Vor sieben Jahren bereits schrub ich Unerhörtes. Da ging es noch gar nicht um den Gift-Assad; ich weiß auch gar nicht mehr, um welchen Gift-Machthaber es ging. War es der Irre von Tripolis? Der Hitler von Bagdad? Der Taliban-Kaiser von der Mordallianz? Wer soll sich noch erinnern, wohin wir wann unsere Brunndenbohrpanzer, Friedensschießpistolen und Handelswegwerfmunition verklappt haben? Verantwortung! Zitat:”
Unsere Freiheit in Ouagadougou
Erst geht es jetzt erst mal nach Tripolis, dem Libyer in den Arsch treten. Der Deutsche stellt sich da etwas sperrig an und ist nicht immer zufrieden damit, irgendwen zu erschießen, weshalb er noch immer den Ami vorschickt, der ihm dann konkrete Ziele vorgibt.
Das spart dann eigentlich auch Munition, was der NATO doch entgegenkommen sollte. Der Ami aber weiß: Kann man nicht genug von haben, dem entsprechend ist sein Schussverlauf wie beim Schlussverkauf: “Alles muss raus”, danach gibt’s neu. Neue Munition, neue Ziele und immer das Eine: Freiheit! Freiheit von dem Feind, dem heidnischen. Jeder kann mitmachen.
Jeder? Im Prinzip ja. Der Heide muss, wenngleich selten so recht klar ist, ob als Ziel oder Schütze. Ziel muss er sein, Schütze kann er sein, wenn’s ein guter Hurensohn ist.
Vor dem Gefecht ist vor dem Geschäft
Der Christenmensch wiederum muss können, da wird jetzt differenziert. Wer sein Arbeitszeug in Ordnung hält und genügend davon vorhält, ist Vollmitglied, die anderen können zwar auch müssen, dürfen aber künftig nur, wenn sie auch können wollen. Der Rest geht in die zweite Liga. Wie bei Euro Nord und Euro Süd gibt es dann NATO Mord und NATO müd. Für alle gilt dann: Dabeisein ist alles, aber Mitreden darf nur, wer können kann. Das Nähere regelt der Commander in Chief.
Internationale Verantwortung übernehmen, für die Freiheit einstehen, die Handelswege sichern. Wer kann dazu schon nein sagen? Der Demokrat in Uniform weiß: Vor dem Gefecht ist vor dem Geschäft. Afghanistan war nur keine Übung, der Ernstfall kommt jetzt erst. Da machen wir mit, da müssen wir hin, das wollen wir auch. Wir sind nämlich nicht nur Papst, wir sind jetzt auch Freiheitsmedaille. Und das mit Recht, denn alles, was zugrunde geht, ist wert, dass das, was hier entsteht, auch stets an alle Fronten geht.
Ick bin schon da
Denn bei aller Freundschaft zu grundgesetzwidrigen Angriffskriegen, bei denen Deutschland auch weiterhin gern symbolisch mitkämpfen wird, weiß auch der Freiheitsnobelpreisträger: Wenn die NATO bombt, muss die Bundeswehr nicht viel deutsches Kriegsmaterial mitbringen. Das haben wir längst voraus exportiert. Unsere Handelswege sind eurer Nachschub. Also Ball flach halten, Mr. President!
” (Zitat Ende.) Wo hatte eigentlich Gaddafi sein Gas? Oder hatte der Embryos? Wir wissen es nicht. Was wir noch wissen, ist: “Weißer Phosphor ist eine konventionelle Munition, keine chemische Waffe.” Ah, wir erinnern uns nicht? Das war der Kommentar des Pentagons zu der im Irak eingesetzten Massenvernichtungswaffe. Die war freilich demokratisch legitmitert und wurde von den USA eingesetzt, so wie Clusterbomben oder die Mutter des Terrors.
Während wir also viel von Menschenrechten, Machthabern, Putin und Giftgas hören, werden unsere anderen schönen Waffengattungen schmählich verschwiegen, als wären wir nicht stolz auf unsere Verantwortung® an der Heimatfront, aka “Exporte”. Wir hören von Weißhelmen, jenen scheuen Helden, die regelmäßig Sekunden nach einem Giftgasangriff® auftauchen, Farbfotos twittern und dann spurlos verschwinden. Wir hören vieles und sehen manches, aber eines fiel mir auf neulich: Hat man jemals in der Tagesschau das Wort “Geostrategie” gehört? Aha.
