Quelle: Pixabay
Ich hatte heute ein Gespräch mit jemandem, den man mit Recht als rechten Verschwörungstheoretiker bezeichnen kann. Er glaubt an “Gruppen”, die das System “aufgesetzt” haben, weil sie davon Profitieren, deutete an, dass ihre Mittel “Papiergeld” und “Zinsen” sind und wusste auch sogleich zu bestätigen, dass es um Rothschilds und Rockefellers geht. Ein netter Kerl, der mit einer EU-Ausländerin verheiratet ist und den ich nicht verdächtige, jemanden in eine Gaskammer führen zu wollen. Jemand halt, der “im Internet” solche Quellen findet.
Schwindel
Ich habe versucht ihm deutlich zu machen, dass Personen austauschbar sind und auch die Frage in den Raum gestellt, was diese Herren der Welt denn machen würden, wenn sie den Kapitalismus doch nicht mehr wollten. Welche Möglichkeiten sie da so hätten. Im Übrigen skizzierte ich ihm, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen Industrialisierung und Geldwirtschaft, durfte ihn das holde Prinzip Geld-Ware-Geld darlegen und erklären, dass über die Notwenigkeit hinaus, aus Geld mehr Geld zu machen, Lohnarbeit charakteristisch für Kapitalismus ist.
Er hat sich das alles geduldig angehört und blieb ganz ruhig. Ich bin nicht sein Feind; er denkt nur anders. Und hier haben wir den Schlamassel. Ich gerate immer wieder in Szenarien wie das Höhlengleichnis. Ein Problem beim Versuch, sich verständlich zu machen, ist die Komplexität eines Weltbildes. Der Mensch mag es einfach. Wenn alles stets in Bewegung ist, alles Wissen Halbwertszeiten hat und Erkenntnisse nicht mehr greifbar sind, sondern sich nur durch komplexe Zusammenhänge und historische Hintergründe erklären, macht das einen furchtbar anstrengenden Eindruck. Was hat man auch davon?!
Wem man folgen kann
Das kannst du auch bewusst langsam und dosiert versuchen, du kannst geradezu sehen wie dein Gegenüber aussteigt. Zweitens, das halte ich für das viel größere Problem, ist die Neigzung zur Personalisierung ein so dickes Brett, dass du spätestens daran scheiterst. Dieses Handicap haben ja wahrlich nicht nur die Experten für jüdische Verschwörer, sondern beinahe alle anderen auch. Wir haben das hier regelmäßig, wenn es um die Sozialdemokraten geht und ihre Überzeugung, man könne die Welt mithilfe des richtigen Willens ändern. Ähnlich sieht es aus mit Leuten, die sich gegen Wissenschaft sträuben und ernsthaft einer Art Bauchgefühl vertrauen®.
Die Lebenswelt der Desinteressierten besteht – mit oder ohne Elektronikspielzeug – ohnehin aus einer Kette von persönlichen Erfahrungen und Konflikten; eine Abstraktion davon findet selten statt. Schlimmer aber noch; Die ‘Gebildeten’, die sich für politisch interessiert halten. Von ihnen höre ich regelmäßig, dass “der ein guter Mann ist“, “die alles schuld ist” und dass alles besser würde, wenn nur “die richtigen ans Ruder” kämen, in der Steigerung der Starke Mann.
Die ganze politische Repräsentanz und ihre mediale Aufbereitung bauen ja darauf auf, dass es Personen zu wählen gibt und Personen stellvertretend streiten, wobei die Mittel, mit denen sie zu überzeugen versuchen, wiederum auf persönliche Befindlichkeiten abzielen. Plausibilität wird durch Vertrauen ersetzt, Logik durch Sympathie. Es stellt sich die Frage, ob in sich schlüssige Erklärungsmodelle dagegen überhaupt bestehen können.
März 14th, 2018 at 20:09
Wo liegt er denn verkehrt wenn er Superreichtum, meint
aber zum besseren Verständnis, den Einfluss von Geld auf die Politik personifiziert ?
So richtig greifbar waren die Vorgänge im Hintergrund für
Eisenhower auch nicht.
- Präsident Eisenhower über den militärisch industriellen Komplex –
CwSk5Jqoadk
Hat halt nicht jeder nen Doktortitel mit der Lizenz zur unaufgeforderten Belehrung.
März 14th, 2018 at 20:13
Wer menschliches Handeln auf Motive, Absichten und Zwecke hin vereinfacht und rationalisiert, der legt den Grundstein für Gottglauben oder für Verschwörungstheorien, was nur eine säkularisierte Form des Gottglaubens ist:
„Hinter dem nebulösen Geschehen steht ein steuernder Wille.“
Fakt ist: Immer hat man in der Geschichte mit widerstreitenden Willen, widerstreitenden Kräften und widerstreitenden Interessen zu tun. Deshalb kommt in der Geschichte immer etwas heraus, was keiner gewollt hat.
Das ist eine Weltsicht, die ohne Gottglauben und ohne Verschwörungstheorien auskommt.
März 14th, 2018 at 20:58
@Lalla: Es ist müßig zu wiederholen, was schon im Text steht. Dein letzter Satz ist völlig überflüssig btw.
Und noch mal btw: Es braucht keinen Doktortitel, um sich ein paar Kommaregeln draufzuschaffen. So wie du sie setzt, lass sie besser weg, das stört nur beim Lesen.
