Vor ziemlich genau 6 Jahren schrieb ich meinen meistkommentierten Artikel. Die Trickserei mit den Statistiken zur Arbeitslosigkeit interessiert(e) offenbar sehr viele Menschen. Dabei gibt es einige Aspekte, die mir deutlich wichtiger erscheinen als die Propaganda, die mit diesem Zahlenbrei veranstaltet wird. Beginnen wir einmal mehr mit dem “Konzept für eine Politik zur Überwindung der Wachstumsschwäche und zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit”.
Das war der Originaltitel des sog. “Lambsdorff-Papiers”. Worum es geht, steht tatsächlich drüber, wenn auch ein bisschen um die Ecke: “Überwindung der Wachstumsschwäche”, anders Formuliert: Die gesunkenen Profitraten mussten korrigiert werden. Keynes hatte versagt. Die Neoliberalen der 80er Jahre waren vielleicht noch heimliche Marxisten und wussten immerhin, dass nur Lohnarbeit Wert schafft, so verbanden sie ihren Anspruch auf höhere Profite mit mehr Lohnarbeit – und billiger solcher.
Bündnis für Profit
Propagandistisch war das auch ein großer Wurf, denn fortan konnte jeder Trommelschläger “Arbeitsplätze” sagen, wenn er “Profit” meinte. So können seitdem auch Sozialdemokraten zu demselben Fetisch beten ohne unangenehm aufzufallen. Der Schachzug war politisch nahezu genial, denn um die deutschen Gewerkschaften zu schwächen, konnte man es nicht auf jahrelange Streiks ankommen lassen wie in England – das wäre eine politische Katastrophe gewesen.
Nein, man musste sie dazu animieren, sich aktiv zu korrumpieren und künftig selbst um effizientere Ausbeutung zu betteln. Es ging ja um Arbeitsplätze®, und etwas Schlimmeres als Arbeitslosigkeit gibt es nicht für Arbeiter. Im globalen Wettbewerb®, so wussten die Arbeitnehmervertreter®, kann man gar nicht billig genug sein. Allerdings war das Ganze zum Erfolg verdammt, denn wenn es nicht hilft, steht man ganz schön blöd da: Lohnverzicht predigen, wenn dann doch nichts dabei herumkommt?
Tja, dumm gelaufen, wie eine meiner Lieblingsgrafiken zeigt. Der Arbeiter an sich sollte Sturm gelaufen sein, als er erkannte, dass das alles für die Katz war. Ganz Gallien? Nein. Es wurde nachjustiert mithilfe des großen Arbeiterführers Schrödergerd. Dessen Förderer hatten erkannt, dass nicht nur die Arbeitslosigkeit weiter angestiegen war, sondern dass selbst groteske Fälschungen der Vermittlungsstatistiken nicht halfen.
Synergien
Also wieder mal aus der Not eine Tugend gemacht: Hartz machte aus dem Arbeitsamt eine Agentur für Sklaverei und Propaganda, die vier Fliegen mit einer Klappe schlug: Künftig wurden die Statistiken ganz legal so absurd angelegt, dass “Arbeitsloser” nur mehr war, wer durch diverse Siebe schlüpfte. Zweitens wurden die Daumenschrauben derart angezogen, dass der Druck auf die Arbeiter die Löhne weiter senkte.
Drittens wurde Beschäftigung, von der niemand leben kann, zum Arbeitsplatz® und viertens war ab sofort jeder selber schuld, sprich eigenverantwortlich®, der dann noch arbeitslos war. Wenn also derzeit ausgerechnet die technischen Jobkiller aka “Digitalisierung” als Segen gepriesen werden und von Vollbeschäftigung® gefaselt wird, schwant mir Übles. Meine Kristallkugel zeigt mir vollstationäre Qualifizierungszentren. Der Spaten ist selbst mitzubringen.
