Mittelschichtskriecher
Posted by flatter under journalismus , kunstlyriklamauk[75] Comments
19. Mrz 2014 0:10
Sie sind der Kitt zwischen Himmel und Hölle, zwischen superreich und sackarm, verblödet und ungebildet. Sie sind der beste Schutz, den es gegen Fortschritt und Aufklärung gibt, die wahren und einzig Gläubigen, Radfahrer, Leuteschinder, Eichmänner, Pflichttuer, Fahnenträger, kurzum: Die Nützlichen Idioten, ohne die es Oberschicht und Unterschicht, Herren und Sklaven, Ordnung und Ungerechtigkeit nicht lange geben kann.
Die Kriecher der Mittelschicht, die stets mit großem G vor ihrem Eifer die Gebetsmühle drehen, der Freiheit das “Ja aber” ins Gesicht prügeln und jede Maßnahme, jeden Befehl mit sadomasochistischem Genuss exekutieren. Sie sind der Double Buttplug, analfixierte Strafbefürworter, die sich nichts sehnlicher wünschen als Härte im Namen der Obrigkeit, die unten zu sicht- und hörbarem Elend führt. Sie kriegen den Finger nicht aus dem eigenen Rektum, während sie ihren Autoritäten so weit von hinten entgegen kommen, dass es schon wieder hell wird.
Nützlich
Nützlich sind sie, weil ihre Herren sich nicht selbst die Finger schmutzig machen. Selbst ihre Lügen lassen die Großen und Mächtigen von ihren Kriechern verbreiten, von ausgebildeten Lügnern, wobei ihnen natürlich die Idioten am liebsten sind, jene verklärten Prediger, die an alles glauben, wenn man ihnen nur eintrichtert, dass es dem Ganzen dient, weil es den Großen dient. Ein bisschen dürfen sie sich dann selbst groß fühlen, immer ein bisschen größer, je weniger noch vor ihnen stehen, die selbst in etwas Größerem stecken.
Der eine verwechselt da schon mal einen anderen mit den Großen selbst. Nehmen wir mal einen Journalisten und nennen ihn “Denkler”, weil er verkündet, was andere denken sollen, ohne dass er selbst auch nur die Regung einer einzigen Synapse verschwendet. Was er zu ‘denken’ gibt, ist das Konstrukt, hinter dem sich der schiere Machterhalt verbirgt. Thesen, die selbst nicht gedacht, sondern nur gemacht wurden, Widerhall vermeintlich göttlicher Ordnung. Ein Denkler schafft es daher, jemanden regulär anzubeten, der seinerseits selbst nur das Mantra derer betet, die noch über ihm stehen. Ein Vasall zweiter Ordnung, der den Präsidenten nicht von der Macht unterscheiden kann, seine abstrakte Eloge aber notfalls auch über eine Parkuhr halten würde, käme die ihm nur wichtig vor.
Zahnlos
Oder nehmen wir einen anderen, meinetwegen namens “Beise”, weil er wie ein Hund daherkommt, der es nicht wagen würde, sein Herrchen je zu beißen und deshalb präventiv den Konsonanten entschärft. Zahnlos, treu und ergeben eben. Dessen Sportlichkeit bleibt unerreicht; wo andere spätestens bei der zweiten Kurve stecken bleiben, kommt er tiefer hinein, kein sperriges Rückgrat stört die Flexibilität. So gelingt es ihm, in tief religiöser Andacht alle die Glaubenssätze zu wiederholen, auch tausendfach, die nur eine Wirklichkeit kennen: Dass alles gut ist.
Was über allem thront, ist unbezweifelt und unfehlbar. Wer es anzweifelt, ist fehlgeleitet, falsch und sündig. Was nicht gut ist, ist eine Prüfung, und wer sie nicht besteht, fehlt im Glauben.
Das tradierte Wort, die heiligen Schriften, sie sind wahr. Die Heiligen, sie sind anzubeten. Frömmigkeit allein verspricht Heil. Ein frommes Volk wird belohnt werden, und wer die Hohen und Heiligen ehrt, wird daran teilhaben. Amen.
Und das noch
Wer das Allerletzte aus der Charge auch noch erträgt, kann sich gern noch mit den kniefälligsten Inquisitoren der Neuzeit befassen, die einem mit seligem Lächeln den Opferdolch in den Leib stoßen und ihn drehen, bis der Deutschlandfunk erklingt. Die aus der Sekte “SPD” und deren Folgeerscheinungen. Religiöser Fanatismus der widerlichsten Sorte.
März 19th, 2014 at 08:18
“Wir Deutsche definieren uns über die Kultur. Deutschland ist die Kulturnation Nummer eins!”
(Der ehemalige Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) im Interview mit Bild)
Knietief im Schleim. Passt doch. Leider hast du bei den unsterblichen sudeldeutschen Beiträgen jeweils nur die zweite Seite verlinkt, da entgeht einem ja die Hälfte.
März 19th, 2014 at 09:04
@peinhart
Der Neumann meinte scheißhauskultur – da passt das dann mit der kulturnation nummer eins.
März 19th, 2014 at 10:24
@Peinhart: Mehr Schmerzen wollte ich euch nicht zufügen.
März 19th, 2014 at 10:40
Was mir gerade auffiel und einfiel: die uhrzeit zu 2. enthält einen dezenten hinweis auf deutsche bier- und bratwurstkultur: derbytime! – (flüssig)brot und spiele statt friedhofsbank.
März 19th, 2014 at 11:30
Beim Denkler krieg ich echt Spontanspliss. Meine Fresse! Ich kann den wirklich, wirklich nicht lesen. Der regt mich so auf, um den mach ich jedenfalls auch den Beise-Bogen.
Das einzige was mich ehrlich noch interessieren würde ist, wie viel von diesem unerträglichen Geseier Dummheit und wie viel schlicht gekauft ist. Wobei ich nicht so recht weiß, was schlimmer ist.
März 19th, 2014 at 14:12
Sorry, zum dritten mal ich – polemisch:
Denkler und Beise, für die der begriff “idioten” mir noch zu wohlwollend erscheint und wegen vermuteten vorsatzes mindestens um “ignoranten” ergänzt werden sollte, echt deutsche vertreter gnadenloser deutscher kultur, an deren wesen usw. – und was lässt sich zur SPD noch sagen – von meiner seite aus als variation das hier:
Die SchweinePriesterDeutschlands, die als schweinehirten des kapitals die klasse, die zu vertreten sie angetreten waren, um den kampf kastrierten, sehen sich heute, von vaterlandslosen gesellen über gesellen, denen man 1933 zu ihrem glück die konstruktive mitarbeit verweigerte, als (vermeintliche) meister dazu berufen, die nachhaltigkeit dieses einen satzes gegen internationale konkurrenz – und sei es auch nur als juniorpartner – zu stärken:
Der Tod ist ein Meister aus Deutschland
Denn wenn auch die SPD nach 1945 verkündete „Nie wieder Faschismus! – Nie wieder Krieg!“ so frage ich mich inzwischen, ob sie damals nicht schon zwei worte mitgedacht, jedoch, weil es besser war, nicht ausgesprochen hat, die sie nach den erfahrungen rotgrüner und rotschwarzer koalitionen heute getrost ergänzen kann:
Nie wieder faschismus, nie wieder krieg ohne uns.
