Halten keinen Abstand: Proleten vor dem Eingreifen der Polizei
Ein bisschen Empörungsorgel für den Anfang, auch wenn ich mich aus Gründen der Vernunft nicht über dergleichen errege: Wenn zwei Proleten sich in der Stadt ein Autorennen liefern und ein Dritter kommt dabei zu Tode, werden die Honks wegen Mordes angeklagt, weil sie den Tod anderer billigend in Kauf nehmen. Was tun wir mit Reichen, die sich ein Beatmungsgerät in die Kammer stellen?
Was wir derzeit erleben, ist kein Ausnahmezustand. Es ist der Normalzustand, und zwar vor Ort, vergrößert und mit allen Konsequenzen. Diesmal kann der Weltmeister seine Probleme nicht exportieren und die Lösungen nicht billig importieren. Das Problem der Seuchenvorsorge wurde ins Nirwana exportiert. Das hat uns niemand abgenommen. Das Gros unserer Arbeitslosen finden wir in den ärmeren Ländern der Eurozone. Die Kranken und Toten unseres Luxus’ rackern irgendwo auf Kaffeeplantagen und in Coltanminen. Das guckt man sich nicht abends im Fernsehen an.
völlig normal
Diejenigen, die ohnehin früher sterben, weil sie Unterschicht sind, weil sie arm sind, weil ihr Leben einfach nicht ‘gesund’ ist, stehen auch jetzt oben auf der Liste. Sind sie alt und arm, sieht es wirklich nicht gut aus. Seuchenvorsorge für alle war zu teuer. Gut, dass die Meisten, auf die es jetzt ankommt, keine Gehälter beziehen wie Anwälte, Werbefachleute, Manager oder Profisportler. Wir wären schon heute pleite.
Das System ist auch so hinüber. Die Neolibs werden das nie begreifen und hauen auch jetzt ihre dümmsten Sprüche raus; ich mag sie nicht einmal mehr zitieren. Andere werden kreativ: Helikoptergeld, Billionenbürgschaften, Mieten und Löhne aussetzen oder von der Zentralbank bezahlen lassen. Es wird nicht einmal mehr versucht, die Eigentumsordnung, laut INSM “Naturrecht”, aufrecht zu erhalten. Sie erweist sich im Scheinwerferlicht als ungerecht, als tödlich gar. Das kann man nicht mehr retten, das muss weg.
Es reicht
Es dämmert den Menschen da draußen und vor allem drinnen. Ihre Quarantäne, ihre Pleite, ihre Sorgen, sind der Erfolg kapitalistischer Konkurrenz. Wer jetzt zu denen gehört, die Menschen retten und Notbetrieb aufrecht erhalten, denen sieht man die Erschöpfung an. Nicht einmal für Notzeiten haben wir genug von ihnen. Sie sind zu teuer. Wir werden sie auch danach nicht besser bezahlen. Wovon denn auch?
Zitat aus den Kommentaren:
“Diese aufgeblasenen BWLer werden es nicht kapieren: Es ist das Ende “angebotsorientierter Märkte”, die den Leuten fußballfeldgroße Fernseher anbieten, obwohl gerade Atemmasken gebraucht würden.
Warum gibt es die nicht?
Die Herstellung hat sich nicht ‘gelohnt’.”
Keine weiteren Fragen.
März 22nd, 2020 at 15:17
In den USA fliegen wohl schon die Messer übers Büffet.
März 22nd, 2020 at 16:22
Alle die den Kapitalismus und ihr Land dann noch lieben, all die Verelendeten, die alle Zumutungen unbedingt aushalten wollen, werden mit ihrem Gejaule in ihren Nationalstaaten und ihren Führern auf congeniale Gegenstücke treffen, wenn diese bald ebenfalls abschiffen – Verantwortliche für die Misere werden sich finden lassen. Bis dahin tun so manche Gewerkschaften ihr Bestes: verführen zum Nationalismus. Ob’s klappt oder nicht: Zum drop-out würde ich die gerne verführt sehen und nicht zu mehr Frohn und Ausgezehr – zur Not auch entgegen dem Wert der Solidarität, der aus dem Mund von Politikern stinkt! Heißt das nicht oft nur, trotz Gegensätzen zusammenhalten – eine verpflichtende Gemeinschaft bilden?!
