Vielen Dank und die Sache mit Hartz IV
Posted by flatter under politik , sozialzeugs[83] Comments
11. Nov 2016 19:03
Sehr feynen Dank an dieser Stelle an die großzügigen Spender, die mir nach meinem Aufruf ein paar wichtige Wochen Luft verschafft haben. Viele von ihnen kenne ich nicht, einige sind mir bekannt und von denen wiederum weiß ich in einigen Fällen, dass sie selbst nur sehr wenig haben. Auf der anderen Seite gab es Spenden, die mich leicht erröten lassen. Es ist nicht bloß Geld, das ich gut gebrauchen kann, es zeigt mir auch, dass mein Blog oder sein Betreiber da draußen einigen sehr wichtig zu sein scheint. Das werde ich mir merken.
Ich habe zumindest bei einem Kollegen für Aufregung gesorgt, als ich sagte, ich würde eher “Klauen und Abzocken” als einen Antrag auf ALG II aka Hartz IV zu stellen. Das möchte ich bei dieser Gelegenheit gern noch einmal zum Thema machen. Vorweg halte ich es für völlig selbstverständlich, dass dahinter nicht die Message steckt “habe ich nicht nötig” oder “ich bin was Besseres”. Vielmehr ist mir völlig klar, dass die Hatz auf Arbeitslose neben dem Drücken von Löhnen genau diesen Effekt haben soll: dass so viele wie möglich gar nicht erst ihre Ansprüche geltend machen; sie kosten dann nämlich nichts und sind offiziell auch nicht arbeitslos.
Zwischen Tripper und Syphilis
Wenn du also (länger als ein Jahr) in Not gerätst, hast du diese beiden Optionen, auf deinen Anspruch auf Existenzminimum(!) zu verzichten oder einen kompletten Striptease zu machen, deine Intimsphäre aufzugeben, dich zum Befehlsempfänger und Willküropfer zu machen und jede Schikane zu ertragen, die sich wer ausdenkt. Okay, so lange du stark genug bist, kannst du dich hier und da wehren, vor ‘Sanktionen’ schützt dich das aber auch nicht.
Ich bin schon allein zu zornig für solche Strukturen. Da ich dem Ärger nicht aus dem Weg gehen könnte, würde ich recht schnell an die Grenze stoßen, an der mich der Verzicht auf Gewalt zu viel kosten würde. Das sind die paar Flocken nicht wert, ebenso wenig wie die Alternative, sich an einem Büttel der Maschine zu vergehen. Ich kenne die Situation wie gesagt aus Besuchen, bei denen ich Abhängige begleitet habe. Es gab Situationen, in denen ich, wäre es um mich gegangen, den Boden der Freiheitlich Demokratischen Grundordnung verlassen hätte.
Es liegt durchaus nicht in meiner zweiten Natur eines guten Deutschen Arbeitsmannes, um Zuwendungen zu bitten, auch nicht weil ich meinte, meine Arbeit hier wäre das ‘wert’. Es ist ein Sprung über den Schatten, der freilich bei Weitem nicht so lang ist wie der des JobCenters. Ich respektiere jeden, der eine andere Entscheidung trifft. Der Skandal liegt darin, dass man Menschen tatsächlich dazu zwingt.
November 11th, 2016 at 22:19
Der Gang zum Jobcenter funktioniert nur mit dem Status des bewußt Bescheißenden.
Braucht man die Almosen tatsächlich, ist die Verteilung der Brosamen so widerlich, daß die sechs bekannten in der BRD wegen Mord an ihrem Sachbearbeiter Verurteilten als heiße Kandidaten für alle Nobelpreise gehandelt werden müßten, vor allem für den für Wirtschaft.
Es ist, mit ein bißken Intelligenz, kein schlechter Stundenlohn für ein paar Papiere und offensives Lügen. Vorraussetzung: ordentlich Schwarzkohle nebenbei. Die zu ergattern, freilich, wird wegen der Verarmung von Süd – und Osteuropa und der elektronischen Überwachung immer härter. Hartz IV sind im besten Fall 8.000 cash im Jahr. Die kann man schonmal guten Gewissens versaufen und die Jobcenterknechte zu verarschen, kann viel Freuden schenken.
https://www.youtube.com/watch?v=sS-L66sHxNA
November 12th, 2016 at 12:28
“… oder einen kompletten Striptease zu machen, deine Intimsphäre aufzugeben, dich zum Befehlsempfänger und Willküropfer zu machen und jede Schikane zu ertragen, die sich wer ausdenkt. Okay, so lange du stark genug genug bist, kannst du dich hier und da wehren, vor ‘Sanktionen’ schützt dich das aber auch nicht.” Ich helf’ ein bisschen in ‘nem Betreuungsbüro mit, hab’ also Einblicke, daher: 1) so isses, 2) wehren kann man sich nur äußerst begrenzt (einschlägiges Rechtsstudium als Voraussetzung(!!) wäre hilfreich). Deshalb: Gut dass Du Deinen Weg gehen kannst, schlecht dass Du – wie beschrieben – solcher Art das System stützt.
Was die Propaganda im ÖR, in der Presse über unseren ‘Sozialstaat’ -btw: wohl einer der besten in der Welt – verlautbart und was die Praxis ist: Unterschied wie Tag und Nacht. Dabei sollte die Politik doch die Wohlfahrt aller Menschen im Land sicherstellen. Irre ich da??
November 12th, 2016 at 12:38
Ja. ;-P
November 12th, 2016 at 12:40
Definiv.
November 12th, 2016 at 12:48
OT: “The ultimate Revenge” – why Trump has been running for president (YT, bis 05:20 reicht). Obama hat Trump böse in die Fresse getreten und seinen Stiefel an dessen Gesicht abgewischt.
November 12th, 2016 at 12:57
Und das versucht Trump jetzt mit seinen Wählern…? Wahrlich, das werden interessante Zeiten…
November 12th, 2016 at 13:11
@Peinhart: Manchmal glaube ich, dass der Wolf auch einen ganz schönen an der Klatsche haben muss. Der sieht die Apokalypse bestimmt schon am Morgen auf sich zukommen, wenn die Kaffeetasse am falschen Platz steht.
November 12th, 2016 at 13:55
Crowdfunding statt Hartz IV – finde ich gut. Grundsätzlich finde ich alles besser als diesen kafkaesken bürokratischen Hartz-Unsinn.
Das hier ist wahrscheinlich bekannt:
https://www.mein-grundeinkommen.de/start
Ein Modell für die Zukunft?
November 12th, 2016 at 14:17
OT: Oft reicht die Überschrift: “Die SPD ist Gott sei Dank reich an guten Kandidaten“. Made my day.
November 12th, 2016 at 17:32
“als ich sagte, ich würde eher “Klauen und Abzocken” als einen Antrag auf ALG II aka Hartz IV…”
ich mag mir garnicht ausmalen, wie scheisseschwer das in deiner situation sein mag; ich leb immerhin alleine und hab keinen anhang, trotzdem ist das jetzt der dritte monat in folge, in dem ich die miete nicht zahlen konnte, aus der kaisers-mülltonne lebe, der strom wohl nächste woche soweit ist und der kaffe langsam knapp wird.
jobcenter? no.fucking.way.
November 12th, 2016 at 17:34
Nuya, Anhang hab ich ja auch keinen mehr. Die Kinder sind schon lange erwachsen.
