Quelle: Pixabay
Der Kampf um die Deutungshoheit hat mit der Jagd nach angeblichen “Fake News” die letzte Stufe erreicht: Die Manager des Narrativs versuchen, ihre schlicht absurde Weltsicht den Massen aufzuzwingen, während sie sich gleichzeitig als Instanz inszenieren, die neutral, objektiv und kritisch sei. Was sie dabei produzieren, ist so lächerlich, dass es die Erzählung “des Kaisers neue Kleider” locker in den Schatten stellt. Zwei aktuelle Beispiele:
Tina Hassel, eine der höchst dotierten “Journalistinnen” in Deutschland, wie ihresgleichen selbstverständlich Mitglied im Verein Atlantik-Brücke e.V., sollte doch eigentlich Englisch können und keine Schwierigkeiten damit haben, einen einzigen Satz korrekt zu übersetzen. Ihre Karriere folgte dem üblichen Muster; sie war wie viele Kollegen (u.a. Zamperoni und Kleber) zunächst US-Korrespondentin, um dann Chefredakteurin zu werden.
2 + 2 = 5
Der Satz, den sie ins Gegenteil übersetzt hat, ist nicht schwer zu verstehen. Wie kommt es dann, dass eine ehemalige US-Korrespondentin ihn so falsch übersetzt? Wie kommt es zudem, dass sie offenbar keinerlei Kenntnisse der aktuellen Entwicklung in den USA hat, denn auch das ist ja Voraussetzung für diese Fehlleistung? Nun, es ist nicht endgültig zu klären, aber ganz offenbar sieht Frau Hassel die Welt so, dass das passt. Gegen diesen Filter versagt jede Realitätsprüfung. Ausgrechent Hassel ist die Erklärbärin der Tagesschau zu Donald Trump.
Auf der anderen Seite grassieren derzeit sogenannte “Faktenchecks”, die derselben Propaganda dienen. Michael Lüders haben sie derzeit besonders auf dem Kieker, weil dessen Analysen zu Syrien so gar nicht ins Konzept der Atlantiker passen. Die FAZ veröffentlicht ein überspezifisches Dementi* zu einem Satz von Lüders, und schon rollen die publizistischen Panzer, bis der Boulevard ihn endgültig abknallt und mit dem ganzen Schmutz der vermeintlichen Defintionsmacht bewirft.
Der ehemalige Journalismus befindet sich längst in einem Teufelskreis. Die aus einem immer engeren Kreis rekrutierten Bosse des Betriebs lassen ihr Weltbild verbreiten, das nun einmal nicht dem der Restbevölkerung entspricht. Diese erkennt zunehmend, dass sie einseitig informiert wird und bedient sich anderer Quellen. Diese Quellen wiederum werden aus derselben ideologischen Verblendung heraus zurückgewiesen und angegriffen, und zwar weiterhin mit dem Anspruch von Objektivität, der dabei zwangsläufig mit Füßen getreten wird.
Wir sind die Wahrheit
Am Ende werden alle Quellen, die nicht dem eigenen Weltbild entsprechen, niedergemacht, als “Fake News”, “Verschwörungstheorie” oder gar “Hassbotschaften”. Der Furor des ehemaligen Journalismus, der sich dabei zum Werkzeug politischer Kumpane macht, geht so weit, dass jeder Gegner um jeden Preis pathologisiert oder kriminalisiert wird. Wer nicht folgt, ist ein Verbrecher, der auch Hasskommentare und Drohbriefe schreibt. Dieser Feind muss verfolgt und bestraft werden. Wohlgemerkt ist das die unmittelbare Folge des Handelns derer, die sich ernsthaft als “kritische Journalisten” bezeichnen.
Diese Farce findet obendrein statt in einer Medienwelt, die zunehmend von der schieren Aufmerksamkeitsökonomie bestimmt wird. Die Alternative zu den Propagandisten ist leider eben nicht “das Netz”, in dem sich Millionen tummeln, die leider auch nicht gelernt haben, das Hirn einzuschalten, ehe sie in die Tasten hauen. Es stellt sich die Frage, wie Information und Kritik überhaupt noch organisiert werden können. Bei aller Schadenfreude über das Scheitern der Talkshows bräuchten wir drigend Alternativen.