Auf meiner Mission zur Vernichtung der ‘Menschheit’ als Quelle, Grund und Lösung der großen irdischen Probleme möchte ich ihr heute einmal an die Moral gehen. Wie schon oft gesagt, ist Ethik die Wissenschaft von der sozialen Ordnung, während Moral ein Sammelsurium ethischer Vorstellungen, Regeln und Befindlichkeiten ist, das ich deshalb rundweg ablehne. Moral ist Ethik von Idioten für Idioten. Wie in ihren großen Systemen, die noch mit Gespenstern angereichert sind, den Religionen, fällt Moralisten nicht einmal auf, dass es völlig unvereinbare Moralen gibt, die allesamt dieselbe Legitimität haben. Sie schaffen ‘das Gute’ als Paradoxon.
Wie so vieles, das man genau deshalb eigentlich nicht diskutieren kann, findet Moral am Ende auf einer persönlichen Ebene statt. Es werden Personen bewertet und gerichtet, und wenn eine gut organisierte Gesetzgebung das nicht verhindert, am Ende stets nach persönlichen Befindlichkeiten. Zwischen Twitter, dem Lynchmob und einer halbwegs zivilisierten Bürgerlichen Gesellschaft steht die bewaffnete Polizei. Wenn sie dazwischen steht und das Lynchen nicht gleich selbst als ihre Aufgabe betrachtet.
Geht doch nicht!
Wenn man es bis auf das letzte Untergeschoss herunterbricht, bleibt eine heikle vermeintliche Instanz: das Gefühl, nennen wir es das für Gerechtigkeit. Aber gibt es das wirklich? Ich habe mir gestern einen alten Hollywood-Streifen angeguckt, in dem das Publikum mit dem großen Hammer auf die rechte Seite getrieben wurde. Der Gute war aber auch so was von gut, während die Bösen – na klar: folterten, was die Peitsche hergibt. Völlig grundlos, versteht sich, sonst macht sich noch wer geschäftsschädigend Gedanken.
Das (ausgerechnet) sind dann Szenen, die einem den Glauben an so etwas wie ein universales Gerechtigkeitsgefühl einimpfen. Da muss sich doch jeder aufregen. Das ist so furchtbar ungerecht! Nun frage ich mich an dieser Stelle, ob nicht sogar dieser Rest einer Moral komplett konstruiert ist. Dazu müssen wir jetzt allerdings noch zwei Aspekte aus dem Weg räumen, die den Gedanken schwer machen: Erstens die typischen Szenerien aka das Narrativ. Natürlich ist das Opfer des bösen eine ‘schöne’ Frau (als Folteropfer passend gespielt von einem prominenten Hungerhaken). Die Bösen sind hingegen irre böse und haben selbstverständlich schlechte Zähne.
Oder doch?
Zweitens die Einschränkung solcher moralischer Solidarität, die abrupt endet, wenn es Angehörige solcher Gruppen betrifft, die leichterdings abgewertet werden – Schalker, Juden, Moslems, Schwarze, Kommunisten oder Nazis, je nach Geschmack. Die sind gern Freiwild, und es gäbe ja auch keine Lynchmobs oder KZ, wenn ein Gerechtigkeitsgefühl keine überlegene Konkurrenz hätte – so es das überhaupt gibt. Womit wir bei der zentralen Frage sind. Ich schätze, dass selbst ein rudimentäres Gefühl für Moral ein bloßes Konstrukt ist. Es gibt kein menschliches Sensorium für eine universelle Moral.
Was es gibt, sind persönliche Empfindungen, die sowohl anfällig sind für eine Identifikation mit Tätern wie Opfern als auch für grob unterschiedliche Regelauslegung. Die folgt aber jeweils persönlichen Erfahrungen, Prägungen und Stimmungen. Es ergibt sich hier ein Problem, das unabhängig von der konkreten Gesellschaftsform und ihrem Regelwerk zu lösen ist: Der Impuls drängt zur Tat, ist aber dumm und schafft auf der Ebene der Ethik nur Probleme, wo sie eigentlich gelöst werden sollten. Tatsächlich bin ich daher der Ansicht, dass jegliche Rücksicht auf moralische Empfindungen und Instanzen abzulehnen ist.
