Die Ernte der Mainstream-Medien
Posted by flatter under journalismus , vt[82] Comments
27. Okt 2014 16:00
Die Ernte des Qualitätsjournalismus ist reich. Ich nenne ihn bekanntlich gern Q-Journalismus oder gleich Kuhjournalismus, aber wer sich intensiver mit der jüngeren Geschichte dieses Berufsstands beschäftigt, für den ist schon das Original ein Schimpfwort. Unabhängigkeit? Gibt es nicht. Die einen arbeiten für Medienkonzerne, die wiederum von privaten Geldgebern abhängen. Die anderen arbeiten für eine von Parteiinteressen durchseuchte öffentlich-rechtliche Firma. Alle treffen sie sich in Zirkeln, die wiederum politisch-industriell geprägt sind und vor allem als “transatlantische” Karrieren machen oder sie beenden.
Als Begleitmusik läuft das Requiem auf die Auflage, es wird immer weniger verkauft und gelesen. Wenn überhaupt, ist Boulevard angesagt, von dem echte Journalisten früher wussten, dass das der Rinnstein ist, in den sich ergießt, was ernsthafter Journalismus sprichwörtlich ausscheidet. Nachwuchs kann man sich nicht leisten, Freiheit schon gar nicht, und so nagen längst jene, die sich nicht in den Hierarchien nach oben buckeln konnten. am Hungertuch. Freie Journalisten dürfen bestenfalls noch auf Nebeneinkünfte hoffen, was sie wiederum noch abhängiger macht.
Das muss der Leser nicht wissen
Nebenher hat sich die gefühlte Elite zu einem Pool von Adabeis entwickelt, die sich in Hinterzimmern von der nächst höheren Scheinelite erzählen lassen, was sie berichten dürfen. Heraus kommt eine dumme Propaganda, die obendrein auch noch dauernd auffliegt. Ihre Verwalter werden für dieses gekonnte Versagen mit Preisen ausgezeichnet.
Das ist vordergründig eine Chance für die Alternativen, die wirklich Unabhängigen und meist Unbezahlten. Ihre Kritik am “Mainstream-Journalismus” war wichtig und richtig. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob man das heute noch sagen kann. Obwohl viele inzwischen wissen, dass vieles von dem, was früher als Verschwörungstheorie galt, sich als wahr herausgestellt hat, wird die Kritik am Mainstream nicht präziser, im Gegenteil: Es tummeln sich so viele Spinner und Hetzer im Pool einer angeblichen Medienkritik, dass durch die Rostlöcher im Mainstream nicht klares Wasser, sondern braune Brühe einsickert.
Wenig Hoffnung
Wenn Leute wie Jebsen und Ulfkotte zu Heroen einer vorgeblich medienkritischen Alternative werden, ist der Totalschaden perfekt. Es wird dadurch nicht einfacher, sondern noch einmal schwieriger, Wirklichkeit zu beschreiben und Probleme zu analysieren. Was dagegen hilft, ist nicht allzu viel.
Ausgerechnet jene Tugenden nämlich, die sich der Journalismus noch heute auf die Fahnen schreibt, um sich damit den Hintern zu wischen: Sich mit keiner Sache gemein machen zum Beispiel. Zusammenhänge herstellen, Hintergründe beleuchten zum Beispiel. Eine eigene Sicht entwickeln und deutlich machen, wie man dazu kommt. Vor allem aber mehr Fragen Stellen als Antworten geben. Daran erkennt man wahre Unabhängigkeit, das ist der Kern der publizistischen Haltung, die sich keine Ideologie leisten kann: Es gibt niemals eine letzte Frage und schon gar keine Antwort darauf.
Oktober 27th, 2014 at 16:45
Was ernten sie denn nun eigentlich – außer Geld?
Oktober 27th, 2014 at 16:55
Sauce.
Oktober 27th, 2014 at 16:58
Die Sauce zum Quatsch. Schön!
Oktober 27th, 2014 at 17:34
Was regst du dich auf? “Wir stehen im goldenen Zeitalter des Journalismus”, und der deckt umgehend auf: Geheimer Machtplan: Wie die SPD Merkel stürzen will. Ist doch alles bingo, oder?
Oktober 27th, 2014 at 18:37
“im Gegenteil: Es tummeln sich so viele Spinner und Hetzer im Pool einer angeblichen Medienkritik, dass durch die Rostlöcher im Mainstream nicht klares Wasser, sondern braune Brühe einsickert.”
Irgendwie ist das doch bei allen “Verschwörungstheorien” ein Muster. Nehmen wir doch 9/11 als Beispiel: Ich lehne mich wohl nicht zu weit aus dem Fenster mit der Behauptung, dass nicht alles so war, wie von der Regierung dargestellt wurde. Möchte man sich als Mensch – der sein Weltbild aus Mainstreammedien übernimmt – damit befassen, so stößt man auf die wildesten Geschichten von “no-plainern”, über religös motivierte Spinner die den Teufel im Rauch gesehen haben. Das kann man halt nicht ernst nehmen und lässt die meisten abwinkend feststellen: Nur Spinner beschäftigen sich mit 9/11.
Nach einem aufdecken, dass es dort nicht mit rechten Dingen zugeht kann das Ziel der Verschleierung seitens der Regierung nur lauten möglichst viele Spinner zu Übertreibungen anzustiften, um das ganze Thema ins absurde zu ziehen.
Übertragen auf die Medien heisst das: Wenn man schon der Überzeugung ist, das die Medien von “höheren Scheineliten” gelenkt werden, wieso geht man dann nicht auch den konsequenten nächsten Schritt, anzunehmen, dass auch deren Kritiker (jedenfalls die im Zitat angesprochenen) ebenfalls von diesen Scheineliten gelenkt werden. Auf diese Weise fängt man doch bestimmt nochmal einen großteil der skeptiker, die dann diese “Scheinkritiken” lesen, und sich hinterher denken, ach naja wenn das alles ist….
Oktober 27th, 2014 at 18:51
” kann das Ziel der Verschleierung seitens der Regierung nur lauten möglichst viele Spinner zu Übertreibungen anzustiften, um das ganze Thema ins absurde zu ziehen.”
Das ist in der Tendenz auf jeden Fall richtig, gerade deshalb ärgere mich darüber, wenn ernstzunehmende Zeitgenossen auf solchen Spuk hereinfallen.
Oktober 27th, 2014 at 21:24
“dass durch die Rostlöcher im Mainstream nicht klares Wasser, sondern braune Brühe einsickert.”
Danke für diesen Halbsatz:
Mit so wenigen Worten den aktuellen Zeitgeist beschrieben.
Oktober 27th, 2014 at 23:35
Ich schließe mich #7 Wollis Dank an.
Tut gut, Vernunft zu lesen.
Anzumerken bleibt vielleicht noch, daß deshalb braune Brühe einsickert, weil davon so viel mehr unterwegs ist (als klares Wasser).
Leider.
Oktober 28th, 2014 at 08:59
An einem Jebsen oder Ulfkotte ist ja nicht alles falsch. An dir übrigens auch nicht. Die Wahrheit hat keiner gepachtet und zwar in Hinsicht auf Irrtum und Irreführung. Die interessante Frage wäre ja, warum Irrtrum und Irreführung zwei von außen unterscheidbare Dinge sein sollten (die Wahrheit dazu ist nur im Kopf des Schreibers – wenn überhaupt) und in sofern zwei unterschiedliche Herangehensweisen nötig wären – von einem kritischen Standpunkt natürlich aus betrachtet, nicht von einem dummen Standpunkt aus betrachtet.
Ein Jebsen versucht mit seinem “wir sind weder links noch rechts” die alte Dritter-Weg-Nummer, aber immerhin ist Teil seines Narrativs, dass man Medien nicht trauen kann (was dann letztlich impliziert, dass man auch ihm nicht trauen kann).
In sofern finde ich Herrn Jebsen deutlich eher zu ertragen, als unsere Standard-Massen-Medien, die ja in der päpstlichen Unfehlbarkeit verharren.
Die Gemeinsamkeit aller (vorgeblich) kritischen Medienmacher ist ja, dass man Medien nicht trauen kann. Dieser Kern verfestigt sich aus meiner Sicht nachhaltig und daher kann ich auch Ulfkotte und Jebsen und wie sie alle heißen, viel abgewinnen.
Diese Leute führen nicht zum Ziel, aber sie sorgen wenigstens dafür, dass die Leute loslaufen.
Oktober 28th, 2014 at 10:17
An Irreführung ist ja auch nicht alles falsch. Sorry, solche Argumente verlangen eigentlich einen Godwin. Die “Standard-Massen-Medien” sind strukturbedingt so. Ein Jebsen macht auf Medienkritik und hält dann krude Vorträge wie ein Guru, genau diese Blut-und Wald-Metaphorik eben wie die Rechten seit eh und je. Wenn das die Alternative ist, will ich keine. Ulfkotte himself ist Gründer einer rechtsextremen Partei und glühender Islamhasser. Was genau ist an dem jetz akzeptabel? Nee, da habe ich bedarf, mich schärfstens abzugrenzen.
Oktober 28th, 2014 at 10:49
@ Flatter.
Bezüglich Jebsen. Ohne “Schrammschen” Zorn geht es nun mal nicht mehr. Mit Distanziertem Zynismus ala Dittfurth erreicht man leider nur…Distanzierte Zyniker.
Jebsens leidenschaftliche Art zu Reden und sein Hang zu schlechten Metaphern übertönt den löblichen Inhalt.