*Überspezifisches Dementi: Um von einer Sache abzulenken, wird ein kleiner Teil der Sache geleugnet.
Beispiel:
“Dort fahren Panzer auf.”
Dementi: “Kein einziger Schuss wurde dort von einem Panzer abgegeben.”
Damit ist dann eben nicht widerlegt, dass Panzer auffuhren.
Noch ein Beispiel hier.
Die FAZ schließt im Beispiel oben aus einem irrelevanten Detail, das nicht ganz korrekt wiedergegeben wurde, dass der ganze Bericht eine Falschmeldung sei.
April 21st, 2017 at 14:48
Beispiel: Massaker
Dementi: s.o.
Tatsache: Die Menschen wurden mit Gewehren erschossen, aber eben nicht durch Panzer
April 21st, 2017 at 15:41
Danke für den Hinweis auf Frau Hassels Übersetzungskünste – ohne Twitter-Account bekommt man solche Perlen ja gar nicht mit. Oder war der Screenshot am Ende auch nur Fake … ? (Gehirn nach Hass-Diktat explodiert!)
April 21st, 2017 at 17:55
Sehr schöner Text, der alles Wesentliche gut zusammenfasst!
Für mich hat der Verfall der Q-, Vertriebs-, Produkt-, Kauf-, System-, Lücken- und/oder wahlweise Lügenpresse schon dort begonnen, als der Neoliberalismus nicht nur von den hörigen Journalisten mit viel Begeisterung verbreitet wurde (“Gürtel enger schnallen”, “gesundsparen” etc.), sondern auch (endlich) in den Redaktionsstuben angekommen ist.
Auf einmal wurden reihenweise Journalisten entlassen, aufwändige Recherchen warfen nun zuwenig “Content”, “Value” und “Reichweite” ab und man begann zu kopieren und zu klauen, wo es nur ging. Hauptsache schnell und vermeintlich “produktiv” sein. Natürlich kommen dann Fehler, Falschmeldungen, unsaubere Recherchen, Verzerrungen, Vereinfachungen und so weiter dabei heraus.
Dieser Verfall begann schon lange vor der einseitigen Berichterstattung über Putin, Syrien, Weselsky, Syriza, Trump und so weiter. Nur heute wird er mit dem politischen Aspekt umso deutlicher. Denn da werden einfach ungeprüfte und/oder einseitige Quellen ungefragt übernommen und abgedruckt. Oder noch besser: “Quelle Internet”. Ob das ganze noch “reformierbar” sei, genauso wie der Kapitalismus – da habe ich erhebliche Zweifel.
April 21st, 2017 at 19:30
Wenn lügenbolzen zu faktencheckern werden, fakten(er)findern gar, wird gemeiert wie es gerad passt und bis die bolzen fliegen. Und da hier kürzlich vom cfc* die rede war: dass der mann dumm wie brot zu sein scheint, sagt doch schon der name, da rettet auch sein doktor nichts – Kai „Meier“ Knifte – *cheffaktenchecker.
April 21st, 2017 at 19:39
@oblomow: Da ist niemand dumm. Es ist deren K(l)assenstandpunkt, den du nicht teilst.
April 21st, 2017 at 20:29
[...] Problem mit den Medien ist ihr gegenseitiges Absprechen des Wahrheitsanspruchs: Da wird in diesen grassierenden „Faktenchecks“ in steuerfinanzierten Nachrichtensendungen schon mal ganz unauffällig [...]
