SPD-Chef Scholz verteidigt Regierungsbildung
Posted by flatter under kunstlyriklamauk[38] Comments
26. Feb 2018 19:56
Bundesarchiv, Bild 102-05952 / CC-BY-SA 3.0
Im Folgenden der Wortlaut des SPD-Vorsitzenden zur Entscheidung für eine Große Koalition gegen das Ergebnis des Mitgliedervotums:
Wir haben das Votum der Mitgliederschaft der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands mit großem Ernst zur Kenntnis genommen, die Sachlage analysiert und sind danach einmütig zu unserer Entscheidung gekommen. Unsere Partei mit ihrer großen Geschichte hat viele Gremien, die vor allem in besonderen Situationen jeweils ihren Beitrag zur Entscheidungsfindung leisten. Keines dieser Gremien und keiner der Genossinnen und Genossen, die sich mit der Lage auseinander gesetzt haben, hat es sich leicht gemacht.
Das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland sieht es vor, dass die Abgeordneten des Deutschen Bundestages bei allen ihren Entscheidungen nur ihrem Gewissen unterworfen sind. Es gibt kein imperatives Mandat, sei es von einer politischen Partei oder sonstwo her, das den Abgeordneten vorschreiben kann, wie sie abzustimmen haben. Das gilt natürlich insbesondere für die Wahl des Bundeskanzlers oder der Bundeskanzlerin. Die Abgeordneten der SPD-Fraktion haben daher in einem langen, schmerzhaften Entscheidungsfindungsprozess beschlossen, Frau Doktor Merkel zur Bundeskanzlerin zu wählen.
Schmerzhafte Entscheidung
Man muss sich vor Augen halten, dass zwar eine Mehrheit der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands gegen die Bildung einer Großen Koalition war, aber man muss zwei Dinge beachten bei der endgültigen Entscheidung, die ja die Abgeordneten treffen müssen: Erstens war die Mehrheit gegen eine Koalition mit der CDU/CSU nicht so groß, dass man allein aus diesem Votum eine verantwortliche und tragfähige Entscheidung ableiten kann. Wenn man die Neumitglieder herausrechnet, die gar keine langfristige Verantwortung wahrnehmen wollen, dürfen wir uns durchaus in unserer Haltung bestätigt sehen.
Sie erinnern sich überdies, dass noch kürzlich dieselbe Partei Martin Schulz mit 100% Zustimmung zu ihrem Vorsitzenden gewählt hat. Der ist schon nicht mehr im Amt. Die Partei ist also in einem etwas unsteten Zustand, was man beachten muss, wenn man die langfristige Wirkung staatspolitischer Weichenstellungen zu berücksichtigen hat. Zweitens sind die nächsten Schritte zu wichtig, um uns die Richtung von einer mehr oder weniger launigen Momentaufnahme vorgeben zu lassen. Die Abgeordneten müssen ganz selbstverständlich ihre Verantwortung für unser Land, stabile Verhältnisse und die Zukunft Deutschlands und Europas im Auge haben.
Allein das Votum der Basis, so weh es uns allen auch tut, ist kein hinreichender Grund, sich aus dieser Verantwortung zu stehlen. Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands hat noch in jedem Sturm Kurs gehalten und getan, was das Beste für unser Land ist. So wird es auch diesmal sein. Es wäre im Übrigen töricht, dann nicht auch den zweiten Schritt zu gehen und mit der Besetzung der Ministerien für eine Politik zu sorgen, die den Bürgern dieses Landes und der sozialen Gerechtigkeit dient. Ich danke Ihnen. Glück auf!
Februar 26th, 2018 at 21:04
Das Durchschnittsalter der sPd-Mitglieder ist >60 J., alles Leutz die das Fell nicht mehr juckt, Generation Rente_passt. Bin ‘mal gespannt um wieviel mehr als 70% zu Merkel IV Ja sagen.
Ein Trauerspiel!
Februar 26th, 2018 at 22:41
Ich halte das geschilderte Szenario gar nicht mal für unwahrscheinlich. Eine leichte Mehrheit in der Mitgliederbefragung gegen GroKo. Und dann dürften wir alle erleben, mit welchen rhetorischen Tricks die Parteiführung ihr Eintreten in eine solche Koalition trotzdem begründet und rechtfertigt. Der darauffolgende Absturz der SPD wäre episch. Man schaue nur nach Frankreich zur PS.
