Endlich gesiegt! Wir haben die rechte Hand Bin Ladens erwischt. Das ist ein Running Gag bei Fefe seit vielen Jahren. Dessen Leser wissen das. Wer in diesem Land die Schrottmedien konsumiert, weiß es nicht. Keine Ahnung, wie deren Leser und Zuschauer es fertigbringen, sich jahrzehntelang dieselben Lügen auftischen lassen; wie das noch immer funktioniert, obwohl sie inzwischen allesamt auffliegen.
Wir erinnern uns an Taliban aus der “Nordallianz”, die “gemäßigten”, die dann Al Kaida wurden. Dieselben Leute, ‘unsere Verbündeten’, waren plötzlich so schrecklich, dass wir seit 16 Jahren Krieg führen – niemand weiß, wohin das führen soll. Zuletzt gab es eine “gemäßigte Opposition” von “Rebellen” in Syrien, die sich kurz nach dieser medienweiten Einheitsbezeichnung dabei haben erwischen lassen, wie sie einem Teenager gemäßigt den Kopf abgeschnitten haben.
Gemäßigt brutal
Heute wird gemeldet, wie eine Drohne den “Anführer der brutalsten und aktivsten pakistanischen Talibangruppe” getötet hat. Nicht gemeldet wird, wer dabei noch getötet wurde. Nicht gemeldet wurde, was so brutal an ihm ist. Einziger Hinweis: “JuA steckte zum Beispiel 2016 hinter einem schweren Anschlag in der Großstadt Lahore, wo sich ein Selbstmordattentäter in einem Park voller Ostern feiernder Familien in die Luft sprengte. 70 Menschen starben.”
Schon 2015 betrug die Zahl der Opfer der NATO-Kriege von Irak bis Afghanistan über eine Million Tote. Eine Million Menschen in unserem gerechten, “Krieg gegen den Terror”, der gemäßigt ist, rücksichtsvoll und für die Menschenrechte. Wie kann man so etwas glauben? Wie kann man so etwas schreiben? Wie kann man dann noch erwarten, dass die Leser das auch alle glauben?
Die andere Baustelle, unsere von Gestapo und anderen Nazis in Kooperation mit den Faschisten der McCarthys aufgebauten Geheimdienste und Sonderpolizeien, wird derweil noch immer behandelt als seien das nette Leute, die sich öfter mal in der Tür vertun. Pannen über Pannen. Immer mehr Geld für immer mehr Pannen und immer mehr Anschläge, die mutmaßlich oder bewiesenermaßen von ihnen selbst begangen werden. Wer darin keine Panne sieht, ist Extremist oder irre.
So dumm sind die Leute nicht
Ein geschlossenes Weltbild ist nötig, um die offensichtlichen Zusammenhänge zu leugnen und anstelle derer welche zu konstruieren, die so verstrahlt sind, dass sie im Dunkeln leuchten. Ein Nebeneffekt dieser Märchen ist der, dass in einer Atmosphäre, die so etwas als Narrativ durchprügelt, wirklich jede Idiotie zur attraktiven Alternative wird. Wahrheit ist eine Behauptung, es regiert die These als Beweis. Der Versuch etwas zu widerlegen, ist Ketzerei.
Seit dem 11.09.2001 gilt: Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Wer Fragen stellt, ist nicht für uns. Das führt längst nicht mehr zu der Trotzreaktion, jetzt erst recht alles zu hinterfragen und sich auf die Suche nach konsistenten Antworten zu machen. Inzwischen bastelt sich jeder Verein seine eigene Religion. Ständig höre ich von Halbgescheiten, die es wagen, mir Diskussionen aufzudrängen, “das glaube ich nicht“, wenn ich ihnen Hintergrundinformationen gebe.
Diese Simulation von Verstand beleidigt meine Intelligenz. Erst stellen sie Fragen als sei ich Google, und wenn ihnen die Antwort nicht gefällt, kommen sie mir mit ihrem Glauben. Für euch, hiermit beschlossen und verkündet: Das nächste Mal, wenn ihr mich fragt, schreib’ ich für die Antwort eine Rechnung. Vielleicht glaubt ihr ja an Mahnbescheide.
