Erwähnte ich, dass meine Stimmung gelegentlich zu Reizungen in der Bartrandzone führen? Desweiteren, dass die Bartrandzone sich über mehrere Stadtteile ausbreiten kann, in denen die Menschen in Angst spontan Schutz suchen? Gewitter waren zwar erst für heute Abend angesagt, aber bereits am Vormittag donnerte es und blitzte aus einer Wohnung im Süden der Stadt, wo ein Einzelfall explodiert war. Ganz recht, der Einzelfall war ich, und das kam so:
Soll ich das Wort wieder sagen? Das mit K? Aus dem paranoiden Kindergarten? Okay, das wäre öde, also kaufe ich ein C: Fuck that fucking arse of pissing bloodspraying CAPITALISM! Argh! Die verfickte POST! Ich meine jetzt ausnahmsweise einmal nicht das magentafarbene Stück Scheiße, das sie aus dem Gedärm der Genannten geholt und rosa lackiert haben, auch nicht den Dödel auf dem Fahrrad in der bescheuerten Jacke, dessen Fahne man erst dienstags riechen muss, weil er montags nicht nur blau ist, sondern auch macht; ich meine De Ha El. What the FUCK!
Wie lange dauert es im Jahr 2017 in einer deutschen Großstadt, ein Paket aufzugeben? Kommt wohl drauf an. Ich weiß ja nicht, was andere machen, aber ich habe schon fast eine Stunde gebraucht, um das behämmerte Label auszudrucken, das man auf das Paket kleben muss. Ich weiß schon, warum ich einen verdammten Skriptblocker benutzte. Wenn ich bei dhl.de die Skripte freigebe, damit ich das mistige Pickerl bekomme, friert mir der Browser ein. Drei verschiedene Browser in zwei verschiedenen Betriebssystemen. Was haben die da für einen verkackten Ranz gecoded?
Privat kann besser
Da sind wir übrigens schon an der Baustelle vorbei, wo du alles fünfmal eingegeben hast, weil der Scheißladen Cookies nur setzen kann, wenn du vorher drei Formulare unterschrieben hast, dass er das darf. Mal abgesehen davon, dass er eine Adresse, bei der ich auf Google Street View die Vase auf dem Wohnzimmertisch sehen kann, für nicht existent erklärt. Woher soll auch die Post wissen, wie man eine Adresse findet?!
Okay, irgendwie fummelst du dich da durch, natürlich frisst der ätzende Drucker das Papier erst mal quer, weil er ein eins A Teil ist, das sich dieser Qualitätsoffensive selbstverständlich ungespitzt anschließt. Der liegt jetzt übrigens auf dem Dach gegenüber, die dumme Sau. Also, trotzdem alles irgendwie geregelt, der Lappen mit dem Strichercode klebt auf dem Karton, also auf zur Post.
Die Post – das Postamt – die Hauptstelle dieses Stadtteils, in der noch Beamte in die Pension hinüber gepflegt werden, also das Ding, in dem früher beim Wort “korrekt” die Serifen auf den tausendstel Millimeter ex-akt ausgerichtet waren, die hat hier Öffnungszeiten wie in einem Hunsrückweiler anno 1970 bei Tollwutbefall. Immerhin aber heute bis 12:30 Uhr. Ich stehe um 11:50 da vor der Tür, und was ist? ZU IST! ZU!!
Ich hab keinen Bock mehr, diesen Drecksartikel zu Ende zu schreiben, macht euren Scheiß doch alleine!
Juli 6th, 2017 at 17:25
Ok, flatter, streich den Tag als „is un war nich“ aus dem Kalender.
Für gewöhnlich empfehle ich ja oft, so einen Tag unbeirrt einfach noch mal von vorn zu beginnen… allerdings ‚leide ick dir‘ und lasse diesen Tip vorsorglich unter der Tischkante.
Na gut, wenigstens trösten könnte ich ja: Tröst, tröst, tröst.
Nee, nicht so dolle, hier wird (ab-)gehärtet:
„Nur die Harten kommen in den Garten“, odda so :-P
Juli 6th, 2017 at 17:30
Mir war heute aufgefallen, dass Ströbele bei seiner Abschiedsrede die parlamentarische Demokratie zur Machtübernahme aufgerufen hatte. Es war wohl endgültig an der Zeit, dass er geht. Ich hatte immer gedacht, er hätte verstanden, wie der Laden läuft. Tja, so kann man sich irren.
