In Spanien gibt es eine große Genossenschaft, die noch die Vorstellung einer starken Arbeitnehmerschaft verkörpert. Hinter dieser Genossenschaft (bzw. dem Zusammenschluss von Genossenschaften) steht die sozialdemokratische Interpretation einer alten Forderung, von der sich europaweit die Sozen ganz allgemein verabschiedet haben: dass man sich nämlich nicht mit Krümeln abspeisen lässt, wenn man die ganze Bäckerei haben kann. Gerade solche Ideen waren es aber, die die Sozialdemokratie für die Arbeiterschaft überhaupt attraktiv gemacht haben. Hätten die Sozen schon in den 50ern gesagt, sie würden auf jede reale Machtbeteiligung, nämlich die ökonomische, verzichten, wären viele zu den Kommunisten übergelaufen.
Heute ist dergleichen kein Thema mehr, aber in der BRD hatten sich u.a. zwei große und zeitweise sehr erfolgreiche Konzerne gebildet, die in der Hand der Gewerkschaften waren: Die Neue Heimat und der Handelsriese COOP. Das Schicksal dieser beiden Unternehmen wurde besiegelt durch die Entwicklung der Nachfrage, mangelnde Kontrolle (Zentralisierung) und nicht zuletzt Korruption. Beide gingen in Skandalen unter, die ausgerechnet in den 80er Jahren, zur Zeit der neoliberalen Wende, vom “Spiegel” aufgedeckt wurden.
Gescheitert?
Es geht hier nicht um eine Verschwörungstheorie. Die COOP wurde wegen Misswirtschaft und Korruption zerschlagen. Dabei ging das Gros der Firma in die COOp eG über, die bis heute eines der großen deutschen Unternehmen im Lebensmittel-Einzelhandel ist. Diese verzichtet allerdings darauf, die verbrannte Marke als Namen für ihre Geschäfte zu verwenden. Zu gründlich wurde die Idee der Genossenschaft diskreditiert, nachdem das Projekt an sehr konkreten Ursachen gescheitert war. Die heutige COOP ist kein Modell mehr, sondern nur mehr ein Geschäft.
Die Neue Heimat ist ihrerseits vor allem am Kapitalismus gescheitert. Das Kernproblem der Gesellschaft war ihre Ausrichtung auf den Wohnungs- Und Projektbau. Der Bedarf musste nach dem Ende der Nachkriegszeit zwangsläufig zurückgehen. Wie jede andere Firma, die aus Geld mehr Geld machen muss, hätte die NH für die sinkende Nachfrage eine Lösung finden müssen. Der Versuch, ins Ausland zu expandieren, ging schief. Es wäre ja auch klüger gewesen, bei sinkendem Bedarf zu verkleinern. Das aber hätte tausende Stellen gekostet. Kann ein Gewerkschaftskonzern Massenentlassungen überleben?
Zweierlei Maß
Obendrein waren die Machtverhältnisse in der NH fatal. Wie viele andere Unternehmen konzentrierte sich die Macht auf wenige Chefs, vor allem den Oberboss Albert Vietor. Der Mann war ein Glücksfall für die (frühen) Neoliberalen: SPD-Mitglied, Gewerkschafter, korrupt ins Mark. Ergo: Die Sozen können nicht mit Geld umgehen, sind selbst die schlimmsten Kapitalisten, und nur der Markt regelt den Markt gut. Dergleichen hat man übrigens nie über die ewigen großstädtischen Bausümpfe gehört, vor allem den in Berlin. Als Gerhard Schröder sich zum Retter des Baukonzerns Holzmann aufschwang, wurde er dafür gefeiert. Niemand verurteilte Baukonzerne als Geschäftsmodell oder diskreditierte die Firma und ihren Namen.
Für die Ideologie waren diese Fälle das Beste, das passieren konnte. Es wurde nicht etwa diskutiert, ob es nicht gerade für große Baukonzerne absurd ist, dass sie noch wachsen müssen, wenn schon alles bebaut ist. Es wurde auch nicht diskutiert, ob die Herren, die Milliarden bewegen, quasi zwangsläufig gierig sein müssen. Schon gar nicht wurde die Idee der Genossenschaften vor dem Kapital geschützt. Im Gegenteil wurde der Kapitalismus von den Ketten einer sozialen Ausrichtung befreit. Wirtschaftlich hat er das ganz allein geschafft, für die Ideologie aber brauchte er die Neoliberalen. Die Sozen haben sich davon erst erholt, als sie selbst diese Ketten abgestreift haben. Sie wurden zu den eifrigsten Freunden und Förderern des Profits und nannten das dann einfach “sozial”.
Februar 23rd, 2017 at 02:49
Wenn der große Mann dem kleinen Mann gönnerhaft ‘ne Zigarre anbietet …, wenn David gegen Goliath antritt, geht’s nich aus wie in der Sage. “Schon gar nicht wurde die Idee der Genossenschaften vor dem Kapital geschützt. Im Gegenteil wurde der Kapitalismus von den Ketten einer sozialen Ausrichtung befreit.” Dess isses immer wieder: Die Interessen der Vielen sind zu schützen vor den Interessen der Wenigen – aber will das schon ernsthaft durchsetzen, wo’s doch Zigarren gibt? Leider denken viele von den Vielen sie könnten vllt. auch … womit wir dann wieder bei NH, coop & Co. wären.
OT, leider Aboartikel: Das Steuerdumping des einen – das Lohndumping des anderen
“Ist der von Schäuble angekündigte Kampf gegen Steuerdumping nicht scheinheilig, wenn sich Deutschland gleichzeitig über Lohndumping Wettbewerbsvorteile verschafft?
Wolfgang Schäuble plant „steuerprotektionistische Maßnahmen“ gegen die USA und Großbritannien. Damit macht der deutsche Finanzminister im steuerpolitischen Bereich genau das, was er Donald Trump im handelspolitischen vorwirft. Und ein Schwerpunkt der deutschen G20-Präsidentschaft im Jahr 2017 ist es, konsequent gegen Steuervermeidung und Steuerreduzierung vorzugehen. Doch ist dieser Kampf gegen den Steuerwettlauf und auch Steueroasen nicht scheinheilig, wenn sich Deutschland gleichzeitig über Lohndumping Wettbewerbsvorteile verschafft?
„Deutschland ist Vorreiter im Kampf gegen Steuerhinterziehung, Steuerumgehung und Steuergestaltung. Wir dulden keinen Steuerbetrug über Briefkastenfirmen in Steueroasen“ – so steht es in einer der letzten Pressemitteilungen des Bundesfinanzministeriums. Und seit neustem will Schäuble mit „steuerprotektionistischen Maßnahmen“ auf Unternehmenssteuersenkungen in anderen Ländern reagieren, also mit der Besteuerung von Einkünften beispielsweise britischer Unternehmen, die seiner Meinung nach in Großbritannien nicht ausreichend besteuert werden).”
Nach TNJ (2011) ist D #9 unter den Steueroasen. Welche Maßpnahmen ergreift Schübülü also als Erstes? Mannomann, was haben wir doch für taffe Jungs anne Regierung! Oder sind das auch nur “durchschnittlich einssiebzig …”?
