Junk Science, Gender, Rigorismus
Posted by flatter under kunstlyriklamauk[32] Comments
29. Jan 2016 13:35
Was an westlichen Unis unter “Gender Studies” firmiert, ist Junk Science. Was das wiederum ist, erklärt Thomas aktuell sehr schön an einem anderen Beispiel. Dem Genderama kommt man schlecht bei, denn wenn man sich auf die ‘Studien’ einlässt, die eine soziale Bestimmung von Geschlechtern angeblich belegen, gerät man in ein Gestrüpp von Aussagen, die teils nicht falsifizierbar sind, teils auf groben methodischen Fehlern beruhen. Vor allem aber fühlen sich die Protagonisten durch Kritik jedweder Art bestätigt. Es gibt keine Wissenschaft, die derart penetrant Kritik an ihren Grundannahmen mit Vorwürfen zu angeblichen Motiven ihrer Kritiker begegnet.
Die Grundannahme, es gebe männlich und weiblich nur als Konstrukt, ist in jeder Hinsicht absurd. Das beginnt mit der Evidenz der körperlichen Unterschiede und anderer physiologischer Fakten, aus denen wiederum unmittelbar Identifikation hervorgeht. Ob das jetzt “Junge” und “Mädchen” heißt oder “Schwanzträger” und “Mösenmensch”, ist wurscht, aber das sind eben Fakten, aus denen sich Abgrenzungen ergeben. Es reicht viel weniger, um soziale Identifikation zu schaffen, zum Beispiel die Zugehörigkeit zu einer blauen bzw. roten Gruppe. Aus solchen Unterschieden ergeben sich Hierarchien. Bloß weil die mir nicht passen, wird das den Unterschied nicht auslöschen. Das “Soziale” am Geschlecht ist also kein Konstrukt, sondern eine Folge eines Naturphänomens. Das sagt nichts über die Möglichkeiten der Ausformung, es ist aber eben nicht ursächlich oder ausschließlich und schon gar nicht unmittelbar “sozial”.
Wide wide wie sie mir gefällt
Junk Science ist der Sport schon allein deshalb, weil nur eine These zugelassen ist bzw. nur ein Ergebnis. Blöder kann sich Denken nicht machen, das ist noch dümmer als das, was unter “Ökonomie” firmiert, Glückwunsch!
Aber auch unter nichtwissenschaftlichen Aspekten taugt das nichts, denn Ignoranz und Borniertheit sind zwangsläufig dort zuhause, wo Rigorismus auf Wunschdenken trifft. Wenn ich patriarchalische Strukturen beschreiben, analysieren und kritisieren will (wozu ich mich als Philosoph durchaus schon bemüßigt fühlte), gilt, was für alle Wissenschaft gilt: Zunächst habe ich mich an dem zu orientieren, das ist. Wenn 99,9% aller Fliegen Scheiße fressen, werden sie das irgendwie gut finden. Dann reicht es nicht, jemanden zu finden, der daran schuld ist und das zu verurteilen, um es künftig zu verbieten.
Die Grundkonstellation funktioniert schon nur paradox: Obwohl es keine Geschlechter gibt, unterdrückt eines das andere. Wenn man also dieser Einsicht politisch zur Wirklichkeit verhilft, wird alles gut. Die Methode dazu besteht darin, jeden Ausdruck des Unterschieds zu tilgen, der angeblich nur konstruiert ist. Dabei handelt es sich um ein Gegenkonstrukt und eben nicht um – ja um was eigentlich? Wahrheit? Natur? Gutschönrichtig? Was soll dieser Zustand sein, in dem es keine Geschlechter mehr gibt? Brainfuck.
Gute Aussichten
Rigorismus geht so: Ich weiß, was richtig und gerecht ist und tilge alles, was dem nicht entspricht. Das kennt man von oben herab auch als brutale Diktatur oder Vernichtungsstrategie. Wo ist hier eigentlich die Einsicht in das Problem, wie eine Welt aussieht, in der sich das durchsetzt? Fanatismus stellt solche Fragen nicht. Er erkennt auch nicht, dass es wirklich problematisch ist, wenn die große Mehrheit sich den Zielen nicht anschließen will.
