Underdog 2014: And the Winner is …
Posted by flatter under kunstlyriklamauk1 Comment
26. Apr 2014 19:38
Ich tue mich nicht nur mit allem schwer, sondern hier besonders mit der fälligen Eloge zum lange feststehenden Preisträger 2014. Das kommt nämlich daher, dass die Würdigung unter anderem mangels Konkurrenz nicht genug Konfetti generiert. Ich weiß, das ist eigentlich Quatsch, denn seine Arbeit spricht für sich und ein Großteil der mangelnden Konkurrenz ist darauf zurückzuführen, dass die Suche nach ähnlich geilem Lesestoff auch dann relativ hoffnungslos wäre, wenn sich da draußen die geilen Schreiber und Schreiberinnen die Ellbogen gäben wie die Honks beim Anbieter elektronischen Gammelfleischs, wenn es ein neues Gameboxschmachtfonsuperpezehvolksdudelding gibt. Nix da. Niemand weit und breit.
Ich lese also, dass die Würdigung doch allmählich in Schwung kommt. Ich mag seine Schreibe. Ich mag seine Schreibe. Und es sollte nicht unerwähnt bleiben, dass ich seine Schreibe mag. Es mag eingewendet werden, er sei auch nur so ein Rantingking (bitte dieses Wort nicht so schnell lesen wie es mir gerade in den Kopf schoss. Eher mehrfach und dann auch mal laut lesen, sagt der Säzzer.). Ich aber sage: Nur ein Rantingking?! Seid doch mal einer! Für zwei drei Artikelchen. Seht ihr? Rantingking ist Qualitätstexten. Musst du erst mal draufhaben. Hat er. Ich liebe es.
Naja, und “nur” ist eh eine Frechheit. Der Mann kann auch ein Schnitzel schreiben. Die Aufmerksameren unter euch haben bemerkt, dass ich das auch über mich selbst schon gesagt habe. Gut, ist also nicht originell und müffelt vielleicht in dieser Hinsicht, aber ich gebe zu, dass es mir da an Selbstdingsgefühl nicht mangelt. Wer als Kind schon früh in eine Buchstabensuppe fällt, nimmt halt das Talent mit, und wenn man dann noch lernt, übt und tut, wird’s was. Wenn …
Ja, wenn zum Vertexten noch ein Denken kommt, das einen Charakter hat und sich mit dem Vertexten verwebt. Womit wir beim nächsten Punkt sind. Da, wo mir der Neid käme, wäre mir der nicht so fremd. Der Mann hat es nicht nötig, seine Leserschaft auf irgend eine Lichtung zu führen. Er hat seine Meinung, das kommt von “mein”, in dem Falle also sein. Er hat etwas zu sagen, egal ob es ums Fressen, ums Arbeiten oder die Schnöderia des Lebens und des Universums geht. Gern haut er’s uns um die Ohren, mal lässt er es lax raus, manchmal arrangiert er es fragil zu unseren Füßen. Macht damit, was ihr wollt. Ohne sein Blog wäre mein Leben ärmer.
So, reicht jetzt. Ich hoffe, du hast rote Ohren und den spontanen Drang, das zu relativieren und tiefer zu hängen. Oder – weil du eh lange wusstest, das es dich diesmal trifft, scheißt drauf und stopfst mir meine Arroganz in den Schlund, mit der ich es wage, deine Leidenschaft in einen Rahmen zu hängen. Egal, solange du weiter schreibst, denn wenn nicht, werde ich dich finden, deinen Müll trennen und dich mit dem Hund zum Bioladen schleifen. Verlass’ dich drauf, Kiezneurotiker!
Mai 18th, 2014 at 21:28
28 Responses to “Underdog 2014: And the Winner is …”
piet meint:
April 26th, 2014 at 21:53
Da ist jetzt aber die vegane Glückwunschtorte fällig !
klaus baum meint:
April 26th, 2014 at 22:40
sehr gute wahl. authentisch.
