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Januar 2016


 
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Zwölf Prozent von irgendwas könnten am Sonntag AfD wählen. Das bedeutet, dass ein gewisser Teil der Frustrierten sich der äußersten Rechten zuwendet. Ähnliches hatten wir schon öfter, wenngleich Truppen wie Schill- oder Stattpartei nicht so eindeutig rechtsextrem auftraten. Regional gab es das nach der “Wende” ohnehin, wo NPD und zeitweise DVU regelmäßig in Landtage einzogen. Der braune Bodensatz vor allem im fast ausländerfreien Dresden bildet dabei eine Stütze, wie die Teilnahme an Pegida-Demonstrationen zeigt. Einige tausend, in der Spitze ca. 20.000 Teilnehmer, demonstrieren regelmäßig ihre Fremdenfeindlichkeit.

Das sind dann nicht die fünf Millionen, die ggf. AfD wählen. Genau wie bei Schill und “Statt” sind das vor allem Protestwähler, die sich dem Establishment aus Grüne-SPD-CDU/CSU verweigern. Die FDP, deren Wirtschaftsradikalismus teilweise von der AfD übernommen wurde, hat als Mainstreampartei ebenso versagt wie die Linke als abonnierte Opposition. Der ist es kaum je gelungen, den Frust über die allerorten regierende Einheitsfront für sich zu nutzen.

Salonrebellen

Das Potential der AfD liegt in einem Salonrebellentum, das enttäuscht ist von seinen Repräsentanten aus dem Mainstream. Sie sind enttäuscht über die Parteien, die sie gewählt haben, die “Marktwirtschaft”, in der sie zu kurz kommen und die Presse, der sie jahrelang an den Lippen hingen und von der sie nun feststellen, dass die doch glatt Interessen vertritt! Das führt aber eben nicht dazu, eigene Einstellungen zu überprüfen oder zu revidieren. Im Gegenteil radikalisieren sie genau die Haltungen, die ihnen vom Establishment eingebläut wurden.

Sie sind rechts, mithin antikommunistisch, unsolidarisch, nationalistisch, autoritätshörig und ängstlich. Sie fordern die versprochene Sicherheit ein inmitten des erwachten Überwachungsstaats. Dem neuen Militarismus begegnen sie mit Forderungen nach mehr Militär. Die gnadenlose Konkurrenz kontern sie mit der Abwertung anderer Menschen und gegen die Machtballung bei Eliten und Funktionärscliquen wollen sie neue starke Führer. Dass sie sich vor allem dort von den Millionen Flüchtlingen bedroht fühlen, wo sie noch nie einem begegnet sind und sich gegenseitig ihre Schauergeschichten bestätigen, wo sie nichts erleben, ist nur logisch. Sie begreifen die Völkerwanderung nicht als (obendrein von der NATO verursachtes) Problem, sondern als feindliche Invasion, die man zurückschlagen muss.

Radikale Mitte

Dies alles zeugt im Kern vor allem davon, dass das Konzept “Mensch” in diesem Köpfen nie angekommen ist. Es zeugt davon, dass die ungebrochene Propaganda gegen so etwas wie Klassenbewusstsein hervorragend wirkt. Die Kriege um Rohstoffe, Handelswege und Vorherrschaft, die andauernde Rechtsbeugung zugunsten von Banken und Konzernen, das unkontrollierte Foltern und Morden mithilfe von Militärs und Geheimdiensten sogenannter “demokratischer Rechtsstaaten”, Sondergesetze und Ausnahmezustand, das alles führen sie nicht auf den losgelassenen Klassenkampf zurück, ebenso wenig wie das maßlos gefräßige ‘Wachstum’ der Vermögen von Superreichen.

Stattdessen suchen sie Schuldige. Muslime, Juden, Nordafrikaner, andere Einzelfälle. In dieser Haltung tun sie sich gar nichts mit dem vermeintlich neuen Feind aus dem Establishment. Selbst die Linken der Linken, jene gutmeinenden Sozialdemokraten, die die “Auswüchse eindämmen” wollen, sind sich da mit ihnen einig: Es gibt keinen Klassenkampf, keine systematische Unterdrückung der Lohnabhängigen, keine systembedingte Ausbeutung und schon gar keinen kapitalistischen Weltkrieg. Nur falsche Führer, schlechte Entscheidungen und eine unglückliche Verkettung von ‘Krisen’. Die AfD ist nur ein weiterer Ableger dieses Schwachsinns, der dem antikommunistischen Dogma folgt: Nieder mit der Solidarität, jeder ist seines Glückes Schmied!

 
brainpipeWas an westlichen Unis unter “Gender Studies” firmiert, ist Junk Science. Was das wiederum ist, erklärt Thomas aktuell sehr schön an einem anderen Beispiel. Dem Genderama kommt man schlecht bei, denn wenn man sich auf die ‘Studien’ einlässt, die eine soziale Bestimmung von Geschlechtern angeblich belegen, gerät man in ein Gestrüpp von Aussagen, die teils nicht falsifizierbar sind, teils auf groben methodischen Fehlern beruhen. Vor allem aber fühlen sich die Protagonisten durch Kritik jedweder Art bestätigt. Es gibt keine Wissenschaft, die derart penetrant Kritik an ihren Grundannahmen mit Vorwürfen zu angeblichen Motiven ihrer Kritiker begegnet.

