Hach ja, es ist Sonne, der Tag ist ruhig, ich atme. Nicht immer ist das selbstverständlich, und manchmal staune ich noch über Menschen, die das nicht wissen, weil sie es nicht anders kennen. Vielleicht ist auch dieser Mangel an Erfahrung gelegentlich die Ursache für gewisse ‘Argumente’. Diskutieren ist Sport. Auch hier gibt es Kreisklasse und Champions League, auch hier Techniker und Klopper. In Zeiten des vermeintlichen Rechts auf freie Vervielfältigung des Dungs, den manche “Meinung” zu nennen sich nicht schämen, leidet auch das Entertainment.
Geistige Einzeller steigen standesgemäß gern mit Einzeilern ein. In wilden Zeiten hatte ich sie täglich in der Vorhölle, heute sind es noch ein paar im Monat, die nicht lesen, was sie unterschreiben und gleich zur Reklamation durchmarschieren. Einzeiler schalte ich nicht frei, steht im Manual. Dort steht auch, dass ich Videos nicht mag. Was glaubt ihr, wie viele hier mit einem Youtube-Link aufschlagen, garniert mit maximal einem Satz und nachher “Zensur” schreien? Tzia. Besser aber sind die mit den ‘Argumenten’. Ich habe ihnen nie geantwortet. Vielleicht sollte ich mal?
Zum Beispiel die Konsequenz-Mahner:
“Wenn du gegen Geld bist, hast du auch keins, kaufst nie etwas, lässt dich nicht bezahlen?!”
“Wenn du gegen den Staat bist, darfst du nicht vor Gericht gehen.”
“Wenn du gegen die parlamentarische Demokratie bist, darfst du kein Recht einfordern”
“Wenn du gegen Atomkraft bist, darfst du keinen Stromanschluss haben”.
In den Wind
Was antwortet man auf dergleichen? Dass niemand wirklich konsequent ist? Fehler, denn dann kommen sie dir damit, sie hätten ja keine großen Reden gehalten, darum dürften sie auch inkonsequent sein. Oder sie behaupten, sie wären als voll integrierte Mitmacher konsequenter als du. So kriegst du sicher den Unterschied zwischen dem Möglichen und dem Status Quo nicht in die Köpfe.
Oder machst du vielleicht darauf aufmerksam, dass das Verhalten einzelner nicht die Welt ändert? Dass das Aufsetzen eines Aluhuts keine Aliens erzeugt? Dass kein Gottesgläubiger irgend ein Stück Technik benutzen dürfte, weil schon der Kompass, konsequent gedacht, das Ende der Welt bedeutet? Dass Atomkraftfreunde sich bitte exklusiv verstrahlen lassen mögen? Kann man machen, aber mit welchem Ziel? Einsicht? Überzeugung? Dass man nachher den längeren hat?
Dann gibt es noch die mit den Statements, Klassiker: “Ich habe nichts zu verbergen”. Doch, das ist noch immer nicht als Symptom für Gagaismus in der ICD-10 und wird gern genommen. Fragst du dann nach der Farbe der Unterhose? Habe ich versucht, hatte nicht den gewünschten Effekt. Oder konterst du mit Zustimmung und erhöhst auf: “Ja richtig, genau wie das mit der Meinungsfreiheit. Die nützt nur dem Feind. Ich habe sowieso nichts zu erzählen” oder “Ich ließe die Polizei auch jederzeit ungefragt in meine Wohnung. Da würde ich mich viel sicherer fühlen. Nur Verbrecher haben Angst vor der Polizei.“?
Siehe oben, nützt gar nichts. Schon weil es so total übertrieben ist. Kann ja nur von dir kommen, so ein Unsinn. Womit wir bei einem Kern des Problems sind: Meinung ist, wenn andere das auch sagen. Da steht zwar “Mein” am Anfang, aber wo diskutiert wird, ist Gegenteiltag. Komm uns nicht mit was Eigenem, das ist dann nämlich keine Meinung mehr. Das ist Extremismus.
