Was politisch so abgeht … hallo, ist das hier ein politisches Blog? Kommt drauf an, wer fragt, und hey – es gibt doch auch das Archiv, da stehen jede Menge Kommentare zu Wahlen, Gesichtern, Wählern, deren Gesichtern, Willensbildung und anderen lustigen Geschichten aus dem Taschenbuch des Lebens.
Ich habe eben gar gelesen, dass irgendwer mit irgendeinem Namen eine Wahl gewonnen haben will und wer mit einem anderen Namen eine andere. Ich habe sie mir bis heute nicht gemerkt und da wird auch nix mehr draus. Ansonsten haben mehr Nazis mehr Nazis gewählt, weil sie mehr Nazi wollen. Lieber Nazi als BRD und Ausländer in Bundesländern, die sie ohnehin nie bereisen werden.
Glaube miir …
Man hat ihnen wohl, verdammt aber auch, die Ziele und die Moral der Guten schon wieder nicht richtig vermittelt. Zu dumm! Wer? Ach so, natürlich alle. Diese Demokratie-Simulation versinkt in einem Sumpf aus Blödheit. Das hat durchaus Gründe. Zum Beispiel den, dass Kapitalismus es nicht so mit der Wahrheit hat.
Mit der Wahrheit hat noch nie jemand ein Auto verkauft, geschweige das zehnte Händie. Mit der Wahrheit kann man auch ganz schlecht die Anpassungsleistungen der Apparatschiks an den großen Betrieb verkaufen. Die Ideale von vorvorgestern, bei deren Verwirklichung immer wieder etwas dazwischen kam. Jetzt das Erwachen mit Schrecken, weil die Dummbatzen da draußen dieselben Versprechen beim hundertsten Mal plötzlich und unerwartet nicht mehr glauben.
Was macht derweil die Alternative zur Alternative, das rechtspopulistische Biertischgeschwür “CSU”? Sie schicken einen PR-Fuzzi [YT; Warnung: Eine Lobotomie ist gnädig dagegen.] aus dem eigenen Gedärm ins Rennen gegen einen Youtube-Kasper, der den Unmut der Jugend jüngst recht adäquat zu formulieren wusste. Armin Petschner, der im echten Leben noch viel weniger hip aussieht als in seinem peinlichen Video, hat genau die wilde Vita, die für die nötige Street-Credibility sorgt:
Influenzer A
Zunächst “politischer Referent” der Jungen Union Bayern (Wat dat? Gedungener Parolendrescher?), dann “persönlicher Referent des Chief Operating Officers” der Münchner Sicherheitskonferenz, mithin Diener des ersten Dieners von Wolfgang Ischinger. Als wäre das nicht schon Rock’n Roll genug, verdingt er sich in einem Fuzzitum, das PR-Zeugs in der Furzglocke des Oktoberfestes (nämliches, CSU, Hypo Vereinsbank, FC Bayern u.ä.) erstellt: “creative and social media optimized content strategy” – BINGO!
Glaubhafter geht nicht – glaubt die CSU und verbrennt das nächste Babyface nach dem Amthor Philipp. What comes next? Werden sie Dorothee Bär mit einem Mützken über den Zöpfken auf der Gorch Fock anbinden und auf den Atlantik schleppen lassen? Oder muss es am Ende doch der arme Söder Markus alles selber machen? Wie dem auch sei, es wird Demokratie® ganz neu vermitteln. Sicher.
September 2nd, 2019 at 06:54
Wenn man sich mal die Erklärtafeln zum Wahlbetrug der beiden gestern abgelaufenen Demokratieverarschungen anschaut, weiß man aber auch, wie doof die Leute sind. Da sind wirklich (angeblich) nunmehr gaaaanz viele Wählaaa von rosa nach schwaaaz gewandert, um blau zu verhindern oder in Randberlin von rosa und jrün nach rot, wegens dat Selbe.
So doof kannst gar nicht denken, wie die sich das Alles schön saufen. Wer da dann was macht und wie heißt, ist denen doch allen scheißegal – die wissen dass sie verarscht werden und wollen das auch! Pasta!
September 2nd, 2019 at 17:08
231 Jahre altes Interview entdeckt: Erbprinz Alois von und zu Liechtenstein: «Nehmen wir an, das Volk möchte den Kommunismus einführen. Das ginge mit uns nicht»
Wir sollten uns von jetzt an alle mit “Eure Durchlaucht” anreden. Ich finde das besser als “Du Lauch!”.
@flatter: Ich habe auf das Video geklickt…Alter Verwalter.
Die Anzeige wegen versuchtem Totschlag und die Schadensersatzforderung für die erlittenen Schmerzen sind raus!!1!!!!
September 2nd, 2019 at 21:44
Bingo! (Dem Petschner Armin hastes aber rischtisch gegebbe, gell – und zu Recht). Schließe mich R@iners Klagensturm an, die CSYou auf’s Schafott!
