Beherrscht modernste Technik: sog. “Nerd” beim “Hacken”.
Es gibt Themen, die kann man tatsächlich Jahre vor sich hin schieben. Schon lange wollte ich mich einmal mit einem der dümmsten modernen Mythen befassen, der “Digitalisierung”. Die von mir nicht gerade hoch geschätzte Wikipedia weist immerhin schon darauf hin, dass es die Nämliche bereits seit den 70er Jahren gibt. In Bezug auf die Funktionsgrundlagen des Kapitalismus, die ja immer im Mittelpunkt der Politik stehen, ist sie auch nichts Neues. Ich selbst habe im Jahr 1998 einen technisch schon recht rückständigen Betrieb von der papiernen Personalverwaltung befreit. Seit mehr als 20 Jahren ist die Welt also bereits ziemlich durchdigitalisiert. Allein der Breitbandausbau ist im Land der Telekom immer noch auf den Niveau eines Drittweltlandes.
Das hätte man längst ändern können, aber bis heute ist die Entwicklung auf diesem Terrain ein Trauerspiel. Lieber geben sich ahnungslose Bingo-Bullenreiter modern, indem sie die magischen Formeln raunen: “Industrie 4.0, Internet of Things, Cloud Computing, Big Data, Blockchain, Quantencomputer” und vor allem natürlich “KI”. Das alles, zusammengefasst, ist ‘Digitalisierung’, so wie “Eimer, Schüppchen, Sand, böser Onkel, Schnuller, Mama, Regenmantel, Klettergerüst und Rutsche” eben ‘Spielplatz’ sind.
Töfte! Ganz neu!
Dass seit der Herrschaft des Smartfons nicht nur die Industrie, sondern die komplette Gesellschaft wie auf Turkey an digitalen Geräten und ihren Funktionen hängt, ist ‘Erkenntnis’. Die aber scheint sich noch nicht bis in den Verstand derjenigen vorgewagt zu haben, die jenen Quatsch von der Digitalisierung nicht nur ernst meinen, sondern das auch noch für den Ausweis halten, sie seien voll up-to-date. Im Gegenteil sind sie das Gegenteil, und wenn es etwas bräuchte, wäre das eine De-Digitalisierung der Gesellschaft.
Wie quasi immer, fragt sich der faszinierte Zuschauer, ob diese Inkompetenz das Original des Problems darstellt oder nur Staffage ist – in dem Fall für jene im Kreise der politischen Entscheider, die ihre Digitalisierung des Überwachungsstaates längst in erschreckende Dimensionen vorgetrieben haben und den Hals nicht voll kriegen können von Daten, die zu schützen sie gar nicht vorhaben. China ist überall, wenn es denn dem Schutz der Bevölkerung und einer möglichen Demokratie vor sich selbst geht. Warte nur ein Weilchen.
Derart zwischen Entsetzen und bleierner Müdigkeit oszillierend, frage ich mich, für wen dieser Karneval eigentlich noch veranstaltet wird. Wer technischen Sachverstand mitbringt, kann kaum mehr schmunzeln über die vergilbte Werbetafel, wer beruflich damit zu tun hat, ohnehin nicht. Bleiben also noch Idioten, die sich mit Parolen wie “jetzt ganz modern, ausgeflippt und sexy” ködern lassen und die ohnehin bald Toten, denen du alles erzählen kannst. Ach ja, und vermutlich die Honoratioren ab der zweiten Reihe, die auf die Rückkehr von Jesus oder Willy Brandt warten. “Digitalisierung”, my ass!
Mai 1st, 2020 at 18:11
Die politischen Entscheider. Die wissen gar nichts. Selbst wenn sie vom Fach wären, fehlte ihnen doch die erforderliche Praxis. Bleiben also nur die praktischen Berater, die sich an diesen Entscheidern dann abarbeiten. Nicht irgendwelche Berater. Ganz besondere Berater. Handverlesen werden sie sein. Kritik ist eben nichts für Ideologen. Wer digital werden will, wird es auch bleiben müssen. Nach Manfred Spitzers Untersuchungen schafft die angestrebte Digitalisierung wiederum ganz andere Probleme, die oftmals nicht zu sehen, dafür aber zu erkennen sind.
Mai 1st, 2020 at 18:33
Nicht unumstritten, der Herr und sein Werk.