@Wat.: Tage streichen geht nicht. Das ist ja gerade der Witz an der Sache. Woher soll denn so etwas wie Erfahrung sonst kommen?
Juli 6th, 2017 at 19:10
Fahr mal ein bißchen Bahn, vorzugsweise täglich als Pendler. Angesichts dessen, was die abliefern, begegnest Du danach DHL mit stoischer Gelassenheit.
Wenns um Webseiten, Formulare und Auf-Trab-Halten geht: Der RMV bietet eine finanzielle Kompensation für mehr als 10 Minuten Verspätung. Als Grund ausgeschlossen sind nur Wetter, Jahreszeiten und alles andere, was sich auf “höhere Gewalt” reimt (http://www.rmv.de/linkableblob/de/6326-100629/data/10-minuten-garantie_faltblatt.pdf). Um das in Anspruch zu nehmen, muß man für jedes einzelne Verspätungsereignis lediglich ein paar Webseitenformulare ausfüllen, auf denen alles abgefragt wird inclusive Schuhgröße des Schaffners (https://www.rmv.de/elma/public/complaints/ten-min-step1.action – enjoy it!). Wenn das eingereichte Ansinnen bewilligt wird bekommt man eine Email mit einer Fallnummer. Mit der geht man persönlich zu speziell ausgewählten, keinesfalls in einem Bahnhof gelegenen Auszahlungsstellen mit jeweils sehr eigenen Öffnungszeiten und bekommt nach ortsüblicher Warteschlangenzeit und Vorlage aller Unterlagen inclusive Personalausweis ganz unbürokratisch den Schadens-Kompensationsbetrag ausgezahlt. Bei Zeitkartenbesitzern fahrt-anteiliger Kartenpreis, in meinem Fall pro eingereichtem und bewilligten Erstattungsfall knapp ein Euro. So geht Kundenservice für Fortgeschrittene!
DHL ist was für Wussies.
Juli 7th, 2017 at 00:20
@Wat.: Ich nutze sone Geschichte halt für nen saftigen Rant. Hält mich nicht lange auf.
@OldFart: Just heute (also gestern): Bekannte ist mit der Bahn von der Ruhr auf dem Weg zu ihrer Abschlussprüfung, hat 2 Stunden Luft eingeplant. Von Frankfurt zum Ziel (Pampa) fährt nichts mehr. Nada. Taxi kostet 80 Ocken, hat sie nicht. Geht die Dame zur Bullerei und heult rum. Die fahren sie zur Bahn und leiern denen die Kohle fürs Taxi aus den Rippen. Obrigkeit ist ja so was von geil.
Juli 7th, 2017 at 00:26
@R@iner: Haste mal nen Link?
Juli 7th, 2017 at 08:08
…und leihern denen die Kohle fürs Taxi aus den Rippen
Also doch nur geliehen, das Geld…?
Juli 7th, 2017 at 08:32
@#5: Aber immer doch: Rede Hans-Christian Ströbele / 29.6.2017. (~ ab Min. 10.)
Im Kontext Fraktionszwang hat er jedoch Recht.
Juli 7th, 2017 at 08:37
Schwache Nerven? Früher war alles besser – und aus Holz!
Okay, früher war die Post noch Post, da war der Beamte noch bösartig und hat die Leute angeranzt … heute? “Was kann ich für sie tun summsumm – darf es noch ein paar Briefmarken sein”
Alles Schoiße? Nö – men at work, on both sides.
PS.: Isch ärscher misch ach immer ibber den Scheißlade!
Juli 7th, 2017 at 09:59
OT: Autonome, Schwarzer Block, gewaltbereite Linksradikale, linke Extremisten!!! Riesenrauchwolke über Hamburg.
Falls es unter Euch den einen oder anderen geben sollte, der/die sich für die G20-Proteste interessiert, empfehle ich die hervorragende Liveberichtersstattung auf N24. Seit 8.00 Uhr “on air”.
