… und ich verlinke. Ein Interview mit Gabriele Krone-Schmalz über Journalismus wie er ist und nicht sein sollte. Was mir nur fehlt, ist eine tiefergehende Problematisierung des Phänomens der Personalisierung, das zwar in bezug auf Putin beschwingt die Hürde zum Irrsinn nimmt, aber ganz allgemein zum Niedergang politischer und daher journalistischer Diskurse und Kommunikation beiträgt.
Update: Dazu passt das hier von den “Querschüssen” (Thnx Vogel).
Mai 18th, 2014 at 21:31
107 Responses to “Pantoufle schreibt ab …”
Vogel meint:
April 18th, 2014 at 19:48
Ja, G.K-S. wer erinnerte sich nicht an diese charackteristische Frisur. Leider stellt sie Ansprüche (völlig berechtigte Ansprüche), denen heute max. nur 1% der Schurnalisten überhaupt nur gerecht werden wollen(!!).
Es gilt nur: Der Stammtisch hat recht, Vorurteile gehören bestätigt und gepflegt und: “Beiße nie die Hand, die den Scheck unterschreibt!”
Iss schon komisch: Seit ich die MSM meide fühle ich mich wesentlich besser informiert. Auch Feynsinn hat da seinen (erheblichen) Anteil – Danke, flatter!
PS
Manfred Peters meint:
April 18th, 2014 at 20:03
„… aber ganz allgemein zum Niedergang politischer und daher journalistischer Diskurse und Kommunikation beiträgt.“
Der Gegenentwurf zu Krone-Schmalz, Golineh Atai die Schande aller Erzählungen aus Tausend und einer Nacht, wurde gerade mit dem Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis ausgezeichnet.
„Ihre Berichte und Analysen vom Maidan-Platz in Kiew seien “vorbildlich in ihrer sichtbaren Suche nach dem vollständigen Bild und glaubwürdig …”???
Das ist, wenn man einige andere Ausgezeichnete wie Thomas Roth betrachtet, nur konsequent. :-(
Vogel meint:
April 18th, 2014 at 21:17
Ich habe mir gerade noch ‘mal das Original-IV reingezogen: G.K-S. so müsste es sein!
renée meint:
April 18th, 2014 at 21:30
Jaaa, ich kann mich noch dunkel erinnern, dass vor einigen Jahren noch so etwas wie “Persönlichkeiten” im TV die Nachrichten moderiert haben. Heute gibt es anscheinend nur noch gebriefte Atlantiker oder Vom-Teleprompter-Ableser. Die Propagandatrommeln müssen mittlerweile immer lauter dröhnen, damit keiner mehr seine eigenen Gedanken hören kann. Das läuft aber nicht nur in den “MSM” so, es hat auch die “alternativen” Medien erfasst. So wird seit 1 – 2 Tagen z.B. intensiv über Twitter ein Fake-Pamphlet verbreitet, dass sich die Juden in der Ost-Ukraine registrieren lassen sollen. Obwohl das da schon bekannt war, dass es sich um eine Fälschung handelt, hat es diese “Meldung” über die “antisemitischen Terroristen” in den USA in die Medien geschafft. Warum? Der Herr Kerry hat es kurz nach der Konferenz auch selber noch per Twitter an die große Glocke gehängt.
Abgesehen davon bleibt mir nach Durchstöbern des www nur ein Fazit: “Die” wollen unbedingt Krieg. Vor allem scheinen hier in Europa vor allem Polen und das Baltikum schon in den Startlöchern zu stehen. Aber der Rest der Nato sind ja auch keine ausgemachten Pazifisten. Was die derzeit abziehen ist mit kriminell noch verharmlosend ausgedrückt. Da passt die Auszeichnung der Atai prima ins Bild.
Auf der anderen Seite, wenn ich mir die diversen Kommentarspalten der Medien durchlese, ist der Anteil der kritischen Stimmen oft weit überwiegend. Außerdem habe ich das Gefühl, dass kaum noch wirklich versucht wird, die Ungeheuerlichkeiten wirkungsvoll zu verbergen. Eigentlich die klare Botschaft: Wir machen eh’, was wir wollen, ihr könnt nichts dagegen tun.
Was habe ich heute für einen schönen Satz gelesen:
The truth will set you free, but first it will piss you off.
In dem Sinne
cu
renée
algore85 meint:
April 19th, 2014 at 00:06
noam chomskys manufactering consent. da werden die mechanismen beschrieben. schmalz hat sich sehr zurueckgehalten
Der Viewer meint:
April 19th, 2014 at 00:14
Mit gebremstem Schaum sozusagen. ;-)
Ein bißchen Kritik aber bitte nicht zu viel sonst wird die öffentliche Ordnung gefährdet.
Andreas meint:
April 19th, 2014 at 00:51
Derweil attestiert der Spiegel Teilen der deutschen Bevölkerung ein pubertäres, antiamerikanisches Denken.
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/ukraine-und-russland-anti-amerikanismus-in-deutschland-a-965217.html
Die kritiklose Ami-Arschleckerei der Spiegeljounaille nimmt kein Ende.
Jens meint:
April 19th, 2014 at 08:15
Ich habe das Interview mit G.K.S. gern gesehen. Allerdings vor dem Hintergrund, dass sie zur Fassade IHRER Zeit gehörte. Wer glaubt, vor 20 Jahren sei uns die Wahrheit erzählt worden, ist doof. Oder “verlogen”.
Auf Seiten des Publikums: Rebecca Effekt
flatter meint:
April 19th, 2014 at 11:49
Was GKS vetritt, sind ja weniger Inhalte als eine Methodik, die einer Haltung bedarf. Das Wichtigste, das sie über Journalismus sagt, ist völlig unabhängig von Thema und Inhalt. Dieser Vorwurf ist wirksamer und härter, auch “mit gebremstem Schaum” vorgetragen, als jedes laute Zetern über proamerikanische Propaganda.
Reinplatzer meint:
April 19th, 2014 at 13:34
Krone-Schmalz vertritt den journalistischen Ethos einer Medienlandschaft, die so nicht mehr existiert.
Auch damals war die Mainstream-Presse weitestgehend staatstragend konservativ, die seriöseren Formate hatten aber noch spürbar den Anspruch, ihre Haltung wenigstens mit Recherche zu untermauern. Ich erinnere mich z.B. noch gut, wie oft Kohl bei Presse-Hearings über unangenehme Rückfragen gezetert hat.
Strauß/Stoiber haben dann den ‘unbequemen’ Medienmarkt für die Privaten geöffnet, um genau diesen Anspruch durch boulevardistische Konkurrenz zu unterwandern.
Das ist gelungen. Journalistische Arbeit zeichnet sich heute vor allem durch geballte Produktion Aufmerksamkeit heischender Schlagzeilen aus, um dem enormen Konkurrenzdruck Paroli zu bieten.
Dann kommt neuerdings noch etwas anderes hinzu: Internet – Twitter und Co. – züchten ein Publikum heran, dessen Aufmerksamkeitsspanne 5 Sätze kaum noch übersteigt, darauf reagiert auch die Presse. Komplexere Zusammenhänge werden auf schwarz-weiß reduziert, Bilder und Filmchen werden wichtiger als lange Textblöcke; die Tagesschau wartet *afaik* seit heute mit einer 17 Meter langen Multimedialeinwand auf.
Nachrichtenrecherche weicht dem Informationsdesign.
Euch allen ein schönes Wochendende.
Jens meint:
April 19th, 2014 at 13:40
GKS gehört zu den Kritikern der Elche. Auch wenn sie recht hat. Das Interview und die Aufmerksamkeit darum stützt sich doch einzig auf ihr journalistisches Renommée. Und das hat sie sich wo und wie erworben? Und womit? Sind wir damals von ihr knallhart aufgeklärt worden?
Ich reagiere vielleicht am Inhalt vorbei und das zu angepisst. Wenn Bush jr. nun auf den Plan tritt und meint, die Dronenmorde Obamas seien nicht gut weil [...], dann klatsch ich schließlich auch nicht Applaus.
In Diskussionen werde ich das Interview künftig natürlich nutzen. Ich will diese Schnake wohl nur in das Licht rücken, das ich für das rechte halte. Die wird mir nämlich zu sehr abgefeiert, nur weil sie von der Ruhestandswolke herab völlig losgelöst doziert. Erinnert mich irgendwie an Schröder. Nur das der schamlos und straffrei gleich alles zugibt.
edit: Schröder ist eben ein “Lügner”
Der Viewer meint:
April 19th, 2014 at 15:18
Es ist ja auch sehr leicht jetzt zu Opponieren da es ja kaum noch gute journalistische Tätigkeiten auf der Bildfläsche erscheinen.
Im Übrigen muss ich Jens schon recht geben, den GKS war zumindest damals wirklich nicht gerade der Überflieger aber um Meilen besser als das, was heute an der Tagesordnung ist.
Troptard meint:
April 19th, 2014 at 16:32
“Abfeiern” trifft es sehr gut! Damit verhält es sich so wie mit dem Dicken aus Oggersheim oder noch weiter zurück, dem Ludwig. Heute kommt ja selbst Franz Josef wieder zu Ehren.
Diejenigen, die das alles miterlebt haben, können eigentlich nur sagen, es war schon immer Sche…e.