Was btw nicht nur wegens Datenschmutz keine gute Digidingsbums ist: Tracking-Apps wegen Duweißtschonwas.
Mai 1st, 2020 at 19:13
Selbstverständlich nicht. Aber wer ist das schon? Trotzdem immer gut, wenn jemand mal in eher unbeaufsichtigte Ecken schaut. Womöglich entdeckt man dabei ja etwas, das bisher vielleicht übersehen wurde.
Daten schützt man dann am Besten, indem man sie erst gar nicht erhebt. Da sie sich jedoch beständig ändern, ist das gar nicht so einfach. Alle wollen Daten. Man braucht sie. Damit man daraus neue Geschäfts-/Modelle entwickeln kann. Für uns. Damit alles leichter wird und sowieso.
Mai 1st, 2020 at 19:23
Damit alles leichter wird und sowieso.
Womit die meisten ja auch vollkommen einverstanden sind. Laut diversen Umfragen sind sie gern bereit, ihre Daten abzuliefern – wenn ihnen dafür im Gegenzug nette ‘individualierte’ Konsumangebote gemacht werden. Worauf du wetten darfst, was immer du hast.
Mai 1st, 2020 at 19:34
Sind Verkäufer in der Nähe, ist der Kunde meist nicht weit weg. Es wäre wohl sehr unsportlich, mit meinem Insider-Wissen derartige Wetten abzuschließen.
Mai 1st, 2020 at 22:16
Ich war ja auch lange Jahre in diesem Bereich des ‘Digitalen’ unterwegs – und heilfroh, als ich dem endlich den Rücken kehren konnte. Nehmen wir nur mal den ohnehin üblen Bereich der Dosen (8086ff), dann war Word 6.0 für DOS die immerhin noch beste und stabilste Textverarbeitung, die eigentlich auch schon alles nötige konnte, mit einem Bruchteil der heute benötigten Rechenleistung und Speicherkapazität.
Windowsprogrammierung ist dagegen noch wesentlich ineffektiver, die Eventsteuerung erzeugt Overhead ohne Ende, und ein einigermaßen rundes Programm bekommt man nur hin, wenn man undokumentierte Funktionen benutzt, für die Mickeysoft aber – haha – keinerlei Bestandsgarantien gibt.
Ein besonderes Highlight war Vista, als Dialoge einen dickeren Rand bekamen, der aber nach innen statt nach außen wucherte. Man durfte die dann alle abklappern und die Größen anpassen. Wahnsinnig produktiv.
Heute müsste ich dann auch noch für Tablets und Smartfons, die so smart sind, dass man auf ihnen selbst gleich gar nichts programmieren kann. Da war ja selbst mein TI59 smarter, der bis auf den ausgefallenen Akku immer noch betriebsbereit sein dürfte.
Und ich fürchte mich inzwischen vor jedem Update und den damit verbundenen neuen Fehlern sowie dem Ersatz sinnvoller Funktionen durch überflüssige Gimmicks.
Neben De- wäre dann für das Verbleibende auch mal Re- angesagt.
Mai 1st, 2020 at 22:44
Romantiker! Ich selbst träume gelegentlich davon, ein Projekt zu machen, um einzwo PC-Spiele zu kreieren, die nicht den Profit auf Servern wie dem mit dem Dampf setzen.
Problem: Es kann ja keiner mehr was, es soll ja keiner mehr was können. Komplett überflüssige Komplexität und ‘Featrue’-Fetischismus, User-Entmündigung, die man zu Junkies erzieht; unmündig und dauergeil auf ständig Neues, an dem nix neu ist außer dem Kauf, gern bezahlt mit – ‘GRATIS!’ – dem Totalstrip auf dem Datenstrich. Das hatten wir ja quasi hier schon. Gibt es noch Leute unter 40, die je einen kompletten Programmcode gesichtet haben und wussten, was da passiert?
“Fetischismus” ist der exakte Begriff für dieses Phänomen und auch nix Neues. Wir brauchen jetzt dringend ein volldigitales Essbesteck, wer soll sich sonst noch auf dem Teller zurechtfinden?
Mai 1st, 2020 at 23:02
Romantiker!
Selber!