Den gibt es übrigens noch immer links und rechts, was dasselbe ist. Der Mainstreamrassist, der weiß, dass Putin ein Imperator ist, Wirdieguten® und der Araber nix weghat von Westlichenwerten®, weiß: Alles eine Mischpoke. Rechts, das sind Neonazis, also jetzt nicht die mit der Angst vor Überfremdung, sondern die mit den Hakenkreuzen. Links, das sind die im Untergrund und die Chaoten. Von denen geht die größte Gefahr aus. Deren Zahl steigt ständig. Sie sind die kommunistische Bedrohung®
Café Filter
Gehst du dann hin und dröselst dumpfe Ressentiments gegen Kapitalismuskritik auf? Erklärst den tendenziellen Fall der Profitraten hier und Projektion aka Sündenbocksyndrom dort? Behauptest (weil du weißt, dass es stimmt und es ggf. belegen kannst), dass alle Zahlen, mit denen rechte Hanswurste argumentieren, falsch sind? Weil du meinst, dass der vor dir oder in deinem Postkasten der erste ist, den sein eigenes Gewäsch interessiert?
Du kannst dem jetzt auch ironisch begegnen: „Na klar: Die Linken, die überall Häuser anzünden, Unschuldige zusammenschlagen oder gleich ermorden, ganze Stadtteile terrorisieren und von allen möglichen Sicherheitsbehörden gedeckt werden. Die Geheimdienste, die nach dem Krieg von Linksextremen gegründet wurden zum Beispiel.“ Echt? Dir ist schon klar, dass du schlicht Zustimmung erfahren wirst, weil du in entsetzliche historische Ahnungslosigkeit hinein quatschst?
So what? Bildet Blasen, bildet Filterblasen! Gegen Dummheit ist kein Kraut gewachsen. Man kann vielleicht darauf hoffen, dass sie da drüben irgendwann vor Langeweile eingehen, weil sie sich ständig denselben Schwachsinn verzapfen. Wir hingegen bleiben links, denn hier ist das Feuilleton um Längen interessanter.
Januar 25th, 2016 at 17:23
“…Gegen Dummheit ist kein Kraut gewachsen…”
Vielleicht ließe sich gegen Dummheit noch angehen (und viele sind tatsächlich überraschend schlau), aber die geistige Trägheit, die den perfekten Untertanen auszeichnet, ist wie eine Gummizelle. Da kann man sich mit noch soviel argumentativer Wucht gegen werfen, man holt sich nur selbst blaue Flecken und hinterlässt keinen Kratzer. In Familie und Freundeskreis hat man zunehmend die Wahl zwischen “netter Abend” und “linker Kasper / Putinfreund / Assadversteher”. Wenn die Bretter dicker sind als Dein Bohrer dann ist einfach kein Durchkommen mehr. Dann muss man eben warten, bis die Teile von selbst durchmodern.
Januar 25th, 2016 at 18:10
Nicht integriert? Abschieben, erbarmunslos! Die anderen auch!
Januar 25th, 2016 at 18:40
Westliche Werte bei der Arbeit. Sorry , bei so was geht meine Eloquenz den Bach runter. Einfach nur noch zum Kotzen.
(Für weitere Impressionen zum lustigen Zigeunerleben auf dem Balkan einfach nach “Sinti” oder “Roma” in Kombination mit “Balkan”, “Serbien”, “Ungarn”, “Kosovo”, u.ä. googeln.
Januar 25th, 2016 at 20:00
“Komm uns nicht mit was Eigenem, das ist dann nämlich keine Meinung mehr. Das ist Extremismus.”
Zentrale Aussage. Meinung gilt heute als etwas, dass man nachplappert. Man will sich “zugehörig” fühlen, im warmen Strom schwimmen und gleichzeitig will man seinen Sermon als ganz persönliche geistige Schöpfung verkaufen. Die “Mediendemokratie” kann wahrlich als Antiaufklärungs-Epoche in die Geschichte eingehen.
Januar 25th, 2016 at 20:59
1. Schlag nach bei epikur.
2. “Gegen Dummheit ist kein Kraut gewachsen.” Das hatten wir doch schon: „Die Grausamkeit empört, aber die Dummheit entmutigt.“ (Camus in “Der Belagerungszustand”) Unn jezz? Doch alles durchschnittlich einssiebzig hoch … und dann argumentieren? Vergisses, sich gegenseitig die Eier kraulen, das bringt’s.
