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Romantische Vorstellung, Serviervorschlag; Quelle: Pixabay

Sie haben alle recht: Fefe, Burks und Max. Wer kein Klopapier hat, findet sicher noch irgendwo ein Grundgesetz, vor allem wenn er beim Bundesminister für Justiz arbeitet. Dessen totalitäre Gesinnung wurde hier bereits regelmäßig gewürdigt, und auch am Ende dieses Tages murmelt es wieder: “Eine Änderung des Grundgesetzes halten wir für nicht erforderlich“. Wozu auch? Es ist doch so nützlich. Man kann es wie gesagt als Kackpappe benutzen, als Fußabtreter, als Grillanzünder oder Flieger daraus basteln.

Während sich ein kognitiv limitierter Homo zur Freude der Medienhändler mit Konfetti einreibt, landet hinter dieser Kulisse zuallererst der Hubschrauber mit der Taskforce Zensur aka “Gesetz gegen Hass im Netz“. Das Geile an dieser Attacke auf die Geltung einer Verfassung in diesem Rechtsstaat® ist dessen Wirkung ganz unabhängig von rechtlichen Mitteln. Die Drohung allein wirkt. Es wird Zensur geben, allerorten, denn man kann es sich nicht leisten, darauf zu verzichten. Das Risiko ist einfach zu groß.

Diese Infamie ist der Brennpunkt dessen, was das BVerfG in dutzenden Urteilen gestoppt hat: dass der Gesetzgeber eine Atmosphäre schafft, in der der Bürger sich schlicht nicht mehr traut, seine Meinung zu sagen. In diesem Fall geht der Stoß über Bande: Die Betreiber trauen sich nicht mehr, Meinungsfreiheit zuzulassen. Wer nicht löscht, kann bald Konkurs anmelden.

Nachwuchsproduktion

Kommen wir also zur sogenannten “Ehe”. Inhaltlich bin ich dagegen. Sie fußt kulturell auf Religionen, von denen unsere Geschmacksrichtung mir die Assoziation aufzwingt, die Amtsträger (mit “Würde” hat das nichts mehr zu tun) dürften künftig ihre Opfer auch noch ehelichen. Wie dem auch sei: Das hat nichts im Gesetz zu suchen. Darin wiederum, das belegt u.a. die von Burks zitierte Quelle, ist die Ehe eine Funktion der Familie, will heißen: der Nachwuchsproduktion.

De facto ist das Ganze auch noch eine Steueroase für Besserbezahlte. Die braucht kein Mensch, das kann weg. Stattdessen, um für eine Sekunde so zu tun, als fragte mich wer, hätte ich lieber mehr Ressourcen für Kinder. Viel mehr. Aber gefragt ist das Gesetz, und das ist eindeutig. Mann und Frau, perspektivisch mit Kindern; das ist Ehe. Alles andere ist Party und lässt sich hervorragend ohne Trauschein organisieren. Vieles davon – wie etwa Patientenverfügungen – gibt es längst.

Was aber überhaupt nicht geht, ist wie jeden Freitag das, was Heiko, die amtliche Haltevorrichtung für Manschettenknöpfe, einmal mehr hervordilettiert. Ich frage mich, ob dieses Spiel nicht überhaupt bloß Karneval für Clowns wie Volker Beck ist, denen man ein buntes Spielzeug zuwirft, um es ihnen alsbald wieder abzunehmen. Das böse, böse Verfassungsgericht will das alles nicht. Och schaadö! Auf der Empore macht Chucky derweil die Raute und lacht sich nen Ast. Welch eine erbärmliche Operette!