Seit dem Boss der Bosse kommt nur vieles moderner rüber.
Es braucht nicht mehr einer inzenierten Veranstaltung der Medien kritisch zu hinterfragen. Man hat die Schamgrenze einfach abglegt und sagt offen, wie es verstanden werden soll.
Und wenn der Bürger dieser Einladung nicht unbedingt folgen will, fallen mir spontan die “Montagsdemos” ein, dieses Bedürfnis nach einfachen Antworten. Das passt für mich nicht ganz zusammen.
Vogel meint:
April 19th, 2014 at 23:59
@Jens (11)
“Sind wir damals von ihr knallhart aufgeklärt worden?” Wer will den “knallharte Aufklärung”? Am Ende noch “brutalst mögliche Aufklärung”? Niemand! Das ist doch auch so’n (entlarvender) Jargon. Wir wollen saubere Arbeit; nach meiner Wahrnehmung (und Erinnerung) hat G.K-S. die immer geliefert
Peinhart meint:
April 20th, 2014 at 10:24
OT – Die libertären VTler plustern sich weiter mächtig auf, gerade auch an Orten, wo man sie zunächst nicht unbedingt erwarten würde. Man beachte auch den im Text verlinkten ‘Nachweis’ der Identität von beliebiger Kapitalismuskritik und faschistischen Positionen. Statt der – nebenbei auch nicht besonders überzeugenden – Dithfurt-Zitate hätte man ja auch bequem welche von Marx oder oder bringen können. Dabei ähnelt diese Art der Mittelschichtsfängerei dann wieder verblüffend der, von der sie sich da gerade angeblich distanzieren und der Gegenseite unterstellen wollen. Da kann einem schon mal schwindlig werden, aber anscheinend verfängt der Schwindel irgendwie…
Jens meint:
April 20th, 2014 at 11:06
@Vogel
Wenn “saubere Arbeit” bei dir nicht die Wahrheit, soweit das überhaupt möglich ist bedeutet, dann definieren wir das anders. Und wenn unsere Medien uns deiner Meinung nach wahrheitsgemäß informieren, dann lehne ich mich nicht weit aus dem Fenster, wenn ich sage: das siehst du falsch. Auch zu GKS’ Zeiten war das nicht besser. Ich möchte nicht schön, handwerklich einwandfrei und gut recherchiert getäuscht werden. Mein Anspruch ist ein anderer.
Noch mal zu GKS
Meine Einschätzung mag schräg klingen, aber die Frau war in ihrer Funktion als Journalistin zu einem guten Teil “Frisur”. Der Impact solcher Details wird völlig unterschätzt. Als normales Blondchen mit Standardschnitt wäre sie unserer Erinnerung wahrscheinlich schon längst entfallen. Was hat sie denn gebracht? Welche Story recherchiert? Kein Mensch weiss das heute noch. Ihre Arbeit war der übliche Stangenjournalismus im ideologischen Korsett unserer Medien. Dafür ein bisschen funky und im Vortrag mit sehr guter B-Note.
Nur wer sich innerhalb des “Rahmens” bewegt, flimmert zur besten Sendezeit, damals wie heute. Innerhalb dieses Rahmens erlaubter Überzeugungen journalistisch sauber zu arbeiten, ist keine große Kunst. Ihr aktuelles Interview ist gut, bewegt sich aber auch innerhalb des Rahmens. Vielleicht bin ich aber generell mal wieder zu angepisst. Zeitweise sehe ich die Suppe vor lauter Haaren nicht.
Als was mich mein Jargon entlarvt, das erklär mir bitte.
Jens meint:
April 20th, 2014 at 11:30
@Peinhart
Schon seltsam, was da im Freitag steht! Janich? Alex Jones??
Aber eins stimmt: Kritik an der FED ist nicht antisemitisch.
R@iner meint:
April 20th, 2014 at 12:16
Vielleicht ist jegliche Kritik an einer Einrichtung wie der fed bereits ein Zeichen von Schwachsinn für zerebral Atrophierte, die lieber einfache Antworten suchen als sich jahrelang mit Systemtheorien auseinander zu setzen.
p.s.: Der Autor empfiehlt auf seiner Seite Bücher von David Icke und “Quantum Energy Generatoren”. Keine weiteren Fragen, da man mit solchen Menschen auf keiner bekannten Grundlage diskutieren kann. Keine rational bestimmte Basis – Kein Interesse meinerseits.
BorisGruschenko meint:
April 20th, 2014 at 12:25
@Peinhart
“Es ist wahr, dass im Dritten Reich die Kritik an Banken häufig(!) gekoppelt war mit der Dämonisierung des Judentums, und sicherlich(!) gibt es auch heute Antisemiten, die sich gegen die Federal Reserve aussprechen.”
Ideologische Turnübungen.
@Jens
“Aber eins stimmt: Kritik an der FED ist nicht antisemitisch.”
Es geht nicht darum, jegliche Kritik als antisemitisch zu denunzieren. Es ist die Form dieser Kritik die immer auf ein “jüdischen Wesen” dahinter rekurriert und diese anschlussfähig macht für jegliche Projektionen.
Man sollte dieser verkürzten Kritik als auch der Kritik an ihr entgegenhalten, dass diese Analyse die nur auf das Finanzkapital schließt, überwunden werden muss samt der Halluzination “freier Entscheidungen” und dem Suchen nach Schuldigen.
Gerade diese Ideologie und der Antisemitismus haben sich seit der Aufklärung in der bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaft als eine universelle Begebenheit manifestiert (sozialdarwinistische Ideologie, Antisemistismus und Auschwitz sind Teil der kap. Geschichte)!
Wenn nun – wie in dem von @Peinhart verlinkten Text – versucht wird, den Spieß umzudrehen und damit gleichzeitig eingestanden wird, dass eine derart verkürzte Kritik immer in diese Richtung anschlussfähig ist, so ist die Bezeichnung dieser Kritik als antisemitisch vollkommen richtig…sie wissen was sie tun und versuchen es mit Rechtfertigungen.
R@iner meint:
April 20th, 2014 at 12:28
@BorisGruschenko: Schön gesagt. Ich wollte zuerst schreiben, dass wir mal eruieren sollten, ob nicht bei der Gründung irgendeiner Bank ein Schwabe anwesend war.
Jens meint:
April 20th, 2014 at 14:04
@Boris
Ich bin ein Anhänger der von dir angesprochenen verkürzten Kritik. Zuweilen wird mir deshalb Schizophrenie vorgeworfen, da ich ansonsten gerne ein Korintenkacker bin, der auf Prinzipien pocht. Die Kritik an FED und Finanzsystem sind für mich jedoch der Weg, nicht das Ziel. Ich sehe nämlich keine Bevölkerung, mit der man ernsthaft über Eigentum per se diskutieren könnte. Obwohl sie gar keines haben!
Bezüglich Antisemitismus sehe ich in deiner Argumentation einen Zirkelschluss. Du sagst, diese Form der Kritik rekurriere immer(!) auf ein dahinter stehendes jüdisches Wesen. Wer sich dagegen verwehrt, zeige dadurch nur, das diese Kritik immer(!) in diese Richtung anschlussfähig sei.
Mal von der Qualität des Janich-Artikels abgesehen, finde ich, das geht so nicht. Auf diese Weise braucht man nur Antisemitismus einfließen lassen, und schon ist ein Thema mit brauner Sauße kontaminiert. Spätestens DANN zieht es auch die entsprechenden Dumpfbacken an. Die Montagsdemos sind ein gutes Beispiel. An denen kann man eine Menge kritisieren. Aber Antisemitismus?? Völliger Quatsch.
Ich bin satt, jetzt geh ich in die Sonne
Troptard meint:
April 20th, 2014 at 16:09
@ Jens,21
Ich stelle mir die Frage, was bei einer Kritik gegen FED und Finanzsystem denn eigentlich an Substanziellem herauskommen kann ausser einer Verschwörungstheorie und dem Bedürfnis, Schuldige für die Wirtschaftskrise herauszufinden.
Die Beschränkung darauf beinhaltet für mich auch eine Unterscheidung zwischen produktiven Kapital und dem unproduktiven Kapital, dem Finanzkapital.
Auch wenn nicht direkt benannt, verbirgt sich dahinter ein latenter Antisemitismus, der vom guten produktiven Kapital und vom schmarotzenden Finanzkapital.
Die einfachen Antworten, die so leicht in die Köpfe zu bringen sind, wie auf den Montagsdemos, haben aber auch noch einen anderen Kritikpunkt für mich.
Dort wird ein Antiamerikanismus befördert und gepflegt. Ein Weltbild von dem Guten und dem Bösen in der Welt und wo sich dieses ausmachen lässt.
Kritik an der amerikanischen Politik halte ich für unbedingt notwendig. Sie darf aber dort nicht halt machen, sondern muss für mich vorrangig im eigenen Hause stattfinden, bevor man mit dem Zeigefinger auf andere zeigt.
Ich halte es für eine intellektuelle Höchstleistung, dass die Kritik am Antisemitismus den Antisemitismus erst hervorbringen oder befördern würde.
Der Kritiker als Täter!