Januar 25th, 2016 at 21:21
Diesen Vorwurf des Salonsozialistentums fand ich schon immer beknackt. Es ist auch nur eine weitere billige Ausrede, um sich nicht mit seinem eigenen Konsumverhalten und seiner Rolle als Rädchen in der Maschine auseinanderzusetzen. Als einzelner Mensch kann ich nicht die ganze Welt fundamental aus den Angeln heben, aber meine Konsumentscheidungen gestalten diese Welt trotzdem jeden Tag ein bischen mit. Die Ausrede “ich kann ja eh nichts ändern” zieht ebenso wenig wie Opas “das mit Hitler hat ja keiner wissen können” in früheren Zeiten. Wer derlei Verdrängung braucht um sich Morgens in den Spiegel sehen zu können, sollte am Kindertisch platznehmen .
Dieser Defätismus ist intellektuell dumpfsinnig, weshalb solche Menschen stets mit Neid und Missgunst auf Jene blicken, die ihr Leben aktiver und selbstbestimmter gestalten. Diese Unmündigkeit ist natürlich nicht nur selbstverschuldet, sondern in gehörigem Maße fremdverschuldet – und dennoch trifft jeder Mensch jeden Tag aufs Neue die Entscheidung selbst, ob er unmündig bleiben will, oder nicht.
Jeder von uns mag sich oft wie ein Mahner in der Wüste vorkommen, aber eine Alternative dazu sehe ich nicht. Mein Spiegel würde mir die innere Emigration nicht verzeihen.
Januar 25th, 2016 at 21:52
Sehe ich recht ähnlich. Balance auf dem Drahtseil, da fällst du immer mal runter und schaust, dass du nicht da bleibst. Rigorismus wäre eine Alternative, die erfahrungsgemäß alles nur schlimmer macht.
Januar 26th, 2016 at 11:32
In einem Land korrupter rassistischer Arschlöcher findet sich immer eine Lösung, wenn man wen abschieben will:
“Das Lüneburger Gericht kritisierte, dass eine Delegation die Kopfform von Flüchtlingen inspiziert hatte, um ihre Herkunft zu ermitteln.”
Wie wird aus einem beliebigen Schwarzen ein Nigerianer?
“Die Zusammenarbeit mit der nigerianischen Botschaft gestaltete sich lange Zeit schwierig, bis den Mitarbeitern eine Kostenerstattung für die Anhörungen versprochen wurde: 250 Euro pro Vorladung, weitere 250 Euro für eine Identifizierung inklusive Ausstellung des Reisepapiers.”
Schon hat man eine sichere Heimat® zum Abschieben gefunden.
Januar 26th, 2016 at 11:40
ich denke, viele bleiben in dieser art von bubble, weil es so gemütlich ist. bis zu dem punkt, wo man an die jeweilige thematische grenze des mainstreams stößt, sind die sachverhalte schon einigermaßen komplex oder wurden kompliziert erzählt oder auch nur als kompliziert gebrandmarkt. oder man spamt im mainstream trivialitäten und füllt die hirne mit belanglosem. außer vielleicht noch bei der tagesschau wird bspw. überall der look von politikern thematisiert.
Januar 26th, 2016 at 14:35
Nicht, dass es wichtig wäre, aber ich fand’s gerade lustig, dass Beatrix von Storch die Enkelin von dem hier ist: Johann Ludwig Graf Schwerin von Krosigk
OT: Ihr dachtet bestimmt, dass Banken inzwischen mehr Eigenkapital vorhalten müssten als früher. Nun, das ist nicht ganz richtig: Sie wollen weiterspielen
Pluralismus, Meinungsvielfalt, Demokratie – Die Bundesregierung unterstützt euch mit einer Projektförderung.
[..] Was kann gefördert werden?