Nachtrag: Schübülüs Alleingang zeugt auch ‘mal wieder von der unbändigen Kraft einer einigen EU …
Februar 23rd, 2017 at 03:00
Noch ‘n OT: BREAKING NEWS from Davos: 2500 people controlling the world economy got out of their limos and recalled the “problem of inequality” von hier
Februar 23rd, 2017 at 08:50
OT. Apropos Schäuble und Mannen: Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung: Die Austeritätspolitik in Spanien, Portugal und Italien war kontraproduktiv
Februar 23rd, 2017 at 08:55
Die Genossenschaften sind nicht gescheitert sondern wurden ‘nur’ heruntergewirtschaftet. Das kennt man auch aus kleineren Einheiten. Kooperativen haben sich Aufgelöst weil zu viele sich einfach nur durchfüttern ließen anstatt anzupacken. Selbstverwaltete Betriebe gingen vor die Hunde weil jede Entscheidung erstmal ätzend lange durchdiskutiert werden mußte.
Zum Glück haben einige überlebt, aber die Leute passen dann auch menschlich zusammen. Je Anonymer die Zusammensetzung desto eher löst sich der Laden auf.
Februar 23rd, 2017 at 09:09
Gerade bei Neue Heimat zeigt sich die Gesetzmäßigkeit deutlich, dass der Markt einerseits nur endlich wachsen kann (begrenzt durch Bevölkerung und Land).
Andererseits erwartet die Kredit gebende Bank Bedienung des Zins – ob hoch oder niedrig, ist egal, aber stetig. Genau das ging nicht mehr bei Marktsättigung und Geschäftsflaute (bzw. Geschäftsabgrund).
Das ist der Mechanismus, der nicht-kapitalistischen Alleingänge erfolgreich verhindert: G→W→G’, wobei der unscheinbare Strich am zwoten G den Zins markiert.
In der Geschichte gab es den Ausweg Planwirtschaft: die Ressourcen (Kapital) wurden zentral verwaltet, produziert wurde nach (vorkalkuliertem) Bedarf.
Das brachte einige Fehlerquellen mit sich: die Planung konnte etwa fehlerhaft sein (Lieferzeit Trabant 10 Jahre) mit der Folge von Selbstversorgung (einerseits Schwund auf den Baustellen, andererseits Korruption). Kein Anspruch auf Vollständigkeit.
Was die Fehlerquellen der sozialistischen Planwirtschaft vor dem Kernproblem des Kapitalismus (s. o.) auszeichntet: sie sind mit technischem Einsatz behebbar. Dass sie nicht behoben wurden, lag an Ressourcenknappheit infolge des Kalten Krieges (die haben sich pleite gerüstet).
Flatter, danke für den Artikel. Guter Aufhänger.
Kommentatoren, bitte Diskussion. Wenn jemand Lust hat, meinen Kommentar in der Luft zu zerreißen, nehme ich es sportlich. Zusage.
Februar 23rd, 2017 at 10:10
Der Rechtsstaat in seiner letzten Instanz:
http://www.rbb-online.de/wirtschaft/beitrag/2017/02/bausparkassen-duerfen-alte-bausparvertraege-kuendigen.html
Lobbyismus von der Stange statt Verbraucher- und Vertrauensschutz.
Februar 23rd, 2017 at 10:29
@altautonomer: Sehe ich anders. Wer an die Religion der ewig gezahlten Zinsen glauben wollte, wird in die Realität geholt und die nächsten beim Offenbarungseid-Bingo werden die Lebensversicherer sein.
Tatsache ist doch, dass sich irgendwelche Hansel einen Spaß daraus machten, die europäische Bevölkerung mit schwachsinnigen Zukunftsversprechen bei Laune zu halten. Im Rest der Welt gibt es so einen Quatsch nicht, da sitzen die Leute in einem Haus, das ihnen gehört. (Na gut, das ist eine leichte Übertreibung.)
Ein Haus zu haben, ist das normalste, das ich mir vorstellen kann. Aber nicht in D-land. Da musst du zwei Häuser haben, von denen du eins für deine Kreditgeber hinstellen darfst.
Ich hoffe ja, dass möglichst viele Leute gefickt werden. Vielleicht fangen dann manche mit dem Nachdenken an.
Februar 23rd, 2017 at 10:39
Post coitum omne animal triste praeter gallum, qui cantat.
Diese Franzosen …
p.s.: Manchmal frage ich mich ja schon, ob wir nicht jeden Diskussionsansatz mit OTs zernageln. Früher war alles …
Februar 23rd, 2017 at 10:58
Das gehört doch zum Bausumpf … Es gibt ein wirtschaftlich lohnendes Bedürfnis und schwupp, ensteht ein Konglomerat an Unternehmungen, die daran verdienen wollen. Aus dem Wollen wird durch die Konkurrenz ein Müssen. Klappt ein Mitglied weg, dann übernimmt ein anderes oder es kommt Black Rock und kauft die billig gewordenen Scherben (z.B. der NH) auf. Die Mieter der heruntergekommenen Buden werden dann Mitglied beim örtlichen Mieterverbund, dessen Anwälte sich um die Prozesse wegen schlechter Substanz und zu hoher Nebenkosten kümmern.
So zumindest kenne ich das aus meiner Umgebung.
p.s.: Ich find’s übrigens nett, dass du “wir” sagst und nicht “R@iner, der verdammte OTopicker”.
Februar 23rd, 2017 at 11:31
Ich meinte vor allem das Gelaber oben in #8.
Februar 23rd, 2017 at 12:31
Sorry für dieses OT, aber den Satz finde ich so endgeil: “Es sind vielleicht 17 Prozent der Betroffenen, denen man vorwerfen könnte, sie hätten ihre Not durch mangelnde Bildung, schlechte Haushaltsführung oder Straffälligkeit selbst verursacht.” (Eben noch im Job, jetzt 15.000 Euro Schulden)
Ein Lehrsatz für alle Arschlöcher, die sich wirklich nicht um die Gründe kümmern wollen. Apropos: Wie kann Schulz eigentlich “oben” sein? Seine “Bildung” kann es ja nicht gewesen sein.
Februar 23rd, 2017 at 14:30
vielen dank für diese geschichtsstunde.
“Es wurde auch nicht diskutiert, ob die Herren, die Milliarden bewegen, quasi zwangsläufig gierig sein müssen.”
darüber mache ich mir schon länger gedanken.
ich denke, macht, korruption, kapital und auch psychologische krankheiten gehen immer hand in hand.
Februar 23rd, 2017 at 15:03
@altautonomer: so ist das im neoliberalismus. saure gurkenzeit für größere kapitalanbieter muss um jeden preis verhindert werden. da können dann auch gerne mal wasserfeste verträge gebrochen werden. daher sind ja auch alle kapitalgedeckten alersvorsorgen grundsätzlich extrem unsicher.
Februar 23rd, 2017 at 18:22
Vollkommen OT: Ich warte übrigens immer noch darauf, dass R@iner ohne Abendbrot ins Bett geschickt wird, weil er Bini Adamczak verlinkt hat. Ich dachte auf Gender steht hier Todesstrafe *g*
Aber mal im Ernst, dat aufgeregte Fingerzeigen in Richtung alles, was nicht bratwurstfressender Nostalgiekommunismus mit Bart (sowohl wörtlich als im übertragenen Sinne) ist, nur weil es da ein paar Vollidioten mit Twitteraccount gibt, nervt langsam. Machen die Nazis von AfD und Co. im Übrigen auch schon, da braucht ihr wirklich nicht eure wertvolle Zeit und euren Hirnschmalz drauf verwenden. Und seit wann ist es eigentlich sportlich, sich den Allerblödesten rauszusuchen und sich dann dran abzuarbeiten? Bzw. nichtmal das, sondern nur das Stichwort zu rufen und dann finden das alle gemeinsam mal so richtig dolle doof. (Anrede hier nicht das königliche “Ihr” sondern ad Hausherr und Peripherie; wobei ich die zugegebenermassen eigentlich fast gar nicht mehr lese, da gibt es Interessanteres, aber in der Blogroll kommt man ja zumindest nicht umhin die Überschriften zu lesen.)