Und diese zieht auch nicht die Dumpfbacken erst an, sondern die braune Sauce ist schon allzeit da.
flatter meint:
April 20th, 2014 at 17:25
Tatsächlich taugt die FED nur zu Symbolischem, denn sie mag die Instanz sein, die schon in Frühzeiten den Einfluss der Geldpolitik und des konzentrierten Kapitals auf die Pfade der Profitstrategien verkörperte. Damit ist sie aber eher so etwas wie ein Paradoxon, denn in den Zeiten, in denen die Profitraten nur noch durch Metamärkte und andere Tricks notdürftig zu halten sind, schwindet der Einfluss einzelner Instanzen rapide. Da ist seit Jahrzehnten der Einfluss der Ölbörsen und ihrer Leitwährung Dollar viel gravierender. Wie viele Kriege sind allein dafür geführt worden? Wie viele Hurensöhne halten sich die US und die NATO, damit sich das nicht ändert? Und wie wir wissen, gehört das ganze Öl ja schon immer den Juden.
Jens meint:
April 20th, 2014 at 17:51
@Troptard
Warum Theorie? FED und Finanzsystem sind VerschwörungsPRAXIS. Das System wurde von Leuten erdacht, die davon profitieren. Wer wollte das bestreiten? Dank Internet wird dieses System nun zunehmend von immer mehr Menschen verstanden. Und auch kritisiert, was doch eine wunderbare Sache ist! Warum zum Teufel sollten ausgerechnet Linke ein Problem damit haben? So offensichtliche Schweinereien wie Giralgeldschöpfung und Zins dürfen doch angesprochen werden. Wer das gleich in die rechte Verschwörungsecke stellt, hat ein Problem mit den eigenen Denkmustern. Die Auseinandersetzung mit dem Thema ist auch keine Bestrafungsmission auf der Suche nach Schuldigen, die am Ende, wie könnte es anders sein, natürlich die Juden sein müssen. Warum wird so vielen Leuten so etwas vorgeworfen? Das ist doch hanebüchener Unsinn und erinnert stark an die Eva Herman Hysterie. Am Ende erklärte da ein idiotischer Moderator live in der Glotze, der Begriff “Autobahn” gehe gar nicht, weil rechts.
Für den Großteil der Menschen stehen weder Geld noch Eigentum zur Disposition. Sie sind beseelt vom Wunsche, reich zu sein und die sich einschleichende Erkenntnis, dass dies allenfalls per Lotto möglich ist, gibt die Chance auf Veränderung. Man lernt dazu und ist stinkig, was ja ok ist. Ein gerechteres Finanzsystem ist jetzt nicht der Weisheit letzter Schluss, aber doch ein Schritt in die richtige Richtung. An ihren Wünschen werden die Leute nämlich festhalten! Wenn man sie ihnen einfach nimmt, spielen sie nicht mit.
Obsolet wird Geld, wenn es tatsächlich gerecht zugeht. Wozu bräuchte man es dann noch? Ob wir diesen Punkt je erreichen, ist mehr als fraglich. Sich schon mal in diese Richtung bewegen, kann aber nicht verkehrt sein. Und genau darum halte ich die Kritik an FED, Bank, Zins… für gut. Es ist ein Schritt.
Zur “intellektuellen Höchstleistung”
Ich schrieb, die Kritik an “nicht vorhandenem” Antisemitismus kontaminiert ein Thema und zieht Dumpfbacken an.
Vogel meint:
April 20th, 2014 at 17:59
@Jens (16)
“Und wenn unsere Medien uns deiner Meinung nach wahrheitsgemäß informieren, …” Wie kommst Du da drauf?? Wo hab’ ich das so gemeint??
Sry, ich hab’ da nich mehr weitergelesen; ‘s bringt nix, wenn wir uns ggs. am Zeug flicken.
Jens meint:
April 20th, 2014 at 18:05
@Vogel
Dann hättest du den Kommentar eigentlich auch lassen können. Oder vorher wenigstens fertig lesen, ich flick dir nämlich gar nicht am Zeug.
Vogel meint:
April 20th, 2014 at 18:34
@Jens
Zuerst: Ich hab’ immer noch nich gefunden, wo ich der Meinung gewesen sein soll, “… [dass unsere Medien] wahrheitsgemäß informieren …,” – und “ich flick dir nämlich gar nicht …” geschenkt: Pax!
Als dann: Zu Deinem Ansatz: “… die Frau war in ihrer Funktion als Journalistin zu einem guten Teil “Frisur”. Der Impact solcher Details wird völlig unterschätzt. …” a) da iss sicher ‘was dran, b) nicht erst seit Gottfried Keller “[machen] Kleider Leute”. Ich bin geneigt, das zu bedauern, kann es trotzdem nich ändern. “Nur wer sich innerhalb des “Rahmens” bewegt, flimmert zur besten Sendezeit, damals wie heute.” Das ist ja unbedingt richtig – und doch nicht erschöpfend um G.K-S. abzuurteilen zu beurteilen. Achtung, ich geh’ auf’s Glatteis: Nur wer sich innerhalb des Rahmens bewegt wird (von Vielen) gelesen, z. B. SPON (*Igitt*), wer sich außerhalb des Rahmens bewegt wird von nur wenigen beachtet, z. B. Feynsinn. Das iss, glaub’ ich, jezz nich wirklich neu, gell!
Ich bleibe dabei: Innerhalb des Rahmens gehörte Krone-Schmalz zu den Guten – soweit ich das beurteilen kann. Außerhalb des Rahmens fehlt mir genügend Wahrnehmung.
[Edit]: Im Übrigen geht’s um das aktuelle IV, dort macht G.K-S. klar, was faul ist im Staate MSM!
Jens meint:
April 20th, 2014 at 18:49
@Vogel
Ich hab das so verstanden, also “missverstanden”. Ohne Intentionen, gerne Pax :)
Ich hab ja ständig die wildesten Assoziationen. Und belästige meine Umwelt damit. Bei deinem letzten Absatz kam mir direkt der hier in den Sinn.
Troptard meint:
April 20th, 2014 at 18:56
“Für den Grossteil der Menschen stehen weder Geld noch Eigentum zur Disposition.”
Dann wären doch genau diese Institutionen nicht zu kritisieren, weil diese doch genau das repräsentieren, was man sich eigentlich wünscht, Geld und Eigentum und davon möglichst viel.
Nur gerechter soll es zugehen bei diesem Bestreben? Das ist aber leider mit denen nicht zu haben, auch wenn man ihnen Beschränkungen auferlegt.
Auch wenn man das nicht so sehen will, sie erfüllen eine Funktion, indem, dass sie das Profitstreben nach allen Kräften befördern, mit oder ohne Beschränkungen.
Ich habe bei dieser Kritik noch eine andere Befürchtung. Sie kommt mir zu sehr national inspiriert daher und ich ich sehe darin eine Art Formatierung. Nicht Aufklärung ist das Ziel, sondern Ablenkung.
Jens meint:
April 20th, 2014 at 19:55
@Troptard
Du hast mich falsch verstanden. Diese Institutionen gehören natürlich abgeschafft! Die “Geld & Eigentums Menschen” werden das unterstützen, weil sie langsam erkennen, das von dort nur Armut und Krieg ausgehen. Wie weit diese Erkenntnis geht, ist erst mal wurscht. Auch die Geld-Konditionierung bleibt, aber selbst das ist wurscht! So lange nur die Richtung stimmt.
Das Nationale sehe ich auch, darin aber (noch) keine rechte Gesinnung. Mehr eine Reaktion auf den EU Wahnsinn und die damit einhergehende endgültige Entdemokratisierung. Die Systeme werden ständig noch größer und unmenschlicher. Die Menschen wollen das nicht, ich auch nicht. Rattenfänger stehen natürlich immer in den Startlöchern und unbedarfte Zeitgenossen sind leichte Beute. Ja, die Gefahr besteht.
“Nicht Aufklärung [...], sondern Ablenkung”
Diese deine Verschwörungstheorie (höhö) teile ich nicht!
R@iner meint:
April 20th, 2014 at 20:08
@Jens: Vorab ein Peace! In Japan liegt der Zins der Zentralbank seit 1995 unter 1%, in den usa verlangt die fed seit 2008 praktisch nichts. Die ezb betreibt es inzwischen auch so.
Probleme: Liquiditätsfalle, d.h. niemand vergibt mehr Kredite UND der Staat hat keinen Einfluß mehr auf die Geldpolitik. In d. Zukunft wird mit negativen Zinssätzen gerechnet.
Bereits das müsste den Zinskritikern allen Wind aus den Segeln nehmen. Aber nein, wer beschäftigt sich schon freiwillig mit den verschiedenen Geldtheorien oder der Fisher-Gleichung oder so ‘nem Zeug? Richtig, das machen Volkswirtschaftler.
Btw.: Ich glaube nicht, dass es irgend jemanden auf diesem Planeten gibt, der umfassendes Verständnis geschweige denn ein taugliches und allgemein gültiges Modell für das Eintreten der letzten Krise hat.
Wie man unter gewissen Annahmen und Beschränkungen so etwas bastelt, kann man z.B. hier bewundern.
Gar nicht so einfach, was?
Noch etwas: Ein großes Problem ist, dass Banken kein Eigenkapital haben. Ein kleiner Fehler und bumm liegen sie im Dreck.
Auch ein Trennbankensystem hat keinen Zweck. Warum? Die Immobilienblase in Spanien wurde direkt vom Bankgeschäft der Realwirtschaft befeuert. Derivate spielten hier überhaupt keine Rolle.
