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Hat Bock auf Kanzler: Rainer L.

Nein, es geht nicht um Personen; ging es auch nie. Wenn ich hier jüngst das Eine oder Andere zu personellen Besetzungen im politischen Betrieb sage, dann aus den bekannten Gründen: Es gehört erstens zur Chronistenpflicht, zweitens die Symptome des Verfalls zur Kenntnis zu nehmen. Was derzeit an Geschacher und – nicht weniger interessant – Zögerlichkeit an den Drehtüren herrscht, hätte in anderen Zeiten Stürme ausgelöst.

Zunächst zur Prominenz: Uschi von der Leyen soll Juncker beerben. Das hatten wir schon, aber es ist im Gesamtpaket ein Element aus Korruption, der Belobigung von Versagern und ein Fanal der Ignoranz gegenüber allem, an dem die EU bereits krankt. Soll das die Antwort sein auf Brexit, Nationalismus und der Erosion sogenannter “Volksparteien”? Genialer Schachzug!

Wissen wie’s geht

Dann Christine Lagarde. Sie ist der Prototyp der Teflon-Politikerin. Erinnert sich noch jemand an Friedrich Zimmermann? Er ist noch immer die Benchmark für taktische Idiotie als jemand, der sich hat bescheinigen lassen, zeitweise dem Schwachsinn zu verfallen, um sich aus einem Meineid zu winden. Später wurde er Bundesinnenminister. Frau Lagarde als Superexpertin und Juristin hat es ihrerseits geschafft, sich durch Ahnungslosigkeit rauszureden, in einer Sache, in der es um schlappe 400 Millionen Euro ging.

Top Star in der neuen Garde ist Josep Borrell, der mit 72 noch rüstig genug ist, EU-Außenbeauftragter zu werden. Der feine Herr weiß, wie man sich Privilegien zunutze macht. Das muss ja nicht immer legal sein. Auf Fragen, die ihm nicht behagen, reagiert er mit einer Mischung aus Arroganz und autokratischer Gesinnung. Welche Fragen man ihm zu stellen hat, will er gern selbst entscheiden. Was soll’s, immerhin betrachtet er Russland als Feind und China als Bedrohung. Das qualifiziert.

Wer will nochmal

Derweil ist die Kanzlerin eine Lahme Ente, die auch noch dauernd zittert, aber das ist sicher nur Wodkamangel. Jedenfalls ist der Umgang mit ihrem Gesundheitszustand transparent wie seit Breschnews Zeiten nicht mehr. Sie ist ja unersetzlich. War die Szene je derart abgerockt, dass niemand Kanzler werden wollte? Dass es auch niemanden gibt, den die Wähler® wollen würden? Ich bin dann ja für Friedrich Merz, denn je dicker es kommt, desto größer der Schmerz, und es wird vielleicht Zeit, endlich irgendetwas zu merken.

Sehr geil übrigens auch und sehr am Rande, was Johanna von Thunberg so zu erreichen droht. Sogenannte “Wirtschaftsweise” haben dolle Ideen wie die, Öl und Sprit zu verteuern. Dann können die Mieter sich schnell neue Heizungen einbauen lassen und die subventionierten Pendler sich fix Elektroautos kaufen. Oder eben frieren und mit dem überteuerten ÖPNV zu spät kommen. Den Rest regelt wie immer der Markt® durch – tadaa! – Emissionshandel. Kurzum: Alles wie gehabt, das haben wir schon immer so gemacht und sonst könnte ja jeder kommen.