Gefördert werden können Informationsmaßnahmen zu aktuellen europapolitischen Fragen – vorausgesetzt, die Maßnahmen orientieren sich an den Inhalten der Regierungspolitik. [..] (via @sven_giegold)
Januar 26th, 2016 at 15:30
OT: Schöner Kommentar bei Heise zu Wirtschaftsministerium richtet Leseraum für TTIP-Dokumente ein: Per Anhalter durch die Galaxis
Januar 26th, 2016 at 18:07
Was macht eigentlich ein Milliardär mit seiner Kohle? Was macht ihn glücklicher als den Millionär? Warum wollen sie immer mehr?
Warum sind Vermögensgrenzen, ab denen der Zufluss zugunsten Aller umverteilt wird, tabu? Warum hält sich so hartnäckig die Parole Leistung muss sich lohnen? Warum soll nicht die Teilhabe aller schon Lohn in sich sein? – Um des Friedens, der Kultur, Bildung, Gesundheit usw., also um des gelingenden Miteinanders und Füreinanders willen?
I don’t understand.
Januar 26th, 2016 at 18:35
“Warum sind Vermögensgrenzen, ab denen der Zufluss zugunsten Aller umverteilt wird, tabu?”
Weil du einen Fluss nicht ab einer bestimmten Strömungsgeschwindigkeit oder Wassermenge umkehren kannst. So funktioniert Kapitalismus nicht, und es würde ihn nur noch absurder machen.
Januar 26th, 2016 at 19:39
Hmm, es sei denn man verändert parallel dazu die Produktionsverhältnisse. Also sind wir wieder bei der Eigentumsfrage.
Januar 26th, 2016 at 19:44
@Vox Populist (6) – noch eine originelle Ausrede: “ich mache halt keinen Unterschied zwischen einem kleinen und einem großen Kapitalisten” (hab ich vor ein paar Tagen von Wat. gelernt).
Wenn man nicht komplett aussteigt (stell ich mir sehr schwierig vor), sollte man m.E. doch besser zum “kleinen Kapitalisten” gehen, statt einen der 62 Halb-Welt-Besitzer noch reicher zu machen.
@Reinplatzer (12) – ich denke, bei (den ganz) Reichen hat sich eine Eigendynamik breit gemacht, eigentlich die systembedingte Akkumulation der Akkumulation willen. Läuft wahrscheinlich ganz von allein.
Januar 26th, 2016 at 19:46
OT (alt bekannter Kaffee) Deshalb sage ich: Ja zu TTIP – lass’ uns fühlen, wie Afrika sich fühlt!
Januar 26th, 2016 at 19:57
@wolfbert: Originell ist allenfalls deine Antwort. Be excellent please!
Januar 26th, 2016 at 20:00
@Reinplatzer(14): Das wäre dann eben kein Kap. mehr, man müsste keine “Vermögen” mehr regeln und damit sind wir bei meiner Rede.
Januar 26th, 2016 at 20:02
Ich weiß, ich frage mich, wie die Übergangsphase funktionuckelt, ohne dass sich alle abschlachten.
Januar 26th, 2016 at 20:04
Hm, mit viel Kiffzeuch?
Januar 26th, 2016 at 20:05
@Reinplatzer: Du bist ja goldig heute. Ich meine, u.a. diese Frage hat mich hierher gebracht.
OT: Neulich, vor knapp 52 Jahren: Braune Flut
Den Pariserinnen wird das Plätschern vergällt. Wo ein vereinzelter Bikini im Frei-Bassin paddelt, ist er bald von bräunlichen Schwimmern eingekreist und angetaucht. Zehn, zwanzig Algerier -Hände zerren an den Verschlüssen des Badekostüms und rauben der Trägerin das Textil.
Vor allem am Wochenende beherrschen die souverän gewordenen Nordafrikaner die Pariser Bassins, das auf Seine-Pontons schwimmende Feudal -Bad Deligny ebenso wie das Vorstadt -Becken von Puteaux. Folge: Die Bademädchen meiden die Wässer an solchen Tagen, ihr männlicher Anhang bleibt fern. Energische Bademeister, die gegen die Freibeuter einzuschreiten wagen, werden nach Dienstschluß auf dem Trockenen von feindseligen Rotten bedroht. [..]