Und beim Inhalt seh ich keinen großen Unterschied zwischen dir und Jebsen.
Woher also diese Angst vor der Verpackung?
Wenn ich einem politisch ungebildeten Menschen einen deine Texte zeigen würde. Voll mit Anspielungen, versteckter Satire, die nur Leute verstehen, die ähnlich sozialisiert wurden wie der Autor.
Wieviel Verständnis kann man da erwarten?
Genau : “HÄH? Ich raff nix?”
Jebsen passt seine Sprache dem Publikum an.
So wie er es macht, darüber bin ich auch nicht zufrieden. Zu Oberflächlich, zu schematisch. Zu wenig Information. Zu Reißerisch.
Aber nun ja…Es ist ein Start. Und seine Interviews sind großartig.
PS:
Schon mal ein Video der amerikanischen Comedians George Carlin oder Bill Hicks gesehen? Da ist die Leidenschaft, der Zorn, vor der sich der Deutsche Linke so sehr fürchtet.
https://www.youtube.com/watch?v=gDW_Hj2K0wo
Oktober 28th, 2014 at 10:50
“Beim Inhalt seh ich keinen großen Unterschied zwischen dir und Jebsen”
Dann schreibe ich offenbar zu kompliziert. Ich könnte jetzt auch beleidigt tun.
Auch deine Argumente sind so klobig, dass ich damit nichts anfangen kann. Du nimmst nicht einmal zur Kenntnis, dass es für mich sehr wohl entscheidende Unterschiede zwischen Links und Rechts gibt – oder sieht der Jebsen das jetzt auch so? Die Waldmetapher ist nicht bloß Metapher, sie ist Inhalt. Die Form ist immer auch Inhalt. Jebsen ist Antidemokrat, ich bin das entschiedene Gegenteil. Was redest du da?
p.s.: “indignation market” – yo, das ist es, was Jebsen bedient, übrigens auch die AfD and such crap.
Oktober 28th, 2014 at 10:51
vor ungefähr oder so fünfundvierzig jahren habe ich mir mal den spaß erlaubt, mir die freiheitlichdemokratische presse in ihren ersten jahren anzuschauen. also alles, was damals so en vogue war. zeitungen, zeitschriften (“illustrierte”, die, aus heutiger sicht, sehr dürftig illustriert waren). bemerkenswert: die konstanz dessen, was sich seit 1919 (das ist, mehr als 1933, das entscheidende datum)erhalten hat. dieser nahtlose übergang von lügen, schwindel, erfinden, paktieren — was ja nun “einfach nur” die deutsche realität nach dem 10. mai widerspiegelt. nazis hier, nazis da, nazis oben, nazis unten, nazis rechts, nazis links. deutscher größenwahn zwischen sonntagslügen und wochentagsleugnen.
es hat in deutschland (ost west mitte norden oben links rechts) niemals auch nur den versuch zu einer demokratie gegeben. wo wir heute sind, ernten wir die früchte von fünfuhrfündvierzig und finden das und uns ganz ganz toll.
machen wir doch endlich mal wieder nen richtigen krieg. derdeutschesoldatistderbestederwelt.
als hoffmann auf helgoland saß, heine in paris: da gab es deutschland nicht, aber es saß in den köpfen. nicht hoffmanns, nicht heines, aber denen der xenien. heute leben wir da und finden uns toll.
di deaque omnes!
Oktober 28th, 2014 at 11:53
@ Flatter
Mir liegt es fern dich zu beleidigen.
Und nein, Form ist eben nicht nur Inhalt.
Form ist Anpassung. Anpassung an den Bildungsgrad meiner Leser. Anpassung an die Sprache meiner Leser.
Das Wichtigste beim Schreiben ist “Clarity”.
Und die geht der linken Szene in Deutschland ab. Wenn ich einen Flyer einer linken FriedensBewegung in die Hand nehme lese ich keine Sprache für jedermann…Ich lese verschwurbelten Code. Die schreiben nicht um neue Leute ins Boot zu holen. Die schreiben um sich selbst zu bestätigen. Sich abzugrenzen. Sie schreiben ausschließend, nicht vereinnahmend. Unterschiede betonend, Gemeinsamkeiten negierend.
Ich fühle mich von so einer Art zu schreiben abgestossen.
Jebsen schreibt, wie jemand der mobilisieren will.
Kann man ihm das vorwerfen?
Du schreibst für dich und deine Klientel. Du schreibst Code. Du setzt Verständnis zwischen den Zeilen vorraus.
Jebsen schreibt auf den kleinsten Nenner.
Vielleicht ist diese Art der Spaltung das ne europäische Sache. Habe in Südamerika gelebt. Da ist es bedeutend einfacher sich auf einen gemeinsamen Nenner zu einigen.
“Du bist arm. Ich bin arm. Hey Lets be Amigos. Ob wir Hombres werden, wird sich mit der Zeit zeigen.”
Wenns net zu lang wird: Ich unterfütter mal mein Argument bezüglich Inhaltliche Parallelen zwischen dir und Jebsen. Das sind nicht nur ein paar Textstellen. Das zieht sich wie ein roter Faden.
Du schreibst zum Journalismus:
“Unabhängigkeit? Gibt es nicht. Die einen arbeiten für Medienkonzerne, die wiederum von privaten Geldgebern abhängen. Die anderen arbeiten für eine von Parteiinteressen durchseuchte öffentlich-rechtliche Firma. Alle treffen sie sich in Zirkeln, die wiederum politisch-industriell geprägt sind und vor allem als “transatlantische” Karrieren machen oder sie beenden.”
Jebsen schreibt am zweiten Februar 2013 über Pressefreiheit (by the way er beruft sich dabei immer wieder auf das Propagandamodell der rechten Sau Chomsky ;)):
http://kenfm.de/blog/2013/02/02/innere-pressefreiheit/
“Wer z.B. über die Machenschaften von Rüstungskonzern X berichtet, muss sich nicht wundern, wenn die Anzeigen, mit denen das Blatt hauptsächlich finanziert wird, in den Keller gehen. Aber wieso? Man macht doch Werbung für Pharma-Produkte, Reifen oder Autovermieter, Waschmittel oder eine ganz bestimmte Lebensversicherung. Genau. Und alle diese Firmen befinden sich unter dem selben Konzerndach wie eben dieser Rüstungsgigant, der zuvor kritisch unter die Lupe genommen wurde.
Und in Deutschland? In Deutschland hat das Zeitungssterben massiv an Fahrt aufgenommen, und es teilen sich im Kern vier Big Player den gesamten Meinungsmarkt.
Und was ist mit den Gazetten, die noch „frei“ sind? Die werden unterwandert, indem man sie sukzessive mit Mitarbeitern „versorgt“, oder aber, indem man darauf vertraut, dass sie sich selber dem gelenkten Mainstream anschließen, um zu überleben. Wie das? Nun, vom Mainstream geht ein Sog aus. Wir kennen das aus dem Fernsehen. Wenn RTL ein neues Format erfindet, dauert es nicht lange, und alle, ausnahmslos alle, Sender, auch die „alternativen“, ziehen nach und präsentieren eine GEZ-finanzierte Kopie. Das tun sie nicht aus Überzeugung, das tun sie wegen des Quotendrucks, den es Dank der Rundfunkgebühr in Wahrheit gar nicht gibt. Die GEZ-Finanzierten könnten es sich leisten, sogar unter Ausschluss der Öffentlichkeit zu senden. Sie könnten sich, wie ARTE oder 3SAT, ausschließlich auf TOP QUALITÄT, TOP JOURNALISMUS und TOP UNTERHALTUNG konzentrieren.
USW.
doppelten inhalt gelöscht, säzzer.
Oktober 28th, 2014 at 13:17
@ algore: Sorry, die Feststellung, dass es scheiße ist und weh tut einen gebrochenen Arm zu haben ist keine sonderlich schwere Erkenntnis. Da kann jeder drauf kommen.
Entscheidend ist, was ich aus dieser Erkenntnis schließe. Den Arm amputieren? Mir in den Fuß schießen, damit ich nicht mehr an den Arm denken muss? Meinem Kollegen den Arm brechen, damit der es genauso scheiße hat? Oder vllt doch den Arm eingipsen?
Und genau hier liegt der Unterschied zwischen flatter und Typen wie Jebsen. Die Erkenntnis, dass Großkonzerne nicht ganz so supi sind, ist jetzt nicht gerade kennzeichnend für einen brillanten Geist. Und was folgert man dann daraus?
Hier auf feynsinn habe ich noch nie irgendwas braun schimmerndes gelesen. Und die Sprache hier ist auch nicht “kodiert”, nichtmal sonderlich akademisch. Sie erfordert allerdings schon die Fähigkeit, Sätze grammatikalisch richtig zu verstehen. Da oben schreibt flatter z.B., dass Form immer auch Inhalt ist. Und nicht nur Inhalt. Wenn man sowas zu lesen nicht auf die Reihe kriegt, dann sollte man sich evtl. mit Bewertungen à la “an den Bildungsgrad der Leser anpassen” zurückhalten und sich vielleicht mal um den eigenen Bildungsgrad kümmern.
Wenn man sich als Schreiber darauf beschränkt, so zu schreiben, dass selbst Leute, die einfachste Zusammenhänge im Satz nicht erkennen können, das noch verstehen, dann bleiben einem Parolen. “Ausländer raus” oder “Der Jude ist schuld” z.B..