Naja, für mich jedenfalls inzwischen unfassbar ermüdend und meine Geduld dafür ist relativ hoch, ich bin schliesslich in diesem Altherrenaquarium hier politisch sozialisiert worden. Aber vermutlich rafft mich der galoppierende B12-Mangel oder doch zumindest ein ganz schlimmes Frauenleiden wie Hysterie oder so dahin und ich weiss nicht, was ich rede. Keine Frauenpower, nirgends.
Februar 23rd, 2017 at 18:26
@Amike: Um ehrlich zu sein: Ich verstehe kein Wort. Wer zeigt auf was und was hat das mit welchen Twitter-Beiträgen zu tun?
Februar 23rd, 2017 at 18:53
OT, aber ich kann nicht anders, denn ich bin auch nur ein Opfer. Lust auf Journalismus mit dem Geruch von Napalm am Morgen? Read this: Killer, kleptocrat, genius, spy: the many myths of Vladimir Putin
Februar 23rd, 2017 at 19:13
Then add this (Glenn Greenwald zu demselben).
Februar 23rd, 2017 at 19:39
@flatter: Auch very nice: Tom Brokaw Unwittingly Reveals Whats Wrong With Corporate Journalists
Btw: Muss Iñaki Urdangarin doch nicht ins Gefängnis?
Das Gesetz ist für alle gleich. Aber die Strafe nicht. Warum gehen die Leute eigentlich noch arbeiten oder zahlen Steuern? Sind die blöd?
Gestern wurde ein Rapper in Spanien zu 3,5 Jahren Knast verurteilt, weil er die Familie Borbón in einem Song als Mafia bezeichnet hatte: Contador La Audiencia Nacional condena a 3 años y medio de cárcel al rapero Valtonyc por el contenido de sus canciones
Februar 23rd, 2017 at 19:54
@ 14: Was genau warnochmal ein Bini Adamcak? Mein nostalgiekommunistisches Hirn assoziiert da was von imperia.. oops interventionistische “Linke” .. aber wer weiss das schon genau
Februar 23rd, 2017 at 20:19
@flatter (8)
…und aus Holz!
Februar 23rd, 2017 at 20:34
@ flatter: Ich weiss ja nicht, ob das so ne Angewohnheit ist, wie den Klodeckel immer obenlassen, dass man sich da nicht dran erinnern kann, aber dieses zwanghafte Verweisen auf wahlweise “Genderalala”, Feministen, Veganer oder sonstwen in jedem zweiten Artikel ist schon auffällig. Und ich frag mich auch, an wen sich das richten soll. Wenn es dazu dienen soll, dass der Verein unter seinesgleichen (sprich Zipfelchenträger) bleiben möchte, dann herzlichen Glückwunsch, die ohnehin erbärmliche Frauenquote lässt sich sicherlich noch verschlechtern. Es wird sich dann aber zurecht kaum jemand dafür interessieren, wenn ihr am Stammtisch über die “zersplitterte” Linke herzieht, die keinen Bock mehr hat mit euch zu spielen. Wenn man denjenigen, die sich ernsthaft mit materiellen Daseinsbedingungen auseinandersetzen (und das tut ernsthafter Feminismus und Veganismus; da ich von queerer Theorie wenig Ahnung habe, werde ich mich dazu nicht kategorisch äussern, da wird sich aber mit Sicherheit auch Klügeres finden lassen, als der kürzlich hier zitierte Sprachinfarkt), ständig den “Genderalala”-Stock zwischen die Beine schmeisst, zur Rechtfertigung dieses dämlichen Verhaltens einen selbsternannten “Genderqueerdingsbums” von Twitter oder meinetwegen auch einer Hochschule dahernimmt (die Idioten auf Lehrstühlen an den Universitäten sind im Übrigen nicht auf Genderstudies abonniert, die gibt es z.B. auch bei den ehrwürdigen Philosophen) und sich dann wundert wenn ein “Hey, du Arschloch!” als Reaktion kommt, dann frag ich mich echt, was bei euch los ist. Was zur Hölle ist so schlimm daran, wenn jemand die Frage danach stellt, wie eine Landwirtschaft alle Menschen gut ernähren kann ohne das Klima und den nutzbaren Boden komplett zu ruinieren oder destruktive Geschlechternormen infrage stellt? Wenn es die spiessbürgerlichen Tendenzen sind sich durch eigene kleine Moralprojekte besser im Kapitalismus einzurichten, dann benennt das gefälligst ordentlich, aber schüttet nicht das Kind mit dem Bade aus und verfallt nicht in dieses scheissreaktionäre bratwurstmackerannodazumalwirhabenesschonimmerbessergewusstlinkentum. Das kann nämlich keine mehr hören. Lass es dir im Guten von einer gesagt sein, die sich die Mühe macht, hier seit Jahren aufmerksam mitzulesen.
@ 19: Ich bezog mich auf diesen Kommentar
Februar 23rd, 2017 at 23:21
@Amike: Du scheinst nicht zu wissen, was sich an den Hochschulen abspielt. Es geht keineswegs um “Genderstudies”, sondern um die Sanktionierung von Menschen, die keine Sternchen in Texte einfügen oder nicht “ze” statt “he” und “she” sagen. Siehe übrigens auch den Bullshit, den die SPD da beantragt hat. Ich war schon alleinerziehende Mutter und Erzieherin, als diese Idioten … du weißt schon. Es geht mir um reale Unterdrückung durch eine totalitäre Ideologie – und zwar von Genderia und ‘Opferschützern’. Obendrein soll das nicht nur “links” sein, sondern wird inzwischen so wahrgenommen und zerfickt jeden brauchbaren Diskurs. Ich sehe da ein Problem und benenne es.
p.s.: Allein, dass “Gendern” inzwischen als Synonym für Geschlechterdifferenzierung firmiert, geht mir auf die Murmeln. Das ist nämlich etwas völlig anderes.
Februar 24th, 2017 at 11:32
Entschuldigung, wenn ich mal wieder on topic gehe. Ich finde das Thema, nämlich praktizierten, gelebten und ausgeübten Sozialismus/Kommunismus wichtiger als irgendwelches Gefasel über Gender. Ein Text zum Nachdenken: https://www.jungewelt.de/2017/02-20/061.php
Ich denke auch an Kritsman (das Buch über den Kriegskommunismus) und dergleichen. Von mir aus kann R@iner auch ein paar Erfahrungen von zumindest zeitweilig funktionierendem Anarchismus beisteuern. Sicher bin ich da skeptisch, aber sowas ist schon wichtig. Wir haben derzeit eine Wirtschaftsgesellschaft, die aus dem Leim geht, an die Kollateralschäden mag ich nicht denken. Da ist es wichtig, zu überlegen, wie es weitergehen könnte.
