“Die Welt gehört in Kinderhände, wir werd’n in Grund und Boden gelacht …“. Wer kommt schon aus Bochum, dem Parkplatz von Herne-West und erklärt der Welt nuschelnd und atonal, wie sie zu sein hat? Der Arztbruder und Zyniker Herbert, dessen Familiensaga schon eine köstliche Konstruktion ist: So sei die Mutter aus einer “baltischen Arztfamilie“, selbst aber nur Krankenschwester.
Da muss ja ein Minderwertigkeitsgefühl hängen bleiben, zumal der Bruder eben eine ordentliche Ausbildung gemacht und einen hoch angesehenen Job innehat. Während also der Rest der Familie die Statusklischees bedient und die Kohlen reingebracht hat, durfte Herbert herumlottern und das “Kunst” nennen. Sein Durchbruch war folgerichtig ein lokalpatriotisches Trinklied, auch als Schauspieler suchte er mit Erfolg die Nähe zu Nazis. Ansonsten gab er sich gern “kritüsch”.
April 1986
Politisch immer gern extrem, pendelte er zwischen irgendwie links, ein bisschen pazifistisch, sozialdemokratischen und anderen faschistoiden Tendenzen. Außer seiner bürgerlichen Xenophobie, die er in eben lokalpatriotischen Hymnen (“Bochum”, “Currywuast”) auslebte, kreierte er schon textlich wirre Songs, die er phonetisch zudem so massakrierte, dass zum Wohl des Auditoriums nur die Melodien hängen blieben.
Verewigt hat Grönemeier konsequenter Weise eine unbekannte Gehörlose, in der er seine eigentliche Zielgruppe erkannte. In den folgenden Jahrzehnten wurde das immer deutlicher. Als er 1986 “Kinder an die Macht” veröffentlichte, geschah in Tschernobyl die Kernschmelze und Donald Trump eröffnete sich durch den Tod des Besitzers von “Resort International” die Möglichkeit, mit den väterlichen Millionen sein Hotel-Imperium zu gründen.
Entlarvt!
Es ist nicht bekannt, ob er erst damals verstrahlt wurde, aber Herbert fand ganz offenbar neue Freunde. Wer sonst sollte wohl gemeint sein mit “Kinderhänden”, wenn nicht Trump, dessen langer Anlauf zur Macht sich in der Zeit vollzog, in der der Troubadix des deutschen Pop zu immer unerklärlicheren Erfolgen eilte? Wer steckt dahinter?
Trump, Immobilienhai und lebender Versuch, die US Präsidentschaft auf frühkindliches Trotzverhalten zu reduzieren, machte Weltpolitik als Farce. “Grund und Boden”, Quelle seines Reichtums, ist tatsächlich das Niveau, auf dem das Amt in seiner Lächerlichkeit gelandet ist. Die Hymne dazu schrieb Grönemeier schon vor Jahrzehnten. Es ist Zeit, seine Rolle im Konzert der Eliten deutlich hervorzuheben.
Juni 2nd, 2020 at 19:33
Nein! Sein Bruder hat und hatte keinen hoch angesehenen Job inne. Er ist so etwas wie der große Bruder von TV-Kasper Eckard von Hirschhausen.
Kollegen nennen ihn Professor Hokuspokus.
https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-49298906.html
“Grönemeyer, gelernter Röntgenarzt, geht Fachleuten seit Jahren gehörig auf die Nerven mit seinen populärwissenschaftlichen Bestsellern (“Lebe mit Herz und Seele”), seinen Fernsehauftritten und vor allem seinen gewagten Thesen. Viele von Grönemeyers Theorien seien “wissenschaftlich nicht haltbar”, so der renommierte Forscher und DKFZ-Vorstand Otmar Wiestler sowie Michael Bamberg, erfahrener Strahlentherapeut und Präsident der Deutschen Krebsgesellschaft. Grönemeyer wecke “unberechtigte Hoffnungen”, kritisieren die beiden. Es sei unerträglich, wie mit der Angst und Hilflosigkeit Betroffener finanzielle Vorteile erlangt würden, ergänzt Bamberg.”