Die Grundannahme, es gebe männlich und weiblich nur als Konstrukt, ist in jeder Hinsicht absurd. Das beginnt mit der Evidenz der körperlichen Unterschiede und anderer physiologischer Fakten, aus denen wiederum unmittelbar Identifikation hervorgeht. Ob das jetzt “Junge” und “Mädchen” heißt oder “Schwanzträger” und “Mösenmensch”, ist wurscht, aber das sind eben Fakten, aus denen sich Abgrenzungen ergeben. Es reicht viel weniger, um soziale Identifikation zu schaffen, zum Beispiel die Zugehörigkeit zu einer blauen bzw. roten Gruppe. Aus solchen Unterschieden ergeben sich Hierarchien. Bloß weil die mir nicht passen, wird das den Unterschied nicht auslöschen. Das “Soziale” am Geschlecht ist also kein Konstrukt, sondern eine Folge eines Naturphänomens. Das sagt nichts über die Möglichkeiten der Ausformung, es ist aber eben nicht ursächlich oder ausschließlich und schon gar nicht unmittelbar “sozial”.

Wide wide wie sie mir gefällt

Junk Science ist der Sport schon allein deshalb, weil nur eine These zugelassen ist bzw. nur ein Ergebnis. Blöder kann sich Denken nicht machen, das ist noch dümmer als das, was unter “Ökonomie” firmiert, Glückwunsch!

Aber auch unter nichtwissenschaftlichen Aspekten taugt das nichts, denn Ignoranz und Borniertheit sind zwangsläufig dort zuhause, wo Rigorismus auf Wunschdenken trifft. Wenn ich patriarchalische Strukturen beschreiben, analysieren und kritisieren will (wozu ich mich als Philosoph durchaus schon bemüßigt fühlte), gilt, was für alle Wissenschaft gilt: Zunächst habe ich mich an dem zu orientieren, das ist. Wenn 99,9% aller Fliegen Scheiße fressen, werden sie das irgendwie gut finden. Dann reicht es nicht, jemanden zu finden, der daran schuld ist und das zu verurteilen, um es künftig zu verbieten.

Die Grundkonstellation funktioniert schon nur paradox: Obwohl es keine Geschlechter gibt, unterdrückt eines das andere. Wenn man also dieser Einsicht politisch zur Wirklichkeit verhilft, wird alles gut. Die Methode dazu besteht darin, jeden Ausdruck des Unterschieds zu tilgen, der angeblich nur konstruiert ist. Dabei handelt es sich um ein Gegenkonstrukt und eben nicht um – ja um was eigentlich? Wahrheit? Natur? Gutschönrichtig? Was soll dieser Zustand sein, in dem es keine Geschlechter mehr gibt? Brainfuck.

Gute Aussichten

Rigorismus geht so: Ich weiß, was richtig und gerecht ist und tilge alles, was dem nicht entspricht. Das kennt man von oben herab auch als brutale Diktatur oder Vernichtungsstrategie. Wo ist hier eigentlich die Einsicht in das Problem, wie eine Welt aussieht, in der sich das durchsetzt? Fanatismus stellt solche Fragen nicht. Er erkennt auch nicht, dass es wirklich problematisch ist, wenn die große Mehrheit sich den Zielen nicht anschließen will.

Wissenschaft versucht die Welt abzubilden wie sie ist. Darauf fußende Politik kann versuchen, sie auf dieser Basis zu ändern. Das Neue, andere, ist das, was man über den Stand der Dinge hinaus wollen kann. Dies kann wiederum nur gelingen, wenn viele diesen Willen haben und die Mittel ihn umzusetzen. Es mag Wege geben, dies zu bewerkstelligen; zu überzeugen oder eben die Geschichte zu erzählen, die lebenswert erscheint. Man kann aber auch wo man geht und steht von der Warte des höheren Wissens so viel Zwang ausüben wie möglich – weil man ja gegen Unterdrückung ist. Solche Ansätze haben sich bislang noch immer von selbst erledigt. In dieser Zeit der Renaissance von Mythen und Feindrecht kann man sich aber nicht einmal darauf verlassen.

 
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Hier bedient Sie Herr Schreibschrub. Sie, Ihre Ressentiments, Ihre Gewohnheiten und Ihre gepflegt patinierten Lieblingsanalysen. Alle Standardgrößen all inclusive, elegant, aber auch für den kleinen Geldbeutel erschwinglich und für den Herrn von Welt diskrete haptische Qualität; von hinten, französisch und ins Knie.

