Wenn man das Grundgesetz, die Menschenrechte, die Parlamentarische Demokratie, kurz: das sozial-juristische Konzept, in dem wir leben, so auslegt, dass es vor Gewalt- und Willkürherrschaft schützen soll, haben wir mit Heiko Maas einen Verbrecher gegen diese Ideen im Amt des Justizministers, dessen kriminelle Energie erst erschöpft sein wird, wenn die Bürger gegenüber dem Staat gar keine Rechte mehr haben und der – sowie von ihm beauftragte Konzerne – die Untertanen dressiert, angeleint und mit Maulkörben versehen haben.
Zwei aktuelle Beispiele kritisiert die FAZ, gemeinhin nicht im Verdacht, dem Anarchismus das Wort zu reden. Aktuell geht es einmal nicht um überbordende Überwachung, zu der ich bei Burks eine lustige Liste finde, die nur bis 2008 geht. To be continued. Es geht vielmehr um das Ziel der unselig dusseligen “Fake News”-Fakedebatte, nämlich Äußerungen zu zensurieren, positiv wie negativ. Allein der Satz “Es wird zu wenig gelöscht” ist schon entlarvend.
Dieser schlimme schlimme Hass
Ausdrücklich vor dem ordentlichen Urteil, ob etwas legal ist oder nicht, soll zum Löschen von Inhalten gezwungen werden, was ausdrücklich Zensur ist, die noch von den Medien selbst vorgenommen werden soll. Da war Preußen ja noch besser, wo der Zensor wenigstens vom Hofe bestellt wurde. Die Hetze des Herrn Minister könnte einer kitschigen Dystopie entstammen: “Hass im Netz ist der wahre Feind der Meinungsfreiheit“. Ah ja, und da wir also den “wahren Feind” festgelegt haben, sind die anderen Feinde unvermeidlich und fliegen unter dem Radar oder wie? Doof wie Jar Jar Binks und plump wie Goebbels.
Nun, wer schon mit dem Doppelklick überfordert ist und einen PC-Monitor nicht von einem Fernseher unterscheiden kann, der macht sich’s halt wiedewiedewie es ihm gefällt. Blogs, Facebook, Twitter, Whatsapp? Alles Rundfunk, wenn ihr mich fragt. Der Heiko schaltet den Computer ein und findet das Erste Programm nicht. Da muss ein Dekret her! Sofort muss auf jede Frage, die wer eingibt (so er wenigstens eine Suchmaschine findet) subito die Antwort der ARD erscheinen. Dann ZDF, RTL und so weiter. Vielleicht noch FAZ und Welt, aber auf gar keinen Fall diese Hassverschwörer!
Selbst die FAZ wird hier deutlich: “Die Idee klingt ziemlich irre und zeigt, dass die Sozialdemokraten das Internet doch noch nicht so ganz verstanden haben oder – es mit Macht umbiegen wollen“. Treffer, versenkt. Rein meinungstechnisch, versteht sich, denn der Krawattenhalter im Amt, diese atemberaubende Mischung aus Inkompetenz und totalitärer Gesinnung, sitzt nach wie vor stabil. Er weiß nicht, was er tut und er versteht überhaupt nicht, was sie alle gegen ihn haben. Woher kommt bloß dieser ganze furchtbare Hass?
Mai 21st, 2017 at 22:14
Ich finde es phantastisch, wenn gegen falsche Meinungen im Netz vorgegangen wird. Aber was ist eigentlich mit dem Blödsinn, den ich an der Theke, am Gartenzaun oder im Bus höre? Wann greift die Regierung endlich ein? Das kann doch so nicht weitergehen!
Mai 22nd, 2017 at 06:50
Wir brauchen eine Lizenz für Medienkonsum. Wer dreinmal auf Fake-News hereinfällt, bekommt die Lizenz für ein Jahr entzogen und darf nur noch einen Brief (aka Snail-Mail) pro Woche schreiben.
Mai 22nd, 2017 at 08:29
Deja vu zum Hundersten, ach was sage ich zum Tausendsten! Wieder mal eins dieser tollen Schrottgesetze, die hinterher das Bundesverfassungsgericht wieder einsammeln darf. Bis dahin können wir aber erstmal eine Weile sein Wirken bewundern. Dem Volk ists wohl Latte…
Mai 22nd, 2017 at 11:49
Gar nicht so OT – Zur Geschichte des sozialdemokratischen Irrtums. Erklärt zwar noch keinen Maas, aber doch einen Teil des Wegs dorthin.