September 2nd, 2019 at 21:49
Den Hinweis kann ich mir dann doch nich verkneifen:
“In der schönen neuen Welt werden Wahlen nicht gewonnen, weil man die meisten Stimmen hat, sondern weil man besser ist als die letzte Umfrage. Wer nachdenkt, sieht hingegen, dass nur eine Partei gewonnen hat. Doch warum?”
Ja, warum nur?? Frachen über Frachen …
September 2nd, 2019 at 22:04
Ansonsten haben mehr Nazis mehr Nazis gewählt, weil sie mehr Nazi wollen.
Da halte ich mal dagegen: immer mehr Totalfrustrierte haben Nazis gewählt, weil sie generell von Politik rein gar nichts mehr erwarten und weil die Nazis wenigstens den Supergau für die Parteien darzustellen scheinen, die die Scheiße, in der diese Totalfrustrierten stecken oder die sie zumindest und zurecht als solche wahrnehmen, verbockt haben. Sie mussten feststellen, dass ein Wechsel innerhalb der Gruppe der sog. ‘etablierten Parteien’ inkl. ‘Linke’ im besten Falle rein gar nichts bewirkt, im schlimmeren nur noch tiefer in die Scheiße führt. Für irgendwelche ‘Programme’ oder ‘Ausrichtungen’ interessieren sie sich konsequenterweise nicht mehr die Bohne.
Darin liegt ihre fahrlässige Dummheit. Und wenn wirklich nur die Nazis, die mehr Nazi wollen, die Nazis gewählt hätten und der Rest konsequent die Wahlen überhaupt boykottieren würde, wäre die Verunsichrung des Systems letzlich noch viel größer.
Mein Vorschlag für die Totalfrustrierten, die unbedingt ein Statement abgeben wollen: mit einem schönen dicken Filzer (sic!) sowas wie ‘Soll’n sich alle selber ficken’ quer über den Wahlzettel und ab dafür!
September 2nd, 2019 at 22:53
Völlich richtich; das war eine mäßig platte Behauptung. Was an dieser wiederum im Kern aber richtig war, ist die Mischung aus Projektion (die sehr aktive Bereitschaft, Sündenböcke zu suchen) und der Lust am Untergang. Das ist ein Strukturelement von ‘Nazi’.
September 2nd, 2019 at 23:57
Auch völlich richtich. Ich liebe diese totale Harmonie! :p
September 3rd, 2019 at 06:10
Das Problem für den aktiven Nutzer “dicker Filzer” ist aber die Nichtwahrnehmung.
Während alleine schon das Kratzen nicht etablierter Parteien an der 5% Hürde, wie in den 1980ern Jahren die Grünen, zur medialen Hyperventilation führt, ist das für Verweigerer undenkbar.
Da müssten schon alle 30% Nichtwähler bei einer Wahl aufschlagen.
Wollte man das Brett innerhalb einer “repräsentativen Demokratie” bohren, dann wohl nur, in dem eine Bürgerinitiative o. ä. durchsetzt, das die Parlamente nicht auf Grundlage der Wahlbeteiligung sondern der Wahlberechtigten zusammen gesetzt werden.
30% Nichtwähler oder ungültige Stimmen = 30% nicht besetzte Sitze im Parlament.
September 3rd, 2019 at 07:55
@ #8, BerndH60:
… und dadurch würde sich “was” genau ändern? Das gleiche auch zum Filzstift.
Es ist doch vollkommen Wumpe, wie viele Leute von welcher Partei im Parlament sitzen und den Wahlauswertern geht auch komplett am Hintern vorbei, wie viele Wahlzettel gültig sind. Den Nutzen daraus zieht, unabhängig von Namen, Parteien, Prozenten und Anteilen, dennoch das System. Weil genau das sich nicht ändert.
Rhetorische Fachfrage: Wie hoch muss der prozentuale Anteil an Nichtwählern liegen, damit eine Wahl ungültig ist? ;-P
September 3rd, 2019 at 08:04
@Peinhart: Aber gerade die Nichtwähler sind doch die wahren Nazis.
September 3rd, 2019 at 08:25
@ThomasX: Um etwas grundsätzlich zu ändern, stellen sich mehrere Fragen. Ist man nationalistisch und autoritär unterwegs, dann wählt man den Weg über Parteien, die dann angeblich Mehrheiten abbilden sollen. Wohin das führt und führen kann, das beobachten wir täglich. Beispiel: Fehlende Transparenzmaßnahmen: Europarat rüffelt Deutschland – und lobt abgeordnetenwatch.de-Aktionen
Ist man strikt antiautoritär und legt keinen großen Wert auf gleiche Regeln für alle innerhalb eines Staates, wird die Sache schon wesentlich schwieriger.
Ich verlinke deshalb mal einen Thread, der ein paar Ideen beinhaltet: Das Zirkel-Netzwerk
September 3rd, 2019 at 12:58
@ThomasX:
Ich würde mir einen “Aha” Erfolg beim Publikum erhoffen.
