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Die Deutschen hatten gegen die Spanier nicht nur deshalb keine Chance, weil die zuständigen Schiedsinstanzen nicht bereit waren, regulierend einzugreifen. Sergio Ramos spielt Torwart, ist aber keiner. Normal ist das Rot und Elfmeter. Vor allem aber waren der Brite und der Portugiese auf Seiten der Spanier immer einen schritt schneller als der Türke und der Pole auf der anderen – da konnte der Grieche noch so souverän klären.

Entschieden wurde das Spiel auf den Außenpositionen. Dortmunds rechte Verteidigung zeigte in der einen oder anderen Situation eine zu tranige Reaktion. Auf Links fehlt seit langer Zeit eine Alternative. Die klassischen Besetzungen fallen noch immer aus. Als man auf Personal für den linken Rand ganz verzichtet hat, wurde es tatsächlich nur besser. Wenn man niemanden mehr hat, der die Position gut ausfüllt, überlässt man sie besser der Innenverteidigung.

Das Spiel der Anderen

Wie der holländische Trainer der deutschen Mannschaft richtig feststellte, waren sie “immer einen Schritt zu spät“. Hinterherlaufen ist nicht nur frustrierend; man macht es dem Kalkül des Gegners schlicht zu leicht und spielt am Ende dessen Spiel nur mit. Dortmund hat sich zwar bemüht, eigene Akzente zu setzen, in den entscheidenden Situationen aber nur reagiert – und dann zu halbherzig.

Andere Probleme hat derweil der neue Stern am europäischen Fußballhimmel. Deren Offensivkräfte liegen im Clinch um die Frage, wer die Elfmeter schießen darf. Der Clubchef bot dem Spieler Cavani (für 64 Millionen gekauft) eine Million Euro an, wenn er Neymar (für 222 Millionen gekauft) die Elfer treten lässt. Cavani hat flugs errechnet, dass dieser Betrag nicht einmal 0,3% von Neymars Jahresgehalt entspricht. Wer rechnen kann, ist klar im Vorteil. Man sollte den Fußball daher seriösen Geschäftsleuten überlassen, die solche Anfängerfehler vermeiden.