Laßt Euch nicht verführen
Zu Fron und Ausgezehr!
Was kann Euch Angst noch rühren?
Ihr sterbt mit allen Tieren
und es kommt nichts nachher.
(B. Brecht: Gegen Verführung, 1925)
März 22nd, 2020 at 16:27
Jetzt wohl also ein ‘Kontaktverbot’. Von Produktion und Vertrieb von Wurstern uä war wohl eher wieder nicht die Rede.
Das muss jetzt aber mal ganz dringend weg.
März 22nd, 2020 at 17:48
Und natürlich immer noch keine Masken, keine Ausweitung der Tests – aber 25.000 Flocken Strafandrohung.
März 22nd, 2020 at 17:50
Vielleicht basteln sie dann aus dem Geld Masken.
März 22nd, 2020 at 19:11
Das schlagen spanische Wissenschaftler vor: Un grupo de 70 científicos españoles reclama medidas más duras para evitar que el sistema sanitario colapse
Ich finde das gut. Wer übersetzt? Oder scheißen wir drauf, weil wir eh’ nix ändern können.
März 22nd, 2020 at 19:12
Nee, braucht doch VW zum Überleben… ‘Sozialwarwinismus’, Neologismus, gerade gelernt.
Aber ich kann immer noch kein Spanisch.
März 22nd, 2020 at 19:23
Du hast doch DeepL. “Damals”, mit dem beschissenen google zur Hand, hatte ich hier vieles zu Fuß übersetzt. Mit DeepL sind meine Fähigkeiten jedoch nicht mehr gefragt.
Du kannst das. Musst einfach neben deinem Fliesentisch suchen.
März 22nd, 2020 at 19:23
Ich nutz DeepL
März 22nd, 2020 at 19:31
Mir geht es darum, dass sich ein geradezu wahnwitziger Widerspruch zu den hierzulande beschlossenen Maßnahmen auftut. Wenn die Spanier schreiben, dass Italien ihre Kristallkugel sei, dann möchte ich langsam wissen, wohin Herr Spahn blickt.
März 22nd, 2020 at 19:40
Jetzt wo Merkel in Q ist, blickt er sicher zuversichtlich auf’s Kanzleramt.
März 22nd, 2020 at 19:47
@10 Der Teutone blickt NIE NIE NIEEEE in andere Länder, um von dort was zu lernen. Das verbietet seine angeborene intelektuelle Überlegenheit.
Ansonsten hätten wir ja z.B. in der Drogenpolitik bereits mal nach Portugal schauen können und viel gelernt. Stattdessen haben wir hoch qualifizierte Drogenbeauftragte, deren Kompetenz einfach nur erschlägt:
https://www.facebook.com/jungundnaiv/videos/1042064889138792/
Also erschlägt im Sinne von dass man seinen Kopf nimmer von der Tischkante loskriegt. :P
März 22nd, 2020 at 20:13
Der letzte Absatz vom Topic ist entscheidend. Wie wiederum der Kiezschreiber schrieb: “Der Kapitalismus ist nicht in der Krise, sondern erreicht die nächste Stufe.”
Wie nicht nur das Klopapiergate beweist, geht es auch den aufgeklärten Leuten hierzulande mitnichten um die Einschränkung oder Abschaffung des Kapitalismus. Einzig der eigene Platz am Futtertrog ist das Kriterium und wird es immer bleiben. Worüber definiert sich denn der hiesige Arbeiter / Sachbearbeiter / Manager? Über die Herabsetzung seines Kollegen. Daraus erfolgt zwangsweise die eigene Profilierung. Spott und Häme inbegriffen. Das wird sich so schnell nicht ändern. Mit etwas Glück in etwa 500 Jahren, falls Deutschland dann noch existieren sollte.
Das “nächste System” wird nicht weniger kapitalistisch, sondern noch kapitalistischer und feudalistischer. Die Leute, die darin noch Platz finden, werden das toll finden. Dumm wird das nur für die anderen. Aber da lässt sich trefflich mit dem Finger drauf zeigen, was im engen Kreis ja schon lange zum guten Ton gehört.