Juli 7th, 2017 at 10:52
Wo wir gerade bei deutlichen Worten sind, einer an das Arschloch, das ernsthaft meint, “ein Leser weniger” würde irgend etwas anderes bewirken als diese Mischung aus Bedauern und Verachtung: Wenn du schon glaubst, dein halbgarer dödeliger Schwachfugkommentar sei so wichtig, dass er veröffentlicht werden muss, gib doch bei nächster Gelegenheit dem Betreiber die Möglichkeit, den zu lesen, ehe du “Zensur” schrfeist und ihn beleidigst. Wirf einen Blick in den Spiegel und frage dich, wer der Idiot ist. Ein Autor weniger!!!111¹¹!!
Juli 7th, 2017 at 11:26
@altautonomer: Die Kinder! Wer denkt denn an die Kinder?!!¹
Juli 7th, 2017 at 11:44
@#11: Er hier, evtl. (Dein Link in #11 führt ins 404-Land)
gar nich waahr! säzzer :-P
:)
Juli 7th, 2017 at 13:41
@flatter:
Sie: http://tinyurl.com/ya3vyhbm
Vom Abfackeln von Pkw halte ich gar nichts. Es erhöht die Teilkaskoprämie und fördert die Produktivität der Autoindustrie.
Juli 7th, 2017 at 13:51
“veröffentlichte auch die schockierenden Bilder von ihm” – das ist doch der Punkt. Fits all.
Oh, noch einer, der ist ja auch Qualitätsjournalismus®:
“Das nächste Ziel der mutigen Dänin ist es, den Kindern eine Ausbildung zu ermöglichen. Nur so haben sie eine Chance, ihr Leben einmal selbst in die Hand zu nehmen.” Arme Negerkinder zur Eigenverantwortung erziehen. Vor-bild-lich!
Juli 7th, 2017 at 15:38
Dachte sofort an die Bergman im “Mord im Orientexpress”!
wg Negerkindern helfen!
und wg Abfackeln von Autos immer an Klugmann/Mathews “Die Schädiger”
;-)
Juli 7th, 2017 at 15:59
Passend zur ‘Titelstory’ musste ich heute vormittag vier mal runter, um Pakete anzunehmen – weil sie natürlich von vier verschiedenen Ausbeutungsgesellschaften geliefert wurden. Dabei waren sie noch nicht einmal für mich, und besonders aufschlußreich war der Kommentar des DHL-Boten (sic!) – ich würde ihm seine Quote retten. Also sind die Zusteller jetzt offenbar auch noch dafür verantwortlich, dass Leute auch mal nicht zu Hause sind. Ganz nebenbei werden so wohl auch allerlei ‘kreative’ Zustellweisen gefördert.
Juli 7th, 2017 at 16:48
Hm, 159 verletzte Polizisten. Friendly fire is a bitch.
Juli 7th, 2017 at 17:13
Ich reiche mal die “dame” durch, die mal wieder exzellent recherchiert hat.
https://dvwelt.wordpress.com/2017/07/07/schwarzer-block/#more-11175
Bundeswehr auch im Einsatz. Kritischen Journalisten -taz, JW, AK – wird die Akkreditierung enthzogen.
Juli 7th, 2017 at 19:37
@brennende Autos in HH:
Wer eine persönliche Nähe zum Geschehen und zu den Tätern hat, also vielleicht als Mittäter oder als Anstifter in Frage kommt, der hat einen Grund zur Distanzierung.
Wer ohne das meint, sich distanzieren zu müssen, der tut sich bloß wichtig und bläst noch in die Hörner der Staatsmacht.
Juli 7th, 2017 at 20:43
Hamburgs Polizeipräsident im ARD-Brennpunkt-Interview um 20;40 Uhr wörtlich: “Ca. 800 gewaltbereite Autonome haben das Zeltcamp verlassen und sind in ein Hamburger Arbeiterviertel eingesickert und haben Autos wie VW Golf abgefackelt.”
Der Mann weiss wirklich Brescheid. Ich bekomme bei dieser Aussage eine ungefähre Vorstellung davon, wie die Politik und die Medien das alles später “objektiv” analysieren und aufbereiten.