Wie kommt es, dass die Welt davon nicht unterging?
Januar 26th, 2016 at 20:47
OT/2: Warum manche Dinge so sind, wie sie sind. Mad business: „Vielen ist bewusst, dass sie Teil eines lächerlichen Spiels sind“
Dilbert reloaded.
Januar 26th, 2016 at 21:12
@R@iner:
“Was macht eigentlich ein Milliardär mit seiner Kohle? Was macht ihn glücklicher als den Millionär? Warum wollen sie immer mehr?”
seinen eigenen “wert” darüber definieren. damit sie etwas “erreichen” können. “aktiv” “die welt” “mitgestalten”. interessen “durchsetzen” können. in die “geschichte” eingehen. der “familie” als “wichtigem” teil der “gesellschaft” ein “solides fundament” für die “zukunft” mitgeben.
die liste ist bestimmt noch um einiges erweiterbar, aber im kern dürfte das erstmal hinkommen, oder?
Januar 26th, 2016 at 21:54
@TeilchenKleinesDas: Dosenbier bedeutet Freiheit.
Januar 26th, 2016 at 23:06
mit “freiheit” hat diese superreich-nummer ja auch nur bedingt zu tun, schatz. von “freiheit” wird die geklonte nachwuchsbrut nach eigenem, soziopathischen ebenbilde nicht satt. erbfolge ist das gegenteil von “freiheit”. solche verantwortungsträger mit verantwortung ihrer 1%-gesellschaft gegenüber, haben schliesslich verantwortung zu tragen.
Januar 26th, 2016 at 23:14
oder war dat der zarte hinweis ob der offensichtlichkeit meines kommentars?
ich blick doch eh nich mehr durch. mehr kiff bidde.
manche sagen ja, ne lobotomie wär freiheit. kann man sowat auch selbst machn? nach der freeman-methode (dieser name in *dem* zusammenhang; fuck matrix) müsste dat doch gehn *seufz*
Januar 26th, 2016 at 23:19
OT: Mal am Rande bemerkt – wo jemand TTIP erwähnt -, fällt noch jemandem außer mir auf, dass man sich um das Abkommen schon eine ganze Weile streitet, ohne dass es da ernsthaften Fortschritt gab bezüglich einer Umsetzung?
Da kann sich das Establishment auch nicht so einig sein wie das nach außen hin immer präsentiert wird. Auf der einen Seite hat man die Befürworter, die dafür kräftig werben, auf der anderen Seite muss es aber auch diejenigen geben, selbst bei den Entscheidungsträgern, die das Ganze für verrückt halten. Sonst würde man sich schon lang nicht mehr um Eckpunkte in Verhandlungen unterhalten, sondern die Unterschrift wäre bereits darunter gemacht.
- Mal so am Rande erwähnt, ohne irgendwas verharmlosen zu wollen.
Januar 27th, 2016 at 07:18
Womit wir wieder bei den kleinen und großen Kapitalisten wären.
Die kleinen wollen schließlich noch groß werden können…^^
… und den gleichen S…hit machen (können müssen).
P.S. Bei Bedarf könnte der ‘Lehrgang’ darüber meinerseits auch länger ausfallen.
—> geht an @matrixmann(27) und vor allem @wolfbert(15)
Januar 27th, 2016 at 07:50
OT: Tilo Jung interviewte Nikolaus Brender im April 2014: Ex-ZDF-Chefredakteur über den großen Einfluss der Parteien auf das ZDF (yt, 8 Min.)
Januar 27th, 2016 at 08:03
OT: Spanien. Major political corruption raid in Valencia nets 24 arrests
Das 11. Gebot: “Du solltest das Bestechungsgeld nicht laut zählen”.
Januar 27th, 2016 at 08:47
OT: Lageso: Polizei prüft Nachricht über verstorbenen Syrer
[..] Im Sozialen Netzwerk Facebook hatte es zuvor bei einer ehrenamtlichen Helferin geheißen, »soeben ist ein 24-jähriger Syrer, der tagelang am Lageso bei Minusgraden im Schneematsch angestanden hat, nach Fieber, Schüttelfrost, dann Herzstillstand im Krankenwagen, dann in der Notaufnahme – verstorben«. [..]
