Man müsste die Auswüchse eindämmen
Posted by flatter under kunstlyriklamauk[56] Comments
18. Jan 2016 11:34
Wer diszipliniert eigentlich die Sklaven? Sind das nur die 62 Ausgewachsenen, die dreieinhalb Milliarden Menschen unter der Knute halten? Oder vielleicht doch die 20% Mittelschicht, die dafür sorgen, dass das Radfahren immer fein geschmiert abläuft?
Jene Klientel, die sich für “selbst verdient” hält und mit Verachtung auf denjenigen herumtrampelt, die unter ihnen stehen, ist der Kitt des Systems. Hier sitzen die Kreativen, die ihre Lügen so lange raffinieren, bis sie selbst daran glauben: Leistung, Wohlstand, Chancengerechtigkeit – und selbstverständlich die Schuld der Verlierer an ihrem Versagen vulgo “Eigenverantwortung”. Sie besorgen die albernen Kulissen für ein absurdes Theater, dem das Publikum längst in Scharen davonläuft.
Theater des Wachstums
Um das auszugleichen, werden überall neue Filialen desselben Theaters eröffnet. Überall läuft dasselbe Stück, wofür die Betreiber sich feiern ob des riesigen Erfolges. Wachstum! Immer mehr Theater! Die kritischen Kritiker aus der sozialdemokratischen Loge, die sich hart aus dem Parkett nach oben gearbeitet haben, applaudieren frenetisch nach jeder Vorstellung.
Am Theater haben sie nichts auszusetzen, und auch das Stück muss gespielt werden, so sagen sie, aber es wäre besser, man inszenierte es so, dass sich auch Publikum einfände. Man müsste doch nur ein wenig mehr hier und etwas weniger da, schon wäre es perfekt.
Dass die Bühne brennt zum Beispiel, das sei so eine Folge lascher Inszenierung, da könne man etwas machen. Noch kürzlich war es nur die Garderobe, da habe man ja schon gewarnt. Als der Vorhang Feuer fing, sei man sogar aufgestanden und habe laut protestiert. Aber im Großen und Ganzen gebe es keine Alternative zu diesem Stück. Das weiß er besser als alle anderen, der Sozialdemokrat: Keines war je so erfolgreich, und es abzusetzen, berge ungeahnte Gefahren. Die ganze Kultur würde zerstört werden. Das kann doch niemand wollen!
Januar 18th, 2016 at 12:11
Eine verdammt kurze Rhapsodie dazu: Kapital – oder: Die Genealogie des Kapitals vom Beginn des Warentauschs bis hin zum Finanzkapitalismus des Neoliberalismus
Apropos Sozialdemokraten: Dieses Mal wird alles anders, Genossen. Versprochen! andiemutigen.de
Parole: #rammbock – Smiley!
Januar 18th, 2016 at 12:21
G-G-G-Geil!
Januar 18th, 2016 at 14:17
Erst wenn das ganze Theater mit samt seinen Besuchern bis auf die Grundmauern abfackelt…erst dann…überlege…ich mir…ob es…nicht womöglich…eventuell…doch besser wäre…oder lieber doch nicht.
Januar 18th, 2016 at 16:57
OT: SWR lädt AfD nicht zu TV-Runde vor der Landtagswahl in Rheinland-Pfalz ein – damit ist Dreyers Teilnahme gesichert
Optimal fände ich ja, wenn nur die spd teilnehmen würde.
Januar 18th, 2016 at 16:59
Dreifach Einspruch.
Alle Verrats- und Manipulationstheorien sind offen oder verdeckt misanthropisch. https://de.wikipedia.org/wiki/Misanthropie
Erstens: Die Verratstheorie erklärt die Menschen zu bloßen „Massen“, zu „followern“ ohne eigenen Willen. Wo die „Führer“ vom rechten Pfad abweichen, da folgen ihnen angeblich alle ins eigene Verderben. Nicht umsonst ist die „SPD-Verratstheorie“ besonders beliebt bei linken „Führerkonkurrenten“, die darüber enttäuscht sind, dass die “geistlosen Massen” lieber den Sozialdemokraten folgen als ihnen.