Juni 2nd, 2020 at 19:34
Alter, der Mann ist Arzt – Professor gar! Kittel, Titel, Ansehen. Dann noch ein Stethoskop, und schon werden die Weiber weich.
p.s.: Und das Money Quote enthältst du uns vor:
“… bewies der in Sprockhövel bei Wuppertal wohnende Arzt oftmals mehr Showtalent als sein musizierender Bruder“. Das wiederum stützt die Thesen aus dem Opener.
p.p.s.: Du zitierst es doch selbst korrekt: “angesehener Job” steht da, nicht “angesehene Besetzung“. Hättest du es gern mit Caps Lock?
Juni 2nd, 2020 at 21:12
Schon kurios, wie er nach einem abgebrochenem Studium der Musikwissenschaften dennoch musikalischer Leiter am Schauspielhaus Bochum werden konnte. Kein Schauspielunterricht? Kein Grund nicht trotzdem Rollen mit ihm zu besetzen. Man sitzt ja irgendwie doch gemeinsam in einem Boot.
Herr Dr. med. Dr. phil. Bartholdy bitte ins Behandlungszimmer! Herr Dr. med. Dr. phil. Bartholdy!
Juni 2nd, 2020 at 22:10
das kind hats sichs jetzt jedenfalls gehörig mit der katholischen versaut…mal eben ne kirche mit kampfgas und hartgummibeschuss einzudecken, um sich dann mit umgedrehter bibel grinsend vor selbiger aufzupflanzen…meine fresse…das video aus der propaganda-abteilung des WH dazu gesehen? um an das niveau doitsche wochenschau ranzukommen, müssense noch üben, aber der score und thumpsup zum rollkommando lässt hoffen.
Juni 3rd, 2020 at 09:24
OT: Maischberger schüttet Öl auf den Vorwurf der gleichgeschalteten Medien und bekommt Gegenwind von z. B. Stefan Niggemeier, Vera Bunse, Sinja Mikich, Arne Semsrott, Hatice Akyün, Motsi Mabuse und Jan Böhmermann.
https://twitter.com/maischberger/status/1267843097037324288
Juni 3rd, 2020 at 14:58
Die Situation in den USA scheint deutsche Medien nicht besonders zu interessieren.
p.s.: Oh, Pitzke darf was für Spon schreiben. Schnell weg!
Juni 3rd, 2020 at 16:27
Über den Schwurbelprof von Herdecke ist so weit alles gesagt, indem man darauf hinweist, dass er es zu einem eigenen Eintrag in der Psiram-Wiki gebracht hat. Seinem semimusischen Knödelbruder mag es zur Entlastung gereichen, dass er auf seinem Label einige durchaus amtliche Musik verlegt.
Juni 3rd, 2020 at 17:46
@flatter: Ich schrieb vor 5 Jahren das hier.
Juni 3rd, 2020 at 17:49
Und der Hausirokese gerade das hier.
Juni 3rd, 2020 at 18:54
@R@iner: Ich sage doch: Gemeinsam sind wir nüchtern.
@Peinhart: Nette VT, lebt aber auch von teils äußerst einseitigen Interpretationen und ignoriert völlig die komplexen Folgen. Da ist dann halt einer mächtig und lenkt alles. Ausgerechnet Duckface, der Superstratege.
Juni 3rd, 2020 at 19:49
Yep, gegen diese Rechnung würden so einige Wirte Einspruch erheben. Notfalls müsste halt Oswald…
Der DFB hat sich offenbar gerade noch am Riemen reissen können. Aber die nächsten Basketballspiele könnten interessant werden.
Juni 3rd, 2020 at 21:55
Sehenswertes Interview mit Art Acevedo, Polizeichef von Houston.
Alle Achtung.