@ Vogel: Ich würde da widersprechen wollen. Gerade unter den älteren SPD-Mitgliedern an der Parteibasis dürfte relativ viel ihre Besinnung auf frühere sozialdemokratische Werte maßgeblich sein. In der Parteihierarchie wollen (und können) sie nichts mehr erreichen, sie kennen noch ganz andere Zustände und Wertvorstellungen der SPD, mit denen sie sich identifizieren. Diese sollen vor allem mit der Verantwortung ihrer Entscheidung für die Zukunft der Partei eingefangen werden.
Da dürften eher die mittleren Jahrgänge die Opportunisten sein. Man kann es ja vielleicht doch noch ein bisschen zu etwas bringen, wenn auch nicht mehr bis in die obersten Ränge. Und Fakt ist: Opportunisten werden belohnt. Die jüngeren Jahrgänge müssen dagegen erstmal ordentlich gegen den Strich bürsten, damit sie sich überhaupt erst einmal einen Namen machen, um für spätere Weihen überhaupt in Betracht zu kommen. Bei diesen beiden Gruppen spielen also vor allem eigene karrieretechnische Faktoren die Hauptrolle.
Februar 27th, 2018 at 03:09
Diese Entscheidung und die anschließende “Rechtfertigungserklärung” ist ein Paradebeispiel für die Arroganz der Macht.
Man ist echt dazu geneigt dieser WXXXfresse eine aufs Maul zu geben.
Februar 27th, 2018 at 03:40
So weit kommt es bestimmt nicht. Wahrscheinlich landen um die 100 000 Nein-Stimmen irgendwo in ner Müllverbrennungsanlage, damit das Ergebnis gewollt erscheint.
Erst wenn die Manipulation der Wahl misslingt, wird das Ergebnis ignoriert.
Die Basis kennt sich ja nicht so gut mit Politik aus.
Da müssen Profis ran.
Februar 27th, 2018 at 07:30
“Es gibt kein imperatives Mandat, sei es von einer politischen Partei oder sonstwo her, das den Abgeordneten vorschreiben kann, wie sie abzustimmen haben.”
Eine köstliche Realsatire.
Im Koalitionsvertrag hebeln sie die Verfassung folgendermaßen aus (Zitat Seite 177):
“Im Bundestag und in allen von ihm beschickten Gremien stimmen die Koalitionsfraktionen einheitlich ab. Das gilt auch für Fragen, die nicht Gegenstand der vereinbarten Politik sind. Wechselnde Mehrheiten sind ausgeschlossen. Über das Verfahren und die Arbeit im Parlament wird Einvernehmen.”
Februar 27th, 2018 at 09:41
Der Text steht ja glücklicherweise in der Rubrik: “kunstlyriklamauk”.
Aber er fällt eigentlich in die Rubrik: “Wenn Wirklichkeit Satire überholt”.
Woran altauto in #5 erinnert.
Februar 27th, 2018 at 10:22
Interessant wird dann, wie die MSM reagieren. Nachtreten oder künstlich am Leben erhalten?
Februar 27th, 2018 at 14:24
Der Ziegenfreund hat ja gezeigt wie es geht. Unerwünschte Stimmen landen auf dem Müll. Sollten aber die Jusos gegen die Groko abstimmen, wird diese solange herumjonglieren, bis das gewünschte Ergebnis erzielt ist.
Februar 27th, 2018 at 15:12
@pentimento: Nee, das machen die “jusos” nicht. Nach 2-3-sekündiger Suche findet man zwar das: Aufbruch_mit_der_Sozialdemokratie.pdf, aber es geht schließlich um Posten, “Karrieren” und um die Versorgung. Sonstiges kannst Du vergessen.
Idealisten in der Politik saufen oder begehen irgendwann Selbstmord.
Politik machen: den Leuten soviel Angst einjagen, dass ihnen jede Lösung recht ist.
Wolfram Weidner
Februar 27th, 2018 at 19:48
@ R@iner
Danke für den link! Ja, die Posten… Volle Zustimmung, aber das Problem ist die Hoffnung. Obwohl ich gerade diesen Artikel über Andrea Nahles gefunden habe:
http://taz.de/Die-Wahrheit/!5481304/
Februar 27th, 2018 at 22:06
Das aus dem Artikel stimmt. Früher waren die Linken cool, locker, trunksüchtig, selbstironisch und die Jusos waren artig und langweilig. Heute sind alle langweilig.
Es stimmt nicht, dass Herbert Wehner die nackte Kanone war.
“Pippi A.Nahles” könnte aber von ihm stammen.
Februar 28th, 2018 at 07:05
ZurErinnerung: http://www.rume.de/2017/09/28/die-neue-hoffnung-der-spd-andrea-nahles/#more-357
Februar 28th, 2018 at 07:22
Püntes jetzt auch noch bei telepolis. Leider auch nicht sonderlich überzeugend.
