest regelt wie immer der Markt® durch – tadaa! – Emissionshandel. Kurzum: Alles wie gehabt, das haben wir schon immer so gemacht und sonst könnte ja jeder kommen.

 

Es ist kein Privileg, nicht unterdrückt zu werden.

 
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Ich bin ein alter weißer Mann“, las ich heute und musste spontan denken: “Nein, du bist vor allem ein Arschloch.” Für spontane Denkerei kann ich nichts, da kommt mir einfach die Natur. Daher bedarf es der unspontanen, um das Ganze zu erklären, und zwar von hinten.

Ich muss es nicht wiederholen, dass die postmoderne Pseudolinke das identitäre Gegenstück zu den Rassisten auf der Faschoseite sind. Im Zusammenhang mit dem da oben ist es eben Sexismus und nebenbei die Diskriminierung einer Altersgruppe, für die einen -Ismus zu gebrauchen mir nicht einfällt. Heute will ich aber wie gesagt nicht schon wieder darauf eingehen, sondern auf eine bestimmte unschöne Folge solcher ‘Argumente’.

Rechte Domäne

Es macht die Gegenkritik so leicht, die sich auf demselben Niveau befindet, womit man vor der Frage steht, ob das dann überhaupt noch Kritik ist. Ich habe dazu ja eine klare Meinung, aber das Desaster wird noch deutlicher, wenn man in den Abgrund einer ‘Debatte’ schaut, die auf solchen Ideologen beruht. Wenn das ‘links’ sein will, hat rechts beinahe immer recht, denn bei denen stehen Identität, Diskriminierung, Zugehörigkeit und die Entrechtung von Gruppen im Stammbuch. Willkommen auf der Gegenfahrbahn!

Ich weiß jetzt gar nicht, ob es dann noch blöder ist, hässlich raffiniert oder von beidem etwas, wenn sich also jeder Hanswurst, der für den aus seinem Rachen gegurgelten Dung Gegenwind erfährt, damit herausreden kann, das sei ja nur der Hass auf seine Statusgruppe. Konkret bedeutet dies, dass wenn ein alter weißer Mann rücksichtslos über Randgruppen hetzt, jede Form radikaler Kritik denunziert, sich als eifriger Untertan über seinesgleichen hermacht und dafür gescholten wird, er sich eben darauf zurückziehen kann, das sei alles nur die Gehässigkeit der Anderen und er das Opfer von Diskriminierung.

Dies bedient obendrein den Lieblingssport der Rechten, sich nämlich einen Popanz des politischen Gegners zu basteln und fröhlich darauf einzudreschen, also das Bild von strunzdämlichen ‘Linken’ zu malen und sich dagegen als schlauer zu erweisen. Nun, wenn man halt selber die eigene Karikatur zum Hauptargument macht, muss man sich nicht wundern. Es mündet in eine weitere Simulation von Kritik und Diskurs, die den Qualm des kognitiven Waldbrands verbreitet. Danke für nichts!

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