Mai 3rd, 2018 at 13:28
Fast hätte ich dies schöne Stück schon gestern verlinkt, aber on topic ist natürlich viel besser: Ideologische Operationen zur symbolischen Rettung der Arbeitsgesellschaft: “Dass das AMS [ösische Arbeitsagentur] seine Rituale als Wirklichkeitsersatz konstruiert und nicht als, sagen wir, sonntägliche Gottesdienste, das Aufsagen von Glaubensbekenntnissen, Gebete an die arbeitsplatzschaffende Gottheit, usw. hat natürlich einen spezifischen Grund. In den Gesellschaften des religiösen Fetisches wirkt der Glaube in erster Linie über die Gottheit auf die Realität ein, oder wird das Heil des Menschen überhaupt ins Jenseits verlegt. Der Warenfetisch der Moderne kann nicht offen im religiösen Kleid auftreten, sondern muss zumindest vorgeben, instrumentell rational die Wirklichkeit im Diesseits zu beeinflussen, zu verändern bzw. zu verbessern. Die Rituale des AMS nehmen daher die Form der Fortführung seiner ursprünglichen sozioökonomischen Funktion an, auch wenn sie nur mehr zur – wahnhaft übersteigerten – Affirmation der Glaubensinhalte taugen.”
Mai 3rd, 2018 at 14:50
Je mehr Lohn jemand bekommt, desto mehr davon wird er in den Konsum stecken. Je mehr Konsum, desto mehr Waren und Dienstleistungen werden nachgefragt. Noch mehr endliche Ressourcen müssten dran glauben. Ich weiss nicht ob das gut ist. Daher wäre es besser, wenn jeder nur regelsatzorientierte Grundsicherung bekäme, und sonst gar nichts.
Warum auch nicht? Denn: “Damit hat jeder das, was er zum Leben braucht“, sagte Spahn.
Mai 3rd, 2018 at 15:05
@2
Das ist nachweislich falsch. Ab einer gewissen Lohn-/Vermögenshöhe fliesst das Geld meist nicht mehr in Konsum, sondern in die Finanzwirtschaft (langfristige Anleihen, Aktien, Sparbuch, …). Geschichte und Gegenwart zeigen das doch mehr als auf.
Ob Konsum umwelt-/ressourcenschonend oder schädlich ist, hat nur teilweise etwas mit der Wirtschaftsform zu tun (wegen Preisdruck/Marge in gewisser Weise schon). Wenn in einer nicht-kapitalistischen Welt dennoch viele das 500PS Auto wollen und sie das als “Freiheit” ansehen, dann wird man das schwer unterbinden können. Ausser man möchte gleich wieder riskieren, dass die Akzeptanz für andere Systeme sofort gen 0 geht.
Selbst unter den vernunftbegabtesten und rationalsten Menschen werden sich sehr unterschiedliche Meinungen herausbilden, was denn alles zu einer “Grundsicherung” gehört, was Luxus ist und was nicht und wie umweltbelastend/ressourcenintensiv etwas sein kann und darf.
Mai 3rd, 2018 at 15:09
@ Umdenker
Zinserträge durch Investment sind auch eine Art von Konsum. Da lässt man dann eben nur andere für seine überzogenen Konsumansprüche zur Arbeit antreten. Mit Abzügen, selbstverständlich.
Mai 3rd, 2018 at 15:22
@Peinhart: Der stil dieses Artikels isz zwar sprachlich relativ elegant, aber ebenfalls im Sinne von Verständlichkeit optimierbar.
Mit fällt hier auf, dass wie die Evangelen den zuvor vom Papsttum oktroyierten Zwang in Form von Fanatismus verinnerlicht haben, die Sozen dasselbe mit der Lohnarbeit machen.
Mai 3rd, 2018 at 16:23
@Die Katze aus dem Sack:
Konsum in dem hier gemeinten Sinne ist der Erwerb von Produkten und Dienstleistungen, die mit Mehrwertsteuer belastet sind (und somit wieder Einnahmen für den Fiskus generieren).
Zinserträge sind hingegen leistungsloses(!) Einkommen (sprich: Umverteilung), die lediglich in Konsum investiert werden können, aber selbst keinen Konsum darstellen.
In so fern gebe ich Umdenker recht und kann Deiner Argumentation nicht folgen.
Mai 3rd, 2018 at 16:46
@ Der Duderich
Kapitalerträge werden doch auch besteuert, durch eine sogenannte Abgeltungssteuer. Zwar nur mit 25%, plus dem ja wegfallenden Solidaritätszuschlag und, wer wollte sie vergessen wollen, die Kirchensteuer. Läuft doch, auch für den Fiskus.