Oktober 28th, 2014 at 13:22
“der Wald produziert keinen Müll! Und die Zugvögel, die schaffen es jedes Jahr nach Afrika! Wenn die das demokratisch organisieren würden, kämen sie nur bis Sylt! Nein, die kommen bestens ohne Demokratie zurecht. ”
Das ist keine “einfache sprache”, das ist Demagogie.
Oktober 28th, 2014 at 13:30
Bizarre Früchte wie das folgende sind kein Zufall, sondern exakt die Folhe mangelnder Abgrenzung und oberflächlicher Kritik:
“Derweil wird in sozialen Netzwerken auch zur Teilnahme von Hooligans an einer Demonstration vor dem Berliner Reichstag aufgerufen. Wie berichtet, wurde dazu keine eigene Demo offiziell angemeldet. Hooligans und Neonazis sollen sich stattdessen einer bereits angemeldeten „Friedensdemonstration“ anschließen, zu der Verschwörungstheoretiker und „Reichsbürger“ aufrufen. Mehrere Initiativen haben inzwischen Gegendemonstrationen angemeldet.”
Quelle
Oktober 28th, 2014 at 13:48
In Dresden hat diese Demo bereits Stattgefunden, nur Ohne Hools (und ohne Gegendemo) und sehr viel Applaus von Sat1 bekommen, der dort in so lustigen Werbemagazinen wie dem Frühstückfernsehen nochmal bestätigt wurde…
Oktober 28th, 2014 at 14:08
@ Amike
Warum so persönlich?
Du schreibst:
“Wenn man sich als Schreiber darauf beschränkt, so zu schreiben, dass selbst Leute, die einfachste Zusammenhänge im Satz nicht erkennen können, das noch verstehen, dann bleiben einem Parolen. “Ausländer raus” oder “Der Jude ist schuld” z.B..”
Es gibt noch andere Parolen, als die von dir Genannten.
Und Natürlich ist das hier kodiertes Schreiben. Und dabei beziehe ich mich weniger auf die Kompliziertheit der Grammatik als sprachlichen Habitus. Und der ist eindeutig exklusiv.
Nur politisch gebildete Menschen verstehen die Nuancen und Anspielungen in Blogs wie diesen hier. Die meisten meiner “normalen Mates” würden hier keinen Satz richtig einordnen können.
Das will ich gar nicht als Kritik verstehen. Der Stil Flatters ist toll. Deswegen komme ich ja her.
Aber… sind die Texte hier zur Mobilisierung gedacht. Nein? Sie analysieren. Sie geben theoretische Lösungsansätze. Das ist toll. Das ist aber auch alles.
Und welche Lösungsansätze seites Jebsens triefen denn vor brauner Sauce? Etwa hier:
http://kenfm.de/blog/2014/10/20/bahnstreik/
Wo er zur Solidarität mit den Lokführern aufruft? Zu einem Generalstreik nach französischem Vorbild? Das soll AFD sein? Ich bitte euch.
Natürlich benutzt er eine gewisse Dramaturgie. Setzt sich in Szene. Stösst etwa das sauer auf?
Jebsen spricht in der Ich-Form. Bringt seine Tochter ins Spiel. Er macht das Politische an seiner Person als wütenden Bürger nachfühlbar.
Sorry. Diese Techniken wurden zwar immer wieder von Rechten missbraucht, aber politisch rechts ist das nicht.
Das ist das Einmaleins des lebendigen Schreibens.
Die Sprache in linken Blogs ist tot. Sie ist analytisch, theoretisch und langweilig. Das Leid der Menschen, ihr Zorn wird abstrahiert. Sie berührt einen nicht.
Und da sind mal wieder die Anglo-Saxen den Deutschen einen Schritt vorraus.
Russel Brand zum Beispiel. :
https://www.youtube.com/watch?v=ALEaAAU3KAE
Hier gehen Humor, Ratio und Emotion Hand in Hand. So erreicht man das “Herz” der Leute. So mobilisiert man .
Die Linke hier verlässt sich nur auf die Ratio.
Es ist ja alles so logisch. Und trotzdem geht keiner auf die Straße.
Oktober 28th, 2014 at 14:17
Naja, Amike, das stimmt so nich ganz, kodiert kannste übersetzen mit kontextspezifisch und das haut denn auch bedingt hin als Vorwurf, nämlich so weit, wie man selbst bemüht is, dem Kontext gerecht zu werden.
Oktober 28th, 2014 at 14:32
@ algore85: Lass ma, Jebsen is kein Bill Hicks, auch kein Russel Brand, not even close. Nimm dir z.B. das, was Russel in deinem Link da macht, und analysier die Sprache von Jebsen. Zuviel Handlungsanweisung, Sendungsbewusstsein, Denkschablonen, bei aller richtiger Beobachtung und schlechtem Humor. :D
Oktober 28th, 2014 at 14:34
@ cb: Kodiert verstehe ich als verschlüsselt, bzw. exkludierend. Flatter schreibt nicht exkludierend, er enthält sich weitgehend einer akademischen Sprache, obwohl ich überzeugt bin, dass er die durchaus auch drauf hat. Nämlich genau deshalb, weil er Zusammenhänge aus dem akademischen Kontext (das Geschreibe hier ist ja durchaus in einen theoretischen Hintergrund gebettet, auch wenn das hier nicht in jedem Artikel raushängt) in nachvollziehbarer Sprache darstellt. Dass dabei ab und an die Fähigkeit Humor zu verstehen abverlangt wird, ist zwar eine Zumutung, aber wohl nicht zu vermeiden ;-)
@ algore: Mein Kommentar war nicht auf der persönlichen Ebene. Wenn du dich persönlich davon angegriffen fühlst, dass ich dich darauf hinweise, dass du etwas falsch zitiert – und dich weiterführend dann auf das falsche Zitat bezogen – hast hast, dann ist das nicht mein Problem. Das Geseier vom Jebsen werd ich mir jetzt nicht im Einzelnen vornehmen um dir Belegstellen zu liefern. Vllt hat ja jemand hier direkt was zur Hand, was er verlinken kann.
P.S.: Russell Brand ist ein Idiot, viel guter Wille zwar und als rechts würd ich den nicht bezeichnen, aber einen Hang zu kruden Theorien hat er allemal.
Oktober 28th, 2014 at 14:37
@ Amike: Anders, das ist viel basaler zu verstehen, so wie sich Sprachgewohnheit in der Kirche von der im Gerichtssaal von der auf der Straße unterscheidet. Und zu Russel – ich kenn zwar jetz nur das eine Video von dem – aber so komplett abqualifizieren bei der positiven Grundtendenz, die du da benennst, das geht schon leicht in die Richtung, die algore85 kritisiert.
Oktober 28th, 2014 at 14:53
@ cb: Aha. Und was nutzt mir eine Sprache, in der alles unverständlich ist, was nicht dem, was ich schon hundertmal selbst gesagt habe, entspricht? Nach deiner Definition ist jeder Text, der mir irgendeinen neuen Blickwinkel liefert oder Zusammenhänge erläutert, kodiert und damit unzugänglich.
Es gibt Menschen, die machen sich die Mühe, etwas verstehen zu wollen, was ihnen noch nicht von Anfang an klar war. Das nennt man “Lernen”. Leider kann oder will das nicht jeder. Ich bin zwar pessimistisch, aber dann doch nicht so, dass ich Sprache jegliche Möglichkeit, die Welt zu durchdringen, absprechen würde.
Oktober 28th, 2014 at 14:54
O.o
Ma langsam, ich sachte genau das, was du mir grad entgegenschleuderst – “wie man selbst bemüht ist, dem Kontext gerecht zu werden” – aka lernen. Ick habe “kodiert/unzugänglich” nie verwendet, sondern versucht, den entsprechenden Eindruck mit einer recht unstrittigen Erkenntnis zu erklären. Zudem, da sich all diese Sprachsituationen unterscheiden, heißt das ja auch, dass wir Menschen das eben durchaus können.
Oktober 28th, 2014 at 15:11
@flatter: Jebsen mag sich selbst ein bisschen zu sehr. Mangelnde Kritikfähigkeit kann man ihm daher vorwerfen, genauso wie eine Spur zuviel Pathos.
Man kann ihm auch vorwerfen, dass er die Strukturen nicht richtig versteht, um die es hier geht und die Nr. mit dem dritten Weg bringt. Das kann man auch der SPD vorwerfen, ohne gleich braune Sosse zu rufen.
An dem einen Satz mit der Demokratie, den ich selbst gehört habe, möchte ich mich nicht aufhängen, denn solche Thesen kenne ich von ihm sonst nicht und daher würde ich darauf drängen diesen Satz mit ihm zu diskutieren, wie er ihn gemeint hat. Er hat übrigens soviel Material über viele Jahre veröffentlicht, dass man seine Ansichten ja relativ umfangreich nachhören/lesen kann.
Den Satz mit der Irreführung und dem Godwin-Award sortiere ich übrigens auch unter vorschnelle Verurteilung.
Tatsächlich ist mir persönlich erstmal weniger wichtig, welche Intentionen jemand hat, denn die verstecken sich eh hinter der Stirn. Ich muss bei jedem dagegen immer auch von Irrtümern ausgehen. Welchen Unterschied macht es, ob jemand absichtlich oder versehentlich eine gewisse Politik vorantreibt?
Die Unterstellung, dass man dem einen das ausreden könnte? Vielleicht? Das ist doch ein rein spekulativer Bereich, in den man sich begibt, man könnte auch sagen transzendenter oder spiritueller Bereich. Das ist doch ein völlig subjektives Konstrukt, das Schaf, was vom Wege abgekommen ist. Darüber kann man ohne Ergebnis jahrelang bei einer Person diskutieren. Ich halte das für eine falsche Herangehensweise.