März 14th, 2018 at 21:06
“Ich bin nicht sein Feind; er denkt nur anders.” D’accord
“Zweitens, das halte ich für das viel größere Problem, ist die Neigzung zur Personalisierung ein so dickes Brett, dass du spätestens daran scheiterst.” Nun ja, ich glaube halt nich so an Probleme, die frei in der Luft hängen; ich glaube daran, das am Ende eines Problems immer ein (mehr oder weniger) ‘tumber Kopf’ sitzt.
_____
Hab’ mir heute den Film von arte_neulich angesehen: “Der gefährlichste Mann Amerikas” (Daniel Ellsberg) Er hat seine Erkenntnis so formuliert: “Die Leute hören dir zu, sie verstehen dich sogar – und ignorieren alles, was sie gehört haben.”
So iss des, mei Liaber.
PS.: Wir haben eine neue Kanzleuse, iss dess nix??
PPS.: Horst sacht sass in Neigzung das Zet stört!
März 14th, 2018 at 22:08
Zu PPS:Die geneigte Zunge findet’s lustig.
“ich glaube halt nich so an Probleme, die frei in der Luft hängen; ich glaube daran, das am Ende eines Problems immer ein (mehr oder weniger) ‘tumber Kopf’ sitzt.”
Manchmal möchte ich dir die Begriffe “System” und “Eigendynamik” mit höchster Wertschätzung in den Kopf prügeln :-P
März 14th, 2018 at 22:12
@3
Willst du dich wegen der Kommaregeln lächerlich machen, flatter ?
Du bist ein kleinbürgerlicher Drecksack der den Pisspott
des Arbeiterkindes vom Arsch schütteln will, aber noch nicht genau weiß wie.
März 14th, 2018 at 22:21
Schüss.
p.s.: Merke: Arbeiter(kinder) sind doof, können nix lernen und scheißen auf lesbare Sätze. Man muss es mit dummem Zirkus beschäftigen, das Pack.
März 14th, 2018 at 23:38
Tja, da wären wir wohl wieder bei der Dialektik der Aufklärung. Auch die Verschwörungstheoretiker wähnen sich aufgeklärt, wissen ihr Weltbild mit allerhand Beweisen und geheimen Informationen zu untermauern und zimmern sich doch bloß ihre Mythen zusammen.Es scheint für viele wohl auch etwas berauschendes an sich zu haben, sich in Untergangsphantasien zu ergehen, siehe Youtube (oder besser doch nicht). Die Frage, ob man dagegen mit Argumenten bestehen kann, hängt wohl davon ab, inwieweit man noch daran glaubt, dass Aufklärung in einem größeren Rahmen überhaupt möglich ist.
März 14th, 2018 at 23:44
So wie ich das Problem sehe, ist der geplante Schritt zu groß. Weltbilder, das kann ja mal jeder für sich selbst reflektieren, sind in der Persönlichkeitsstabilisierung einer der zentralen Fakroren. Da lässt sich niemand so gern dranrumsägen und biegen. Eigentlich verbietet es sich geradezu solche Inhalte anzusprechen, lange bevor die persönliche Beziehung den dafür notwendigen Reifegrad erreicht hat. Es sei denn, man will es sich wirklich vollkommen wertfrei anhören, um diesen Teil des Gegenübers einfach nur mal kennenzulernen. Da braucht es dann noch sehr viel mehr weiteren gemeinsamen Austausch, bis die Weltbildentwicklung des jeweils anderen nachvollziehbar – und damit dann sogar teilweise korrigierbar wird. Die größten Verständnisprobleme ergeben sich sowieso weniger aus den verschiedenen Inhalten als aus den eher formellen Strukturunterschieden im Aufbau der Weltbilder – wie hier mit “Bauchgefühl” schon angedeutet. Das funktioniert, nur ne Massenbewegung wirds ni werden ;-)
März 15th, 2018 at 00:33
Der Mensch hat nunmal den Hang zur Personalisierung.
Dabei spielt die am Ende des Kapitalismus keine Rolle mehr, klar, wir kennen eine paar Ultrareiche, aber die sind ja nicht die Triebfedern, die Macher hinter dem Spuk. Für mich stellt der ausgereifte Kapitalismus als einfache mathematische Formel da. Ein Problem ist ja das es zur Anhäufung von “Vermögen” gekommen ist, die nicht mehr sinnvoll investiert werden können, die also eigentlich nutzlos sind. Aber das ist alles so komplex, das die Vorstellung, ein jüdischer Shylock ziehe die Fäden für vielen akzeptabler erscheint, als die Existenz von Aladdin bei Black Rock und seinen Algorithmen.
Noch viel unverständlicher wird es, wenn man zu erklären versucht, das diese “Geldmengen” reine Fiktion ohne realen Gegenwert darstellen, weil sie in ihrem Leben eben echten Druck erfahren, und keinen fiktiven.
Hätten die Vögel 1973 ein andere Lösung gefunden als die Goldbindung des US- Dollars aufzuheben, wäre das “System” bereits dort auseinander geflogen.
Vielleicht lebt es sich als Anhänger der Shylock- Theorie einfach leichter, weil man damit wenigstens einen “Feind” für seine Ohnmacht benennen kann.
ARTE sendet gerade eine Satire “Die Axt”, ich habe Spaß.