L´Andratté meint:
April 26th, 2014 at 23:41
Der ist doch auch nur so ein Rantanplan!
oblomow meint:
April 27th, 2014 at 00:00
Beim letzten mal schon von Bole vorgeschlagen
(Bole meint: #44 Juni 8th, 2013 at 23:03),
jetzt der winner, feyn, freut mich wie ich mich auch gefreut habe, als der recht bald in den von dir verlinkten blogs erschien (auch wenn das keinen interessiert) und: feynes lob.
Ich bin da nach Boles hinweis damals hängengeblieben, “es wird wohl die schreibe (gewesen) sein” (#47).
kiezneurotiker meint:
April 27th, 2014 at 00:22
Es ist kurz nach Mitternacht, ich sitze besoffen auf einer Party in Weißensee herum, stelle fest, dass Whisky aus dem Harz (!) tatsächlich schmecken kann, es läuft Rammstein (die alten Scheiben), irgendjemand ohne Haare headbangt und ich habe nichts besseres zu tun als mit dem Smartiephone rumzuspielen und auf den Link meines Blog-Dashboards zu klicken, von dem gerade besonders viele Leser kommen. Nein, kein Relativieren. Keine Großkotzigkeit. Nur ein Danke. Prost.
pantoufle meint:
April 27th, 2014 at 08:27
Schalmeienschall und Flötenchor! Gnädigste: Meinen Glückwunsch – es ist ein Kiezneurotiker!1!
In dieses Lobeshorn stößt dann auch die Redaktion der Schrottpresse und gratuliert ganz heftig. Ein kleine Träne der Rührung zerdrückt – konnte es einen berufeneren treffen? – und einen Becher schwarzen Kaffees auf das Wohl des diesjährigen Unterhundes.
Mein Gott – daß ich das noch erleben durfte!
B[geschwärzt] meint:
April 27th, 2014 at 11:42
dumdidum…^^ und herzlichen Glückwunsch natürlich!
Peinhart meint:
April 28th, 2014 at 08:47
Wegen seiner schönen Fotostrecke möchte ich ihm gern diesen schönen Fotolink hier überreichen. Nebst herzlichem Glückwunsch natürlich auch…
R@iner meint:
April 29th, 2014 at 19:14
So, you want to be a writer? — Charles Bukowski
eb meint:
April 29th, 2014 at 22:22
Naja, Veganer übersehen gerne mal den latent auftauchenden Vitamin B12-Mangel, der leider nur durch tierische Produkte sein 5-Jahres Reservoir über die Leber erhalten kann, aber mitunter durch bestechend auffällige Nervenschwäche infolge eines Vitaminmangels bedingtem Myleinschwundes auffällt. Sei’s drum. Der Sinn des Vegatierers, ist darum zu wissen, – und seinen Respekt zu zollen. Will meinen, – schwer gute Wahl.
flatter meint:
April 29th, 2014 at 23:59
wtf?
Amike meint:
April 30th, 2014 at 09:38
Vitamin B12-Präparate gibt es zur oralen Einnahme oder als Injektion vom Arzt. Problem solved. (Ich rate allerdings von Algenpräparaten ab, genauso wie von Globuli, Einhornpulver und Feenstaub.)
Immer wieder rührend, wie sich die Leute um die Gesundheit von Veganern sorgen.
eb meint:
April 30th, 2014 at 12:08
Oh, sorry Leute. Muss man überhaupt nicht verstehen oder deuten. Hat sich beim Durchschmökern einfach nur als schwer genussvolles Stimmungsbild, mit eher analogem Gesamtcharakter, denn tatsächlichen Essgewohnheiten aufgedrängt. Nichts Negatives. Nichts Bösartiges. Ganz im Gegenteil sogar.
Sagen wir einfach, – danke für den Tip.
(@Amike, – vom Thema unabhängig. Im Zweifelsfalle sind auch Vegetarier zwischen Ei, Käse und Lachsbrötchen in der Hand, immer auf Seiten der Veganer :-)
Troptard meint:
April 30th, 2014 at 18:48
12, Amike
Wie wäre es ganz einfach mit Sauerkraut? Jetzt bin ich schon 25 Jahre Vegetarier und fühle mich damit besser denn jemals zuvor.
“Immer wieder rührend, wie sich Leute um die Gesundheit von Veganern sorgen.”
