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Ich bin ein alter weißer Mann“, las ich heute und musste spontan denken: “Nein, du bist vor allem ein Arschloch.” Für spontane Denkerei kann ich nichts, da kommt mir einfach die Natur. Daher bedarf es der unspontanen, um das Ganze zu erklären, und zwar von hinten.

Ich muss es nicht wiederholen, dass die postmoderne Pseudolinke das identitäre Gegenstück zu den Rassisten auf der Faschoseite sind. Im Zusammenhang mit dem da oben ist es eben Sexismus und nebenbei die Diskriminierung einer Altersgruppe, für die einen -Ismus zu gebrauchen mir nicht einfällt. Heute will ich aber wie gesagt nicht schon wieder darauf eingehen, sondern auf eine bestimmte unschöne Folge solcher ‘Argumente’.

Rechte Domäne

Es macht die Gegenkritik so leicht, die sich auf demselben Niveau befindet, womit man vor der Frage steht, ob das dann überhaupt noch Kritik ist. Ich habe dazu ja eine klare Meinung, aber das Desaster wird noch deutlicher, wenn man in den Abgrund einer ‘Debatte’ schaut, die auf solchen Ideologen beruht. Wenn das ‘links’ sein will, hat rechts beinahe immer recht, denn bei denen stehen Identität, Diskriminierung, Zugehörigkeit und die Entrechtung von Gruppen im Stammbuch. Willkommen auf der Gegenfahrbahn!

Ich weiß jetzt gar nicht, ob es dann noch blöder ist, hässlich raffiniert oder von beidem etwas, wenn sich also jeder Hanswurst, der für den aus seinem Rachen gegurgelten Dung Gegenwind erfährt, damit herausreden kann, das sei ja nur der Hass auf seine Statusgruppe. Konkret bedeutet dies, dass wenn ein alter weißer Mann rücksichtslos über Randgruppen hetzt, jede Form radikaler Kritik denunziert, sich als eifriger Untertan über seinesgleichen hermacht und dafür gescholten wird, er sich eben darauf zurückziehen kann, das sei alles nur die Gehässigkeit der Anderen und er das Opfer von Diskriminierung.

Dies bedient obendrein den Lieblingssport der Rechten, sich nämlich einen Popanz des politischen Gegners zu basteln und fröhlich darauf einzudreschen, also das Bild von strunzdämlichen ‘Linken’ zu malen und sich dagegen als schlauer zu erweisen. Nun, wenn man halt selber die eigene Karikatur zum Hauptargument macht, muss man sich nicht wundern. Es mündet in eine weitere Simulation von Kritik und Diskurs, die den Qualm des kognitiven Waldbrands verbreitet. Danke für nichts!