Februar 24th, 2017 at 11:46
Ja, daran liegt mir auch, nicht zuletzt, um mal genauer hinzuschauen, was unter welchen Bedingungen wie funktioniert. So etwas wie kontrollierte Expansion – also ‘Wachstum’ nach Bedarf und nicht als Selbstzweck. Das nämlich hat die NH ja zum Beispiel recht gut hingekriegt.
Februar 24th, 2017 at 13:34
Wieder OT: Hat wer ne Idee zum Verlag eines Narrativ-Buchdings?
Februar 24th, 2017 at 15:31
Ich muss das noch mal zusammenfassen, wie Sozialdemokratismus dem Kapitalismus immer wieder das Bett bezieht: Der Gender- und Antirassismuskram ist wie gesagt das Resultat der aktuellen Anforderungen des Kap. an die innere Globalisierung der höher bezahlten Lohnsklaven. Dem gegenüber stehen die alten Industriearbeiter, die schon als Opfer der Entwicklung blöd dastehen und jetzt auch noch als “alte weiße Männer” Täter sein sollen. Härter kann man das divide-et-impera-Spiel wohl kaum aufsetzen. Wie gesagt vollzieht sich hier der letzte Verrat des Sozialdemokratismus an der Arbeiterschaft. “Klodeckel” gegen soziale Verelendung.
Die alten Projekte der Sozen, siehe “NH”, sind vor die Wand gefahren, als sie am erfolgreichsten waren. Anstatt dann deutlich zu machen, dass “Marktwirtschaft” spätestens da ihre hässliche Fratze entblößt hat und sich gegen den unvermeidlich destruktiven Kapitalismus zu wehren, wurde halt ‘modernisiert’, expandiert, getäuscht, getrickst, betrogen und dann doch noch Insolvenz angemeldet. Um sich noch irgendwie zu halten, musste fortan der Lohnsklave bluten. Die Sozialdemokratie wurde neoliberal.
Das ist ein einziger Faden, an dem das hängt, oder wo ist die Analyse nicht plausibel? Ich gehe also keine Kompromisse ein mit weiteren Versuchen von ‘Reformen’, die die Zwänge des Kapitalismus ignorieren und stattdessen noch moralisch auf dessen Opfer einprügeln – sei es, dass die zu faul seien, zu blöd oder zu gestrig. Wohin die Leute fliehen, die derart gedemütigt werden, kann man ja sehen.
Februar 24th, 2017 at 18:08
OT: NATOpanzer in Polen – wohl doch eine Friedensmission.
Februar 24th, 2017 at 19:40
@aquadraht: Das letzte Mal, als ich zusammen mit Krugman, Stieglitz und Flassbeck die Bundesregierung beriet, hörten die nicht auf uns.
Ein anderes Mal, ich verschenkte alle 42 Bände der MEGA in der Fußgängerzone unter dem Motto “Lies!” – allesamt in einem formschönen Trolley der Marke “Delsey federleicht” untergebracht, den ich natürlich kostenfrei für den Heimtransport zur Verfügung stellte -, waren die Auswirkungen alles in allem auch nur sehr bescheiden.
Ende der Geschichte.
p.s.: Deute doch wenigstens mal an, wie du das alles siehst. “Wir” haben hier schon genug geschrieben.
Februar 24th, 2017 at 20:54
Innerhalb des kapitalistischen Wirtschaftens bleibt das Konzept Mensch unausgefüllt. Das Gegenüber ist gar kein lieber Mitmensch, es ist der fiese Fressfeind, der einem alles wegschnappen will. Tötet den Fressfeind!
Februar 24th, 2017 at 23:52
Ich liebe solche konstruktiven Beiträge, R@iner. Hast Du die siebenteilige TV-Serie über Nestor Machno auf pervij kanal gesehen oder ist sowas unter Deiner Würde?
Ich meine es nämlich ernst. Die französischen Revolutionäre haben gut 1800 Jahre zurückgegriffen für ihren Gesellschaftsentwurf. Wir haben Versuche, heroische, naive, dumme und geniale aus den letzten 2 Jahrhunderten vor uns. Wir brauchen dieses Wissen.
Naja vielleicht ist es Dir ja egal, dann engagiere Dich für Transenklos. Chacun a son gout.
Februar 25th, 2017 at 00:38
Kinners, ihr rantet hier meilenweit aneinander vorbei. Frustriert mich derzeit ernsthaft. Ich habe einen gewissen Druck, das irgendwie vorwärts zu bringen, aber ich kriege es nicht hin, obwohl ich gefühlt immerhin wieder auf knapp 60% laufe. Das können wir besser, oder?
*denkt euch hier eine sehr persönliche Bemerkung, die ich unterdrücke*
Vielleicht sind es doch eher 40%.
Februar 25th, 2017 at 07:47
Sie wurden zu den eifrigsten Freunden und Förderern des Profits und nannten das dann einfach “sozial”.
Das unscheinbare Wörtchen macht weiter Karriere: für Griechenland fordert die EU-Kommission ua eine weitere Schleifung des Kündigungsschutzes, womit sie aber endgültig in Widerspruch zur EU-Sozialcharta gerieten. Darauf angesprochen erklärten sie im Gegenzug einfach ihre Forderung für die wahrhaft ‘soziale’, da ansonsten der totale Untergang Griechenlands drohe. Da geht noch was!
Februar 25th, 2017 at 09:37
@flatter #26
Plausibel, aber nicht vollständig:
Das Projekt ist nicht „an die Wand gefahren“, sondern hat seine natürliche Wachstumsgrenze erreicht. Der Markt war gesättigt, der Häuserhandel brummte nicht mehr. Der Kapitalismus hat für diese Situation kein Konzept anzubieten – ohne Rücksicht auf Ehrlich oder Korrupt beim Management.
Februar 25th, 2017 at 10:11
@aquadraht: Das war das zweite Mal, dass ich dich höflich gebeten hatte ein eigenes Statement abzugeben. Beim dritten Mal werde ich für mich den Schluss ziehen, dass du nicht an Kommunikation interessiert bist. Ich nenne das Ökonomie.
Februar 25th, 2017 at 11:37
@ Amike
Ich will nochmal darauf eingehen da ich deinen Einwand wichtig u. richtig finde (zumal der von mir geschätzte Mitkommentator aquadraht leider mit seiner Einlassung genau den von dir monierten “Altherrenclub” bestätigt hat).Desshalb will ich auch nicht zur “Tagesordnung” übergehen.
Ich sehe das Thema Gender (nicht den Feminismus) u. Veganismus ambivalent.
Auf Grund meiner eigenen Biographie, in der starke Frauen mit Persönlichkeit eine große Rolle spielten/ spielen u. mir bei meiner Sozialisation sehr geholfen haben.
Zum Anderen, da ich seit fast vier Jahren in einer dörflichen Gemeinschaft auf Java lebe. Eine Gesellschaft die von einem patriachalen Gedanken geprägt ist der mich an meine verstorbenen Großeltern (Jarang 1907 u. 1911¡ 1913 u. 1919) erinnert u. das ist ein Gedanke den ich abgrundtief verachte u. als ein Manko an meinem sonnst qualitativen Leben hier ansehe.