Juni 3rd, 2020 at 22:40
Das entgeht einem, wenn man die Lösung schon vor der Frage hat und ist eines der Details, die eitle Irokesen mit schlechtem Geschmack in ihrer auf Aufmerksamkeit fokussierten Herrlichkeit nicht beachten können. Der Südstaaten-Chief will ja so gar nicht ins Klischee passen und repräsentiert die Zerrissenheit des Imperiums in seinem Kern. Pelosi meinte (bitte korrigieren, wenn ich das falsch erinnere, ich bin jetzt zu faul nachzuschauen), Trump reiße die Nation in Stücke, aber der ist nur die perfekte Besetzung für das Endspiel. Btw. ein ‘Erfolg’, der ganz ohne das Dazutun der radikalen Linken dazu führt, dass der Kapitalismus seine hässliche faschistiche Fratze zeigt.
Juni 4th, 2020 at 05:54
Wenn ich an Hebbart denke, habe ich immer die Szene von ‘Das Boot’ in Erinnerung wo ihm einer den ölverschmierten Lappen in die Fresse knallt.
Ker wat is dat herrlich.
Juni 4th, 2020 at 09:32
Zu Gröhlemeyer hat Hagen Rether alles gesagt bzw. musiziert.
Link geht nach YT.
Juni 4th, 2020 at 09:49
Es gibt Menschen, die werden mit 18 volljährig, sind aber mit 73 noch nicht erwachsen.
Juni 4th, 2020 at 11:27
Wie ich lese, wäre George Floyd sowieso gestorben. Gehen Sie weiter …
Juni 4th, 2020 at 12:53
OT: Was haltet ihr von dem supermegageilen Konjunkturpaket der Regierung? Soll das ein Witz sein?
Juni 4th, 2020 at 12:56
Hej, die tun was! Ich glaub’, ich hör’ auf zu arbeiten.
Juni 4th, 2020 at 12:57
Wieso? Bekommst Du auch ein paar Milliarden in den Arsch geblasen oder ist dir jetzt erst klar, dass sich lohnarbeiten nicht lohnt?
Juni 4th, 2020 at 13:11
Du darfst raten.
Juni 4th, 2020 at 13:16
Dazu und zu der zunehmenden Enttäuschung darüber, dass man jetzt nicht mal mehr darf, was sich noch nie gelohnt hat, dieses schöne kleine Ding. Allerdings eben wieder so geschrieben, dass die, die es betrifft, davon nicht betroffen werden. Allenfalls sowas wie besoffen.
Juni 4th, 2020 at 17:51
Das ist ja gar nicht falsch, aber dieses breitgeschwurbelte Zeugs hätte man in fünf Sätze packen können. Stilistisch finde ich’s grauenhaft.
Juni 4th, 2020 at 18:14
Ich mag ja sowas. Ist wie auf Stelzen laufen.
Juni 4th, 2020 at 19:54
Mich macht das manchmal aggressiv. Wenn mit Längen, dann verspielt und originell. Sowas wie der verlinkte ist wie nen Aktenschrank durchstöbern, um ne Scheiß-Notiz zu finden ;-)
Juni 4th, 2020 at 21:15
Ich würde mich vermutlich selbst in dem Fall noch irgendwo festlesen und die Suche drüber vergessen… :p
Juni 4th, 2020 at 23:03
Was ich mich ja auch oft frage: Bin ich auch so’n Dunning-Kruger-Opfer, ihr Idioten?
edith: Und wo wir dabei sind: Ich bin zu blöd für Twitter. Ehrlich. Ich verstehe das hier nicht. Wer erklärt’s dem Oppa?
Juni 5th, 2020 at 00:19
@flatta:
ick ooch nich…bis ich dann fefes “update” konsultiert habe;
2. Knapp zwei Wochen später ändert der Postillon Schlagzeile und Artikelbild und bringt Twitter dazu upzudaten:
3. Dadurch ändert sich jeweils der Tweet von Julian Reichelt, den der Postillon dann retweetet.
Juni 5th, 2020 at 08:02
Polizeimorde an Schwarzen geschehen nicht einfach wegen Rassismus, sondern wegen einer selbstherrlichen Exekutive, die sich über Recht und Gesetz stellt.