Juli 7th, 2017 at 20:53
Die Staatsmacht schaut derweil offenbar nur zu, weil man mit 20.000 bis an die Zähne bewaffneten und sicherlich gewaltbereiten Leuten natürlich nix gegen 800 Leute mit Steinschleudern machen kann. So werden die Fakten geschaffen, mit denen man nach der Sommerpause die nächsten gesetzlichen Verschärfungen begründen kann.
Juli 7th, 2017 at 21:09
Und diese 800 Volldeppen tun ihnen den Gefallen… danke auch.
Juli 7th, 2017 at 21:34
Vielleicht ist es ihr Job. Dafür kann man sie nicht kritisieren.
Juli 7th, 2017 at 22:18
So werden Jugenderinnerungen geschaffen. Eine Nacht an den brennenden Barrikaden von Hamburg ist das unvergessliche Kleinod, von dem man noch bis ins hohe Alter an den Theken dieser Welt erzählen kann. Was ist dagegen ein Parteitag der Jungen Union? Der G 20-Gipfel als romantischer Sommertraum.
Juli 8th, 2017 at 00:17
Wasn Kontrast.
Juli 8th, 2017 at 00:20
Cool: Speichel meldet “Maschinenpistolen” (bei den Bullen, nicht bei den Terroristen). Wir brauchen Bundeswehr, wer soll sonst Panzer und Raketen beisteuern?
jw: “Über Twitter bestätigt die Polizei, gegen »Störer« vorzugehen und fordert alle Unbeteiligten auf, sich umgehend aus dem Viertel zu entfernen.” Genau: evakuieren, Ausgangssperre, die Demokratie muss gerettet werden.
edith:
“Wir bitten Medien & Privatpersonen, das taktische Vorgehen der Einsatzkräfte nicht zu filmen /zu senden, um sie nicht zu gefährden”
Ja nee is klar. Öffentlichkeit gefährdet die Sicherheit. Was wir schon von der Organisation Gehlen und Nachfolgern kennen, muss ja erst recht für die Polizei gelten: Halte deine Staatspolizei geheim! Was sich Spon so erlaubt, ist derweil eine amoklaufende Lyrik, die ihr Narrativ ins Delirium führt. Kotzprobe:
“Flaschen fliegen, eine Detonation ist in der Ferne zu hören. Viele im schwarzen Block sind noch Teenager, junge Männer ohne Bartwuchs in schwarzen Jacken.
Sie sind panisch, rennen rasch davon. Mittendrin laufen Touristen mit Rollkoffern – wohin sie zu diesem Zeitpunkt wollen, ist fraglich. Die älteren Männer im schwarzen Block rufen die Teenager in ihren Reihen auf, ruhig zu bleiben. Einige sprechen Französisch, sind offenbar Krawalltouristen.
An einer Ecke räumen die Restaurantbesitzer die Tische von der Straße, an denen eben noch Gäste Schnitzel mit Pommes aßen.”
Da fuck?
Juli 8th, 2017 at 01:16
bizarrerweise nennt der SPEICHEL die autonomen in der klickstrecke konsequent “demonstranten”; die fotostrecke verändert sich allerdings permanent, fotos verschwinden und werden duch dubletten ersetzt, teilweise 3X.
Da fuck?
Juli 8th, 2017 at 01:47
Mit ner Zwille ne harte Pommes verschiessen,
findeste nich beim Röntgen…?!
Biowaffe! Biomunition! Nachhaltigkeit!
Juli 8th, 2017 at 07:21
Nächstes Jahr treffen sich dann alle Abgehängten aus Europa. Aufgrund der zu erwartenden Anzahl Menschen werden Spanien und Frankreich zu Versammlungsorten erklärt. Cholz & Friends zahlen die Mettbrötchen für alle aus eigener Tasche, wie aus unsicheren Quellen verlautbart wurde. Für Vegetarier und Veganer werden 200 Millionen Zucchini-Canapés zur Begrüßung geordert.
Ist das vielleicht der absurdeste #g20 Stream aller Zeiten?
Als ob es 1789 nie gegeben hätte. Welches machtgeile Superarschloch ist eigentlich dafür verantwortlich, dass die Party in Hamburg steigen musste?
Spezialeinheiten, Maschinenpistolen … Sind die jetzt endgültig irre geworden?
Die einen zünden die Welt an, die anderen Autos – Lasst uns also über Autos reden! Das vorhandene Bildmaterial über strukturelle Gewalt ist eher lückenhaft.