Es ist zwar schön, das kleine (Schein)selbständige jetzt unbürokratisch Hartz IV beantragen können (lt. SPD zum 01.04.2020, Nomen Est Omen?), aber sicher nicht auf lange Sicht.
März 22nd, 2020 at 20:19
Was sollen die denn sonst beantragen, wenn sie pleite sind? Direkt einen Platz auf dem Friedhof nachdem sie verhungert sind???
März 22nd, 2020 at 20:26
So ungefähr. Privatinsolvenz nach verschärften Regeln. Also mit Abzug, Beugehaft und so. Die Krankenkassen stunden derzeit jedenfalls nicht. Im Gegenteil. Es wird der Höchstbetrag per Hauptzollamt eingefordert (Gesetzliche, Private = Inkasso von sonstwo, mit nicht unerheblichen Nebengebühren), sobald nicht rechtzeitig die Kohle da ist.
Gemeint ist oben: Hartz IV unter Ausschluss der Vermögensprüfung.
März 22nd, 2020 at 20:33
Die Mitarbeiter des Labors, das die Untersuchungen für die Charité und Vivantes macht, sind outgesourced und die Gehälter liegen erheblich unter denen des Tarifs: ver.di im Labor Berlin
*kopfkratz* Welche Regierungskoalition war wohl damals in Angst und Würgen?
März 22nd, 2020 at 20:39
Je weiter Du im Osten bist (und Berlin ist nun mal Vorpolen), desto weniger wird jemals mit irgendwelchen Tarifverträgen zu rechnen sein.
Der Westen lernt das gerade und handelt entsprechend. Also wird es demnächst zumindest dahingehend eine Angleichung von Ost und West geben. Auf geringstmöglichem Niveau, d. h. Ostniveau. Stellt Eure Enkel schon mal auf Ostrente ein.
März 22nd, 2020 at 20:48
Eine “Ostrente” ist eine Rente, du Optimist.
März 22nd, 2020 at 20:49
Viele “hier” sagen mir seit Jahren, dass sie mit einer Grundrente rechnen. Eine Freundin hat nach 45 Arbeitsjahren ca. 1.200 Euro Anspruch. Sie erhält noch ein kleines bisschen Witwenrente und bekommt vom 450 Eurojob noch etwas von der Steuer abgezogen. Ergo: Lohnarbeit lohnt sich nicht.
Das hatten wir hier aber alles schon.
Die Ökonomisierung des Gesundheitswesens
Kalle Kunkel (ver.di) spricht über die Ökonomisierung des Gesundheitswesens in der BRD und ihre Folgen für die Beschäftigten: extreme Arbeitsverdichtung und Tarifflucht durch Auslagerung und Privatisierung.
Im Fall der Charité z.B., einem Unternehmen, das dem Land Berlin gehört, wurden etwa sogenannte “patientenferne” Dienstleistungen in die Charité Facility Management GmbH (CFM) ausgegliedert,die Belegschaft kämpft seitdem um ihre bezahlung nach TVöD, bzw. die Rückführung in die Charité. Der letzte Warnstreik der CFM Kolleg_innen Anfang März 2020 wurde wegen der Corona Krise unterbrochen.
März 22nd, 2020 at 20:56
@R@iner: Auch als Selbstständiger sieht es da nicht so viel besser aus. Ich bin zugegeben etwas spät in die gesetzliche Rente eingestiegen, aber ich versuche jetzt bis zum Rentenalter den Höchstbetrag von etwas über 1200 EUR monatlich einzuzahlen und am Ende wird mir eine Rente bleiben, die halbwegs ok ist, aber dafür brauche ich auch wirklich all meine Ersparnisse auf. Und ich bin nicht Scheinselbstständig, sondern verdiene eigentlich recht gut. Große Sprünge kann ich damit aber nicht machen, da es meine Einkommensschicht ist, die dem großen Finanzkasino die Steuerlast abnimmt. Wenn ich mit meinem Einkommen auch noch eine Familie versorgen müsste, dann wäre das nicht drin und die Altersarmut somit sicher.