April 21st, 2017 at 21:15
@R@iner
Ganz recht, eine fragwürdige Grundhaltung hat nix mit fehlender Intelligenz zu tun. Aber trotzdem zweifel ich hier mal arg an, dass es sich bei den vermittelten “Inhalten” nur um den eigenen Standpunkt handelt. Das ist eher bewußtes Märchenerzählen als Strategie zur Kanalisierung und Pufferung von zunehmenden Unzufriedenheiten (und wer weiß noch was). Muss doch trotz der schon reichlichen, aber absehbar noch kräftig steigenden Einschränkungen alles irgendwie lenkbar bleiben. Mit der Komplexität der Realität produziert sich nur Überforderungsapathie oder panisches Umsichschlagen. Schon die Einmündigkeit mit der wir hier zugeschwallt werden stinkt doch nach Strategiepapier. Und inhaltlich ist das gleichzeitig alles derart schlicht, dazu bräuchte es dann wirklich einen ausgeprägten Intelligenzdefekt wenn dies zu einem eigenen Standpunkt taugen sollte.
Zum Schluß ist das wie bei jeder PR – es zählt was wirkt. Und da brauchen sich die Damen und Herren Transatlantiker nix vorwerfen lassen. Es funktioniert hervorragend. ..auch bei denen, die besonders lautstark verkünden dagegen immun zu sein, durch ihre Beschäftigung mit “Inhalt” und “Akteur” aber das Gegenteil bewiesen haben.
Letzteres ist sicherlich etwas kaltschnäutzig und dadurch für manchen provozierend dahingerotzt. Ich hoffe es bekommt niemand in den falschen Hals. Zumal ich jetzt auch noch weg muss. Schönen Abend noch…
April 22nd, 2017 at 08:26
Auch die sogenannten Wissenschaftsmagazine wie “Quarks & Co.” und diverse TV-Gesundheitsratgeber orientieren sich imme wieder gern an alten Mythen und verbreiten sie als neueste Erkenntnis.
Beispiele. “Es gilt immer noch das deutsche Reinheitsgebot von anno tuck.”
“Zwei Gläser Rotwein haben positive kardiovaskuläre Effekte”
“Behandlungsbedürftige Prähypertoniker bei einem Blutdroch von >140 Systole”.
“Nahrungsergänzungsmittel (Micronährstoffe)wie Vitamin A, D, E, C, L-Karnitin, Omega-3-Fettsäuren etc. sind gesundheitsschädlich”.
“2-jähriges Hauscreening und alle 10 Jahre zur Darmspiegelung schützen vor Haut- bzw. Darmkrebs.”
Das jetzt alles im einzelnen zu widerlegen würde am Thema vorbeigehen und den Rahmen dieser Diskussion sprengen.
Jedoch, auch bei diesen Themen kann die Verbreitung von Falschinformationen bei unkritischen Menschen verheerenden Wirlkung haben.
April 22nd, 2017 at 10:19
Die Alternative zu den Propagandisten ist leider eben nicht “das Netz”, in dem sich Millionen tummeln, die leider auch nicht gelernt haben, das Hirn einzuschalten, ehe sie in die Tasten hauen.
Zur Illustration das Fundstück der Woche. scnr…
Edith frägt – Wieso das denn…?
April 22nd, 2017 at 10:26
Immer diese kommunistische Geschlechtsumwandlung ( ͡° ͜ʖ ͡°) … Du bist raus!
Edith antwortet: Deshalb! Lass die armen Schweine aus den Patientenblogs ruhen. War ja schon eklig genug, wenn du wieder bei mises und Konsorten die Gräten rausgezogen hattest.
Außerdem hatte ich dir verboten, solches Zeugs zu lesen. Es dient nur zu deinem Besten. ʕ •́؈•̀ ₎
April 22nd, 2017 at 10:59
Schade, dass wir nicht 7 Millionen im Jahr zur Verfügung haben, sonst könnte man sich ausgiebiger mit so etwas beschäftigen: Was die Deutschen von der Politik fordern
@altautonomer: Ärzteblatt wirbt für die Kooperation von „Schulmedizin“ und „Heilerin“
April 22nd, 2017 at 11:21
Und das soll jetzt also gesünder sein? Ich weiss ja nich…
April 22nd, 2017 at 11:23
@Peinhart: Nö, ist aber eine Teilantwort auf flatters Frage nach den möglichen Alternativen.
