^Feynsinn

19 Responses to “Isso (4)”

1. ninjaturkey meint:
   Januar 12th, 2017 at 20:07

   Ein erfolgter Terroranschlag wird durch Erschießen des mutmaßlichen Täters aufgeklärt.

2. aquadraht meint:
   Januar 12th, 2017 at 20:38

   Vorher muss er seinen Personalausweis ablegen. Sonst weiss ja keiner, wen man da erschiesst. Und neuerdings sogar sein Handy. Wie eingangs erwähnt, ist er sonst nur ein simpler Mokkie *).

   *) Mokkie = Amokläufer, aus John Brunner, The Sheep look up

3. Balken meint:
   Januar 12th, 2017 at 20:50

   Der übliche Ausdruck “mutmaßlicher Täter” bezeichnet, grammatikalisch, den Betreffenden als den Täter. Hinzu kommt das Adjektiv (Eigenschaftswort) “mutmaßlich”. Eigenschaft im grammatischen Sinne ist eine nähere Bestimmung des Subjekts, hier des Täters. Was für eine Blume? Eine Blaue Blume,lernen die Kinder im Deutschunterricht, wenn es um Subjekt und Attribut geht. Ein mutmaßlicher Täter.
   Es fällt auf, dass überhaupt, und in solchen Fällen schon gar nicht, der ebenfalls mögliche und früher häufiger auch verwendete Ausdruck “der Verdächtige”, oder höchstens “der Tatverdächtige” (suspekt, aus dem Lat., nö natürlich aus dem Englischen !) verwendet wird. Dieser Ausdruck ist eigentlich neutraler. Er passt besser zu der juristischen Unschuldsvermutung, die bis zum Erweis des Gegenteils (im Gerichtsverfahren!) zu gelten hat. Er enthält nicht bereits die Aussage, das dies der Täter, insonderheit halt der mutmaßliche, sei.
   Würde aber nicht gut klingen: Der Verdächtige wurde von der Polizei bei einer Routinekontrolle erschossen. “Der mutmaßliche Täter wurde erschossen”, klingt doch da gleich viel plausibler …

4. Vogel meint:
   Januar 12th, 2017 at 21:23

   @Balken
   Isso! (sehr schöner Kommentar!)

5. Balken meint:
   Januar 12th, 2017 at 21:36

   äh, juristisch noch korrekter weil am unbestimmtesten wäre es übrigens, statt des Ausdrucks “der Verdächtige”, zu sagen und zu schreiben: “ein Verdächtiger” (wurde erschossen).

   Die deutsche Sprache ermöglicht hier halt feine Abstufungen der (grammatikalischen) Bestimmtheit. In absteigender Reihenfolge: 1. der mutmaßliche Täter, 2. ein mutmaßlicher Täter, 3. der Verdächtigte, 4. ein Verdächtigter, 5. der Verdächtige, 6. ein Verdächtiger.

   Der schwächste und korrekteste Ausdruck, “ein Verdächtiger” + “wurde erschossen”, klänge aber ganz ungünstig.

   Tja, Sprache und damit erreichbares Framing lernen die Spindoctoren ganz ganz vorrangig.
   Im konkreten Zusammenhang, um den es hier geht, haben sie sich natürlich für “mutmaßlicher Täter” + “wurde erschossen” entschieden. Und das so einmütig, dass man an die anderen Ausdrucksmöglichkeiten schon gar nicht mehr denkt. Klingt am besten, weil verschleiert am besten die eigentliche Ungeheuerlichkeit und Rechtswidrigkeit des üblich gewordenen Vorgangs: Erschießung statt Aufklärung, Urteil, Aburteilung.

   Leute, macht euch bloß nicht verdächtig! Keine falsche Bewegung bei Routinekontrollen. Schnell kann man zum mutmaßlichen Täter befördert werden! Eine passende Tat wird doch wohl gerade irgendwo passiert sein.

6. flatter meint:
   Januar 12th, 2017 at 22:14

   Eigentlich heißt es: “Das Schwein ist tot”, aber dazu brauchen wir erst noch ein paar Runden Fake News Abwehr.

7. Balken meint:
   Januar 12th, 2017 at 22:21

   Ein Amoklauf ist ein Terroranschlag, bei dem der Täter etwas anderes als “Allahu akhbar” schreit.

8. flatter meint:
   Januar 13th, 2017 at 10:36

   Oh, cool, das Zeugnis des Trumpschen Generalstaatsanwalts:
   “The court found that the “the prosecutorial misconduct is so pronounced and persistent that it permeates the entire atmosphere of this prosecution and warrants a dismissal of these cases.” It also found the misconduct so pervasive that “this court can only conclude it is dealing with either intentional and deliberate misconduct or conduct so reckless and improper as to constitute conscious disregard for the lawful duties of the Attorney General and the integrity and dignity of this court and this Judge.” (via fefe)
   Der Trollpräsident verfährt da offenbar strikt nach dem Prinzip Worst Practice. Hey, so ein Land ist auch nur ein Spiel!

9. R@iner meint:
   Januar 13th, 2017 at 11:20

   OT. Schon schlimm, wie diese undemokratischen, gewaltbereiten, linksextremfaschistoiden und grünversifften Studenten der Uni Magdeburg den Auftritt Poggenburgs verhinderten. Die wollten doch auch nur über Gehirne diskutieren!!1!
   Oh, halt – Dem Ganzen ging ja diese Szene voraus: Tweet

   Ich wäre manchmal so gerne Mäuschen und würde gerne wissen, was so “Alternative” Studenten – also die, die den P. einluden – eigentlich denken, wenn der Gast gleich mal einen Nazischlägertrupp als Security mitbringt.
   Vermutlich denken die aber gar nix, denn wer will von einem Behälter- u. Apparatebauer mit kaufmännischer Ausbildung schon etwas über den Stand der Genderforschung erfahren.