Es ist atemberaubend, wie durchsichtig die Propaganda ist, wenn es gegen Russland geht. Die Technik ist dieselbe wie bei den Trollen, die sich in Foren und Kommentarspalten tummeln. Es ist mithin nicht nur so, dass diejenigen, die sich ständig über angebliche “Fake News” echauffieren, selbst betriebsbedingt hektische Copy&Paste-Falschmelder sind; sie bedienen sich inzwischen der billigsten Strategien, um Gegner an die Wand zu quatschen.
Eine der häufigsten Trolltechniken ist die Projektion. Man wirft dem Feind vor, was man selbst bis zum Exzess betreibt. NATO-Regierungen und -medien haben sich wiederholt bei Vorverurteilungen und Falschbeschuldigungen erwischen lassen. Der kriegslüsterne Spiegel-Titel “Stoppt Putin jetzt!” steht noch Jahre danach ohne jede Faktenbasis da. Diplomatisch ein Unding, hätte in Zeiten des ersten Kalten Krieges niemand den Mund derart voll genommen. Seit G.W. Bush verzichtet der Westen jedoch auf jede Raison und stellt Putin® dar, als sei er der Teufel selbst.
Wahrscheinlich kein Zweifel
Die Anschuldigungen sind äußerst aggressiv, dabei könnte Russland das Ganze als “Innere Angelegenheit” abtun. Selbst wenn es einen Grund gibt, einen Doppelagenten zu töten, der zuvor freigelassen worden war, ist das wohl eher kein Grund, nach dem Bündnisfall zu schreien, wie die “Zeit” es sich dennoch nicht hat nehmen lassen. Da will sich offenbar jemand ein Sarajevo basteln. Gut, dass Russland sich davon nicht provozieren lässt. Wie danken es ihm der POTUS und seine Q-presse?
“Die Vorwürfe: immer dreistere boshafte Aktivitäten der russischen Regierung – überall in der Welt.”
Nach dem Motto “Es bleibt schon etwas hängen” werfen sie fortgesetzt mit Dreck, um dann den schmutzigen Lumpen zu beschimpfen. Dabei sind sie sich auch nicht zu blöd, den unbewiesenen Beweis als Mittel einzuführen, der das Widerlegen aller Zweifel durch die schlichte Behauptung ersetzt: “Es gebe keinen Zweifel an der Täterschaft Russlands. Beweise hierfür wurden öffentlich jedoch bisher nicht vorgelegt.” Wie kann man das dann so zitieren? Man ist geneigt nach einem Funken Anstand zu fragen, aber hier geht es nicht um Ehre und Moral, sondern um Krieg und Frieden. Fürwahr: boshaft und dreist.
Mord überlebt
Nachdem also Russland durch Behauptung und Verdacht bereits als verurteilt galt, wurde zunächst Boris Johnson, auf den sich alle vorsichtshalber schon einmal berufen, beim Lügen erwischt. Die angebliche Aussage des Giftlabors, es gebe keinen Zweifel, war das exakte Gegenteil der Wahrheit. Wie reagiert die Journaille?
“Der vergiftete Ex-Doppelagent Sergej Skripal ist nicht mehr in kritischem Zustand. Die Vorwürfe gegen Russland werden lauter.” Wie können die denn “lauter” werden, wenn von zweifelloser Täterschaft bei einem “Mord” bereits die Rede war? Dazu passt auch:
“Die rund 100 Varianten [des Giftes "Novichok"] gehören zu den tödlichsten Nervenkampfstoffen, die jemals hergestellt wurden.” Aha, deshalb haben die beiden Opfer das Attentat auch überlebt, richtig? Tödlicher geht nicht, denn es sind die Russen. Passt nicht? Egal, wir haben noch einen:
“Man sehe ein “Muster russischen Verhaltens”, das immer wieder völkerrechtswidriges Vorgehen zeige.” Der Fall der Skripals hat mit Völkerrecht zwar herzlich wenig zu tun und schon gar nicht mit anderen, meist widerlegten Vorwürfen gegen Russland, aber viel Wiederholung hilft viel.
Auf Sie!
Man konnte halt nicht anders, denn die anderen sind böse. “Somit komme man zum Schluss, dass der Angriff “höchstwahrscheinlich ein Anschlag des russischen Staates war, und deshalb mussten wir alle gemeinsam reagieren.” Auf einen Verdacht hin muss man völkerrechtlich reagieren? Nachdem bereits hinreichend deutlich wurde, was von den ‘Schlüssen’ und Berichten aka Lügen westlicher Geheimdienste zu halten ist, die die Giftkarte seit Irak schon rituell ausspielen, wenn sie einen Blankoscheck brauchen?