Das fängt bei dem Status des Mannes hier an u. geht weiter bis zur Kindererziehung. Kindererziehung ist ein Thema wo meine super (javanesische) Frau u. ich ständig aneinander geraten (durch meine Ehe hab ich jetzt einen mittlerweile 15 jährigen Sohn glaub mir als Tochter hätte mein Kind einen anderen Status u. auch anderes Leben).
Ich muss eben selbst noch jede Menge lernen u. auch erkennen wie ein Mensch tickt, der sein lebenlang zu seinem eigenen ungunsten sozialisiert wurde u. sich jahrelang damit identifiziert hat.
Damit komme ich zum eigentlichen Punkt¡ ich wünschte diese dörfl. Gesellschaft wäre mit radikalsten feministischen Ideen konfrontiert worden (im Sinne von Rosa Luxemburg, Emma Goldman u. der Roten Zora, deren Theoriepapiere ich alle unterschreiben würde) u ich bin für jede “Krampfemanze” dankbar die in Dtl. nie locker gelassen hat u. Feminismus ins öffentl. Bewustsein gerückt hat, damit eben solche Zustände nur noch ein unwürdiger Teil der Geschichte ist.
Das, dass Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht ist, ist eine andere Geschichte.
Jetzt zum Thema Veganismus, ich will festhalten, dass ich omnivore bin, aber ich durchaus die katastrophale Ressource-u. Energieverschwendung sehe. Damit bei euch jeder Vollhonk seine tågl. Presswurst sich “gönnen” kann muss der globale Süden die Zeche zahlen.
Seitdem ich in Indonesia lebe ist meine tägliche Ernährung fast vegetarisch, da Fleisch einfach zu teuer für die Meisten hier ist u folgedessen gibt es das auch nur zu besonderen Anlässen.
Nebenbei, als in der BRD die DM noch nicht für jeden rollte, gab es das Phänomen des Sonntagsbraten (kenn ich noch aus meiner Kindheit).
Wenn ich dann noch mitkriege, dass “dank” NAFTA, mexikanischen Kleinbauern die Grundlage entzogen wird, damit der nördl. Nachbar sein schlechtes Gewissen beruhigen kann u. seine Drecksschleuder mit Bio-Sprit volltankt, dann geht mir die Hutschnur hoch.
Das ist dann ein Fall für meine Ambivalenz u. da geh ich händchenhaltend mit Flatter mit.
Wenn der linksliberale Bildungsbürger tatsächlich meint, dass er mit “nachhaltigem Konsum” die Welt verändern kann, dann ist das ein induvidualistischer Moraltrip, man fühlt sich “besser” u. kann, nebenbei, in Klassenkampf von Oben – Mentalität über das Konsumverhalten der Prolls die Nase rümpfen, da ,”… wegen mir in Bangladesch keine kl. Mädchen ausgebeutet werden, da ich ja nicht bei Kick einkaufe.”
Blödsinn, als wenn der hochwertige Stoff den so ein Mensch trägt frei von ausbeuterischen Arbeitsverhältnissen wäre.
Glaubst du einem Veganer interessiert ein Werkvertrag od. die Hintergrûnde die ein oft illegalisierter Arbeiter im Schlachthof hat?
Genauso verhålt es sich mit “Genderlalala” wichtig ist der Spiegelstrich od. das Sternchen. Nachhaltiger wäre doch wenn man sich bei gleicher Tätigkeit, bei gleicher Qualifikation, in der gleichen Position, unabhängig vom Geschlecht auch ein gleicher Lohn rauskommen würde.
Wenn es tatsächlich bei einigen Hochschulen zugeht wie Flatter (22) aufgeführt hat, dann ist das Kirche oder Sektenkram, aber nicht mehr Wissenschaft u. Uni. Das ist Szenesumpf u. da geh ich mit Flatters Flapsigkeit d’accord, u. eben keine gesellschaftl. Intervention.
Ich habe mich jahrzehntelang in der “Bewegungslinken” aufgehalten, da hab ich zig “Vergewaltigungsvorwûrfe” mitbekommen die so gut wie alle nach dem gleichen Schema abliefen. Im Endeffekt ging es darum, dass eine Gruppe vom “Täter” verlangt hat, dass dieser sich nicht mehr auf “ihren” Konzerten, in “ihren” Kneipen, in “ihren” Strukturen”, in “ihrer” Stadt u. sich auch nicht in anderen “Szenestädten” aufhalten durfte. Das galt auch für sein soziales Umfeld, welches sich nicht so ohne weiteres von Freundschaften trennen wollte, da “Täterschützer”.
Ich habe dabei soviele junge Menschen mitbekommen, die sich ernsthaft für linke Politik interessiert haben u. sich einbringen wollten u. durch soetwas abgeschreckt wurden u. sich abgewendet haben.
Sexismus, Patriachat, Feminismus sind viel zu wichtig um für solche persönlichen Szenebefindlichkeiten heruntergebrochen zu werden.
Nachhaltiges wirtschaften, ernähren u. leben ist nicht nur eine ökonomische u. gesundheitliche Frage, sondern auch eine Klassenfrage (noch) u. genau diese Frage will die “Spackeria” eben nicht stellen, weil sie es sich leisten können, weil sie evtl. die lukrativen Jobs, dank ihrer Ausbildung in Aussicht haben od. weil sie das Glück haben, dass sie Teil einer Erbengemeinschaft sind u. sie mal ein paar Jahre den Larry machen wollen bis sie dann “vernüftig” geworden sind.
Februar 25th, 2017 at 11:53
@Wolf-Dieter Busch:
“Plausibel, aber nicht vollständig”
Nicht einmal “das Kapital” ist vollständig.
“hat seine natürliche Wachstumsgrenze erreicht”
Jo, und das nenne ich “vor die Wand fahren”, wenn man die Grenze ignoriert bzw. nicht kommen sieht.
Februar 25th, 2017 at 12:10
OT: Schönes Rührstück als Exempel der Chulz-Propaganda.
Februar 25th, 2017 at 12:42
37: Da muss in der Erziehung zu kritischen selbstbewußten Menschen etwas schief gelaufen sein.
Kleine Anmerkung zu Amike: Ich beobachte auch, dass sich immer weniger Frauen in Kleinbloggersdorf blicken lassen. (Die blogenden Frauenverächter sind gerichtsbekannt.)
Februar 25th, 2017 at 13:09
OT. Mal wieder einer von der verlogenen Drecksbande: #Mindestlohn ist eine Tragödie für Menschen mit Produktivität unter 8,84 €/h – und damit Bärendienst für erfolgreiche Integration.
Die sind so blöd, sie kapieren noch nicht einmal, dass ihr Hinweis auf die Produktivität sie selbst in Erklärungsnot bringen könnte.
Aber wen interessieren schon Fakten heutzutage.
@37: Siehe Foto Nr. 2. Vorher aber bitte den Mund leeren: Weiberfastnacht in der Sicherheitszone
Februar 25th, 2017 at 13:56
@flatter #36
Ob mit offenen oder zuʼnen Augen – Wand ist Wand, da hilft keine Einsicht.
Februar 25th, 2017 at 14:11
Nö, aber anhalten, aussteigen, abbiegen …
Februar 25th, 2017 at 14:25
@flatter #41
Ins Wirtschaftsrecht übersetzt: Insolvenz? Anhalten, aussteigen: dafür bietet der Kapitalismus kein Konzept.