November 12th, 2016 at 17:55
wenn du kinder hast, wirste die nicht mehr los ;)
ps: wegen dem gesagten oben; deswegen gabs auch keine spende, obwohl ich nichts lieber getan hätte, ganz ehrlich.
November 12th, 2016 at 18:16
@DKT,
soll das ein Witz sein? Ich vermute nicht! Drei Monate keine Miete bezahlt und Du lebst noch nicht auf der Strasse? Und aus der Mülltonne leben?
Entschuldigung! Manchmal denke ich, ihr in Deutschland seid nicht mehr ganz dicht in der Birne.
Ich habe selber schlimme Zeiten erlebt und war oft auf Sozialhilfe angewiesen und ich erinnere mich, dass ich als Student einmal eine Miete nicht bezahlen konnte.
Es wird Dir nicht helfen, aber ich bin so etwas von froh, dass ich in diesem/Eurem Land nicht mehr leben muss. Bin doch schon zu sehr Franzose geworden.
Ehrlich gesagt, bevor ich aus der Tonne leben würde und mit drei Monaten Mietrückstand, dann lieber Hartz IV mit all den Schikanen, die mich erwarten.
Aber das wäre meine Entscheidung, die ich auch nicht treffen muss.
November 12th, 2016 at 18:25
du glaubst garnicht, was man alles in diesen containern findet; ich hab mich wahrscheinlich in den letzten 8 monaten besser ernährt als in den 10 jahren davor. bischen sushi gefällig?
November 12th, 2016 at 18:25
@DKT: Das Folgende hatten wir hier vor Jahren schon und ich kenne deine Situation nicht. Wenn Du aber nicht arbeitsunfähig krank bist und dich um niemanden kümmern musst, dann könnte vielleicht so etwas neue Ideen bringen: Marinaleda, a socialist utopia in Spain
Das Haus baust Du selbst mit und zahlst dafür ~15 Euro/Monat, bezahlte Arbeit gibt’s in der Gemüse-Kooperative, 4 Wochen dauert das Dorffest im Sommer und wenn es weniger Arbeit gibt und man Lust hat, dann findet sich eine bezahlte Arbeit im Rathaus. Die Leute kommen dort angeblich auf etwa 1200 Euro im Monat, womit man einiges über dem span. Durchschnitt liegt.
Ich will jetzt aber keine Diskussion über den leninistisch autoritären Bürgermeister anfangen, sondern nur darauf hinweisen, dass es für Leute, die warum auch immer hier auf keinen grünen Zweig kommen, woanders vielleicht doch noch ein paar Möglichkeiten gibt.
Da gibt’s Tourismus und ein Künstler könnte bestimmt auch gebraucht werden …
November 12th, 2016 at 18:27
@R@iner: yep, die option wurde schon erwogen, ma guggen…
November 12th, 2016 at 19:52
da mein Lohn, Kindergeld und der Kindesunterhalt nicht ausreicht, bin ich gezwungen zusätzlich Alg 2 zu beantragen, das Gute dabei ist, der Satz vom Amt ist so gering, daß ich von Schikanen verschont werde, hatte auch schon andere Zeiten, wenn ich den aber nicht hätte, könnte ich deine und andere Seiten gar nicht finanziel ab und zu unterstützen
November 12th, 2016 at 21:04
@Rainer #7 – Natürlich hat der Wolff einen an der Klatsche, die Szenerie an der er sich hoch- bzw runterzieht allerdings auch, insofern ‘passt das schon’. Er kommt mir vor wie so ein enttäuschter Ex-Jünger, die sind oft wie militante Ex-Raucher. Paul Craig Roberts zB ist auch so einer.
Zum Amt: man hole sich sogleich und vorab erstmal professionelle Hilfe, ich zB habe hier mit dem örtlichen SoVD gute Erfahrungen gemacht. Das lasse man das Amt natürlich auch wissen. Zum weiteren Selbstschutz lasse man sich begleiten, zum einen als Zeuge und Gedächtnisstütze, zum anderen gewähre man aber auch Zugang zum eigenen Schienbein. Seiner Würde, das sollte auch klar sein, kann man sich letztlich nur selbst berauben. Wer das nicht zulässt, trägt auch den Gang zum Schafott noch würdevoll vor. Und abbrechen bzw zurückziehen kann man auch immer noch, wenn’s gar zu arg werden sollte.
Einer Gesellschaft, die noch nicht einmal – und ohne jede Not! – ihren Mitgliedern ein sanktionsfreies Existenzminimum gewähren mag, dieses Unterschreiten jeden sozialen und zivilisatorischen Mindeststandards auch noch durchgehen zu lassen, das sehe ich halt auch nicht ein.
November 12th, 2016 at 22:31
@flatter
gerade Du als intelligenter Mensch solltest eigentlich viel weniger Angst vor der Hartz-Mühle haben als jemand der sich schlechter wehren kann.
Wenn Dir das so Angst macht dann haben die ja ihr Ziel erreicht. Schade.
Als alter “Hartz-Profi” versteh ich sowieso nicht was genau Dich da so abschreckt, so wie ich das mitbekommen habe hast Du doch sowieso keine verwertbaren Güter.
Und grade jetzt, wo die Jobcenter die Flüchtlingswelle zu bewältigen haben, hast Du als EInheimischer für die keine Priorität.
Und Sanktionen abwehren ist auch keine Kunst, haben die in 10 Jahren bei mir 3 mal probiert und sind jedesmal gescheitert.
November 12th, 2016 at 23:01
Ich habe keine Angst davor, ich weigere mich aber, den Scheiß mitzumachen. Ganz nebenbei ist das auch nicht mein Konzept.
En detail gibt es da so lustige Feinheiten wie eine zu große Wohnung und (wenn auch bislang relativ geringe) Einkünfte aus selbständiger Arbeit. Die würden nicht nur, die müssten mich permanent kontrollieren. Du scheinst auch wenig zu wissen darüber, was auf breiter Fläche so passiert, denn von “Flüchtlingen” lassen sich unsere Eichmännchen nicht davon abhalten, hier die Leuz zu schikanieren.
Ich gehe außerdem davon aus, dass sich die Situation im nächsten Jahr für mich entspannt. Ich habe jetzt extrem viel Zeit, die ich in den letzten Jahren nicht hatte. Die werde ich nutzen.
November 12th, 2016 at 23:18
vor der einführung von hartz 4 konnte ich als empfänger von arbeitslosenhilfe die zeit nutzen, essays (+ hörspiel) für den rundfunk zu verfassen. ich machte dann nach ablauf eines jahres eine einkommenssteuer, und den steuerbescheid legte ich dann dem arbeitsamt vor. ich konnte von den einnahmen einen teil der miete finanzieren (absetzung arbeitszimmer) …
jedenfalls hatte ich damals bruttoeinahmen über dem freibetrag bei ALHI und nettoeinnahmen unter dem freibetrag, so dass ich ans amt nichts zurückzahlen musste.
wie das heutzutage bei hartz 4 ist, weiß ich nicht (mehr), ich hatte mich 2005 mal damit beschjäftigt, aber mittlerweile die details vergessen. heutzutage scheinen die joblesscenter darauf zu achten, dass die schlinge um den hals auf keinen fall weiter wird.
nach miete, wohnung usw. hatte bei der ALHI damals keiner gefragt. man war ein freier menschen, und selbst die berufliche qualifikation wurde beachtet und geachtet.
hartz 4 ist eine depersonalisierungsmaschine.
alles, was man tut, um auf der basis von hartz 4 zu überleben, ist notwehr. 800 euro im monat (miete inklusive) sind doch eine gute basis.