Juli 8th, 2017 at 07:59
“Wenig später stürmten die ersten Vermummten den Laden, klauten vor allem Alkohol, aber auch gängige Lebensmittel wie Toast, Schokoriegel, Gemüse.” (faz.net)
Alkohol und Schokolade: völlig klar. Toast => brennende Barrikade. Gut. Aber Gemüse???
“Ist Weibsvolk anwesend?”
Juli 8th, 2017 at 08:28
Nein, die haben “Angriff der Killertomaten” geschaut.
Juli 8th, 2017 at 08:31
Merke: Man kann auch Avocadokerne mit der Zwille verschießen.
Juli 8th, 2017 at 08:54
Mmh, ich mache den Kern immer raus. Aber über Geschmack will ich nicht streiten.
Juli 8th, 2017 at 11:30
Die Bullen sind echt Komiker. Nach “Wir bitten Medien & Privatpersonen, das taktische Vorgehen der Einsatzkräfte nicht zu filmen /zu senden, um sie nicht zu gefährden” lese ich jetzt: “Die Polizei bittet inzwischen um die Zusendung von Videos und Fotos der Krawalle“. Wer braucht da noch ne Stasi?
Juli 8th, 2017 at 11:35
Tochter eben so: “Ich will auch Autos anzünden.”
Ich: “Dann fahr’ doch hin!”
Sie so: “Aber ich muss arbeiten.“
Juli 8th, 2017 at 12:52
flatter: War es Thelma oder Luise?
Juli 8th, 2017 at 15:44
Quo vadis, Ulm?
“Gestern, am 07.07. um 18 Uhr fanden sich am Einsteindenkmal in Ulm ca. 30 Leute zusammen, um spontan gegen die massive Polizeigewalt in Hamburg zu protestieren.” (Indiamedium)
Widerstand & schönes Wetter – you can’t beat the feeling.
Juli 8th, 2017 at 15:55
Ich schaue ja nicht fern, aber diese Serie könnte mir gefallen: Bild
Juli 8th, 2017 at 19:55
Hat die Underdog-Jury noch die Nominees auf dem Radar? Passend zum thematisch in Richtung G20 abgeglittenen Thread hier empfehle ich das hier zur geneigten Lektüre. Schließe mich dem dort Gesagten vollinhaltlich an. Das erspart mir hier ausufernde Tipperei.
Juli 8th, 2017 at 20:20
@Rainer – Ich weiss ja nicht, ob du es weisst – aber läuft doch schon. Ist sozusagen längst ein Dauerbrenner. Dass gelegentlich neues Personal dazustösst und entbehrliches herausgeschrieben wird – auch nichts Neues. Was mir dabei aber überhaupt nicht gefällt, ist die obligatorische Komparsenrolle, die einzunehmen wir gezwungen sind. Das ist doch echt ein Scheissjob.
Juli 8th, 2017 at 21:07
“Anarchists desperate for something to smash.” Tempest bzw. ein wenig musik und die lyrics dazu – europe is lost: https://m.youtube.com/watch?v=QSVyyykaEOo
http://www.songtexte.com/songtext/kate-tempest/europe-is-lost-2b104c82.html
Juli 9th, 2017 at 01:33
@Oldfart: Ikannminichentscheidn.
Juli 9th, 2017 at 19:44
Flatter 26.) Bevor ich mich nach Indonesien exiliert habe, habe ich genau 17 Jahre im besagten “Brennpunkt” gelebt. Die Schanze selbst kenn ich seit Ende der 1980ziger.
Seit der von Beust/ Schill Regierung ist das dermaßen eskaliert und ich meine jetzt nicht den Schwarzen Block®. Bestes Beispie Schanzenfest, war immer ne easy peasy Veranstaltung, als Richter Gnadenlos Innensenator wurde, jedes Jahr die gleiche sich mittlerweile anbahnende ritualisierte Gewalt.
Ausgangssperre? Das ist “hamburger Linie”, Gefahrengebiet, die Exekutive tritt gleichzeitig als Judikative auf. Das BVerfG kassiert nachträglich in regelmäßigen Abständen diese Praxis ein. Na und hat ja keine Konsequenzen und die Polizei hat das erreicht was sie wollte. Wie sagte doch Dudde so schön,”… dann klagen Sie doch.” Hähähä..