Mir ist lieber, dass ich auf die konkreten Wirkungen schaue, ob das nützlich ist oder nicht. Da sehe ich bei Jebsen mehr Nutzen als Schaden. Ich nehme an, du siehst du das andersherum.
Wo siehst du denn den Schaden und den Nutzen von Jebsen und wie wertest du den jeweils im Verhältnis zueinander?
Oktober 28th, 2014 at 15:18
Russell Brand als Idiot abzukanzeln oder gar “rechts” einzuordnen, was “cb” nicht einmal angedeutet hatte, )nur mal so ganz nebenbei) ist Unsinn.
Sicher wird hier in diesem Forum auch “kodiert” geschrieben um einmal diesen Begriff zu gebrauchen.
Viele Beiträge und Kommentare, wie schon von “algore85″ erwähnt sind zwar erst einmal verständlich, aber es erfordert des öfteren ein inhärentes Grundwissen geschichtlicher und politisch-philosophischer Zusammenhänge die dem Normalbürger weitestgehend unbekannt sind.
Oktober 28th, 2014 at 15:26
Das mit Russel und nich rechts bezog sich darauf, dass algore85 eine Ähnlichkeit Russels zu Jebsen aufgebaut hat (oder ich das so interpretiert habe), und bei einem entsprechenden Urteil über Jebsen, dass dieses nich auf jenen abfärbe. Junge, Junge, wir produzieren schon wieder einen Salat hier. :D
Oktober 28th, 2014 at 17:14
@algore85 (19): Ich finde es müßig, Diskussionen zu führen, in denen die Argumente des Gegners nicht berücksichtigt werden. Du kannst 1000 Zitate ohne braune Sauce finden, entkräftet das in irgendeiner Weise die kruden Ansichten, die er bei anderer Gelegenheit äußert? Das ist keine Argumentation.
@oschad: Nutzen und Schaden sind nicht so meine Kategorien, aber siehe oben: Ich will nichts mit Antidemokraten zu tun haben, die sich zu kleinen Führern aufschwingen und sich obendrein antisemitischer Rhetorik bedienen (ja, das hat er. auch in der vollständigen Version des von Broder veröffentlichen Zitats). Dass da die kakcbraunen auf dem Fuß folgen, ist nur logisch. Wem das nützt, dürfte klar sein.
Das soll aber hier kein Jebsen-Thread werden. Ich will – und daher habe ich auch Ulfkotte genannt – darauf aufmerskam machen, dass aus dem Schwung einer vermeintlich berechtigten Medienlkritik publizistische Auswürfe entstehen, die keinen Deut besser sind, sondern mindestens ebenso tendenziös, einseitig und alles andere als aufklärend. Die Frage war, was dagegen hilft, und mir fällt nichts anderes ein, als der bessere Journalist zu sein. Das ist mein Thema.
Oktober 28th, 2014 at 20:33
@ Osch@ad
Volle Zustimmung zu deinem Beitrag.
@ Flatter
Ähm Ja.
Das Problem ist nur, die braune Sosse, auf die du dich bei ihm beziehst macht ungefähr 0,1 Prozent seiner Arbeit aus. Und ob sich sein von dir unterstellter “Führer-Charakter” in genau diesen Zitaten in all seiner Wucht offenbart? Na ja. Bei dieser Personalie bleibt man gespalten. An ihren Taten soll man sie messen, oder?
@ Amike
“Russell Brand ist ein Idiot, viel guter Wille zwar und als rechts würd ich den nicht bezeichnen, aber einen Hang zu kruden Theorien hat er allemal..”
Na, wenn du meinst. Die Schubladen sind mal wieder weit geöffnet.
@CB
Ne. Ich stelle Jebsen nicht mit Leuten wie Hicks auf eine Stufe. Da wird er nie hinkommen. Der ist völlig humorfrei.
Oktober 28th, 2014 at 20:40
Was ist “semitisch” und was “demokratisch”?
Oktober 28th, 2014 at 20:42
@algore85: Wenn bei mir braune Sauce 0,1% ausmacht, habe ich komplett den Verstand verloren. Was ist das für eine hirnrissige Rechtfertigung? Da muss einer nur genug schwätzen, dann darf ihm auch mal der rassistische Dreck aus der Lucke suppen? Wer so etwas daher labert, ist in meinen Augen ein Faschist, da kann er noch so viel anderes krudes Zeug labern oder auch mal etwas, das vernünftig klingt. Das ‘passiert’ einem nicht, wenn man nicht man so denkt.
Damit ist das Thema Jebsen für mich jetzt auch abgeschlossen.
Oktober 28th, 2014 at 23:57
Lass mal netzwerken meint der kiezneurotiker und ich folge seiner aufforderung gerne, sind ja manchmal auch kulinarisch echte perlen dabei, dann lese ich hier text und kommentare und schon folgt eine assoziation der anderen, das grundthema fäkalisch variierend, um endlich wieder beim kiezneurotiker zu landen und den dort gefundenen, passenden hinweis hier zu setzen. Aber der reihe nach und aufzählend:
„Q-Journalismus“ – Q-fladen
und
„Rinnstein“ – cloaca maxima
und
„braune brühe“ – in den faultürmen der medien produzierter faulschlamm
und
„um sich damit den hintern zu wischen“ – verursacht weitere schmerzen jenseits des kopfes
und
„Sauce“ – geistiger dünnpfiff
und
schaue auf das foto – wasserperlen an gras
et voila,
denke ich, das erinnert dich doch an etwas, da lässt sich doch die unter #1. gestellte frage, dank sei dem kiezneurotiker, beantworten und gleich noch illustrieren!? – Die presse erntet, was sie p(r)oduziert: klabusterbeeren und der klabusterbeerenwald, vulgo blätterwald, scheint trotz sinkender auflagen für die `von privaten geldgebern abhängenden, für diese arbeitenden medienkonzerne und für diese wiederum schreibenden adabeis´ bei fortschreitender konzentration noch ein ganz profitables geschäft zu sein.
Warum die ganzen und in der aufzählung? Ich wollte bezug nehmen (eine scheiß formulierung) auf deine letzten beiden sätze/zitate in „In Allah We Trust“.
Dem absurden lässt sich nur auf absurde art und weise begegnen – hallo sisyphos.
Wenn es die „aufgabe“ der propagandaschleudern ist, menschen im zustand des aufgebens, im zustand eines blöden, unbedingten und besinnungslosen klammerns an dem, was ist, zu halten, indem man ein existenz- und terrorzitterndes `dauergefühl der angst´ erzeugt/erhält und das ich mal im von fefe sarkastisch oft benutzten absurden “wir werden alle sterben” (natürlich werden wir das) zusammenfasse, dann kann ich dem, reminiszenz an die kurve, nur noch ein absurd donnerndes NA UND! erntgegenschmettern – mir doch egal; auch schon weit vor dem punkt, an dem man bemerkt, dass argumente nichts (mehr) bewirken, manchmal besser sofort, ohne überhaupt noch zu argumentieren – der verblüffung wegen, die, wie das lachen, mehr bewirken könnte als jedes argument, rein denkanstoßmäßig und im übrigen kann in bezug auf medien und journalisten (aus)lachen töten. (Ich sollte kürzere sätze schreiben.)
Das leben könnte einfach sein, folgte man der maxime: non cogito, ergo dumm und das tollste, diese erkenntnis benötigte man nicht einmal oder wie Benn mal schrieb:
“Dumm sein und Arbeit haben, das ist das Glück”. Aber hinter das `kritische cogito´ kann man nicht zurückfallen, dumm werden, im gegensatz zu irre werden, geht nicht – obwohl, kann man da sicher sein?—!.
Oktober 29th, 2014 at 00:03
Das obige war heute vormittag. Inzwischen ging die diskussion hier weiter – auha. Bei sätzen wie diesen hier zu Jebsen schlage ich die hände über dem kopf zusammen:
“Hier gehen Humor, Ratio und Emotion Hand in Hand. So erreicht man das “Herz” der Leute. So mobilisiert man.” (Das schmerzt.)
“Er macht das Politische an seiner Person als wütenden Bürger nachfühlbar.”
“Mir ist lieber, dass ich auf die konkreten Wirkungen schaue, ob das nützlich ist oder nicht.”
“Tatsächlich ist mir persönlich erstmal weniger wichtig, welche Intentionen jemand hat, …”
“Welchen Unterschied macht es, ob jemand absichtlich oder versehentlich eine gewisse Politik vorantreibt?”
Genau: wut, fühlen, herz und was fehlt? – denken, reflektieren, verstand, ohne vorbeter. Flatters einwurf „das ist demagogie“ trifft ins schwarzbraune. Man achte bei Jebsen nur einmal auf die häufige verwendung des wortes „wir“, mit der intention „fühlen“, „herz“, gemeinschaft. Unbegriffene, verstandeslose und angstgeleitete „kritik“ am bestehenden, die als empörung und wut, ohne weiteres reflektieren erscheint, wird in ein sammelbecken geführt, um politisch genutzt werden zu können. Die leute sollen nicht nachfühlen, sie sollen nicht einmal nachdenken und schon gar nicht sollen sie nachlaufen, sie sollen anfangen zu denken, sich ihres eigenen verstandes bedienen, denn das dieser vorhanden ist und aktiviert werden kann, das glaube ich noch immer. Das würde mir reichen.