November 12th, 2016 at 23:56
Weil wir bei “arm dran” sind, mal was anderes und darum nicht so sehr off topic:
Wer zb. noch auf Windows Vista ‘sitzt’ oder sogar immer noch auf Windows XP muß/sollte sich langsam oder schneller Gedanken über eine Lösung machen…
a) Linux ist immer einen Versuch wert.
b) Wer sich an irgendeine Linux-Variante (noch) nicht rantraut oder das eben (aus welchen Gründen auch immer) nicht möchte, für den folgenden, vielleicht doch noch nicht so ganz bekannten, Tip:
Bei Winfuture liegen schon seit längerem Downloadmöglichkeiten für verschiedene Windows-7-iso (Home und Professional, jeweils als 32-bit oder 64-bit) von den Microsoft-Seiten herum. (Beste Downloads der Woche) Sind also schon mal auf jeden Fall OriginalSoftware-Dateien von Microsoft und für 30 Tage ohne Lizenz als Testversion nutzbar.
Bitte laden.
Eine Kaufvariante für eine Echt-Lizenz OEM für 29,90 Euro liegt bei Winfuture gleich daneben. Ansonsten zb. bei Amazon auch andere sehr preisgünstig zu bekommen.
;)
On Topic: Auf Hartz4 verzichten zu können, muß ‘man’ sich leisten können, konnte ich nie. Alles dafür getan hätte ich trotzdem nicht, brauchte ich auch nicht, möglicherweise, weil sie meinten, ich würde dann nicht mehr nett sein, odda so.
November 13th, 2016 at 00:15
Ich muss da bei Gelegenheit auch noch mal was zur Lohnarbeit nachschieben, die vielfach kaum besser ist. Ich weiß nicht so recht, ob die Selbstausbeutung, die ich bei vermeintlich nicht ganz so sinnfreien Jobs betrieben habe (und meine Kolleginnen sind da teilweise über jedes Limit gegangen), nicht derselbe Dreck ist, bloß mit einer Illusion von ‘Freiheit’ und ‘Verdienst’.
November 13th, 2016 at 00:26
Ich würde mal sagen, diese Gedanken-Richtung wäre eher die meinige ;)
Sleep well, @flatter.
November 13th, 2016 at 04:17
es ist meistens derselbe dreck; auch einer der gründe, warum ich gegenwärtig da bin, wo ich eben bin.
November 13th, 2016 at 08:14
Als alter Punk war mir das A-Amt u. Sozialamt nie fremd. Neben Schwarzarbeit (damals noch genug vorhanden) immer irgendeine Schrottkarre gehabt, sogar mal nen /8er u. schoen durch die Weltgeschichte geduest.
Als ich auf dem zweiten Bildungsweg mit 40 mein Unidiplom in der Tasche hatte, gleich geharzt.
@1.)u.19.) was das angeht war ich auf Grund meiner eigenen Biographie “Profi”. Die aeusseren Voraussetzungen waren bestens, keine Verantwortung gegenueber dritte, extrem guenstiges wohnen in einem ex-besetzten Haus (Wohnprojekt) u. nebenbei, die Mutter eines guten Kumpels war Abteilungsleiterin einer Arge in einem anderen Bezirk. Die kam aus der ” Zone” u. ihr machte es ein Heidenspass mich privat zu “beraten”, so dass bei Beschwerden meinerseits die Vorgesetzten meiner Arge immer sehr verduzzt waren wenn ich sie namentlich anschrieb.
2010 bekam ich einen heftigsten Bandscheibenvorfall u. ab da setzten sie die Daumenschrauben richtig an.
Wie flatter schon sagte, wenn man schon fuer die benoetigte Kernspint kaempfen muss u. nebenbei ” die paar Flocken” Almosen bekommt (mehr ist das nicht), dann hat das auch keinen Naehrwert mehr.
Ich habe mich dann zwei Jahre “generalstabsmaessig” vorbereitet u. bin hauptsaechlich aus diesem Grund nicht mehr in Doofland.
Wo ich jetzt wohne habe ich einen Tagesablauf den ich mir als Punk nie haette traeumen lassen. Verheiratet, dadurch ein 13 jaehrigen Sohn (sprich nen arschvoll Verantwortung), 12 Std. Tag, sechs bis sieben Tage die Woche u. ein “Lohn” auf ortsueblichen Niveau.
Seit drei Jahren hab ich meine Entscheidung nie bereut, super u. gesundes Essen (als Harzer konnte ich nur von traumen), eine Lebensqualitaet die ich mit diesem micker Niveau in Dtl. nie haette, da wuerde ich jetzt eher an Selbstmord denken u. zu guter letzt, ein Wetter das meiner Bandscheibe gut bekommt.
PS: Toptard, du glaubst nicht was du beim Containern alles findest.
November 13th, 2016 at 09:16
Noch ein nettes kleines Interview mit Michael Hudson. Und natürlich ist Lohnarbeit ebenfalls ein Dreck, aber die Illusion legt man trotzdem nicht so leicht ab. Nicht nur, weil sie nun mal das ‘gesellschaftlich Übliche’ ist, sondern weil darin auch noch ein ‘wahrer Kern’ wohnt: selbstverständlich würde man einer ‘vernünftigen’ Gesellschaft seine Mitarbeit nicht verweigern. Es bedarf ‘guter Gründe’, sie abzulehnen. Das Fehlen dieses Rechtfertigungsdrucks schafft dann schon wieder diese Illusion.
November 13th, 2016 at 11:14
Nuya, wenn du in der Kinder- und Jugendhilfe arbeitest, machste fast immer nen Job, der gemacht werden muss. Da ist es noch schwieriger, die Ausbeutung zu erkennen.
November 13th, 2016 at 11:15
Spon: “Darum wird Trumps Wirtschaftsplan scheitern.”
Bloß man gut, daß die eigenen Wirtschaftspläne immer so dolle funktionieren. :D
November 13th, 2016 at 11:20
@flatter #28 – Natürlich. Andererseits wirkt aber wieder erschwerend, dass du dich damit genau den Strukturen einpasst, deren Folgen du da dann wieder zu korrigieren oder so gut als möglich auszubügeln hast. Nicht nur, aber doch zu einem hohen Anteil.
November 13th, 2016 at 11:25
OT: Wie geil; “Ökonomie” ist also offiziell Religion. Man stelle sich einmal vor, eine ernsthafte Wissenschaft stünde in einer Diskussion darüber, ob man eine zweite Theorie nicht nur als solche anerkennen, sondern sie auch lehren wolle. Ist das ein Armutszeugnis!
November 13th, 2016 at 11:26
@Peinhart (30): Den vestehe ich nicht.
November 13th, 2016 at 12:39
OT: Zu Hatespeech und Spießerträumen à la Püntes und seinem Denunziationsbutton hat Fefe hier ein paar Argumente.
November 13th, 2016 at 13:03
Film that predicted Paris attacks premieres in Israel
Prophetic movie ‘Made in France’ was banned from theatrical release across France
Wer sich nicht in Gefahr begibt, kommt darin um.