Wer die Polizeimorde an Schwarzen als Rassismusproblem darstellt, findet zu keiner praktikablen und kurzfristigen Lösung, denn Rassismus ist ein Verhaltensmuster, das nicht schnell und einfach aus der Welt zu schaffen ist.
Polizeimorde wären schnell und einfach aus der Welt zu schaffen, wenn jeder einzelne Täter und ihre Vorgesetzten wie andere Mörder oder Totschläger behandelt und verurteilt werden.
Dass kaum ein Polizei-Täter angeklagt und verurteilt wird, beweist, dass für die Herrschenden in den USA die Selbstherrlichkeit ihrer Polizisten Teil des normalen
und gewollten Staatsalltags ist.
Juni 5th, 2020 at 08:50
29.: Das ist kein USA-Spezifikum. Schläger in Uniform gibt es in fast allen Staaten. In den USA kommt dan noch eine besondere, rassistische Komponente hinzu.
Unrechtmäßige Polizeigewalt kommt Medienberichten zufolge in Deutschland deutlich häufiger vor als bisher bekannt. Demnach gebe es jährlich mindestens 12.000 mutmaßlich rechtswidrige Übergriffe durch Polizeibeamte – und damit fünf Mal mehr als angezeigt. Das hätten Forschungen an der Universität Bochum ergeben, über die das ARD-Politikmagazin Kontraste und Der Spiegel gemeinsam berichten, wie der RBB am Samstag mitteilte.
https://taz.de/Polizeigewalt-in-Deutschland/!5613556/
Juni 5th, 2020 at 09:42
@30:
Ich sehe das etwas anders. Rassismus ist kein US-Spezifikum und nirgends ist Rassismus ein Polizeispezifikum, Polizeibrutalität ist auch kein US-Spezifikum.
US-spezifisch ist allerdings das enorme Ausmaß der alltäglichen Polizeigewalt. Täglich sterben durch Polizeigewalt bis zu 3 US-Bürger. Hier ein paar aktuelle Zahlen.
Juni 5th, 2020 at 11:15
“Polizei rassismusfrei!” heißt an die Adresse der Polizisten gerichtet: “Verprügelt, vergewaltigt und erschießt gefälligst die verschiedenen Ethnien oder Nationalitäten in gleicher Proportion!”
Juni 5th, 2020 at 11:38
Die armen Beamten, dann müssen sie darüber auch noch Buch führen.
Juni 5th, 2020 at 11:49
Diese sogenannte “strukturelle Gewalt” gibt es überall in Polizei, Armee und ähnlichen Behörden, die auf Hierarchie,Befehlsfolge und Gehorsam aufsetzen. Dabei sehe ich das ähnlich wie Wal.B, dass sich diese als “Gesetzesvertreter” relativ sicher vor Anzeigen und Strafverfolgung fühlen und sich im Zweifel selbst decken, wie es z.B. im Fall Lothar Königs geschehen ist. Meist hat es keine bis kaum Konsequenzen über das DuDu beim Chef hinaus.
Rassismus ist dabei nur der Teilaspekt, der sich beim Verhalten gegenüber Minderheiten zeigt und die People of Color sind halt eine solche.
“Feindbilder” werden auch durch bestimmte Zielgruppen im Polizeialltag zementiert. Seien es “linke” Proteste wie G20, Hambi usw. Diese werden dann wie zu Silvester in Leipzig bereits vorher als politische Instrumente genutzt und darüber aufgeladen. Das trägt nicht zum neutralen Umgang mit dem Gegenüber bei und von staatlicher Seite wird gelegentlich nachgeholfen, um gewünschtes Handeln zu ermöglichen und zu rechtfertigen.