März 15th, 2018 at 00:48
Es wäre ja ganz hübsch, wenn man mal durch den Geldfetisch hindurch palavern könnte und konkret marxisch die Rechnung präsentieren, wie vielen Arbeitsstunden beim Weltdurchschnittsverdienst die derzeitig eingepreisten Schulden entsprechen. Nützt nur nix, so’n abstraktes Zeuchs.
März 15th, 2018 at 02:40
Warum hast Du denn nun versucht, diesen Gläubigen zu bekehren? Weisst Du denn nicht, dass dies keinerlei Aussicht auf Erfolg hat, haben kann. Nach dem, was meine Wahrnehmung von der Kreatur einfängt, ist sie dazu gar nicht in der Lage. Wenn fester Glaube auf vermeintliches Wissen sich zum Wettstreit trifft, steht der Verlierer bereits vorher fest. Ich spiele das ganz anders. Ich gehe brav mit, begleite den Blödsinn durch interessiertes Nachfragen, weiss ja das ich spielen muss, aber eh nicht mit Nunft siegen kann. Mein Gegenüber bricht dann in der Regel von selbst ab, widmet sich dann noch geistloseren, also meist ganz normalen Themen. Vorher werde ich jedoch mit jeder Menge Leseempfehlungen zugeschissen. Hier zeigt sich die Kreatur von ihrer grosszügigen Seite. Von mir aus daher immer auch ein Danke für Nichts.
März 15th, 2018 at 04:05
Das Problem ist doch nicht der Wahn das “Rothschild” uns würgt, das Problem ist doch das wir gewürgt werden.
Und das es überhaupt keine Rolle spielt wie der Würger heißt, noch in welchen Tempel er vermutlich garnicht geht.
Das Schräge ist doch das diese Leute das eigentliche Problem schon erkennen, aber die falschen Schlüsse ziehen.
Als ob man zum würgen einer Religion angehören müsste.
März 15th, 2018 at 07:27
Moin Flatter,
danke für die Verlinkung zur “Höhlengleichung”. Mich macht es mit der Zeit immer wütender, wenn ich es denn doch noch versuche, dem einen oder anderen mit “meinen” Worten zu erklären das er falsch liegt. Da könnte ich reinschlagen. Zumeist ist das Problem das sie a)zu faul sind (Wissensmehrung)und b)die Bereitschaft fehlt, sich NEUEM zu zuwenden. Vielleicht hinkt der Vergleich, aber es kommt mir so vor als wenn die Meisten mit einer opt in Funktion, in der Basisversion vorprogrammiert sind, die opt out Funktion zu wählen, können, wollen,trauen sie sich nicht. Ich denke Platon hat die Menschen gut beobachtet und es auf den Punkt gebracht.
März 15th, 2018 at 07:36
Das Problem ist, dass alle glauben nur sie selbst sind im Besitz der Wahrheit. Der andere nicht.
Ich gehe in solchen Gesprächen immer davon aus, dass der andere Recht haben könnte und versuche zu verstehen woher diese Meinung kommt und was dahinter steckt.
Die Vorstellung das es für alles die richtige Antwort gäbe ist mit Sicherheit falsch.
März 15th, 2018 at 08:17
Wer je in einem großen Unternehmen gelohnarbeitet hat, der weiß auch, wie viel da in der Firma ohne Wissen und gegen den Willen der Chefs jeden Tag passiert. So jemand ist ziemlich immun gegen Verschwörungstheorien.
Bedenklich finde ich die flachen Übergänge von Links nach Rechts: Wer ohne komplettes Faktenwissen und nur mit dem kurzen Stock „cui bono – wem nützt es?“ Weltereignisse zu verstehen meint, der ist nicht weit entfernt von Verschwörungstheorien. Beide suchen nach einer “Vernunft” hinter dem Geschehen.
März 15th, 2018 at 08:58
@ 16. Wal B.
ist den “Rohtschild” wirklich Rechts?
Also so einen knallharten Nazi/ Alt- H- Jotler bin ich bisher nur einmal begegnet, aber mich lassen die Ärzte ja auch nur selten raus. Und wenn immer in Begleitung.
Hier mal meine persönliche Lieblings- VT:
Zn = K0 * (p / 100) * n
Bei: “Beide suchen nach einer “Vernunft” hinter dem Geschehen” bin ich bei Dir.
Aber was tut man wenn dort keine Nunft zu finden ist?
Die muss doch irgendwo stecken.
Und wenn du dann sagst “NÖ- no Nunft nirgendwo”, dann kommst mich demnächst besuchen.
Grüße
März 15th, 2018 at 10:46
Ja, was wenn keine Vernunft zu finden ist?
Ist denn in der Natur Vernunft zu finden? Das glauben nur Religiöse -einschließlich des S.Hawking – und suchen auf einer Wiese oder in schwarzen Löchern nach Absichten und Motiven.
Wenn nicht in der Natur, aber wenigstens beim menschlichem und gesellschaftlichem Tun und Werden soll irgendwie (wenn auch verborgen) Vernunft walten? Das denken seit dem Handwerkerphilosophen Platon fast alle. Als Modell gilt dafür der Arbeitsprozess: Im Kopf ist das Produkt als Idee fertig, bevor es im Arbeitsprozess in die Wirklichkeit tritt. Vergessen wird dabei, dass jedem gelungenen Arbeitsprozess eine lange, lange Kette von Versuchen und Irrtümern vorausgeht. Unser individuelles Tun wie unsere Gesellschaft funktionieren eben nicht wie eine Fabrik.