Wo liegt der unterschied, ich bleibe in der gegenwart, zum Front National? Hier liegt die botschaft – schaut her, folgt uns, wir nehmen euch und eure ängste ernst – eines Jebsen, einer AFD und diese geister haben jetzt körper, die wird man nicht mehr los und ja, sie „befriedigen“ ein bedürfnis. Und nur weil von diesen einäugigen blindenführern vermeintlich `richtige´ fragen gestellt werden, verschließt man die augen vor diesen angstaufgreifern, im angesicht einer ohnehin schon faschistoiden entwicklung unter beteiligung der medien bzw q-journalisten, die Umberto Eco in einer rede im juli 2008 so beschrieben hat: „Nein, er (der faschismus) ist modern, raffiniert verpackt und wird mit pr verkauft. … aber der geist, der dahinter steht, die totale ausbeutung, die zensur, die mediengleichschaltung, die lügen, die unterdrückung und die angriffskriege … die realität … sind dieselben.“
Und alles wird in angst gearbeitet, demnächst dann in menschenfleisch – auch hier und es werden nicht salafisten usw. sein.
Jetzt ist mein sermon wieder länger geworden als gewollt – sorry. Aber ich höre nicht auf, ohne noch Karl Kraus auf euch loszulassen:
“Nebenbei bemerkt, schwärmen jetzt alle Kapitalkälber, alle Terrorzitterer, die den Sack und darum die Hosen voll haben und die wissen, dass ihre Sehnsucht nach den alten Zeiten ungestillt bleiben muß, für ein Königtum nach engl. Muster. Sie gleichen sich mit dem republikanischen Gedanken zu 50% aus. Offenbar ist der Hosenbandorden eine besondere Sicherheitsvorkehrung gegen die Folgeerscheinungen des »Bolschewismus«, der ihnen zumal dann unsympathisch ist, wenn er »schleicht« und sich infolgedessen zu einer andauernden Bedrohung auswächst, anstatt wie es sich gehört durch einen kurzen Hagelschauer des roten Terrors die Sonne des weißen heraufzuführen. Diese Gesellschaft ist natürlich in allen Ländern von der gleichen Wesenswiderwärtigkeit, man erkennt sie an den Reflexbewegungen und Gurgellauten der Eigentumsangst, die sie, wie manche Insekten einen übelriechenden Saft, von sich geben, sobald nur das Problem der Not an ihrem schäbigen Horizont auftaucht. Sie wollen vom Krieg »nichts mehr wissen«, es wäre denn, dass es ihn wieder herbeizuführen gälte oder dass sie als »Kriegsteilnehmer« gern auf die wilden Abenteuer im Etappenraum zurückblicken; und wenn neben ihnen ein Invalide verhungert, so trösten sie sich mit dem Gedanken, dass die Sanierung eben Opfer erfordert und zwar jene, die die Ruinierung übriggelassen hat. Denn es geschieht alles fürs Vaterland, welches eine praktikable Dekoration ist, bestehend aus zwei Teilen, dem Vorteil für die einen und dem Nachteil für die andern. Dies ist die Gesinnung, deren Urgemeinheit die Kraft hatte, alle Feindschaft aufzuheben und selbst die nationalen Gegensätze zu versöhnen. Aber wenngleich sie den Bürgersinn der ganzen Welt bezeichnet, am greulichsten zeigt sich die Naturfarbe doch in unseren Klimaten.”
Ach so: Jebsen mal abwandelnd: weichen stellen für den friedhof.
Ich hör ja schon auf.
Oktober 29th, 2014 at 00:44
@flatter: ich hab mir das Video nochmal angeguckt mit Demokratie und Zugvögeln. Das geht über 30 Minuten und ich tue mich wirklich schwer da zu finden, dass er die Leute gegen meine Werte versucht aufzustacheln mit subversiven Botschaften.
Unser Problem ist ja nicht nur das scheiße zu finden, was heute ist. Man muss es ja in einen konstruktiven Prozess schaffen. Herr Jebsen versucht es mit der Natur als Vorbild und verweist auf Zugvögel, aber auch auf Naturvölker mit den Hinweisen bezüglich Ressourcenverbrauch, Frieden und Müll, Abwesenheit von Herrschaft – der letzte Punkt ist finde ich sehr wichtig.
Man könnte dazu auch Anarchie sagen, er kann oder will das nicht entsprechend sagen.
Eine Demokratie ist ja tatsächlich eine Herrschaft und in einer Demokratie gibt es immer die, die sich nicht durchsetzen können, die beherrscht werden.
Ich würde behaupten, dass Herr Jebsen genau diesen Diskurs aufmacht. Ich täte mich jedenfalls schwer das als rechts einzustufen, wenn man Herrschaft abschaffen will.
Oktober 29th, 2014 at 07:52
osch@d: Jebsen hat von Natur mal sowas von keine Ahnung. Ein einziges Appelieren an einen romantisch verklärten Naturalismus. Da gibt es keinen Krieg? Ne, is klar … Fressen und gefressen werden. Keine Demokratie, keine Herrschaft? ‘Türlich nicht: das Recht des Stärkeren. Dazwischen streut er dann noch ein paar Punkte denen man auf den ersten Blick zustimmen kann, Ressourcen z.B. … schon mal gesehn was ein Heuschreckenschwarm so hinterläßt?
Die Nazis propagierten auch ein Naturrecht: das der Rasse. Erkämpft sich ein Löwe ‘nen neuen Harem, beißt er die Jungen seines besiegten Vorgängers tot. Platz schaffen für das eigene Erbgut. Zugvögel müssen nicht lange rumdiskutieren. Jo, ‘Schwarmintelligenz’, einer fliegt los, alle folgen. Wer nicht mehr kann krepiert irgendwann. Die ganze Scheiße könnte man noch ewig so weiter ausführen.
Übertragen wir das doch mal auf uns: Ich hab Bock mich zu ‘paaren’, nein, ich fühle ein natürliches Verlangen das dem Arterhalt dient. Gut, schnapp ich mir halt irgendeine Frau und los geht’s. Außer natürlich da gibt es jemanden, der mir die Fresse poliert und dann selbst ‘sein Erbgut weitergibt’.
Wer dabei nicht gefragt wird ist klar, oder? DAS ist Natur!
Wenn es das ist, woran sich die Menschheit in Zukunft orientieren soll, dann ohne mich. Btw: mal überlegt wie sowas bei >7 Milliarden gehen soll?
***
Jebsen will einen Diskurs aufmachen, ehrlich? Indem er von der Kanzel herab (jaja, er hockt da inmitten seiner ‘Jünger’, gibt sich als einer von Vielen, schon klar) ohne Punkt und Komma daherschwadroniert? Von einem Jubelsturm zum nächsten. Sieht so Diskurs aus?
Schau dir mal an wie diese “Montagsdemos” organisiert sind. Pure Macht. Ein paar wenige bestimmen wer da seinen Sermon verbreiten darf – natürlich nur die passenden Leute. Wer die Typen kritisch hinterfragt ist ‘fremdgesteuert’ von [VT nach belieben hier einfügen] und fertig. Dazu noch ein paar Esoteriker, Reichsbürger, und sonstige kognitive Vollverkacker.
Ein wunderprächtiges Sammelbecken für alle die die Schnauze voll haben, auch wenn die meisten nicht mal artikulieren können wovon eigentlich so genau. Super Lemminge denen man den größten Scheiß verkaufen kann. Und die Leute um diese “Montagsdemos” machen richtig Asche. Supportet uns, kauft T-Shirts, Bücher, Aluhüte!
***
Das Ganze war jetzt reichlich derb und nicht sehr höflich, aber mir kommt bei sowas halt das Kotzen. ‘Tschuldigung.
Oktober 29th, 2014 at 09:36
@Stony: Sehr schöner Kommentar – So sehe ich das auch. Wenn ich dem 10 Minuten zuhöre, dann weiß ich nicht mehr, was er gesagt hat. Ich merke nur, dass er es schafft, die Leute wütend zu machen. Er selbst sieht sich dabei als guten Rhetoriker. Ich halte ihn für einen Schwätzer, der nicht damit herausrücken mag, was er will. Er ertrinkt vor Publikum immer wieder in den Informationen, die er nicht verbinden kann. Die entstandenen Brocken kotzt er im Redeschwall auf den Tisch, was dann als Kritik wahrgenommen wird.
Wenn er dann mal jemanden interviewt, an dessen Namen er sichtbar zu wachsen versucht, kommt jedes Mal seine manipulative Art zum Vorschein, mit der er versucht, den Interviewpartnern Dinge in den Mund zu legen, die sie nicht gesagt haben.
Jeder, der ihm zuhört, sollte sich danach fragen: “Was habe ich jetzt eigentlich neues gelernt”. Die Antwort darauf sollte zur Einschätzung reichen.
Oktober 29th, 2014 at 10:21
@ R@iner: Nein, dein letzter Rat ist ganz falsch. Wenn du zuhörst und nix gelernt hast, dann liegt das eben an deiner eigenen geistigen Überlegenheit. Aber denk nur, was die weniger gebildeten Massen davon zu lernen hätten einself
Oktober 29th, 2014 at 10:47
@Amike: Die lernen dann halt, dass Israel an allem schuld ist. Und die Amerikaner. Und die Medien. Partizipation oder Emanzipation sind auch so furchtbar eckige Wörter, dass man sie besser gleich ganz weglässt, bevor sie noch das Mikrofon verstopfen.
Oktober 29th, 2014 at 11:04
Das Kapital ist schuld, also dieser Rockerfeller. Und dieser Commerz soll ja auch ein Jude sein!!1!