(Kleiner Hinweis: ich weiß, du weißt, er/sie/es weiß, wir wissen, ihr wisst, sie wissen)
April 22nd, 2017 at 11:40
@ Peinhart (9): Endlich wurden mir die Augen geöffnet!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
!11111111¹11111111!!
April 22nd, 2017 at 11:51
@Rainer – Kennste den: ‘Du schwarz!’ – ‘Ich weiss!’ :p
April 22nd, 2017 at 14:45
[...] Trollkommando Rollkommando im Einsatz gegen unbequeme Nachrichten. Die Faktenchecker. Flatter hat darüber schon alles nennenswerte gesagt; soweit, so schlecht, auch wenn ich mich seiner [...]
April 23rd, 2017 at 08:46
Locus online weiss alles besser:
http://uebermedien.de/14804/focus-bvb-exklusiv-journalismus-zum-heulen/
April 23rd, 2017 at 13:07
„Sein Großvater will nicht glauben, dass er die Tat begangen hat“, spont der SpOn. Nicht nur knallhart recherchiert, auch gut in die Ecke markiert: Seit wann ist einer unschuldig, den wir als Täter präseentieren? Unerhört, dieser Opa!
April 23rd, 2017 at 18:48
Es gibt übrigens seit einiger Zeit noch ein neues, durchaus vielversprechendes Projekt: Rubikon News. Weiter gespannt als ‘Oxi’, und mit dem begrüßenswerten Mut auch zu längeren Texten wie zB dem hier.
Wäre vielleicht sogar was für die Blogroll…?
April 23rd, 2017 at 19:13
Hier ist ein sehr intelligenter Artikel über den Nachrichten-Workflow, wie er meiner Meinung nach sein sollte: The Logic of Leaks, reconsidered
[..] What these examples have in common is that original source documents were made available to the general public in the form of a searchable database and that this was an integral part of the publication strategy, not an afterthought. Particular groups of documents lend themselves more easily to being organized in a database than others (the State Department cables, prepared in a consistent format with unique identifiers and metadata tags designed to be machine readable, are again a key example), but searchable archives are an important reason why some document caches are able to persist beyond short-term news values. [..]
Wo kann man in D-land rückverfolgungssicher Leaks/Informationen absetzen?
Wer bringt das geleakte Material technisch in eine durchsuchbare Form?
Wer erstellt Webseiten, auf denen das aufbereitete Material allen zugänglich gemacht wird?
Wo werden diese gehostet?
Wer zahlt die ganze Infrastruktur und die Leute, die sich darum kümmern?
Und zuletzt noch: Ist das unter kapitalistischen Bedingungen überhaupt möglich?
Wenn alle Fragen beantwortet sind, können die Journalisten kommen und Nachrichten daraus basteln. Na okay, zu Beginn bräuchte man auch Leute, welche die Qualität des Materials begutachten und einschätzen können.
Eigentlich hat wikileaks Nachrichten neu definiert und genau dagegen soll jetzt verstärkt vorgegangen werden, nachdem Assange nun seit 5 Jahren als politisch Gefangener leben muss.
Was sagt uns das eigentlich über die bisherige Art Nachrichten zu “machen”?
April 23rd, 2017 at 19:30
@Peinhart: Erst mal haben die mich reichlich abgestoßen.
April 23rd, 2017 at 19:54
Oh Mann, die Faktenfinder wieder: Keine Kampagne, aber eine Strategie
Die Sorgen waren groß, dass Russland Einfluss auf den Wahlkampf in Frankreich nehmen würde. Doch angekündigte Enthüllungen blieben bislang aus. Sichtbar ist jedoch eine langfristige Strategie.
Unter Strategie verstehe ich allerdings so etwas: CIA espionage orders for the last French presidential election
Schaut man ins Dokument, dann steht dort auf der ersten Seite:
HUMINT (S//REL TO USA, AUS, CAN, GBR, NZL) Additional versions of this requirement have been sent to HUMINT collectors.
Spione aus den usa, Kanada, Australien, Großbritannien und Neuseeland erhielten also die Anweisungen der cia.