Zweitens: Die Drahtzieher-Theorie erklärt die Menschen für geist- und willenlose Marionetten. Wo immer „Drahtzieher“ zum Aufstand aufrufen, dort riskieren angeblich die Menschenmassen blind und unselbständig ihr Leben – auf dem Alexanderplatz, auf dem Platz des himmlischen Friedens, auf dem Tahrir-Platz, auf dem Taksim-Platz oder auf dem Maidan – überall “ausländische Drahtzieher”.
Drittens: Die Manipulationstheorie ist eine moderne Auflage des „Priesterbetrugs“.
https://de.wikipedia.org/wiki/Priesterbetrug
Die Manipulations-, Lügen- und Betrugstheorie erklärt die Menschen für so geistlos und unintelligent, so dass sie ihre “Manipuliertheit” und damit ihre Interessenlage nicht durchschauen können.
Ich behaupte: Nur wer die „Sklaven“ für klug hält, hat das Herrschaftssystem verstanden, in dem die Sklaven leben.
Kurz: Die Eingangsfrage “Wer diszipliniert die Sklaven?” ist falsch gestellt.
Richtig muss es heißen: “Was diszipliniert die Sklaven?”.
Januar 18th, 2016 at 17:29
“Was diszipliniert die Sklaven?”
der stets erhoffte 6er.
Januar 18th, 2016 at 17:56
@frosch: Du redest eigentlich auch meist mit dir selbst, oder?
Januar 18th, 2016 at 17:59
Schon das Römische Imperium wurde von 40 Patrizierfamilien regiert. In 2000 Jahren nichts dazu gelernt.
Im Großen und Ganzen: Sie disziplinieren sich selbst.
Jeder hofft darauf, einmal selbst zu den Herren zu gehören. Das ist einer der wesentlichen Gründe, warum gerade ärmere Menschen konservative und neoliberale Parteien wählen, besonders augenscheinlich im kapitalistischen Musterländle USA.
Januar 18th, 2016 at 18:09
Wenn das Theater dann abgebrannt ist, bauen wir es doch wieder auf, oder?
Schön war es doch, von außen.
Januar 18th, 2016 at 18:17
Vox Populist: Du hast im Prinzip recht, aber es braucht ja auch die, die den Rest disziplinieren: Da haben wir einerseits Verwaltung, Gerichte, Arbeits”vermittler”, Soldaten, Spitzel, Geldeintreiber …, das sind alles angesehene Bürger, denn sie gehen “arbeiten”. Andererseits, und das ist wichtiger, disziplinieren “sie” sich nicht nur selbst, sondern gegenseitig, also auch und gerade die anderen, die eigentlich nicht mitmachen wollen oder können.
Januar 18th, 2016 at 19:00
@7: bloß ein rhetorischer Themenwechsel durch argumentum ad hominem ranae https://de.wikipedia.org/wiki/Argumentum_ad_hominem
Januar 18th, 2016 at 19:04
sofa, popcorn …?
Januar 18th, 2016 at 19:04
@frosch: Ähm, ich brauche hier keine frei schwebenden Selbstgespräche mit Wikipedia-Links. Lass das bitte!
Januar 18th, 2016 at 19:11
Bellum ranivori contra ranas.
Januar 18th, 2016 at 20:07
“angesehene Bürger, … gehen “arbeiten”" ich bin nu auch wieder angesehen – wegen Zornröschen (“Dein Tach braucht Struktur”) – iss das auch der Grund für die annern? Isch frach ja nur, gell!
Es gibt keine Faulheit, nur Menschen die mit sich etwas anzufangen wissen.
Zum Thema: Die kleinen Kaliber, die Pflichtbewussten, die Radfahrer sind das Problem – ohne geht nix! “Ich bin nix, ich kann nix, gebt mir eine Uniform” (alt. einen Schreibtisch)
Januar 18th, 2016 at 21:01
@13 flatter,
“Ähm Selbstgespräch” ist eine argumentfreie Invektive, und ich kann und will nicht wissen, “was du hier brauchst”.
Falls Du auf meine Wortmeldung verzichten willst, dann sag das. Dann bin ich weg.