Oktober 20th, 2017 at 17:35
Sehr geil auch das Argument: “Da kann das Vertrauen in den Rechtsstaat erschüttert sein” – dass der angeblich gefährdet ist, muss ständig herhalten als Argument für das Verschleiern ihrer Machenschaften, und jetzt geht einer hin und sagt es beinahe ganz offen: Wenn die Öffentlichkeit weiß, was sie tun, ist das Vertauen dahin. Ach was!
Oktober 20th, 2017 at 17:43
Vertrauen? Welches Vertrauen? Das haben diese Oberaufklärer und ihre Sprechblasenabsonderer der öffentlich-rechtlichen Verarschungsinstitutionen doch schon lange verspielt. Also zumindest bei Leuten mit ner Hirnwindung mehr, als das zur Schlachtbank unterwegs befindliche (Stimm)Vieh.
Ich leide seit gestern an einem ständig wiederkehrenden Lachflash, wenn ich an die ARD-Schlagzeile denken muss: “Die Wähler erwarten sich von der Jamaika-Koalition in erster Linie gerechtere Löhne, gleich gefolgt von besserer Pflege…”
Den Abschluss bildet der neue teutsche Gassenhauer von der Überfremdungsangst…
Ob nun Michel oder Michelle, die müssen einfach alle bekloppt sein. Sorry.
Oktober 21st, 2017 at 09:07
Eben, wir führen Krieg und mir ist es ein Rätsel, dass die Menschen wirklich glauben, dass es ein guter Krieg ist.
Ich weiss nicht wirklich, ob die Taliban oder Al Kaida schlechte Menschen sind. Dieses vermeintliche Wissen haben wir aus der Berichterstattung. Nur, wenn man es genau betrachtet ist es doch so, dass diese Berichte immer aus unserer Perpektive auf die Vorgänge blicken. Niemand von uns weiss wie die Menschen dort wirklich ticken. Was ihre Bedürfnisse sind und was sie vom Leben erwarten.
Wir glauben unsere Welt ist die Perfekte nach der sich alles richtet. Es ist im Grunde eine Fortsetzung des Imperalismus. Und mit dieser Imperialen Überhöhung unserer Werte führt die NATO weltweit Kriege.
Das dadurch ein Wirtschaftraum geschaffen wird, der zum einen die Rohstoffe günstig beschafft und mittlerweile – Danke “Globalisierung” – auch billige Arbeitskräfte, sind Verschwörungstheorieren, die nur den Kampf um Freiheit und Moral behindert.
Ja, es ist traurig, dass auch in vermeintlich aufgeklärten Kreisen dieser offene Imperialismus, der ja auch einen massiven Rassimus darstellt, verteidigt wird.
Das damit den Menschen “dort” jegliche Recht an der eigenen politischen Willensbildung und -entwicklung aberkannt wird, merken die zumeist nicht. Denn “passende” Opfer lassen sich immer finden, um damit unser eingreifen zu rechtfertigen und damit unsere technische Überlegenheit zu demonstrieren.
Oktober 21st, 2017 at 11:13
Der sogenannte Krieg gegen den Terror hat für’s Militär & deren hilfswillige Schreiber einerseits den “Vorteil”, daß er nie enden kann, andererseits den Nachteil, daß “Erfolge” kaum vorweisbar sind und das erschlaffte Publikum sich lieber dem nächsten Hirnriss des mächtigsten Twitter-Präsidenten der Welt widmet. Rettung naht: Endlich wird das deutsche Sturmgeschütz der Demokratie wieder gegen richtige Gegner in Stellung gebracht: “Seit der russischen Annexion der Krim 2014 bereitet sich das westliche Bündnis darauf vor, das eigene Gebiet notfalls wieder gegen einen Aggressor zu verteidigen.” Die Menschenrechts- und westliche Werteorganisation allerdings, die NATO, ist himmelschreiend schwach und gegen den bevorstehenden Einfall der hochgerüsteten russischen Horden kaum gewappnet …
Jetzt muß man für den Propagandamüll bei Spon schon zahlen, aber bereits der Teaser mit dem hymnischen Lobgesang auf das stolze 2. Kavallerie-Regiment der US-Armee lässt jedes echte Landserherz höher schlagen und nährt die Hoffnung, daß die kriegserprobten US-Helden uns nochmal vorm Iwan retten könnten, wenn wir bereit sind, ihnen zur Seite zu stehen, unsere gottverdammte Pflicht zu tun und endlich viel mehr Geld in die Rüstung zu pumpen!