Übrigens: die verwendung des “dumm“wortes nachhaltigkeit bitte ich zu entschuldigen, erschien mir hier mal vertretbar. Normalerweise stellen sich mir bei lesen/hören von nachhaltig(keit) alle nackenhaare auf – und das sind nicht wenige. Auf einer skala meiner „lieblingsunworte“ liegt das im gleichen bereich wie „wiedergutmachung“ und jüdische/ausländische “mitbürger“, welch dem bürger vorgestelltes wort “mit” den status des gleichberechtigten bürgers unter ständige entzugsdrohung stellt.
Was ich den schweinsgaloppierenden grünen inzwischen zutraue, darüber kein wort – ich bin nach den erfahrungen der letzten 20 jahre allerdings zuversichtlich, dass es meine übelsten erwartungen noch übertreffen wird.
“Krieg den deutschen Zuständen! Allerdings!” – Karl Marx
btw: lesenswerter artikel heute bei roberto, wobei ich das mit der “feuerschutzgebenden stimmung” im lande anders sehe und ich meine, man sollte hier nicht die veröffentlichte propaganda überbewerten, die es, was den “bösen russen” angeht, nach meinem eindruck schwer hat durchzudringen und sich in den köpfen festzusetzen.
März 19th, 2014 at 14:47
“Sie kriegen den Finger nicht aus dem eigenen Rektum, während sie ihren Autoritäten so weit von hinten entgegen kommen, dass es schon wieder hell wird.”
Wunderbar!
So haben die kaum zumutbaren geistigen(?) Ergüsse genannter und anderer Auftragsschreiberlinge dann doch etwas Gutes (-:
März 19th, 2014 at 16:57
” Sie kriegen den Finger nicht vom Abzugshebel…” hätte mir auch gut gefallen.
Hier läuft mir alles auf eine Formatierungsstrategie hinaus, in welche sich der europäische Souverän, der Bürger, einordnen soll. Für mich ist es sehr aufschlussreich, dass die Kommentare französischer Medien sich nicht von den deutschen unterscheiden (beabsichtigte Gleichschaltung des Souverän).
Und wie es aussieht, folgt dieser gerne der Unterscheidung zwischen “Gut und Böse”. Das nimmt ihm weitere Anstrengungen in seinem Oberstübchen ab.
Wer sich traut, dem empfehle ich den Artikel des Gegenstandpunktes: “EU-Osterweiterung zum Dritten: die “östliche Partnerschaft” mit der Ukraine.”
Meiner Meinung sehr gut recherchiert aus der besonderen Lage der Ukraine zwischen West und Ost.
März 19th, 2014 at 17:57
Meine Tochter ist im Hause und macht mir den Link zum Text des Gegenstandpunkt.
http://www.gegenstandpunkt.com/gs/2014/1/gs20141047.html
März 19th, 2014 at 18:53
Der Böcking hat`s auch d`rauf:
Höhere Gaspreise in Kauf nehmen, da wir kein russ. Gas mehr abnehmen sollen.
Mal endlich Verantwortung übernehmen…. “Doch wenn es uns Deutschen ernst ist mit der zusätzlichen Verantwortung in der Außenpolitik, müssen wir auch bereit sein, diesen Preis zu zahlen.”
http://tinyurl.com/pbqzftw
März 19th, 2014 at 19:48
Jaja, die Mittelschicht, am schlimmsten die Graumelierten (mein Alter :-( ). War heute wieder auf ‘ner Forum 60+ Veranstaltung – ‘s ging um Energiesparen, genauer: um Fördermittel abgreifen, noch genauer: um (Voll-)Amortisation solcher Maßnahmen möglichst in 2-3 Jahren – grottig! Ich hatte die Gelegenheit, ’86 Thomas Goppel in dessen Wahlkreis zu geniesen, lebte damals für ein paar Jahre dort, die Zeitung hat damals den Diuskussionsbeitrag “Besitzstandswahrung” zitiert; und so isses heute noch: Die Mittelschicht, nach unten treten, nach oben buckeln – aber: sie hat die Mehrheit und wird folgerichtig von der Politniki bedient – da sind wir chancenlos!1!!
PS.: Duke, sach dem flatter ‘mal Bescheid: Keine Links von und über den Gauckler, nix aus der SZ, ZEIT oder SPON! Isch krisch jedesmal ‘n Hezzinfakt. Thx!
März 19th, 2014 at 19:57
@all
Leutz, bin mit den Kommentaren durch, alle wieder gut drauf! Nich nur der flatter macht hier kräftig Laune, auch das Kommentariat iss immer gut drauf (‘n paar fehlen noch)! Euch allen: Danke dafür!
März 19th, 2014 at 19:58
I’ll slaughter that guy. Säzzer.
März 19th, 2014 at 20:09
@zuspät (9)
Danke für’s Link, eine gute Zusammenfassung der neoliberalen und kapitalistischen Lügen. Putin sieht vor diesem Hintergrund gar nicht so schlecht aus – auch wenn er gerade viel Porzellan zerschlägt (das soll keine Rechtfertigung sein) – er gibt ‘ne gute Gelegenheit ‘mal genauer hinzuschauen. Aber: Die Ukrainer, die irgenwann irgendwie unter unsere Kuratel kommen werden wohl erst’mal ‘ne Mittelschicht aufbauen … (Rest s.o.)
März 19th, 2014 at 20:10
Ach wie gut, dass mir Denkler und Beise überhaupt nichts sagen (beides richtig).
Schön, wenn Deutschland “endlich wieder” Verantwortung übernehmen soll und “wir” dafür blechen dürfen. Ich bin nicht Deutschland und keiner hat mich gefragt, ob ich das Verhalten Russlands sanktioniert sehen will oder nicht.
Apropos Kultua, wenn dann bitte nur mit Sub. Das was die sämtlichen Hinterherhechler unter Kultua verstehen ist für mich höchstens im Koma zu ertragen. “Hurz” war mE diesbezüglich ein Meisterstück. Event oder eventuell lieber doch nicht oder so.
cu
renée
März 19th, 2014 at 20:12
@13
‘ll?? shall oder will? ;-)
März 19th, 2014 at 20:54
@ Markus, 10
Das ist dann doch mal wieder ein besonders willkommener Grund, ausserhalb der handelsüblichen Begründungen, warum die Energiepreise steigen werden.
Und dass sie das auch ohne Zutun von “zusätzlicher Verantwortung von uns Deutschen” leisten werden, das folgt so zwingend wie der Winter auf den Sommer.
Besonderen Gefallen finde ich immer daran, wenn ich so schön eingemeindet werde.
Hatte heute übrigens eine vollkommen neue Erfahrung in einem Supermarkt! Der Preis von 2,5 Kilo Kartoffeln konnte an der Kasse nicht gescannt werden.
Daraufhin ein Anruf der Kassiererin in irgendein Hintergrundbüro. Da der Preis auch mit dem Anruf immer noch nicht zu ermitteln war, habe ich dann erklärt, dass ich auf die Kartoffeln verzichten möchte.
Soweit in Ordnung!
Seitdem man mir für statt zwei Salatgurken mal zwanzig in Rechnung gestellt hat, kontrolliere ich jetzt immer den Abrechnungszettel.
Und siehe da, ich sehe eine Position berechnet, die ich noch nie zuvor kannte ” Priorité client appel”, also der Anruf wegen der Preisnachfrage wurde mir in Rechnung gestellt.
Daraufhin habe ich mit meinem bescheidenen Französisch soviel Wind erzeugt, das mir der Betrag zurückerstattet wurde.
Ich bin immer wieder verblüfft, wieviel Erfindungsreichtum Kapitalisten doch entwickeln und wie unterentwickelt meine Fantasie dagegen ist.