Oktober 29th, 2014 at 11:36
Ich habe mich bei obiger Gelegenheit noch einmal ein wenig umgeschaut. Was die letzten Kommentare hier ausführen, kann ich nur bestätigen. Das hier allein spricht Bände, und mir fällt jedes Verständnis dafür, dergleichen in die Nähe meiner Texte zu rücken.
Oktober 29th, 2014 at 12:03
Ich gehe mit, dass der Typ nicht weiß, wo er hin will bzw. dass er die Dinge nicht verbinden kann. Ich kann mich vieler Kritik anschließen, auch dass er sich versucht zu sonnen im Ansehen seiner Interview-Partner und lauter Suggestivfragen stellt bzw. sogar einfach mal das Interview übernimmt und in einen Vortrag verwandelt.
Vermutlich hat er ein völlig übersteigertes Selbstbewusstsein. Er ist gerne vorne, wird gerne beklatscht – eine Rampensau, die ihren eigenen Journalismus manchmal erdrückt.
Genug Gründe den Typen nicht zu mögen. Aber ich kann immer noch nicht folgen bei dem Versuch sein Hirn scannen zu können. Ich kann das nicht und ich bewundere die übernatürlichen Kräfte hier. Ich verstehe den Sinn übrigens der Übung auch nicht das zu versuchen.
Was folgert denn daraus, dass man das Hirn meinte scannen zu können? Was wäre denn, wenn man zum gegenteiligen Hirnscanergebnis gekommen wäre? Welchen Unterschied macht das in der Analyse des Gesagten?
Wenn man sich mit Jebsen nicht auseinandersetzen will, von mir aus. Das kann man aber auch ohne Hirnscans entscheiden, einfach so. Man braucht keine Verteidigung dafür vortragen, dass man meint, er wäre ein Neonazi. Man kann auch die Mahnwachen blöd finden, aus vielen offensichtlichen Gründen, wie Publikum, Massenwirkung, Sprecher die einem nicht gefallen, falsche Themen usw. Man muss keine bösen Menschen dafür dort verorten.
Ich verstehe diesen Eifer einfach nicht, warum man dort etwas Böses finden muss, irgendein vernichtendes Urteil erstellen muss. Das hat doch etwas Zwanghaftes oder?
Ich empfinde das als Wandel im Magischen/Religiösen, der Versuch hinter die Stirn zu gucken. Die Gedankenpolizei findet offenbar auch in linken Foren ihre Befürworter.
Oktober 29th, 2014 at 12:49
Du redest wirren Unsinn. Du bist derjenige, der sich nicht – inhaltich – mit Jebsen auseinandersetzt und stattdessen kruden Mumpitz wie den von einem “Hirnscan” verargumentierst, den außer dir keiner erwähnt hat.
Wie gesagt, geht mir Jebsen am Arsch vorbei, und was ich im Posting schrieb, gilt umso mehr: Es gibt klare Ansprüche an Text und Kommunikation, Quellenarbeit und Transparenz. Die kann man überprüfen, egal bei wem. Jebsens Verteidiger hier machen hingegen dasselbe wie er, was eben zu gar nichts taugt: Personalisierung und abstrakte Argumentation. Ihr nehmt konkrete Kritik nicht auf, leistet selber keine und schwadroniert darüber, ob einer nicht “nützlich” sei, gut oder böse, liefert keinerlei konsistente Aussagen oder nachvollziehbare Zusammenhänge. Danke für die Illustration!
Oktober 29th, 2014 at 13:00
osch@d, Wo siehst Du hier Eifer und Gedankenpolizei? Hast Du Stony’s Kommentar 36 gelesen? Der Argumentation ist nichts hinzuzufügen.
Oktober 29th, 2014 at 13:18
Ich konnte Osch@ad sehr gut verstehen. Würde ihn da in seiner Einschätzung zustimmen.
@ Ringo
Die Kommentare von 36-40 sind voller Eifer. Besonders 36. Eine Ansammlung eigener Assoziationen.
Mir reichen ein zweifelhafte “Broder! Zitat” und ein albernes Wandervogel-Wald Geschwätz eines Typen nun mal nicht um ihn insgesamt als Faschisten und Antidemokraten zu brandmarken.
38-40 sind Aluhut-Niveau.
@Flatter
Ich glaube, hier gehen die Ansichten darüber auseinander was ein gültiges Argument ist und was nicht. Deswegen wohl am besten, es hierbei beruhen zu lassen.
Vielen Dank für den Gedankenaustausch, auch wenn er anscheinend aneinander vorbeiging. :)
Oktober 29th, 2014 at 13:25
Fuck, yeah: Es gibt künftig keine Redakteure mehr, sondern kreative Textproduktion “von außen” (Aliens? Ach nee, prekäre Lohnschreiber!), die jetzt von noch mehr Managern übermanagt werden. Zitat:”Zukünftig werden die Titel der ‘Brigitte’-Gruppe von einem agilen, kreativen und flexiblen Kompetenzteam ausgedacht und produziert. Durch diese Strukturumstellung holt ‘Brigitte’ mehr Vielfalt und Potenzial von außen rein”
Dieser Text lässt nur Gutes erwarten!
Oktober 29th, 2014 at 13:31
@algore85: Noch so ein Schwachsinn, der auf kein Argument eingeht, persönliche Fronten aufzieht (dem einen abstrakt zustimmen, die anderen ebenso abstrakt diskreditieren), keine Quelle benennt und obendrein Fakten verdreht (Es gibt kein Broder-Zitat; den Stuss hat Jebsen an Broder geschrieben, nicht umgekehrt).
Dann noch hinzugehen und eine konkrete Gegenargumentation “Assoziationen” zu nennen, derweil man selber nichts anderes liefert, ist pures Getrolle. Ich empfehle R@iners Methode und frage mich, was ich durch euch, die ihr unbedingt Jebsen zum Thema machen wollt, über den Mann lerne und schaue mir dann an, was andere dazu beitragen.
Oktober 29th, 2014 at 14:16
Mir fehlt noch der Hinweis auf die euch hier fehlende Meinungsfreiheit. Strengt euch mal an, Jungs.
Oktober 29th, 2014 at 14:45
Biete Alternativen Geschichtsunterricht :-D
Serdar Somuncu erteilt Ken Jebsen eine Lektion in NachdenKEN (youtube, ~7 Min.)
Oktober 29th, 2014 at 16:35
Ja was denkt er denn jetzt?
Oktober 29th, 2014 at 16:45
Drauf geschissen. Das lief vor drei Jahren so. Das läuft heute so. Dumm geboren und nix dazu gelernt oder wie es vornehmer heißt: Gewogen und zu leicht befunden.
Belsatzar
Die Mitternacht zog näher schon;
In stummer Ruh lag Babylon.
Nur oben in des Königs Schloß,
Da flackerts, da lärmt des Königs Troß.
Dort oben in dem Königssaal
Belsatzar hielt sein Königsmahl.
Die Knechte saßen in schimmernden Reihn,
Und leerten die Becher mit funkelndem Wein.
Es klirrten die Becher, es jauchzten die Knecht;
So klang es dem störrigen Könige recht.
Des Königs Wangen leuchten Glut;
Im Wein erwuchs ihm kecker Mut.
Und blindlings reißt der Mut ihn fort;
Und er lästert die Gottheit mit sündigem Wort.
Und er brüstet sich frech, und lästert wild;
Der Knechtenschar ihm Beifall brüllt.
Der König rief mit stolzem Blick;
Der Diener eilt und kehrt zurück.
Er trug viel gülden Gerät auf dem Haupt;
Das war aus dem Tempel Jehovas geraubt.
Und der König ergriff mit frevler Hand
Einen heiligen Becher, gefüllt bis am Rand.
Und er leert ihn hastig bis auf den Grund,
Und rufet laut mit schäumendem Mund:
Jehovah! dir künd ich auf ewig Hohn –
Ich bin der König von Babylon!
Doch kaum das grause Wort verklang,
Dem König wards heimlich im Busen bang.
Das gellende Lachen verstummte zumal;
Es wurde leichenstill im Saal.
Und sieh! und sieh! an weißer Wand
Da kams hervor wie Menschenhand;
Und schrieb, und schrieb an weißer Wand
Buchstaben von Feuer, und schrieb und schwand.
Der König stieren Blicks da saß,
Mit schlotternden Knien und totenblaß.
Die Knechtenschar saß kalt durchgraut,
Und saß gar still, gab keinen Laut.
Die Magier kamen, doch keiner verstand
Zu deuten die Flammenschrift an der Wand.
Belsatzar ward aber in selbiger Nacht
Von seinen Knechten umgebracht.
(Heinrich Heine: Buch der Lieder – Kapitel 5)
Oktober 29th, 2014 at 17:18
OT: Kurzer Ausflug nach Spanien. Letzte Woche: Über 50 Festnahmen wg. Korruption im Rahmen der “Operation Púnica”. (Politikerin in Spanien: “Ich schäme mich!”)
Alle bekannt gewordenen Korruptionsfälle der letzten Jahre umfassen inzwischen eine Summe von etwa 40 Mrd. Euro. Immer involviert sind Banken in Andorra und der Schweiz.
Vorletztes Wochenende: 121.000 Mitglieder von Podemos stimmten über das weitere Programm/Vorgehen ab. 80 Prozent bejahen die Vorschläge von Pablo Iglesias – bzw. genauer der Arbeitsgruppe “Claro que podemos” -, dem eu-Parlamentarier, der sagte: “Es geht nicht um mich und ich will keinen Applaus”. Antikorruptionsmaßnahmen, Transparenz in allen Belangen, Bildung und Gesundheit für alle stehen an vorderster Stelle des Programms.