BKA fürchtet Tote durch Angriffe von rechts
Und unten so:
10 FOR I = 1 TO 1000
20 IF I % 2 = 0 THEN PRINT “Kommentar entfernt”
30 NEXT I
Hurra, jetzt ist die Welt frei von bösen Menschen.
November 13th, 2016 at 13:31
De Bedingung verstehe ich nicht. Ist I% eine Integervariable? Wat macht die zwei da? Wie kann die null werden? Hä?
November 13th, 2016 at 13:43
Ach, sorry. Das soll der Modulo-Operator (Division mit Rest) sein. Modulo 2 = 0 heißt in dem Fall einfach, dass sie jeden zweiten Kommentar gelöscht haben.
Wenn Du mal ein bisschen spielen wolltest, also nur um zu sehen, was die Programmierfuzzies so machen, dann empfehle ich Gambas.
November 13th, 2016 at 13:48
Ich hab halt Basic (in 2 Versionen )und Pascal gelernt, da war das anders. :-P
November 13th, 2016 at 13:50
Früher® war alles anders! Das weisste doch. Was soll das eigentlich? Nehmen uns Philosophen jetzt die Arbeitsplätze weg?
November 13th, 2016 at 14:00
Na sicher, und wir setzen und da drauf um NIX zu tun.
Ich mochte übrigens GFA Basic sehr, aber das habt ihr uns ja weggegenommen, als ihr den Atari verboten habt.
November 13th, 2016 at 14:04
Verleumdung, ich habe noch einen Mega ST 2. :-P
Die wahren Feinde waren die mit dem Amiga. Die Multitasker sind schuld an allem!
Unser Entwicklungsminister weiß echt Bescheid über die Neger: tweet
November 13th, 2016 at 14:32
@Wat22,
ich erinner mich noch wie Ihr mich wg. Windows ausgelacht habt, aber ich habe dann doch mal LMDE ausprobiert, heute bin ich auf allen Maschinen bei LMDE2 (Betsy) und kann locker sagen, das läuft! Das nur mal so, auch Danke an R@iner…Gruß
November 13th, 2016 at 18:16
Carlo – ich habe so wohl als auch… , aber niemanden ausgelacht – gehört einfach nicht zu meinem Repertoire :P
November 13th, 2016 at 19:50
Kommissar Google ermittelt
Michaela Müller und Jürgen Becker forschen für das Bundeskriminalamt Organisationen der kurdischen Befreiungsbewegung aus. Einblicke in die Arbeitsweise zweier tragisch-komischer Gestalten.
Die Bundesgeneralanwaltschaft, die sich mit der Verfolgung der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) befasst, bekommt zu diesem Zwecke Listen vom Bundeskriminalamt (BKA). Diese Listen sollen dokumentieren, dass die PKK eine Organisation ist, deren Praxis in der Türkei zu einem nennenswerten Teil auf „Mord und Totschlag“ gerichtet ist, so dass man ihre Funktionäre auch in Deutschland nach dem Terrorparagraphen 129b verfolgen kann.
Wer nun aus seinen sonntäglichen Tatort-Kenntnissen meint, da würde ermittelt, dass die Fetzen fliegen, es würden Zeugen vernommen, Quellen untersucht, Beweise gesammelt, der konnte sich beim Berliner PKK-Prozess gegen den kurdischen Aktivisten Ali Hidir Dogan vergangenen Freitag in einer sechsstündigen Vernehmung der BKA-Beamtin Michaela Müller in die Wirklichkeit der Kunst des deutschen Listenwesens einführen lassen. [..]
Danach wird es richtig lustig.
November 13th, 2016 at 20:12
@Carlo: Hau mal spaßeshalber in ein Terminal: sudo apt install anarchism
Danach gibst Du im Browser deines Vertrauens file:///usr/share/doc/anarchism/html/index.html als url ein.
Wenn Du genug davon hast, dann wirst Du die Seiten mit sudo apt purge anarchism wieder los.
@Wat.: Das heißt nicht “Repertoire”, sondern Repository.
November 13th, 2016 at 21:45
Püh, weil ich keine Macken aber special effects habe, odda wie.
November 13th, 2016 at 21:59
@Peinhart (20)
“Einer Gesellschaft, die noch nicht einmal – und ohne jede Not! – ihren Mitgliedern ein sanktionsfreies Existenzminimum gewähren mag, …” Ich bin mir nich sicher, ob hier nicht schon wieder ‘ne Variante von BGE als ‘Grundsicherung’, als ‘sanktionsfreies Existenzminimum’ durchscheint. Fragen: Wie?, Woher?, Wieviel? drängen sich auf. Und: Hat nich auch diese Medaille eine Kehrseite (“There is no free lunch!”)?
Hat Böckenförde beim sozialen Aufwand recht darf aber beim ‘sanktionsfreien Existenzminimum’ hinterfragt werden?
Literaturempfehlung In Sachen Zitat ‘(garantiertes) Existenzminimum’ Karl Polany The Great Transformation; der Eintrag bei Tante Wiki iss e biss kurz aber doch recht ergiebig, Polany nimmt sich hier mehr Raum und Zeit – Zitat aus WikiP: “Die Kommunen subventionierten indirekt die Grundbesitzer mit der Folge, dass die Löhne noch weiter sanken. Zugleich hatten die Landarbeiter kein Interesse an Lohnsteigerungen, da ihr Lohn sich meist unter dem definierten Existenzminimum befand. Nach wenigen Jahren führte das zu einer Abnahme der Produktivität, was den Druck auf die Löhne noch weiter erhöhte.[2] Bis 1834 führte diese Praxis in Zusammenspiel mit dem Combination Act (Verbot von Gewerkschaften) weite Teile der Landbevölkerung in die Abhängigkeit.” Das – beispielhaft – meine ich mit der Kehrseite der Medaille.
November 13th, 2016 at 22:17
Die Erzeugung des Gefühls *lolwut* einfach erklärt – Heute die faz: Grüner Linksrutsch
[..] Auch auf einem anderen Feld sind sie auf den Kurs der Linkspartei eingeschwenkt. Sämtliche Sanktionen für Empfänger von Hartz-IV-Leistungen, die sich nicht an die Auflagen halten, sollen abgeschafft werden.
Die Grünen wollen das wichtige Prinzip des „Förderns und Forderns“ ersetzen durch „Beratung auf Augenhöhe“. Wie man damit diejenigen überzeugen will, einen Beitrag zur Allgemeinheit zu leisten, die diese Gesellschaft ablehnen oder sogar verachten, bleibt ihr Geheimnis. [..]
OMG, ist das mal wieder bescheuert.
November 14th, 2016 at 01:16
@vogel: die kehrseite der medaille wären zb 50% “mehrwert”steuer.
@R@iner@40: was sagta denn? twitter-videos sind für mich unerreichbar; die kommentare drunter lassen auf “aus-dem-zusammenhang-gerissen” vermuten:
“da fehlt der Nachsatz: “So würde ich das jedenfalls machen”.”
“Diese Rede folgte nach den er die Rede mit Sarkasmus eröffnete https://youtu.be/e6Qwo2mLWhA Movassat macht Propaganda”
November 14th, 2016 at 01:22
@R@iner@34:
“Most countries have still not released Made in France in theaters, but Frey believes the public should see the controversial movie.”
ich kapier diese leute nicht; wenns “sein” film ist und er das ernst meint, solla ihn doch – unter welchen bedingungen auch immer, zahlstream, begrenzte zeit, whatever – in der duGlotze veröffentlichen. zu verlieren hatta ja anscheinend nix mehr.