Oktober 21st, 2017 at 12:02
Seltsam. Da schwafelt also ein ganzes Team von Schreiberlingen über einen “Geheimbericht” – sicher sind das diese stadtbekannten Geheimagenten von der PR-Front, die da gemeint sind. Knallhart recherchiert: Wir haben keine Chance gegen Angriff der Russen®. Warum, fragt man sich, greift Putinputinputin dann nicht einfach an? Der lässt sich doch sonst keine Halbinsel entgehen. Warte: War das schon immer so, dass es keine Gegenwehr gegen Russlands Atomarsenal gibt? Und dass deshalb die NATO noch fünf mal so viel Overkill hat? Kann das mal jemand aufwendig recherchieren, bitte?
p.s.: Vielleicht ist mit “Geheimbericht” aber auch einfach die Bezahlschranke gemeint.
Oktober 21st, 2017 at 14:14
Für die Entwicklung von PR-Strategien wird einiges an Aufwand bemüht. Und das sicher nicht, damit dieser dann nicht wirkt. Wenn dann die eine oder andere Kampagne an einem selbst wirkungslos vorbeigegangen ist, heißt das nur, dass man nicht Mehrheit ist. Das Ansprechen auf Manipulation hat nämlich nix mit Intelligenz zu tun, sondern ausschließlich damit, ob die Taktik bzw. die Strategie passt. Ich bin mir manchmal gar nicht sicher, ob wir hier, wenn wir uns über die haarestreubenden Widersprüchlichkeiten der “Berichterstattung” aufregen, nicht genau das tun, was von uns erwartet wird. Sich in seiner Intelligenz beleidigt zu fühlen, ist faktisch der über Bande gespielte Erfolg derartiger Manipulationsversuche. Im beleidigten Zustand ist die Chance, beim Gegenüber konstruktiv Einfluß nehmen zu können, nämlich im Arsch.
Oktober 21st, 2017 at 14:43
Das wäre zumindest ein Kollateralnutzen, divide et impera quasi nach Art von Tullius Destructivus.
Ich kann es mir aber nur sehr schwer vorstellen. Wenn man sich in die Situation solcher Schreiberlinge hineinversetzt: Wie sollten sie das jahre- teils jahrzehntelang aushalten, wenn sie nicht selbst den Nonsens glaubten, den sie verzapfen? Die Psyche würde sich schon selbst schützen, indem sie sich der Glaubensgemeinschaft verschriebe. Das ist eine transatlantisch durchgefickte Filterblase; eine Gesellschaft, in die nur aufgenommen wird, wer sich das Hirn waschen und föhnen lässt. Die sind ja nicht zufällig alle in diesem Verein. Das Schmerzensgeld ist bei Erfolg auch recht üppig.
Oktober 21st, 2017 at 15:14
Ja, klappen prima die PR-Strategien, das Böse ist immer und überall. DIE Terroristen wollen die christlich-jüdische (!) Kultur zerstören, schleichen sich als Flüchtlinge getarnt in UNSER Land, weil WIR UNSERE Grenzen nicht schützen können, wollen Abermillionen in UNSERE blühenden Landschaften eindringen, UNSERE Frauen betatschen und ficken, wollen UNSER Bestes, UNSER Geld und jetzt kommen auch noch die Russen. Wie gut, daß Bundes-Stasi, EU und NATO gemeinsam mit unseren freien, unabhängigen und niemandem verpflichteten Medien “beim Gegenüber konstruktiv Einfluss nehmen können”.
Wer meint, seinerseits auf die emonazional eingestimmte Volksseele gegenteilig konstruktiv einwirken zu können, darf wahrscheinlich froh sein, mit geplatzter Unterlippe und blauen Augen davonzukommen.
Oktober 21st, 2017 at 16:43
Die PR-Strategien für die breite Bevölkerung werden nicht in den Redaktionen entworfen. Dafür hast du die Unis, Thinktanks und blumig benamten Institute. Zum Schluß reicht es aus, dass die Redaktionsleitung über mit ‘transatlantisch’ schon umfassend beschriebene Vernetzungen mit den nötigen Informationen versorgt wird. Dass solche Menschen überzeut sind, dass es ein solches “Geführtwerden” des Volkes braucht um es vor sozialistischer oder gar anarchistischer Verelendung zu schützen, versteht sich von selbst. Viel Hirnwäsche wird es da gar nicht brauchen. Wie ein redaktioneller Mitarbeiter zu selektionieren und zu führen ist, fällt dabei nebenher ab. Der mentale Spagat für die Schreiberlinge sollte also nicht wirklich heftig ausfallen.