McKinsey hilft. Vielleicht müsste die sowjetische Armee das Lager befreien.
Zur aufgetauchten Frage nach den Milliardären: How Do the Economic Elites Get the Idea That They ‘Deserve’ More?
Januar 27th, 2016 at 11:30
Nachtrag zu #8: dieser von Leitner schreibt inzwischen ständig von mir ab. Da stimmt doch was nicht ….
Januar 27th, 2016 at 11:56
OT: Da hat sich jemand mit dieser Spaßpartei beschäftigt: Was Du wissen solltest, bevor Du die AfD wählst
Januar 27th, 2016 at 12:36
@Wat. (28) – ich glaub, ich hab schon verstanden was du meinst. Trotzdem, ich unterscheide auch zwischen kleinen und großen Arschlöschern.
Und außerdem ist doch alles ganz einfach: es müssen nur alle viel, viel fleißiger werden, siehe.
Januar 27th, 2016 at 15:41
@ Wat (28)
Stimmt. Beispiele dafür kann man wahrscheinlich selbst schon in einer Kleinstadt finden – gut, es gibt zwar auch solche die sich nur 400-Euro-Jobber als Mitarbeiter leisten können, sonst geht ihr Betrieb pleite, gebraucht werden die aber trotzdem; auf der anderen Seite gibt es aber auch solche, die mit solchen Arbeitsverträgen arbeiten, nur damit aus ihrem Geschäft mehr für sie abfällt. Nur damit sie den Großkotz weiterhin mimen können oder ihre Familie, die sich großzügig aus der Einkommenskasse für ihre kostspieligen Hobbies bedient, nicht vor den Kopf stoßen müssen.
Insofern – man kann zwar gucken, wo das eigene Geld hingeht, die Wahl haben wird man aber nicht immer. Manchmal ist es auch “kriegen” oder “nicht kriegen”. Infrastruktur.
Januar 27th, 2016 at 17:51
Nur der Vollständigkeit halber: LaGeSo-Toter war wohl erfunden.
Januar 28th, 2016 at 04:38
” es gibt zwar auch solche die sich nur 400-Euro-Jobber als Mitarbeiter leisten können, sonst geht ihr Betrieb pleite, gebraucht werden die aber trotzdem; auf der anderen Seite gibt es aber auch solche, die mit solchen Arbeitsverträgen arbeiten, nur damit aus ihrem Geschäft mehr für sie abfällt”
Wo ist da der Unterschied?
Es geht in beiden Fällen um: “nur damit aus ihrem Geschäft mehr für sie abfällt”
Denn sonst ist derjenige lohnabhängig und damit ggf. ohne Erwerbseinkommen.
Geht Millionen nicht anders.
Der mit dem Geschäft will mehr…
… und anderes
… und besseres
… und meint möglicherweise sogar besser zu sein.
Oder braucht er tätsächlich Mitarbeiter? Warum sind die Eingestellten dann Angestellte und nicht wirklich beteiligte Mitarbeiter!
Ja, ich habe auch schon gehört, daß somit jemand was gegen (seine) Lohnarbeit/ Lohnabhängigkeit tuen will.
Prima, äußerst gelungen, wenn er sich eine andere Geldquelle erschließt :(
Btw. Wir müssen alle irgendwie schauen, wie wir mit diesem System klarkommen, irgendwo muß ja das Essen für den Tag herkommen. Ich lebe schließlich auch nicht im luftleeren Raum.
Aber so lange jemand nur seine eigene Stellung in einem System Shit findet…
Januar 28th, 2016 at 10:18
@Wat.
“Oder braucht er tätsächlich Mitarbeiter? Warum sind die Eingestellten dann Angestellte und nicht wirklich beteiligte Mitarbeiter!”
Spielt das bei einem auf Konkurrenz basierenden Wirtschaftsmodell denn eine Rolle, bei der man – um zu überleben – auf seinen eigenen Vorteil aus, die Benachteiligung des Anderen bewusst in Kauf nimmt (nehmen muss); bzw. diese wechselseitige “Beziehung” fürs Überleben überhaupt erst Bedingung ist?