Tatsächlich stehen die Gesetze unseres eigenen gesellschaftlichen Tuns uns als fremde und uns beherrschende Naturgesetze gegenüber.
Auch wenn keine Vernunft in der Natur ist, lassen sich doch (durch Wissenschaft) im Naturgeschehen Regeln und Gesetzmäßigkeiten finden, die wir uns zu Nutze machen können.
Vergleichbares gilt für menschliche Gesellschaft und Geschichte.
März 15th, 2018 at 11:00
#18 Uff,
Also ein paar Kommata würden Dir auch nicht schlecht tun. Mal so als Vorschlag, wertfrei:
“Tatsächlich stehen die Gesetze unseres eigenen gesellschaftlichen Tuns, uns als fremde und uns beherrschende Naturgesetze, gegenüber.”
In der Natur lassen sich sicherlich Regeln und Gesetze finden, deren unserer Vernunft nicht habhaft werden kann.
Jedoch anzunehmen, das wir als Teil dieser Natur, uns über die nicht zu verstehenden Gesetze und Regeln stellen können, ist doch Hybris.
Lieber Wal B. mach mich doch nicht meschugge, versuch es doch einfach in einfachem Deutsch.
Wie sind hier doch nicht auf einem Parteitag.
Liebe Grüße
März 15th, 2018 at 11:22
Da gehört kein Komma hin. Derweil hakt deine Grammatik gewaltig.
edith:
Ich finde Wals Sprache verständlich. Wo sie es nicht ist, kann man ja nachfragen.
Das wird hier sicher kein Klassenzimmer, in dem Fehler rot angestrichen werden. Wichtig ist, dass man sich halbwegs verständlich ausdrückt, wozu wenigstens eine rudimentäre Kenntnis der Regeln nötig ist.
Ich habe in Workshops an der Uni festgestellt, dass die Interpunktion der meisten Studenten (vor allem Geisteswissenschaftler, selbst Germanisten) desaströs ist. Die NaWis konnten das im Schnitt deutlich besser. Ich habe denen dringend empfohlen, sich die Regeln reinzuziehen, wenn sie irgendwann schriftlichen Kontakt zu anderen Werktätigen pflegen wollen. Auch Menschen, die mir persönlich nahestehen, habe ich dazu motiviert.
Bemerkenswert, dass das als eine Art Affront und Instrument betrachtet wird. Es geht ja nur darum, besser zu sein als andere!!1!
März 15th, 2018 at 11:24
Einfaches Deutsch ist ein hehres Ziel!
Der Kerngedanke:
Die Gesetze unseres eigenen Tuns = Subjekt
stehen uns als fremde Naturgesetze gegenüber = Prädikat/Satzaussage.
Zwischen Subjekt und Prädikat sollte kein Komma stehen.
Ja, wer meint, über diese Gesetzen zu stehen, hat eine Unvernunft. Angeblich stehen die Rothschilds über diesen Gesetzen. Aber auch Kapitalismusbändiger und Staatsgläubige meinen, sie könnten sich über diese Gesetze stellen. Das ist Hybris. Darin liegt die geistige Verwandtschaft von Staatslinken und Verschwörungsrechten.
März 15th, 2018 at 11:36
Hat sich Kommentar #18 gerade schwer verändert, oder haben mir die Pfleger die falschen Tabletten gegeben?
Aber ne, is klar. So wie er jetzt steht braucht er keine Kommata.
März 15th, 2018 at 11:48
#20
Ich bin weis Gott nicht mit einem Rotstift unterwegs, kann ich mir garnicht leisten.
Aber Kommentar#18 hat sich deutlich zu Lesbarkeit entwickelt, nach dem ich mein “Kritik” anbrachte.
Das kannst du ja eventuell nachvollziehen.
Also wenn Du denn darauf Wert legen wolltest.
Ansonsten, lass uns nicht entzweien über derart Narretei. Ein Komma hier, eins dort. Ein gekürzter Satz hier, ein anderer dort.
Wer will das schon noch übel nehmen, unter Angela zur vierten.
März 15th, 2018 at 11:52
Solange meine Kommentare frisch sind, sind sie auch regelmäßig unlesbar. Diese Mischung aus Blindheit und krummen Fingern treibt bizarre Blüten. Ich kann den geposteten Text dann oft besser lesen als den im Eingaberahmen. Nach der 15. Korrektur geht es meist.
März 15th, 2018 at 11:53
#19: Ich fand Wal B auch sehr verständlich. Und zur Einfachheit und Kürze, die ja immer und überall von Jedem gefordert wird, sagte Noam Chomsky einstens: “Kurz geht nicht, es geht nur lang” – ob er auch gesagt hat “einfach geht nicht, es geht nur kompliziert” weiß ich nicht, möglicherweise würde er eher so wieder etwas in die Richtung antworten: “Nur 5 % einer Gesellschaft können denken, die aber seien verpflichtet den anderen 95 % bei der intellektuellen Selbstverteidigung beizustehen” mit anderen Worten: sie darin zu trainieren den anderen auszuknocken, egal ob das dann lang und breit ist oder kurz und bündig.
