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Schon vor Jahr und Tag schrob ich: “Jahrelang über ihre Verhältnisse gelebt haben … na, wer? Richtig: Wir. Die Menschheit. Total verschuldet, diese Menschheit. Sie muss endlich sparen. Aber damit das nicht ganz so offensichtlich wird, teilen wir sie in Teilmengen. Heute im Sonderangebot: Die Franzosen. Haben die über ihre Verhältnisse gelebt, diese Franzosen, o là là! Sagt wer? Richtig, die Allexperten [einer deutschen] Wirtschaftsreaktion.

Aber nehmen wir die Schalmei kurz auf und pusten hinein. Wenn also alle über ihre Verhältnisse gelebt haben, und zwar seit Jahrzehnten, und wenn das zufällig die Jahrzehnte waren, in denen der Neoliberalismus seine Klaue in die Weltpolitik geschlagen hat, mit ihrwisstschonwas: Deregulierung, niedrigen Spitzensteuersätzen, Privatisierungen, Sozialabbau und Permanentjubel über die Großartigkeit dieser Ideen, dann folgt daraus? Richtig: Deregulierung, niedrige Spitzensteuersätze, Privatisierungen, Sozialabbau und Permanentjubel über die Großartigkeit dieser Ideen. Sparprogramme! Schlanker Staat!”

Warte nur ein Weilchen

Ich zitiere das, weil es ohnehin an der Zeit ist, das Steinchen ein paar Monate nach vorn zu werfen und weil das HbB (Hetzblatt beim Bäcker) heute dröhnt, “Renten” seien “in Gefahr”. Aha, dachte ich, das sind die ersten Vorläufer, die Vorbereitungen. Unsere Systemrelevanten werden schon mal eingeölt, damit man sie nach Einsatz der Impfstoffe so richtig schön durchfisten kann. Mohr, Schuldigkeit, am Arsch!

Eine Besonderheit der Allkoalition unserer Krisenparteien liegt in der jetzt noch alternativloseren Verwaltung des siechenden Zombiekapitalsimus. Da schmiegt sich nämlich Keynes eng an Hayek und sie tanzen den Apocalypso. Die Bordeauxroten kommen uns mit dem Gassenhauer der 20er Jahre (ja, alles kommt wieder!) aka “Steuererhöhung” für, na klar, Reiche. Und vielleicht, weil das schon immer gelogen war, kommen die jetzt sogar wirklich, weil im Gegenzug Billionen-Subventionen das Karussell auf Touren bringen und dieselben Kassen sofort wieder auffüllen.

Noch immer jootjejange

So viel für die kurze Frist. Es nützt aber wenig, einen Rasen zu düngen, der nicht mehr da ist. Hunderttausende Pleiten sind nicht ohne schwere Axthiebe in die Eigentumsordnung zu managen, für die sie gemacht werden. Hier könnte man sicher sagen, man lässt sterben, was sowieso bald tot ist. Ein Leben ohne Kleinbetriebe ist auch viel übersichtlicher. Aber:

Tzia. Hat das mal wer durchgerechnet? Er würde wohl auf ein Problem stoßen, das kein Mathematiker der Welt lösen kann, ist es doch sprichwörtlich “unkalkulierbar”. Na ja, Hauptsache, wir haben schon die Lösungen parat, die noch nie funktioniert haben. Es bleibt also absurd. Steigen Sie zu, fahren Sie mit, investieren Sie jetzt!