Erfolgreiche Bloggeria orientiert sich am Kundenwunsch, und der ist quasi maschinell erfassbar. Die große Zugriffszahl sagt “Thema getroffen“, die kleine “das besser nicht” oder auch “falsches Thema zur falschen Zeit”. It’s the economy, stupid, und wer die nicht beachtet, verwelkt. Der Blogger von Format vermeidet daher einige Standardfehler, etwa zu kompliziert, zu radikal, zu schnell, vor allem aber: zu anders. Wer es geschafft hat, sich eine Leserschaft zu erobern, ein Terrain zu besetzen, muss sich festbeißen und den Lesern an den Lippen kleben.

Dein Terrain

Der talentierte Schreiber, dessen stilistisch wohl gezielte Analysen und Kommentare zum politischen Betrieb Zustimmung finden, tut gut daran, diese fortan zu variieren, zuzuspitzen, zu aktualisieren, abzugrenzen, zu drehen und zu wenden. Es muss übersichtlich bleiben. Ist die Analyse also einmal abgeliefert, darf sie in mikroskopischen Dimensionen verfeinert werden. Ist die Lösung gefunden und sind die Verantwortlichen genannt, die sich ihr verweigern, ergibt sich ein für Jahre hinreichender Fundus, aus dem sich schöpfen lässt.

Hier ist einer, der wieder nicht will, dort eine Gelegenheit verpasst, da haben wir’s wieder mal gewusst und sowieso am Ende recht gehabt. Der Applaus ist sicher, mit jedem Auftritt wird die Bühne bunter und der selbstbewusste Lieferant geschliffenen Infotainments zur Rampensau, die sich in der Gemütlichkeit sicherer Zustimmung wälzt. Das ist der Weg zum Erfolg; Erfordernisse: ein gewisses literarisches Talent, kompatible Ansichten und Beharrlichkeit.

Hier ist gemütlich

Tunlichst zu vermeiden sind jedwede grobe Abweichungen vom Konzept. Wer völlig talentfrei ist, wird trotz eisernen Befolgens der Regeln nicht allzu weit kommen, aber auch die Stilikone alternativen Feuilletons darf auf keine Karriere hoffen, wenn ihr Weg um mehrere Grade abweicht vom Pfad der Tugend. Du sollst nicht korrigieren die Analyse, die du teilst mit den deinen! Du sollst nicht verwerfen die Lösung, der sie zugestimmt. Du sollst nicht suchen das Ferne und Neue. Wer dich sucht, soll dich kennen und wiedererkennen. So sei es!

Du kannst natürlich auch, mal lamentierend, mal unausgegoren deine Leserschaft verwirren, Texte absetzen, von denen du selbst nicht weißt, was du davon halten sollst und den so Verunsicherten zumuten, dir beim Lernen zuzuschauen – oder schlimmer noch, dabei mitzumachen. Ist sicher nicht langweilig, aber so kommst du nie ins Fernsehen.

 
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Hach ja, es ist Sonne, der Tag ist ruhig, ich atme. Nicht immer ist das selbstverständlich, und manchmal staune ich noch über Menschen, die das nicht wissen, weil sie es nicht anders kennen. Vielleicht ist auch dieser Mangel an Erfahrung gelegentlich die Ursache für gewisse ‘Argumente’. Diskutieren ist Sport. Auch hier gibt es Kreisklasse und Champions League, auch hier Techniker und Klopper. In Zeiten des vermeintlichen Rechts auf freie Vervielfältigung des Dungs, den manche “Meinung” zu nennen sich nicht schämen, leidet auch das Entertainment.

Geistige Einzeller steigen standesgemäß gern mit Einzeilern ein. In wilden Zeiten hatte ich sie täglich in der Vorhölle, heute sind es noch ein paar im Monat, die nicht lesen, was sie unterschreiben und gleich zur Reklamation durchmarschieren. Einzeiler schalte ich nicht frei, steht im Manual. Dort steht auch, dass ich Videos nicht mag. Was glaubt ihr, wie viele hier mit einem Youtube-Link aufschlagen, garniert mit maximal einem Satz und nachher “Zensur” schreien? Tzia. Besser aber sind die mit den ‘Argumenten’. Ich habe ihnen nie geantwortet. Vielleicht sollte ich mal?

Zum Beispiel die Konsequenz-Mahner:
“Wenn du gegen Geld bist, hast du auch keins, kaufst nie etwas, lässt dich nicht bezahlen?!”
“Wenn du gegen den Staat bist, darfst du nicht vor Gericht gehen.”
“Wenn du gegen die parlamentarische Demokratie bist, darfst du kein Recht einfordern”
“Wenn du gegen Atomkraft bist, darfst du keinen Stromanschluss haben”.

In den Wind

Was antwortet man auf dergleichen? Dass niemand wirklich konsequent ist? Fehler, denn dann kommen sie dir damit, sie hätten ja keine großen Reden gehalten, darum dürften sie auch inkonsequent sein. Oder sie behaupten, sie wären als voll integrierte Mitmacher konsequenter als du. So kriegst du sicher den Unterschied zwischen dem Möglichen und dem Status Quo nicht in die Köpfe.