Das ist es auch, was ich an diesem Blog so liebe: Beistand in intellektueller Selbstverteidigung.
März 15th, 2018 at 11:55
Ja, Schwamm drüber.
Jetzt steht es ja verständlich da.
Vielleicht hat Putin ja meine Computer………
Ist OK
März 15th, 2018 at 13:09
Ich habe die Erfahrung gemacht, daß Leute meiner Generation und alle, die noch älter sind, meist nur dann Argumenten wirklich zugänglich waren, wenn sie die Universität besucht, oder zumindest das Abitur gemacht hatten. (Bei den jüngeren oft noch nicht einmal dann!) Und das längst nicht nur in politischen Diskussionen.
Beispiel: Eine Kollegin fragte mich, wie sie sich in einer privaten Angelegenheit verhalten solle. Ich antwortete »Mach auf keinen Fall dies, weil dieses und jenes folgen wird, mach auf jeden Fall das.« Sie schien überzeugt, machte dann aber doch ”dies“, und beklagte sich eine Woche später über den Mist, der eingetreten war.
Solcherart Beispiele hätte ich ohne Zahl.
Vielleicht muß man es ja auch lernen, aufgrund von Gedanken und nicht nur aufgrund von Gefühlen oder Intuitionen zu handeln. Vielleicht braucht es Übung, Übung, Übung, um eine Einsicht auch wirklich werden zu lassen. Jeder, der an sich selbst ein Ressentiment feststellen kann, weiß, wie schwer es ist, gegen den entsprechenden Groll anzukämpfen, selbst, wenn er verstandesmäßig längst erfaßt hat, daß er mit diesem Gefühl ”falsch liegt“.
Kann das sein?
März 15th, 2018 at 13:10
Als ich die große Anzahl Kommentare zu dem neuen Artikel gesehen habe, dachte ich der Flatter hat irgendwie einen Nerv getroffen. Es fing ja auch so an, aber das meiste ist glaube ich über Kommas. :D
Dabei finde ich diese Metapher mit den Schatten an der Wand höchst faszinierend und auch so anschaulich bezogen auf die menschliche Wahrnehmung. Sie gibt quasi die Antwort auf 42. Also die Frage nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest. Leider stellt sie auch die These in den Raum, dass der Gefangene sich nicht selbst befreien kann – was sehr frustrierend ist. Zu allem Überfluss kommt noch hinzu, dass der Befreier scheitern kann und der Gefangene den Weg nach oben verweigert oder gar trotz aller Erkenntnis zurück in seine Ketten strebt.
Jetzt wissen wir jedenfalls Bescheid. Wer Befreier spielen will, darf den Gefangenen nicht blenden, so wie flatter seinen Bekannten. Jedenfalls nicht gar zu arg wie diese linken Linken. Das muss viel vorsichtiger passieren und wie wäre die Vorstellung, dass der Kapitalismus der Weg an die Oberfläche ist ? hr hr :D ;)
März 15th, 2018 at 14:46
Der Weg an die Oberfläche ist meist schiere Not, und selbst die taugt kaum zur Erkenntnis – wenn, dann meist nur allzu kurz.
März 15th, 2018 at 15:21
Nochmal zum Russen:
“Auch Berlin, Paris und Washington sehen Moskau als Drahtzieher“. So geht ein sauberes Urteil: 12 Weiße sind sich einig, dann wird der Nigger gehängt. Demokratie! Rechtsstaat! Menschenrechte!
März 15th, 2018 at 15:41
Siehe auch… ausserdem hat der ‘Postillion’ noch geschrieben, dass dieser Putin sich jetzt auch noch in die russischen Präsidentschaftswahlen am kommenden Wochenende einmischen will. Ach, was für lustige Schemen werden hier wieder herumgetragen…
März 15th, 2018 at 15:55
Die Fähigkeit oder die Bereitschaft, sich von einer anderen, fremden Anschauung überzeugen zu lassen, hängt mit der Sicherheit des eigenen Selbst zusammen. Wenn dieses schwach ist, tritt an die Stelle des Selbstbildes das Weltbild.
Wie @Lycalopex sagt, kann in einem solchen Fall die Erschütterung des Weltbildes zu Unsicherheit und Angst führen, weswegen man oft stur an der eigenen Meinung festhält. Hinter Starrheit oder Uneinsichtigkeit steht oft Angst.
März 15th, 2018 at 15:58
@ Hardy #27, 1. Absatz:
Persönliche Erfahrungen auf Sachverhalte zu interpolieren oder auch zu versuchen, daraus allgemeingültige Prämissen zu entwickeln, scheitert meist. MMn auch in diesem Fall.
Das zeigt die unglaublich hohe Anzahl weltfremder, unbelehrbarer Fachidioten, welche aus unseren elitären Wissenseinrichtungen ins reale Leben geschleudert werden.
Die persönliche Eignung für progressives, unabhängiges Denken dürfte demzufolge Bildungsschicht-übergreifend angesiedelt sein.
Der Wille zu Lernen also doch eher Charakterzug? Umfeld? Genetik? Schon wieder so viele Fragen… jetzt nur keine einfachen Lösungen. Das mangelnde Angebot politischer Bildung allein zählt also nicht.