Februar 28th, 2018 at 07:33
Und die Sueddeutsche fühlt mit dem Bundesverwaltungsgericht: Die Abwägungen, die bei diesem Urteil zu treffen waren, hatten es in sich. [...] Hier die Gesundheit von Millionen von Menschen, die auf dem Spiel steht. Dort die Frage, ob man die Besitzer von zehn Millionen Dieselautos einfach so (sic!) am freien Fahren in den Städten hindern kann.
Februar 28th, 2018 at 07:41
Peinhart: Und in der Kommentarabteilung nur Beifall von rechts. Püntes kan sich freuen, dass das Narrenschiff stummgeschaltet ist. Ich würde ihn mit Genuss mühelos zerfleddern.
Ein Fanatiker für Berufsverbote für Linksradikale, dessen einzige politischen Aktivitäten ausser Haus vermutlich nur das Wählen und das Zahlen von Gewerkschaftsbeiträgen war, promotet jetzt ein Buch, dessen Titel schon die Galle überlaufen läßt.
Februar 28th, 2018 at 08:28
@ 13
” Die linken Linken sind keine Lösung, sie stellen einen Teil des Problems dar.”
Für so ein Fazit plündert Lapuente seitenlang sein Synonymtagebuch; macht krampfhaft auf akademischen
Duktus um profan als Haupt-Schüleraufsatz mit ner 5 zu enden.
Ich meine ja, wenn Doofe schlau klingen möchten, fällt das den Lesern irgendwann auf. Bin mir aber nicht sicher.
Februar 28th, 2018 at 09:29
Der Text auf tp ist aber noch gar nichts verglichen mit diesem Elaborat. Geschichtsklitterung, Tunnelblick und eine so sagenhafte Dummheit, dass es einem schier die Beine weghaut. Vor allem die völlige Ausblendung von Milliarden Menschen, die ausserhalb der ‘Inseln der Glückseligen’ überhaupt erstmal Bekanntschaft mit ‘absoluter Armut’ machen durften, ist atemberaubend. Dass er nichts von Marx begriffen hat, fällt da schon gar nicht mehr in’s Gewicht.
Es ist die komplette Unfähigkeit genau dieser Sozn, die mal wieder den besten Auftriebskörper für’s Rechteste abgeben. Ist doch alles schick, und die paar Flecken kriegen wir doch auch noch raus…
Insofern stimmt sogar der Titel seines Buches.
Februar 28th, 2018 at 11:01
Ich lese den Rotz gerade am Stück und werde dann versuchen, mich so kurz zu fassen zu dem Schmöker. dass es noch wer liest. Dauert noch ein paar Tage, ich hab ja auch noch ein Leben.
Februar 28th, 2018 at 11:15
@ 17
Jetzt auch bei Rubikon auf Werbetour:
” Der Narzissmus der Linken ”
https://www.rubikon.news/artikel/der-narzissmus-der-linken
Die “linken” Contentschleudern veröffentlichen gern faktenfreie Qualität die sie den MSM sonst übel ankreiden. Macht ja nix.
Februar 28th, 2018 at 11:23
Ob man Püntes mal erklärt, daß der Kapitalismus gar nichts herstellt? Was hat Roberto als Industriemechaniker eigentlich gemacht, den Kapitalismus arbeiten lassen? Toll, und er hat dafür Lohn kassiert. Was ist er doch für ein Cleverle!!!1!!!
Februar 28th, 2018 at 11:26
Dabei ist er auch in seinem Metier höchstens zweite Liga. Ihr wollt es ganz hart? Nehmt einen “sozialdemokratischen Theologen“!
Februar 28th, 2018 at 11:28
@Wat.: Es ist ja nicht so, als hätten wir es denen nicht schon drölf mal gesagt. Aber zweizehn ist ja auch eine schöne Zahl.
Februar 28th, 2018 at 11:51
Naja, der Ton macht schon die Musik…
… und der linke ist oft wenig angenehm fürs Ohr. Ich meine allein phonetisch und akustisch, odda so. Da ist vom Inhalt nicht die Rede. ‚Wir‘ haben da wirklich ein Problem bzw. sind es.
Fazit: Problem erkannt, dann bei der Lösungssuche ‚falsch‘ abgebogen.
Februar 28th, 2018 at 12:51
@ 21
Viel besser …. den Kern habe ich mal kopiert..falls ihn mal jemand braucht…
“Die Tafeln wurden so zu Institutionen, die das Existenzminimum sichern,für das doch eigentlich das Grundsicherungssystem zuständig sein sollte”
Februar 28th, 2018 at 12:56
Am Rande: Ich werd’ irre. Wie hieß noch mal dieser Handwerker, sozusagen die Allegorie des Trump-Wählers? Ich hasse mein Hirn.