Wer wird am wahrscheinlichsten bei einer “verdachtsunabhängigen Kontrolle” dran sein?
- der “ausländisch” aussehende junge Mann
- der einfach nur dasitzende Punker
- mehrere “normal” Gekleidete, die lautstark auftreten, aber offensichtlich eher gutsituiert erscheinen
Juni 5th, 2020 at 11:57
Märchensteuer:
Wenn anders das direkte Überweisen öffentlichen Geldes nicht möglich ist und damit zweimal erhöhte Preise mehr Profit bringen…
…fällt auch nicht so auf, weil es den Zahlen nach erst nach Rücknahme zum Jahreswechsel mehr kostet.
Für mich ist der Gedanke schon erstklassig, dass die ohnehin durch Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit getriezten Bürger mittels Konsum die Wirtschaft® fördern und für Wachstum sorgen sollen.
Das hat irgendwie etwas vom Aktienkauf des eigenen Unternehmens…
Juni 5th, 2020 at 12:18
Ich erzähle hier alle paar Jahre, dass alles, was aussah wie ein Punk oder sonstwie Gammler, einen großen Bogen um eine gewisse Polizeiwache in meiner Heimatstadt machte. Da fiel man sonst immer Treppen hinab. Einfach so.
Zu dem Schulden- und Konjunkturivismus muss noch was raus aus meinem Kopf, aber das will erst mal sortiert werden.
Juni 5th, 2020 at 13:19
WalB.: Du siehst es anders und wiederholdtwortwörtlich meinen Kommentar:
ich: Das ist kein USA-Spezifikum. Schläger in Uniform gibt es in fast allen Staaten.
Du: Rassismus ist kein US-Spezifikum und nirgends ist Rassismus ein Polizeispezifikum, Polizeibrutalität ist auch kein US-Spezifikum.
Recht hatter bei: US-spezifisch ist allerdings das enorme Ausmaß der alltäglichen Polizeigewalt.
Juni 5th, 2020 at 13:46
In den USA haben “linke” Plünderer infolge des “Kampfes” gegen “Polizeigewalt” gegen “Schwarze” den schwarzen Polizisten David Dorn gemeuchelt. Mich erstaunt nicht, dass das medial hierzulande kaum vorkommt. Es passt nicht zum Narrativ ™.
Hauptsache, man kann wieder “Antifa” sein (Quelle: alles, was sich wie ‘ne Partei fühlt). Sogar die, die 1932 auf der anderen Seite standen (= die SPD), ignorieren die antikapitalistische Komponente und verorten sich für ein paar billige “Likes” heute dort. Manchmal wünschte ich mir, Politik könnte mir wurst sein.
Juni 5th, 2020 at 13:58
“Linke” Plünderer – Woher hast du das? (Und: Nein, ich verteidige nicht alles, was sich links nennt.)
p.s.: Der Mann war übrigens ein 77-jähriger ehemaliger Polizei-Captain, also ein Rentner. Er sagte dem Eigentümer, in dessen Laden die Alarmanlage losgegangen war, er werde mal schauen. Nix Polizeiuniform. Die hätten wahrscheinlich jeden erschossen, der sich gezeigt hätte.
Juni 5th, 2020 at 14:11
Die Plünderungen waren Teil der Proteste gegen Polizeigewalt. Abgesehen davon, dass bewaffnete Arschlöcher in meinen Augen schon ethisch das ungefähre Gegenteil von guten Menschen sein können: “Rechte” waren die Beprotestierten.
Zum Nachtrag:
Verstehe: Schwarze zu meucheln ist schon in Ordnung, so lange man kein Polizist ist.
Juni 5th, 2020 at 14:23
Ich glaube, du bringst da Dinge zusammen, die nichts miteinander zu tun haben. Wenn in Chile ein Erbeben war, dann kommt es auch zu Plünderungen. Beim letzten großen wurden Fernseher geklaut.