George W. Bush hat die Geheimdienste ermächtigt zu tun, was sie wollen. Sie überwachen ihre Völker total, sie lügen und intrigieren. Letzteres ist ihr Geschäft, seit es sie gibt, aber eines hat sich geändert: Ihre Auswürfe werden ungefiltert durch die Presse und gewählte Politiker an die Öffentlichkeit gebracht. Ausdrücklich wird dabei auf jegliche Belege verzichtet, das sei halt geheim. Diese Methoden des Mobbings und der Schwarzen Pädagogik sind offizielle Politik und werden von willigen Lohnschreibern zur alternativlosen Moral verklärt. Wer dabei nicht mitmacht, ist Putinversteher®.
On Top moralisiert hier eine Macht, die seit Jahrzehnten fast ununterbrochen Angriffskriege führt, regelmäßig auf Basis später nachgewiesener Lügen. Das Morden machen sie sich auch nicht schwer. Während es ein schlimmer Verstoß gegen das Völkerrecht sei, wenn Russland angeblich einen Spion liquidiert, ermordet die NATO bei hellichtem Tag ‘Feinde’, die sie selbst bewaffnet hat und anbei gern ein paar Dutzend “Kollateralschäden” wie eine Hochzeitsgesellschaft oder zivile Bunkerinsassen. Ups! Im Kampf für das Gute® hat das Völkerrecht halt Pause..
In der Einsamkeit meiner feuchten Kemenate, wissend, dass auch das längst verstaubte Telefon eigentlich abgemeldet werden könnte, implodiert der ehemals gewitzte Geist. Er liest seine eigenen Texte, von früher®. Selbstverständlich waren auch die besser. Dieser Wortwitz, diese Dichte, diese Inspiration! Sie verhalten sich zu den Resten des verkommenen, in Suff und Drogenrausch mutwillig zertrampelten Talents wie ein frischer Frühlingssalat zu der gärenden Pampe, die auf dem Boden der Biotonne wenigstens Einzelliges hervorbringt.
Er ist jetzt investigativ, weiß, wer mit wem. Der Dehm, der Dehm! Hat er nicht schon Jeppsen und damit eigentlich Elsässer, mithin Glocken-Adolf? Der mit den Autobahnen? Da ist doch ein Hang, das gehört doch zusammen! Hat Dehm am Ende Autobahnen gebaut? Ist er verantwortlich für den Dieselskandal? Und warum hilft ihm die Evangelische Kirche nicht?
Nafri in den Kofferraum
Nur Dieter Bohlen ist ihm beigesprungen, Solidarität unter Popstars, und hat ihm den Gassenhauer “Acht Stricher im Strich Achter” gewidmet, eine Hymne der Leitkultur, die das Zeug zur nationalen hat. Es ist alles drin: Autos, Weiber, Bumsbomber und Schlauchsaufen. Nimm das, Twitter – der Bohlen, einer von uns! Quer ist die Front und eckig die Hex; bist du nicht willig, dann brauch’ ich die Flex. Das Hakenkreuz wird übrigens häufig missinterpretiert. Viele sehen in ihm ein hinduistisches oder buddhistisches Sonnensymbol, dabei ist es ein rechtwinkliges Autobahnkreuz auf der Suche nach Anschluss. Das macht es mir auch so sympathisch.
Womit wir beim Kern der Sache sind: Merkels Plan, Deutschland umvolken zu lassen, ist ein grandioses Ablenkungsmanöver. In Wahrheit will sie mehr. Als die Wiedervereinigung uns die Kanzlerin bescherte, war das der endgültige Sieg der Autobahn. Schon Schröder hatte vom VW(!)-Manager Hartz den Boden bereiten lassen, den Rest besorgt der Soli, bis heute unter dem besonderen Schutz von Merkel und ihren unauffälligen Helfern – aktuell ausgerechnet Alexander Dobrindt. Wer diesem Herrn nagelneue Ost-Autobahnen gibt für seine “konservative Revolution”, weiß, was er tut. Zufall?!
Dehm seinerseits, und da schließt sich der Kreis, will eigens einen Afrikaner(!) im Kofferraum nach Deutschland geschleust haben – über die Autobahn! Dass unsere Qualitätspresse sich einmal mehr bestenfalls über “Flüchtlinge” auslässt, ist der Beweis: Niemand soll erfahren, wer die wahren Herrscher sind und was sie planen. Dabei tun sie, was sie immer taten, und jedes Kind, weiß, woran man sie erkennt: Sie bauen Autobahnen.