Zinserträge sind aber nicht leistungslos entstanden. Was da abgeschöpft wird, ist nichts weiter als der Konsumverzicht der Anderen. Oder wie oder was?
Mai 3rd, 2018 at 17:40
@#3 Umdenker:
Es wird doch lediglich für “schlechte Zeiten” gespart oder auf ausstehenden (weil momentan noch zu teuren) Konsum.
Dieser Sparzwang entfällt doch dann verade aber.
Mai 3rd, 2018 at 18:30
Lohnarbeit wird auch besteuert. Deshalb kommt aber doch keiner auf die Idee, Lohnarbeit dem Konsum zuzuordnen!?
“Zinserträge sind aber nicht leistungslos entstanden.”
Doch. Leistungslos für den Beziehenden. Und Konsumverzicht ist ja per se keine Leistung (besonders nicht im Sinne einer sog. ‘Leistungsgesellschaft’(sic)).
Grundsätzlich ist es aber eine Binse, dass Lohnzuwächse nur in den unteren Gehaltsgruppen meist unmittelbar in den Konsum fließen, und deshalb besonders dort die Binnennachfrage stärken.
Bei höheren Gehaltsgruppen fließen die Zuwächse i.d.R. in Sparguthaben und Spekulationsvermögen, was weder die Binnennachfrage stärkt, noch nach meiner Lesart dem Konsum zuzuschreiben ist.
Mai 3rd, 2018 at 19:35
@ Der Duderich
Von sowas verstehe ich nichts. Zu kompliziert.
Mai 3rd, 2018 at 21:36
…voll beschäftigt, in welchem Sinne…egal. Ich heut nich…
@Katze: Das mit der Kohle is gar ni so kompliziert. Geld funktoniert nur im Rahmen einer sog. Bilanz (wie eigentlich alles), einfach gesagt Buchung erzwingt Gegenbuchung. Fällt die Gegenbuchung weg nennt man das dann Hyperinflation, dann werden wir alle Millionäre, ja Milliardäre, ja Billionäre. Von der Sache her ist dieser Fall längst eingetreten. Hier muss man den Notenbanken (ich meine da die relevanten wie z.b. die Fed oder die EZB)eigentlich danken…is nur dir Frage: wie lange geht das noch, mehr schlecht als recht, gut…
War auf der Erschte Mai Demo, war der enzschte, also ging ich ins Wirtshaus meines Vertrauens, gab Wildschweinsülze und nen Bier…
Mai 3rd, 2018 at 23:08
@ langlode44
War nicht Justitia die erste, die mit so einer Bilanz herum hantierte? Noch in Form einer Balkenwaage. Ein Füllhorn hat sie auch dabei, für die Reichen. Jedem das Seine und so. Ich habe nie verstanden, warum die nicht vor den Geldhäusern steht, statt vor Gerichten. Hat die sich etwa verlaufen?
Mai 3rd, 2018 at 23:33
@ 10:
“Von sowas verstehe ich nichts. Zu kompliziert.”
Ist das Ernst gemeint?
Oder Sarkasmus?
Falls letzteres, dann bitte ein Austausch von Argumenten (und keine Spiegelfechtereien).
Mai 3rd, 2018 at 23:42
@ Der Duderich
Ich kenne mich nur in Betriebswirtschaft ganz gut aus, weil da alles sehr übersichtlich ist. Unübersichtlicher wird es erst, betrachtet man die volkswirtschaftliche Gesamtrechnung, in ihren jeweiligen Theorien. Ich muss mir da wohl erst noch die ganzen unterschiedlichen Begriffe drauf schaffen, damit überhaupt eine Dialogfähigkeit hergestellt werden kann. Mehr Komplexität hat man da eigentlich nicht eingebaut.
Mai 3rd, 2018 at 23:57
@Duderich: Katze meint fundierte Kenntnis, nicht irgendeine Meinung dazu. Was du oben anbietest, spricht eher für Letztere. Volkswirtschaftlich ist “Binnennachfrage” inzwischen quasi obsolet, da sie einen immer geringeren Teil des ‘Inlands-’ bzw. ‘Sozialprodukts’ ausmacht. Die Weltwirtschaft ist so überschuldet, dass es gar nicht mehr darauf ankommen darf, ob sie noch von Umsätzen gedeckt ist.