Mai 22nd, 2017 at 15:59
Götz Eisenberg beschreibt den weiteren Weg. Natürlich ist beides auch ‘zwanglos’ kombinierbar: das Hochladen unerwünschter Nachrichten oder Inhalte – das gibt Abzugspunkte! Aber sowas von!
Mai 22nd, 2017 at 22:01
Wie viele ehemalige Piraten-Wähler er damit wohl zur FDP getrieben haben mag? Egal, einen rechtgeleiteten Minister halten nicht Ochs noch Esel auf.
Mai 23rd, 2017 at 22:52
@Andy Bonetti
*grins*
@Peinhart
Nix Daten liefern: Stupidphone hat endgültig seinen Geist aufgegeben, Smartphone – aus div. Gründen (Augen) – Mittel der Wahl. Maßnahmen:
1) 99 Euronen iss teuer genuch, photographieren macht der Photoapparello eindeutig besser 2) vertragsfrei (prepaid, keine flatte ratte oder so’n Zeuch 3) Internetfähigkeit explizit abbestellt: “Dann können Sie aber nich mehr Facebook, Instagramm, Whats App … usw.” ” Geil, genau das will ich!” “Auf ihren Wunsch, ich schicke ihnen ‘ne Bestätigungs-SMS.” “Ich will, mach hin!” Fazit: Stupides Smartphone, kein Kuhgel, kein Sackerbörg – nur telefonieren und SMS.
(Btw.: Aus meinem FF hab ich alle Voreinstellungen die zu Kuhgel leiten rausgeputz. Ich mach’ mir keine Illusionen, aber den Jungs mach’ ich’s so schwer wie möglich)
Mai 24th, 2017 at 19:11
OT zum Qualitätsschurnalismu Zitat: ” So wird die Hofberichterstattung der großen Medien in Paris nicht müde, immer wieder zu verkünden, wie jung, dynamisch und innovativ der Neue sei. Übertroffen werden sie davon nur noch von ihren deutschen Kollegen. So erfahren wir z.B. unter dem Titel „Der Jupiter unter den Präsidenten“ in tagesschau online:
„Seine geliebte Großmutter nannte den jungen Macron ‚L‘ Elu‘ – den Auserwählten.“
Ein Monument kritischen Qualitätsjournalismus! Dabei hat unser Erlöser nicht mehr getan, als das deutsche Modell der großen Koalition abzukupfern. Am deutschen Wesen soll jetzt Frankreich genesen.” Jaja, am deutschen Wesen …
Mai 24th, 2017 at 21:22
Ein recht elaborierter Artikel über ‘Schurnalismus’ am Beispiel der Kriegsberichterstattung (‘Wir sind die Guten’):
Um den Umgang mit Krieg zu verstehen, müsse man Massenmedien konsequent aus dem Blickwinkel von struktureller Gewalt analysieren, meint der Konfliktforscher Jörg Becker. Es sei „eine intellektuelle Fehlleistung“, den Schwerpunkt einer Medienanalyse auf die Semantik zu legen, anstatt auf Verfügungsgewalt, Zugang, Technologie, Nutzung, Rezeption, Wirkung und Funktion, also die Produktionsbedingungen der Massenmedien. Denn „wo die Pressefreiheit die Meinungsfreiheit ersetzt und aus dem Zeitung lesenden Bürger ein Rezipient, ein Kunde, eine Klientel und eine Zielgruppe geworden ist, da kann ein demokratietaugliches Konzept von Öffentlichkeit kaum gedeihen“.
Dieses Projekt Rubikon macht sich…
Mai 24th, 2017 at 22:15
OT. Den fand ich ganz interessant: Germany Is Quietly Building a European Army Under Its Command
Berlin is using a bland name to obscure a dramatic shift in its approach to defense: integrating brigades from smaller countries into the Bundeswehr.
Mai 25th, 2017 at 11:24
Anno dunnemals wurde auch hier dieser “lustige” Artikel über “The Kremlin’s Trojan Horses” verlinkt, Norbert Häring legt hier nach: “Manipulation”!!! “Atlantic Council wird von eigenem Autor als diffamierende Propagandaschleuder entlarvt”
So?
Mai 31st, 2017 at 11:04
[...] Bescheinigte ich ihm just Inkometenz und eine totalitäre Gesinnung, kommt der Mann mit einem 'Gesetzentwurf' um die Ecke, [...]
Juni 27th, 2017 at 20:45
[...] „Diktatur nach Maas“ muss ich in meinen aktiven Wortschatz aufnehmen. smile [...]