Es ist schlechte ‘abendländische’ Tradition, das Chaos zu beschwören und so zu tun, als müsse alles getan werden, um dieses zu verhindern. Kein Zufall, dass solches Chaos gern als ‘links’ markiert wird (“Anarchie”, “Chaoten”, “Rot-Grünes Chaos”). So will es das Narrativ, aber wie so oft liegt die Wirklichkeit auf einer ganz anderen Seite. Was immer man ‘Linken’ an Großübeln vorwirft – “Mauer und Stacheldraht”, “Stasi-Methoden”, “Diktatur”, “Stalinismus”, sind Errungenschaften einer strengen hierarchischen Ordnung. Auch der Nationalsozialismus hat im Übrigen nicht durch Chaos gewirkt, sondern durch eine perfekt geordnete, bestens organisierte Mordmaschinerie.
Schon hier bricht die Erzählung, aber es wird nicht besser, wenn man sie mit ihrer vorgeblichen Ethik konfrontiert: Es ist ja nicht das Problem, dass sich Linke mit der Ordnung schwertun. Eine zeitgemäße Linke sieht die Widersprüche in der ‘Ordnung’ des Kapitalismus und des ihn schützenden Bürgerlichen Staates. Sie widersetzt sich der strengen Ordnung, versucht sich in Modellen von Freiheit, die auch Unsicherheit in die Ordnung bringen und bricht mit liebgewonnenen Gewohnheiten.
Versteh’ ich nicht
Dagegen liefert die Rechte ein einfaches Weltbild, nimmt Partei für die, die dazugehören, erklärt die Anderen im Zweifelsfall zum Feind und befürwortet eine Gesellschaft, die durch Oben und Unten, am Ende durch Befehl und Gehorsam geprägt ist. Wo die Linke durch große Toleranz zu instabilen Verhältnissen tendiert, hält es die Rechte mit Übersichtlichkeit, Stabilität und “Null Toleranz”. Man muss hier der Rechten vorhalten, dass sie die Widersprüche ignoriert, die sie damit z.T. selbst schafft und nicht der Linken, dass sie nach Lösungen sucht.
Ganz unbezweifelt ist aber erstens der Erfolg der stabilen, intoleranten Struktur von Gesellschaften. Es beherrschte nicht zufällig ein ‘Kommunismus’ dieses Schlages über Jahrzehnte die Hälfte der Welt. Ihn zeichnete aus, dass er den horrenden Widerspruch nicht einmal wahrnahm: den eines ‘Kommunismus’, der über die Menschen herrscht. Zweitens ist kein Erfolg eines Modells zu erwarten, das den Menschen ein dauerhaftes Leben in instabilen Verhältnissen abverlangt. Etwas, das ich nicht einmal erfassen kann, werde ich nicht verteidigen, das gilt am Ende noch von meiner eigenen Freiheit. Derweil sammeln sich ‘Identitäre’ und sonstige Reaktionäre, die an etwas glauben und dafür töten würden.
Es ist daher anzunehmen, dass eine alternative Gesellschaft entweder so alternativ nicht sein wird und der Staatssozialismus wieder im Rennen ist als etwas, das zumindest ein paar Jahrzehnte Stabilität gebracht hat. Oder aber, was mir ein Anliegen ist, es finden sich Ideen und die dazugehörige Praxis, die Identität, Stabilität, Zugehörigkeit und einen möglichst unkomplizierten Alltag versprechen. Dabei ist das Versprechen nicht minder wichtig als die Praxis, denn heute verteidigen rechte Halbgescheite unbewusst das System, das ihnen längst über den Kopf gewachsen ist. Sie erkennen auch den Widerspruch nicht, dass ihre Heile Welt ihren eigenen Kollaps in sich trägt, der schneller käme, als wenn alles beim Alten bliebe. Aber sie sind eben überzeugt.
Die dynamische Blogrolle ist scheiße. Ich kapiere den Code zwar nicht wirklich, kann aber eingrenzen, dass die oft langen Ladezeiten damit zusammenhängen. Die Suche nach Lösungen (denn ich will eine dynamische Blogrolle) werden wahrscheinlich zu einem Desaster führen, das die Datenbank, den Server, den Serverraum, das Gebäude und die umliegenden Ortschaften in Schutt und Asche legen werden. Sorry for that. We’re workin’ on it.