;-)
März 15th, 2018 at 16:45
P.S. zu #32, Wenn der innere Kern, das Selbst fest und unzerstörbar ist, erfährt man die Veränderungen der äußeren Welt nicht als Bedrohung. Man kann sich ohne Erschütterung anpassen und neue Erkenntnisse annehmen. Die Festigkeit des Selbstbildes hängt aber von den frühkindlichen Erfahrungen ab, und auf diese hat man keinen Einfluß. Sie sind Schicksal.
März 15th, 2018 at 16:54
Ein Grund mehr, warum mir diese Opferschützerei so auf den Sack geht. Man muss die Menschen ermutigen sich zu bewegen, sie nicht in ihrer Angst bestätigen. Das macht ja auch jede halbwegs brauchbare Therapie so. Vielleicht ist das ja tatsächlich ein Weg …
März 15th, 2018 at 18:03
Sehe ich auch so, zumal das Sich-Einlassen auf etwas Neues bzw.neue Erkenntnisse letztlich zu einer Erweiterung und größeren Festigkeit des Bewußtseins und des Selbstbildes, d.h zur Heilung führen können.
lass mal das zweite o weg, dann muss ich nicht immer händisch eingreifen. säzzer
März 16th, 2018 at 11:11
Am Rande: Wer bei den Verrätern den Verrat verrät, lebt gefährlich:
“In Kreisen sozialdemokratischer Abgeordneter kursieren Gerüchte, wonach nun vor allem jenen Fraktionsmitgliedern Nachteile drohen, die gegen die große Koalition argumentierten und gestimmt haben. Es gebe durchaus Stimmen in der Fraktion, die die Haltung vertreten, dass Gegner der großen Koalition jetzt nicht belohnt werden dürften. Es geht dabei um Karrieren, um Perspektiven in der Fraktion, um die Vergabe von Ämtern und Posten in Ausschüssen und die Berücksichtigung persönlicher Wünsche. Wer was wird, bestimmt die Fraktionsspitze.“
März 16th, 2018 at 12:05
‘Demokratie’ halt… nachdem man einmal irgendwie ‘demokratisch legitimiert’ ist – am besten immer in Wahlen ohne Gegenkandidaten – kann man wieder schalten, walten und befördern nach Gutsherrenart. Rechnete nicht schon Aristoteles alles Wahl-Gewese konsequent der Oligarchie zu?
Und schön auch, wenn man diese ganzen aufrechten ‘Wir leben schließlich in einer Demokratie’-Leute mal fragt, wo sie denn in ihrem ganz banalen Alltagsleben tatsächlich mal in ‘demokratischen Strukturen’ unterwegs seien, selbst wenn man da Wahlen als Merkmal wieder akzeptiert? Nirgends. Nicht im ‘eigenen’ Betrieb, nicht im Supermarkt beim Einkaufen, nicht mal auf’m Amt. Weder man selber noch irgendjemand, mit dem man da zu tun hat, hat auch nur den unmittelbaren Vorgesetzten ‘gewählt’, vom ‘Chef’ mal ganz zu schweigen.
Das sind Hierarchien, deren Stellen natürlich immer ‘von oben’ besetzt werden. An ganz wenigen ausgesuchten Stellen mit Hilfe einer Wahl, wobei in der Vorauswahl aber bereits alles Wichtige abgeklärt ist. Die hierarchische Struktur selbst steht aber nie zur Wahl…
März 16th, 2018 at 17:38
OT oder auch nicht – “Englands Unglück besteht darin, dass sich Angelegenheiten von größtem Ernst nun in den Händen von grundsätzlich unseriösen Leuten befinden.” Quelle
Wir fühlen mit England, haben wir doch das nämliche Problem.
Ich trete hiermit geschlossen zurück.
März 16th, 2018 at 17:48
Oh, die “Zeit” ruft zur Selbstvernichtung Europas auf. Konsequent!
März 16th, 2018 at 18:23
Allerdings und insofern als diese Leute sich offenbar nicht mal mehr selbst ertragen können oder wollen.
Was kann man heutzutage eigentlich noch nach Kuba entführen…?
März 16th, 2018 at 18:50
Ach ja, und dann haben wir ja heute auch noch dieses wunderbare Jubiläum in Sachen Demokratie und Menschenrechte.
März 16th, 2018 at 21:56
Naja, wir werden nicht darum herum kommen, diesen Menschen zu begegnen, uns damit auseinandersetzen zu müssen, und eben auch verstehen zu können, dass es mitunter einfach ätzend ist. Ich hatte mal einen linken Griechen, den ich gegen die Deutschen am Tresen gegen den Spruch; “wir wollen unser Geld zurück” verteidigte. Ging ganz gut, aber dann fing der Kerl an, über die jüdische Weltverschwörung, eben auch inklusive der Rothschild’s zu palavern. Als ich ihm dann beibringen wollte, dass das vielleicht auch nicht so der Hit ist, machte der glatt noch auf Affen, hielt sich die Ohren zu und wollte gar nix mehr hören. Schwierige Sachen, – so was, – ohne Zweifel :-)
März 16th, 2018 at 22:15
Tip des Tages: bei einer solchen Gelegenheit sich auf den Boden werfen und mit den Beinen strampeln. Das schafft eine gemeinsame Ebene.
März 16th, 2018 at 23:21
@44 und unbedingt auch ein bißchen Schaum vorm Mund!