Gruß frosch aka Wal Buchenberg
Januar 18th, 2016 at 21:02
Vielleicht wollte @Frosch auch nur den “Der Michel war’s und ich bin keiner”-Kommentaren vorbeugen. Könntet ihr das nicht bitte mal unterlassen, ihr im Untergrund lebenden Widerstandskämpfer und Kapitalismusverweigerer?
Neulich habe ich mit einem Linken geredet, der Zeit Lebens immer wieder Berufsverbote erleiden musste und nun 640 und ein paar Gequetschte Rente bezieht. Das ist dann doch eine andere Nummer, als sie die meisten fahren. Und das Beste war: Er hatte Humor.
@Frosch: Der Akkusativ Plural von rana ist übrigens ranas. Haste gemerkt, ne?
Januar 18th, 2016 at 21:33
@R@iner – ich denke, wir kämen mit der Frage nach “Was diszipliniert” (wirklich) weiter als mit der Frage nach “Wer diszipliniert”…
Januar 18th, 2016 at 21:35
@Wat.: Keine Einwände.
Januar 18th, 2016 at 22:17
@frosch: Auf solche Beiträge ohne erkennbare Bezüge verzichte sehr gern. Steht alles im Manual.
Januar 18th, 2016 at 22:21
Der erste Satz des Openers ;)
Edit: Menno, ich wollte mich doch mal (ausnahmsweise) raushalten.
Januar 18th, 2016 at 22:25
@Wat.: Wenn ich aber nun einmal nach dem “wer” frage, mache ich das auch nicht völlig zufällig. Das “was” haben wir hier fest an der Kette, aber gelegentlich möchte ich auch den Umstand streifen, dass da viele mitmachen, die es braucht. Konkret ist die verlinkte Meldung der Anlass. Dem “was” gelingt es, immer mehr “wer” für immer weniger “wen” zu versklaven. Dabei müssen entscheidende “wer” mitmachen, die sich den Luxus leisten, das “was” zu verdrängen. Die Wende zur lyrisch-dramatischen Sozenloge illustriert das. Es ist eine Illustration.
Januar 18th, 2016 at 22:35
Ok, ich hatte auch was verdrängt – die Rubrik für den Opener.
Darum frage ich jetzt nicht, ob das wirklich Luxus ist.
Januar 18th, 2016 at 22:37
@21: raushalten ist hier die Empfehlung, sonst muss ich doch jede Derailing-Attacke (Verratstehorie, Drahtzieher-Theorie, Priesterblabla, sinnlose Links) jedem einzeln erklären. Ich akzeptiere es nicht, wenn jemand auf einen einzigen Satz hin seine Assoziationen loslässt, die nichts mit dem Text oder dem Autor zu tun haben. Ich kann mir solchen Sport derzeit nervlich nicht leisten. Konsequent wäre es dann eher, die Kommentare ganz dichtzumachen.
Januar 18th, 2016 at 22:47
Beispiel Sozen: Bei dem noch so heißenden Maschinenbauer Alstom werden in Deutschland voraussichtlich 1700, in Europa 6500 Stellen gestrichen. Seitdem die Bude von General Electric gekauft wurde, war eigentlich klar, dass so etwas kommen würde.
Bei einem Neujahrsempfang meinte Frau Fahimi dieser Tage, dieser Arbeitsplatzabbau wäre “unanständig” (sic!).
Ich fragte mich, ob sie sich einfach in den Kategorien geirrt hatte oder was der Quatsch soll.
Ich sehe nur zwei Möglichkeiten:
1. Sie kapiert nicht, wie der Laden läuft.
Das kann ich mir nicht vorstellen.
2. Sie verarscht die Leute bewusst.
Das geht mir auch nicht wirklich in den Kopf, denn das würde bedeuten, dass sie darauf baut, dass Gewerkschaften und Betriebsräte seit Jahrzehnten nur Schwachsinn erzählen und keiner der Arbeiter/innen jemals Fernsehen geguckt oder mal einen schlauen Artikel gelesen hat.
Januar 18th, 2016 at 22:50
["Männer sind Mimosen und Frauen Zimtzicken"]
@flatter (25) – Wünschen wir uns also Nerven, starke.
Ich mein, wünschen können wir sie uns ja.