Oder machst du vielleicht darauf aufmerksam, dass das Verhalten einzelner nicht die Welt ändert? Dass das Aufsetzen eines Aluhuts keine Aliens erzeugt? Dass kein Gottesgläubiger irgend ein Stück Technik benutzen dürfte, weil schon der Kompass, konsequent gedacht, das Ende der Welt bedeutet? Dass Atomkraftfreunde sich bitte exklusiv verstrahlen lassen mögen? Kann man machen, aber mit welchem Ziel? Einsicht? Überzeugung? Dass man nachher den längeren hat?

Dann gibt es noch die mit den Statements, Klassiker: “Ich habe nichts zu verbergen”. Doch, das ist noch immer nicht als Symptom für Gagaismus in der ICD-10 und wird gern genommen. Fragst du dann nach der Farbe der Unterhose? Habe ich versucht, hatte nicht den gewünschten Effekt. Oder konterst du mit Zustimmung und erhöhst auf: “Ja richtig, genau wie das mit der Meinungsfreiheit. Die nützt nur dem Feind. Ich habe sowieso nichts zu erzählen” oder “Ich ließe die Polizei auch jederzeit ungefragt in meine Wohnung. Da würde ich mich viel sicherer fühlen. Nur Verbrecher haben Angst vor der Polizei.“?

Siehe oben, nützt gar nichts. Schon weil es so total übertrieben ist. Kann ja nur von dir kommen, so ein Unsinn. Womit wir bei einem Kern des Problems sind: Meinung ist, wenn andere das auch sagen. Da steht zwar “Mein” am Anfang, aber wo diskutiert wird, ist Gegenteiltag. Komm uns nicht mit was Eigenem, das ist dann nämlich keine Meinung mehr. Das ist Extremismus.

Den gibt es übrigens noch immer links und rechts, was dasselbe ist. Der Mainstreamrassist, der weiß, dass Putin ein Imperator ist, Wirdieguten® und der Araber nix weghat von Westlichenwerten®, weiß: Alles eine Mischpoke. Rechts, das sind Neonazis, also jetzt nicht die mit der Angst vor Überfremdung, sondern die mit den Hakenkreuzen. Links, das sind die im Untergrund und die Chaoten. Von denen geht die größte Gefahr aus. Deren Zahl steigt ständig. Sie sind die kommunistische Bedrohung®

Café Filter

Gehst du dann hin und dröselst dumpfe Ressentiments gegen Kapitalismuskritik auf? Erklärst den tendenziellen Fall der Profitraten hier und Projektion aka Sündenbocksyndrom dort? Behauptest (weil du weißt, dass es stimmt und es ggf. belegen kannst), dass alle Zahlen, mit denen rechte Hanswurste argumentieren, falsch sind? Weil du meinst, dass der vor dir oder in deinem Postkasten der erste ist, den sein eigenes Gewäsch interessiert?

Du kannst dem jetzt auch ironisch begegnen: „Na klar: Die Linken, die überall Häuser anzünden, Unschuldige zusammenschlagen oder gleich ermorden, ganze Stadtteile terrorisieren und von allen möglichen Sicherheitsbehörden gedeckt werden. Die Geheimdienste, die nach dem Krieg von Linksextremen gegründet wurden zum Beispiel.“ Echt? Dir ist schon klar, dass du schlicht Zustimmung erfahren wirst, weil du in entsetzliche historische Ahnungslosigkeit hinein quatschst?

So what? Bildet Blasen, bildet Filterblasen! Gegen Dummheit ist kein Kraut gewachsen. Man kann vielleicht darauf hoffen, dass sie da drüben irgendwann vor Langeweile eingehen, weil sie sich ständig denselben Schwachsinn verzapfen. Wir hingegen bleiben links, denn hier ist das Feuilleton um Längen interessanter.

 
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Ich habe bei einigen Gelegenheiten bereits darauf hingewiesen, dass Vernunft oder das bessere Argument kaum eine Rolle spielen in ‘Diskussionen’, am ehesten noch die einer Staffage, einer chicen Applikation. Klaus Baum hat zu diesem Komplex angemerkt, er gehe davon aus, dass die Dummköpfe in dieser Gesellschaft “gezüchtet” werden. Das mag sein, aber vielleicht wird umgekehrt ein Schuh draus.

Die europäische “Aufklärung” fiel ineins mit einer revolutionären Phase, die Jahrtausende der Autorität zum Teufel jagte. Eine der scharfen Waffen der Revolution war die Vernunft, das Argument, das an die Stelle der göttlichen Ordnung trat. Man hatte sich zu legitimieren durch Gründe, nicht durch die schiere soziale Stellung. Diese Ehe von Vernunft, Argumentation und verbalem Streit manifestierte sich in den “Parlamenten”, in denen fortan politisch gestritten wurde.