Wissenschaft versucht die Welt abzubilden wie sie ist. Darauf fußende Politik kann versuchen, sie auf dieser Basis zu ändern. Das Neue, andere, ist das, was man über den Stand der Dinge hinaus wollen kann. Dies kann wiederum nur gelingen, wenn viele diesen Willen haben und die Mittel ihn umzusetzen. Es mag Wege geben, dies zu bewerkstelligen; zu überzeugen oder eben die Geschichte zu erzählen, die lebenswert erscheint. Man kann aber auch wo man geht und steht von der Warte des höheren Wissens so viel Zwang ausüben wie möglich – weil man ja gegen Unterdrückung ist. Solche Ansätze haben sich bislang noch immer von selbst erledigt. In dieser Zeit der Renaissance von Mythen und Feindrecht kann man sich aber nicht einmal darauf verlassen.
Januar 29th, 2016 at 16:11
Kann das mal (BITTE!) jemand vertwittern, auf daß der shitstorm über ihn komme?! Muuhharhar!¡! (<- mit Halleffekt! plus Donnergroll!!)
Januar 29th, 2016 at 16:21
Die Scheiße prallt hier am Zensursieb ab ;-)
Januar 29th, 2016 at 16:41
Damn – Ich dachte du wolltest es auch! Komm schon, dir ist doch laangweilig, lasse rein, wird bestümmd lustitsch… 0:)
(Muß ick mich echt ‘nen anneren Grund suchen meine Unterzuckerung zu beenden?)
Januar 29th, 2016 at 17:52
Schönes Thema. Ich glaube, dass es kaum etwas gibt, das mich in meinem gesamten Leben weniger interessiert hat. Das will schon etwas heißen, da ich immer sehr neugierig war.
Wenn es aber so läuft wie mit dieser Ministerin in NRW, die Homöopathie geil findet, dann graust es mich vor einer Zukunft, in der noch mehr Leute wie sie in Positionen gespült werden, von denen aus sie nicht nur mit finanzieller Rückendeckung gestärkt ihren Schwachsinn verbreiten können.
Aber klar, irgendwo muss das akademische Mittelmaß schließlich auch untergebracht werden. Das gebieten schon die Toleranz und der Wunsch nach Diversität.
Und Taxifahrer, bwler und Juristen gibt’s halt schon in ausreichender Anzahl.
Januar 29th, 2016 at 18:04
Ich betrachte das dementsprechend auch nicht als “Feminismus”, das hat der ja nicht wirklich verdient, sondern als Symptom einer Gesellschaft, in der sich jede Monade zum Schöpfer einer neuen Welt aufschwingen kann. Man atomisiert sich so gut es geht und hält sich dabei noch für überlegen gebildet. Das Gendergeländer finde ich deshlab so interessant, weil es geschafft hat, sich als ”’Wissenschaft”’ einzurichten. Denächst kann man dann auch in Magie, Ufologie und Feng Shui promovieren.
Januar 29th, 2016 at 18:08
@R@iner
“Ich glaube, dass es kaum etwas gibt, das mich in meinem gesamten Leben weniger interessiert hat. Das will schon etwas heißen, da ich immer sehr neugierig war.”
Das Problem ist ja, wenn Du Dich in gewissen Kreisen bewegst, kommst Du um dieses Thema nicht mehr herum. Und diese Kreise werden leider immer größer: Schule, Universität, Kindergarten, linkspolitische Bewegungen. Es gibt dort immer mehr, die dem Gender-Wahnsinn frönen.
Selbst viele Eltern, glauben an die totale soziale Konstruktion des Geschlechts. Das verunsichert nicht nur sie, sondern macht eben auch die Kinder, Erzieher, Kitas, Schulen verrückt. Da werden Jungen in der Kita/im Hort absichtlich mit Rosa-Pullis von der großen Schwester angezogen. Und wenn die Kleinen dann von ihren Mitkindern ausgelacht und/oder deswegen geärgert werden, dann gibt es dicke Konfliktgespräche mit der Kita/Hort-Leitung. Ob der eigene Sohn solche Pullis vielleicht gar nicht anziehen will, interessiert da nicht. Hat auch nichts mit der Integrität von Kindern zu tun.
Gender-Erziehung ist -ähnlich wie die Veganer/Bio-Eltern- totalitär und extrem dogmatisch. Alles was nicht passt, soll passend gemacht werden oder wie flatter passend schreibt: “ich mach mir die Welt, Wide wide wie sie mir gefällt.” Am meisten leiden vor allem die Kinder darunter, weil sie häufig damit völlig überfordert sind. Die wollen einfach nur spielen und ihren Interessen nachgehen. Dürfen sie aber nicht. Und wenn, dann möglichst “geschlechtsneutral”.
Januar 29th, 2016 at 18:21
Entschuldigung!
Ist nur ein Test, ob hier noch was durchgeht.
Beim Klaus läuft z.Z. nichts mehr!