Update: Ich finde keine brauchbare dynamische Blogroll. Kennt vielleicht wer eine? Die es gibt, können nicht nach Datum sortieren und ein kompletter Eigenbau wäre eine Aufreihung einzelner RSS-feeds, was aber beides heißt, dass auch Karteileichen dauerhaft dargestellt würden. Hylfö!
Update2: Jetzt habe ich da was ggf. Funktionierendes, aber ohne CSS. Nen Tip anyone?
Update3: Okay, ich habe da etwas zusammengepfuscht, das wollt ihr nicht wissen, wie. Mal gucken, wie es läuft. sollten da draußen Spezialisten sein, die wissen, wie man CSS direkt in WP-Widgets reinkriegt bzw. eine Quelle für solches Wissen haben, bitte her damit!
Blöd nur, dass dieser Oldtimer jetzt schon wieder ein Upgrade hat. Oder auch nicht.
p.s.: Und ist schon wieder langsamer … wenn auch nicht dramatisch … *seufz*
Wie schrub ich einst: “Zu meiner Zeit, als noch alles seine Richtigkeit hatte, gab es noch echte Trainer. Wenn da ein „Merkel” „eine „Raute“ machte, hieß der nicht Angie und glotzte hohl aus dem Hosenanzug, sondern Max und peitschte seine Opfer buchstäblich über den Rasen.” Max Merkel, ein Fußballtrainer. “Raute” ist eine Formation beim Fußball im Mittelfeld, Warum erwähne ich das?
Nun, der Herr war ein autoritärer Schleifer und hatte Erfolg damit – allerdings nur kurzfristig, wie es typisch ist für autoritären Führungsstil. Angst und Kontrolle können sehr motivieren, brennen aber ebenso schnell aus. Daher ist autoritäre Führung stets besser dazu geeignet, Leute kaputt zu machen als sie zu motivieren. Das ist alles nicht neu, aber neu ist auch undeutsch. Der Deutsche braucht Autorität und Kommando, Befehl und Gehorsam, Zwang und Drill. Wer dann immer noch nichts leistet, der will nicht, verweigert den Befehl und ist ein Deserteur.
Beine machen
Wir sind also bei Hartz IV. Schon 16 Jahre nach Einführung dieses behördlichen Schikanen-Managements erwägen erste Sozialdemokraten den Verdacht, das Konzept könnte eventuell nicht so erfolgversprechend sein wie sein Erfinder. Es könnte sich erweisen, dass das Fördern® und Aktivieren® gar nicht solch durchschlagende Wirkung entfaltet, dass nur der erbittertste Widerstand stinkfaulen Gesindels eine sofortige Neuanstellung der Delinquenten verhindert.
Es darf keine Tabus geben und man muss auch den unerhörten Gedanken zulassen, dass “Kaufladen” spielen, EDV-Anfängerkurse für IT-Experten oder Bewerbungstraining für ehemalige Personaler doch nicht automatisch neue Arbeitsplätze schaffen. Nach 16 Jahren intensiver Forschung fand der Epidemiologe Dr. Karl Lauterbach (SPD, früher CDU) heraus:
»Das System Hartz IV funktioniert nicht richtig. Es diskriminiert und macht echte Aktivierung fast unmöglich.«
Nun, das heißt nicht, dass es schlecht ist. Immerhin diskriminiert es. Fragen Sie die SPD-Linke® Nahles, die hält noch eisern daran fest. Der Dingsminister für Bums, Heil, Hubertus, ist derweil schon der Ansicht, man könne über ein Grundeinkommen reden, um damit einer Grundsicherung näher zu kommen, mithin Ein-Euro-Jobs mit Extras. Vierzig Stunden sollen es schon sein, und wenn es keinen Müll mehr gibt im Park, können ein paar andere Minderleister ja für ein paar Büchsen Bier die Mülleimer umtreten. Win-win.
Eigenverantwurstung
Man wird ja wohl einmal darüber reden dürfen. Die JobCenter sind damit nicht abgeschafft, es wird auch weiterhin eine Arbeitslosenindustrie geben, die reichlich Menschenmaterial wie Kleinkinder behandeln darf, es wird natürlich auch Sanktionen geben, weil sonst “kein Druck mehr besteht, eine Arbeit anzunehmen, dann werden sich Menschen in diesem System einrichten.” (CDU-Schmarotzerexperte Peter Weiß). Denn merke: Nachdem die Arbeitsämter ihr Totalversagen bei Vermittlungen eigentlich nicht mehr in eigenen Statistiken vertuschen dürfen, ist der Arbeitsscheue schuld. Wenn wir dem jetzt Generalpardon gewähren, wer ist denn dann noch verantwortlich® für die ganze Armut?