R@iner meint:
April 20th, 2014 at 20:25
p.s.: Noch etwas deutlicher contra Zinskritik: Wenn Du auf einen Lohnarbeitsplatz angewiesen bist, dann solltest Du dich über Zinsen in diesem System freuen (s.a. Phillips-Kurve). So ist das halt.
flatter meint:
April 20th, 2014 at 21:05
@Jens(24):
“Das System wurde von Leuten erdacht, die davon profitieren. Wer wollte das bestreiten?”
Um in deiner Eindeutigkeitspolemik zu bleiben: Jeder, der sich auch nur halbwegs seriös mit Kapitalismus befasst.
Das System folgt seinem Zwang, es ist Resultat von dessen Entfaltung oder auch einer Evolution. Die Programmierer haben auch nicht die Prozesse erfunden, sie versuchen nur, sie zu steuern, Ordnung herzustellen und in einem kleinen Segment der riesigen Welt informatischer Möglichkeiten eine Anwendung oder deren Grundlagen zu bearbeiten. Niemand fügt das alles zusammen, niemand kann das beherrschen. Es ist ein Instrumentarium, wie überall, wo sich Prozesse entwickeln. Natürlich trifft immer mal wieder wer eine Entscheidung, die mehr oder weniger Wirkung entfaltet. Im Kern des Prozesses steht aber der Zwang, aus Geld mehr Geld zu machen. Alles andere folgt diesem Gesetz und den Bedingungen in ihrer jeweiligen Entwicklungsphase.
Vogel meint:
April 20th, 2014 at 21:07
@Jens (28)
Dess iss schee, wenn der ‘Schmerz’ nachlässt :-)
Dieser Pispers ist besonders gut! Besonders die Passage mit “vor Aufregung auf den roten Teppich kotzt”, “Toni Blair in den Schritt greift” usw.
@R@iner
Jau, so isses (31), weitgehend … bei (32) bin ich mir schon nich mehr so sicher: Die VWL und ihre Annahmen, Modelle und Theorien: Eine unglaubliche Geschichte in drei Teilen
Jens meint:
April 20th, 2014 at 22:24
@Rainer
Vorab das Peace zurück
Der Link ist mir jetzt zu lang und zu Englisch, was die Sache noch einmal verlängert. Ich hab mir aber die Conclusion durchgelesen. Die liegt mit erfreulich verständlichen Worten auf meiner Linie. Also ich eher auf deren. Das ganze Ding werd ich demnächst mal lesen.
Niedriger Leitzins & Liquiditätsfalle
Warum sollte das den Zinskritikern den Wind aus den Segeln nehmen? Es stellt sich doch vielmehr die Frage nach dem “Warum”? Den Banken einfach nur billiges oder kostenloses Geld nachzuwerfen (Geld wird irrwitzigerweise ja mit Geld bezahlt), bedeutet doch nicht, dass die Banken die Wirtschaft auch mit Geld versorgen, also Kredite vergeben. Es stellt sich doch die Frage, an WEN diese Kredite noch vergeben werden könnten? Vor ein paar Jahren sprach ich darüber mit einem Banker. Zitat: “Der Planet ist verbrieft!”
Tja, wer soll sich noch verschulden? Wir haben den mathematisch unausweichlichen Punkt erreicht, an dem die verbliebenen Sicherheiten Teil der akkumulierten Vermögen sind. Der Rest ist schon beliehen. Die Banken haben einen Kuckuck auf die Erde geklebt! Und wer pleite ist, kriegt keinen Kredit. Über Creative Banking werden Assets erfunden, um die gefräßige Exponentialfunktion noch möglichst lang lebendig zu erhalten. Die Realwirtschaft wird zum Teil bereits über die Staatsschulden mit Geld versorgt. Der letzte Schuldner, danach ist dann wirklich Schluss. Ab eienm gewissen Punkt lösen sich Kreditklemme & Leitzins einfach voneinander. Renditeerwartung habe ich jetzt mal ausgespart.
zu 32
Wenn ich aus Zinserträgen 40% meiner Ausgaben bestreiten kann, dann arbeitet das System für mich. Ansonsten zahle ich unterm Strich drauf.
@flatter
Mein Zitat bezog sich explizit auf das derzeitige Geld- und Finanzsystem. Um bei Verschwörungen zu bleiben: das Meeting auf Jekyll Island gab es! Ich verstehe deinen Punkt und stimme dem sogar zu(!), halte aber den Aspekt “Geld” innerhalb dieser Evolution für ein Intelligent Design. Da das System selbst nicht so einfach abgeschafft werden kann, sollte man vielleicht das Geld re-designen. Als Schritt! Ein besserer Weg fällt mir nicht ein.
@Vogel
Schramm weg, aber Pispers ist uns geblieben. Bin gespannt, wann der die Nase voll hat.
edit: Hab mir die Philipskurve bei Wikipedia angeschuat. Ich rechne täglich mit der “Modifizierten um Erwartungen Modifizierten Philips-Kurve”.
R@iner meint:
April 21st, 2014 at 10:02
@Jens: Moin. Die Banken geben ihr Geld dorthin, wo sie Profite erwarten. Sind die Zinsen niedrig, dann vergeben sie weniger Kredite sondern suchen sich andere Möglichkeiten der Geldvermehrung. Die Ratingagenturen und die Basel-x-Richtlinien tun ihr übriges. Niedrige Zinsen würgen die Möglichkeiten der kleinen Firmen ab und führen dazu, dass Reiche inzwischen lieber Kunst oder Oldtimer kaufen, als unter dem enstandenen Preisdruck etwas produzieren zu lassen.
Das mit dem exponentiellen Wachstum habe ich auch immer so gesehen. Allerdings kommen mir selbst dabei mittlerweile Zweifel, wenn ich sehe, welche Umsätze inzwischen mit virtuellen Gütern wie Software (Apps, Spiele) realisiert werden.
Vielleicht wird ja auch Recycling im großen Stil die nächste Basisinnovation, sodass der K. weiterhin auf seinen vielbeschworenen Zusammenbruch die Menge der Kritiker staunend warten lassen wird.
Damit belasse ich es mit der Kritik an der Zinskritik. Es gibt unzählige Statements von beiden Seiten dazu. Ich habe mich für eine entschieden und Du dich scheinbar auch.
Es mangelt aber an einer wissenschaftlichen Analyse, einem Modell, dass die tatsächliche Wirkung umfassend innerhalb einer Volkswirtschaft aufzeigen kann.
Für mich ist es lediglich ein Aspekt, aber nicht die Ursache.
p.s.: Ich finde übrigens das, was Ulrike Herrman (“Der Sieg des Kapitals” u.a., Rezensionen auf Telepolis und den Nachdenkseiten) dazu schreibt, gar nicht so verkehrt.
Peinhart meint:
April 21st, 2014 at 11:20
@Rainer – …welche Umsätze inzwischen mit virtuellen Gütern wie Software (Apps, Spiele) realisiert werden.
Schon. Aber welcher ‘Wert’ steckt in dem Zeug? Oder mehr ‘kreislauftechnisch’ gefragt: wieviel Kaufkraft erzeugt diese Branche und wieviel saugt sie ab? Den selben Fragen muss sich auch jeder Kandidat für eine neue ‘Basisinnovation’ oder ‘Schlüsseltechnologie’ stellen – kann der Laden damit zurück auf einen selbsttragenden Expansionspfad kommen? Im Falle des Recycling wäre zudem noch zu berücksichtigen, dass die Sekundärgewinnung von Rohstoffen die Primärgewinnung ja jeweils nur ersetzt, dh der Anstieg hier auch nur auf Kosten da möglich ist, ein Pferdefuß, der zB auch den vielzitierten ‘Green New Deal’ betrifft.
@Jens – Kein ‘Redesign’ irgendeines Geldes ändert ein Jota an den ‘Systemgesetzen’. Geld ist vielmehr immer nur das Medium, in dem sich diese Gesetze letztlich ausdrücken. Und genau deshalb ist da auch nie etwas wirklich ‘designt’ worden, es gab immer nur (notwendige) Anpassungen an die laufend sich verändernde Struktur des Kapitalismus. Es mag theoretisch Spielräume gegeben haben und geben, entschieden wird das praktisch dann aber über (Markt-) Macht, die selbst wieder ein Strukturelement ist.
Jens meint:
April 21st, 2014 at 14:31
klck
@Rainer
Zinshöhe-Kreditvergabe
Dein Argument geht davon aus, dass Banken Geld verleihen, das sie haben. Tatsächlich ist jeder Kredit doch nur eine Bilanzverlängerung. Sind Sicherheiten vorhanden, gibt eine Bank Kredit, unabhängig vom Leitzins.
Deine Zweifel aufgrund virtueller Güter kann ich nicht nachvollziehen. Sollen wir in 15 Jahren alle 2min etwas Virtuelles kaufen? Und Peinhart hat es schon angesprochen: über welchen Weg findet das Geld den Weg zurück zum Käufer? Der von der gesehene Vorteil des Virtuellen, also der endlosen Verfügbarkeit als Pendant zur Exponentialfunktion, bedeutet doch auch: keine Produktion! Zudem wird das Zeug bald nur noch runtergeladen, also fallen selbst Transport und Handel weg. Es gibt kaum noch Rückfluss, den Käufern werden noch schneller die Finanzmittel entzogen. Eine exponentiell wachsende Geldmenge mit virtuellen Gütern unterfüttern zu wollen, funktioniert, so lange ein Schuldner mit Bonität neues Geld (neue Schulden) zu den Käufern schaufelt. Wer das ist, das wissen wir. Aber wie lange soll das gehen?