Das ist sicher kein Schmerzensgeld (solange der meint etwas gutes und wichtiges zu machen, tut ihm doch gar nichts weh), das ist eine Abstandsgarantie. Wäre unschön wenn der Herr Intendant an der Nettokasse der Realität begegnete..
Oktober 21st, 2017 at 16:59
Ist ja völlig egal, ob sie in Redaktionen oder Restaurants entworfen werden. Sie sind completely sick. Einer der Grobfilter dieser Blase ist dabei der Mittelschichts-Tunnelblick. Alles ist gut, aber immer bedroht. Ein anderer ist der aus der braunen Tiefe des Originals noch immer blubbernde Antikommunismus, der mangels Kommunisten und ob US-Interessen halt auch Russenhass sein darf. Dass sie damit efektiv aber nicht mehr ankommen und ihr Narrativ überall bröckelt und staubt, merken sie nicht. Wer außer Irren sollte ihnen das auch weismachen?
Oktober 21st, 2017 at 17:31
Das die neoliberale Grundintension, so kapitalistisch wie sie nun mal ist, jeder Nachhaltigkeit entbehrt ist klar. Das heißt aber nicht dass die auf der Gestaltungsebene Herumdokternden, nur weil sie dieses Grundproblem nicht akzeptieren, ausschließlich ihren dumpfsinnigen Angstneurosen fröhnen. Da herrscht (vor dem gedanklichen Hintergrund die Welt so vor sehr viel Schlimmeren zu bewahren*) ein durchaus ernsthaftes Interesse den Einfluß aufs Weltgeschehen nicht aus den Händen zu geben und die sich allerorten einstellenden Veränderungen werden da sehr wohl wahrgenommen und entsprechend verarbeitet. Dass da Märchen erzählt werden – geschenkt, man muss halt. Dass diese immer weniger logische Konsistenz aufweisen muss aber für das erhoffte Manipulationsergebnis nicht von Nachteil sein.
Und was da bröckelt ist nicht das Narrativ sondern die Welt an sich.
*Mein Realitätserleben verortet so etwas allerdings auch im Bereich ‘Größenwahn’, nur ist es mir immer wieder wichtig klarzustellen dass deren Grundmotivation keine destruktive ist, nur weil sich das Gute, was gewollt wird, in den Handlungsfolgen für uns so gar nicht zeigt.
Oktober 21st, 2017 at 18:21
Spon ist inzwischen so primitiv, dass sie ihre blöde Propaganda gern in ihrer Kinderbeilage verstecken:
“Separatisten-PR in Katalonien:
Katalanische Unabhängigkeits-Befürworter haben ein Video gestreut, das Stimmung gegen Ministerpräsident Rajoy macht – und das Land weiter spaltet.”
Das Video der “Separatisten” wird “gestreut”, “macht Stimmung” und “spaltet”, erfahren wir schon im Teaser. Der arme Rajoy, der so hinterhältig attackiert wird in seiner Mühe um
den Bürgerkriegdie Einheit!!¹1!Oktober 21st, 2017 at 20:39
Die tagesmärchen pfeifen im Märchenwalde:
Noch ist unklar, ob sie die Jamaika-Parteien am Ende einigen werden. Doch selbst die großen Streitthemen birgen mehr Chancen als Risiken. Viele Bürger hoffen auf eine neue Politik. Sie sollten sie nicht bei der AfD finden, sondern in einer neuen Koalition. [...]
Jamaika ist machbar. Sogar mehr als das – wenn CDU, CSU, FDP und Grüne sich endlich dazu durchringen, ein Bündnis der Chancen zu schmieden.
Dann würde klar, dass auch die großen Streitthemen mehr Chancen als Risiken versprechen. Beispiel Finanzen: Eine neue Regierung kann aus üppigen Steuerquellen schöpfen, kann der FDP mit Steuerentlastungen und den Grünen mit der Senkung von Sozialabgaben entgegenkommen. [...]