Januar 28th, 2016 at 10:22
@ Wat. (38)
Für mich besteht da der Unterschied, dass man sein Business z. B. unter ganz anderen ökonomischen Verhältnissen mal gegründet hat und nicht den Elan besitzt, sich 5-10 Jahre vor dem regulären Rentenalter noch mal in den “freien Arbeitsmarkt” zu stürzen.
Dann hält man an einer Sache fest so lang wie es noch geht.
Von dieser Seite aus würde ich auch am wahrscheinlichsten eine andere Einstellung erwarten, die, wenn ihnen das System andere Möglichkeiten anbietet, ihr Business zu organisieren, andere Geschäftsformen als die BRD anbietet, diese auch für sich nutzen würde.
Selbstständigkeit bedeutet ja auch immer nicht nur “Verantwortung” als Wort, sondern auch “alles, was mit der Aufrechterhaltung dieses Geschäfts zu tun hat, ist zu allererst deine Sorge”. Heißt “Aufwand”, heißt “Arbeit hinter den Kulissen”. Nach offiziellem Feierabend.
Wenn jemand etwas davon loswerden kann, der gerne selber mehr für seine Mitarbeiter tun würde, aber dem die Mittel dazu fehlen, der würde nicht nein sagen, wenn davon einiges wegfallen würde.
Und ich rede jetzt nicht von dem Bürokratieabbau, den die Großkapitalisten sonst immer meinen.
Vielmehr von Erweiterung der Formen, in der ein Gewerbe laufen kann, und dem Abbau von typisch deutschtümlichen Gebahren, dir Vorschriften auszubürden, wie du was genau zu machen hast und dass du eine neue Abgabe abführen musst, wenn du nur eine andere Schraube als vorgesehen benutzt. Es muss auch etwas mehr geben als nur Einzelunternehmen oder die GmbH, um sich im Kleinen zu organisieren und ohne allein für die Organisation schon ein halbes Vermögen loszuwerden.
Ob sich so etwas dann in der Masse behaupten würde, das wäre eine Frage des Abwartens.
Zumindest stände zu erwarten, die, die sich nur aus der Kasse bedienen, und deswegen ihre Mitarbeiter am Gängelband halten, früher oder später erledigt sich diese Sache für die Chefs von selbst – wenn nämlich der Einnahmeneinbruch weitergeht, aber der Lebensstil der Besitzeretage sich nämlich nicht ändert.
Irgendwann ist die Kasse einfach leer.
Und wenn es auch andere Formen gibt, sein Business zu organiseren, fangen mitunter auch andere an, von Anfang an ihre Sache anders zu organiseren, weil sie es können.
Januar 28th, 2016 at 11:38
@Markus(38) – Ja, für mich macht das einen Unterschied. Um hier ‘durchzukommen’, muß ich nämlich meinen eigenen Vorteil nicht zu Lasten anderer suchen und finden.
Wenn Du allerdings meinen würdest, allein die Tatsache, daß ich im Konkurrenzkampf um einen Lohnarbeiter-Job schon die Lasten eines anderen zu meinem Vorteil in Kauf nehme – dann fällt mir nichts mehr ein. Denn, daß ich nicht im luftleeren Raum lebe(n kann), schrieb ich bereits.
Mehrwert aus der Arbeit eines anderen ziehen, weil mir die Arbeit des anderen per Vertrag gehört, das ist für mich: bewußt meinen Vorteil aus den Lasten anderer ziehen.
@matrixmann(39) – Siehe meine Antwort an @Markus und ansonsten guckst Du bitte noch einmal meine #37. Danke.
Januar 28th, 2016 at 11:57
@Wat.
Ich meinte eigentlich nur die Differenzierung des Status in Form von “Mitarbeiter” bzw. “Beteiligter”.
Der eine ist extrinsisch und der andere halt intristisch motiviert; der Konkurrenz, die sie übervorteilen wollen (müssen), ist es egal (wer sie ausschalten will).
Beim Rest bin ich doch bei dir…..