Januar 29th, 2016 at 18:36
Das ganze Leben ist nur ein Test. #Lethargie
p.s.: Schon verräterisch, wenn man bei dem Film gar nicht viel lachen konnte: Idiocracy – Trailer (Deutsch)
Januar 29th, 2016 at 20:03
The holy church of gender schwappte vom Mutterland des Sozialismus -den USA- zu uns rüber. Praktischerweise wurde dabei der bisherige Gegensatz zwischen Arm und Reich durch den Gegensatz mittelalter heterosexueller weißer Mann – Frau ersetzt. Den revolutionären Anspruch haben die Follwer der church of gender auch abgelegt, sie fordern nur eine angemessene Anstellung ihrer Mitliede_*x.
No Parmesan!11!!!111
Januar 29th, 2016 at 21:11
Der ganze gegenderte Blödsinn ginge mir gepflegt am Pöter vorbei, wenn nicht reihum die bloggenden Herren seit Jahren ein Bohei darum veranstalten würden. Muß mir das was sagen?
Januar 29th, 2016 at 21:22
Wie gesagt ist es ein Symptom. Dasselbe gibt es noch in den Geschmacksrichtungen Antirassismus, Veganismus und ähnlichem.
Januar 29th, 2016 at 21:37
https://www.burks.de/burksblog/2016/01/28/gendersprech-jetzt-auch-bei-moebeln
Mein erstes lautes Lachen heut, wundervoll, mehr muß man dazu auch nicht sagen, außer vllt. die (oben bereits vollzogene) Abgrenzung zum Feminismus, den ich für eine Unterform des Kampfes für Gerechtigkeit halte.
Jetzt ein Bier (;
Januar 29th, 2016 at 21:52
OT: Revolutionäre aufgemerkt: Risikobereitschaft ändert sich in jungen Jahren und im höheren Alter am stärksten
Januar 29th, 2016 at 22:31
Sehr gut, das Risikokapital braucht Anleger.
Januar 30th, 2016 at 05:00
Kaum jemand hat die Gender- Leitunterscheidung zwischen biologischem und sozialem Geschlecht pointierter ausgedrückt als Thorsten Legat mit seinem “Ich bin kein Mann. Ich bin ein Mann.”
Man sollte meinen, so schwer ist das ja auch gar nicht zu verstehen.
Januar 30th, 2016 at 09:11
OT: Ich muss das mal irgendwo los werden. In dem Fall also hier. Nur kurz und launisch.
Ich weiß nicht, ob das jemand mitbekommen hatte, aber diese Tage wurde einer der “größten Steuerbetrugsfälle der Bundesrepublik” (Quelle: Qualitätsmedien) erfolgreich abgeschlossen.
Die Story hatte ich neulich schon hier verlinkt, aber noch einmal: Curt Engelhorn: Milliardärs-Clan kann auf Steuer-Deal hoffen
Der Fall wurde nun abgeschlossen. Es ergeht ein Strafbefehl über 2,1 Mios und die Forderung nach einer Steuernachzahlung von 135 Mios. (Landtags-Opposition fordert Aufklärung)
Der weinerliche Artikel in der faz geht so: Mehr als 100 Millionen Euro Steuerschaden
Ähem, wenn ich richtig rechnen kann, dann zahlt die Familie 300 Mios nicht. Damit ist die Sache vorerst abgeschlossen.
Ein klarer Fall von Leistungsgerechtigkeit also. Kein Grund für eine Neiddebatte.
Ich wüsste gerne, was die Steuerfahnder nach drei Jahren Ermittlungsarbeit jetzt denken. Ein Mäuschen müsste man sein.
Und jetzt alle:
HitlerDie Flüchtlinge sind schuld an fehlendem Wohnraum, belasten die Sozialkassen, begrapschen unsere Frauen, sind kriminell und nehmen uns die Arbeit weg.Januar 30th, 2016 at 09:42
p.s.: Die sz noch dazu: Milliardärstöchter sollen 440 Millionen an Steuern hinterzogen haben
Immer diese Sozialbetrüger. Die sollte man auf Null sanktionieren, damit sie sich mal richtig anstrengen. Also die Hartzis jetzt.
Januar 30th, 2016 at 11:03
zu 13
Risikobereitschaft ändert sich in jungen Jahren und im höheren Alter am stärksten
Merke ich an mir, nur wird die Bereitschaft gebremst, weil ich wegen des Alters vergessen habe, wo mein Arsenal vergraben ist.
Januar 30th, 2016 at 11:16
@Alles nur Satire: Noch schlimmer: Du stehst mit deinem rostigen Vorderlader auf der Straße und hast vergessen, was Du eigentlich wolltest.