@Peinhart
Das gleiche könnte man auch über das Auto sagen. Autos sind das Medium, in dem sich unser schon evolutionär begründetes Verlangen nach Mobilität ausdrückt. Dieses Verlangen wird durch Autos bedient, und die sind definitiv ein Design und erfahren ständiges Re-Design. Seien es Gurte, Airbags, Katalysatoren oder Elektromotoren. Diese Veränderungen haben mit Mobilität nichts mehr zu tun, die war nämlich erreicht. Mag hinken, aber mein Punkt ist vielleicht erklärt.
Die von dir angesprochenen Spielräume werden über Marktmacht geregelt, sehe ich auch so. Ich glaube aber, es gibt Zeitfenster, in denen die Menschen etwas bewegen können. Die FED-, Geld- und Zinskritik ist doch klasse! Das Zeitfenster öffnet sich! Schließen wird es sich mit dem baldigen Crash, dann wird mit Brachialgewalt ein Reset durchgeführt. Bis dahin wird man das System nciht ändern. Aber ein bisschen Boden gutmachen kann man vielleicht schon.
Naja, ich “glaube”
flatter meint:
April 21st, 2014 at 14:57
Zinskritik ist scheiße, u.a. weil sie suggeriert es gäbe gutes Geld (als Tauschmittel) etc. und weil sie nicht kapiert, dass “Geld verdienen” ohne Zins nicht geht. Wenn wir der Zinskritik folgen, wird als nächstes unter lautem Hurra eine jetzt aber wirklich soziale Marktwirtschaft® aufgesetzt und das Spiel geht von vorn los.
Peinhart meint:
April 21st, 2014 at 15:50
@Jens – Sicher kann man auch das Auto ‘re-designen’ – es bleibt aber dennoch immer der Irrsinn des motorisierten Individualverkehrs mit allen bekannten Risiken und Nebenwirkungen in höchstens graduellen Nuancen. Nur ein ‘Re-Design’ von Mobilität selbst könnte wirklich etwas an dieser Energie und Ressourcen vergeudenden Praxis ändern.
Unterstellen wir mal, es gäbe so ein Zeitfenster für das Geld, und es würde auch was dran gemacht. Da die das Geld umgebenden und bestimmenden Faktoren aber unverändert bleiben, wird jede Veränderung eher über kurz als lang sich auch wieder an diese Strukturen anpassen. Müssen.
Troptard meint:
April 21st, 2014 at 17:10
Die Zinskritk hat den Vorteil, dass sie auf die sog. arbeitslosen Einkommen fixiert , auf den Kreditzins, den Miet-und Pachtzins und damit einen bedeutenden Teil der Wirtschaft, die Produktion selbst und ihre Verknüpfung mit der Zirkulationsebene, ausblenden kann.
Das kommt sicherlich vielen Menschen entgegen. Vereinfacht die Erklärung von Krisenursachen ungemein und verlangt darüber hinaus keine weiteren Anstrengungen,das Wirtschaftssystem in seiner Gesamtheit zu analysieren und erklären zu müssen und wohlmöglich sich auch seiner eigenen Lage darin bewusst zu werden.
Wer erinnert sich noch an Aussagen von Politikern bei Ausbruch der Finanz- und Wirtschaftskrise? Da war von Heuschrecken und von gierigen Bänkstern die Rede, so dass ein Prof. Sinn, den man nicht mögen muss, die Klage vorbrachte, das die Bänker jetzt wie Juden behandelt würden und dabei hätten sie doch nur dafür gesorgt, dass die Wirtschaft überhaupt noch lebt.
Nein ich bleibe dabei: Das ist eine verkürzte Kapitalismuskritik und solche Vorstellungen sind rechtsaussen anschlussfähig .
Ich denke nur mal 25 Jahre zurück, weit vor 2008, da waren solche Vorstellungen in esoterischen Kreisen schon tragfähig.
R@iner meint:
April 21st, 2014 at 17:14
@Jens: “Dein Argument geht davon aus, dass Banken Geld verleihen, das sie haben.”
Nö. Oben schrieb ich doch explizit, dass die Eigenkapitalquote zu gering ist um auch kleine Schockwellen aufzufangen.
Es gibt eine nette Doku von Harald Schumann (“Staatsgeheimnis Bankenrettung”), in der er die Frage zu klären versucht, wohin die ganze Mucke gewandert ist.
Neulich gab mir jemand einen Buchtipp, den ich mal ungelesen so weitergebe: Die McDonaldisierung der Gesellschaft von George Ritzer.
Interessant scheint mir lt. Empfehlung in der Analyse des zeitgemässen Paradigmas u.a. die Integration des Kunden in den Arbeitsprozess zu sein.
p.s.: Vorhin sah ich ein Wahlplakat der PdL. Darauf stand etwas wie “Schluß mit der Bankenrettung durch Steuergelder”. Was’n Quatsch; Es geht doch gar nicht um die Banken. Aber so ist das halt mit den Wahlen und danach und überhaupt…
Manfred Peters meint:
April 21st, 2014 at 17:16
Zinskritik
Ging es hier nicht um die Rolle der deutschen Medien im Ukraine-Konflikt?
Godwin’s law muss umgeschrieben werden!
R@iner meint:
April 21st, 2014 at 17:19
Peinhart ist schuld. Ich glaube, er ist Schwabe. :-D
Peinhart meint:
April 21st, 2014 at 17:35
Der Pälzer hat offenbar ein gutes Gedächtnis. :-P
R@iner meint:
April 21st, 2014 at 17:40
Am Ende jedes Tages geht es doch nur darum, einer Minderheit die Schuld zu geben.
Peinhart meint:
April 21st, 2014 at 17:46
Osterhasen. Haben auch keine Lobby.
R@iner meint:
April 21st, 2014 at 17:58
Stimmt.
Jens meint:
April 21st, 2014 at 18:24
Also ich bleib dabei: Zinskritik ist sinnvoll
Und es geht dabei noch nicht einmal darum, den Zins abzuschaffen. Das hatten wir in einem anderen Thread schon mal etwas ausführlicher. Aber welchem Zweck er dient und wer ihn erhebt, sind wie die Geldschöpfung elementare Faktoren, die man ändern kann. Utopia wäre mir auch lieber, ist aber nicht.
@Troptard
Micky Maus und Posex sind auch rechtsaussen anschlussfähig. Eigentlich ist fast alles rechtsaussen anschlussfähig. Das die Sonne im Osten aufgeht, ist extrem rechtsaussen anschlussfähig! “Autobahn” geht gar nicht.
R@iner meint:
April 21st, 2014 at 19:09
@Jens: Es ist deine Entscheidung.
Jens meint:
April 21st, 2014 at 19:26
Mensch Rainer, das trifft es so gut!
Allerdings die komplette Szene
edit: der ganze Film!
Der Viewer meint:
April 21st, 2014 at 20:23
An dieser Stelle möchte ich doch gerne auch auf Fefes Alternativlos 31 hinweisen…wenn schon OT…:http://alternativlos.org/31/
Wat. meint:
April 21st, 2014 at 20:45
Jo, wir bleiben alle bei unserer jeweiligen Ansicht, das macht das Diskutieren so sinnvoll :P
Troptard meint:
April 21st, 2014 at 20:57
@53, Wat
Dann fehlt nur noch Deine! Aber das Thema ist schon ziemlich unergiebig geworden und ob ein Eintopf noch den besseren Geschmack abgeben wird?
Wat. meint:
April 21st, 2014 at 23:16
@Troptard: Beim Eintopf wäre es so, der schmeckt erst beim dritten Aufkochen, odda so.
flatter meint:
April 22nd, 2014 at 00:15
Wenn ich wieder halbwegs klar denken kann, werde ich mich dem noch einmal widmen. “Zins” – sehr witzig. Wir liefern in täglich ab, aka “Arbeitskraft”.
Peinhart meint:
April 22nd, 2014 at 09:35
Wir reden, das Kapital macht.
Troptard meint:
April 22nd, 2014 at 16:23
@57, Peinhart
Du hast das verstanden! Für mich gibt es Texte, an denen erlaube ich mir zu scheitern.
Peinhart meint:
April 23rd, 2014 at 07:36
Wolle Fragezeiche kaufe…? ;)
Amike meint:
April 23rd, 2014 at 11:44
@ Peinhart: Ich würd eins nehmen.
R@iner meint:
April 23rd, 2014 at 14:01
@Wat.: Ich finde es wichtiger, dass jeder seine Position sachlich vortragen und verteidigen kann, als zu jeder Zeit Übereinstimmung herstellen zu können.
Zudem kann niemand behaupten, alles Wissen der Welt in sich zu vereinigen und nur im Namen der Wahrheit zu sprechen. Wenn das einer/eine macht, dann kann ich ihn/sie leider auch nicht ernst nehmen.