Diese Woche: Ministerpräsident Rajoy entschuldigt sich öffentlich nach tagelangem Schweigen, sieht aber keine Notwendigkeit einer parlamentarischen Sonderdebatte zum aktuellen Fall. Claro, die meisten Verhafteten sind aus seiner Partei und die regieren nun einmal.
Nächstes Jahr stehen einige Wahlen an. Vor einer Woche sahen die Umfragen Podemos an zweiter Stelle in den Parlamentswahlen vor den “Sozialisten”, die gerade einen Führungswechsel hatten und ansonsten um sich selbst rotieren. Langsam versteht sich. Podemos hat bereits jetzt mehr Mitglieder als die PSOE.
Jetzt kommt’s: Die aktuelle Wahlumfrage sieht Podemos an erster Stelle. (Quelle)
Und das nach nur 3 Jahren und 5 Monaten nach 15M.
Ich wünsche den Spaniern ein gutes Gedächtnis.
p.s.: Es gibt im Gegensatz zum Jahr 2011 inzwischen jede Menge kritischer Medien. Eine Preisverleihung für die besten Journalisten ging vor ein paar Tagen zugunsten von Leuten aus, die für diese schreiben. Eine Schmach für alle Alteingesessenen.
Oktober 29th, 2014 at 19:52
OT: Der Freitag: Der Markt kann das nicht
Debatte – Arbeitslosigkeit müsse mit verkürzten Arbeitszeiten bekämpft werden, sagte Wirtschaftsprofessor Hans-Josef Bontrup. Sein Kollege Heiner Flassbeck widersprach. Zu Unrecht [..]
Oktober 29th, 2014 at 20:23
Nutzt beides nix, da Kapital mehr wert ist, als jedwede Arbeit, wo auch immer. Willkommen in 2014! Anders ausgedrückt, wer jetzt noch arbeitet, hat es nicht besser verdient. Man arbeitet nicht, sondern lässt das Kapital arbeiten. Wer das nicht kann, hat eben Pech gehabt. Wer noch dazu keine Talente besitzt, gehört nicht auf diese Erde, es sei denn als Sklave bis zum freiwilligen Selbstableben.
Oktober 29th, 2014 at 20:31
*seufz*
Oktober 29th, 2014 at 20:38
@R@iner #52
Ohne andere nationen, ihren “charakter” oder wie immer man das nennen will, idealisieren zu wollen, scheinen da doch fundamentale mentalitätsunterschiede zu bestehen; ich verlinke mit diesem auszug, als kontrast zu den von dir hier oft verlinkten mut machenden artikeln zu Spanien, mal auf Walter Benjamins Kaiserpanorama, das deutsche verhältnisse, wie mir scheint, quasi zeitlos kommentierend beschreibt:
VI. Dem Ausländer, welcher die Gestaltung des deutschen Lebens obenhin verfolgt, der gar das Land kurze Zeit bereist hat, erscheinen seine Bewohner nicht minder fremdartig als ein exotischer Volksschlag. Ein geistreicher Franzose hat gesagt: »In den seltensten Fällen wird sich ein Deutscher über sich selbst klar sein. Wird er sich einmal klar sein, so wird er es nicht sagen. Wird er es sagen, so wird er sich nicht verständlich machen.« Diese trostlose Distanz hat der Krieg nicht etwa nur durch die wirklichen und legendären Schandtaten, die man von Deutschen berichtete, erweitert. Was vielmehr die groteske Isolierung Deutschlands in den Augen anderer Europäer erst vollendet, was in ihnen im Grunde die Einstellung schafft, sie hätten es mit Hottentotten in den Deutschen zu tun (wie man dies sehr richtig genannt hat), das ist die Außenstehenden ganz unbegreifliche und den Gefangenen völlig unbewußte Gewalt, mit welcher die Lebensumstände, das Elend und die Dummheit auf diesem Schauplatz die Menschen den Gemeinschaftskräften untertan machen, wie nur das Leben irgendeines Primitiven von den Clangesetzlichkeiten bestimmt wird. Das europäischste aller Güter, jene mehr oder minder deutliche Ironie, mit der das Leben des einzelnen disparat dem Dasein jeder Gemeinschaft zu verlaufen beansprucht, in die er verschlagen ist, ist den Deutschen gänzlich abhanden gekommen.
Oktober 29th, 2014 at 20:59
@oblomow: Klingt nach meiner Sozialisierung durch meinen Vater. Der hatte Benjamin nie gelesen, mir aber schon von Kindesbeinen an erklärt, dass der größte Feind des Menschen der Mensch sei. Und dass der dümmste unter allen wahrscheinlich der Deutsche wäre.
Neulich schrieb Hartmut Finkeldey, dass ihm dieses Links und Rechts schnuppe wäre, dass er schlicht ein Schillerianer wäre. Ich musste grinsen und denken: Ja, mir geht es im tiefsten Inneren auch so.
Danke für deinen Kommentar.
p.s.: Ich denke inzwischen auch, dass es dieser Kompass ist, der mich befähigt, die Jebsens et aleri vom Weizen zu trennen.
Oktober 29th, 2014 at 22:29
Alter, Eike, der Zynismus sitzt in der Ecke und heult.
@ oblomow: »In den seltensten Fällen wird sich ein Deutscher über sich selbst klar sein. Wird er sich einmal klar sein, so wird er es nicht sagen. Wird er es sagen, so wird er sich nicht verständlich machen.« Hör mir doch auf, ich dachte das ginge wieder vorbei und jetz erfahr ich, das is’n Geburtsfehler? :P
Oktober 29th, 2014 at 22:41
@R@iner: http://youtu.be/BgMZCwX9j3s?t=44m52s
Der gleiche Mann widerlegt selbst, was du ihm in den Mund zu legen scheinst.
Oktober 29th, 2014 at 22:54
@ cb: Nach der Auseinandersetzung gestern mal was Positives:
Chapeau, so elegant hat hier noch keiner auf Eikes Kommentare reagiert. (Naja, manchmal vllt der R@iner)
Werd ich mir ein Beispiel dran nehmen.
Und im Übrigen sorry, wenn mein Ton etwas rau war, ich wurde gezwungen eine Hausarbeit in Entwicklungspsychologie zu schreiben, sowas kann einem schonmal aufs Gemüt schlagen ;-). Aus lauter Trotz hab ich darin Adorno zitiert und jetzt bin ich Gottseidank fertig mit dem Kram.
Oktober 30th, 2014 at 00:18
@oschad: Schau an, eine Quelle, wenn auch, was mich nicht überrascht, ein YT-Video, von dem wir bereits etwas hatten. Schade nur, dass du auch nicht hörst, was da gesagt wird.
p.s.:
Ich werde alle weiteren Kommentare zu Jebsen erbarmungslos und mit der ganzen Härte des heroischen Säzzers löschen.
Ach, noch ein p.p.s.: Da ich annehme, dass du ein 57-Minuten-Video verlinkst, damit jemand, den du fälschlicherweise wohl für einen Deppen hältst, glaubt, mit einer höflich einleitenden Behauptung sei irgend etwas “widerlegt” und eben derart weiterhin personalisierst, was hier inhaltlich besprochen wurde – nimm Abstand davon, sonst reißt mir der reichlich strapazierte Geduldsfaden.
Danke!
Oktober 30th, 2014 at 02:45
Völlig OT… aber da wird bei den Nachdenkseiten für das Buch: “Die Fertigmacher: Arbeitsunrecht und professionelle Gewerkschaftsbekämpfung“ geworben, aber gleich zu “AMAZON” verlinkt…???? Neee, Scheisse nochmal…:-(((
Oktober 30th, 2014 at 08:12
@R@iner #57
Deine Kompass ist grundsätzlich wohl korrekt justiert.
Denn allein auf die richtigen Beweggründe kommt es an, um ein Rechts/Links Schema in Frage zu stellen.
Da die Montagsdemonstranten dieses nämlich auch tun, sollte ein jeder genau differenzieren können.
Bei Erlangung hierfür erforderlicher Fähigkeiten ist auch hier bei vielen der Weg das Ziel.
Sei nicht zu streng mit den sich im Umbruch befindlichen Menschen.
Oktober 30th, 2014 at 13:47
@ Amike: Alles im grünen Bereich. :)
Oktober 31st, 2014 at 00:09
Die Soziologie weiß zwar die elitäre “Rechtfertigung von Reichtum und Macht” auseinander zu nehmen, der interessierte ‘Normalbürger’ ist indes viel zu sehr Nationalist, um zu begreifen, dass die Differenz zwischen oben und unten vermutlich nicht demokratisch zu überwinden sein wird. Deswegen rennt er zuweilen den Rattenfängern hinterher.
Oktober 31st, 2014 at 08:27
@Samson: Oxfam versucht das gerade zum Thema zu machen: Even it up
Der Besitz von 85 Leuten entspricht dem, was die ärmere Hälfte der Menschheit zur Verfügung hat.
Ich würde mal sagen: There’s a lot to trickle down.
Die Massenmedien, die sonst immer alles verschweigen, berichten darüber ausführlich. Z.B.: El País, La desigualdad de la A a la Z
(Witziges Detail am Rande: Auf der Karte mit den Analphabeten fehlen die Daten für Länder wie Deutschland und Frankreich. Hierzulande sind es – so glaube ich mich zu erinnern – etwa 1,5 Mios. Um die können sich ja dann der Jebsen und sein Kumpel Elsässer kümmern, der die Nazis aus Köln gut findet und sie zu sich eingeladen hat.)