Januar 30th, 2016 at 11:22
Ich möchte solche Bemerkungen hier nicht lesen. Dies ist ein Sportblog, hier geht es ausschließlich um Snooker!!
Januar 30th, 2016 at 11:29
Es war nicht sexistisch gemeint!!!
Januar 30th, 2016 at 11:32
@R@iner(17): Da muss man sprachlich schon ziemlich weit vorn sein, wenn man eine vom Gericht durchgezwikerte plumpe Rechtsbeugung durch die Staatsanwaltschaft “elegant” nennt. Das ist nicht mehr unser Niveau.
Januar 30th, 2016 at 11:36
Sag’ ich doch. Diese journalistischen Arbeiten sind wahre Prachtstücke an Zuckerguss auf dem Scheißhaufen. Jedem Konditor treibt es die Tränen in die Augen.
Aber man kann ja doch nichts machen …
Januar 30th, 2016 at 19:15
Gender Studies verhält sich zu echten Wissenschaften wie der Soziologie und Anthropologie wie Alchemie zur Chemie.
Bekanntlich gab es auch im Mittelalter einen Bedarf an solchen Bullshit-Jobs, niemals war dieser Bedarf aber ausgeprägter als Heute, wo sich der Kapitalismus mit Grenznutzen und tendenziell fallender Profitrate herumschlagen muss.
Immer noch verkaufen uns die QuacksalberInnen den Traum, aus Altmetall Gold machen zu können, wenn wir sie nur großzügig unterstützen. Der Übergang zur Esoterik ist fließend, Beides dient nach dem Totkloppen Gottes als Ersatzreligion.
@16 Rainer:
Ja, ich hatte den Artikel in der SZ auch gelesen. Wie wahrscheinlich die allermeisten Leser wusste ich nicht, wer Curt Engelhorn ist – Forbes schätzt sein Vermögen auf 6 Milliarden Euro. Gegen diese Steuerhinterziehung ist Hoeness ein kleiner Fisch, dennoch bestimmte Letzterer über Monate die Leitmedien, während es bei Engelhorn nur zu ein paar Meldungen in Regionalmedien reichte. Das zeigt, vom Urteil selbst einmal abgesehen, in welchem Paralleluniversum die Superreichen leben. Es ist eine abgeschlossene Welt mit ihren eigenen Regeln, unzugänglich für Journalisten, Richter, Staatsanwälte und Politiker, Funktionseliten die allenfalls als Bittsteller und Zuarbeiter toleriert werden.
Jedem Flüchtling wird das Handy geneidet, aber hier kann man schon mal Fünfe (fünfhundert Millionen) Gerade sein lassen. Herr Engelhorn wird niemals befürchten müssen, dass irgendein “besorgter Bürger” eine Handgranate vor sein Schloss wirft. Keine Aufregung, nirgends.
Just business as usual.
Januar 30th, 2016 at 21:43
@18-21
*lol* (u.a.) deshalb lese ich hier bevorzugt.
@flatter
Guxtu auch Ronnie O’Sullivan im Superbowl ’16 übernächste Woche?
Januar 30th, 2016 at 21:52
Das ist Handball, damit hab ich nix an Hut.
Januar 30th, 2016 at 21:53
Vorsicht bei der causa Hoeness: Wer mit 3,5 startet, bei 17 “Ja!” sagt und bei 28 “Iss auch okee!” sagt hat (sicher?) mehr Dreck am Stecken, als wir alle ahnen. (1. Zahlen = ~, 2. Achtung: Könnte VT sein!)
Imho: Herr H. iss ‘n Strohmann und Obergauner, das Engelhörnchen iss ‘ n Stümper … und unser Rechtssystem iss … (fängt mit Sch an, hört mit eiisch auf)!
Januar 30th, 2016 at 22:01
@Vogel: Eine Rechtsanwältin sprach damals von mindestens 11 Jahren Knast, dann wurde das Verfahren nicht nur für uns überraschend eingestellt. Ich denke, es ging hoch bis zur bayerischen Landesregierung. Das war hier alles in den Kommentaren verlinkt.
Merke: Der Rechtsstaat ist nur was für Verlierer. Andere wechseln einfach die Staatsangehörigkeit wie das Nachthemd, wenn es eng wird.
Wenn man erst einmal kapiert hat, dass der K. das dominierende Gesellschaftssystem ist, dann fällt einem vieles leichter, wenn es ums Verstehen geht.
Au weia, der letzte Satz hört mit dem auf womit er anfing. Schlecht.