Einer der Effekte von Schröder-Hartz, der oft zu kurz kommt, wirkt durch die systematische Unterdrückung von Arbeitslosen, die zu dauernder Angst, Sucht, Depression und Resignation führt. Wenn man sie dann so weit hat, führt man sie vor, beschuldigt sie, bestraft sie. Dieses Regime ist kein Kollateralschaden. Es ist eine Nachricht an diejenigen, die erwägen, auch nur zum Durchatmen aus dem Hamsterrad zu steigen. Das ist es, was dir blüht. Wir machen dich fertig. Aber für die vage Hoffnung, dass es eines Tages einmal anders werden könnte, könnt ihr ja wählen gehen. Nehmt eure demokratischen Rechte® wahr!
So, nach der ganzen Aufregung sozusagen mein dritter Beitrag zur Trilogie. Ich werde auf einige ‘Argumente’ eingehen und abschließend klären, wohin das führt mit der Sozialdemokratie.
Warum erwähnt der Linksradikal eigentlich immer die Kriegskredite? Das ist doch ganz lange her! Nun, es ist halt der Anfang einer Geschichte ohne Unterbrechung. 24 Jahre nach ihrer Gründung haben die Funktionäre der SPD erstmals ihre eigene Klientel verraten und sie verheizen lassen. Bis dahin war sich die Arbeiterbewegung einig gewesen, dass Arbeiter nicht mehr auf Arbeiter schießen. Der SPD war der Erhalt von Vaterland und Fabrik wichtiger. 1918 ließ Noske die Armee dann auf die eigenen Arbeiter schießen.
Ist doch alles lange her
In den 30ern bekämpfte die SPD die Kommunisten für das Kapital und verhalf den Nazis dadurch zum Sieg. Ja, das gilt umgekehrt auch für die Kommunisten. Daraus gelernt hat die SPD was? Gemach! 1945 folgende setzte sie sich unter der Führung der USA mit Nazis und anderen Neudemokraten an einen Tisch und ließ eine Republik vom Stapel, in der weiterhin die Nazis den Staat bestellten. Richter, Staatsanwälte, Polizei, später Geheimdienste und Militär, waren dominiert von Nationalsozialisten (die jetzt keine mehr sein durften), schlimmer noch als die Parlamente, in denen auch genügend saßen. Globke wurde Superminister. Alles paletti.
Die SPD tat alles in ihrer Macht, um diese Demokratie vor den Kommunisten zu schützen. Während die durch Sondergesetze gejagt und schließlich verboten wurden, trennte sich die SPD endgültig von marxistischen Resten und legte 1959 ein klares Bekenntnis zum Kapitalismus ab. Ab 1969 regierten sie im Bund; ihr Kanzler Brandt orchestrierte das bundesweite Verbot für Sozialisten, in den Staatsdienst einzutreten. Linken Studenten sollte ein “Marsch durch die Institutionen” unmöglich gemacht werden.
Ihm folgte Schmidt. Während die Sozen bis heute stolz sind auf die Ostverträge, trimmte Schmidt seine Partei kompromisslos auf NATO-Doppelbeschluss. Lieber Opposition (und ggf. mausetot) als untreuer NATO-Vasall. Der Nächste Sozenkanzler war Schröder. Hartz IV, Deregulierung, Rentensenkung, Essen nur noch gegen Arbeit (Parteichef Müntefering). Das kriegt man, wenn man in Deutschland Sozen wählt. Das ist die Hoffnung auf den regulierten® Kapitalismus.
Realpolitik
Kurzer Blick ins Ausland; ich mag hier nicht jeden Pakt mit Faschisten (ich meine die echten, die gab es auch woanders), neoliberalen Verrat und Korruption aufzählen und spule vor in die Gegenwart. In Frankreich präsidiert jetzt einer, der bestens mit den Banken kann, neoliberale Deformen vornimmt und “gnadenlos” abschieben will. In Griechenland setzt eine Sozenpartei, deren Positionen absolut vergleichbar sind mit der hiesigen ‘Linkspartei’, die Befehle der Troika und Darth Schäubles durch. Auch international ein Gassenhauer, dieses Konzept.