Kann Dir grad nicht wirklich was von mir abgeben, mein Zahnfleisch trägt mich vermutlich auch nur cm weiter als Deines.
Sleep well, flatter
… irgendwann, wenn Du kannst.
Januar 18th, 2016 at 22:51
Danke, du auch!
Januar 18th, 2016 at 23:35
Hej – ich möchte in diesem Zusammenhang mal auf das ausgezeichnete Interview von Jens Wernicke (eines von vielen seiner sehr guten IVs) mit Rainer Mausfeld (ja dem von “Warum schweigen die Lämmer?”) aufmerksam machen – heute auf den NDS unter dem Titel “Die neoliberale Indoktrination”…
http://www.nachdenkseiten.de/?p=30286
Durchaus nachdenkenswert!
Januar 19th, 2016 at 00:28
“Die neoliberale Wende, so Harvey, wurde in den 70er-Jahren zu dem alleinigen Zweck eingeleitet, die Klassenmacht einer gesellschaftlichen Elite wiederherzustellen, die befürchtete, dass ihre Privilegien nachhaltig beschnitten werden könnten”
Kein Wort über die Notwendigkeit, auf einbrechende Profite reagieren zu müssen. Kein Wort über die Struktur des Kapitalismus, die immer wieder genau zu solchen Folgen führt. Ich könnte Brötchen kotzen. Der letzte Absatz lässt die Widersprüche dieses Denkens rotieren. Es seien keine Personen, aber eben “die Klassenmacht einer gesellschaftlichen Elite” – als sei es eben eine Gruppe von Interessierten, die das orchestriert und nicht der Zwang eines Systems, der diese Klasse zwangsläufig erzeugt. Traurig.
Januar 19th, 2016 at 01:20
Traurig. Mensch, flatter – Beirut – hatte ich hier schon mal, passt zur endzeitstimmung und nicht nur zu der. Oder doch lieber das? Nichts für ungut.
“Er liebte es von je, mit den Gedanken zu spielen, bis die Gedanken mit ihm spielten.” (Georg Hermann)
Januar 19th, 2016 at 07:33
# 20
“Bezüge, Manual, Bezüge”.
Meine Beiträge waren nicht in der Lage, die Bezüge herzustellen, die du magst.
Ich bin weg.
Januar 19th, 2016 at 09:29
Zwischenfrage:
sind Wirtschafts-/Gesellschaftssysteme nach eigenem Gusto sich selbst generierende Systeme oder sind sie Menschen-gemachte Organisationsstrukturen?
Das sollte die Nebenschauplatz-Frage: “Wer vs. Was diszipliniert die Sklaven?” hinlänglich beantworten.
Januar 19th, 2016 at 10:08
@frosch: Ich denke, Du hast genügend Übung in Diskussionen und im Schreiben, um selbst einschätzen zu können, wann so etwas wie Kommunikation zustande kommt oder sie ausbleibt. Deshalb verstehe ich nicht, wieso Du glaubst, dass Du “hier” so zielsicher immer den Nagel auf den Kopf triffst, Du aber z.B. auf meine spärlichen Versuche mit dir in Verbindung zu treten in ungefähr 0 Situationen eingegangen bist.
Ich dachte mir dann irgendwann, dass Du es nicht nötig hast oder vielleicht einfach nur mit @flatter diskutieren möchtest.
Mir wurde hier auch schon vor Jahren vereinzelt vorgeworfen, dass meine eingeworfenen off-topics stören würden.
Gut, da dachte ich dann drüber nach und mache das nur noch, wenn ich merke, dass keine angeregte Diskussion unter dem jeweiligen Thema entsteht.
Bei deinen Beiträgen – mit Verlaub – hatte ich oft die Frage im Hinterkopf, was sie mir lernen sollen. Du sparst dir – meiner bescheidenen Meinung nach – einen Bezug zum Thema herzustellen, bringst Punkte an, die ich erst zuordnen muss und dann antwortest Du nicht auf Zwischenrufe. Bei mir führt das in relativ kurzer Zeit dazu, dass ich solche Beiträge überlese oder nicht ernst nehme.
Du bist nicht doof, die Leute hier aber auch nicht.