Abbiegen: die Marktnische wechseln (richtig verstanden?) – verlagert das Problem (Marktsättigung) auf die neue Nische. Jetzt könntest du sagen, na gut, danach kommt die nächste Nische … wäre das dein weiterer Argumentationsweg?
Februar 25th, 2017 at 19:40
Als Ergänzung zu #22: Kaputte, alte Konsumgesellschaft
[..] Bei den Postmaterialisten (also links rosa und grün) sind dies vorallem sprachliche Gendervorschriften, eine Welcome-Romantik, etwas Nationalhass (aktiv gegen Monokulturalität sowie alte, fade Geschichte) und dann vor allem die Kultivierung subjektiver Empfindsamkeit.
Viele jüngere postmaterialistische Leute entwickeln heute negative Gefühle, ja nachgerade “Traumata”, wenn sie von der Realität am falschen Fuß erwischt werden. Im Kuschelnest ihrer Helikoptereltern geborgen aufgewachsen, wollen diese “Schneeflocken” (Basler Zeitung) auch draußen im Alltag vor den unangenehm erscheinenden Seiten der Realität verschont werden: keine Gewalt, keine Ungerechtigkeit, kein schlimmes Wort, keine Kritik an einem selbst, kein Trump, und natürlich kein Fleisch essen müssen. Am besten das gezähmte Raubtier Hund vegan ernähren, und wenn man als Postmaterialist in den Ruhestand geht, sich endlich ein veganes Auto kaufen können, das sozusagen als höchstes Maß persönlichen Wohlbefindens. [..]
Scheint mir ein wenig übertrieben oder einfach vorurteilsbestätigend zu sein. Ich kenne viele Leute zwischen 50 und ∞ Jahren, mit denen man nur über Dinge reden darf, die ihnen die Laune nicht verderben. Dabei handelt es sich nur um eine Variation der Themen, mit denen man bei ihnen aneckt.
Februar 25th, 2017 at 20:08
@Wolf-Dieter Busch(42):
Es geht um die Gewerkschaften, die Sozen und ihre Variante “die ganze Bäckerei” zu bekommen. Sie hätten erkennen müssen, dass das im Kapitalismus scheitern muss. Anstatt die richtigen Konsequzenzen zu ziehen, haben sie betriebswirtschaftlich reagiert. Kurz darauf haben die Neoliberalen die Gewerkschaften auf einen Haufen angeleinter Bittsteller reduziert.
Februar 25th, 2017 at 20:16
Sehr gute Ergänzung des Eingangsbeitrages.
Hat Rainer auch schon verlinkt, sehe ich gerade. Egal.
Februar 26th, 2017 at 03:40
@flatter #44
Was wäre „richtige Konsequenz“, positiv ausgedrückt?
Februar 26th, 2017 at 10:50
Ich hab’s: Die von der NH hatten die falschen Charaktermerkmale! Und wenn das nicht stimmt, dann hätten sie gleich was anderes machen sollen. Woher ich das weiß? Na, hier steht’s doch: “Das Jahreseinkommen ist für diese Menschen eine ziemlich unwichtige Größe”
Klickt mal auf die Links dort. Also bei mir erzeugt das gute Laune.
Februar 26th, 2017 at 12:44
@Wolf-Dieter Busch(46): Warum muss ich immer wissen, was richtig wäre, wenn ich erkenne, dass etwas falsch ist? Wo die Alternativen in etwa liegen, ist doch hinlänglich klar.
Wenn die Sozen in den 70ern erkannt haben, dass ihre Variante der ökonomischen Beteiligung an den Gesetzen des Kapitalismus scheitertern würde, dann wäre es an der Zeit gewesen, das offen zu diskutieren, und zwar u.a. mit denen, die es ihnen schon immer gesagt hatten. Anstatt sich klein machen zu lassen, hätten sie tun müssen, was der Klassenfeind auch gemacht hat: Sich international zu organisieren. Die Briten haben bis zum Hunger für ein paar Krümel gekämpft, weil sie nicht wahrhaben wollten, dass ihre Kohle nicht mehr gebraucht wurde; die Miniaturausgabe davon gab es hier in Rheinhausen.
Bei schwindendem Bedarf an Arbeit war das Aufflackern der Idee “30-Stunden-Woche” noch am ehesten der richtige Weg. Die ‘Arbeitgeber’ haben gekontert, das wäre nicht profitabel. An der Stelle lag der Klassenkonflikt offen zutage, er wurde aber von den Gerwerkschaften nicht angenommen. Wenn es keine Profite gibt, weil zu wenig Arbeit gebraucht wird und es keine Lösung innerhalb des Kapitalismus gibt, was ist dann daraus zu schließen? Das wäre die Frage gewesen, für deren Lösung man hätte kämpfen können.
Februar 26th, 2017 at 12:47
@flatter #44 – Fortsetzung
Die „richtige Konsequenz“ für NH nach Marktsättigung hätte – nach Gesichtspunkten der Moral und der Fairness – nur lauten müssen: Abwicklung des Unternehmens beizeiten. Die beteiligten Handwerker und Subunternehmer wären voll ausgezahlt. Und die Mitarbeiter wären im Flur des Arbeitsamts versammelt.
@R@iner #47 – wenn wir dich nicht hätten! Und den Löffel! Dann müssten wir die Suppe mit der Gabel …
Februar 26th, 2017 at 12:56
@flatter #49
Weil du es forderst.
Bitte versteh mich nicht miss. Es ist kein Angriff auf deine Ehre. Ich lese bei dir in den meisten Artikeln moralische Forderung. Daran ist nichts auszusetzen. Bleib dabei.
Mein Ansatz ist eine Etage „unterhalb“ der Moral angesetzt. Soweit du das NH-Management als eine Bande von verdammten Drecksäcken anklagst, stimme ich von Herzen zu. Sind sie allesamt.
Ich frage jedoch, was wäre, wenn sie allesamt redlich wären, würde NH dann heute noch existieren?
Meine impertinente Nachfrage hier im Thread soll nicht dich ärgern, sondern das mitlesende Publikum auf die Tatsache stupsen, dass er Niedergang der NH – ebenso wie des Kapitalismus – nicht an Charakterschwäche liegt, sondern an einer „Naturgesetzlichkeit“.
Und eine Idee habe ich auch auf der Hinterhand – verschlagen, wie ich bin: Überprüfung auf real funktionierende Alternativen zum Kapitalismus. Ich denke verschärft über die Planwirtschaft nach und freue mich über den ersten vernichtenden Kommentar, der meine Idee – aber fundiert – in der Luft zerreißt.
Und das meine ich ohne Ironie.
Februar 26th, 2017 at 13:02
Dann denk doch laut darüber nach. Woher soll ich wissen, was du denkst?
p.s.: Habe jetzt nochmals deine Kommentare gelesen und finde nichts, worüber ich diskutieren könnte. Liest sich für mich wie “Der Staatssozialismus war ja eigentlich gar nicht schlecht, aber irgendwie auch nicht gut”.
p.p.s.: Nur so: Vielleicht sollte man zuerst Prioritäten und Ziele definieren, die man erreichen möchte. Im Beispiel wäre der Wohnungsbau eine Antwort auf ein Grundbedürfnis. Warum sollte man dort überhaupt “effizient” und mit Gewinnabsicht operieren wollen?