Mai 4th, 2018 at 00:01
@Die Katze aus dem Sack:
Es hilft die reine Logik:
Bei Unterprivilegierten:
Die Waschmaschine wandert durch sämtliche Räume im Schleudergang. Das Kind hat bald Geburtstag. Das Auto kommt wohl auch nicht mehr über den TÜV.
Ich nenne das Mal Konsum-Unterdruck.
Gib diesen Unterprivilegierten mal 2.000 € in die Hand. Es wird keine 3 Tage dauern, bis er diese ausgegeben hat, aber noch Dinge auf seiner Liste hat, die auch zu begleichen sind.
Anders, der Konsumüberdruck:
Es gibt Menschen, die sind so unglaublich reich, dass sie sich bereits jeden materiell erfüllbaren Wunsch erfüllt haben. Aber immer noch fließt Geld nach, aufgrund des Anlagevermögens, des Besitzstandes.
Was willst Du, wenn Du alles Kaufbares besitzt?
Richtig!
Macht. Einfluss.
Und genau dieser Umstand untergräbt die Demokratie.
Auf die Armen wird der Fokus gesetzt. Die wirklich Reichen, die Magnaten entschwinden öffentlicher Wahrnehmung.
“Und der Haifisch, der hat Zähne
und die trägt er im Gesicht
und Macheath, der hat ein Messer,
doch das Messer sieht man nicht.”
(B.Brecht: Meckie Messer)
Mai 4th, 2018 at 00:01
@ flatter
Ja. Binnennachfragen sind mir nie begegnet, an keinem Ort auf der Erde.
Mai 4th, 2018 at 00:10
@Katze: Der Aberwitz besteht nicht zuletzt darin, das “Binnennachfragen” in der Gesamtrechnung einer ‘Volkswirtschaft’ (welch ien behämmerter Begriff) sinnvoll sein können, insofern sie sich auf eine Währung auswirken. Auch in dieser Hinsicht ist die Eurozone eine Chimäre – es kann sinnvoll eigentlich nur eine ‘Binnennachfrage’ in der Eurozone geben – aber die dient ja gewissen Exportüberschüssen, weshalb sie national abgrechnet werden. Das Nähere regeln “Target-Salden”, ein weiterer Schuldengenerator für die Konkursverschleppung, von der wir ja wissen, dass die faulen Griechen® schuld sind.
Mai 4th, 2018 at 00:34
@Flatter:
Was unterscheidet fundierte Kenntnis gegenüber einer Meinung?
Richtig, Fakten.
Wenn ich die Bringschuld haben sollte, so werde ich dieser gerne nachkommen.
Dass die Weltwirtschaft auf ein nicht einlösbares Schuld- und Zinsenschuldversprechen basiert und deshalb in dieser Form unausweichlich zusammenbrechen wird (ja, muss!) – da sind wir in der Einschätzung übrigens durchaus konform.
Die Frage ist eigentlich nur noch ob aus diesen Ruinen besseres erwachsen wird.
Ich hoffe das inständig.
Mai 4th, 2018 at 00:42
“Richtig, Fakten.” Nope. Das Verständnis von Zusammenhängen auf Basis von Fakten. Dieses kann wiederum oberflächlich sein oder eben fundiert. Hat mit Lernen und Erfahrung, sprich: “Wissen” zu tun.
Die Zeiten, in denen ‘Binnennachfrage’ als Alternative zu ‘angebotsorientierten’ Strukturen aka Neoliberalismus noch etwas an der Lage ändern konnten, sind nicht nur definitiv vorbei – sie waren logischerweise zeitlich begrenzt. Das Ende dieser Variante ist im Opener zum drölften Mal erwähnt. Nennt sich auch “Keynesianismus” und ist hier inzwischen ein Treppenwitz.
Mai 4th, 2018 at 00:50
Achja, “die Neoliberalen”. Schlimm mit denen.
Mai 4th, 2018 at 01:06
@20: Flatter:
Mir dünkt, dass Du Dich in einen Erkenntnisvorsprung wähnst.
Sei Dir unbenommen.
Willst Du mich ernsthaft in die Ecke stellen, dass ich die überstrapazierte Binnennachfrage als nachhaltige Lösung für überhaupt Irgendetwas sehe?
Es ging ursprünglich über die Definition von ‘Konsum’ und im Kontext über die ‘Binnennachfrage’.
