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Wer soll das alles entscheiden, welche wilde These über das Universum wahrer ist als eine andere? Wie so oft, sind einige Naturwissenschaftler so selbstsicher Sätze zu fromulieren, die ein “so ist es” bzw. “so war es” suggerieren – wohl wissend, dass es abweichende Ideen gibt, die nicht minder plausibel oder genau so unbelegt sind.

Die erste, die mir begegnete war die über klitzekleine Ungleichgewichte im ‘Nichts’, das natürlich kein NIchts sein kann, wenn es da etwas auszubalancieren gibt. Demnach heben sich Materie und Antimaterie auf. Was sagt der benachbarte Werbetexter dazu: “Ich fress dich, du frisst mich, Sein ist nicht!”. Super Slogan, Hermann! Aber aber, wer wird denn gleich in die Luft gehen? Tzia, da soll es eben immer kleine Missverhältnisse gegeben haben, bis eines anfangs ruhigen Nicht-Tages die kritische Masse an mehr Materie durch die Ödnis schubberte, und rumms hatten wir den Salat.

Was die alles können

Andere haben andere Ideen von einem Universum, das quasi in Antizeit schon da war und dann mal eben in die Zeit gucken kam, aus der es dann, ja ratet mal wohin, irgendwann wieder abhaut. Oder ein Teppich von Raumzeitblasen, nicht gerade mein Favorit, weil es irgendwie an Herpes gemahnt. Das Universum als blubbernder Ausschlag? Nein, da mache ich nicht mit. Kollidierende Paralleluniversen passen mir da schon sehr viel besser, weil der Charme dieser Theorie so wundervoll die Zustände allzu vieler Psychen widerspiegelt. Psychinnen natürlich auch. Jeder nur ein Universum!

Recht einig sind sie sich derweil über das Alter des aktuellen Universums, nämlich ungefähr rund zirka 13.7 Milliarden Jahre. So lange hat Gott rumgehangen und sich einen guten Mann sein lassen, bis er endlich sein wichtigstes Werk geschaffen hat, nach seinem Abbild, der hässliche Zottel. Man fragt sich ja, wieso er das am Ende nicht auch einfach lassen konnte; ist ja keineswegs schöner, seitdem die ganzen kleinen Göttchen ihren Planeten in Schrott transformieren.

Aber eines muss man ihm lassen: Er hat die Konstellation der Sterne, ihre Bewegung zueinander, die Helligkeit von im dreidimensionalen Raum extrem unterschiedlich voneinander entfernter Lichtquellen, so dass sie an einer bestimmten Stelle im Raum (Erde) erkennbare zweidimensionale Bilder ergeben, verdammt genial eingeplant. Schon vor 14 Milliarden Jahren hat der Alte das so eingestielt, dass meine Fernsehzeitung heute weiß, wie die nächste Woche für mich wird. Sagt, was ihr wollt, aber Astrologie ist eine echt krasse Wissenschaft!