Habe das Höhlengleichnis nie begriffen und möchte es auch in Zukunft dabei belassen.
Die Frage aus dem letzten Satz stellt sich in der Tat,
diese Diskussion bewegt sich auf das Gebiet der Verhaltensforschung zu.
Jeder kann sich ja mal fragen, ob und womit es möglich wäre, sein jetziges Weltbild auf den Kopf zu stellen.
Wieso sollte es für jemand anderen anders sein? Dem allergrößten Dummkopf bleibt doch nichts übrig, als sich auf sein eigenes Urteil zu verlassen /Rotwein posting off
März 17th, 2018 at 00:14
@flatter (44)
Durchaus sinnvoll, weil, dann könnte man bei Null anfangen und tatsächlich reden. Aber um was wetten wir, dass es die Höhle sein wird, die dir die Höhle vorwirft?
März 17th, 2018 at 03:59
Ich werde das Gefühl nicht los, daß zwischen dem Höhlengleichnis und dem letzten Absatz eine Verbindung besteht, und zwar dahingehend, daß dieser das irgendwie viel zu umständliche Höhlengleichnis einfacher und klarer darstellt.
März 17th, 2018 at 09:11
Frau Göbel und Herr Gauck haben ihre Hayek-Preise erhalten. Die haben sie sich sicher redlich verdient, wie man hier nachlesen kann, leider erst ab Montag vollständig. Manchmal klappt das ja auch mit dem ‘Zusammenfinden’.
März 17th, 2018 at 15:17
@flatter
Auf die Gefahr mal mieder nich zu kapieren: “Manchmal möchte ich dir die Begriffe “System” und “Eigendynamik” mit höchster Wertschätzung in den Kopf prügeln :-P” Machma, mich wirste eh nich los.
Btw.: Und dann? “System, Eigendynamik”? Dann sind, in meinem Kopf, die Menschen, das Menschenwerk, weg – (ja klar: Personen sind austauschbar, Menschen bleiben) – dann iss keiner mehr da für’s System, keiner folgt mehr dem Herdentrieb, der Eigendynamik, alles gut? Iss ja nur das System, die Eigendynamik die blöde die.
So schalu möcht’ ich ‘mal werden, dann iss mein Tach endlich langweilig. :-P
(schalu bleibt, wechen der Zunge ;-))
März 17th, 2018 at 17:36
Ich fürchte, ich verstehe dich nicht. “dann iss keiner mehr da für’s System, keiner folgt mehr dem Herdentrieb, der Eigendynamik, alles gut?” Whut? Das ist doch eine Wirkung des Systems, der Herdentrieb. Du kannst die Herde nicht mal eben umkehren lassen.
Zudem ist es doch eigentlich ganz einfach: Auf der inviduellen Ebene – versuch’ doch mal, nichtkapitalistisch zu leben. See?
Auf der Ebene vermeintlich Mächtiger ist es so, dass Wirtschaft (und in deren Folge Politik) ein Kräftespiel ist. Jedwede denkbaren menschlichen Entscheidungen können nicht gegen die entfalteten Kräfte des Spätkapitalismus ankommen. Wenn du im freien Fall bist, ist es egal, wo du gern aufschlagen möchtest.
Es gibt Situationen, in denen das anders ist. Nach einem Krieg, einem Bürgerkrieg, einer Revolution, sonstigen Großkatastrophen. Da öffnen sich manchmal kleine Zeitfenster, in denen es möglich ist, sich zu entscheiden. Selbst das ist aber schwierig bei dem heftigen Wind, der rund um die Erde weht.
März 17th, 2018 at 19:49
@flatter, und Du meinst nicht, daß man sich individuel dem Kapitalismus verweigern kann, indem man auf Auto und smartphones und dergl. verzichtet, nur das kauft, was man wirklich braucht und davon soviel wie möglich gebraucht, und den Tauschhandel wieder belebt inklusive ” biete Englisch Unterricht gegen Küchenanstrich” usw., aber natürlich kann man so nicht das System ändern, das ist klar. Eine große Katastrophe wünscht sich wohl trotzdem keiner, aber ich versteh, was Du meinst. Was kann man denn tun, außer am Ostermarsch teilzunemen? Wenn man bedenkt daß Millionen Engländer gegen den Irakkrieg demonstriert haben…Sie machen eben doch, was sie wollen.
März 17th, 2018 at 20:03
“Was kann man denn tun” – ich finde es enorm wichtig, sich mit dem Gedanken zu befassen, dass man ggf. gar nichts tun kann, um bestimmte Ziele zu erreichen. Das kann zu einer deutlich realistischeren Sicht der Dinge führen. Wer die reale Ohnmacht nicht aushält, verschlimmert sie nur.
Warum soll ich Tauschhandel betreiben mit Dingen, die gekauft wurden und einen Preis haben? Damit ich ‘unschuldig’ bin?
Was man ganz sicher tun kann, ist darauf zu verzichten, im privaten Umfeld noch Profit machen zu wollen oder sich jeden Pfennig erstatten zu lassen. Ändert auch nichts am Kap., zieht einen aber weniger rein in dieses schwarze Loch ewigen Geschachers. Das hieße dann aber nicht tauschen, sondern schenken.