Ich will keine Welt, in der alle einer Meinung sind und Du willst das auch nicht, wie Du immer wieder betont hast.
Wir wissen, dass nicht alles, was als Argument daher kommt auch eines ist und ja, es kann einem so manches Mal auf den Keks gehen, wenn man die aus eigener Sicht die besseren Argumente auffährt und denkt: Mannomann, ist der/die andere desinformiert, stur, dumm, von den falschen Ideen indoktriniert oder alles zusammen.
Wir schmunzeln über Dinge wie das Spiegel Online Kommentare Bingo, würden uns jedoch wundern, wenn jemand die Top 50 Aussagen aus flatters Blogkommentaren leiern würde, obwohl ich diesen in der Grundannahme eine höhere informelle Entropie zuspreche, als jenen des Speichel-Kommentariats. “Der Michel”, “Lies doch mal” oder “Denk doch noch hartnäckiger über dies und das nach” wären auch hier oft repetetierten Kandidaten für soch eine Liste; wenn nicht derzeitig, so doch in der Vergangenheit.
Spreche ich für mich, dann kann ich nur sagen, dass sich meine Ansichten nach Vertiefung dank hier erwähnter Zusammenhänge an manchen Stellen korrigieren und/oder substanziell vertiefen konnte, weil ich das im Sinne der Wahrheitsfindung für mich auch so wollte.
Aber auch das brauchte Zeit, selbst wenn sich mir manches sehr schnell vom Kopf her erschloss, merkte ich trotzdem, dass es nicht leicht ist, sich von Vorurteilen, verursacht durch halbgar aufgeschnappte oder unverdaute Informationen zu verabschieden. Und sind wir doch mal ehrlich: So richtig schlau kommt doch niemand auf die Welt.
Ich meine: Wenn wir eine Diskussionskultur aufrecht erhalten können, die ohne persönliche Beleidigungen auskommt, dann sind wir im Vergleich schon recht weit gekommen. N’est ce pas?
Wat. meint:
April 23rd, 2014 at 18:31
@R@iner(61): Als könnte oder würde ich da was gegenteiliges zu sagen; nicht mal denken ;-)
Völlig d’accord.
Ich fand die Aussage(n) mit dem bei der Ansicht bleiben bloß so absolut, als würde es immer so bleiben.
… für das Festhalten an Ansichten gilt mE genauso Dein Geschriebenes wie für das über Bord werfen.
cb meint:
April 23rd, 2014 at 22:03
Ich weiß gar nich, was ihr habt, ich wurde mit einem unfehlbaren Riecher für Politisches und die Wahrheit geboren. XD
Jedenfalls finde ich kann man getrost Boris’ Hinweis übernehmen, es kommt auf die Form der Kritik an.
Und ich bin schonmal über diesen executive order 11110 Quark gestolpert als ich mich mit ‘nem gewissen Andreas Popp auseinandersetzen durfte (nich persönlich). Die eo’s kann man online einsehen und es kam ’96 ein Report des Congressional Research Service zur Federal Reserve raus mit einem Absatz dazu.
http://home.hiwaay.net/~becraft/FRS-myth.htm#hd16
Ganz knapp ändert eo 11110 nur eine eo 10289, die den Secretary of Treasury (Häuptling der Federal Reserve) bevollmächtigt gewisse Amtsbefugnisse des Presidenten ohne Rücksprache zu übernehmen. Eo 11110 fügt lediglich eine Befugnis hinzu und entfernt 2 Befugnisse, die nun der Zustimmung des Presidenten bedürfen. Nich ganz “die Entmachtung der Federal Reserve”… und einzig die zusätzliche Befugnis wurde später revidiert…
Achja, und ein netter Hinweis aus den Kommentaren zum Artikel im Freitag: Für die Nazis war Zinskritik Propaganda, nicht Programm.
Jens meint:
April 24th, 2014 at 08:37
@cb
Moin
Secretary of Treasury und “Häuptling der FED” sind natürlich verschiedene Positionen. EO11110 ist für mich Neuland, aber das Papier, auf das du verlinkst ist sehr interessant. Vergleichbares bekommt auf den NDS den Titel “Manipulation des Monats” verliehen.
R@iner meint:
April 24th, 2014 at 18:13
@Jens: Die Replik Edward Flahertys auf “die Kreatur von Jekyll Island”. Naja, zugegeben: Ich höre dann gemeinhin auf, mich weiter mit einem Thema zu beschäftigen.
Jens meint:
April 24th, 2014 at 18:48
Die FED selber ist in meinen Augen gar nicht so interessant. Das Fractional Reserve System, die Geldschöpfung nebst Zins als Profit finde ich wichtig – rein auf das Geld bezogen.
Aber das Thema ist wohl durch. Sacken lassen …hier sollte ein Link… arrgh, scheiss auf den Link!
Wat. meint:
April 24th, 2014 at 20:19
Nee @Jens, das Thema kann nicht durch sein, so lange Geld nur aufs Geld bezogen sein könnte ;-)
Aber hast wohl recht, machen wir das ‘nächste’ Mal…
cb meint:
April 25th, 2014 at 00:05
@ Jens: Woher soll ich wissen, dass NDS für Nachdenkseiten steht. XD
Ansonsten kenn ich das mit den leidigen Themen, aber ganz ehrlich, ich fand das ging diesmal sehr zivilisiert ab auch für hiesige Verhältnisse.
Grüße an alle und gute Nacht.
cb meint:
April 25th, 2014 at 13:37
OT (via klaus baum): Falls jemand noch Kapazität im Kopf hat, die mit noch mehr Problembewusstsein ausgefüllt werden will, schaut euch das ma an.
http://www.arte.tv/guide/de/046598-000/sand-die-neue-umweltzeitbombe
Der Viewer meint:
April 25th, 2014 at 16:12
Guter Beitrag on Klaus Baum.
Es war mir überhaupt nicht bewusst, das selbst der Sand knapp wird…
Troptard meint:
April 25th, 2014 at 16:23
Ja, auch die Zeit wird knapp.
oblomow meint:
April 25th, 2014 at 16:38
Ist klar, die sanduhr läuft ab.
Markus meint:
April 25th, 2014 at 17:35
Der Kreis schliesst sich, da das Geldsystem letztlich auch nur auf Sand gebaut ist….wenn der jetzt auch verschwindet….
Wat. meint:
April 25th, 2014 at 20:21
Wird eben Felsgestein zermalen und damit Profit gemacht. Muß ja schließlich Arbeit geben, odda so^^
R@iner meint:
April 25th, 2014 at 21:10
And now for something completely … Ruhrbarone, Update2: Bochum: AfD-Kandidat zieht Schusswaffe
renée meint:
April 26th, 2014 at 17:48
Heute vor 28 Jahren: Tschernobyl. Eigentlich sollten bald weitere Sicherungsmaßnahmen erfolgen, die jetzt leider aufgeschoben werden müssen.
Wer kümmert sich eigentlich um die noch laufenden Reaktoren in der Ukraine, wenn dort alles nur noch mit Säbelrasseln beschäftigt ist.
Kennt hier eigentlich jemand eine einigermaßen verläßliche Quelle, was dort und bezgl. NATO, EU, Russland etc. derzeit abgeht? Was ich bisher mitgekriegt habe, ist die Kacke mittlerweile so am dampfen, dass sie uns jederzeit um die Ohren fliegen kann. Putin ist wohl gerade bei seinem “Beichtvater”, “Yats” war beim Papst, hat seinen Besuch dort aber stark abgekürzt, die EU ist sich einig, dass sie nicht recht wissen was sie wollen, Polen und das Baltikum jubeln über eine Handvoll US-Soldaten und die USA leidet unter Schnappatmung vor lauter Drohgebrüll.
Kiew stellt der Krim das Wasser ab und droht Russland mit Ultimaten, Nordkorea macht Nuke-Tests, während Obama Südkorea besucht. China fühlt sich von diversen Dingen um es herum leicht angepisst und die Probleme von vor den Spannungen mit und wegen der Ukraine, die bis dahin im Rest der Welt am köcheln waren, sind ja auch nur aus den Nachrichten verschwunden.
Seit gestern sind die Gazetten voll mit der Headline WW3. Schuld soll natürlich Russland sein, das – wenn es nach rationalen Erwägungen geht – daran ziemlich wenig Interesse haben dürfte, da es sich wirtschaftlich auf einem vergleichsweise bequemen Platz befindet.
Hierzulande wird anscheinend die gesamte Friedensbewegung diffamiert, weil man sich dann mit Antisemiten gemein macht. Sorry Leuts, falls das so richtig eskaliert, dann wird niemand aufgrund seiner “Gesinnung” verschont werden, so clever sind die “smart weapons” noch nicht. Wieviel US-Militär und Waffen beherbergt Deutschland?
cu
renée
maguscarolus meint:
April 26th, 2014 at 18:21
Eigentlich müssten Alle geschlossen auf den Straßen stehen und laut schreien, dass wir einen WW3 nicht brauchen, sondern nur die paar Handvoll profitierenden Superreichen. Aber wenn ich jetzt raus gehe und das mache wird bald jemand die Polizei rufen von wegen Ruhestörung.
In Kriegen werden immer nur die maßlosen Interessen einiger Weniger vertreten und diejenigen, welche dabei bluten, kriegen den Arsch erst hoch, wenn Einer “Stillgestanden! Rechts um!” brüllt. Es ist eine Tragödie in Endlosschleife.