November 14th, 2016 at 11:00
Ich habe mich hier wohl ein paarmal miss- bzw unverständlich ausgedrückt:
Einer Gesellschaft, die noch nicht einmal – und ohne jede Not! – ihren Mitgliedern ein sanktionsfreies Existenzminimum gewähren mag [...]
meinte nicht etwa so etwas wie ein bedingungsloses Grundeinkommen, sondern schon das aktuelle, bedürftigkeitsprüfende und sanktionsbewehrte HIV-System. ‘Ohne Not’ sollte heissen, dass die Gesellschaft weder irgendeinen Mangel leidet an den Dingen, derer ein Bedürftiger bedarf – ganz im Gegenteil, das ganze Zeug muss immer massiver beworben werden um es überhaupt noch loszukriegen – noch dass sie des Bedürftigen bedarf, um diese Überfülle aufrecht zu erhalten. Hier wird also ohne jede äußere Not – wie zB einer Hungersnot oder akuten ‘Arbeitskräftemangels’ – vorenthalten und diszipliniert, just for the sake of it.
Andererseits wirkt aber wieder erschwerend, dass du dich damit genau den Strukturen einpasst, deren Folgen du da dann wieder zu korrigieren oder so gut als möglich auszubügeln hast. Nicht nur, aber doch zu einem hohen Anteil.
Sollte heissen, dass du in der Kinder- und Jugendhilfe zwar einen Job machst, der gemacht werden muss – selbst wenn es sich dabei um Lohnarbeit handelt – dass aber die Hilfebedürftigkeit vielfach erst aus den Strukturen heraus entsteht, deren integraler Bestandteil halt auch die Lohnarbeit ist. Du bist auf diese Weise also immer irgendwie auch Teil des Problems, und das ist, wenn ich mir das Familienleben einiger, gerade besonders engagierter Sozialarbeiter so ansehe, gar nicht mal nur abstrakt.
November 14th, 2016 at 12:00
Habt ihr denn auch die gute Mär schon vernommen? Dass die CDU nun wohl doch den Steinkauz unterstützen will? Wenn ich da so die ‘Nachrichten’ in dieser Sache rekapituliere – mehrmals hiess es, Gabriel habe die entsprechende Runde bereits nach kurzer Zeit ergebnislos wieder verlassen – dann muss das Siechmar wohl irgendeinen Trumpf gespielt haben. Bloss welchen…?
November 14th, 2016 at 16:29
Zum Steineier “Niemand sollte aus einem politischen Amt heraus Bundespräsident werden können”
Weiterso – der Dung für die braune Saat muss dick aufgetragen werden.
November 14th, 2016 at 17:47
Eigentlich sollte Hartz IV Steinmeier IV heißen.
Denn Hartz ist für das jetzige nur bedingt verantwortlich. Steinmeier ist derjenige, der im Auftrag Schröders den Grundbetrag zusammengestrichen hat, der von Hartz geplante Förderungen gestrichen hat und all das getan hat, um den von Schröder angestrebten Billiglohnsektor aufblühen zu lassen.
Wer sich mit der ganzen Entwicklung mal beschäftigt, kann das leicht feststellen.
Von Hartzens Entwurf blieb sozusagen nur das üble über, und dafür ist Steinmeier verantwortlich.
November 14th, 2016 at 18:26
Im Gegenteil.
Möglichst viele sollten aus der Scham-Ecke herauskommen und HartzIV beantragen. Sonst wird dieses Monster unsichtbar. Es ist nicht zuletzt unsolidarisch.
November 14th, 2016 at 18:55
Solidarität kann ich nicht mit einem Papierkrieg zum ALG II verbinden, darunter verstehe ich etwas völlig anderes.
November 14th, 2016 at 22:16
Jobcenter kürzen Zehntausenden Familien Hartz-IV-Zahlungen
Die Würde usw. …
November 14th, 2016 at 22:56
Wenn sie das überstehen, sind sie Sozialbetrüger®. Realität usw. …
November 15th, 2016 at 08:10
@DKT #48: Die taz hat was dazu: „Alkohol, Suff, Drogen, Frauen“
Hat’s jetzt geschnackselt? Egal, die in Bayern sind halt noch urwüchsig emotional.
November 15th, 2016 at 08:46
Schöner Artikel von Götz Eisenberg: Die Versteinerung der Herzen
Die sich in immer mehr Lebensbereiche ausbreitende Logik des Kapitalismus schafft einen psychopathischen Sozialcharakter. Über den Ursprung und die Ausbreitung sozialer Kälte [..]
Der alte Mann stirbt an der Gleichgültigkeit der anderen, die gleichsam lebende Geldautomaten sind. [..]
November 15th, 2016 at 12:26
@R@iner:
ah, sturm im wasserglas. ma wieder. ja, war n scheisswitz. aber deswegen n fass aufmachen? schätze, blöde witze über uns weissbrote gibts auch genug. gibt krasseres. mir langst einfach langsam, jede dämliche äusserung dieser ärsche zum skandal hochzujazzen. und die zahlen stimmen ulkigerweise.
November 15th, 2016 at 16:26
Ich bin teils verwirrt durch das Spektrum der Kommentare hier und möchte mal gerne ein Szenario malen und dazu dann eine Frage stellen.
Nehmen wir an, wir würden wirklich den Kapitalismus überwinden und eine neue Wirtschaftsform etablieren, die eben nicht Profit als primäres Ziel, sondern faire und sinnvolle Verteilung von Ressourcen, Gütern und Dienstleistungen als Ziel hat und Produktivitätsfortschritte auch als steigender Wohlstand für möglichst alle umgesetzt wird. Schön aufgesplittet nach primären, sekundären, tertieren und was weiss ich Bedürfnissen und natürlich brav basisdemokratisch definiert. Von mir aus abgeleitet anhand sowas wie der Maslowschen Bedürfnishierarchie oder irgendnem anderen klugen Modell.
Ich denke mal Grundbedürfnisse und Co. mit Umweltbewusstsein, Nutzung von Automatismen, Technologie und all dem Schnickschnack würden locker gestillt, wenn alle arbeitsfähigen grad mal 15-20h Woche arbeiten (wenn nicht sogar weniger). Das mal so als grobe Prämisse.
Nun zu der Frage. Was ist, wenn in so einem System dann dennoch ein nicht unerheblicher Teil sagt “ich möchte mich nicht an der Arbeitsteilung beteiligen, aber will dennoch, dass die Gesellschaft meine Grundbedürfnisse stillt”. Wie würdet ihr mit sowas umgehen?
November 15th, 2016 at 16:55
@Flatter #55
Es geht doch nicht um einen Papierkrieg. Es geht darum, die Erniedrigung zu verweigern. Dazu braucht es Solidarität und keine Befindlichkeiten.
November 15th, 2016 at 17:06
@ Umdenker 61: Gegenfrage: Was willste denn jetzt hören?
November 15th, 2016 at 19:02
@Umdenker (61): Vielleicht sollten wir ihm alle erdenklichen Privilegien einräumen, uns von ihm kommandieren lassen und ihn entscheiden lassen, was wir von den Früchten unserer Arbeit behalten dürfen – damit sich nicht so viel auf einmal ändert.