März 22nd, 2020 at 21:02
@Yossarian: Ich war relativ lange selbstständig. Don’t mention the war!
März 22nd, 2020 at 21:11
Danke übrigens für den Link. Es wundert mich nicht wirklich, denn auch hier in Düsseldorf hat man das so in etwa mit der Uniklinik gehandhabt. Ist zwar noch in der Hand eines öffentlichen Trägers, aber die ganze lästige Schmutzarbeit hat man wie bei der Charite an dafür geschaffene GmbHs ausgelagert.
An sich mag ich meine Selbsttändigkeit, aber es war lange Zeit halt auch an der Grenze der Selbstausbeutung. Man bleibt halt Teil der Ausbeutung, da sollte man sich keine Illusionen machen, nur weil man es sich selbst antut.
März 22nd, 2020 at 21:28
@Roetel Nr 13 – “Einzig der eigene Platz am Futtertrog ist das Kriterium und wird es immer bleiben.”
Aus dem Grund kann man auch Kommunist werden.
“Worüber definiert sich denn der hiesige Arbeiter / Sachbearbeiter / Manager? Über die Herabsetzung seines Kollegen. Daraus erfolgt zwangsweise die eigene Profilierung. Spott und Häme inbegriffen. Das wird sich so schnell nicht ändern. ”
Also mir macht sowas keinen Spaß, dir? Wieso sollte ich anderen absprechen, es ebenso wie ich sehen zu können?
Was du hier selbst beschreibst, ist doch nichts Angenehmes. Wieso denkst du also, dass die das toll finden werden? Es sind doch nicht nur Kommunisten diejenigen die Jammern. Die Leute erklären sich ihren Schaden nur immer falsch. Der fiese Chef, die falschen Steuern, die falsche Politik, Zinsen zu niedrig, zu viele Zombieunternehmen am Leben gehalten, zu viele Banken gerettet, die Ausländer, die Boni der Manager, der Schleimer-Konkurrent ausm Betrieb, der die Beförderung eigentlich nicht so verdient wie man selbst…
März 22nd, 2020 at 21:41
Gärtner sagt auch was Richtiges (auch wenn es an einer Stelle “sind” heißen muss, nich “ist” :-P).
März 22nd, 2020 at 21:43
Unser Landespapa verkündet auf seine bekannt jovial-herablassende Art (‘Ach, wissen Sie…’), dass man mal eben die Anzahl der Intensivbetten verdoppeln werde. Glücklicherweise stehen jetzt auch genug Kellner, Köche, Konditoren und Kosmetiker als Pflegekräfte zur Verfügung. #andratuttobene
März 22nd, 2020 at 22:36
(scnr) Privat kann alles besser – Wissenschon: Baden-Württemberg: 2000 Testproben liegen geblieben
22:15 Uhr
In einem Labor in Baden-Württemberg sind rund 2000 Proben auf eine Corona-Infektion liegengeblieben. Die Tests müssen wiederholt werden. Der privaten Einrichtung hätten notwendige Chemikalien gefehlt, daher seien die Proben nicht analysiert worden und nun zum Teil nicht mehr verwertbar, teilten das baden-württembergische Gesundheitsministerium und mehrere Landkreise am mit.
Etwa die Hälfte der Proben stamme allein aus dem Kreis Tübingen, der Rest aus den Landkreisen Biberach, Ravensburg und dem Bodenseekreis. Wer dort zwischen dem 14. und dem 18. März eine Probe abgegeben und noch kein Ergebnis bekommen habe und jetzt zudem Symptome zeige, solle sich beim Gesundheitsamt melden, um einen weiteren Test zu veranlassen. (+++ Ausgangsbeschränkungen für knapp eine Milliarde +++)
Wenigstens erfährt man so etwas noch.
Lieferung für Italien: Tschechien und Polen kassieren Masken und Beatmungsgeräte ein
Von wegen europäische Solidarität: Die zwei Länder stoppten Lieferungen des dringend benötigten Materials nach Italien.
März 22nd, 2020 at 23:16
@Darius (23)
“Also mir macht sowas keinen Spaß, dir? Wieso sollte ich anderen absprechen, es ebenso wie ich sehen zu können?”