Februar 28th, 2018 at 13:07
Joe the plumber?
Februar 28th, 2018 at 13:15
Yes, thnx for saving my life!
Februar 28th, 2018 at 13:49
@Wat.#23 – Natürlich gibt es an allen Spielarten von ‘links’ durchaus zu recht so einiges zu kritisieren, die oft besserwisserische Attitüde nicht zuletzt. Keine Frage. Aber eine derart stumpfe Anbetung von ‘kapitalistischen Errungenschaften’ rechtfertigt das mitnichten. Und wenn man auch nur irgendwas von Marx ‘mitgenommen’ haben sollte, dann doch wohl, dass es sich bei der Veranstaltung nicht um einen Zustand, sondern einen Prozess handelt. Und es ergo völlig uninteressant ist, was vielleicht vor 50 Jahren noch möglich war. Wenn man es nicht erneut begründen kann, ist so ein Hinweis weniger als wertlos.
Februar 28th, 2018 at 18:11
@2
Lutz, mei Gutster, gugg’ nach Italien und Fronkreisch: Man hätte schon 2 oder 3 mal gedacht, jezz kommen die Roten Fahnen wieder raus, das Volk auf den Barrikaden – nix iss! Ganz einfach iss: Es ist schlecht – besser still halten – es könnte sonst noch schlechter werden. (Kenne ‘n paar Sozn, hab’ hier im Ort schon ‘mal bei den Sozn vorgetragen: Gaaanz traurig!)
“Schaun merr mal” Sonntach iss Showtime.
Februar 28th, 2018 at 18:20
Alle Medien melden – alle (hier dlf): Putin iss im sichersten aller sicheren IT-Netzwerke wieder mal drin (Bundesregierung, Verteidigungsministerium usw.). Kommentar: “Die Russen wussten also schon vor der dt. Öffentlichkeit, dass die BW keine Unterhosen mehr hat!” Ein Abgrund von Landesverrat!
Wer stoppt endlich diesen Putin!!!
Februar 28th, 2018 at 21:25
Diese Kälte soll ja auch aus Russland kommen und die Grippe. Das ist Krieg!!!11!!
Februar 28th, 2018 at 21:57
Sie nennen es die Russenpeitsche. Widerlich! Disgusting! Igitt!
Februar 28th, 2018 at 22:06
Btw.: Im Rahmen der Propaganda halte ich das tatsächlich auch für solche. Nimmt man halt mit im Kalten Krieg.
Februar 28th, 2018 at 23:56
Ich würde mich sogar über so eine Situation freuen, denn das würde bedeuten, dass es tatsächlich zu einer Ablehnung von Seiten der Basis des Merkel Wahlverein und damit zum schrittweisem Rückbau der Sozialdemokratie gekommen ist.
Gleichzeitig ist genau dieses Szenario, nach all den jungen und alten Umfallereien in alle Richtungen leider durchaus vorstellbar.
März 1st, 2018 at 07:33
Moin,
zum Aufmacher, brillantes Geschwafel, so oder so ähnl. wird’s gemacht.
Flatter for Spindoctor oder Redenschreiber oder 4 Präsident(Cancelor)!
Zum Thema LINKE, mal ein paar Gedankengänge:
1.)
Du linke Wehe. Er nähert sich der Frau irgendwie linkisch.
Neg. Konnotation at it`s best.
2.)
Warum sind Linke zumeist Hässlich bzw. werden so dargestellt, AOK Brille, Rollkragenpullover, schwafeln mit Begrifflichkeiten, KAMPF-Begriffen endlos lang daher, die keine allg. gebildete Sau versteht?
3.)
Ein weiterer Erklärversuch von C. Seibt, aus der Republik (Demokratie unter Irrationalen) den ich nicht uninteressant fand.
http://t1p.de/h2je
März 1st, 2018 at 09:47
zu. 2
Linke “schwafeln mit Begrifflichkeiten” zur Überkompensation und Hyperkorrektur, eben weil sie scheiße aussehen. Für Linke ist rein optisch oft nur Leiharbeit und Substanzmissbrauch drin. Das versuchen sie pseudointellektuell auszubügeln.
März 1st, 2018 at 11:51
Wenigstens wissen die Minister diesmal offiziell, was die SPD mit ihnen zu tun gedenkt.
März 1st, 2018 at 12:17
Merkel hat ihre Minister schon ausgesucht.
http://www.heise.de/tp/features/Merkel-Absichern-in-der-Partei-3978025.html
Einziges Kriterium: keiner darf besser aussehen, als die Kanzlerin :-)