Januar 28th, 2016 at 14:03
@ Wat. (40)
Ich verstehe das jetzt so, du würdest sagen “lieber dicht machen”.
Ich weiß nicht, ob ich dabei einen Denkfehler habe, aber ich würde das als an der Lebenspraxis vorbei erachten.
Selbst wenn ich mir mit dem einen Angestellten, den ich habe, die Einnahmen noch 50 zu 50 teile, um es gerecht zu machen – wenn in der Kasse nicht die Summe für zwei volle Stellen dabei heraus springt, dann ist die Sache “gehüpft wie gesprungen”, es ist nicht mehr drinnen.
Ideell kann ich es hundert Mal vertreten, dass ein Angestellter für die Arbeit von einem vollen Job nicht mit dem Lohn für die Hälfte nach Hause gehen soll, wenn die Realität sich nun mal nicht anders gestaltet, kann ich auch nicht einen vollen Lohn herbeizaubern.
Wenn ich die Preise in meinem Business doppelt so hoch setze, um anständig meine Mitarbeiter vergüten zu können, dann renne ich schnell in die Menthalität der Leute, alles für ‘nen Appel und ‘n Ei hinterhergeworfen bekommen zu wollen. Keiner ordert was bei mir.
Und dann kannst du dich gleich der Arbeit-macht-frei-Behörde vollends zur Verfügung stellen… Deine Mitarbeiter ebenso.
Januar 28th, 2016 at 14:08
Das Dicht-Machen-Müssen kommt von ‘alleine’; gar nicht erst aufmachen.
… und das egal in welcher Situation, so lange es nur um die Erschließung einer (neuen/ anderen/ weiteren) Geldquelle geht.
Edit – Ja und sich der Behörde stellen, die Du so schön betitelst. Ich bevorzuge da die Bezeichnung: RAD.
Januar 29th, 2016 at 10:28
Basisch sehe ich es auch so, wenn du ein Business aufmachst, dann muss es wenigstens so viel abwerfen, dass die, die daran durch Aufwand beteiligt sind, wenigstens monatlich überleben können. Sonst taugt die Sache nichts.
Ich sehe es aber in 20 Jahren verändert sich auch einmal was und das ist das nicht ganz so einfach mit dem “einfach zumachen” – ich denke, ich brauche nicht zu erwähnen, dass Bäckereien, Fachgeschäfte für irgendwas oder Reperatur-Service für Heimelektronik (Radio, Runkfunk) deswegen am Aussterben sind, weil irgendwelche Großketten diesen Bedarf heute mit abdecken. Oder weil die Geräte mitlerweile auf Verschleiß gebaut werden.
Das war vor (beispielsweise) 20 Jahren noch nicht so und man konnte davon durchaus – selbst als Alleinunternehmer – leben.
20 Jahre selbst als Unternehmer – du kannst dir vorstellen, wie gierig ein potentieller neuer Arbeitgeber auf Leute wie dich ist, die für ihn potentiell als ungelernt gelten, wenn deine Ausgangssituation so aussieht. – Wenn man denn noch mal von etwas mehr als Hartz auskommen will.
Mal abgesehen davon, dass man Einzahlungen wie für Rente und Krankenversicherung als Selbstständiger auch noch selbst an der Backe hat – manch einer weiß dort, ihn wird da nicht viel erwarten, weil er sich das Einzahlen nicht immer leisten konnte neben der monatlichen Selbsterhaltung. Dann meint er deswegen noch etwas tun zu müssen.
RAD – ist das eine Abkürzung für etwas bestimmtes oder ist einfach nur das deutsche Wort “Rad” gemeint?
Januar 29th, 2016 at 12:38
1) RAD ist die Abkürzung für was bestimmtes.
2) Ich entschuldige mich, daß ich Dir @matrixmann nicht vermitteln konnte, daß ein Geschäft, das Mitarbeiter auf Lohnarbeitsbasis braucht/ hat/ benutzt, schon seit immer (wahlweise vielen hundert Jahren), ein Geschäft einer oder mehrerer Personen ist, die sich durch Ausbeutung auf Kosten anderer ein besseres Leben machen wollen, als sie es sonst hätten.