“Versöhnen statt spalten” wäre eine von mehreren positiven Jamaika-Botschaften. Denn wenn man aufmerksam vom Balkon aus ins Land schaut, sieht man Menschen, die solch ein neues Bündnis erwarten. Die Alternativen suchen und sie nicht bei der AfD finden sollten! Jamaika kann nicht nur mehr sein als ein Experiment. Es muss die Kunst des besseren Regierens werden.[!!1! - Anm. P.]
Das klingt schon etwas nach letztem Loch… Aber was für verlockende Aussichten! Steuersenkungen und weniger Sozialabgaben! Wohin das zur Abwechslung wohl mal führen mag…? Ganz neue Perspektiven für die unten vor’m Balkon.
Oktober 22nd, 2017 at 00:48
Ist es nicht ausgesprochen höflich, dass sich Fascho-Milliardäre noch wählen lassen? Democracy, fuck yeah!
p.s.: Immerhin sperren wir die Gauner noch ein, die unsere Ordnung gefährden.
Oktober 22nd, 2017 at 08:44
Chris Hedges on the left and identity politics;
DN: Much of what claims to be left — that is, the pseudo-left — reflects the interests of the affluent middle class.
CH: Precisely. When everybody was, you know, pushing for multiculturalism in lead institutions, it really meant filtering a few people of color or women into university departments or newsrooms, while carrying out this savage economic assault against the working poor and, in particular, poor people of color in deindustrialized pockets of the United States. Very few of these multiculturalists even noticed. I am all for diversity, but not when it is devoid of economic justice. [...] There is no racial justice without economic justice. And while these elite institutions sprinkled a few token faces into their hierarchy, they savaged the working class and the poor, especially poor people of color.
Much of the left was fooled by the identity politics trick. It was a boutique activism. It kept the corporate system, the one we must destroy, intact. It gave it a friendly face. (WSWS)
Oktober 22nd, 2017 at 09:23
Auch lustig, tagesmärchen schon wieder:
[Sendungsbild Zukunft heißt Totalüberwachung]
Überwacht auf Schritt und Tritt
XY baut die Gesichtserkennung massiv aus, millionenfach sind Kameras im Land installiert. Schritt für Schritt kommt die Staatsführung ihrem Ziel näher, die Kontrolle über die Bürger zu erlangen. Mario Schmidt über XYs digitale Überwachung.
Um wen geht’s? England? Deutschland? Nö. Russland? Schon eher, aber diesmal auch nicht. Hier soll’s jetzt mal um China gehen. Wir haben ja bekanntlich mit sowas nix am Hut, und wenn, dann isses nur Notwehr. Natürlich voll rechtsstaatlich. Aber irgendwie blättert doch der Lack, wird das Dumme immer dümmer.
Oktober 22nd, 2017 at 10:11
schon ot:
Heute stimmen in Venetien und der Lombardei, den beiden reichsten Regionen Italiens, die Einwohner über „mehr Autonomie“ ab.
Warum begeistert sich dafür kein Linker?
Etwa weil die Norditaliener bescheidener sind und keine volle „Freiheit und Unabhängigkeit“ wie die Katalanen verlangen oder weil die Venetier und Lombarden ehrlicher sind als die Katalanen und offen sagen, dass sie einen „autonomen“ Zugriff auf „ihre Steuergelder“ wollen, um weniger für die armen, faulen Süditaliener zahlen zu müssen?
Oktober 22nd, 2017 at 11:49
Frag’ doch einfach mal dort, wo “Linke” sich für eine Autonomie “begeistern”. Such dir wenigstens ne brauchbare Windmühle auf deiner Mission gegen die katalanische Autonomie.
Oktober 22nd, 2017 at 11:54
Spon stellt fest, das Hunderttausende sich den Strom nicht mehr leisten können. Da darf der Hinweis auf “Kosten der Energiewende” nicht fehlen – was ja durchaus richtig ist und #15 sehr schön illustriert. Andere harte Fakten werden freilich zur Meinung degradiert: “Der Energieanteil in den Hartz-IV-Regelsätzen deckt nach Meinung von Sozialverbänden den Strombedarf eines Einpersonenhaushaltes bei Weitem nicht ab.” So geht geschickte Propaganda.