Januar 31st, 2016 at 05:22
@ R@iner (19) – Der Gipfel an Peinlichkeit wurde erreicht, als eine gestrenge Matrone in blütenweißer Kleidung hinter mir herlief und schrie: „Genug gespielt für heute, die anderen warten schon mit dem Abendessen“.
@ flatter (20) + (26) – Verzeihung, der Hausherr, es lag mir fern die zart sprossenden Pflänzchen der beginnenden Seriösität des feynen Blogs in meiner, mir eigenen Unachtsamkeit, zu zertrampeln.
@ R@ainer (28) – Die Nutzung korrekter sprachlicher Stilmittel ist mitunter nicht immer zielführend, kann sogar kontraproduktiv sein. Und solange unser Gastgeber nicht wirklich Seriösität bei seinen Kommentatoren einfordert, is’ doch allet in Butter, wa?
Zudem: den Merksatz habe ich mir gemerkt! Werde ihn persönlich aber nicht umsetzen müssen, mangels Gelegenheiten.
@ Vogel (27) – ziemlich treffende Einordnung bezgl. Herrn H.
Januar 31st, 2016 at 10:35
Die große Masse, die mir sonst eher Angst macht, ist für das Ge-Gendere wohl nicht anfällig, da sie weder intellektuell noch pseudo-intellektuell ambitioniert ist.
Das wiederum macht in diesem Falle doch Hoffnung, oder?
Januar 31st, 2016 at 10:41
@maguscarolus: Nee, denn wie epikur oben schrieb, werden sich die Vollintellektuellen um die aus ihrer Sicht nötigen gesellschaftlichen Änderungen bemühen, die dann bei allen ankommen.
Januar 31st, 2016 at 17:50
@28 Rainer:
Das Interessante an der Causa Hoeness war für mich, wie blitzschnell der Richter das Verfahren beendet hat, obwohl sich direkt am Anfang der Verhandlung der Sachverhalt fundamental geändert hatte – aus 3,5 Millionen Euro hinterzogener Steuern waren auf einmal 28 Millionen geworden, eine genaue Zahl konnte von den Finanzbeamten in wenigen Stunden gar nicht errechnet werden. Normalerweise wäre in jedem anderen Fall hier erst einmal weiter ermittelt worden um den Sachverhalt und die Steuerschuld genau zu ermitteln, was weitere Verhandlungstage zur Folge gehabt hätte.
Offenbar hatten alle Parteien ein Interesse daran, das Verfahren raketenschnell abzuschließen. Mit Sicherheit war ein wesentlicher Grund dafür die Verquickung von Hoeness mit dem Chef von Adidas und dem mysteriösen Zustandekommen des Ausrüsterdeals – Nike hatte damals ein deutlich höheres Angebot abgegeben, war aber vom FC Bayern zugunsten von Adidas übergangen worden. Dass der Chef von Adidas Hoeness Spekulationsspielgeld in Multimillionenhöhe zugesteckt hat, lässt den Verdacht der Untreue geradezu zwingend erscheinen.
Einmal ganz davon abgesehen, dass hinterzogene Kapitalertragssteuern von 28 Millionen Euro nur bei einem Kapitalertrag von rund 100 Millionen Euro anfallen, für den Hoeness aber selbst bei einer extrem hohen Rendite mehrere hundert Millionen Euro am Kapitalmarkt hätte anlegen müssen – weit mehr als er und Adidas-Chef Dreyfuss selbst hätten aufbringen können. Was die Frage aufwirft, woher all dieses Spekulantengeld kam.
Der Richter wollte diese zwingenden Fragen nicht stellen. Dass es hier eine entsprechende Anweisung von ganz oben gab, um ein für den Freistaat Bayern systemrelevantes Unternehmen wie den FC Bayern nicht zu beschädigen und ggf. Hoeness’ Spekulantenfreunde aus der bayerischen Elite zu entlarven, darf man vermuten, ohne als Verschwörungstheoretiker zu gelten. Eine andere plausible Erklärung gibt es für mich nicht.
Wäre Hoeness nicht ein derart bekannter Mann unter medialer Dauerbeobachtung gewesen, wäre er vermutlich genau wie die Brut von Curt Engelhorn mit einer Bewährungsstrafe davongekommen. Die paar Monate, die er von seinen ohnehin schon lächerlichen 3 1/2 Jahren wirklich abgesessen hat, waren dann “the next best thing”, was ihm seine Kumpel in der Staatsregierung anbieten konnten.
Dass keines unserer Systemmedien diesen ganzen Fragen auch nur noch einmal nachgegangen ist, lässt tief blicken.