Peinhart meint:
April 26th, 2014 at 18:55
@magus – Das Gebrüll scheint aber immer weniger zu verfangen, den ‘kognitiven Dissens‘ zwischen Meanstream-Medien und Publikum finde ich bemerkenswert ebenso wie die zahl- und einflussreicher werdenden Abtrünnigen und ‘Whistleblower’, und sogar hierzulande scheint so langsam auch die Solidarität wieder entdeckt zu werden. Das schützt zwar nicht vor weiterer Eskalation, aber sie könnte womöglich zum Wendepunkt werden. Heute also mal verhalten optimistisch… ;)
R@iner meint:
April 26th, 2014 at 20:01
Optimismus? Das müsste man begrifflich einfassen, wie mir scheint. :-p
“Vete a la mierda!” ist jedenfalls diesen Fall betreffend ein guter Anfang.
p.s.: Mochte eigentlich jemand die Musik von u2?
renée meint:
April 27th, 2014 at 14:54
@78 Peinhart
Dieser Kommentar zum “Kognitiven Dissens” hat mE einiges Überlegenswertes zu bieten:
Re: Wenn die Lemminge über die Klippe wollen…
Vor vielen Jahren kam mir die Idee, dass es eine Art “linksradikalen” Thinktank geben müsste, eine Gruppe gut ausgebildeter und breitflächig informierter Leute mit Spezialkenntnissen aus verschiedenen Wissensgebieten, und zwar nicht nur zu politischen Themen. Ich habe so etwas zwar ein paar mal irgendwo angesprochen, bekam aber keine Resonanz. Ist wohl ein zu hoher Anspruch. Dabei wäre es wirklich nötig, dass der geballten Macht an Propaganda aus allen Bereichen – Poliik, Wirtschaft, Wissenschaft etc. – viel mehr begründete Kritik entgegen gebracht wird. So stehen wir alle nur als Einzelkämpfer da, was mir zwar bisher wenig ausmacht, da es meinem Naturell entspricht, aber die Entwicklungen der letzten Jahre machen es mE nötig, dass da mehr passiert.
@79 R@iner
u2 – vor vielen vielen Jahren gefielen mir so 1 – 2 Stücke von denen, danach wurden sie für mich ziemlich bald ziemlich langweilig und das Auftreten von Bono dann auch wenig ansprechend.
Juncker sollte man in die Tonne treten, siehe Bommeleer und sonstiges.
cu
renée
Peinhart meint:
April 28th, 2014 at 09:54
@renée – Das wär auf jeden Fall wünschenswert. Für sowas braucht’s aber wieder das liebe Geld, und zwar nicht nur als einmaliges ‘Fundraising’, sondern dauerhaft und zuverlässig. Da ist nun einmal die andere Seite traditionell einfach besser gestellt. Es fehlt ja eben schon an einem gut ausgestatteten ‘linken’ (geschweige denn ‘linksradikalen’) Medium, das auch Investigatives sich leisten könnte.
U2…? Geht gar nicht. Zu McAllister – hier gerne auch ‘Black Beauty’ genannt – siehe auch dort. Was dann auch wieder hier war. Oder so.
Peinhart meint:
April 28th, 2014 at 19:12
Nochmal Think-Tanks – die Panzer des 21. Jahrhunderts…
Jens meint:
April 28th, 2014 at 21:31
Ich war heut auf der Montagsdemo in Berlin. Eine Stunde zu spät, aber noch ne Menge mitbekommen. Von der Bühne kam nichts “Rechtes”, ganz im Gegenteil. Kapitalismus überwinden, Geld abschaffen, Kommunalisierung, bekennde Marxisten am Mikro…
Auch das Publikum war unübersehbar linkslastig.
Interessanterweise bin ich direkt auf die 2 wahrscheinlich einzigen Faschos aufgelaufen. Ich hab das Straßenabitur und erkenn meine Schweine sofort am Gang. Die beiden haben sehr blöd aus der Wäsche geschaut xD
Es bedürfte mehrerer Seiten eines begabteren Autoren, um deren Gesichter zu beschreiben.
Troptard meint:
April 28th, 2014 at 22:35
Hallo Jens!
Die Deutschen sind schon ein merkwürdiges Volk. Gehen immer Montags demonstrieren, wo die Woche doch sieben Tage hat.
Und linkslastig sind sie obendrein dazu, was man nicht unbedingt erwarten darf.
Hier in Frankreich macht man jetzt zweimal die Brücke. 1.Mai und 8.Mai sind Feiertage und die Unternehmen haben im Monat Mai nur 14 Tage geöffnet, weil ihre Lohnarbeiter Urlaub machen und diese Tage für alles andere benutzen werden, nur nicht dazu, um zu demonstrieren.
Wenn es Demonstrationen geben sollte, dann allenfalls an den Kassen der Supermärkte und den Geschäften in der City.
Denn hier herrscht immer Revolution! Die Revolution der kleinen Preise. Jeden Tag Revolution, Schlussverkauf ohne Ende.
Drei T-Shirts gekauft, eines umsonst! Zwei Flaschen Whisky, die zweite zum halben Preis, zwei Flaschen Mundspülung, die zweite zum halben Preis, Heckenschere statt 5,95 Teuronen jetzt für 2,95.
Du glaubst doch nicht, dass ich da noch demonstrieren gehe.
Ich ziehe mir meinen Konsumkampfanzug an und schmeisse mich in die Schlacht.
Der Viewer meint:
April 28th, 2014 at 23:14
Vive la revolution des consommateurs…;-)
Jens meint:
April 29th, 2014 at 08:44
@Troptard
In Neukölln wurde mir unlängst ein “All You Can Fuck” Coupon in die Hand gedrückt. Jawohl, hier gibt es sogar “Fick-Rabatt”, eine “Flatrate”. Wie das im Puff direkt aussehen mag, haben wir uns ausgemalt: Eine Schlange miefiger Kerle vor einer schwitzenden Nutte, die einem Uhrwerk gleich… während sich die Typen gleich wieder hinten an…
Sollten diese Montagsdemos nun wider Erwarten auf bedenkliche Größe anschwellen, dann wird das Jobcenter junge, stramme Akademikerinnen zu Minijobs in diesem Bordell zwangsverpflichten.
Die Bundesregierung informiert: Montags – ficken umsonst!
So macht man Politik, Troptard ;)
Markus meint:
April 29th, 2014 at 10:55
@Troptard 84
Via NDS: http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/58849
Die besten Ideen aus dem Hause Deutschland (frei nach Ricola – “wer hats erfunden?”)
Ist es in Frankreich tatstächlich so ruhig, wie man es dem Schweigen im dtsch. Blätterwalde entnehmen darf?
@Jens
Zitat aus Doku (“Sex made in Germany” – Via Welt.de) http://tinyurl.com/khqydsp:
“Die Frau wird zur Ressource, die so effizient wie möglich genutzt wird.”
Der Staat als Zuhälter – die Kommunen verdienen mit, auch wg. Sondersteuer….undsoweiterundsofort…..
Win-Win für alle!
Wenns alles nicht so traurig wäre……
Troptard meint:
April 29th, 2014 at 13:11
87,Markus
Als Messlatte darf man sicher nicht die derzeitige Ruhe auf den Strassen nehmen. Unter den Menschen ist sehr häufig grosse Unzufriedenheit, Wut aber auch Resignation feszustellen.
Mir kommt die Stimmung im Moment so vor, als wenn die Menschen mit geballter Faust in der Tasche umherlaufen.
Ob sich diese Stimmung auf der Strasse entladen wird hängt meiner Ansicht davon ab, wie hart die Einschnitte für die Menschen und für wen sie spürbar werden.
Bisher läuft das alles noch nach einer Salamitaktik.
Der Mindestlohn wurde quasi eingefroren, die Steuerfreibeträge ebenso.
Dann Einführung eines dreistufigen Mehrwertsteuersatzes für Lebensmittel (5,5%,10% und 20%). Diese Massnahme ist schon deutlich spürbar, weil sie zusätzlich zur erhöhten Steuer auch noch einmal zur allgemeinen Anhebung der Preise genutzt wurde.
Dann sollen die Energiepreise für Strom und Heizung in den nächsten drei Jahren um jeweils 10% steigen. Der Wasserpreis angehoben, 20 Mrd bei der Gesundheitsversorgung eingespart werden.
Dazu muss man wissen, das hier die Krankenkasse, nur 60 bzw. 70 % ihres Regelsatzes übernimmt. Die Ärzte sind nicht an diesen Satz gebunden. Wenn der Regelsatz bei 21 Euro liegt übernimmt davon die Kasse bei 70% 14,70 Euro. 6,30 Euro werden aus der eigenen Tasche bezahlt.
Nimmt der Arzt ein Honorar von 42 Euro, kommen noch mal 21 hinzu.
Also so langsam geht das hier auch in Schnappatmung über.
Und so eine Art Hartz IV wird sicherlich auch kommen.
Ab da wird’s dann wohl richtig spannend.
Amike meint:
April 29th, 2014 at 13:27
@ Troptard 88: Danke für diese aktuelle Einschätzung der Lage in Frankreich. In D liest man ja tatsächlich recht wenig davon.