Wen interressiert’s?

Das ging so ein bis zwei Jahrhunderte gut, bis die “Vernunft” in den Institutionen so abgenutzt und korrumpiert war, dass von ihr nur mehr ein Kult übrig war. Hie die “Propagandaministerien”, dort die Ansprache an den Instinkt aka “Werbung”, verlor das Wahre jede Majestät. Die bizarren Lügen der neuen Herrscherkasten, seien es sogenannte “kommunistische”, Faschisten oder biegsame Profiteure, die sich noch mit jedem Regime arrangiert haben, aus ihnen sprach die Macht und was sie kund zu tun hatte, so wie in den Jahrhunderten zuvor schon Klerus und Adel.

Es mag sein, dass befeuert durch die Schrecken zweier Weltkriege, die Wahrheit in Form eines sich kritisch versuchenden Journalismus und eines noch einmal um das Wahre und Rechte bemühten Parlamentarismus eine Renaissance feierte. Zu deutlich war geworden, wohin eine von der Macht entstellte Wahrheit führt. Es dauerte aber nicht lange (mit einem Intermezzo in den späten 60er Jahren, als die Jugend massenhaft am Schleier zerrte), bis der Reflex, das industriell perfektionierte ‘Argument’ und das virtuose Spiel der professionellen Lügner mit den Hormonen der Massen neue Dimensionen erreichte.

Ja, die Dummköpfe werden gezüchtet, vor allem, weil Wahrheit und Vernunft so langsam und ineffizient sind. Da mag der Geist sogar um die Sache wissen, er mag völlig klar sein in seinem Urteil; wo die Reflexe unter dem Dauerfeuer von Zeichen, Verlockungen und Triggern stehen, kapituliert der Verstand schon allein deshalb, weil er das Tempo nicht mitgehen kann. Niemand hat ein Interesse an der Wahrheit. Das aber ist es, was zählt: Interessen. Es gibt keine Klasse mehr, der Vernunft und Wahrheit dienlich wären. Im Gegenteil müssen inzwischen alle Angst vor ihr haben, weil sie ausspricht, was niemand hören will: Dass die Menschheit versagt hat.

 
Wer diszipliniert eigentlich die Sklaven? Sind das nur die 62 Ausgewachsenen, die dreieinhalb Milliarden Menschen unter der Knute halten? Oder vielleicht doch die 20% Mittelschicht, die dafür sorgen, dass das Radfahren immer fein geschmiert abläuft?

Jene Klientel, die sich für “selbst verdient” hält und mit Verachtung auf denjenigen herumtrampelt, die unter ihnen stehen, ist der Kitt des Systems. Hier sitzen die Kreativen, die ihre Lügen so lange raffinieren, bis sie selbst daran glauben: Leistung, Wohlstand, Chancengerechtigkeit – und selbstverständlich die Schuld der Verlierer an ihrem Versagen vulgo “Eigenverantwortung”. Sie besorgen die albernen Kulissen für ein absurdes Theater, dem das Publikum längst in Scharen davonläuft.

Theater des Wachstums

Um das auszugleichen, werden überall neue Filialen desselben Theaters eröffnet. Überall läuft dasselbe Stück, wofür die Betreiber sich feiern ob des riesigen Erfolges. Wachstum! Immer mehr Theater! Die kritischen Kritiker aus der sozialdemokratischen Loge, die sich hart aus dem Parkett nach oben gearbeitet haben, applaudieren frenetisch nach jeder Vorstellung.

Am Theater haben sie nichts auszusetzen, und auch das Stück muss gespielt werden, so sagen sie, aber es wäre besser, man inszenierte es so, dass sich auch Publikum einfände. Man müsste doch nur ein wenig mehr hier und etwas weniger da, schon wäre es perfekt.

Dass die Bühne brennt zum Beispiel, das sei so eine Folge lascher Inszenierung, da könne man etwas machen. Noch kürzlich war es nur die Garderobe, da habe man ja schon gewarnt. Als der Vorhang Feuer fing, sei man sogar aufgestanden und habe laut protestiert. Aber im Großen und Ganzen gebe es keine Alternative zu diesem Stück. Das weiß er besser als alle anderen, der Sozialdemokrat: Keines war je so erfolgreich, und es abzusetzen, berge ungeahnte Gefahren. Die ganze Kultur würde zerstört werden. Das kann doch niemand wollen!

 
qaedaWo zur Hölle ist eigentlich die Geißel der Menschheit geblieben? Wissensscho: das Netzwerk®. Netzwerk des Terrors! Oder war es Horror? Man vergisst so schnell. Na halt diese unauslotbar grausamen Knechte Emmanuel Goldsteins. Nein wartet … hab’s gleich … Hitlers, nee Dings: Bin Laden. Der Typ, den sie, als er kaum wiederzuerkennen war, erschossen und ins Meer geworfen haben. Wie das halt so ein Rechtsstaat mit seiner “Intelligence“ macht. Erschießen und ins Meer werfen. Völlig normaler Vorgang.