Zu deinem Nachtrag: Schlecht gefrühstückt?
Juni 5th, 2020 at 14:41
Nein, eher eine interessante Mischung aus verstört und erschrocken hinsichtlich der selektiven Berichterstattung.
Juni 5th, 2020 at 14:47
Es ist mir neu, dass täglich jeder Name von getöteten u.s. Amerikanern in den deutschen Nachrichten verlesen wird. Das wäre eine lange Tagesschau-Sendung.
Du bist dem rechten Narrativ zum Thema auf den Leim gegangen. Bravo!
Juni 5th, 2020 at 15:03
Hier sammelt jemand Videos der Polizeiarbeit in den USA:
https://twitter.com/greg_doucette/status/1266751520055459847
Juni 5th, 2020 at 16:35
Nö, nur der von George Floyd. Weil es eben nicht um das Opfer geht. Ging es diesen Leuten noch nie.
Juni 5th, 2020 at 17:31
Totschläger:
https://twitter.com/greg_doucette/status/1268391718086422528
Hier leisten kein Bulle Hilfe, während Blut aus dem Hinterkopf des Opfers austritt:
https://twitter.com/brianklaas/status/1268759713648435200
Juni 5th, 2020 at 17:38
@45:
Ich kann anderen Menschen nicht in die Köpfe gucken. Ich weiß nicht, ob es anderen Leuten “um das Opfer geht” oder nicht.
Von mir kann ich aber sagen: Mir geht es nicht um dieses eine Opfer. Mir geht es um die strukturelle Brutalität von Polizeigewalt (- auch hier in Deutschland), besonders aber in den USA, unserem “großen Modell- und Führerland” – eine strukturelle Brutalität, die ständig neue Opfer schafft.
Juni 5th, 2020 at 17:45
38. EPOCH TIMES: Ein Insider packt aus. “Die gewalttätige Gruppe der „Antifa“ besteht aus Menschen verschiedener kommunistischer Prägung, wie Anarchisten, Sozialisten, Liberalen, Sozialdemokraten und dergleichen.”
Hat Olaf Scholz das schon gelesen?
Juni 5th, 2020 at 17:57
@tux.: Vielleicht bekämpfst du das Problem deiner Partei in diesem Blog nicht ganz an der richtigen Stelle? Hier wird alles ktisiert, das irgendwem nicht passt, mit der Tendenz eben, das nicht an der Oberfläche zu tun, weshalb hier bereits über strukturelle Gewalt, Polizeigewalt im Allgemeinen und die Hintergründe gesprochen wird. Dann kommst du daher und nervst wieder mit dem “Antifa”-Genöle. Mich interessiert nichts, das sich “Antifa” nennt, schon gar nicht, wenn man derzeit nicht einmal erkennen kann, ob sich dahinter nicht Nazis verbergen. Etwas mit dem Titel “Antifa” interessiert mich dann, wenn ein politisches Konzept dahinter steht. Ist mir aber nicht erkennbar . Warum muss ich das dann auch noch hier wiederholen? Hier schwenkt niemand eine Fahne und dein Feindbild wird hier nicht bedient.
p.s.: Eine “Antifa” für Plünderungen verantwortlich zu machen, ist derweil schon beachtliche Demagogie.
p.p.s.: “diesen Leuten” (#45) – da ist es wieder, das Identifizieren einer virtuellen Gruppe, der man beliebige Eigenschaften und Motive andichten kann. Sie sind halt “diese Leute” aka das Böse.
Juni 5th, 2020 at 18:10
Ach, meine Partei. Firlefanz. Meine Partei (die ich extra nicht aufgeführt habe) hat Probleme, die über den Stumpfsinn in den USA noch deutlich hinausgehen. Als altes Kapitalistenschwein denk’ ich über die Identität „meiner Partei“ eh auf ganz anderem Niveau nach.