Mai 1st, 2020 at 23:37
@ flatter
Es gibt ja einige Menschen die was können. Für diese Kompetenz hatte man sie eingestellt. Wenig später wurden sie dann wieder entlassen, wegen ihrer Persönlichkeit. Wenn Du etwas programmieren willst, dann empfehle ich Dir auf diese Menschen zuzugreifen. Sie sind allerdings nicht leicht zu finden, da sie sich nicht als Marktschreier auszeichnen. Ja, die können auch einen kompletten Programmcode sichten und wissen sehr schnell, was da so passiert bzw. eben nicht passiert. Eigentlich unbezahlbar.
Mai 1st, 2020 at 23:43
“auf diese Menschen zuzugreifen” macht mir Aua. Ist vermutlich nicht so gemeint, wie es in meinen Innereien ankommt.
So ein Projekt zu starten, wäre möglich, scheitert aber vermutlich an meiner Unentschlossenheit. Der auf dem Bild da oben hätte vielleicht noch, aber ich gehöre bald in die Palmergruppe. Kann weg ;-)
Mai 1st, 2020 at 23:48
Ich bin grad so schwer romatisch drauf, dass ich den Code und/oder die .exe des einzigen Spiels suche, das ich mal programmiert habe, einer Variante des Brettspiels ‘Blackbox’. Der Computer platziert 4 ‘Atome’ auf einem 8×8-Feld, Reflexions- und Ablenkungsverhalten ist bekannt, der Spieler schiesst ‘Strahlen’ vom Seitenrand rein und bekommt die jeweiligen Austrittsstellen angezeigt.
Ich kann aber so viele Strahlen in mein Chaos schiessen, ich find’s nicht. :(
Mai 1st, 2020 at 23:54
Ich muss auch noch mal den Atari anschließen und ne funktionierende Maus dafür finden. Da ist meine Magisterarbeit noch drauf und es gibt kein Backup. Das Spiel, an dem ich rumprogrammiert hab, dürfte auch wech sein. War ein Klon von “Kaiser” für den Commodore. Aber ich hab ja eh heute schon die ollen Pics von LAN-Parties geguckt. Wir waren ja nicht mal mehr wirklich jung, aber verdammt, waren wir jung! Alt und weiß, kann weg, der Scheiß! Da schließen sich die Reihen.
Mai 1st, 2020 at 23:58
Amigas Kickstart fand ich aber besser. :p
Mai 2nd, 2020 at 00:04
Lass uns getz ma nich damit anfangen, das ist das falsche Forum hier ;-)
Mai 2nd, 2020 at 08:12
Keine Sorge, nur ein Anfall von Romantik vor dem Schlafengehen. :)
Mai 2nd, 2020 at 08:56
Niemand wird jemals mehr als 640kB RAM brauchen und dieses Multitasking ist Teufelszeug. (Funktionierender Atari Mega ST 2 mit Monochrommonitor zu verkaufen.)
Mai 2nd, 2020 at 09:54
Viel spaßiger empfand ich die Schnittstelle Software/Hardware-Maschine.
In den 1980er Jahren habe ich einen Automaten betreut (Komplette Programmierung und Wartung, 8086 PC mit Bosch Steuerungssoftware und einer SPS als Verbindung zur Maschine), auf dem Verklebungen durchgeführt wurden.
Der Kleber war äußerst dünnflüssig und wurde mit Filz aufgetragen. Permant Verluste von Kleber in Mikrotropfen.
Wenn davon genug auf den verschiedenen Endschaltern gelandet war, gab es einen “mechanischen” Buffer-Overflow und die SPS “entwickelte” ein völlig neues Programm. Da wurde der NOT-Aus Knopf mein bester Freund.
Mai 2nd, 2020 at 11:44
Tatsächlich am spaßigsten finde ich, dass eine ‘SPD’ nach Jahrzehnten Wirtschafts- und Finanzministerei “Invetstitionen” in Digitaldingsbums fordert. Ich fodere eine coole Blockchain für meinen Bro hier und eine klimaneutrale Cloud für die bald Toten. Yo Mann!