Also dieser Bin Laden, von dem alle vier Wochen ein rechter Arm gefunden wurde, dieser Krake, deren Tentakel allein ganze Fußballstadien füllen. Wo ist der hin bzw. seine Attackententakel? Was allein die Zieh! Aye! Ey! an Anschlägen von denen verhindert hat, dafür muss eine alte Sekretärin verdammt lange tippen. Isse denn hin? Laufense denn?

Und ist euch aufgefallen, dass wo noch vor wenigen Jahren das Horrornetzwerk wohnte, jetzt der Ieh Ess haust? Die Terrorgruppe® Ieh Es?! Die sind plötzlich überall. Wisst ihr noch, wie die alle aus Afghanistan kamen und wir, die Guten, dort ganz fix einmarschieren mussten? Und wie al Kaida dann dem Saddam die Massenvernichtungswaffen … nee, warte, der hatte die selber nicht und deshalb haben wir den weggebombt.

We Bomb Ba-Loola

Al Kaida hatte da noch gar keine Massenvernichtungswaffen nicht. Die haben auch mehr so die Staatschefs nicht. Der Assad hatte keine Chemiewaffen, deshalb mussten wir den bombardieren. Na jedenfalls war al Kaida dann später doch im Irak. Doof gelaufen, der Saddam konnte das ja nicht mehr verhindern.

Die sind jetzt also weg, alle. Nur noch die vom IS, die wohnen jetzt da. Wo das ist, fragt ihr? in Syrien? Nee. Afghanistan? Nee, auch nicht. Die Wohnen in der Redaktion. Und auf der „Brücke“. Im Fernsehen. In Politik, Wirtschaft und sogar im Feuilleton. Halt überall, wo Bomben mit Bomben vergolten® werden. Ich hab so ne Theorie: wo die wohnen, werden nämlich keine Fragen gestellt. Vielleicht hat dann doch mal einer gefragt und schwups war er weg, der Spuk. Wie sagte einst ein bekannter Undichter:

Ganz gleich ob Terroristen, Islamisten oder Kabarettisten – wer auch immer uns in die Irre führen will, soll wissen: Wir sind schon da! Rechnet mit ernsthaften Konsequenzen! Wir haben keine Angst, wir machen sie euch. Wo auch immer ihr euch versteckt, wir hören eure Audiobotschaften. Wir schneiden sie mit, hören sie ab und kopieren sie. Wir verbreiten sie. Ihr habt eure Urheberrechte verwirkt. Was auch immer ihr plant, haben wir schon getan.

Keine Ahnung, was der damit meint.

 
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Es ist immer falsch, auf ein Ereignis politisch spontan zu reagieren. Daraus ergibt sich folgerichtig, dass ein Großteil sogenannter “politischer Maßnahmen”, hunderte Gesetze und vor allem die brutalsten Einschnitte in Rechtssysteme, durchweg falsch sind.

Das beginnt mit der schlichten Einsicht, dass Ereignisse, die völlig überraschend eintreten, mit denen niemand gerechnet hat oder die für undenkbar gehalten wurden, auf Fehler in der Theorie hinweisen. Wenn dann nicht die Theorie geändert wird, sondern aus der Logik derselben Theorie drastische Maßnahmen beschlossen werden, ist das die dümmste aller möglichen Reaktionen. Mehr von dem, was zuvor versagt hat? Das wird sicher helfen!

Genau dies ist aber die Logik aller Bellizisten, Scharfmacher und Wegbereiter des autoritären Staats. Das beste Beispiel ist “Nine-Eleven”. Die umtriebigsten und best vernetzten Geheimdienste, die das nach der offiziellen Version nicht haben kommen sehen, wurden seitdem explosionsartig ausgeweitet. Ihre legalen Methoden sind inzwischen wieder mittelalterlich. Millionenfacher Mord durch Krieg, Drohnen und Folter wurden durch dieses eine Ereignis politisch legitimiert. Der “Kampf gegen den Terror” hat dem Terror zu einem grandiosen Sieg verholfen.

Terror willkommen

Das Problem solcher Ereignisse, die gemeinhin als “Terror” oder “Anschläge” bezeichnet werden, ist dass sie Möglichkeiten schaffen, die die Substanz der Rechtsstaaten mit den Mitteln des Staates zersetzen. Wer also Freiheit und Bürgerrechte abschaffen möchte, braucht nur solche Ereignisse und kommt quasi automatisch zum Ziel. Das Wissen um viele Attacken, die aus genau diesem Grund fingiert wurden, hat kaum je dazu geführt, dass sich Politik, wie es vernünftig wäre, von Ereignissen unabhängig macht, um diesen Automatismus zu durchbrechen. Die Reaktion Norwegens und seiner Bürger auf den Breivik-Terror ist eine löbliche Ausnahme.