Oktober 22nd, 2017 at 16:26
Ein sehr interessantes Detail einer grundsätzlich schon bekannten Geschichte:
Industriepolizei als Vorläufer des Werkschutzes
In den letzten Tagen des Nazi-Regimes wurden 1945 noch im Zuge der militärischen Eroberung die nazistischen Werkschutzkader von den US-Truppen vor der Rache der freigelassenen Zwangsarbeiter in Sicherheit gebracht. Nicht nur das, sie wurden von den US-Kommandeuren gleich wieder als Polizeischutztruppe gegen die Arbeiter zur Unterdrückung von Aneignungsaktionen eingesetzt, jetzt mit den Armbinden der westalliierten Militärpolizei. [...]
Sie stellten, bis heute der strikten Geheimhaltung unterlegen, in den drei westlichen Zonen das entscheidende Moment für die Unterdrückung der Arbeiterautonomie und für die schrittweise Rekonstruktion des gesellschaftlichen Gewaltapparates dar.
Die „Industriepolizei“ war ein gigantisches Sammelbecken, in dem sich die großen und kleinen Werkschutz-, Gestapo- und Wehrmachtssoldaten vor der Entnazifizierung schützen und sich auf ihre neuen Aufgaben vorbereiten konnten. Aus diesem unerschöpflichen Sammelbecken konnten die Funktionsträger für Bundesgrenzschutz, Bereitschaftspolizei, Verfassungsschutz, politischer Polizei und vielen westalliierten Spezialdiensten sowie seit 1954/55 der Bundeswehr generiert werden. (Quelle)
Das war zumindest mir so noch nicht bekannt. Passt aber voll und ganz.
Oktober 22nd, 2017 at 16:52
Heißen Dank, das werde ich brauchen können.
Oktober 22nd, 2017 at 16:52
Wal, warum sich kein Linker fuer die norditalienische Autonomie interessiert?
Wahrscheinlich liegt es daran, dass das Konstrukt “Padania” arg an den Haaren
herbeigezogen ist. Und ganz nebenbei, mit den xenophoben Wirtschaftsfaschos von der Lega Nord bzw. der noch rechteren Lega Veneto will bestimmt kein wirklicher Linker etwas zu tun haben.
Die Politik – u. Parteienlandschaft in Catalunia sieht da schon ganz anders aus als in der Lombardei, Friaul od. Veneto.
Oktober 23rd, 2017 at 00:25
[...] Pannen über Pannen. Immer mehr Geld für immer mehr Pannen und immer mehr Anschläge, die mutmaßlich oder bewiesenermaßen von ihnen selbst begangen werden. Aber wer darin KEINE Panne sieht, ist Extremist oder irre. Ein geschlossenes Weltbild ist nötig, um die offensichtlichen Zusammenhänge zu leugnen und anstelle derer welche zu konstruieren, die so verstrahlt sind, dass sie im Dunkeln leuchten [...]
Oktober 24th, 2017 at 08:51
OT: “In was für einer Welt, verdammt noch mal, wollen wir leben?”
Frankreich ist im Umbruch, aber wie durchlässig sind die Klassengrenzen? In Frankreich herrscht ein System von Klassen und eine Gesellschaft voller sozialer Gewalt, sagte der Soziologe Didier Eribon im Dlf. Und Schriftstellerin Gila Lustiger fordert: Politik muss auch der Raum sein, in dem sich soziale Bewegungen mobilisieren können.
Oktober 24th, 2017 at 11:01
Auch OT – jetzt noch sicherer: Afghanistan als Herkunftsland. Abschieben, das Pack!
Oktober 24th, 2017 at 11:21
OT: Nur Mut!
Ein Aufruf zu zivilem Ungehorsam und das Wissen darum, was wir von Stanley Milgram lernen können.
Täglich arbeiten Millionen von Menschen in komplexen Zusammenhängen, die direkt oder mittelbar mit sozialen Ungerechtigkeiten einhergehen, zur Zerstörung unserer Umwelt beitragen oder in anderen Ländern Armut und Krieg herbeiführen. Dieselben Menschen sind ehrlich entsetzt über das Ausmaß der Umweltzerstörung, über weltweite Hungersnöte und die Brutalität von Kriegen, also über die Folgen ihres Handelns.