März 19th, 2014 at 22:27
@Troptard
Danke für den Link – bin fast durch.
Der Artikel zeigt neben dem Wahnsinn des Freihandelsmärchens schön auf, dass man unseriöse Angebote eben nur mit ebensolchen unseriösen Strukturen u. Mitteln durchbringen kann.
Sinnigerweise will die Übergangsregierung die EU-Zuwendung noch vor ordentlichen Wahlen fixieren.
Geschenkt dabei, dass (wie üblich) die NATO als EU-Interessensvertretung herhalten muss.
Problem: Text zu lang!
Michel ist max. für 15 Min. Tagesschau sowie für kurze, prägnante und vom Satzbau her unverschachelte Texte konditioniert.
Wenns thematisch ins alte Weltbild passt (Russe=böse) umso besser.
Zahlen fürs Preisnachfragen?
Respekt! Da soll mal noch einer über unsere “Servicewüste” klagen.
Was hätten die fürn persönliches Gespräch mit dem Manager berechnet?
Update: Die Phönix-Runde talkt zum Thema Ukraine – habs vier Minuten ausgehalten…..
März 20th, 2014 at 19:13
Interessanter Artikel bei Telepolis: “Chaos bei Zeit Online: Mal gilt der Ethik-Kodex, mal gilt er nicht”
Zitat: “Um das Problem an einem konkreten Fall zu verdeutlichen: Als Anfang des Jahres weite Teile der politischen Elite des Landes von Frank-Walter Steinmeier (SPD) über Ursula von der Leyen (CDU) bis zu Joachim Gauck eine stärkere deutsche Verantwortung in der Welt anmahnten, stand dahinter ein Strategiepapier zweier Denkfabriken, das im Vorjahr von einer 50-köpfigen transatlantischen Studiengruppe erstellt worden war (Wir sind die Guten). Titel des Papiers: “Neue Macht – neue Verantwortung”. Zu den Teilnehmern der Gruppe gehörten neben Regierungs- und Konzernvertretern (Daimler, Bertelsmann, BDI) auch der Zeit-Journalist Jochen Bittner.”
Daher weht(e) also der Wind …
(Sorry, keine Zeit, das jetzt weiter zu kommentieren, aber da es hier um Presse etc geht …)
cu
renée
März 20th, 2014 at 21:52
Mist, ich wollte renée noch einmal auf das legendäre ‘Interview’ von Beise mit Georg Schramm aufmerksam machen und finde es nicht mehr. Kann das noch jemand finden?
März 20th, 2014 at 23:57
@ flatter, 20. (falls falsch bitte löschen):
https://www.youtube.com/watch?v=3AnqEKWjwSQ
März 21st, 2014 at 00:50
Auch hier schreiben sich die Kriecher die Finger wund: wenn man nur etwa 50 irgendwann mal so wild in den Raum geworfene mögliche Ausnahmen vom Mindestlohn aufzählt, die nicht kommen sollen, dann kommen einem die tatsächlichen Ausnahmen kaum mehr erwähnenswert vor. Verrueckt.
Zusammen mit diesem Artikel (besonders schön: “Längst hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass Ein-Euro-Jobs Hartz-IV-Empfängern helfen, sich wieder an einen Tagesablauf zu gewöhnen, einem 20-Jährigen ohne Ausbildung aber eher schaden als nutzen können.”) hör ich da irgendwas trapsen, wie heissen die Viecher noch gleich?
März 21st, 2014 at 00:58
Danke, das kannte ich noch nicht. Köstlich und ein schönes beispiel dafür, dass in einem vakuum kein geist existieren kann.
Man spürt bei allem beißend-süffisantem vorführen wie schwer es dem Schramm fällt das durchzuhalten, der würde ja am liebsten ganz anders “zuschlagen”. Und dieser leitende prediger der sz-wirtschaftsredaktion verkündet, fest im glauben, seine frohe (markt)botschaft mehr oder weniger regelmäßig auch noch per sz-video: Beise – seine hohlheit grüßt. (hält man nicht aus)
März 21st, 2014 at 01:12
Der größte und genialste Trick dieser Demokratur ist, dass sie es geschafft haben allen einzureden, sie hätten irgendetwas, das ihnen jemand von “Unten” wegnehmen will. Selbst “die Unten” finden noch einen, der es noch weniger als sie selber verdient hätte, etwas zu bekommen. Da schicken sich Empfänger der Grundsicherung feixend dümmliche Bildchen umher, wo der Leistungsbescheid eines im Asyl lebenden Menschen zu sehen ist. Fett unterstrichen von Computerhand “Eingliederungshilfen” und ein Betrag von knapp über 2.000.- Euro. Kontext: die Deutschen müssen darben und “Asylanten” kriegens in den Hintern gestopft. Dass es sich dabei um Geld für zwei schwerstbehinderte Familienmitglieder handelt, damit die behindertengerecht versorgt werden können – was in diesem Kontext ein Hohn ist (weil zu wenig) – und das Deutsche im gleichen Fall genauso viel bekommen; das zu googlen sind solch blöden Schweine nicht in der Lage. Wenn man dann interveniert, äußert so ein Mensch auch noch, dass die ja eh nur betrügen würden, wer wüsste schon, ob das alles so stimmt. Na Supi.
Keiner ist Willens, das Unfassbare zu begreifen. Es wird deutlich, überall. Man kann es lesen, hören und sehen. Man müsste nur bis drei zählen wollen um zu erkennen, dass wir der Politik allenfalls ein Polizeigesetz Wert sind, das uns nicht schützt, sondern mehr und mehr ins Visir nimmt.
Es ist wie ein Illusionistentrick. Jemand hält Dich an, lenkt Dich ab, greift in deine Tasche, zeigt in eine blödsinnige Richtung und ruft aus: “der wars!!!”.
März 21st, 2014 at 09:18
@24
Weiß nicht mehr genau woher das stammt, aber verkürzt läuft es tatsächlich so wie in diesem “Witz”:
“Ein Banker, ein BILD-Leser und ein Flüchtling sitzen am gleichen Tisch. Auf dem Tisch liegen 12 Kekse. Der Banker nimmt 11 davon und sagt zum BILD-Leser: “Pass auf, der Asylant will dir deinen Keks wegnehmen.”
März 21st, 2014 at 12:04
@fundmaul: Heißen Dank!
März 21st, 2014 at 13:52
“[..]zwischen Himmel und Hölle, zwischen superreich und sackarm, verblödet und ungebildet.”
Das sich “verblödet und ungebildet” nicht selten so zueinander verhalten, kann gar nicht häufig genug erwähnt werden. Ich muss beim Thema “Bildung” immer an dieses Kinderspielzeug denken:
http://lh6.ggpht.com/-H_DKk5yrn_k/UTT3tVJ8yLI/AAAAAAAARuE/CEeAnLw3ks4/w400/IMG_4830.JPG
Die “Formechten”, die werden zu Stipendiaten politischer Stiftungen und steigen in Amt und Würden auf. Mit Glasur in der jeweiligen Farbe.
März 21st, 2014 at 17:19
@20flatter 21fundmaul
Nä, das tu ich mir nicht an sonst krieg ich Krätze, Durchfall und Hirnkrebs oder mir wachsen diverse Waffen in der Jackentasche.
Nach den Beschreibungen bedeutet Hohlraumversiegelung bei diesem Herrn, dass man ihm die Freßluke verklebt. Solche Leute trifft man ja auch öfters mal in freier Wildbahn, da muss ich mir nicht auch noch ein Video von anschauen.