Noch dümmer als die ohnehin dumme Reaktion ist der Reflex, der nicht einmal die Zeit lässt, das Ereignis zu verstehen. Absurd ist dieser Reflex, weil er aus dem offenbar falschen Denkmuster, das ein Ereignis nicht erwartet hat, ausgerechnet das zur Maxime des Handelns macht, was sich solche Politik “schon immer gedacht” hat. Die krudesten Vorurteile, Unterstellungen und Stereotypen werden als bestätigt empfunden und das passende Feindbild zum Ziel von Straf- und Vernichtungsphantasien.

Dieses Muster bedient die Erwartungen derer, die ihrerseits keine Idee für ein friedliches Miteinander haben. Für sie hat sich das (schon immer bekannte) Böse manifestiert und muss vernichtet werden. Mittel: “Härtere Strafen” (auch wo es die Todesstrafe schon gibt), “Null Toleranz”, alle Spielarten gnadenlosen Sadomasochismus’. Diese Atmosphäre ist der fruchtbarste Nährboden der Diktatur und absolut vernunftfreies Terrain. Argumentieren zwecklos, der Mob will Blut sehen.

Kill the Beast

Es ist daher das Gegenteil von Vernunft, Freiheitsliebe, Rechtsstaatlichkeit und Demokratie, “Konsequenzen” aus einem Einzelereignis auch nur zu fordern. Die Steigerung dieser Idiotie ist eine begleitende Hektik, die Fakten schafft ohne Informationen zu haben. Zudem hat die Erfahrung wahrlich oft genug gezeigt, dass Ereignisse entweder schamlos ausgenutzt, erfunden oder gleich selbst inszeniert wurden, um braune Suppe zu kochen. “Verschwörungstheorien”, die sich Jahre später als richtige Analysen erwiesen haben.

Wenn ein paar Belgier Bomben legen, braucht es mehr Bomben auf Syrien. Wenn der Verfassungsschutz gemeinsame Sache mit Mördern macht, braucht er mehr Geld und Personal. Wenn islamistische Terroristen den Westen hassen, muss der Nahe Osten in Schutt und Asche gelegt werden. Wenn irgendwer ausländische Straftäter ausmacht, müssen Millionen von Einwanderern in Züge gepfercht und deportiert werden. Im Namen von Demokratie und Rechtsstaat sowie zum Schutze besorgter Bürger, versteht sich.

Wenn politisch auf ein Einzelereignis reagiert wird, so ist das falsch. Immer. Mit Empörung auf Einzelereignisse zu reagieren ist ebenso falsch. Auf unzureichende Informationen von Ereignissen zu reagieren, ist die Steigerung solcher Dummheit (es sei denn, man fragt nach den fehlenden Informationen). Das Dumme ist nur, dass die Politik der Ereignisse und der Reflexe die Regel ist, nicht die Ausnahme. Das mag ein Anzeichen für politische Dekadenz sein oder für die grundsätzliche Unfähigkeit der Menschen zu so etwas wie vernünftiger Politik.

 
Vor genau zwei Jahren hatten wir hier eine Diskussion über die Übergriffe und Lügen der Hamburger Polizei, den phantasievollen Widerstand dagegen, die erbärmliche Rolle der Presse und eine gewisse Parallelität der Ereignisse in Spanien.

Heute schlagen wir uns wieder mit wirren Pressemitteilungen herum, teils von der Polizei lanciert, größtenteils von der Sensationsware “Massenmedien” entsprechend zugerichtet, ohne dass irgendwer weiß, was wirklich passiert ist. Der große Unterschied: Während wir damals eine Öffentlichkeit hatten, die sich mit der Übung ‘losgelassener Sicherheitsstaat gegen Linke und solche, die so aussehen’ befasste, spielt sich das Ganze heute in einem rassistischen Milieu ab, das mit relevanten Ereignissen nichts, dafür aber umso mehr mit einer präfaschistischen Grundstimmung zu tun hat.

Muss man doch wohl sagen dürfen

Die sogenannten ‘Argumente’ der Rechten sind dabei an einer Hand abzuzählen, um nicht zu sagen in einem Satz zusammenzufassen: Linke Lügenpresse verschweigt und verbietet die Wahrheit über kriminelle Ausländer, die in die Sozialsysteme einwandern, uns die Arbeitsplätze wegnehmen, die Frauen schänden und Krankheiten einschleppen. Das ist alles. Schon immer, immer wieder, völlig unabhängig von Ereignissen und Hintergründen.

Es ist tausendfach wiederholt worden und wird dabei von den Jammerlappen stets mit der Behauptung garniert, das, was sie jeden Tag bis zum Erbrechen labern, dürften sie ja nicht sagen. Selbst wenn ein rassistischer Hetzer wie Sarrazin seine Jauche in Millionenauflage in den Buchläden verklappt, behauptet dessen debiles Gefolge, das werde hier zensuriert.