In Sachsen und Brandenburg wären aktuell selbst einfache Mehrheiten nur zu erreichen, wenn alle Parteien, inklusive AfD, zusammen abstimmen.
Man würde im Zeitraffer erleben, wie selbst Grüne und Linke die Nazis auf einmal nur noch am rechten Rand verorten und mit Verweis auf “Handlungsfähigkeit, Ökonomie, blabla…” willkommen heißen.
September 3rd, 2019 at 14:50
An meine beiden Vorschreiber #11 und # 12:
Liebe Leute! Wie lange braucht Michel oder Michelle denn zu der Erkenntnis? Reichen 200 Jahre oder 10 Generationen denn nicht zum Erkenntnisgewinn?
Der Aha-Effekt in den gebrauchten Bundesländern besteht zu 99% aus unreflektiertem herablassenden Abwinken sowie in dem Verweis auf Nazi-Ostdeutschland. Auch in den vergangenen Tagen wurden die Eliten und ihre Erklärbären nicht müde, “den Ossi” (fast) völlig undifferenziert als rechtsdrallige Verliererheulsuse und verkappten, notorischen Störenfried zu karikieren.
In den neu dazugekauften Bundesländern besteht der Aha-Effekt in nur noch mehr Trotz und Verbitterung, die sich auf gewohnte Weise Bahn brechen wird: noch weniger Wähler, mehr Protest, mehr Krawall, mehr Abgrenzung von der eigenen Ausgrenzung und zwar in alle Richtungen.
Aber mal ganz ab von Ost/West oder links/rechts oder auch arm/reich:
Um daran tatsächlich etwas grundsätzlich zu verändern bedarf es weit mehr als Milliarden schöner Worte, Appelle und ausufernder sowie leider sinnloser Debatten. Da das Gewohnheitstier Mensch selbst innerhalb mittlerer Gruppen mehrheitlich nicht Willens und in der Lage ist, wirklich sozial und gerecht zu (ver-)teilen, wird es immer gezwungen sein, den Umweg über grenzenloses Leid, Krieg und Not zu nehmen – bis zur kompletten (Selbst-)Ausrottung durch Zerstörung der eigenen Lebensgrundlage.
Da ich über die notwendige Empathie verfüge, macht mich die Sache doch sehr traurig – aber nicht so traurig dass ich mich deswegen abschieße. Dazu bin ich doch zu interessiert an der Geschichte. Und dennoch: Hoffnung auf eine Besserung sehe ich nirgendwo und selbst habe ich sie schon längst verloren. Ich habe nur noch Zynismus – unter anderem übrigens auch ein Grund, warum ich mich hier wohl fühle.
September 3rd, 2019 at 16:57
Noch @R@iner, #11:
Ich habe mir jetzt wirklich die Zeit genommen, zumindest den einen Thread sinnentnehmend zu lesen und es sind wirklich einige brauchbare Ideen dabei, die man kommunal oder im noch kleineren Organisationsrahmen verwirklichen kann. Die fiktiv zwar verständliche, jedoch im derzeitigen zivilisatorischen Entwicklungsstand unrealistische Sichtweise des Moderators halte ich für eine verfolgbare Utopie (ähnlich unstrukturiertem Kommunismus).
September 4th, 2019 at 07:33
[...] »Schöne Grüne Welt« »Nazispaß und der nächste Anti‐Rezo« [...]
September 4th, 2019 at 09:44
„Oberst Klein galt als besonnen.“
Heute auf den Tag genau, dass größte Massaker einer ISAF-Truppe im Einsatz in Afghanistan, welches in der BRD euphemistisch „Kundus Affäre“ bezeichnet wird.
http://www.afghanistan-connection.de/oberst-klein-und-die-kundus-affaere/
Der Artikel ist nicht nur wegen dem komischen Satzbau und der Wiederholungen recht seltsam.
September 4th, 2019 at 12:47
Beste unterhaltung für zwischendurch oder bei zeit und lust – via fefe (dort als podcast verlinkt), viel spaß mit der textfassung: How Britain can help you get away with stealing millions: a five-step guide
(übrigens: auch da findet man den obligatorischen hinweis auf Putin, denn auch der Guardian entblödet sich nie, was Putin/Russland betrifft.)
September 4th, 2019 at 22:19
People with lower emotional intelligence are more likely to hold right-wing views, study finds
[..] “The results of this study were univocal. People who endorse authority and strong leaders and who do not mind inequality — the two basic dimensions underlying right-wing political ideology — show lower levels of emotional abilities,” Van Hiel told PsyPost.
Those with lower emotional and cognitive abilities were also more likely to agree with blatantly prejudiced statements such as “The White race is superior to all other races.” [..]
Mmh, was macht dann wohl eine “KI”, deren “Wissen” ausschließlich auf Vorurteilen gepaart mit Emotionsfreiheit basiert?
Das noch: The study only collected correlational data, preventing inferences of causality from being made.