@osch@d: Oh, ein “Beweisvideo”!!1! Sach ma: Geht’s noch?
Oktober 31st, 2014 at 08:46
@osch@d: Wärst Du ein kluger Skeptiker, dann würdest Du ausschließlich Fragen stellen. Noch einmal von Anfang an:
Hier geht es doch um nichts geringeres als erkenntnistheoretische Fragen. Was ist Wissen, wie entsteht Wissen, was ist ein Argument und wie können Argumente gewichtet werden. Von großen Dingen wie der “Wahrheit” wage ich erst gar nicht zu sprechen.
Flatter hat dies auch freundlicherweise auf allgemeinverständliche Anforderungen, einen Codex, dem sich Wissensvermittler anschließen sollten, heruntergebrochen. Hätte er das nicht, dann könnten wir uns alsbald die Scheine für wenigstens 2 Semester Philosophie abholen.
Jetzt zu unserer Diskussion: Es ist mir völlig klar, dass sich jeder/jede von uns seine/ihre Wirklichkeit zusammenbastelt und dabei unterschiedliche Präferenzen in der Wahl der Quellen hat.
Ich will niemandem meine Ansichten reindrücken und bin davon überzeugt auch keine manipulierenden Botschaften auf Gefühlsebene auszusenden, was Du übrigens – ganz nebenbei – versuchst. Zumindest möchte ich das nicht. Ich weiß auch, dass ich nicht jede Diskussion “gewinnen” kann. Wenn mein Gegenüber bessere Argumente hat, dann fange ich jedoch an, meine Theorie auf die Probe zu stellen. Das macht nicht jeder. Schade eigentlich. Gewinnen möchte ich aber auch gar nicht, denn mein Credo lautet recht naiv: Es wäre doch wirklich nett, wenn wir auf dieser durch das All rasenden Kugel mal etwas zusammen machen würden.
So jedenfalls würde ich mein Ideal formulieren.
Das kleine Arschloch in uns, das die Welt gerne so gestalten würde, damit sie uns das einfache Leben ermögliche, das kennen wir alle. Nur sollten wir m.M.n. die Bändigung desselbigen als zivilisatorischen Fortschritt werten. Dazu gehört dann eben auch die Verlagerung auf eine logische und humanistische Ebene.
Wir hatten hier vor einigen Jahrzehnten einen kompletten Ausfall. Schauen wir uns auf der Welt um, dann herrschen Despotismus, Hunger, Mord und Angst.
Ich lerne aus der Geschichte, dass es grundsätzlich eine sehr schlechte Idee ist, Leuten eine Stellung einzuräumen, weil sie “unsere Herzen berühren”.
Gut, wenn ich Jebsen sehe, dann ist er mir spontan unsympathisch. Ich kann das zunächst unerklärlich zustande gekommene Gefühl aber vom Inhalt trennen und bin in der Lage Menschen eine fachliche Autorität einzuräumen, auch wenn ich sie gar nicht leiden kann. Nachdem ich mir seit einigen Jahren anhöre, was er sagt, dann gefällt mir das inhaltlich nicht.
Was wollte ich eigentlich sagen? Ach ja: Wir brauchen solche Leute nicht. Lesen zu können reicht. Die Bibliotheken sind ganzjährig geöffnet.
Oktober 31st, 2014 at 09:11
p.s.: Vielleicht ist es auch so, dass Demokratie Demokraten benötigt und es sich grundsätzlich um eine Bringschuld handelt.
Zu den oben genannten noch: Einäugiger – Blinde – Seher etc..
Oktober 31st, 2014 at 11:16
OT: Man musss Prioritäten setzen, auch in der Strafverfolgung (via fefe).
Oktober 31st, 2014 at 11:20
“Kapital”-Verbrecher.
Von deutschen Medien etwas schwach beleuchtet fand ich die Meldung, dass ein früherer italienischer Politiker über die Zusammenarbeit des Parlaments mit der Mafia aussagte. Na ja, wird schon nicht so schlimm gewesen sein.
Oktober 31st, 2014 at 12:38
OT: Schöner Gruß vom nationalen Widerstand, Ortsgruppe Fieberbrunn/Österreich: Vermummte griffen Asylheim in Fieberbrunn an
(via @Svenceremos)
Oktober 31st, 2014 at 13:10
OT: Den muss ich jetzt mal übersetzen. (Der schiefe Turm ist das Gebäude von Bankia.)
Das Kapital: “Nehmen Sie zur Kenntnis, dass wir in diese Situation geraten sind, weil die Gier Sie über ihre Möglichkeiten hinaus leben ließ. Danach verloren Sie Ihre Arbeit und das Interesse, sich eine neue zu suchen. Deshalb kürzen wir Ihnen das Arbeitslosengeld und andere Einrichtungen. Und da Sie nun aufgehört haben zu konsumieren, müssen wir Ihnen die Steuern erhöhen.”
Die Menschen: “Können Sie das zusammenfassen?”
Das Kapital: “Fickt Euch!”
Oktober 31st, 2014 at 13:36
@R@iner: wir können auch gerne im Dissenz Schluss machen. Dann danke ich für die Zeit, die du investiert hast.
Oktober 31st, 2014 at 13:44
@osch@d: Alles klar. Hey, und weisste was? Ich fände es gar schröcklich, wenn wir alle die gleiche Meinung hätten.
Aber beim nächsten Mal würde ich trotzdem gerne mehr Argumente von dir lesen.
p.s.: Zeit – Investieren – Momo! ;-)
Oktober 31st, 2014 at 15:38
OT: Telepolis, Nichts gelernt oder böse Absicht?
[..] Die irische Regierung hat verkündet, dass sie das seit Jahren etablierte System des Double Irish aufgeben will – zumindest in Zukunft, also für Unternehmen, die das Prinzip erst ab 2015 nutzen wollten. Für alle, die jetzt schon in den Genuss von Double Irish kommen, gilt eine Besitzstandsgarantie bis 2020. Mit einem Vorlauf bis zum Jahresende dürfte so manches Unternehmen noch rechtzeitig auf den Zug aufspringen.
Ihre niedrigen Unternehmenssteuern begründet die irische Regierung mit 160.000 Arbeitsplätzen bei den steuerlich begünstigten Unternehmen. Deshalb will man neben dem niedrigen Unternehmenssteuersatz von 12,5 % (der nicht zur Diskussion steht) auch künftig nicht wirklich die Finger von den Steuertricks lassen. [..]
Oktober 31st, 2014 at 15:51
Noch mehr Aufklärung: Georg Diez im Spon, Weltuntergang mit Karen Duve: Bakterien, Gier und böse Männer
[..] “Einige sagen, dass Ebola der Milosevic des West-Nil-Virus ist.” [..]
Ich roll mich weg.
Oktober 31st, 2014 at 16:01
R@iner, nach #76 jetzt doch noch verspätet auf #67, denn dieser satz passt gar wunderfeyn zu Jebsen: “In diesen unruhigen Zeiten allerdings fügt sich das Wirre zum Dumpfen.”
Ymms, R@iner, you made me smile.
Oktober 31st, 2014 at 16:02
OT: Netzpolitik.org: Polizei Niedersachsen kurz vor Wechsel zu Windows – aus intransparenten “Wirtschaftlichkeitsgründen”
[..] Auf den offiziellen Linuxrechnern werden derzeit Funktionalitäten aus Sicherheitsgründen beschnitten, zum Beispiel sind USB-Ports und CD-Laufwerke deaktiviert. Das bringt Frustration, laut unseren Informationen führt das unter anderem dazu, dass man auf den Wachen nicht ohne Weiteres Überwachungsvideos auswerten kann. Die Lösung lag aber keineswegs darin, die Prozesse umzugestalten, nein: Es wurden Windows-PCs aufgestellt, die derartige Sicherheitsbeschränkungen nicht aufweisen. [..]
Ja, kommt man denn hier aus dem Lachen überhaupt nicht mehr raus?
@oblomow: :-)
Oktober 31st, 2014 at 16:46
Br: Neue rechtsextreme Partei stellt sich auf
Aha, “Der Dritte Weg”. Erinnert mich an den “Plan B” des Andreas Popp, der uns weismachen will, dass die Nazis gute vwler waren.
Oktober 31st, 2014 at 17:07
Faz goes Satire, Wissen schadet
Ungewohnt.
Oktober 31st, 2014 at 17:28
Umverteilung
… missglückt: “Tatverdächtige eines brutalen Raubüberfalls gefasst”
… geglückt: “Edelklamotten für 100 000 Euro aus Boutique gestohlen”
Das alles passierte in Rottach-Egern, dem beschaulichen Millionärsstädtchen am Tegernsee. Zum missglückten Fall: Es ging um Bargeld, Schmuck und Porzellan im Wert v. 1,3 Mio. Es waren 120 Kriminalbeamte und 5 Staatsanwälte damit beschäftigt, das Diebesgut wieder zurück zu klauen.
Oktober 31st, 2014 at 17:37
@Samson: “die Differenz zwischen oben und unten vermutlich nicht demokratisch zu überwinden sein wird.”
@R@iner: “Vielleicht ist es auch so, dass Demokratie Demokraten benötigt und es sich grundsätzlich um eine Bringschuld handelt.”
Mit der Demokratie scheinen wir noch nicht fertig zu sein. – Hoffnung oder Grundübel?