Inzwischen reden wir – aufgrund eines bizarren Ereignisses, das ich mir ohne Verschwörungstheorie nicht erklären kann, von nichts anderen mehr, inmitten realer Probleme, die man einfach lösen muss. Das schwachsinnige Getröte der Rechten kann kein Mensch ernst nehmen, der noch zwei aktive Synapsen hat. Meinetwegen schmeißen wir “die” doch alle raus. Ich bin dabei, wenn mir irgendwer erklärt, wie das ohne einen neuen Holocaust praktisch umgesetzt werden kann. Rechnet nur mal eine Stunde Arbeit pro Einwanderer, ihr Pfosten, dann könnt ihr das Maul wieder aufreißen.

Ihr dürft trotzdem still sein

Nicht reden wir also von der schlicht alternativlosen Integration. Wir reden nicht mehr von der ökonomischen Verwüstung Südeuropas. Wir reden nicht von Profitraten, nicht von Totalüberwachung, von dutzenden aktuellen Kriegen, vom permanenten Verfassungsbruch durch den Einsatz der Bundeswehr im Ausland, von Folter und Mord durch die NATO und schon überhaupt nicht von den Zusammenhängen. Lieber von “kriminellen Ausländern”. Dabei ist selbst der Satz “Nicht alle Ausländer sind kriminell” Faschistendung.

Dass für die Braunen übrigens alles links ist, was sie nicht verstehen oder haben wollen, sei geschenkt. In einem Land, in denen Mittelschichtskapos wie die Funktionäre von Rotgrün als ‘links’ gelten, können diese Spaten ja nur den spärlichen Rest an Orientierung verlieren. Ich wünschte nur, sie würden mit ihrem öden, strunzdummen und immer gleichen Sermon nicht so einen Lärm machen. Die Erwachsenen könnten sich dann vielleicht über reale Probleme und deren Lösung austauschen.

 
Ein Gastbeitrag von Villos Millowicz

Gespräch vor einer Kölner Trinkhalle. Es waren mehrere Personen beteiligt, ich habe nicht notiert, wer was gesagt hat. Der Text ist teilweise vom Kölschen ins Deutsche übersetzt.

“Dass die sich das erlauben, diese nordafrikanischen Araber!”
“Was denn?”
“Na das Angrapschen unserer Frauen. Und dann beklauen sie die Leute.”
“Wie sollen sie die denn beklauen ohne sie anzufassen?”
“Die haben deine Frau angegrapscht?”
“Quatsch!”
“Wie auf dem Kirmes.”
“Was?”
“Na wie auf dem Kirmes. Bei uns im Viertel hattest du die Kremers, die Ehrmanns und die Rüttens. Bei denen bist du schon mal nicht alleine vorbei gegangen. Am Kirmes haben die sich immer zusammengetan. Ganz plötzlich stand einer vor dir. Dann hast du die anderen gesehen. Da hattest du dann die Kleinen in der ersten Reihe, die größeren in der zweiten und die Erwachsenen in der Dritten.”
“Na und?”
“Na und? Wenn die Kleinen einen Groschen wollten, haben die ihn gekriegt.”
“Die haben aber nicht gegrapscht.”
“Stimmt. Das machen nur diese Asylanten, weil die keine Kultur haben.”
“Ich bin auch Asylant.”
“Du? Ja nee is klar.”
“Ich komm nicht von hier. Aber ich musste das auch lernen.”
“Auch lernen? Was denn?”
“Angrapschen.”
“Na jetzt erzählt du aber Stuss.”
“Ja? Was ist denn das ganze Gebötze und Föttschesgeföhle? Hä?”
“Das ist Karneval, das ist was anderes.”
“Genau, außerdem ist das nur in der Session.”
“Eben.”
„Was, eben?“
“Eben. Wann ist denn die Session?”
“Jetzt stell dich mal doof an! Vom Elften im Elften bis Aschermittwoch.”
“Aha.”
“Aha.”
“Dann waren das doch keine Ausländer.”
“Doch, die haben nämlich nicht gebötzt.”
“Aber die wissen, wann die Session ist.”
“Aber Kölsche waren die nicht.”
“Nee, sonst hätten die gebötzt.”
“Und nicht geklaut!”
“Richtig.”
“Vielleicht waren das Belgier, die sehen ja auch aus wie arabische Nordafrikaner.”
“Und wie Syrer.”
“Richtig.”
“Aber die Belgier kennen die Session nicht.”
“Oh mein Gott!”
“Was?”
“Ist doch völlig klar, Sonnenklar!”
“Nu sag schon!”
“Also: Wer weiß, wann die Session ist, bötzt uns nicht, will uns immer schaden, verkleidet sich als Ausländer und klaut sicher auch?”
“Mein Gott, er hat recht!”
“Und die kommen jetzt schon am Silvester zum Dom?”
“Ist ja furchtbar.”
“Nicht zu fassen!”
“Die werden immer schlimmer, diese Düsseldorfer!”

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