November 16th, 2016 at 05:11
“ich möchte mich nicht an der Arbeitsteilung beteiligen, aber will dennoch, dass die Gesellschaft meine Grundbedürfnisse stillt”
habe ich kein problem mit; definiere “grundbedürfnis”.
November 16th, 2016 at 08:45
@Umdenker: Im Moment schaffen wir es ca. 12% durchzufüttern, deren Lebensleistung in erster Linie darin besteht, geerbt zu haben. Meintest Du vielleicht das? Deine Frage allein lässt darauf schließen, dass Du mal umdenken solltest.
Reiner Wandler: 70% der Wohnungsbrände in #Spanien verursacht durch offenes Feuer und Kerzen in Haushalten, denen wg Armut Strom und Gas abgedreht wurde. (Der Hintergrund ist, dass eine 81-Jährige in ihrer Wohnung wegen einer Kerze starb, nachdem ihr vor 2 Monaten der Strom abgestellt worden war. Sie hatte zwar Hilfsgelder für Wasser, aber nicht für den Strom beantragt. Das kommunale(!) Energieunternehmen meint, sie hätten kein genaues Bild von der Situation der Frau gehabt.)
November 16th, 2016 at 08:55
Ok, scheinbar impliziert und interpretiert jeder gleich einmal etwas in meine Frage, obwohl ich sie wirklich ernst und neutral gemeint habe, da das nunmal ein wahrscheinliches Dilemma wäre (ausser man will Psychologie komplett ausblenden). Schade, bin eigentlich anderes Niveau von den Kommentatoren hier gewohnt.
November 16th, 2016 at 08:58
Moin @Umdenker. Weihnachtszeit – Spekulatiuszeit. Übrigens: Denken geschieht immer in Frames. Mit Niveau oder Küchenpsychologie hat das rein gar nichts zu tun.
Schreib’ halt einfach genauer, was Du meinst. @Amike hat ja auch freundlich nachgefragt.
November 16th, 2016 at 10:49
Ich könnte ja nochmal etwas zum Grund meines Nachhakens schreiben.
Diese Utopie “faire und sinnvolle Verteilung von Ressourcen, Gütern und Dienstleistungen als Ziel hat und Produktivitätsfortschritte auch als steigender Wohlstand für möglichst alle umgesetzt wird. Schön aufgesplittet nach primären, sekundären, tertieren und was weiss ich Bedürfnissen und natürlich brav basisdemokratisch definiert. Von mir aus abgeleitet anhand sowas wie der Maslowschen Bedürfnishierarchie oder irgendnem anderen klugen Modell.
Ich denke mal Grundbedürfnisse und Co. mit Umweltbewusstsein, Nutzung von Automatismen, Technologie und all dem Schnickschnack würden locker gestillt, wenn alle arbeitsfähigen grad mal 15-20h Woche arbeiten (wenn nicht sogar weniger). Das mal so als grobe Prämisse.” hat für mich einfach mal null Reiz. Das klingt einfach nur nach “Kapitalismus aber bitte ohne die bösen, gierigen Kapitalisten, die den schönen Kapitalismus immer so dolle kaputt machen”. Und dazu kommt ja dann noch das faule Gesindel, das den Kapitalismus noch mehr kaputt macht. Wenn eine Utopie schon das Arbeitslager in der Hinterhand parat haben muss, dann ist es keine. Das habe ich gemeint.
November 16th, 2016 at 11:07
@Umdenker: Du glaubst, eine Frage “neutral” gemeint zu haben, in deren Zentrum eine “Utopie” steht, die an das Problem fauler Arbeitsverweigerer stößt, wo mithin das “Dilemma” zu lösen wäre, das hier und heute als Klischee für die Gewalt gegen Arbeitslose herhält. Vermutlich meinst du auch, schon mal wirklich faulen Leuten begegnet zu sein, deren Faulheit ein schlimmes Problem ist.
Nö, das ist auch nicht meine Utopie, es entspricht nicht meiner Analyse und ich halte es für kein relevantes Problem.
November 16th, 2016 at 12:18
@61
Auf welcher Basis fände diese “Überwindung” denn statt?
Revolutionär, also für den überwiegenden Teil extrinsisch motiviert – letztlich aufoktroyiert?
Dann würde man ziemlich schnell in alte Muster von Unfreiheit und Zwang verfallen.
“Faire” und “sinnvolle” Verteilung haben wir doch jetzt schon. Ist halt alles eine Sache der Definition.
Die Masse scheint es jedenfalls gut zu finden, wie es läuft.
Wenn die Voraussetzungen eben anders als die eingangs von mir beschriebenen wären, würden sich deine zuletzt gestellte Problemstellung vermutlich gar nicht erst ergeben.
@flatter
Sorry, für den neuen Nick und die damit verbundene Moderation.
November 16th, 2016 at 18:46
Zum Thema Behörden und Schikanen kann ich nur sagen,dass die mich,seitdem ich mich gewehrt habe,nur noch in Ruhe lassen.Zumindest kam schon lange nichts mehr.
Ich kann ja nur für mich sprechen,aber bei mir hat’s funktioniert.
Grundsicherung steht ja jedem schließlich auch zu (obwohl das natürlich trotzdem ein Witz ist;der Begriff “Existenzminimum” ist bei den Beträgen doch eher übertrieben) und ich habe mich von deren Schikanen nie wirklich beeindrucken lassen…
Die ganze Situation ist zwar an sich auch schon Schikane,wenn man Grundsicherung bezieht und man einfach “abgeschoben” wird,weil sich aus einem kein Profit mehr schlagen lässt.Aber an dieser Situation kann ein Mensch allein nichts ändern.Ich kann selbst nur was gegen die zusätzlichen Schikanen der Behörden tun (solange ich von denen abhängig bin).Und das tue ich auch.Das kann ich auch nur jedem raten,sich zu wehren bzw sich davon nicht unterkriegen zu lassen.
Bei mir sind die noch nie mit irgendeiner Sanktion durchgekommen…Das hat noch nie funktioniert.Warum weiß ich nicht,ich hab jedenfalls nichts besonderes dafür getan.Im Gegenteil,ich hab mich darauf nicht eingelassen und dann war immer Schluß.
Aber wie gesagt,ich kann ja nur für mich sprechen und darüber berichten,wie es bei mir war.
November 16th, 2016 at 18:56
Die csu so: “Die Grünen wollen: Sanktionen für Hartz IV-Schmarotzer lockern!” (Ab 0:10)
Für @DKT: Bild
November 16th, 2016 at 21:02
Werd den Trump überreden Mexiko in Ruhe zu lassen und statt dessen Bayern einmauern…
November 17th, 2016 at 06:53
@R@iner: ekelhaft. sie könnens einfach nicht lassen; “linksrutsch verhindern – wir tun doch alles, bitte, bitte wählt nicht AfD”
November 17th, 2016 at 10:09
@ 74
Zu spät, Pilotprojekt wird schon gebaut! :-(
November 17th, 2016 at 12:46
@69
Kapitalismus hat als primäre Prämisse/Ziel “Profit”. Mein Beispiel (auch wenn sehr allgemein gehalten) hat als primäre Prämisse/Ziel “Daseinsvorsorge”. Ich kann grad nicht verstehen, wie du auf diese Interpretation kommst. Beschreibe doch dann bitte (oder gib mir Links zu irgendwelchen anderen System-/Wirtschaftstheorien), die du dir als Utopie vorstellst. Ich meine, dass meine Beschreibung von den Kernaussagen am ehesten Sozialismus entspricht.