Dein “Ich bin weg” wird die Welt nicht ins Unglück stürzen, aber weitere Erkenntnisse fördert es auch nicht zutage.
Schade irgendwie.
Januar 19th, 2016 at 10:11
@ThomasX Danke für die zwischenfrage.
Januar 19th, 2016 at 10:14
@ThomasX(32)
Tut es aber nicht.
Sie sind mE zwar menschengemacht, aber einmal gemacht, (re-)generieren sie sich selbst.
… bis Menschen was neues gemacht haben.
Das mit der Selbst(re-)generierung trifft insbesondere auf den Kapitalismus zu.
Warum das so ist, könnte einmal Thema sein, wenn @flatter sich näher mit dem “Was diszipliniert” befassen möchte. Das ist nicht jetzt, wie er sagt – und wäre mit “haben wir an der Kette” mE nicht erledigt.
So also nur mein kurzer Einwurf dazu.
Januar 19th, 2016 at 11:01
MEGA2 im Netz
Januar 19th, 2016 at 11:07
@ Wat +1 ( oder heißt das “FACK”? ;-)
Januar 19th, 2016 at 14:20
Der zweite Absatz entspricht sinngemäß vielen Kommentaren auf SPON. Es ist immer noch erstaunlich wieviele an die unsichtbare Hand des Marktes glauben und das die Art wie wir Wirtschaften quasi ein unumstößliches Naturgesetz ist. Binsenweisheiten aus der Schule (welche die Sozialwissenschaften aber sowas von rückständig und inhaltlich falsch angegangen sind) sowie Medien und man hält dran fest, egal wie sehr die Realität der Theorie widerspricht.
Die Neurowissenschaft hat recht, Glaube ist stärker als Wissen. Das hat die Religion bewiesen und nun auch in der Wirtschaft. Nunja, für viele ist Kapitalismus ja quasi eine Art Ersatzreligion, also passt es dann doch wieder. Dem Glauben nachgehen ist ja meist auch nicht so wild, erst wenn es in Fundamentalismus und Extremismus ausartet.
Januar 19th, 2016 at 21:06
Na, Lust auf “Fischer im Recht”? Inländer – Ausländer – Außenseiter
Sehr geehrte Leser!
Die Kolumne der vergangenen Woche hat viele Kommentar-Schreiber dazu veranlasst, mir vorzuwerfen, ich hätte “Relativierungen” vorgenommen oder Straftaten “verharmlost”, indem ich sie “relativierte”. Deshalb will ich heute ein paar Anmerkungen zum Thema “Relativierungen – oder: Wie wir uns die Welt erklären” nachtragen. Ich knüpfe ans Generalthema meiner Kolumne an, das Strafrecht, und trage Ihnen ein paar allgemeine Erkenntnisse aus der Welt der Kriminologie vor. [..]
Januar 19th, 2016 at 22:07
OT: Siemens and Enel to construct wind farms on occupied land
Danish-German Siemens Wind Power and Italian Enel Green Power have won the tender to construct five wind farms in Morocco. Only, two of planned farms are located outside of Morocco, and inside occupied Western Sahara. WSRW had warned them from taking part in the tender. [..] Two of those wind farms will be located outside of Morocco’s internationally recognised borders, and in the threequarters of the Non-Self Governing Territory of Western Sahara that Morocco holds under military occupation since 1975. [..] The entire 850 MW programme comes with a price tag of an estimated €1,24 billion. Moroccan media claims that there are already financial engagements from the European Investment Bank, the African Development Bank, the European Union and the German government-owned KfW Bank. [..] (via tweet)
Was kann da schon schiefgehen.
Januar 20th, 2016 at 08:50
@flatter #29:
Traurig? Traurig! “Denn man tau!”, wie man bei uns op Platt sagt – auf Hochdeutsch:”Nur zu!”.