Mai 2nd, 2020 at 11:48
@R@iner: Schön, dass mal einer deeskaliert :-P
Mai 2nd, 2020 at 12:15
Die digitale Autobahn muss ja erst noch ausgebaut werden, damit die Datenpakete sie schnell befahren können und der übrige Abgriff auch viel besser klappt. Die wunderbaren Endgeräte stehen ja längst bereit, mehr schlecht als echt. Im Grunde ist es die Aufgabe eines Staates dafür zu sorgen, dass Verkehrsteilnehmer bestens ausgebaut von A nach B über C und D kommen. Wenn es um Kabel, Funkmasten und weitere Erfordernisse geht, klappt das mal so gar nicht. Bis dann wieder die Chinesen kommen. Oder es ‘Geschäftemachern’ überlassen wird, die den Profit einheimsen und den Kunden dafür über Gebühr abzocken.
Mai 2nd, 2020 at 16:41
@18; ah, auch grade “upload” gebingewatched?
Mai 2nd, 2020 at 16:57
nope, what’s that?
Mai 2nd, 2020 at 17:08
frische serie, dessen thema genau
“eine klimaneutrale Cloud für die bald Toten”
ist. als satire bischen weichgespült, amazon halt, kannste das system ja nich wirklich in frage stellen, und bedient sich heftig bei BlackMirror, aber ansonsten ganz kurzweilig. für samstagnachmittach reichts.
Mai 2nd, 2020 at 22:16
@ DasKleineTeilchen
Westworld. Da läuft gerade die 3. Staffel. Digitalisierter als da, kann es eigentlich gar nicht mehr werden. Mit Vincent Cassel. Ich kannte bereits die Welt von übermorgen und das andere technische Spassbad. Da war es nur konsequent am angebotenen Ball zu bleiben. Oder Picard. Da hatte man es mit dem “Digitalen” dann auch nicht mehr so. Mit seinen lästigen Eigenständigkeiten. Und was “Die klaut” anbelangt, so sind die Daten dort jederzeit und überall sicher. Ehrlich.
Mai 2nd, 2020 at 22:58
altered carbon. digitalfleisch. is eh alles junk.
aber picard is einfach *nur* sinnlose scheisse. da verschwend ich meine zeit doch lieber mit nochmal WeltAmDraht und totalRecall. der eine ehrlich in seiner fassbinderischn schrottigkeit, der andere in seiner reaktionären gewalt.
Mai 2nd, 2020 at 23:10
Is das n Filmforum? Ich glotz grad ma wieder den Dude. So langweilich is das – vor allem im Geschäft der wegens digital nich ma mehr flimmernden Industrie, die Zombieapokalypsen mit jetzt nicht unter 256 Superhelden im Abo verhökert. Schade, dass ich zu und zu blöd bin, mal was Unterheltsames mit entsprechender Länge zu kreieren – und mich vor mir selbst ekle, wenn ich das Niveau nicht überbiete. Also bloggen. Is wie am Kreuz hängen, nur mit ‘Kritikern’, die noch für Religion zu doof sind.
Aber, ich sach ja: Schön, wenn der säzzer die Kloppereien mimmer wieder reglementiert. Geht nix über ne gute Security wie meine Ein-Mann-Blogstasi. Ich schweife ma wieder ab und weiß nich ma, wovon. Diktatur macht senil.
cheers!
Mai 3rd, 2020 at 08:20
Ich habe dieser Tage bei Diskussionen andernorts mal wieder gelernt, dass der sich anpassen, dass er im Einklang leben muss. Aber nicht etwa mit der Welt, die ihn geschaffen, dieser schmuddligen der Schwefelverbindungen, Aminosäuren und allem was darauf so aufbaut, sondern mit dem, was gottverdammt nochmal ER geschaffen hat, der Mensch, das ‘Maß aller Dinge’.
So auch mit der Digitalisierung. Und es steht ja auch schon in der Bibel: ‘Deine Rede sei Ja Ja Nein Nein’, also 1100, also 9. Und das ist ja wiederum die höchste Ziffer des Systems, in dem ER den höchsten seiner Werte zählt, den Wert an und für sich. So fügt sich alles füglich.
Das war das Wort zum Sonntag, soweit bekannt. Gute Nacht.
Mai 3rd, 2020 at 08:39
1100(2)=12(10), menno.