Soviel also zur “sozialistischen” Regierung. Sind halt doch nur Sozialdemokraten (okay, das war nicht neu) und dabei so tüchtig wie die hiesigen.
Der Viewer meint:
April 29th, 2014 at 13:35
In Spanien werden gerade die ersten Regimegegner abgeholt.
https://netzpolitik.org/2014/spanische-guardia-civil-verfolgt-eta-postings-bei-facebook-und-twitter-mindestens-21-festnahmen-operation-dauert-an/
Troptard meint:
April 29th, 2014 at 14:07
89, Amike
Dazu noch eine kleine Ergänzug:
Der SMIG, der Mindestlohn, wird vom Unternehmerverband (Medef) und Ökonomen unter Beschuss genommen.
Begründung: Der Mindestlohn sei stärker angestiegen als die Durchschnittslöhne und für Unternehmen zu teuer geworden. Deshalb auch Zurückhaltung bei Neueinstellungen.
Forderung: Jugendliche und Langzeitarbeitslose sollen deutlich unter dem Mindestlohn beschäftigt werden können.
Dazu muss man wissen, dass es zum Mindestlohn einige Ausnahmen gibt, wovon bereits Jugendliche unter 17 und im Alter von 17 bis 18 Jahren betroffen sind, Jugendliche in der Ausbildung (prozentuale Abschläge)
und Arbeiter in der Landwirtschaft bei Teilzeitarbeit.
Die Sozialisten weisen die Vorschläge bisher zurück. Wie lange?
Das wäre dann so etwas wie der Einstieg in eine neue Lohnsenkungsrunde.
Troptard meint:
April 29th, 2014 at 14:22
90, Der Viewer
Totenstille soll herrschen!
Amike meint:
April 29th, 2014 at 14:27
@ Troptard: “Meine Kinder sollen es gefälligst schlechter haben als ich” ist das neue “Meine Kinder sollen es einmal besser haben als ich”.
Der Viewer meint:
April 29th, 2014 at 14:33
Dann doch besser gar keine Kinder…lächel
Jens meint:
April 29th, 2014 at 14:40
@Markus
Der mir in die Hand gedrückte Wisch war für den im Artikel erwähnten “Pussy-Club”. Menschenhandel und Zwangsprostituion also – na so eine Überraschung. Und der Staat verdient natürlich mit. Ist das ekelhaft!
Troptard meint:
April 29th, 2014 at 14:44
93, Amike
Ja, wir machen uns grosse Sorgen um die Zukunft unserer Tochter.
In der Schule kommen von den Lehrern so Sprüche rüber “Ihr werdet doch sowieso nach der Schule arbeitslos sein.”
Aber nicht unbedingt wegen der Arbeit, sondern mehr über das, was ihr und der Jugend an Problemen aufgeladen werden wird.
Ich möchte heute nicht mehr jung sein. Klingt wohl ziemlich pessimistisch!
Der Viewer meint:
April 29th, 2014 at 14:48
Stimmt, ich denke da an die goldenen 70er..hach…ich gerate ins Schwärmen..
Markus meint:
April 29th, 2014 at 16:13
@Troptard 91
Auch von mir danke für die Info
Hab mal nachgelesen: Die Arbeitgeber können sich doch sogar auf Antrag weitgehend von den Sozialabgaben freistellen lassen (sog. Fillon-Gesetz).
Ich sehe die Eu als ne Art Messe, auf der man Produkte wie billige Gesundheitssysteme, Steuer,-Arbeits- und Sozialpolitik bestaunen kann. Das schöne daran ist, dass sich diese in der Praxis bereits “bewährt” haben.
“Die Sozialisten weisen die Vorschläge bisher zurück. Wie lange?”
Nicht lange, weil Alternativlos – wegen Wettbewerb!
Amike meint:
April 29th, 2014 at 16:36
@ Viewer 94: Ja, stimmt. Weil die Kinder das Problem sind… Aber ich vergaß, du bist ja der mit der Überbevölkerung.
@ Troptard: Wenn ich mir hier die Alterszusammensetzung so anschaue, dann gehöre ich wohl eher der Kindergeneration an. Die jüngste Generation zu sein, ist wohl nie leicht, man ist ja immer die verkommenste von allen ;-).
Was ich tatsächlich traurig und beunruhigend finde, ist, dass in meiner Generation so wenig gewollt wird. Das, was es schon gibt, nur halt evtl. ein bisschen besser/netter/gerechter/grüner. Aber vielleicht ist das eine in die Irre gehende Nostalgie, zu meinen, es sei früher besser gewesen.
Vielleicht waren ja auch früher schon die Marxisten, Feministen und Pazifisten bekennende Marxisten, Feministen und Pazifisten. Wobei das Bekenntnis am wichtigsten ist, denn daher kommt die Identität. Credo ergo sum. Und wenn sich beim Marsch durch die Instutitionen der Wind dreht, dann glaubt man eben was anderes, Hauptsache man ist etwas. Im Zweifelsfall “a dabei” wie flatter so gern substantiviert :-).
Der Viewer meint:
April 29th, 2014 at 16:49
Es lässt sich einfach besser kämpfen wenn man sich nicht reproduziert hat.
Ich wäre nicht der, der ich bin, gerade wenn die Läute mir wiedermal zugestehen wie ich das immer durchhalte und meine Meinung ohne Kompromisse äußere.
Ganz einfach, weil ich einfach nichts zu verlieren habe.
ich stand seit meiner Einschulung schon an dem Pranger.
Troptard meint:
April 29th, 2014 at 17:49
99, Amike
“Weil ich ein Mensch bin, ist mir nichts Menschliches fremd.”
Soll von Shakespeare stammen.
Ich habe damit aufgehört, Menschen etwas zum Vorwurf zu machen, was ich selber nie einhalten konnte.
Das, was mir bisher gelungen ist, ist meine Gedanken nicht verbiegen zu lassen, immer bei mir selbst zu bleiben, auch wenn ich viele Kompromisse in meinem Leben eingegangen bin und dabei auch ziemlich häufig verkrümmt worden bin.
Ich habe nach dem Motto gelebt: Seid schlau wie die Schlangen!
Bewirkt habe ich damit nichts, allenfalls mich selbst gerettet. Und wenn das Menschen wie Du auch geschafft haben, dann ist das für mich so etwas wie ein Hoffnungsschimmer.
“Es wird so wenig gewollt.” Vielleicht, weil man mit dem ” Wenigen” zufrieden ist.
Mein Vater war mit wenig zufrieden! Für ihn war es ein riesengrosser Fortschritt, dass man Toilettenpapier statt Zeitungspapier benutzen konnte.
Heute liegt die Genügsamkeit darin, ein Smartphone, ein Handy, ein Nintendo usw. benutzen zu können, bei Lidl und Aldi einzukaufen, die Klamotten bei H&M, KIK, Zarah, C&A usw..
Und ich bin ziemlich ratlos was es anbetrifft, die Menschen von ihren bescheidenen Ansprüchen an das Leben abzubringen.
Amike meint:
April 29th, 2014 at 18:27
@ Troptard: Ich kenne eigentlich kaum zufriedene Menschen. Egal welchen Alters. Fände ich um ehrlich zu sein auch schlimm. Mit “mehr” wollen meine ich ausdrücklich auch etwas anderes als “mehr desselben”.
Die Lifestyleansprüche (Stichwort Unterhaltungselektronik, Kleidung, etc.) herunterzuschrauben halte ich für unumgänglich, wenn wir irgendwann noch einen physischen Ort zum leben haben wollen. Das wird aber nicht reichen und sich, wenn nix anderes (das sich tatsächlich qualitativ vom Ist unterscheidet) zu wollen ist, auch nicht durchsetzen lassen.
renée meint:
April 30th, 2014 at 13:16
@81 Peinhart
“Das wär auf jeden Fall wünschenswert.”
Wenigstens mal einer, der das auch so sieht. ;-)
“Für sowas braucht’s aber wieder das liebe Geld, und zwar nicht nur als einmaliges ‘Fundraising’, sondern dauerhaft und zuverlässig. Da ist nun einmal die andere Seite traditionell einfach besser gestellt. Es fehlt ja eben schon an einem gut ausgestatteten ‘linken’ (geschweige denn ‘linksradikalen’) Medium, das auch Investigatives sich leisten könnte.”
Ha noi, was koscht so e Revolution, kennet mir uns die a leischde?
Spaß beiseite, der Begriff “Think Tank” war vielleicht auch etwas hoch aufgehängt. Wenn ich mir aber überlege, wieviel Ressourcen an Zeit und Geld in den letzten Jahrzehnten dafür draufgingen, dass sich einige “Gurus” und ihre Anhängerschaft fast ausschließlich um Marxens Bart ge- und zerstritten haben … Das “Investigative” schmurgelt derweil zerfleddert in X Blogs vor sich hin. Die meisten sich dezidiert “links-revolutionär-marxistisch-blahblah” einsortieren, scheinen gar nicht recht zu blicken, was gerade los ist, geschweige denn, eine einigermaßen saubere Analyse abliefern zu können.
Ich habe gerade eines der Statements von Kerry gelesen, da steht explizit drin, was zumindest eines der Ziele der USA bezüglich dieses Konflikts ist. Wenn jemand das bisher zB auf Telepolis geschrieb