Aber was willst Du mir (uns) mit Deinem argumentum ad absentiam causae sagen? Daß Dir nicht gefällt, daß jemand nicht das fragt (sagt), was er sagen (fragen) sollte? Dabei ist das von Dir angeführte Zitat auch nur wieder ein Zitat vom mir bis dato unbekannten David Harvey, vom Interviewer in einer Frage geäußert. Ich hatte eigentlich gedacht, daß die Ausführungen des Interviewten, hier also Rainer Mausfelds, den wesentlichen Inhalt in einem IV darstellen…
Die Eingangsfrage Deines Artikels war “Wer diszipliniert eigentlich die Sklaven?”. Dann ging es weiter mit den 62 (lt. Oxfam) reichsten Menschen, zu den Mittelschichten und schließlich zur Spezialisierung auf die jämmerlichen Gestalten der hiesigen Sozialdemokraten (oder generell die Erbärmlichkeit der Sozi-Ideologie). Deine Theater- und Schauspielmetapher war (ist) mir etwas zu schwach.
Daher wollte ich mit meinem Hinweis mehr Gewicht nicht auf das Wer, sondern auf das Was und das Wie gelegt haben. Nach R.M.s Beitrag herrscht der Neoliberalismus (als aktuell höchstentwickelte Form des Kapitalismus – Imperialismus und Neokolonialismus beinhaltend), und die vielfältigen Methoden und Mechanismen dieser Herrschaft werden in großer Breite dargelegt, wobei ausdrücklich einer Personalisierung der Machtstrukturen widersprochen wird – darauf wollte ich die Aufmerksamkeit lenken. Das ist mir leider offensichtlich nicht gelungen.
Um dies nicht ausufern zu lassen, werde ich jetzt keine Zitate bringen. Lies es Dir einfach nochmal durch!
Um Dich nicht wieder in eine unangenehme Gefühlslage (Traurigkeit) zu stürzen, werde ich zukünftig derartige Hinweise unterlassen – ein Blog eignet sich eben nicht für tiefschürfende Diskussionen. Ich werde dennoch nicht in Traurigkeit versinken. Have a good day!
Januar 20th, 2016 at 10:05
@Wat. #35:
Ach, tut es nicht?
Der Kapitalismus also ein selbstorganisierendes, gar selbst-regenerierendes System? Was wäre der denn ohne die systemimmanenten Menschlein?
Spaß mal beiseite: Ohne die das System ausgestaltenden (also auch immer wieder selbst eingreifenden und umgestaltenden) Menschen ist auch der Kapitalismus nix – rein gar nix. Nicht einmal der Terminus selbst und schon gar kein wirtschaftliches oder gesellschaftliches System, von dem die Menschlein geknechtet werden (oder sich so fühlen) könnten.
Januar 20th, 2016 at 11:10
@bernd_r: Bist du jetzt beleidigt, weil ich argumentiere? Da steht: “zu dem alleinigen Zweck“. Das ist grundfalsch und leugnet, dass es einen kap. Sachzwang gibt.
Januar 20th, 2016 at 12:39
Ihr habt doch alle keine Ahnung hier: Davos-Blog. Gauck nennt Flüchtlingskrise größte Belastungsprobe für die EU
Warum kann ich diesen Typ bloß nicht leiden?
Januar 20th, 2016 at 14:37
Die Feinde
des Reichsunserer Demokratie und Lebensweise sind zahlreich und zäher als gedacht. Umden Endsiegunsere Freiheit zu sichern,müssen Alte und Kinder an die Frontwollen wir darüber nachdenken, wie die Bundeswehr zum noch aktraktiveren Arbeitgeber für noch mehrArbeitsloseverantwortungsbewusste Bürger umgestaltet werden kann: Die Bundeswehr soll wegen der Auslandseinsätze größer werden[..] “i hear the sound of marching feet…
Down sunset boulevard to crescent heights
…and there…at pandora’s box…
We are confronted with…a vast
Quantity of…plastic people…”
Take a day and walk around
Watch the nazi’s run your town
Then go home and check yourself
You think we’re singing
’bout someone else
But you’re plastic people
Oh, baby, now
You’re such a drag [..]
Frank Zappa, Plastic People
Deutsche, kauft nicht beim Marokkaner: Wirtschaftsministerium könnte Druck auf rücknahmeunwillige Maghreb-Länder ausüben
Bayerischer Innenminister Herrmann fordert zum Urlaubsboykott auf
Und ich dachte, dass 10-12 Millionen in D-land gar nicht wissen, was Urlaub ist.