Es ging nicht darum, den Kapitalismus über die Binnennachfrage einzuzäunen.
Übrigens:
Man kann alles verlachen (als Treppenwitz bezeichnen) was innerhalb kapitalistischer Denkweise denkt.
Keynes wird gerne als links dargestellt, folgt aber kapitalistischer Doktrin.
Und man kann über den einen oder anderen Treppenwitz soviel lachen wie man will:
Man lacht gerne bestehende Zustände aus (womit nicht der Keynesianismus gemeint ist).
Aber das Lachen über den Treppenwitz der Realität (kapitalistischen Zuständen) kann bestenfalls zum Durchhalten animieren.
Hat nichts konstruktives.
Mai 4th, 2018 at 01:10
@ Der Duderich
Was ich will? Das ist eine sehr gute Frage, auf die ich allerdings überhaupt keine abschliessende Antwort habe. Macht, Einfluss, Ansehen, Geld – all das ist definitiv nichts für mich, selbst wenn man die Dosen etwas erhöht. Ich langweile mich hier im Grunde zu Tode.
Mai 4th, 2018 at 01:17
@ 23:
Ganz ernst gemeint:
Mach mal einen Waldspaziergang und freue Dich an den Wundern der Natur.
Ganz kostenlos und (noch) nicht vergnügungssteuerpflichtig.
;-)
Mai 4th, 2018 at 01:28
@ Der Duderich
So funktioniere ich (leider) nicht. Als autistische Person trage ich so etwas ähnliches mit mir herum, den Gedankenwald. Der ist mit dem natürlichen Wald zwar nicht zu vergleichen, scheint aber wohl den selben Zweck zu erfüllen. Nur das man da leider keine Nüsse, Beeren oder Kräuter findet, satt wird. Dafür findet man dort alles, und ich meine alles, was man sich im Traum, mit Vollzugriff, überhaupt nur vorstellen kann. Das ist der Wahnsinn.
Mai 4th, 2018 at 01:38
@25: Die Katze aus dem Sack:
Vielen Dank für Deine Offenheit!
Ich schwanke zwischen Anteilnahme und Neid.
Ich würde Dein Los sicherlich nicht freiwillig wählen;
würde aber sehr gerne die Welt auch mal aus Deiner Wahrnehmung heraus betrachten können…
Mai 4th, 2018 at 02:30
@ Der Duderich
Vielen Dank auch für Deine Offenheit!
Ich schwanke vermutlich zwischen Anteilnahme und Neid.
Ich würde Dein Los sicherlich auch nicht freiwillig wählen;
würde aber sehr gerne die Welt ebenfalls mal aus Deiner Wahrnehmung heraus betrachten können…, das muss ja geradezu überwältigend sein.
Mai 4th, 2018 at 02:41
@Die Katze aus dem Sack:
Sorry, habe meine letzte Antwort gelöscht (lässt sich auch nicht wieder herstellen).
Aber zusammengefasst:
Ich nehme das Ernst, was Du schreibst.
Wenn Du irgendwann Sarkasmus oder Ironie zwischen meinen Zeilen lesen solltest, dann ist dies sicher unbeabsichtigt – oder zumindest hinterfragungswürdig.
Mai 4th, 2018 at 02:51
@ Der Duderich
Ich doch auch nicht.
Mai 4th, 2018 at 03:16
“Etwa 800.000 Autisten leben in Deutschland. Trotz guter bis sehr guter Schulbildung, bis hin zu erfolgreichem Studienabschluss, sind laut einer Studie der Universität Regensburg rund 85 Prozent der Autisten arbeitslos.” (07/17)
Sieht wohl so aus, als könne man sich hier seine gute bis sehr gute Schulbildung sparen. Ebenso wie den Erwerb erfolgreicher Studienabschlüsse. Das Angebot an diese Menschen: Jede noch so geringe Arbeit sei ihnen zuzumuten.
Mai 4th, 2018 at 03:28
@ Der Duderich
Ich wurde auch in GfK (gewaltfreie Kommunikation) unterwiesen, also nur keine Panik.
Mai 4th, 2018 at 03:47
JP Morgan will den Talentpool der Autisten anzapfen.