Ich denke inzwischen, dass es überhaupt keine einheitliche Lösung für alle wirtschaftlichen Probleme gibt. Siehe z.B. die “Agrarsubventionen”.
Februar 26th, 2017 at 13:23
@50: Moral? Ich? Ich betone hier stetig das Gegenteil, in #48 geht es auch nirgends auch Moral, sondern um Erkennen, Schließen und Strategie. Wo soll da “Moral” eine Rolle spielen?
Noch lustiger ist nur “Ehre”. Dazu fällt mir dann endgültig gar nichts mehr ein.
edit: “Ich frage jedoch, was wäre, wenn sie allesamt redlich wären, würde NH dann heute noch existieren? ”
Ich frage mich, wozu ich bis hierher überhaupt Kommentare dazu geschrieben habe. Da oben steht mehrfach, dass die NH scheitern musste, “vor die Wand” fuhr, am Kapitalismus scheiterte etcetera, und jetzt soll ich diskutieren, ob das ein Problem der Redlichkeit ist? Are you fuckin’ kidding me?
Februar 26th, 2017 at 13:58
Ich pappe das noch hin, falls es jemand nicht kennt: Das ist unser Haus! vom Mietshäuser Syndikat.
Februar 28th, 2017 at 13:08
Sorry, war ein paar Tage weg vom Fenster.
@ flatter: Nunja, was du schilderst klingt mir sehr nach Unbehagen und Angenervtsein. Willkommen im Club! So fühlt es sich dauernd an, wennde ne Frau bist in einer Gesellschaft, in der dir ständig eingeprügelt wird wie scheisse du deswegen bist (es sei denn du bist ganz toll fickbar, dann haste dich für so etwa 20 Jahre nur mit den damit einhergehenden sexuellen Übergriffigkeiten rumzuschlagen).
Du hast immerhin noch die Möglichkeit, dir nicht ständig die allerdümmsten Ausflüsse der notwendigen Auseinandersetzung mit einer destruktiven (im Übrigen auch für Männer) Geschlechterordnung auszusuchen um dann empört mit dem Finger draufzeigen zu müssen, sondern könntest dich konstruktiv damit auseinandersetzen oder es halt einfach ganz bleiben lassen. “Der blöde Feminismus” keifen ist nur leider die schlechtest mögliche Reaktion. Ich wiederhole auch nochmal gern, dass du dich damit auch in richtig schlechter Gesellschaft befindest.
@ Fred: Danke für die ausführliche Antwort. Ein paar mal streifst du tatsächlich auch das, worum es mir eigentlich ging: die Unterstellung dass Menschen, die sich mit Feminismus, Veganismus oder queerer Theorie auseinandersetzen zwangsläufig gepamperte Wohlstandskinder seien, die keine anderen Probleme haben und die felsenfest an irgendwelchen bürgerlichen Theorien festhalten.
Glaubst du einem Veganer interessiert ein Werkvertrag od. die Hintergrûnde die ein oft illegalisierter Arbeiter im Schlachthof hat?
Woher weisst du denn sowas? Ich kenne ganz wenige Veganerinnen, die sich allein aufgrund von Tierliebe so ernähren, bei den anderen spielen viele Gründe eine Rolle, z.B. die schlimmen Arbeitsbedingungen in Schlachthöfen, Klimaerwärmung (mit katastrophalen Folgen v.a. in ärmeren Regionen z.B. Dürren und Ernteausfällen in Nahost), etc., etc. Vielleicht einfach mal mit jemandem reden, bevor man sich wilden Unterstellungen hingibt?
Wenn ich da mich selber als Beispiel nehme (wobei ich wie gesagt wenig Ahnung von queerer Theorie habe), dann stimmt das oben gezeichnete Klischee null. Meine Eltern haben die Hauptschule besucht, ich habe Hartz4-Erfahrung, ich habe in der Altenpflege gearbeitet und nach mitteleuropäischen Masstäben gemessen bin ich arm. Mein Interesse daran, wie gute Ernährung für alle – weltweit – dauerhaft möglich ist und daran, welche Bedingungen zum Leben Menschen ohne Zipfelchen (Zitat Loriot) vorfinden, fasse ich als materialistisch auf und schlichtweg notwendig – auch und gerade wenn ich den Kapitalismus kritisiere. Marx Analyse der ökonomischen Verhältnisse mag durchaus noch halten, aber bestimmte andere Gesichtspunkte darf und muss man 150 Jahre später dann halt durchaus noch berücksichtigen. Auch andere in meinem Umfeld, die sich ernsthaft mit Veganismus, Feminismus, Kapitalismus etc. auseinandersetzen, finden sich in dem hier (und der angrenzenden Bloggerschaft) vielzitierten “Genderblabla” nicht wieder.
Was mir jedoch mehr und mehr auffällt ist, dass diese Idiotien (gezielt?) benutzt werden um sich notwendige Solidarität mit Problemen zu ersparen, die nicht die eigenen sind. Was ich schade finde und was bei mir eben z.B. obigen Kommentar und langfristig wohl auch ein Abwenden von diesem Blogbiotop bzw. Altherrenverein auslöst.
Rein praktisch vllt noch der Hinweis, dass du Begriffe wie “Krampfemanze” gerne streichen darfst, ob mit oder ohne Anführungszeichen, besonders in dem von dir verwendeten Kontext verstehe ich nicht ganz was das soll. Ansonsten lautet die übliche Beschimpfung Kampfemanze – ohne R ;-)
Februar 28th, 2017 at 13:28
@Amike: Wieso halten mich alle immer für genervt? Bin ich keinswegs, vor allem ist das kein Motiv für mich, inhaltlich etwas zu ändern.
Ich verstehe ja schon, was du meinst, aber wir haben hier eben ein Problem auf einer anderen Ebene. Glaubt hier irgendwer, ich versuchte so zu tun, als seien Frauen schon real gleichberechtigt? Sind sie nicht und das ist scheiße. Wie gesagt habe ich ein Leben gelebt, das ziemlich fraulich war und die Konsequenzen tragen müssen: Keine Karriere, keine Zeit, viel Arbeit und miese Bezahlung. Dass mir kein Kerl ungefragt an die Wäsche geht, bleibt mein letzter Vorteil.
Wir reden hier aber eben nicht über etwas, das sich ernsthaft darum schert, sondern über eine Ideologie, wie ich nicht müde werde zu wiederholen. Eine, die aus allen Poren stinkt und sich vermeintlicher Opfer bedient, um seine totalitäre Gesinnung zu pflegen – und es ganz nebenbei weitgehend so hält, dass die Opfer besser Opfer bleiben anstatt diese Rolle zu verlassen. Dann hätten die Arschlöcher nämlich nichts mehr zu ‘schützen’. Auch jetzt bin ich nicht genervt; das ist vielmehr sehr entschiedene Gegnerschaft.
Derweil spielen sie sich als “Linke” auf, worüber sich niemand so freut wie die (anderen) Rechten, ohne sich jemals um das zu scheren, was jede Gesellschaft völlig kaputt macht und das eigentlich linke Thema wäre. Da bin ich völlig unversöhnlich. Wer das marginalisiert, ist nicht links. Wer es nicht einmal erkennt, ein politischer Idiot.