@70
Ich kenne viele deiner Artikel im Bezug was du dir unter einer besseren Gesellschaft vorstellst, aber was mir immer auffällt ist, dass du glaubst bestimmte Verhaltensmuster von Menschen würden damit automatisch verschwinden oder kein Problem mehr darstellen. Das halte ich für eine sehr gewagte These, da sie allem widerspricht, was ich über Menschen (und der Funktionsweise unseres Gehirns) gelernt habe. Natürlich ist das schwer vorherzusehen und natürlich formt uns auch das Narrativ der heutigen Zeit und womöglich würden sich diese Verhaltensmuster auch ändern wenn andere Voraussetzungen geschaffen wären (also man nicht z.B. aus Angst vor Hunger oder Dach überm Kopf angetrieben ist). Wir formen mit unseren Gedanken die Welt und die Welt formt uns. Mir ist schon bewusst, dass es bidirektional ist. Zwänge wird es aber immer geben, wenn wir als Gesellschaft funktionieren wollen. Das Extrem der absoluten Freiheit (Anarchie oder wie man es nennen will) wäre keine echte Freiheit, weil einfach der Stärkere den Schwächeren unterdrücken würde. Und das meinte ich eingangs mit “verwirrt über die Kommentare”, weil ich immer was von Systemchange lese, aber man zig Faktoren einfach ausblendet und so tut als würde es dann magisch einfach funktionieren. Diebe, Mörder, Nihislisten, etc.. gab es vor Kapitalismus (und der aktuellen neoliberalistischen Form) und wird es danach geben. So zu tun, als müsste man sich darüber keine Gedanken machen -> das halte ich für Realitätsverzerrung. Und das wird man jedem vorwerfen, der einen echten Systemwandel vorstellen und antreiben will. Ich will A-Z und nicht A-C, D und E auslassen und erst wieder mit F weitermachen. Von solchen Konzepten halte ich nichts.
@71
Dieses Dilemma ist mir bewusst. Ich will keine Veränderung über Zwang herstellen (selbst wenn ich meinen würde, dass es am Ende doch für alle besser wäre -> Zwang ist Zwang). Wir Menschen sind nunmal Fans von kurzfristigen und meist egoistisch angetriebenen Lösungen, also wir ziehen (meistens) nur mit, wenn wir sofort Vorteile für uns selbst sehen. Ich sehe halt immer noch die größte Problematik in der niedrigen Allgemeinbildung (besonders in Sozial- und Neurowissenschaften) und der Fähigkeit zur Abstraktion auf längere Zeiträume und über viele Kulturen hinweg (was sind die Muster, gemeinsame Nenner, was treibt die Menschen an, wie funktioniert Massenpsychologie, warum bilden wir uns Vorurteile und Klischees, Gesamtzusammenhänge und Strukturen erkennen, usw.).
Dieses nicht verstehen warum wir ticken wie wir eben ticken lässt uns eigentlich permanent in die gleichen Symptome laufen und Rattenfängern auf den Leim gehen. Und nein, wir haben keine faire und sinnvolle Verteilung. Das kann man sehr wohl auch objektiv bewerten (siehe z.B. den Hinweis von #66 mit 12%). Wenn man sich aber eben diesem “alles ist subjektiv” Zeitgeist hingeben möchte, von mir aus. Dann leben wir halt einfach alle in kognitiver Dissonanz und alle sind glücklich, weil jeder sich die Pipi Langstrumpf Welt macht wie sie ihm gefällt. Ich bin Fan von Logik und versuche sie überall zu suchen und zu finden. Und für mich wäre “Grundbedürfnisse wie Nahrung, Wasser, Wohnraum, Kleidung, usw. von 70% der Menschheit sind gestillt anstatt 20%” ne klare objektive Verbesserung. Das ein aktuell weit über seine notwendigen Bedürfnisse lebender Reicher das vielleicht nicht so sehen wird -> das ist subjektiv. Er möchte ja den Status Quo auch nicht verändern, weil er/sie persönlich hätte ja Nachteile daraus.
November 17th, 2016 at 16:43
@Umdenker – Du bist ja so für Logik, wie ich eben las; wo bitte ist die Trennlinie zwischen Grundbedarf und (nennen wir es mal so) erweitertem Bedarf?
Wer legt diese Grenze fest.
Wie wird sie ‘umgesetzt’…
Sorry, meine Logik streikt da sofort, liegt möglicherweise daran, daß ich es mit den Biologismen nicht so habe.
Eines noch – Sozialismus hat nichts mit Verteilung resp. Gerechtigkeit oder Chancengleichheit zu tun.
November 17th, 2016 at 17:21
@ Umdenker: Wir können uns ja darauf einigen, dass du deine Zeit damit verbringst dir zu überlegen, wie man denen, die ständig nur Übles wollen und andere nur abzocken immer schon im Voraus das Handwerk legen kann und ich das eben nicht tue. Ist Zeit, die ich nicht hab, wenn du sie hast – you’re welcome.
November 17th, 2016 at 18:00
Ich schon wieder; unter der rubrik:
“Das Neue ist den Leuten eben noch zu neu – und es strengt auch etwas an, sich das Neue vorzustellen.”
empfehle ich Imagine!
“Die meisten Menschen schätzen doch nur, was sie kaufen und bezahlen können.”
So ist es doch noch nicht (ganz)?! und ansonsten: wie bricht man das auf?
“Aufforderungen realistisch, sachlich und konstruktiv zu sein, sind hingegen zu verlachen.”
November 18th, 2016 at 09:23
@Umdenker: Wäre ich der Meinung, Menschen seien grundsätzlich dumm und faul, würde ich mir keine Gedanken um Utopien machen.
Ich glaube jedoch zu sehen, dass die momentanen Besitzverhältnisse direkt dafür sorgen, dass manche zur Untätigkeit verdammt sind, die nur allzu gerne etwas tun würden.
Zur Leugnung des Gesamtzusammenhangs zwischen Besitz und der Möglichkeit selbstbestimmter Arbeit ist es grundsätzlich sinnvoll, z.B. die Investoren an den Kapitalmärkten als fleißig und klug, die Abgehängten aber als faul und dumm darzustellen. Wenn man das lange genug betreibt, dann sitzt es in den Köpfen als wäre es die Wahrheit. Leider gilt das eben auch für die Inhalte in den Köpfen der Abgehängten.
November 21st, 2016 at 16:32
@78
Dann haben wir scheinbar wirklich komplett unterschiedliche Definitionen im Kopf. Ich weiss, dass allgemein um den Begriff Sozialismus immer noch gestritten wird und bis heute keine einheitliche Definition existiert, aber zumindest bestimmte Grundwerte tauchen eigentlich bei allen auf. Besonders Gleichheit, Gerechtigkeit, Fairness und Solidarität. Also ich würde daraus schon “Verteilung resp. Gerechtigkeit oder Chancengleichheit” ableiten. Bitte erläutere mir deine Definition, dann kommen wir vielleicht weiter.
“wo bitte ist die Trennlinie zwischen Grundbedarf und (nennen wir es mal so) erweitertem Bedarf?”