In dem Telepolis-Artikel ging es auch um David Schraven, “Leiter des Ressorts Recherche der Funke-Mediengruppe”, und was es über den zu recherchieren gibt, das zieht einem glatt die Stiefel aus. Solch eine Ausführung von hinterhältigem Charaktersch… hat dann eher Seltenheitswert.
Eine Überlegung von mir eher am Rande dazu:
Ich weiß jetzt nicht genau, wie das früher im Rest der BRD war, aber zu meiner Schulzeit im Saarland (60er – 70er) wurden die Zeugnisnoten fast ausschließlich aus den Noten der Klassenarbeiten errechnet, nur bei Ergebnissen zwischen 2 Noten wurde die Mitarbeit im Unterricht mit berücksichtigt. Mittlerweile sieht das zumindest hier in Hessen so aus, dass die Mitarbeit, Arbeitsverhalten etc. bis zu 50 % der Note ausmachen können. Mir fiel dazu spontan ein, dass damit evtl. die größten Arschkriecher mit dem vorlautesten Maul besonders bevorzugt werden.
Ich weiß nicht, seit wann dieser Irrsinn eingeführt wurde und ob es in anderen Bundesländern auch so ist, aber wir dürfen uns freuen, wenn solche halbgebildeten Stinkstiefel nach Absolvierung einer akademischen Laufbahn vermehrt das “Sagen haben”.
Da ich schon mehrmals in den Genuss kam, einer dieser Spezies von sich selbst überschätzenden geistigen Tieffliegern zu begegnen, kann ich nur konstatieren: gruselig. Früher kamen solche Gestalten ja schon ausreichend durch “Spontanmutation” zustande, aber mit obiger Methode werden sie ja geradezu gezielt gezüchtet. Ob das Absicht ist? Mittlerweile würde mich das noch nicht mal wundern.
cu
renée
März 21st, 2014 at 19:11
@ renée: Das scheint mir eher umgekehrt, da Mitarbeit als erwünscht anerzogen werden soll, werden solche Modelle eingeführt die dann nach hinten losgehen weil Erziehung niemals auf geradem Weg zum gewünschten Ziel funktioniert. Erst recht nicht mit so krudem Schwachsinn wie Belohnungen und dergleichen…
März 21st, 2014 at 19:25
@renée, 28
Dazu! Meine Tochter hat bei den Kontrollen, in Deutschland heisst das wohl Diktate, immer recht gute Ergebnisse.
Das mündet dann in solchen Schreiben wie Glückwunsch, Belobigung etc..
Jedes Viertel Jahr bekommen wir dann immer eine Bewertung der Lehrer zu den einzelnen Unterrichtsfächern. Und darin steht durchgängig, dass sie sich nicht ausreichend am Unterricht beteiligen würde.
Meine Tochter sagt dazu, dass es in der Klasse immer welche geben würde, die irgendetwas zum Besten geben würden, egal ob es passt oder nicht. Sie selbst hätte keine Lust irgendwas daherzureden, wenn sie nichts Vernünftiges beitragen könne.
Es sieht so aus, dass es nicht darauf ankommt, was gesagt wird, sondern das was gesagt wird, egal was.
März 21st, 2014 at 19:48
Genau! So sieht es aus! Hauptsache, ich hab was gesagt. Was jetzt aber ü-ber-haupt nicht für diesen Beitrag gilt.
März 21st, 2014 at 20:24
@Renée, 28
Habe beim Abendessen nochmal genauer nachgefragt.
In die Note gehen hier eher Faktoren ein, die ich unter den Begriff “Disziplin” einordne: Fehlzeiten, Hausaufgaben erfüllt, Freundlichkeit gegenüber Lehrern und dem übrigen Schulpersonal, Pünktlichkeit.
Das fliesst, so meine Tochter in die Durchschnittsnote mit ein. Die Teilnahme am Unterricht wird erwartet, soll aber keine Auswirkungen auf die Schulnote haben.
März 21st, 2014 at 20:48
@30 Troptard
Ach, gibt es diesen Unfug in Frankreich auch? Bei uns gab es nur sogenannte “Kopfnoten” wie Betragen, Mitarbeit und noch irgendwas, die wurden aber in der Durchschnittsnote nicht gezählt. Belobigungen und sonstige Ornamentik wurden uns zum Glück erspart. Auf meinen Zeugnissen standen mit dem ersten Halbjahreszeugnis “Noten”, d.h. nackige Zahlen. Meine Tochter war über ihr erstes Zeugnis, in dem sie über den grünen Klee gelobt wurde, schwer enttäuscht: “Noten wären mir lieber gewesen …”, und mir wäre es auch so gegangen.
Meiner Tochter geht es wohl ähnlich wie deiner, sie möchte nicht einfach nur irgendwas sagen. Ergebnis: schlechtere Note. Darum nochmal die Frage, ob in Frankreich (oder in anderen Bundesländern hier) auch die Mitarbeit etc. sich so gravierend auf die Zeugnisnoten auswirken. Beispielsweise Notendurchschnitt Klassenarbeiten 1,5 + Mitarbeit 4 ergibt eine 3 auf dem Zeugnis.
Irgendwelcher Dummschwall fürs Poesiealbum ohne weitere Auswirkungen wären mir ja egal, aber dass diese Regierungsnulpen und Labertaschen dafür sorgen, dass ihresgleichen hochgzüchtet werden kotzt mich einfach an.
cu
renée
März 21st, 2014 at 21:31
@ renée
In Frankreich gibt es dieses Punktesystem. Werden im Gesamtdurchschnitt aller Fächer 15 von 20 Punkten erreicht, so ist man ein guter Schüler und erhält eine Auszeichnung: Die lautet dann Félicitation-Glückwunsch. Etwas darunter:compliment- Lob.
Das geht dann vom Encouragement-Ermutigung bis zum Avertissement de Travail- Warnung mehr zu arbeiten.
Ich hab das nicht erwähnt, weil ich es nicht belegen kann. Meine Tochter hat erklärt, dass man mit einem 5 Punkte-Durchschnitt und einer guten Diziplinbewertung auf 10 Punkte kommen kann.
Also von einem schlechten Schüler zu einem befriedigenden wird.
Nun ist das Schulsystem , so denke ich, hier doch sehr unterschiedlich!
Nur einige Aspekte zum Vergleichen:
Es gibt keine Klassenlehrer und keinen festen Schulraum. Die Schüler rennen nach jeder Unterrichtsstunde in den Raum des jeweiligen Lehrers.
Vor Schulbeginn, müssen sich die Schüler vor der Schule hintereinander einordnen, bevor sie ins Gebäude eingelassen werden.
In den Pausen dürfen sich die Schüler nicht im Schulgebäude aufhalten, sondern müssen sich im Freien aufhalten, egal welches Wetter herrscht.
Die Lehrer unterrichten nur ein Unterrichtsfach.
Von der Vorschule bis zum Gynasium herrscht Ganztagsunterricht. Für meine Tochter heisst das: 7.00 Uhr aus dem Haus, 17.30 Uhr Rückkehr, danach Hausaufgaben. Hausaufgaben auch in den Ferien.
Gibt es da inzwischen eine Angleichung ?
Gruss Troptard.
März 21st, 2014 at 21:46
Vielleicht auch interessant! Für Mädchen gibt es eine Kleiderordnung. Das Tragen von Röcken und Shorts ist untersagt.
Besonders im Juli und August, wenn die Temperaturen hier die 40° kratzen, sehr angenehm.
Zuwiderhandlungen, und die passieren häufig bei jungen Mädchen, werden mit Extrastunden bestraft.