10. Fred meint:
    Januar 13th, 2017 at 14:07

    Ganz, ganz früher sagte man ” auf der Flucht erschossen”.
    @ R@iner-so wie ich das noch aus meiner Studentenzeit an der HWP kannte, waren Nazis “dumm” denen man mit “dezendierter studentischer Dialektik” bekommen konnte, ergo, waren also völkische Burschies keine Nazis. So einfach war das.

11. Volker meint:
    Januar 13th, 2017 at 14:22

    Wieso Amoklauf? Die Amoker fahren doch heute mind. einen LKW, wenn nicht sogar einen Gigaliner. Würden die mal Fahrrad fahren –
    @Balken, Amokläufer sind strunzgemeine Fußgänger, die mir einen Regenschirm über den Schädel ziehen wollen, sollte ich es wagen, auf dem Trottoir aus Rücksichtnahme dezent zu klingeln. Ich fahre nie Amok ohne Chipkarte meiner Krankenversicherung.

12. R@iner meint:
    Januar 14th, 2017 at 12:53

    OT. Rainer Wendt hat ein Buch geschrieben und Thomas Fischer hat’s gelesen: Polizist am Abgrund

13. OldFart meint:
    Januar 14th, 2017 at 14:41

    R@iner, 12:

    Herr Maaß, Herr de Maizière,

    Sie sind sich doch, wie ich dieser Tage lesen durfte, darin einig, mit aller Staatsmacht gegen “Hate Speech” und “Fake News” (hier: vorsätzliche Desinformation zur Stimmungsmache) vorzugehen. Wohlan, hier haben Sie ein Exempel. Der Mann ist Ihnen disziplinarisch unterstellt. Da muß man nicht auf Facebook, Twitter & Co. deuten. Hier spielt sich der Fall mitten in Ihren Reihen ab. Von einem Repräsentanten derer, die das Gewaltmonopol des Staates vertreten. Auf deren besondere Verpflichtung zu Rechtstreue und Wahrheit wird ja immer hingewiesen, wenn sie als Zeuge vor Gericht erscheinen.
    Und es passiert öffentlich. Da muß man noch nicht einmal, wie bei den geheimgehaltenen Geschehnissen in BND und “Verfassungsschutz” (Stichwort: NSU), herumrätseln und “aufklären”. Und es passiert mit Klarnamen, da braucht es keine VDS. Das Buch dem Generalbundesanwalt mit passender Direktive in die Hand drücken reicht schon.

    Also Bitteschön: Ihr Auftritt. Ich warte.

14. R@iner meint:
    Januar 14th, 2017 at 14:59

    OT. R2G wirft seine Schatten voraus: Stasi-belasteter Staatssekretär Holm muss gehen

15. flatter meint:
    Januar 14th, 2017 at 16:45

    Sciher hat dieser Holm dazu beigetragen, dass Unschudigen und ihren Familien früh morgens die Tür eingetreten wurde von der politischen Polizei. Ich könnte kotzen vor lachen.

16. R@iner meint:
    Januar 14th, 2017 at 16:51

    Man könnte auf die Frage von @Volker zurückkommen, wie man ein Hacker wird. So schwierig ist das dann auch nicht, dass man nicht irgendwie Kompromat über den Rest der jämmerlichen Bande sammeln könnte. Ich wollte nur nicht auf die naive Frage antworten, weil ich mich dann schuldig fühlte, würde der nächste Kommentar im Knast geschrieben werden.
    So ein Ärger: Dieses blöde Kali Linux mag die Gasterweiterungen von Virtualbox nicht. Noch nicht.
    Hat eigentlich jemand einen Tipp für einen (günstigen) vpn-Provider? Einen isländischen vielleicht? (Ich frage für einen Freund.)

17. Andy Bonetti meint:
    Januar 14th, 2017 at 17:43

    Bei einem Christen heißt es erweiterter Selbstmord, wenn sie andere Menschen mit in den Tod reißen. Gegen die 150 Toten bei der Germanwings-Aktion 2015 sind die islamistischen Aktionen halt immer noch Peanuts – oder besser: Pistazien.

18. R@iner meint:
    Januar 14th, 2017 at 20:38

    OT. Nochmal Holm: Linke hadert mit Holm-Entlassung

    [..] “Entweder entscheiden wir uns für Andrej Holm oder für R2G”.

    Der Nachfrage, ob die Linken erwägen, die Koalition platzen zu lassen, wich Lederer aus: “Wir müssen uns nun darüber verständigen, wie wir künftig miteinander umgehen wollen.” Aber auch die Linke müsse sich selbst fragen, ob sie nicht besser in die Akten hätte gucken sollen, bevor sie Holm zum Staatssekretär berief. [..]

    Das ist ja wohl das Allerletzte. Man kann die Berliner um ihre “Linken” abermals nur bedauern. Sie waren scheiße und sie sind es immer noch. Sorry, aber da wird mir echt schlecht. Ich gehe jetzt eine Runde Katzenbilder gucken.

    Katja Kipping: Ich bin jung und brauche das Geld!

    Warum genau sollte man diese Leute doch gleich wählen?

19. Martin Däniken meint:
    Januar 16th, 2017 at 01:43

    Wie wäre es mit
    “Der mutmasslichst Verdächtigste wurde zu seinem eigenen Besten erschossen.
    Leider verunmöglichste das eine Befragung des suspekten Subjektes zum fraglichen Sachverhaltes.”
    Ach liebe die deutsche Sprache und wenn man mit ihr Sunn und Unsinn fabrizieren kann,herrlisch(Tonfall Calmund)!