Wie ist es möglich, dass Menschen täglich auf eine Entwicklung hinarbeiten, bei der sie ihr eigenes und das Leben ihrer Kinder und Enkel riskieren? Und vor allem: Wie ließe sich das ändern? Durch einen politischen Massenaufstand mit starken politischen Führern? Aber lässt sich ein System, das (wie wir noch sehen werden) auf autoritären Strukturen baut, dadurch ändern, dass man die Führung erneuert? [..]
Oktober 24th, 2017 at 11:33
Noch mehr OT: GFP hat ein neues Layout. Und ich merke mal wieder, wie stinkkonservativ ich eigentlich bin…
Oktober 24th, 2017 at 11:53
@26
Die Volksabstimmung gegen den Willen der Zentralmacht war tatsächlich eine revolutionäre Tat, die Schule machen wird. Was darauf folgte war Polittheater von Staatsschauspielern auf miteinander konkurrierenden Bühnen. Bei dem Schauspiel gewinnt der, der sich besser als tragischer Held und armes Opfer darstellt.
Nun ruft sowohl die Zentralregierung wie die katalanische Regierung jeweils zu politischem Ungehorsam auf. Das hat zwar einen gewissen Charme, aber beiden Konkurrenz-Regierungen geht es jetzt darum, “ihre” Untertanen zu sammeln und für Loyalität hinter ihren jeweiligen Fahnen zu sorgen.
Wenn – wie gemunkelt wird – die katalanische Regierung am Donnerstag die “Unabhängigkeit” ausruft, führt das zum Bürgerkrieg. Neue Staatsposten mit eigenen Grenzen und eigenen Steuern sind keine Toten auf beiden Seiten wert.
Die katalanische Regierung ist – hoffentlich – die klügere Seite, die nachgibt.
Oktober 24th, 2017 at 12:09
Können wir das Thema weiter im alten Thread behandeln? Das ist ja auch nicht wirklich eine Antwort auf #26.
Oktober 24th, 2017 at 13:09
@26 – Noch’n Zitat daraus:
All diese merkwürdigen und absurden Reaktionen produzieren Menschen nicht aus purer Langeweile oder weil sie „kein Herz“ hätten, sondern im Gegenteil weil sich in ihnen sehr wohl menschliche empathische Gefühle regen. Gleichzeitig sind sie von einem sozialen System umgeben, das ihnen einredet, Mitgefühl sei naiv, dumm, schwach oder sogar Verrat, und das sie dazu bringt, den persönlichen Gefühlskompass zu unterdrücken.
Und an der Stelle kann ich nicht umhin, nochmals auf die Sache mit dem fatalen ‘westlichen Menschenbild‘ hinzuweisen. Auch Graeber übrigens meint in seinen ‘Schulden’, dass es zwar schon öfter und auch andernorts die ‘technischen Voraussetzungen’ (Geld, Märkte etc) für Kapitalismus gegeben habe, dass andere Kulturen aber dem ‘homo oeconomicus’, dem rigorosen Nutzenmaximierer, weit eher das gebotene Misstrauen entgegenbrachten.
Nur die sog. ‘westliche Zivilisation’ brachte es fertig, diesen unerfreulichen Menschentypus als Leit- und Rechtfertigungsfigur sowohl eines entfesselten Marktes als auch des vermeintlichen Gegenspielers Staat zu installieren. Und sich damit und ausgerechnet im Zuge der ‘Aufklärung’ gleich zwei metaphysische Monstren eingetreten zu haben, die offenbar noch immer weit weniger durchschaut werden als die alten.
Und ich finde das alles andere als OT…
Oktober 24th, 2017 at 13:13
“Stellen Sie sich vor, Sie würden bei einer Pressekonferenz mit dem Bundespräsidenten während der laufenden Veranstaltung auf die Bühne gehen, ihm auf die Schulter hauen und lauthals rufen: „Na, alles gut, Walter?“”
Ihr vegetatives System würde Sie schon bei der bloßen Vorstellung mit einem heftigen Cocktail aus Angstsymptomen daran hindern, obwohl nirgendwo Gefahr für Leib und Leben lauert.”
Irgendwie bin ich wohl aus der Art geschlagen ;-)
Oktober 25th, 2017 at 10:15
Transatlantischer Rudeljournalismus – Ende der Diskussion.
Oktober 27th, 2017 at 18:54
[...] benennt Freund und Feind im medialen [...]