Das musst Du nicht absprechen, das musst Du erfahren. Ich habe noch keinen Ort in Deutschland erlebt, wo es anders läuft und ich bin relativ viel rumgekommen.
Mir selbst war sowas immer fremd.
Ich habe allerdings erfahren dürfen, dass man das erzogen bekommt. Manchmal ist es schon nützlich, auf die Verwandten der Kollegen zu stoßen.
März 22nd, 2020 at 23:21
I love you, flatter; musste ma raus und bleib gesund.
so, jetzt les ich kommentare.
März 23rd, 2020 at 06:59
Moin! ‘We are in serious trouble’: The other crisis – our food supply
Tim Lang, Britain’s leading expert on food policy, says we already faced a challenge unmatched since the war. And things just got worse… [..]
And yet, he says, all of that masks a bitter reality: we have a massively fragile just-in-time supply chain which could easily collapse; a depleted agriculture sector which produces only around 50% of the food we actually eat, leaving us at the mercies of the international markets; and production methods which are damaging to the environment and human health. “When I looked at the numbers on inequality,” he says, “I was shocked. There’s a staggering gap between rich and poor in terms of wealth and income and therefore access to food.” As he says: “Food is the biggest driver of NHS spending as a result of obesity, diabetes and heart disease.” Food may look cheap, he adds, but too much of it creates vast, unsustainable costs elsewhere. [..]
Ich frage mich, ob solche Dinge im Dunstkreis unserer Weinkönigin bekannt sind.
Vielleicht trinke ich aber lieber gleich ein Glas E10-Superbenzin, bevor mir der Kopf brummt, weil ich auf den Seiten des BMEL keinerlei Informationen dazu finde.
März 23rd, 2020 at 07:20
Müsst ihr derzeitig auch an die Telefondesinfizierer von Golgafrincham denken?
März 23rd, 2020 at 08:25
Was uns die Corona-Krise bisher gebracht hat:
1. Das bewusst beschädigte Ansehen der Wissenschaft ist wieder hergestellt.
2. Der Kapitalismus stellt sich als Schön-Wetter-Picknick heraus.
3. Die Kapitalisten präsentieren sich jetzt als Opfer unverschuldeter Umstände.
4. Bisher tun unsere Politiker noch so, als könnten sie beides tun: Unternehmen retten und Menschenleben retten.
Im Detail: https://marx-forum.de/Forum/index.php?thread/1008-was-uns-die-corona-krise-bisher-gebracht-hat/&postID=5429#post5429
März 23rd, 2020 at 09:03
Vor dem Eingang der Edekafiliale meines Vertrauens steht heute morgen ein Gorilla der Scurity und zählt die Zu- und Abgänge der Kundschaft wg. Begrenzung der Kaufwütigen. Heute kam eine Lieferung Klorollen. Nach 10 Min. waren die weg. Es ist noch nicht vorbei. Zur Not hätte ich irgendwo noch eine Klobürste.
März 23rd, 2020 at 09:06
31 WalB.: Und von der parlamentarischen Linken gibt es statt radikaler Kritik große Zustimmung zu den Aktivitäten der Bundesregierung:
https://www.jungewelt.de/artikel/374985.linke-und-corona-krise-integration-oder-gegenmacht.html
März 23rd, 2020 at 09:31
@Wal: Danke fürs Zitieren und 100-prozentige Zustimmung zu deinem Posting von mir. Man sollte auch die Feuerwehr abschaffen, weil es gerade nicht brennt.
März 23rd, 2020 at 09:55
@Rainer #30 – Mit der passenden Überschrift im Link: “Die Adresse für Ausbildung, Studium und Beruf”. Wo kann ich mich bewerben…?
März 23rd, 2020 at 10:01
@33 Was sollen sie auch für einen Gegenentwurf bringen? “Komm, wir treffen uns morgen alle an der Siegessäule zum gegenseitigen Anhusten?”
März 23rd, 2020 at 10:09
Die aktuelle Kontaktsperre, mit der 2-Personen-Regel, für den öffentlichen Raum; gilt diese denn nun auch für die Arbeitsplätze und Dienstleister die noch arbeiten dürfen?. Dazu finde ich irgendwie keine Infos.