“JP Morgan versucht auch die Führungskräfte im Umgang mit autistischen Mitarbeitern zu schulen. „Diese Form der Interaktion zu verstehen, stellt auch für Nichtautisten einen großen Lernprozess dar“, sagt Mahoney. „Oft geben die Leute Feedback in Form von Metaphern, Humor oder Sarkasmus.”
Mai 4th, 2018 at 11:22
@tux.: Ich finde die Argumentation, eine Partei, in der sich Gruppen tummeln, deren Ideologie auf Nischen des Spätkapitalismus fokussieren, als “neoliberal” zu bezeichnen, schwach. Zudem ist der Artikel eine Streitschrift für hanswurstige B-Promis des Journalismus. Er krankt wie so viele an einem Zwang zur Personalisierung bzw. Anthropozentrismus. Wie Mausfeld da etwa “links” definiert oder skizziert, ist recht gestrig und vor allem beliebig.
Dass die PdL sozialdemokratisch ist und darum bettelt, mit Neoliberalen ins Bett zu gehen, ist nix Neues. Ich brauche die auch nicht.
Mai 4th, 2018 at 11:40
@33: “Zudem ist der Artikel eine Streitschrift für hanswurstige B-Promis des Journalismus” – ha, da hat er den Lapuente im Text gefunden. Aber über “die” moderne Definition von “links” zu diskutieren wird bei uns ja schon zur Gewohnheit.
Mai 4th, 2018 at 11:46
Ich habe neulich im Grunde resigniert, was das anbetrifft. Soll doch links sein, wer will – ich finde allerdings, dass sich das nicht einmal mehr als Popanz eignet. Es bietet sich an, ‘links’ zu differenzieren, wenn man halbwegs valide Aussagen zu tätigen wünscht.
p.s.: Ich meinte eher Jebsen und dessen Kaliber.
Mai 4th, 2018 at 22:29
Voll beschäftigt?, Teil zwo.
Zehn Uhr vormittags, Frau Trulla im Garten, buddelt ein Loch oder macht nen Haufen. Haustür offen, Schritte…Kopf dreh nach hinten. Langlodscher du schläfst noch, ne die Forzmulde is leer. Ich träum nich…Da steht se, die die den Frühling ins Haus trägt.
Was für ein Tag, nich struckturiert, spontan, einfach schön…will vieeeeel mehr sone Tache..
Mai 5th, 2018 at 11:19
Im Leitartike des “Tagesspiegel” darf sich ein Marxexperte namens “Frank-Walter Steinmeier” über den “Absolutheitsanspruch des “großen deutschen Denkers” auslassen. Mehr als zwei Sätze hab ich nicht geschafft, da musste ich schon kotzen.
Mai 5th, 2018 at 13:11
Ah geh, du hattest doch bestimmt noch gar nichts vernünftiges gegessen… ;) Aber fürwahr, welch staatstragendes Gewäsch: “Mir drängt sich das Wort Verantwortung auf. In der „Verantwortung“ steckt ja das „Wort“, und mit dem Wort wollte er seine Nachwelt prägen und hat sie geprägt.” Und diese Floskeln wie “…für uns, die wir zurückblicken” oder “wir wären schlecht beraten, wenn”.
Was für ein Blähfisch.
Mai 5th, 2018 at 17:29
@37
Dass heute morgen im (unabsichtlich mitgehörten) Radio kundgetan wurde, dass bei der 200-Jahre-Marx-Feier in Trier Herr Juncker eine Laudatio hielt und Günther Jauch Marxens Geburtsurkunde (zu welchem Zweck auch immer) verlas, hat mir für diese Wochenende an “Nachrichten” gereicht.
Ich bin sicher, Marx höchstselbst hätte sich genau diese beiden ausgesucht, um sich würdigen zu lassen.
Und die Natur hat mal wieder eine der Gelegenheiten ungenutzt gelassen, wo sie fast alle auf einem Haufen hockten…..
Mai 6th, 2018 at 11:44
Vollends absurd sind übrigens die Zahlenspiele der EU, da ist nur arbeitslos, wer mittwochs Geburtstag hat und kein Fahrrad besitzt. Demnach hätte Deutschland eine AL-Quote von 3,4%, bei einem EU-Schnitt von 7,1%. Das ist derart schöngerechnet, das kann man nicht mal in der FAZ abdrucken.