März 22nd, 2014 at 03:01
@35 Troptard
Nee, hier ist eher 0 Disziplin, keine klaren Linien, viel Mobbing und Lehrer und Schüler tanzen sich gegenseitig auf der Nase herum, Lerninhalte werden von beiden Seiten eher nachlässig gehandhabt und ein sogenanntes Curriculum ist anscheinend nur noch dem Naman nach vorhanden. Häufiger Unterrichtsausfall (gab es bei uns so gut wie nie), dafür wird viel Wert auf irgendwelche Schulfeste gelegt (gab es bei uns kein einziges) – unter solchen Umständen wäre ich wahrscheinlich zum Schulverweigerer geworden. Nun ja, das Saarland war ja bis 57 “französisch” und von den Hanseln aus Übersee verschont geblieben. Vieles an diesen Schulen hier erinnert an deren Jubelperser-Mitmachevents, welchen ich nun gar nichts abgewinnen kann. Da muss man sich nicht sonderlich anstrengen, um zum Außenseiter zu werden.
cu
renée
März 22nd, 2014 at 07:02
“Noten wären mir lieber gewesen …”, und mir wäre es auch so gegangen.
Hm, Hauptsache, man meint etwas ‘messen’ und in einer einzigen knackigen ‘Wertgröße’ darstellen zu können? Und so eine ‘Auspreisung’ erleichtert ja auch die Vergleichbarkeit der künftigen Arbeitsmarktware…? ;)
März 22nd, 2014 at 08:15
@37 Peinhart
Nee, das liegt eher an meiner Denkhardware, die springt eher auf Zahlen, Tabellen und Diagramme an statt auf langatmige Erläuterungen. Ich habe fast ausschließlich aus Spaß gelernt, habe mir nie Streß gemacht wegen der Noten. Die brauchte ich nur für mich als Rückmeldung, ob ich alles auch richtig verstanden habe. Außerhalb des Unterrichts habe ich nur das absolut unausweichliche erledigt, Dauerkommentar des Lehrers beim Elterngespräch: Wenn sie sich mehr anstrengen würde, könnte sie Klassenbeste sein. Das war mir sowas von Schiete. Ich habe nur für meinen Kopf gelernt, damit der zufrieden war. Wofür ich das dann verwenden sollen müsste hatte ich erst sehr spät auf meinem Radar. Ich würde sagen, ich bin ein ziemlicher Fall von Nerd. Also ganz anders gepolt, da passen die üblichen “Motivationen” gar nicht. Ich habe mich auch nicht mit anderen wettbewerbsmäßig verglichen, im Gegenteil, ich habe jeden gern von mir abschreiben lassen. Ich habe mich immer über diese Verbissenheit vieler Mitschülerinnen gewundert (reine Mädchenschule). Klar, die wollten was erreichen, ich wollte wissen – einfach so, als Selbstzweck. Dieser Unterschied ist mir aber erst vor ein paar Jahren klar geworden. Und warum ich trotz aller Ausbildungen, Kenntnisse und Intelligenz niemals besonders “erfolgreich” im Berufsleben werden konnte. ;-)
Nee, Peinhart, bis auf das “messen” liegst du ziemlich daneben, jedoch messen und zählen und rechnen tue ich wahnsinnig gerne. Du solltest in deine “Berechnungen” halt mal einkalkulieren, dass es tatsächlich Menschen gibt, die völlig “anders ticken” als die “Normalos”. Ich z.B. bin wirklich nicht “normal” – was bin ich froh, auch wenn es nicht einfach zu leben ist zwischen den “normal tickenden”.
cu
renée
März 22nd, 2014 at 10:12
@Troptard Gibt es da inzwischen eine Angleichung ?
Eine komplette Angleichung nicht, aber durchaus die Bewegung dahin. Zumindest in sehr vielen Grundschulen hier gibt es die Ganztagsbetreuung. Die ist nicht verpflichtend, wird aber viel in Anspruch genommen. Ganztag geht dann aber bis 16 Uhr. Insofern besteht eine Betreuung von 8 bis 16 Uhr. Für Vollzeitbeschäftigte immer noch nicht machbar, zumindest wenn sie die Kinder selber bringen und abholen müssen.
An Gymnasien ist hier mit Einführung des schnelleren Abiturs sehr viel durcheinander geraten. Da gibt es zwar wenig Ganztagsschulen, aber die Schüler sind trotzdem oft spät und lange in der Schule, weil Unterricht inkl. diverser Freistunden schon mal bis 17 Uhr dauert.
Inhaltlich hat sich nicht viel geändert, fürchte ich. Der Mut (oder die Einsicht), Lerninhalte großzügig zu streichen, fehlt. Somit verlassen junge Menschen unsere Schulen, die zwar lauter Krams in ihren Kopf geplundert haben, den sie sofort wieder vergessen sobald die entsprechende Abfrage-Leistung erbracht wurde, aber nie gelernt haben zu lernen. Oder einfach einmal herauszufinden wie sie persönlich lernen können. Kritisches Denken und Hinterfragen gefütterter Positionen kommt nicht vor. Dafür Kinder mit Burn Out und Jugendliche mit Depressionen und einem Zeitplan wie ein Manager.
Die Quintessenz ist auch hier mal wieder: Der Mensch hat sehr viel erfunden, um sich das Leben zu erleichtern. Rausgekommen ist leider nur die immer weiter um sich greifende Vereinnahmung des Menschen und auch schon der Kinder, um sich im Wettbewerb durchzusetzen. Wenn ja jeder seines Glückes Schmied ist und man Eisen schmieden soll so lange es heiß ist, sind Kinder wohl ein heißes Eisen.
Jedenfalls tun die mir wirklich oft leid. Dass so ein System viele Arschlöcher hervorbringt, steht dann noch mal auf einem anderen Blatt.
März 22nd, 2014 at 10:56
@renée #38 – Doch, renée, das kann ich schon ganz gut nachvollziehen, mir erging es da auch gar nicht so anders. Aber liegt das Problem nicht doch schon im Messen selbst, und nicht erst in den dann noch nachgelagerten Hierarchisierungen? Die Benotung reduziert das Verständnis meist durchaus komplexerer Sachverhalte bzw Lerninhalte auf eine eindimensionale Zahlenskala. Ist das aber gerade auch als ‘Rückmeldung’ tatsächlich geeigneter als zB eine differenziertere verbale Ausführung darüber, welche Teile du vielleicht gut und welche du weniger gut verstanden hättest? Kann dir eine ’3′ tatsächlich sagen, wo genau deine Schwierigkeiten liegen und wo eher nicht? Und liegt nicht in dieser Eindimensionalität selbst schon immer eine Hierarchisierung, selbst wenn du die nur dir selbst gegenüber in Anschlag gebracht hast?
Dieser Text wurde hier ja schon mal verlinkt (hier noch mehr). Welche Reduktion einer komplexen Welt liegt in solch eindimensionaler Zurichtung derselben? Und gibt es evt nicht auch einen inneren Zusammenhang zwischen der ökonomischen Wertform und dem bevorzugten, wenn nicht fast absolutierten ‘naturwissenschaftlichen’ Zugang zur Welt über (Mess-) ‘Werte’?
März 22nd, 2014 at 11:17
@ Uena, 39
Ich habe mich mit einer Bewertung des französischen Schul- und Ausbildungssystem bisher zurückgehalten.
Rein äusserlich/baulich sehen die Schulen hier genauso aus wie Kasernen, mit hohen Zäunen abgeschirmt. Das ist etwas, was auch unseren deutschen Freunden sofort ins Auge springt.
