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Ich habe mit den Sozen gesprochen. Tom Wellbrock hat moderiert, Roberto hat versucht, witzig zu sein. Einfach reinhören. Es folgt eine öffentliche Selbstkritik und im letzten Absatz Hinweise für diejenigen, die hier ggf. einen ersten Kommentar abgeben wollen.

Sollst du mit Sozen reden? Denen von den Landmirabellen? Ja sicher, die schreiben immerhin Zeugs, das Leute lesen, die mein Zeugs lesen. Hat das Sinn und Zweck? Ich weiß es nicht. Podcast ist ein Format, das ich schon immer interessant fand, wenngleich ich auch immer Bedenken hatte. Das fängt damit an, dass Aufnahmen der eigenen Stimme eher Missfallen auslösen. Das größte Problem ist aber, dass man sich quasi entscheiden muss, wie man sich da verhält.

Bizarr

Ich bin es betont locker angegangen, was merklich zur minderen Sprachqualität beiträgt. Das Ganze ist ein quasi ungeschnittenes Gespräch via Skype. Klingt ein bisschen wie aus einer Dose, aber wir sind halt nicht beim Rundfunk. Seltsam finde ich im Nachgang, dass ich bei der Vorstellung keinen Nachnamen habe. Aber Titel und Namen scheinen dem anderen alten Mann Probleme zu bereiten.

Ich kann mich nicht recht entscheiden, ob ich mich über die eigene Schnoddrigkeit in der Rede ärgern soll oder das gut finde, weil die Alternative für jemanden ohne jede Übung immer die ist, gekünstelt daher zu salbadern. Alles andere ist eine Frage der fehlenden Erfahrung. Die ganze Situation ist ein wenig bizarr. Du sitzt zuhause, glotzt wie immer auf deinen Monitor und telefonierst mit zwei zwielichtigen Typen in dem Bewusstsein, dass das nachher eine Menge Leute hören werden.

Das Produkt

Inhaltlich fasziniert mich, dass das Format uneingeschränkt die Auseinandersetzung bestimmt hat. Es bleibt häufig sehr oberflächlich, weil es das Ding sofort gesprengt hätte, wenn ich jedem Aspekt widersprochen hätte, der mir gegen den Strich ging. Du merkst dann auch irgendwann, dass du gegen die Position des Gegenübers ein paar Dinge unbedingt in Stellung bringen willst und fragst dich, ob du schon tickst wie ein Politiker, der in jeder Sendung dieselbe Message runterleiert.

Herausgekommen ist ein Austausch über grundsätzlich unterschiedliche Perspektiven. Ich glaube, das ist sogar gelungen. Da ich nicht versuche, jemanden umzudrehen, von dem ich weiß, dass er eh nicht mitgeht, macht mich das tiefenentspannt. Was soll ich mich da streiten? Wenn ich gute Argumente habe, wirken die auch ohne Zustimmung des Gegenübers. Ein bisschen mehr Polemik hätte ich mir trotzdem gewünscht, das können wir beide besser. Für Stammleser ist inhaltlich eh nix Neues dabei, außer dass man mich sprechen hört.

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