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Die Frage nach einer Alternative zum Kapitalismus, die nicht wieder im Staatssozialismus endet, schwebt immer über den hiesigen Diskussionen wie etwas, von dem man weiß, dass es vor der Tür steht, aber man findet die Tür nicht. Wenn ich dazu nur eine Ahnung hätte außer eben der, dass der Kapitalismus sich wieder einmal abschafft und es irgendwo irgendwie ohne wieder losgehen muss.

Wir haben da doch einiges längst zusammengetragen, und ich bin seit Langem überzeugter ‘Kommunist’: Die Hegemonie muss bei der Kommune liegen, bei überschaubaren regionalen Zusammenschlüssen, in denen alle Beteiligten Einfluss haben auf ihre ‘Arbeit’ (selbst ein problematischer Begriff) und ihr Leben. In den Städten wird das wie gesagt komplizierter, und daher braucht es eben überregionale Koordination und Kooperation. Deren Struktur muss zunächst so beschaffen sein, dass die Grundversorgung steht. Darüber hinaus geht eine Menge, und ich kann mir lebhaft Foren vorstellen, in denen Menschen konstruktiv zusammen kommen können, weil sie eben etwas für sich bewegen können.

Kommunismus

Wenn die Kommune Priorität hat, werden Entscheidungen dort getroffen, wo man sich kennt und sich auskennt, da muss niemand Macht übertragen oder sich repräsentieren lassen. Das geht zwar nicht so geölt wie im Kapitalismus, dafür aber im Sinne derer, die damit leben müssen. Eigentlich sollte das selbstverständlich sein. Es wird dabei immer irgendeine Form von Verwaltung geben, und die darf halt nicht an die dunkle Seite abgegeben werden, sondern sie muss Selbstverwaltung sein. Was sie verwaltet und wie sie verwaltet, wird durch die bestimmt, deren Sphäre da verwaltet wird.

Überregionale Kooperation muss natürlich organisiert werden, und man wird nicht umhin kommen, das in einer Art Quid pro Quo zu regeln. Die Kommunalen Einheiten in den Städten (auch diese müssen übersichtlich gehalten werden; ganze Stadtteile wären dafür meist schon zu groß) sind von den ländlichen abhängig, da sie sich nicht selbst ernähren können. Dafür können die Städte nicht nur aufwendigere Produktionseinheiten bieten, sondern auch Umschagsplätze für Produkte anderer Regionen. Das klingt nicht zufällig nach Tausch, und mir fiele auch nicht ein, wie man den komplett abschaffen könnte.

Tausch mit mir selbst

Es kann aber ein Tausch sein, an dem niemand Mehrwert abschöpft, und es kann vor allem einer sein, bei dem es gar keine unterschiedlichen Parteien gibt. Wenn in einer Stadt, die von Landkommunen versorgt wird, Düngemittel produziert oder umgeschlagen werden und für beide etwa Fahrzeuge hergestellt werden, tauscht hier nicht der eine mit dem anderen, sondern alle versorgen sich gegenseitig und damit sich selbst. Was wo wie produziert werden soll, muss ebenfalls eine Entscheidung aller Beteiligten sein. Den Bedarf festzustellen, ist in Zeiten elektronischer Kommunikation eine lösbare Aufgabe.

Das wäre mein zweiter Teil zum Modell, ebenso grob gestrickt wie der erste. Hatten wir wie gesagt auch schon alles hier in den Diskussionen, ich fasse das aber zusammen, um in eine Vorstellung einzusteigen, wie so etwas aussehen kann. Grundvoraussetzung ist selbstverständlich, dass Produktionsmittel, Rohstoffe, Land und Wege allen gehören. Die sollten sich dagegen schützen können, dass ihnen wieder wer mit dem Staat kommt, der es ihnen nimmt und “Eigentum” draus macht oder einer “Partei” und ihren Verwesern zuschanzt.