Ganz schön hinterlistig, dieser Putin!!1!
Faktenfinder = Propaganda Plus
April 23rd, 2017 at 20:08
Und alles für Ihre Rindfunkgebühren. All inclusive!
April 23rd, 2017 at 20:36
Jedem seine Pest. Die Briten haben Louise Mensch.
Aus den Antworten: She’s insane. I’m convinced
Oh shit: Louise Mensch: My mind is messed up after taking hard drugs
Nicht einmal die üblichen running gags kann man mehr machen. :(
April 23rd, 2017 at 20:36
qflatter #21 – Was ich bisher gelesen habe, war oft gut, mindestens aber diskussionswürdig. Hier noch ein starkes Stück über Adenauer und die Kontinuität des ‘Antikommunismus’, bei dem ich mir allerdings paar Quellenbelege gewünscht hätte.
Edith gefällt ‘Rindfunkgebühren’ . :)
April 23rd, 2017 at 20:53
@Peinhart: Ist ja ganz nett. In fünf Jahren haben sie dann die gleichen Sachen geschrieben wie flatter, wenn es gut läuft und nur die Fakten betreffend gemeint. Allerdings schreiben dort auch Leute, deren Grundhaltung “wir” bereits kennen.
Umwerfend Neues erwarte ich dort nicht, aber natürlich ist jede weitere Seite mit Kritik erstmal eine gute Sache.
April 23rd, 2017 at 21:41
Wieso nennen sie den erzneoliberalen Macron hier eigentlich “linksliberal”? Ist das auch dieser jüdisch freigemauerte Kapitalkommunismus?
April 24th, 2017 at 01:06
@flatter #27:
Mit Sicherheit verschwurbeln die ZioCons die Macrone als “linksliberal”.
Der war das wohl auch mit Krieg in Syrien zur Durchsetzung französischer Interessen, Sanktionen gegen die RF et cetera.
Aber auch die Franzosen werden es in Bälde gelernt haben:”Wer Macron wählt, wählt demnächst LePen. Und wählt sowieso den Krieg.”
Zumindest wird auch heute Abend für Frankreich bestätigt, dass auf dieser Welt nur noch Geistkranke, Gehirnentkernte, Verstrahlte und Hydrocephalüsse rumlaufen. Egal auf welcher Seite der Wahlurne.
Man kann nur noch Hoffnung haben, dass die Hoffnung nochmal einen fahren lässt, bevor sie als Letztes stirbt.
April 24th, 2017 at 10:33
So einen Dünnpfiff wie “Ziocons” will ich hier nicht lesen.
April 24th, 2017 at 10:39
OT. Wer könnte bei der uno grundsätzlich besser für Frauenrechte und Geschlechtergleichheit eintreten als die Vertreter Saudi Arabiens?
Wie das kommt? Nun, es könnte damit zu tun haben, dass man die Sitze kaufen kann: Leaked cables: Saudi Arabia & Russia traded votes for UNHRC seats
April 25th, 2017 at 10:35
Urteil vollstreckt: Michael Lüders ist “umstritten”
[..] Zwei Personen nehmen an Talkshows teil. Der eine ist ein Buchautor, die andere Bundesverteidigungsministerin. Der Buchautor ordnet bei “Markus Lanz” einen Sachverhalt sprachlich nicht korrekt ein, die Bundesverteidigungsministerin betont bei “Anne Will”, ein UN-Bericht zu dem Einsatz des Giftgases im Jahr 2013 in Syrien habe die Schuldfrage geklärt.
Die Äußerungen des Buchautors führen zu reichlich Nervosität in den Reihen der großen Medien. Rasch legen sie fest: Wer Michael Lüders als ernstzunehmendes Medium von nun an zitieren möchte, sollte am besten immer das Adjektiv “umstritten” anführen (und, falls der Platz ausreicht, erwähnen, dass er “ergraut” ist).
Die Falschaussage von Ursula von der Leyen, also einer Person, die eines der höchsten politischen Ämter dieses Landes innehat, ist in der Medienberichterstattung allenfalls eine Marginale. [..]