März 17th, 2018 at 22:21
@flatter #50
(Whut? – kann ich nix mit anfangen) idT irgendwo geht das Verständnis verloren. Der Herdentrieb kommt doch zusammen mit Eigendynamik (Zwischen zwei Kommas und einem in der Mitte) – wegen der Menschen.
Ich kann mir weder “Eigendynamik” noch “Systm” unter Menschen ohne diese vorstellen –> und am Ende eines Problems sitzt dann wieder … ein Mensch! Da sind wir gestartet. Wo sind wir gelandet??
März 17th, 2018 at 22:41
Die Frage ist doch im politischen Kontext die nach Optionen. Wer hat welche Möglichkeiten zu handeln mit welchem Ziel und welcher Wahrscheinlichkeit, das Ziel zu erreichen? Wenn mir also dauernd irgenwer erzählt, man müsse dies und das tun und dabei völlig vernachlässigt, dass seine Handlungsanweisungen nichts zu tun haben mit dem, was er erreichen kann, weil er die Möglichkeiten, Zwänge und wirksamen Kräfte verkennt, geht mir sein Geseire auf die Murmeln. Dann kann ich auch zu einem Pfaffen beliebiger Geschmacksrichtung gehen und mir sagen lassen, zu welchem Gott ich wie zu beten habe. Weil Gott lenkt ja, was der Mensch nur denkt oder was?
März 18th, 2018 at 10:58
@flatter #52, gut, die reale Ohnmacht aushalten lernen, ist eine wichtige Aufgabe. Hat außerdem etwas Meditatives. – Schenken ist sowieso das Beste. Zudem tut es beiden Seiten tut. ;-)
März 28th, 2018 at 13:43
@8
Komplette Zustimmung. Mein Dad (ich hätte ihm niemals das Internet zeigen dürfen) gehört ja leider seit einigen Jahren zu den rechten Verschwörungstheoretikern (Rothschilds, NWO, Chemtrails, … das ganze Päckchen eben). Ich habe mich soagr auf zig Artikel und Videos, die er mir geschickt hat eingelassen um nicht als Heuchler zu gelten, der das einfach pauschal ignoriert. Mir ist aufgefallen, dass meistens die Präsentation/Methode der dargestellten Informationen viel wichtiger für die Akzeptanz ist, als sowas wie Plausibilität, Quellen, Logik, Wissenschaft, …
Ich habe mir anfangs noch richtig Mühe gemacht, habe ihm immer wieder Gegenartikel, Dokus, Videos, usw. geschickt, welche ganz klar belegen, dass viele der Infos falsch sind und/oder gar absichtlich manipuliert nur um die vermeintlichen Verschwörungstheorien zu untermauern, weil sie sonst zambrechen wie Kartenhäuser. Ab und an hat er sich darauf eingelassen, aber im grossen und Ganzen hat er seine Einstellung nicht geändert. Es ist auch irgendwann mühselig nach jedem “schau mal was ich in 30min für Beweise für z.B. Chemtrails gefunden habe” mit mehrstündigen/aufwändigen Recherchen zu entkräftigen. Diese Komplexität schreckt soviele ab, also suchen sie nach schwarz/weiss Erklärungen, die zwar einfach zu “verstehen” sind, aber meistens viele Faktoren gar nicht erst erwähnen, relativieren oder gleich manipulieren. Da hat man so gut wie keine Chance.
@9
Jein. Diese “Weltbilder” haben ihre Grenzen. Und selbst wenn die Person nicht mein Feind ist, so ist es dieses niveaulose Denken schon, weil davon eben die Qualität der Gesellschaft und somit auch mein Leben betroffen ist. Wenn salopp gesagt jemand sein Weltbild auf Prämissen wie 2+2=5 oder die Erde ist flach aufbaut, dann lasse ich das nicht als alternative Meinung zu. Unsinn bleibt Unsinn bleibt Unsinn. Und genau so kommuniziere ich das meinem Gegenüber. Natürlich besteht so die Chance, dass ich auch mal ins Fettnäpfchen trete und selbst an “alternative Fakten” glaube. Da hilft mir dann nur das Werkzeug Plausibilität und gaaaanz viel Bildung.
@27
Ja, unser Gehirn liebt es “faul” zu sein und Muster zu erkennen. Deshalb sind Ressentiments normal, aber leider auch schwer zu ändern, wenn sie sich mal in unser Kopp eingebrannt haben. Das Problem fängt aber schon damit an, dass Grossteil der Bevölkerung sich nicht einmal über solche neurologischen Basics bewusst sind. Wie soll man an seiner Persönlichkeit/Charakter arbeiten, wenn man nicht mal weiß wie das eigene Hirn tickt?
März 28th, 2018 at 13:52
Letztere Frage muss einen nicht irre machen. Eigentlich ist es sogar eine einfache Entscheidung, die man in Form verschiedener Fragen formulieren kann:
Will ich lernen oder recht haben?
Will ich unverändert bleiben oder fortschreiten?
Ziehe ich das Beharren vor oder die Korrektur?
Es fällt mir immer und immer wieder auf in Diskussionen: Es geht den Meisten um die am Ende immer wieder floskelhafte Sicherung des ‘Sieges’. Ich habe dazu die Einstellung: Wenn mich wer widerlegt, mir nachweist, dass ich Stuss rede, ist das eine Gelegenheit zu lernen. Nachher bin ich dann entscheidend klüger.