Januar 20th, 2016 at 21:04
@ThomasX(42)
Das System gestalten keine Menschen aus, hätten sie gern, daß Menschen das tuen könnten… nicht nur Sozialdemokraten, auch alle, die meinen, der Staat oder mit einem Staat ließe sich irgendein System ausgestalten.
Tut es nicht und macht es nicht und wird es nicht.
Nicht gewünscht und nicht herbei phantasiert.
Ein Gesellschaftssystem regeneriert sich immer wieder selbst – über seine (Re-)Produktionsbedingungen.
Das sind die Dinger, mit denen Menschen versuchen, ihr (Über-)Leben zu sichern.
Menschen sind systemimmanent, sogar ich.
Komisch ne, wo ich das doch loswerden will.
Nee, mir geht’s hier besch… um’s gleich auch noch klar zu sagen, ich hab mich nicht eingerichtet und oder finde es ausreichend schön – macht es nicht und wird es nicht.
Was red ich – ist schon x-mal als nicht in diesen Thread gehörend gemarkert.
Btw. Über Beeinflussung von Gesellschafts-/Wirtschaftssystemen bin ich (vorerst wenigstens) nur noch bereit mit jemandem zu diskutieren, der sich mal mit Reproduktionsbedingungen überhaupt beschäftigt hat und weiß, daß das die Dinger sind, die für das Essen nötig sind.
Januar 20th, 2016 at 22:08
@flatter #43:
Nein! Ein argumentum ad absentiam causae – dazu noch in einer (zitierten) Äußerung des Fragenden – ist einfach nur dünne Suppe. Siehe dazu jedoch meinen vorvorletzten Satz! Lassen wir’s jetzt damit bewenden…
Januar 20th, 2016 at 22:34
Was soll den hier “absent” sein? Was ist das denn für ein Argument, dass ausgrechnet in einem Zitat ein Grund/eine Sache, die da steht, nicht vorhanden/anwesend sein soll? Da steht, es gebe keinen anderen Zweck als “die Klassenmacht einer gesellschaftlichen Elite wiederherzustellen“, woraus unmittelbar hervorgeht, dass es eben nicht den Zweck hat, einbrechenden Profiten entgegen zu wirken. Das ist kompletter Unsinn. Und weil sich hier eben wieder einer rausnimmt zu ignorieren (der Zitierte) dass die Klasse durch das System entsteht und sich erhält und eben nicht bloß umgekehrt, haue ich ihm das um die Ohren. Wenn einer in einem Satz so etwas schreibt, dann ist schlichte Immanenzkritik angesagt. Das ist entschieden monokausal argumentiert, was fast immer falsch ist und in diesem Satz so wie dem verlinkten Text ganz besonders. Vielleicht liest du ihn besser noch einmal.
Januar 21st, 2016 at 00:47
Na gut! Wenn Du’s denn unbedingt willst… Wortklauberei! Absent ist dies: Er hat aber (eben explizit) *nicht* gesagt, daß…: “Kein Wort über … etc.pp.”
Ich bin ja durchaus Deiner Meinung, daß es nicht der “böse, teuflische, berechnende Kapitalist” ist, der diese Umstände schafft, sondern daß, wie Marx ja grundsätzlich vielmals angeführt hat, dies dem *System* des Kapitalismus, der permanenten “Verwertung des Werts” zwanghaft immanent ist. Aber nun jemandem daraus, daß er nicht dauernd diese Auffassung explizit zum Ausdruck bringt, einen Strick zu drehen und seine Äußerungen in diesem Zusammenhang als nicht diskussionswürdig (bzw. zum Kotzen) zu befinden, scheint mir mehr den sektiererischen Kämpfen zwischen den vielen Fraktionen der Linken Ende der 60er, Anfang der 70er Jahre zu ähneln: “Wenn Du nicht genau – und zwar wortwörtlich – meiner Meinung zustimmst, bist Du für mich erledigt – ein verkappter Stalinist, Trotzkist, Maoist, Anarchist, Sozialdemokrat, sonstiger Klassenfeind (ergänze nach Wunsch)”. Das fand ich und finde ich traurig – da mag ich mich mit Dir in meinem Gefühl treffen, wenn auch auf andere Weise als vorgestellt…
Januar 21st, 2016 at 10:05
Die Regierung will unsere Meinung zu “Arbeit 4.0″ wissen: In Zukunft wird weiter gerackert
[..] Außerdem gibt es die Möglichkeit, sich auf der vom Ministerium eingerichteten Homepage zum Thema zu äußern – allerdings nur mit maximal 200 Zeichen pro Beitrag, wobei die Beiträge von Bürgern durch zahlreiche Werbetweets aus dem Ministerium selbst zugeschüttet werden. Kaum vorstellbar, dass sich jemand durch dieses Sammelsurium aus bislang fast 900 Kurztexten klickt, um hier und da mal eine substanzielle Äußerung zu finden – außer den Mitarbeitern der Ministerin vielleicht, die für diese Arbeit hoffentlich angemessen bezahlt werden. [..]