Der Fokus der Sozen liegt nach dem Totalverlust der Klientel, die er nicht mehr wiedererkennt, weil sie entweder arbeitslos ist oder als iSlave in China den Fenstersturz kultiviert, auf dem fleißigen Deutschen, der es wieder besser haben soll. Ganz selbstverständlich ist mit “Umverteilung” gemeint, dass die Mittelschicht im Vaterland wieder breiter wird. Der Kaffeebauer ist ihnen so wurscht wie die Sklavinnen, die für ‘uns’ nähen, löten und Müll sortieren – und wenn das Lumpenpack es wagt, unsere Schiffe zu kapern, die längst ihre Küsten leer gefischt haben, schicken wir die NATO-Flotte. Man kann nicht alles haben und muss mit kleinen Kompromissen anfangen. Tausche Angriffskrieg gegen 5% mehr Lohn. Deal!
p.s.: Wie zwanghaft die Sozen an die Macht von Personen glauben, illustriert derweil Müllers alberne VT. Die erkennen nicht mal auf einem Schachbrett ein Muster und glauben, die Hochfinanz habe diese schwarzen Flecken auf dem weißen Brett verursacht. Selbst Geschichte gerinnt zu einer Einzelbiographie. Für Müller ist es Brandt, der dann aber ohne Radikalenerlass. Die Jungs, die ich oben erwähne, wurden alle irgendwie eingeschleust und haben die Basis® überwandert.
Ich habe mit den Sozen gesprochen. Tom Wellbrock hat moderiert, Roberto hat versucht, witzig zu sein. Einfach reinhören. Es folgt eine öffentliche Selbstkritik und im letzten Absatz Hinweise für diejenigen, die hier ggf. einen ersten Kommentar abgeben wollen.
Sollst du mit Sozen reden? Denen von den Landmirabellen? Ja sicher, die schreiben immerhin Zeugs, das Leute lesen, die mein Zeugs lesen. Hat das Sinn und Zweck? Ich weiß es nicht. Podcast ist ein Format, das ich schon immer interessant fand, wenngleich ich auch immer Bedenken hatte. Das fängt damit an, dass Aufnahmen der eigenen Stimme eher Missfallen auslösen. Das größte Problem ist aber, dass man sich quasi entscheiden muss, wie man sich da verhält.
Bizarr
Ich bin es betont locker angegangen, was merklich zur minderen Sprachqualität beiträgt. Das Ganze ist ein quasi ungeschnittenes Gespräch via Skype. Klingt ein bisschen wie aus einer Dose, aber wir sind halt nicht beim Rundfunk. Seltsam finde ich im Nachgang, dass ich bei der Vorstellung keinen Nachnamen habe. Aber Titel und Namen scheinen dem anderen alten Mann Probleme zu bereiten.
Ich kann mich nicht recht entscheiden, ob ich mich über die eigene Schnoddrigkeit in der Rede ärgern soll oder das gut finde, weil die Alternative für jemanden ohne jede Übung immer die ist, gekünstelt daher zu salbadern. Alles andere ist eine Frage der fehlenden Erfahrung. Die ganze Situation ist ein wenig bizarr. Du sitzt zuhause, glotzt wie immer auf deinen Monitor und telefonierst mit zwei zwielichtigen Typen in dem Bewusstsein, dass das nachher eine Menge Leute hören werden.
Das Produkt
Inhaltlich fasziniert mich, dass das Format uneingeschränkt die Auseinandersetzung bestimmt hat. Es bleibt häufig sehr oberflächlich, weil es das Ding sofort gesprengt hätte, wenn ich jedem Aspekt widersprochen hätte, der mir gegen den Strich ging. Du merkst dann auch irgendwann, dass du gegen die Position des Gegenübers ein paar Dinge unbedingt in Stellung bringen willst und fragst dich, ob du schon tickst wie ein Politiker, der in jeder Sendung dieselbe Message runterleiert.
Herausgekommen ist ein Austausch über grundsätzlich unterschiedliche Perspektiven. Ich glaube, das ist sogar gelungen. Da ich nicht versuche, jemanden umzudrehen, von dem ich weiß, dass er eh nicht mitgeht, macht mich das tiefenentspannt. Was soll ich mich da streiten? Wenn ich gute Argumente habe, wirken die auch ohne Zustimmung des Gegenübers. Ein bisschen mehr Polemik hätte ich mir trotzdem gewünscht, das können wir beide besser. Für Stammleser ist inhaltlich eh nix Neues dabei, außer dass man mich sprechen hört.
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