Sie halten die Schulen für Kasernenanlagen, so wie auch ich zunächst glaubte.
Die Tage der Schüler sind so gestaltet, dass es keine freie Zeit mehr gibt.
Meine Tochter ist dann abends oft bis 22.00 Uhr bei den Hausaufgaben. Am Wochende Hausaufgaben! In den Ferien Hausaufgaben! Und jeden Tag Kontrollen. So viel können die gar nicht lernen, wie die mit Kontrollen vollgestopft werden.
Viele Schüler halten dem Druck natürlich nicht stand, sacken in den Leistungen ab oder verweigern sich oder werden krank.
So auch meine Tochter. Der Morgen wird für uns immer zum Stress, weil die Schule für sie zum Horror geworden ist.
Für die Eltern hier ist das alles normal! Sie haben das ja so auch erlebt. Kritik daran, Fehlanzeige.
Um es abzukürzen: Für mich sind das Einrichtungen zur Züchtung von angepassten Arbeitssklaven.
Gruss Troptard.
März 22nd, 2014 at 11:59
@Troptard
“Für mich sind das Einrichtungen zur Züchtung von angepassten Arbeitssklaven.”
Bildung überhaupt bezieht ihre Legitimation daraus, abstrakte Arbeitskraft zu kreieren.
März 22nd, 2014 at 12:17
Und schon wieder Widerspruch. Wenn Schule auf gesellschaftliche Stellung zurichtet, dann auf jede. Lies mal Humboldt, der hat das schön aufgeschrieben. Das Gymnasium hatte ursprünglich absolut nichts mit Arbeitskraft zu tun, sondern war die Bildungseinrichtung für höhere Söhne. Die Legitimation wiederum lieferte aber nicht die Reproduktion der gesellschaftlichen Stellung durch soziale Selektion – letztere war für Humboldt übrigens völlig selbstverständlich – sondern das klassische Bildungsideal. Dieser eindimensionale Blick auf die Produktionssphäre macht doof.
März 22nd, 2014 at 12:21
@40 Peinhart
“eine differenziertere verbale Ausführung” hätte mich wahrscheinlich eher ziemlich ratlos gemacht, wie das wohl gemeint sein könnte etc. Geht mir heute noch ziemlich ähnlich, alles, was über einen knappen Kommentar “das ist o.k., das ist sehr gut, da war ein Fehler” hinausgeht, setzt in meinem Hirn oft eher Nebelkanonen in Gang. Je länger die Erklärung, desto weniger verstehe ich. Außer, es geht um logische Zusammenhänge oder Sachen, die ich mir bildlich vorstellen kann, z.B. Naturwissenschaften. Bei dem 1. Zeugnis meiner Tochter musste ich auch mehrmals nachlesen, echt kapiert habe ich es aber doch nicht.
Sorry, funzt nit, fehlt wohl ein Bauteil da oben.
Für mich war an den Noten ansonsten nur wichtig, dass ich in die nächste Klasse kam, damit ich neues lernen konnte, ansonsten war mir die Veranstaltung ziemlich verhasst. Hätten wir so etwas wie ein 20bändiges Lexikon gehabt, hätte ich die bis zum 3. Schuljahr durchgeschmökert gehabt, leider war das anspruchsvollste, das mir mit 8 Jahren zur Verfügung stand, die die klassischen Sagen des griechischen Altertums.
“Welche Reduktion einer komplexen Welt liegt in solch eindimensionaler Zurichtung derselben?”
Nun gut, wenn du mich als eindimensional einschätzt solltest du froh sein, mich nicht in 3D erleben zu müssen ;-)
Bevor es ins absurde abrutscht, tu mir einen Gefallen und akzeptiere, dass es Menschen gibt, die mit abweichender Hardware ausgestattet sind. Diese Sonderausgabe hier am Keyboard ist so facettenreich eindimensional, da würde dir die Luft wegbleiben.
Wegen G8 geht meine Tochter übrigens in die Gesamtschule, schließlich will ich keinen Bildungskrüppel aus ihr produziert haben. Mein Vater hatte immerhin Hauptschulabschluss und nicht studiert.
cu
renée
März 22nd, 2014 at 12:27
@renée: Meine Texte sind also keine “differenziertere verbale Ausführung”. Aha. Ich gehe mich dann mal erschießen. :-P
März 22nd, 2014 at 12:30
@renée – Da war nix persönlich gemeint, sorry wenn das so rübergekommen sein sollte.
März 22nd, 2014 at 12:39
@flatter
Mit deiner Herleitung änderst du nichts an meiner Aussage, welche sich auf “Bildung” in der mordernen-kap. Gesellschaft bezieht (mit “Produktionssphäre” hat das erstmal nichts zu tun).
März 22nd, 2014 at 12:47
Was hat Altgriechisch für Oberschichtsjungen mit “abstrakter Arbeitskraft” zu tun?
März 22nd, 2014 at 12:54
@43 flatter
“Dieser eindimensionale Blick auf die Produktionssphäre” fehlte bei mir vollständig, Berufswunsch war lange Zeit “Indianer” ;-)
@41 Troptard
“abends oft bis 22.00 Uhr bei den Hausaufgaben” fällt für mich unter Folter, wer so etwas veranlasst gehört in die Klappse. Unter solchen Lernbedingungen werden eher Psychokrüppel gezüchtet.
cu
renée
März 22nd, 2014 at 12:59
@flatter
Dein methodologischer Individualismus zeigt, dass du Denk-u. Wertform wie sie hier bereits tausend mal ausgebreitet wurde nicht verstanden hast.
Allein der an mich gerichtete Vorwurf des Monismus ist lächerlich:
“Dieser eindimensionale Blick auf die Produktionssphäre macht doof.”
Ich habe schon zig Mal dargelegt, dass es eben nicht (allein) darum geht und dennoch machst du den Vorwurf immer wieder, wie war das doch gleich mit dem Trollen?
März 22nd, 2014 at 13:02
@BorisGruschenko: Nur mal so. Ich dachte, dass spätestens seit der Dependenzentheorie vs. Modernisierungstheorie und Wallersteins “World-Systems Analysis” die Zeit der Großtheorien überholt ist.
Edit OT: Heute treffen sich die Sternmarschierer in Madrid. Ca. 1 Million Menschen werden erwartet. In Berlin, Frankfurt und Stuttgart finden kleine Soliveranstaltungen statt.
März 22nd, 2014 at 13:05
@BorisGruschenko: Deine Verkürzung von allem und jedem auf marxistische Theoreme zeigt, dass du mich nicht mal im Ansatz verstehst, und ich nehme mich hier doch glatt wichtiger als deine kleine Welt, in der es nur eine Theorie zur Erklärung aller Phänomene gibt. Wenn du also nicht ‘monistisch’ argumentierst, wieso habe ich dann noch nie Anteile einer zweiten Theorie von dir gelesen und werde immer, aber auch immer wieder mit demselben Quark behelligt? Ja, so ist das mit dem Trollen: Es gibt nur eine Wahrheit, und die quetsche ich in jede Ritze.
Was ich verstanden habe oder nicht, magst du derweil vielleicht burteilen wollen (eine weitere Trolltechnik, die Qualität anderer Kommentare zu bewerten), das ist aber lediglich Teil deiner Hybris. Von dem unbestreitbaren Umstand, dass du klüger bist als ich und alle anderen, schwingt hier nicht so viel rüber.