Ich habe die Diskussion oben drüber durchaus verfolgt, stelle aber eine gewisse Einseitigkeit fest. “Die Meuchler in Uniform qua Beruf als strukturelles Problem“ wäre ein witziger Titel für eine Doktorarbeit, ist aber auch sehr demagogisch ausgedrückt. Mich überrascht nicht, dass in Berlin neuerdings ein Gesetz rumgetragen wird, das Behörden (wie der Polizei) noch mehr verbietet als allen anderen, diskriminierend zu agieren – Beweislastumkehr eingeschlossen. Straftäter in Berlin? Einfach sagen, die Kontrolle sei diskriminierend. Verfolgt wird da eh nichts mehr unterhalb von Mord, die CDU hat bereits angekündigt, das Entsenden von Hilfstruppen in den failed state künftig zu unterbinden. Wir stehen vor ganz anderen Sorgen, fürchte ich.
Juni 5th, 2020 at 18:23
@tux:
also entweder heuchelst du hier gerade massiv ignoranz, oder du hast tatsächlich keinen schimmer, von was du hier gerade quasselst.
“Ich habe die Diskussion oben drüber durchaus verfolgt, stelle aber eine gewisse Einseitigkeit fest.”
soso:
https://boingboing.net/2020/06/05/elderly-man-shoved-to-ground-b.html
und das war sein fehler:
https://mobile.twitter.com/KEEMSTAR/status/1268811413797187585
oh, btw; falls dir die massive militarisierung der us-cops der letzten 30 jahre entgangen sein sollte, das budget für das NYPD für 2021 beträgt mal eben schlappe 6 milliarden $.
keine ahnung, was du hier abziehen willst, aber ich fang schon an, mir den finger in den hals zu schieben.
Juni 5th, 2020 at 18:26
Ich warne vor falschen Konsequenzen in Deutschland und du machst „aber in den USA machen die folgenden Mist“ draus. Herrje, dass die „Sicherheitspolitik“ dort dystopisch ist, ziehe ich doch gar nicht in Zweifel.
Juni 5th, 2020 at 18:30
@38 tux
Ein Artikel über den Mord im Merkur, der jetzt nicht gerade als linkes Kampfblatt bekannt ist.
Zitat (Hervorgehobenes von mir):
“Die Plünderungen in Folge der Demonstrationen zum Tod von George Floyd fordern in den USA ein weiteres Todesopfer: Ex-Polizist David Dorn. Er war Afroamerikaner.”
In Folge ist etwas Anderes als ein Teil dessen. Ob die Täter aus ideologischer Sicht “Linke” waren, weiss anhand solcher Aussagen keiner, genauso wie bei anderen Taten im Kontext (linker) Proteste. Dieser ist hier nicht homogen und es wird sicher mehr geben, die eine Folgegewalt wie das Plündern und Randalieren ablehnen. Dieser Teil bekommt aus Gründen weniger Fokus in den Medien. Wird vermutlich weniger angeklickt als ein Aufmacher mit Sex&Crime…
Über die Glanzparade, die gefilmte Tat noch in den SM zu zeigen, spare ich mir das Werten.
Da David Dorn in jener Nacht sehr wahrscheinlich nicht in Uniform in besagtem Laden war, ist die Komponente (ehemaliger) Polizist zum Tatzeitpunkt m.E. noch nicht so bekannt gewesen und daher ein ähnlich medialer Spin wie der Deinige mit links.
Oder anders ausgedrückt: Wäre es kein ehemaliger Polizist gewesen, sondern “nur” ein Schwarzer, dann hätte dazu vielleicht in den Medien auch wenig gestanden.
Das die Hautfarbe nur ein Problem bei solchen Sachen ist – s.o. Dort ist es nur auffällig und ich bin mir ziemlich sicher, dass je nach gegend der sogenannte “White Thrash” und andere sozial Untenstehende ähnlich oft mit Behörden kollidieren.
