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Vor sieben Jahren bereits schrub ich Unerhörtes. Da ging es noch gar nicht um den Gift-Assad; ich weiß auch gar nicht mehr, um welchen Gift-Machthaber es ging. War es der Irre von Tripolis? Der Hitler von Bagdad? Der Taliban-Kaiser von der Mordallianz? Wer soll sich noch erinnern, wohin wir wann unsere Brunndenbohrpanzer, Friedensschießpistolen und Handelswegwerfmunition verklappt haben? Verantwortung! Zitat:”

Unsere Freiheit in Ouagadougou

Erst geht es jetzt erst mal nach Tripolis, dem Libyer in den Arsch treten. Der Deutsche stellt sich da etwas sperrig an und ist nicht immer zufrieden damit, irgendwen zu erschießen, weshalb er noch immer den Ami vorschickt, der ihm dann konkrete Ziele vorgibt.

Das spart dann eigentlich auch Munition, was der NATO doch entgegenkommen sollte. Der Ami aber weiß: Kann man nicht genug von haben, dem entsprechend ist sein Schussverlauf wie beim Schlussverkauf: “Alles muss raus”, danach gibt’s neu. Neue Munition, neue Ziele und immer das Eine: Freiheit! Freiheit von dem Feind, dem heidnischen. Jeder kann mitmachen.

Jeder? Im Prinzip ja. Der Heide muss, wenngleich selten so recht klar ist, ob als Ziel oder Schütze. Ziel muss er sein, Schütze kann er sein, wenn’s ein guter Hurensohn ist.

Vor dem Gefecht ist vor dem Geschäft

Der Christenmensch wiederum muss können, da wird jetzt differenziert. Wer sein Arbeitszeug in Ordnung hält und genügend davon vorhält, ist Vollmitglied, die anderen können zwar auch müssen, dürfen aber künftig nur, wenn sie auch können wollen. Der Rest geht in die zweite Liga. Wie bei Euro Nord und Euro Süd gibt es dann NATO Mord und NATO müd. Für alle gilt dann: Dabeisein ist alles, aber Mitreden darf nur, wer können kann. Das Nähere regelt der Commander in Chief.

Internationale Verantwortung übernehmen, für die Freiheit einstehen, die Handelswege sichern. Wer kann dazu schon nein sagen? Der Demokrat in Uniform weiß: Vor dem Gefecht ist vor dem Geschäft. Afghanistan war nur keine Übung, der Ernstfall kommt jetzt erst. Da machen wir mit, da müssen wir hin, das wollen wir auch. Wir sind nämlich nicht nur Papst, wir sind jetzt auch Freiheitsmedaille. Und das mit Recht, denn alles, was zugrunde geht, ist wert, dass das, was hier entsteht, auch stets an alle Fronten geht.

Ick bin schon da

Denn bei aller Freundschaft zu grundgesetzwidrigen Angriffskriegen, bei denen Deutschland auch weiterhin gern symbolisch mitkämpfen wird, weiß auch der Freiheitsnobelpreisträger: Wenn die NATO bombt, muss die Bundeswehr nicht viel deutsches Kriegsmaterial mitbringen. Das haben wir längst voraus exportiert. Unsere Handelswege sind eurer Nachschub. Also Ball flach halten, Mr. President!

” (Zitat Ende.) Wo hatte eigentlich Gaddafi sein Gas? Oder hatte der Embryos? Wir wissen es nicht. Was wir noch wissen, ist: “Weißer Phosphor ist eine konventionelle Munition, keine chemische Waffe.” Ah, wir erinnern uns nicht? Das war der Kommentar des Pentagons zu der im Irak eingesetzten Massenvernichtungswaffe. Die war freilich demokratisch legitmitert und wurde von den USA eingesetzt, so wie Clusterbomben oder die Mutter des Terrors.

Während wir also viel von Menschenrechten, Machthabern, Putin und Giftgas hören, werden unsere anderen schönen Waffengattungen schmählich verschwiegen, als wären wir nicht stolz auf unsere Verantwortung® an der Heimatfront, aka “Exporte”. Wir hören von Weißhelmen, jenen scheuen Helden, die regelmäßig Sekunden nach einem Giftgasangriff® auftauchen, Farbfotos twittern und dann spurlos verschwinden. Wir hören vieles und sehen manches, aber eines fiel mir auf neulich: Hat man jemals in der Tagesschau das Wort “Geostrategie” gehört? Aha.