März 23rd, 2020 at 10:21
@R@iner (#34): Hat man das nicht schon; die Brandbekämpfung ist doch inzwischen überwiegend Aufgabe von “Ehrenamtlichen”? Ernsthafte Frage: Gibt es in D überhaupt noch in nennenswerter Zahl Berufs-Feuerwehrleute? Und wie werden die eigentlich bezahlt?
Mein Motto in diesen Zeiten lautet jedenfalls: “Ich werde euch was husten!”
März 23rd, 2020 at 10:54
In Berlin soll jetzt eine Mitführpflicht für Ausweise gelten – einen Wisch mit seiner Adresse soll man auch noch mit dabei haben. Wer hätte gedacht, dass das poplige, bislang weitestgehend unbekannte IfSG sich als Ermächtigungsersetz zur Abschaffung quasi sämtlicher Grundrechte entpuppen würde?
In Bayern gehen sie mit einem Landes-IfSG wohl gleich noch einen Schritt weiter und führen Zwangsarbeit ein.
In Österreich soll man aus einem ähnlichen Gesetzeswerk den Entschädigungsanspruch ruckzuck herausgestrichen haben.
In Dänemark darf das Militär auch zwangsimpfen.
Wtf geht da in Europa gerade ab…!? Und die Twitter-Michels alle so: Yeah!
März 23rd, 2020 at 11:20
@37: Deshalb hatte ich den spanischen Artikel verlinkt.
Die einzige Lösung ist: Einschränkung der Arbeitsmobilität durch Stoppen aller Arbeit, die nicht notwendig ist.
Es ist ganz einfach: Die wollen hier, dass möglichst viele über die Wupper gehen.
Ich meine das todernst.
Ich habe heute morgen der Stadtverwaltung eine Mail geschrieben, wie die Stadt mein Infektionsrisiko zu reduzieren gedenkt, indem ich eine KFZ-Ummeldung online oder per Post erledigen kann.
Der Autoresponder kam gleich damit um die Ecke, dass nur noch zwei von 15 Standorten geöffnet wären, ich aber alles möglichst online erledigen soll.
WHAT THE FUCK?
Dann melde ich halt das Auto eines Verstorbenen nicht um und fahre einfach weiter damit herum.
Sie schreiben: Vermeiden Sie Behördengänge:
- Bitte überdenken Sie die Dringlichkeit Ihres Anliegens und verschieben Ihren Behördengang -wenn möglich – auf einen späteren Zeitpunkt.
- Nutzen Sie das Online-Angebot.
- Nutzen Sie E-Mails oder den Postversand.
Genau das würde ich ja gerne machen, ihr verdammten Klappspaten.
p.s.: Die Stadt hat einen (von wem auch immer vergebenen) Preis für ihr fortschrittliches Online-Angebot erhalten.
D.h., man kann Formulare herunterladen, wie bereits seit 20 Jahren.
März 23rd, 2020 at 11:58
Wie jetzt, ihr habt schon .pdf??
März 23rd, 2020 at 11:59
@Rainer: Und so wird es auch sämtlichen Freiberuflern, sämtlichen Prekären, sämtlichen Kreativen ergehen, die von heute auf morgen vor dem Nichst stehen, Und wenn sich dann eine flächendeckende Bitterkeit breitmacht wie sie aus den Treuhand-Kahlschlägen (ungerächt und ungesühnt) erst jetzt auf uns zurückschlägt wen wollen sie denn dann zur Strafe noch abfackeln, amoklaufend-erschiessen, vor den Toren verrecken lassen? Was kommt dann? Im übrigen ging es nach der Treuhand munter weiter und keiner der davon Betroffenen steht gegen die Richtigen auf, es werden immer noch nicht die Paläste gestürmt, sondern der Krieg gegen die Hütten geht weiter (manche haben bei Lehmann-Brothers noch nichtmal mehr die Kraft gehabt, den liederlichen, ruchlosen und gewissenlosen Bruder der Toten Hosen, aka Insolvenzverwalter Frege, für die 850 Millionen EUR Honorar für seine Kanzlei, zu teeren und zu federn).