März 22nd, 2014 at 13:12
Auf euer getrolle lass ich mich nicht mehr ein, sry.
Allein der von mir bereits vor Wochen gelinkte und von Peinhart, #40 erneut gelinkte Text von Ortlieb um den es in einer Diskussion zuvor ging, der auch als Argumentation herangezogen wurde, zeigt sehr ausführlich dass wir es hier nicht mit einer monistischen Theorie zu tun haben.
Hast du vermutlich nur überlesen flatter…
Edit:
“…zur Erklärung aller Phänomene gibt..”
Es geht in der Theorie NICHT um “Phänomene” ;)
März 22nd, 2014 at 13:18
Wenn nach dem “Auf euer getrolle lass ich mich nicht mehr ein” weitere Anwürfe kommen, ist die Aussage dann nicht widerlegt? Ich nehme das als Absichtsbekundung, mich also in Ruhe zu lassen. Danke.
Wenn du mir Getrolle vorwirfst, nimmt das btw elegant die Hürde zum Schwachsinn.
edit: Dein Problem ist das vieler Marxitisten: Du kannst Begriffe nicht einen Milimeter neben deiner Definition begreifen und raffst nicht, dass fast alle anderen Menschen diese nicht teilen. Ich hab diesen Quatsch studiert, nicht wahr, und kann daher den Begriff “Phänomen” sehr weit auffächern. Doch, ich meinte “Phänomene”. Verstehst du nicht? Muss an mir liegen, ist klar.
Du bist jetzt reif mich zu verlassen.
März 22nd, 2014 at 13:22
Bitte, dann streich das und antworte doch…ich bin schon verwundert, dass du der Theorie einen Monismus unterstellst und davon ausgehst es würde sich um “Phänomene” handeln…seit wann schreibt hier Peinhart und bietet diese Theorie ebenso dar?
März 22nd, 2014 at 13:29
Wo habe ich einer Theorie einen Monismus unterstellt? Richtig: nirgends. Peinhart bietet eine Theorie “ebenso dar”? So wie du meinst du? Ihr steht nicht mal in demselben Quadranten, das hat etwas mit Kommunikation zu tun.
März 22nd, 2014 at 13:32
Wo habe ich einer theorie einen Monismus unterstellt?
“Dieser eindimensionale Blick auf die Produktionssphäre macht doof.”
Das hat eben nichts mit der Theorie die ich vertreten habe zu tun, der Vorwurf kam von dir schon öfter…
Übrigends ist es durchaus amüsant, dass du mir Vorwürfe aus deinem Verständnis der Theorie machst mit dem die Theorie rein garnichts zu tun hat.
März 22nd, 2014 at 13:42
Es hat etwas damit zu tun, wie du die Theorie vertrittst. Ich mache dir den Vorwurf, nicht der Theorie. Ich vertrete diese Theorie nicht, ich nutze beizeiten Einsichten, die sich aus ihrem Ansatz ergeben. Das ist der phänomenale (hahaha) Unterschied.
So, keine Lust mehr jetzt auf dieses Scharmützel. Bis päter!
März 22nd, 2014 at 13:57
Ja, lass uns das beenden.
Eines aber noch, da mir das hier schon öfter aufgefallen ist; einerseits gehst du gegen Gedanken rabiat vor mit teilweise kruden Beschuldigungen (ich würde nur die Produktionssphäre rekurrieren), andererseits hast du genau diese Ansichten gestern erst vertreten.
“Es hat etwas damit zu tun, wie du die Theorie vertrittst. Ich mache dir den Vorwurf, nicht der Theorie.”
Wäre vollkommen i.O., sofern du dieser Theorie nicht Inhalte zuschreiben würdest, die sie nicht hat…maW, diese Theorie verstehen/kennen würdest.
Bis dann.
März 22nd, 2014 at 14:10
@ renée,49
“…Berufswunsch war lange Zeit “Indianer” “.
Einen Berufswunsch hatte ich nie! Mein Vater hat es da sehr schwer mit mir gehabt. Ich konnte immer nur sagen, was ich nicht werden wollte.
Schlosser sollte ich werden, der Wunsch meines Vaters, Schlosser wie er. Das habe ich erfolgreich abgewehrt.
Aus mir ist nie etwas Vernünftiges geworden, Diplom-Ökonom mit dem Pflichtfach “Kritik der Politischen Ökonomie” an der Universtät und danach in eine Bank!
Was für ein vergeudetes Leben.
März 22nd, 2014 at 15:00
@BorisGruschenko: Dann von nier auch noch einen: “Produktionssphäre” ist für Nichtmarxisten zunächst einmal die Sphäre der Produktion, woraus folgt, dass wenn man die Perspektive größer wählt, die Zirkulationssphäre ein Teil davon sein kann. Nicht für jeden ist diese Differenzierung überhaupt relevant, und hier interessiert sich tendenziell niemand dafür. Auch der Begriff “abstrakte Arbeit” ist kaum jemandem zugänglich, obendrein fehlt selbst mir ein konsistentes Verständnis für eine daraus abgeleitete “abstrakte Arbeitskraft”. An der Stelle bin ich raus aus der Theorie, weil ich so nicht denken kann. Das bildet für mich Wirklichkeit nicht mehr ab.
Was mich an Peinhart fasziniert ist seine Fähigkeit, Theoreme im gegebenen Kontext verständlich zu transportieren. Das ist die Art Diskussion, die ich hier führen möchte, und das funktioniert keinen Meter mit marxistisch definierten Begriffen. Es gibt im übrigen ja reichlich Foren, in denen man versuchen kann, damit vorwärts zu kommen.
März 22nd, 2014 at 15:28
“Das ist die Art Diskussion, die ich hier führen möchte, und das funktioniert keinen Meter mit marxistisch definierten Begriffen.”
http://feynsinn.org/?p=679#comment-2786
März 22nd, 2014 at 16:02
@ flatter, 61
Deine Argumentation wird dort schwach, wo Du beginnst, zu unterstellen, “… und hier interessiert sich tendenziell niemand dafür” oder bestimmte Begriffe wären ” … kaum jemanden zugänglich”.
Das halte ich doch für ziemlich gewagt und reduziert den Leser hier auch auf bestimmte Bedürfnisse.
Der Disput hat sich ja an einer Aussage von mir aufgehängt: “Für mich sind das Einrichtungen zur Züchtung von angepassten Arbeitssklaven.”
Ich habe mir dabei etwas gedacht:
Wenn in einer sog. “Bildungseinrichtung” Werte wie Disziplin, der Schultag über den Tag eines Lohnarbeiters weit hinausgeht, wenn Heranwachsenden noch nicht einmal Zeiten zur Reproduktion eingeräumt werden, wenn Inhalte sich überwiegend daran orientieren, ob sie mit der Entwicklung der Produktivkräfte im Einklang stehen ( Mathematik, Chemie und Physik, Computertechnik den Unterricht dominieren), dann lässt das für mich nur einen Schluss zu, Punkt.
Auch die Texte vom Peinhart dürften ohne theoretischen Hintergrund nicht ohne weiteres verständlich sein. Also an abstrakten Begriffen fehlt es dort auch nicht.
Wenn Du so willst, ist auch der Begriff der Arbeit ein abstrakter, weil jede Tätigkeit, jede Art von Produktion darunter subsumiert wird.
Dein letzter Satz klingt wie das Angebot an Boris zur freiwilligen Verabschiedung aus diesem Forum!
