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Feynsinn ist zwölf. Das ist das Alter, in dem man Kinder allmählich ins Arbeitslager schickt und sie wieder abholt, wenn sie erwachsen sind – oder sich die ganz harte Kante gibt und die nächsten Jahre in Demut lernt, dass man keine Ahnung hat vom Leben, vom Universum und der Welt, die einem fortan die Lütten erklären werden. Nun, Feynsinn seinerseits hatte schon immer recht und war von Anfang an Weltretter, sodass seine Pubertät auch nicht schlimmer werden wird als die frühen Jahre.

Ich habe vor vier Jahren einmal einen Überblick gegeben über die Vergangenheit des Blogs; nicht erwähnt habe ich damals u.a. den Flügelschlag eines Schmetterlings, der einen Bundespräsidenten umblies, einen Bloggerkongress, meine letzte Wahlempfehlung und einen schlimmen Linksrutsch, hinaus vor die Pforten des parlamentarischen Betriebs, den ich inzwischen mit noch größerem Abstand betrachte.

Alles ist relativ; vielleicht bin gar nicht nach links, sondern die anderen nach rechts unterwegs; bei manchen bin ich mir da sicher. Einer erklärte inzwischen sogar ausdrücklich eine “Liebe zu Amerika“. Doch, das meint der ernst. Womit wir für einen Augenblick die Spaßgrenze überschritten haben. Ein Bundespräsident von einem gewissen Format sagte einmal, gefragt, ob er sein Land liebe: “Ich liebe meine Frau“. Ja, das war bei mir auch so.

In der Nacht nach dem elften Bloggeburtstag ist Uena gestorben. Das Trauerjahr ist zu Ende, aber die Tränen kullern weiter. Man kann auch gar nicht so viel heulen wie das traurig ist. Immerhin, so viel darf nach der ganzen harten Arbeit des ersten Jahres gesagt werden: Die Sicht wird merklich klarer, meistens. Man lernt, um das schwarze Loch herum zu laufen. Ist das ein Trost? Eher doch wieder nur die Wahrheit. Eigentlich gehört das nicht hierher, aber es ist so präsent, dass ich es nicht verschweigen will.

Was das Blog angeht, so können wir jetzt mal die nächsten dreizehn angehen, um dann ein ordentliches Jubiläum zu begehen. Doch, das geht. Kommt, das sitzt ihr doch auf einer Backe ab!