Februar 28th, 2017 at 18:11
@ flatter: Mit dem was du da jetzt schreibst, kann ich durchaus was anfangen und ich denke, die meisten, die sich über irgendwelchen bürgerlichen Quatsch hinaus auch für andere Themen als das reine Kapitalverhältnis interessieren, könnten das auch. Gerade deswegen schrub ich meine Anmerkungen ja. Ich schrub sie übrigens gerade hier, weil ich eben nicht Hopfen und Malz verloren glaube, andernorts dagegen schon.
Und nochmal: Klar gibt es die Lauten, die Dummen und die, die das ganze Spiel nur zur eigenen Vorteilsmaximierung betreiben. Aber zum einen: als Frau bleiben dir da wenig andere Möglichkeiten, wenn du bei den grossen Arschlöchern mitspielen möchtest, da nutzte dann halt wasde kriegen kannst. Zum anderen: das hat null damit zu tun, dass die sich tatsächlich irgendwas ums tatsächliche Aufbrechen von destruktiven Strukturen (allein schon der Begriff “Gleichberechtigung” spricht da Bande) scheren würden. Da ist es dann auch nicht so komisch, dass die sich auch nicht um andere Dinge scheren, die die Gesellschaft kaputt machen.
Wer oder was sich selbst so alles links nennt, ist wohl hinreichend bekannt, deswegen muss man doch sonst keine Schmutzkampagnen fahren.
Und falls es mal vereinzelte Exemplare geben sollte, die sich gewisser Missverhältnisse (z.B. derer zwischen den Geschlechtern) durchaus bewusst sind – vielleicht aus dem einfachen Grunde, dass die in der Regel recht eindeutig erfahrbar sind – andere aber noch nie bedacht haben – z.B. Kapitalverhältnis, da das meistens nicht offen zu Tage liegt, sondern gesellschaftlich als natürlich erscheint, bzw. erscheinen muss -, dann werden die durch den “die blöden Feministen immer”-Käse bestimmt nicht interessierter daran, sich mit dem “eigentlich” linken Thema auseinander zu setzen.
Und ganz ehrlich, der Löwenanteil aller Kritik, die sich mit dem “eigentlichen” Problem Kapitalismus auseinandersetzt ist auf die ein oder andere Art am Problem vorbei bzw. einfach nur oberflächlich. Das Klügste was mir da bisher untergekommen ist, ist die Wertkritik und da findet sich – Überraschung – auch die Wertabspaltungskritik; fundierte Kapitalismuskritik kommt ohne fundierten Feminismus nicht aus.
Der Veganismus ist ja eigentlich das viel kleinere und wesentlich praktischere Problem. Rein materiell betrachtet ist es eben nicht möglich, dass wir Boden und Ressourcen an Massentierhaltung verschwenden, wenn >7 Milliarden Menschen ernährt werden sollen und dabei nicht ein Grossteil durch Armut künstlich knapp gehalten wird (in einer hypothetischen nichtkapitalistischen Wirtschaftsweise). Dass es darüber hinaus dann noch moralische Aspekte gibt, die mit den Tieren zu tun haben, darf jeder mit sich selber abmachen. Ich würds nicht übers Herz bringen ne Wurst zu machen, also ess ich keine, feddich is die Laube.
Ich kenn wirklich viele Vegetarier und Veganer, ich würde schätzen so um die 50, und die meisten sehen das so. Ich habe einen wirklich schlimmen und penetrant missionierenden Veganer getroffen. Den habe ich zu einer Zeit kennengelernt, als er mir wurstbrotkauend wirklich übel missionierend davon erzählt hat, wie ungesund Veganismus sei und dass ich ja schlimme Mangelerscheinungen haben müsse. Nachdem er sich ordentlich informiert hatte, ist er dann konvertiert und war derselbe unangenehm aufdringliche Typ nur dann halt als Pflanzenfresser.
Zusammenfassend: bitte das ordentlich benennen, was das Problem ist und nicht das, was als Fähnchen geschwenkt wird. Vllt zur Abwechslung mal nicht nur auf die Blöden eindreschen, sondern sich mit ner Klugen (gerne auch kritisch) auseinandersetzen. Adamczak hat z.B. nen interessanten Artikel zum Strafrecht.
Februar 28th, 2017 at 18:44
Je nun, ich dachte, wir wären uns in puncto Vegidingsbums gar nicht uneinig. Mir geht Herr Schröder (Burks) zetbe auch auf die Murmeln, weil für ihn Vegetarier/Veganer grundsätzlich genussfeindliche Asketen auf einer Mission sein müssen. Da hat sich m.E. eine Menge geändert und wie gesagt sind es häufig die Fleischfresser, die ihr verwurstetes Gewissen projizieren müssen. Man kann sich hier auch leben lassen und versuchen zu verstehen, auch wenn man selbst vielleicht nicht anders kann (Fleischer) oder nicht so sozialisiert ist. Es hat ja nicht jeder die Freiheit, sich einfach anders zu entscheiden. Das gibt nicht jede Psyche her. Wollte man solche Menschen dennoch auf die andere Seite ziehen, sollte man es freundlich versuchen.
Puritanismus zieht sich dennoch durch die Diskurse. Seine hässliche Fratze kennen wir als Kapitalismus, Faschismus, aber auch in vielen anderen Formen herrschsüchtigen Eifers (zetbe die Olivgrünen). Vielleicht schieße ich da übers Ziel hinaus, aber jeder Ansatz, der moralisierend, mit Vorschriften, ohne Gnade und Toleranz daherkommt, weckt den Berserker in mir. Ich hatte heute ein recht langes Gespräch über “Feminismus”. Du bist schuld. Demnächst wahrscheinlich ein Opener an dieser Stelle dazu.
Februar 28th, 2017 at 20:28
Da findet hier das Gespräch einen überraschend versöhnlichen Abschluss mit den Worten “Du bist schuld” ;-) Obs mit Capslock wohl schneller gegangen wär?
März 4th, 2017 at 12:29
Zu meinem Kommentar #47 haben sich noch ein paar interessante Aspekte ergeben.
Nachdem viele Telepolis-Kommentatoren unzufrieden mit den Aussagen des “Reichtumsforschers” Zitelmann waren, hat der sich einigen Fragen gestellt: “Für mich ist ‘neoliberal’ ein Ehrentitel”
In den Kommentaren darunter wurden die folgenden bereits älteren Artikel verlinkt:
Spiegel: „Lehrmeister des Hasses“
Die Zeit: Achtung: Türöffner von rechts!
Ich finde noch die Diskussionsseite bei wikipedia recht erhellend: Diskussion:Rainer Zitelmann
März 4th, 2017 at 16:24
#59 ergänzend zu Zitelmann: evangelisches pfarrhaus – cnr ;-)
März 4th, 2017 at 16:33
@oblomow: Bei amazon loben die meisten das Buch. Als Ingenieur verstehe ich ja schon mal nicht, wieso man für solch eine Scheiße überhaupt mehr als einen Furz ins Gesicht, geschweige denn einen Doktorgrad bekommt.
Dass man als Nazi aber Geld machen kann, indem man es sich in der neoliberalen Wolke bequem macht, lässt tief blicken.
Bei Ärzten läuft das ja auch so. Man hat keine Idee und untersucht mal den Sauerstoffgehalt von 50 Büroangestellten im Winter. Irgendwas kann man mit den gewonnen Daten schon machen.
Das Beste an Zitelmann aber ist, er weiß gar nicht, was neoliberal bedeutet.
Alles in allem ein großartiger Historiker und Soziologe!