März 22nd, 2014 at 17:56
Relevant für die Diskussion: In letzter Zeit ma Klaus Baums Blog gelesen? Ja? Nein? Zitat:
“Philosophen gegenüber hört man oft, sie seien schwer verständlich, vor allem, wenn sie, wie Adorno, Fremdwörter benutzen (was Adorno übrigens dazu veranlasst hatte, in einem Essay die vermeintlich fremden Worte, ihre Verwendung zu verteidigen und detailliert zu erklären). Es ist aber zumeist nicht die einem Philosophen eigentümliche Sprache, die dem Verstehen Hindernisse entgegensetzt, sondern es ist der Mangel an Erfahrung, der einem etwas nicht verstehen lässt, der das Herz kalt und den Verstand unberührt lässt.”
Nur mal so…
(Hauptsache mir kommt jetzt keiner mit “Sein und Zeit”…)
März 22nd, 2014 at 18:14
@ cb
Da hast Du mir aus der Seele gesprochen…ich weiß ganz genau wie das gemeint war… lächel
Auch Troptard muss ich in vielerlei Hinsicht Recht geben…:-)
März 22nd, 2014 at 18:18
@62 BorisGruschenko
Kann sein, dass ich nicht jeden Kommentar rekapitulieren kann, aber mir deucht, dass Peinhart normalerweise keinen Telegrammstil verwendet, wenn er “marxistisch wird”. Außerdem läßt er es sich nicht nehmen, das “Theoretische” durch ein paar Schnörkel mit Realitäts- bzw. Gegenwartsbezug für so Dummdeppen wie mich ein wenig zu verschönern.
@ all
Was passiert eigentlich, wenn sich die Abstraktion völlig von ihrer konkreten Grundlage verabschiedet, steigt sie dann irgendwann so hoch jenseits der Mesosphäre, bis sie vom Sonnenwind bis zur Heliopause gepustet wird? Wie kriegt man die dann wieder zurück von so janz weit weg?
cu
renée
März 22nd, 2014 at 18:29
@64 cb
Nun, wenn die Philosophen sich verständlicher ausdücken würden, bestünde da nicht die Gefahr, dass jeder sie verstehen könnte? Ich hatte mal via Studium die großartige Gelegenheit, einige Seiten soziologisches Elaborat von ihrer Geheimsprache zu befreien, und siehe da, mein Anfangsverdacht wurde voll bestätigt (Fortsetzung darf sich jetzt jeder selber ausdenken).
Sonst noch wer irgendwelche Arroganzien im Gepäck?
cu
renée
März 22nd, 2014 at 18:44
@ renée 67: Japp, ich. :P
Ich widerspreche keinesfalls, dass “Fachsprache” oft dazu benutzt wird sich abzuheben, Bildung nach außen zu tragen, so wie man das eben macht mit Statussymbolen. Aber: Manche Gedanken sind notwendigerweise kompliziert und man muss sich eben einarbeiten, bzw. zuerst diverse Grundlagen draufschaffen. Um mal ein Beispiel aus “deiner” Sphäre zu benutzen: Es gibt sicherlich Differentialgleichungen o.ä., die nicht auf den ersten Blick zu verstehen sind und für deren Verständnis man sich erst in das Thema einarbeiten muss und mathematische Grundlagen braucht. Das bedeutet allerdings nicht, dass diese Gleichungen “unnötig kompliziert” sind. Den Gedanken kann ich auch nicht damit “beweisen”, dass ich schon Gleichungen gesehen habe, die man durch Kürzen und Umstellen massiv vereinfachen kann. Geht halt nicht immer.
Eine andere Sache sind die Schlüsse, die man aus diesem Sachverhalt zieht. Irgendwelche Privilegien aus intellektuellen Fähigkeiten abzuleiten, ist m.E. genauso sinnvoll wie sie aus der Körpergröße, dem Vermögen oder dem Beliebtheitsgrad abzuleiten. Dennoch halte ich es für eine gute Idee, bestimmte Dinge von kompetenten Leuten beurteilen zu lassen. Ich möchte z.B. keine Brücke befahren, die von Leuten entworfen wurde, denen “der ganze Mathekram” zu kompliziert ist.
März 22nd, 2014 at 18:54
@ renée: Ich weiß nicht, wie arrogant klingt das hier? Die Grenzen meines persönlichen Verständnis/Erfahrungshorizonts sind das Maß für die Arroganz aller anderen.
Sicher, die einen verstecken sich hinter Fachsprache oder allzu kryptischem/persönlichem Ausdruck, bei anderen wiederum wär ich mir da nicht so sicher, aber ein Gespür dafür kann man auch entwickeln ohne auf Anhieb jedes Wort oder jeden Zusammenhang eines Textes zu verstehen.
Nix für ungut.
Ist es dir noch nie so gegangen, dass du bemerkt hast, wie verflucht schwer es sein kann, einen Sachverhalt, eine Idee hinreichend treffend in Worte zu fassen?
März 22nd, 2014 at 19:24
@Renéé, 66 @ all
Dann ist man im Alltag der bürgerlichen Gesellschaft angelangt:
Bei der Arbeit, beim Markt, beim Wert, bei der Ware usw.,
mit all seiner religiösen Unterfütterung:
Erlös-Erlösung, Gläubiger, glauben dass, Kredit, glauben, vertrauen auf, usw..
März 22nd, 2014 at 20:18
Um das für mich zum Abschluss zu bringen: Das wird hier kein Marxforum werden, und wenn es an meiner Abneigung dagegen scheitert. Es geht mir auch wahrlich nicht darum, Theorien nicht erläutern zu wollen. Ich kann es aber nicht akzeptieren, dass Begriffe aus einer bestimmten Perspektive, einer bestimmten Schule bzw. einer bestimmten Interpretation vordefiniert werden und mir nicht nur implizit alles als ‘falsch’ vor die Füße gereihert wird, was nicht diesen Definitionen folgt. Ich lasse mich auch nicht darauf ein, dass hier jemand eine (aus seiner Sicht) materialistische Weltsicht als einzig wahre und mögliche etabliert. Spätestens wenn ich dann merke, dass einer sich nicht die geringste Mühe gibt, sich zu vermitteln und auf abweichende Interpretationen einzugehen, wird die Veranstaltung religiös. Dafür steht das Blog hier nicht zur Verfügung.
edit: Das alles hatten wir übrigens schon.
März 22nd, 2014 at 21:00
@68 Amike
“man muss sich eben einarbeiten”
Wer ist “man” und warum “muss”? Ich wusste nicht, dass es zur üblichen Ausstattung eines nützlichen Fressers gehört, von Aristoteles bis Adorno alles zu kennen, um hier eine Meinung haben zu dürfen. Und Brückenarchitekten verlangen auch nicht von den Benutzern der Brücke, dass sie die Statikberechnungen verstehen und nachvollziehen können.
@69 cb
Doch, derzeit gerade ;-)
Ich glaube, das war ein Wespennest, aber nichts für ungut, ich verstehe vielleicht doch mehr, als ich bisher dachte.
cu
renée
März 22nd, 2014 at 23:03
Das Leben aas Universum und der ganze Rest
Douglas Adams… ;-)
März 24th, 2014 at 23:15
[...] [...]
März 26th, 2014 at 23:00
Als ich am Dienstag in SAT1 den Film “Die Hebamme” sah, welches laut Roman, die Gesellschaft im Jahre 1799 wiedergab, stellte ich folgendes erschreckend fest: Zu diesem Artikel, dem mit der Religion und dem mit der Sklaverei zusammengefasst, wiederspiegelt das fast die Gegenwart unserer Gesellschaft. Und das nach 215 Jahren!!! Erschreckend!