Geil wird es dann aber doch, wenn du mit der S-Bahn von der Maloche nach hause fährst, an der Sternschanze aussteigst und ersteinmal in eine Polizeisperre reinläufst und Einheiten mit Baden-Würtember Wappen an der Uniform dich anschnauzen:”Was willst Du hier?” Und dich trotz gezückten Perso nicht zu deiner Hütte lassen.
Aber viel geiler ist, wenn das BFE Nachts gegen 2 Uhr deine Wohnungtür eintritt, weil sich, wie später bekannt, der Agent Provocateur… äh… Zivilpolizist mit den minderjährigen Youngstern…äh… Umstürzlern im Nachbahrhaus geflüchtet haben.
“Oh, da haben wir uns in der Tür geirrt, kann ja mal passieren”.
Na auf die mehren tausend € Sachschsäden die durch Türen eintreten oder mit Ramme “öffnen” entstanden sind bleibt man sitzen. Da wie die Dienststelle der Landespolizei argumentiert, wer nicht im Sinne eines bürgerl. Wohnverhältnis* (Wohnprojekt. Anmerk. Fred) lebt sich solchen “Umständen” aussetzen muß und dadurch ja nicht wirklich durch die “Polizeiarbeit” in seinem Lebensverhältnis beeinträchtigt wurde. (Ich verspür gerade richtig Lust dir mal den ganzen Schriftverkehr, nebst TAZ u. Mopo Artikel zu schicken. Ich hab mich schon damals weggeschmissen.)
*O-Ton
PS: Ich frag mich gerade wirklich wo man in der Schanze 2017 Schnitzel mit Pommes essen kann. Echt jetzt…
Juli 9th, 2017 at 20:49
@43 Fred,
ist halt auch so ein Problem mit der Wahrnehmung von so alten Leuten wie ich es einer bin.
Damals, zu RAF-Zeiten, als die Maschinengewehre sich am Strassenrand postiert hatten und der Lauf schon mal durch das Autofenster geglotzt hat, da war der Darm doch arg in Wallung.
Das letzte Mal, als ich in diese Maschinenläufe geschaut habe, dass ist erst 14 Tage her und war am TGV-Bahnhof von Avignon als ich meine beiden Frauen dort abgeholt habe.
Da kamen zehn, für mich ziemlich riesige Typen und davon nur zwei, die ich spontan in die Kategorie Mensch eingeordnet habe, in schwarzen Klamotten mit Schnellfeuergewehren und diesen Elektroschockern in meine Richtung. Auf deren Rücken war in Grossbuchstaben SNCF eingetragen, der französischen Bahn.
Ich war noch ziemlich jung, als ich das erste mal in Spanien war, noch zur Franco-Zeit. Auf dem Campingplatz liefen auch diese Typen mit ihren Maschinengewehren herum. Damals habe ich mir geschworen, dieses Land niemals mehr zu betreten und mich auch daran gehalten, obwohl es für mich heute ein leichtes wäre dort vorbei zu schauen.
Jetzt ist es so, dass ich das alles vor meiner eigenen Nase habe und meine beiden Besten mich häufig fragen und auch mit der Frage fordern: wohin können wir noch gehen? Lass uns alles hier verkaufen, denn dieses Europa ist nur noch Rückschritt und bietet unserer Tochter keinerlei Perspektive, weder für eine Berufsausbildung noch für ein Studium.
Ich bin dann sowas von ratlos, weil mir kein besserer Ort auf der Welt mehr einfällt, der nicht weniger beschissen ist als der, in dem wir leben oder noch extrem schlechter.
Juli 9th, 2017 at 22:50
@Troptard, 44;
“Wohin können wir noch gehen?”
Ich kann die Schilderung nur zu gut nachfühlen und diese Frage treibt mich schon lange um. Als ich die Frage das letzte Mal hier stellte, erntete ich einen spöttischen Einzeiler, den ich konziliant als Ausdruck derselben Ratlosigkeit gewertet habe, wie ich sie habe und Du sie gerade formuliert hast. Jetzt lausche ich gebannt, ob diesmal jemand mit einer Idee aufwartet.