Und zur fragilen Lieferkette für Lebensmittel: Ist eigentlich schonmal jemanden aufgefallen, dass ganze Besatzungen von Supermarktketten (auch Bio) in der Hand von Migrantenkindern der zweiten Generation sind? Und keiner von denen tut so, als wäre er deutsch, sondern sie düsen durch ihre Regalreihen, frisch rasiert, chic angezogen und sich ihrer Herkunft voll bewusst. Da werden sich manche noch mit ihrem gönnerhaften “aber die heldenhaften Kassiererinnen!” einen Schiefer einziehen. Denn anders als sonst, fügt niemand hinzu: Der Supermarktleiter mit Migationshintergrund, hat auch gesagt…
März 23rd, 2020 at 12:11
Ich arbeite als Gebäudereiniger in Frankfurt. Unser Junior Chef ist nebenbei noch Nachrichtensprecher beim Radio FFH, selbst er ist sich noch unsicher wie weit dieses ‘kontaktverbot’ wirklich gilt. Er hat vor Strafen Angst und dass es für die Firma teuer dann wird. Jedenfalls wurde jetzt entschieden, dass unsere üblichen 4er Touren (mindestens sonst 3er) auf 2 Personen reduziert werden sollen. Wir sollten dankbar sei meint er, weil uns unsere Branche noch arbeiten darf und die Nachfrage eher wächst derzeit. Naja..Arbeitsfreude kommt da nicht bei mir auf.
März 23rd, 2020 at 12:58
@Rainer #40 – Es ist ganz einfach: Die wollen hier, dass möglichst viele über die Wupper gehen.
Ich meine das todernst.
Sie nehmen es billigend in Kauf – auch wenn das nur juristisch einen Unterschied macht und nicht bei der Frage, ob man wem in die Goschen. Auch meine Hausarztpraxis hat immer noch keine neue Schutzausrüstung, wurde auch nicht thematisiert gestern, als Onkel Weil mal wieder im Funkhaus war, genausowenig wie das Klinikum Peine, das sie grad am Vortag noch drinhatten. Von der Nachfrage, wie denn die vollmundig angekündigten neuen Intensivbetten ‘bewirtschaftet’ werden sollen, ganz zu schweigen. Hauptsache, VW bekommt genug Kurzarbeitergeld. Nicht, dass man ‘am Ende des Tages’ noch feststellen muss, dass ‘uns’ der Laden gar nicht mehr gehört… Dieses ‘Wir’, ich nenne es mal das Scheuersche, ist wahrlich das verwegenste unter der erbärmlichen Sonne des kapitalistischen Intellekts.
März 23rd, 2020 at 13:07
Weißte, ich bin kein Moralphilosoph, sondern Ingenieur. Wenn ich etwas durchdenke, dann bis zum Schluss. Dann gehe ich gedanklich rückwärts und stelle fest, dass es z.B. momentan keinen Sinn macht zusätzliche Autos zur bereits bestehenden Halde zu produzieren.
Meine Logik ist dann: Wer momentan Arbeiter zur Produktion unnützer Dinge antreibt, ist ein übles Dreckschwein, dem ich schlechtes wünsche und ich sehe nicht den kleinstes Grund das zu relativieren.
Wo bleibt der Widerstand der verheizten Arbeiter?
Keine Miete zahlen, warum nicht? So viele Polizisten gibt es in Deutschland nicht.
März 23rd, 2020 at 13:18
Natürlich ‘macht’ es jetzt noch weniger Sinn als sonst, Autos zu produzieren. Das war jetzt aber nicht der Punkt…
März 23rd, 2020 at 14:05
Ergänzend zu meinem Kommentar heute morgen:
https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/8224/
“Deutschland lehnt als bislang einziges Land Europas chinesische Hilfsangebote im Kampf gegen die Covid-19-Pandemie ab.”
Boah, sind wir scheiße!
März 23rd, 2020 at 14:10
Die Chinesen könnten uns ja sonst womöglich mitteilen, was sie von den bisherigen Maßnahmen halten.
März 23rd, 2020 at 14:12
Sicher würde das nur Putin nützen.
März 23rd, 2020 at 17:02
@Peinhart: Zufall – Ich schwörs: Wer braucht schon Autos