“Arbeit weiter denken” steht auf deren Seite (nicht nur) rechts oben. Müsste es nicht wenigstens “weiterdenken” heißen?
Sowas kann man sich doch gar nicht ausdenken. Ich meine, das ist doch eine Beleidigung für die Intelligenz eines jeden Legosteins. Oh Baby, you’re such a drag.
Januar 21st, 2016 at 10:40
@bernd_r warum gehst du nicht auf meinen Kommentar ein? Es geht um das, was er sagt. Er bringt nicht nur nicht diese Auffasung zum Ausdruck, sondern er negiert sie, was sich aus dem zitierten Satz ergibt. Ich wiederhole das jetzt nicht noch einmal.
Januar 21st, 2016 at 11:13
@R@iner: Müsste es nicht wenigstens “weiterdenken” heißen?
Nicht unbedingt, es ist wohl “unbegrenzt” gemeint.
Januar 21st, 2016 at 13:48
Nur am Rande: Polizei hebt Munitionsversteck bei Plochingen aus
Ermittler finden nach einem anonymen Hinweis in einem Erdloch im Osten Stuttgarts scharfe Munition. Der unbekannte Briefschreiber ist sich sicher: Die Patronen gehören dem Ku-Klux-Klan. [..]
Dazu passt irgendwie: Polizisten-Mord von Heilbronn: Abgeordnete, die nicht aufklären wollen
Haha, geil, jetzt ist nur noch die spd in der Wahlsendung vertreten. (spon: Landtagswahlen in Rheinland-Pfalz: Klöckner steigt aus TV-Runde der Spitzenkandidaten aus)
cdu:spd – 1:0
Januar 21st, 2016 at 17:42
OT: Klatschen, bis der Minister geht: Thomas de Maizière – Vortrag TU-Dresden 20.01.16 (yt, 6 Min., Quelle)
Januar 22nd, 2016 at 00:32
@flatter #51:
Du mußt es auch nicht wiederholen – ich hab schon so verstanden, worauf Du abhebst. Bedenke jedoch dies:
“Er” ist der Frager (und das noch nichtmal in eigenen Worten): *unwesentlich*! Das *wesentliche* an einem Interview sind die Aussagen des Interviewten!
Absentia causae – die Abwesenheit einer Sache (hier einer Aussage) bezog sich auf Deine im Post #29 mit Verve gebrachte Rhetorik “Kein Wort über…” – mit wirkungssteigernder Wiederholung. Also der Forderung, daß jemand etwas hätte sagen sollen (oder müssen), was er aber nicht gesagt hat, und dieses Fehlen der (gewünschten, erhofften oder erwarteten) Aussage wird dann zum Argument gemacht…
Nebensächlichkeiten und Wortklauberei können einem wirklich den Tag vermiesen! Ich laß es jetzt aber in dieser Sache endgültig sein. Es bringt nichts mehr, darum Schluß mit dem Gehakele!
P.S. Ist ja glücklicherweise sowieso schon Feierabend hier – neuer Post schon da. Ich glaube, ich lese jetzt erstmal lieber papierene Bücher: da hat man mehr Zeit zum Nachdenken…
Januar 22nd, 2016 at 10:47
Zum P.S.: Ja, und die Kommentarspalten sind wirklich weniger dynamisch ;-)