Wie schon vorher erwähnt gibt es ja ein paar Modelle, die man als Basis ableiten könnte wie eben z.B. Maslowsche Bedürfnishierarchie. Ich weiss, da könntest du sofort ansetzen zur Kritik und sagen “ha, für den einen ist Brot und Wasser als primäres Nahrungsbedürfnis genug, der nächste will definitiv auch Fleisch und was ist dann eigentlich mit den Veganern”.
Von mir aus kömma also die Modelle auch alle sein lassen und es einfach demokratisch aushandeln, was eben zu dem Grund und was zum erweiterten Bedarf gehört. Ich dachte wir sind hier alle Fans von Partizipation und Mitsprache? Ich bin halt einfach dafür hier auch die Wissenschaft einfliessen zu lassen, weil z.B. die (nicht von Nahrungsmittelunternehmern, sondern unabhängig) erstellten Nährstoff- und Nahrungsempfehlungen sind gar nicht mal so doof, wenn man sich denn damit befassen möchte. Man muss nicht überall das Rad neu erfinden und auch in einer demokratischen Welt würde ich vielleicht Experten und Wissenschaftler zumindest Tipps und Vorschläge machen lassen, aus denen man dann wählt. Und ja, ich bekenne mich als Fan der Räterepublik (aber nicht in dieser lächerlichen Arbeiter und Militär only Basisversion um 1918, die leider sehr schnell wieder in der Versenkung verschwand).
Und nein, ich bin kein Anhänger von Biologismus. Ich gehöre aber genauso wenig dem Gegenextrem an, das glaubt, dass unser Verhalten quasi unabhängig von unserer Genetik, Hormone, neuronaler Struktur unserer Gehirns, usw. funktioniert. Kannst dich ja mal mit ein paar Fachartikeln bezüglich freier Wille und was die Neurowissenschaft dazu sagt beschäftigen. Mir gefällt nicht unbedingt, dass ich nicht der Herr über all mein Tun und Denken bin, aber zumindest bin ich mit mir so ehrlich das zu akzeptieren. Ist das nicht Voraussetzung für einen offenen Geist? Oder will man doch lieber im “es kann nicht sein, was nicht sein darf” Modus unterwegs sein, was wir hier gerne immer wieder allen möglichen Personen und Gruppierungen in ihrem dogmatischen Wahn vorwerfen?
@79
Damit kann ich leben. Aber ja, vielleicht hast du recht und ich fixiere mich zu sehr auf das “schlechte” in uns und womöglich würde vieles davon von allein verschwinden, wenn die Welt eben gerechter wäre und nicht von Egomanen regiert. Ich bin wie aber schon erwähnt aber einfach ein Fan von Gesamtkonzepten, also nicht der “naja wir werden dann schon sehen, was für Probleme übrig bleiben und uns dann entsprechend darum kümmern Modus, sondern eher der vorausschauende. Ich will quasi alle Eventualitäten so früh wie möglich durchdenken und mit in meine Gedanken einfliessen lassen. Quasi Vor- statt Nachsicht. Aber ja, ich gehöre eher zu den Pessimisten.
@81
Ich stimme dir zu. Ich glaube nicht daran, dass der Mensch per se gerne faul, dumm, bösartig oder was auch immer ist. Darum ging es mir in den vorherigen Posts nicht. Ich leugne auch nicht die von dir beschriebenen Gesamtzusammenhänge, ich stimme ihnen sogar grossteils zu. Was hat denn schon Erbschaft, zur bestimmten Zeit am richtigen Ort (oder Familie, Nation, etc…), bestimmte Berufsgruppen, Vitamin B, usw. damit zu tun, ob jemand wirklich fleißig oder klug ist. Und dann sind wir noch nicht einmal beim Thema Zweck/Nutzen angekommen. Also wie relevant ist z.B. ein Bankmanager oder Anwalt gegenüber einer Reinigungskraft oder einem Koch für das Funktionieren einer Gesellschaft. Ich wäre schon lange dafür nicht Jobs nach Angebot/Nachfrage, Schwierigkeit des Studiums, usw. zu bewerten, sondern nach Kriterien wie “wie wichtig ist sie für eine Gesellschaft und können ohne sie überhaupt primäre Bedürfnisse (Nahrung, Sicherheit, Wohnraum, …) gestillt werden”.
Viele hier sind ja Fans von Eigenbestimmung, Verwirklichung und Freiheit. Nur hat das dennoch seine Grenzen, ausser wir wollen uns wieder gesellschaftlich zurück entwickeln. Was nützt mir z.B. die beste individuelle Freiheit aller Zeiten, wenn dann z.B. keiner mehr Notarzt werden will, weil das so anstrengend zu lernen und die Arbeitszeiten (im Krankenhaus) so beschissen sind. Ist das dann echte Freiheit, wenn wieder zig Menschen verrecken, weil es zu wenig Ärzte gibt? Das passiert heute auch schon, aber steigern wir das doch mal um den Faktor 10. Es würde keine 5min dauern, bis Leutz wieder nach “wir müssen das steuern und diesen Beruf irgendwie attraktiv machen” schreien. Echte komplette individuelle Freiheit UND Gesellschaft sind ein Widerspruch in sich. Soviel Logik sieht doch wohl jeder hier ein oder? Ein magisches, einheitliches vernunftbegabtes Denken aller gibt es nunmal nicht. Also muss man miteinander Reden und für diese Dilemmas Lösungen finden. Besser gehts immer (hoffe ich).
November 21st, 2016 at 21:31
@Umdenker(82)
Och, eine Definition für Sozialismus ließe sich schon von mir liefern…
Für die meisten Menschen heutzutage ist Sozialismus eine Verwaltung eines dadurch ‘strangulierten’ Marktes.
Also das was Sozialdemokratie mit ihrem “Man müßte doch nur” im Kapitalismus nicht umgesetzt kriegt, eben in/mit einem neuen Staats-Etwas.
Einem Etwas, in dem nicht die Kapitalisten als Produktionsmitteleigentümer das ‘alleinige’ Sagen haben.
Das nicht Vorhandensein von Kapitalisten, also Menschen, die allein von fremder Arbeit ihr Leben bestreiten können, macht ein Etwas aber noch lange nicht zu Sozialismus. Auch muß nach Feudalismus und Kapitalismus nicht Sozialismus/Kommunismus kommen.
Was wir bisher kennenlernen ‘durften’, waren verschiedene Varianten von Staatssozialismus.
Was ist das nun wieder:
In einem Staatssozialismus wird wie im Kapitalismus gesellschaftlich produziert, aber nicht wie in einem ‘richtigen’ Sozialismus von denen, die da produzieren, bestimmt, was/wozu/durch wen/ für wen produziert wird.
Zu Deinem “bist kein Biologist”: Ok, gut zu wissen.
Wir Menschen sind soziale Wesen.
Ohne andere Menschen kriegen wir NULL ‘gebacken’ resp. unser Leben erhalten und erst recht nicht gestaltet.
Ein Individuum, so wie wir uns heute (aus meiner Sicht völlig berechtigt) sehen, ist/wird erst in und durch die Gemeinschaft mit (vielen) anderen Menschen eines.
So frei und so abhängig ist auch Dein, mein, unser s.g. Wille ;)
PS – Hoffentlich gibt’s jetzt keinen Rüffel von @flatter für meinen Roman.
Säzzer walte bitte Nachsicht. Dankeschön.