Mai 3rd, 2020 at 08:42
Hatte ich ‘Finde den Fehler’ vergessen…? Schade, dass es nicht 13 sind – es fügt sich aber auch wieder mal nix. :D
Mai 3rd, 2020 at 10:48
Pah, das runde Dutzend, 12 Geschworene, 12 Stunden des Tages, 12 Jünger, 12 Sternbilder, die Zwölf ist eine magische Zahl. Seht ihr es wirklich nicht? Ihr seid so verblendet in eurer dummen Wissenschaftsgläubigkeit. Ich sende euch gute Energie (12V)!
Mai 3rd, 2020 at 11:29
Sollen das jetzt Volt oder Ventile sein? Hmmm… Also 3 Zylinder oder 3 Phasen? Ich bin wohl raus. Hohegger, wie meinen?!
Mai 3rd, 2020 at 11:37
Das runde, das dreckige dutzend und das dutzend führt unweigerlich zum schock und heute auch noch high noon in der kirche der aluvollverkleideten epi and his covids mit 9teen 4 g8s – schockschwerenot.
Mai 3rd, 2020 at 13:40
Überlegungen, die Hostien in den Gottesdiensten aus Hygienegründen in Plastiktütchen zu verteilen, erteilte Kardinal Robert Sarah, Leiter der vatikanischen Gottesdienstkongregation, eine strikte Absage. “Nein, nein, nein – das ist absolut unmöglich. Gott verdient Respekt. Man kann ihn nicht in eine Tüte packen.” Das sei “totaler Wahnsinn”.
So schön.
Mai 3rd, 2020 at 13:44
Notiz an mich: Innerhalb von Tüten gibt es keinen Gott, sondern nur Wahnsinn.
Mai 3rd, 2020 at 15:15
Psst, Marktlücke!
Mai 3rd, 2020 at 16:24
Zu dieser grunzdummen Atlantiker-Propaganda frage ich mich ja immer wieder, ob die Kuhmedien auch russische oder chinesische Geheimdienste als Quelle akzeptieren würden. Oder machen die was anderes als “westliche”?
Mai 3rd, 2020 at 16:54
Die Zielsetzung ist ganz anders – die wollen die Welt beherrschen!
Mai 4th, 2020 at 10:31
Digitalisierung at its best:
https://www.youtube.com/watch?v=pv3fcwx2TUY
und es sind immer diese Kleinigkeiten:
https://www.youtube.com/watch?v=ziVpqh9UXmI
Mai 4th, 2020 at 17:26
Auch noch zur Digitalisierung: wenn’s einem zu lange zu gut geht, verlernt man halt, was echter, harter Pragmatismus ist.
Mai 14th, 2020 at 17:25
Also da möchte ich doch was beisteuern, wenn auch spät: es sind ein paar Dinge in der Informatik passiert, die schon bemerkenswert sind und auch den Begriff Digitalisierung rechtfertigen.
Denn es ist der systematische Aufbau von industrieller Software-Entwicklung geschehen. Das ist schon anders, als noch vor 10 Jahren.
Dass man mal eben irgendwo 100 oder 1000 Software-Entwickler herumspringen hat, ist in einem normalen Handels- oder Industrieunternehmen wirklich kein Standard gewesen vor 10 Jahren.
Vor 10 Jahren gab es die passenden informatischen Produktionswerkzeuge auch schlicht nicht und auch kaum die passenden Arbeitsprozesse. Die wurden nun mit Containern/Kubernetes + Scrum/Kanban gefunden.
Der Output dieser Fabriken ist auch enorm, da soll man sich nicht vertun.
Mai 14th, 2020 at 23:27
Das ist ein gutes Argument, aber: Dass sich industrielle Prozesse beschleunigen, insbesondere in der Komplexität, betrifft alle Bereiche. Insofern könnten wir auch z.B. über “Paketisierung” sprechen oder “Straßisierung”. Vor allem ist es komplett widersinnig, eine Beschleunigung der Beschleunigung zu fordern und das auch noch als Fortschritt zu feiern – während wie immer die kapitalistisch nicht ausreichend verwertbaren Prozesse vernachlässigt werden wie die Infrastruktur auf dem Land. Niemand fragt nach Sinn, Zweck oder einem Ziel, das wirklich erstrebenswert wäre. Hauptsache eben Bullshit-Bingo und ein absurder Stress, der den Menschen die Luft zum Atmen nimmt. Gerade deshalb bin ich ‘Romantiker’, der gern ein bisschen Spaß und erfahrbaren Nutzen hätte in dem ganzen Geraffel.