Juni 5th, 2020 at 18:33
“Beweislast unkehren” wie in „keine Menschen dieses Selbstverständnisses waren beteiligt“? Das ist alles so beliebig in der Argumentation, und wenn es ein Gesetz gibt, warum dann nicht einen Link darauf, damit man es lesen kann? So kann ich nicht arbeiten.
Juni 5th, 2020 at 18:42
“Ich warne vor falschen Konsequenzen in Deutschland”
sowas hier?
“Mich überrascht nicht, dass in Berlin neuerdings ein Gesetz rumgetragen wird, das Behörden (wie der Polizei) noch mehr verbietet als allen anderen, diskriminierend zu agieren”
“falsche konsequenzen”, ja? geil ist auch dein “noch mehr verbietet”. was genau ist daran falsch?!? get the fuck outta here.
Juni 5th, 2020 at 19:30
Hoo, Brauner!
Juni 5th, 2020 at 19:42
Link zur Gesetzesbeschreibung nebst Diskussion beim leidlich akzeptablen „Tagesspiegel“:
boah ey, ich weiß, dass du Links kürzen kannst. säzzer
Juni 5th, 2020 at 19:43
thnx
Link zum Gesetz und Beschlussvorlage (.pdf)
Ich gehe davon aus, dass §7 keinen Bestand haben wird.
Juni 5th, 2020 at 20:11
ich reg mich einfach auch deswegen auf, weil ich at least 3x direkt und persönlich strukturellen rassismus bei berliner bullen erlebt habe, an 2 davon leute die ich persönlich kenne, und ebenfalls mehrfach definitiv vom “white privilege” bei begegnungen mit bullen profitieren konnte. wär ich schwarz, braun oder sonstwie “anders” gewesen, wären diese begegnungen unter garantie anders abgelaufen. da bekomm ich halt nen hals.
Juni 5th, 2020 at 20:22
Wer sollte §7 kippen? Die Opposition?
Juni 5th, 2020 at 21:11
Das zuständige Verfassungsgericht.
Juni 5th, 2020 at 22:44
Hoffen wir’s.
Juni 6th, 2020 at 10:26
Noch einer zur hiesigen Paralleldiskussion: Er macht Polizisten zu Kriegern
Dave Grossman gewöhnt Menschen die Skrupel ab, zu töten. Amerikas Polizisten sind auch deshalb so gewalttätig, weil Leute wie Grossman sie seit Jahrzehnten trainieren.
Juni 8th, 2020 at 15:04
Ach gottchen, ein paar Tage offline und schon wieder das Beste verpasst.
Aber zum Bullshit-Bingo von tux (50) muss ich mich dann doch noch einklinken.
“Beweislastumkehr”? Sach mal hast Du die Gesetzesvorlage gelesen oder wie üblich keinen Plan?
Es gibt keine Beweislastumkehr. Hättest Du den Entwurf der LADG (Paragraph 7) gelesen, dann wüsstest Du, dass die Behauptung einer Diskriminierung alleine nicht ausreicht um die Beweislast auf die öffentliche Stelle zu übertragen.
Ganz im Gegenteil muss der Betroffene Tatsachen vortragen, die dem Gericht eine Diskriminierung wahrscheinlich machen lässt.
Die Beweislast liegt also bei dem, der diskriminiert wurde.
Erst wenn nach richterlicher Überzeugung ganz klar eine Diskriminierung vorliegt, muss im darauf folgenden Schritt, die betroffende Behörde den Verstoss gegen das Diskriminierungsverbot widerlegen.
Aber Dein Geschreibsel ist nur der übliche Reflex und Vorbehalt, wenn ab und an auch mal progressivere Politik gemacht wird.
Das “Argument” der “Beweislastumkehr” wurde ja seinerzeit auch von den Kritikern aufgefahren, als das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz eingeführt wurde.
Bei der Kritik geht es schlicht darum, dass sich die Polizei als Institution ans Bein gepisst fühlt, weil sie sich jetzt tatsächlich für evtl. auftretenden Rassismus verantworten muss.