Da bin ich auch immer wieder sprachlos.
Für mich scheint es so, dass viele Menschen damit Schwierigkeiten haben, dass es ausserhalb eines allgemein akzeptiertes Kollektivverhaltens auch andere Vorstellungen dazu gibt.
Habe mir überlegt, dass ich mir selbst ein T-Shirt herstelle auf dem steht: “Ich brauche keine Arbeit, sondern Geld.”
Werde davon absehen, weil ich wahrscheinlich grosse Probleme mit meinen Mitmenschen bekommen werde.
Wat. meint:
April 30th, 2014 at 20:14
Wie wäre es mit: Ich brauche keine Arbeit sondern Essen… ;)
Edit – ist gleich der Rundumschlag gegen alle Heiligtümer…
R@iner meint:
April 30th, 2014 at 20:33
Ich will nur ein (unverseuchtes) Grundstück und eine Tauchpumpe. Wenn schon… :-p
Troptard meint:
April 30th, 2014 at 20:41
15, Wat
Kein schlechter Vorschlag!
Wat. meint:
April 30th, 2014 at 22:12
@R@iner(16): Wonach soll die tauchpumpen, ob’s Grundstück doch verseucht ist?
R@iner meint:
April 30th, 2014 at 22:15
Ach nee weeste, ich brauche doch Wasser.
Wat. meint:
April 30th, 2014 at 22:18
… und Strom, oder willste tretmühlen.
R@iner meint:
April 30th, 2014 at 22:19
Strom mache ich selbst.
Wat. meint:
April 30th, 2014 at 22:22
Ego-Abgas oder Solar?
R@iner meint:
April 30th, 2014 at 22:26
Mit Wind, Sonne, Biogas und Wärmepumpen. Tagsüber pumpe ich dann das Meerwasser in den Vulkankraterkegel, damit nachts die Turbinen genug Energie abgeben für die 100W-Leds im Haus. So oder ähnlich.
Wat. meint:
April 30th, 2014 at 22:28
Großes Grundstück und dann noch unverseucht…
R@iner meint:
April 30th, 2014 at 22:29
Tja, ohne Ansprüche geht’s auch nicht voran.
Peinhart meint:
Mai 1st, 2014 at 14:35
Als zugebenermaßen wenig sinnliche Entsprechung eines ausreichend großen Grundstücks könnte man übergangsweise ja ein Grundeinkommen betrachten. Man könnte es auch problemlos so rechtfertigen, als Ersatz für das ‘Naturrecht’ auf einen Anteil der uns gemeinsam gegebenen Erde. Was aber wird aus der ‘Arbeit’, die du auf diesem Grundstück ja auch zu verrichten hättest, um die Befriedigung zumindest der elementaren Bedürfnisse sicherzustellen? Müsste man die als weiterhin einzubringen betrachten, etwa in der Form irgendwelcher ‘Gemeindearbeiten’? Oder kann bzw soll man sie als die jetzt von Technik (und einem ebenso begründeten anteiligen Anrecht auf Energie) verrichtete begreifen, also der toten ‘allgemeinen Arbeit’ vergangener Generationen, sozusagen wenigstens schon mal gedanklich ‘sozialisiert’?
Wat. meint:
Mai 1st, 2014 at 15:37
@Peinhart(26): Was ‘man’ müßte, weiß ich mal wieder nicht. Aber das Arbeit gemacht werden muß, das schon. Wenn R@iner was essen will auf dem Grundstück und ‘uns’ nicht noch mehr nehmen will als dieses, macht er das gefälligst selber – von mir aus auch mit Technik, wenn er sie sich leisten kann oder selber auch diese macht – bliebe immer noch, daß er bei letzterem tatsächlich nicht nur das Wissen darum von anderen hat auch vermutlich das Material.
Hat er alles erschöpfend auf seinem “ausreichend” großen Grundstück, ist’s einsam auf der Erde…
… wenn nicht, wird er’s wohl mit König sein versuchen müssen und kriegt’s mit mir zu tun und hoffentlich auch mit Dir.
Peinhart meint:
Mai 3rd, 2014 at 08:55
OT – Die systemsprengende Kraft der Ernährungsfrage…