Kauft mich nicht, ich gehöre euch schon
Posted by flatter under kollateralschaden[28] Comments
08. Dez 2016 17:04
Ich finde es immer scharf, wenn man von mir als Kritiker des Bestehenden verlangt, ein perfektes System zu entwerfen, was so etwas ist wie die Aktualisierung von “Geh’ doch nach drüben!“. Man muss ja nun wirklich nur die Augen aufmachen und stellt fest, dass dieser Scheißkapitalismus einem nicht nur jeden Tag versaut, sondern quasi jede Minute. Zählt doch mal, wie oft am Tag ihr Zwängen begegnet, die etwas mit dem Unsinn zu tun haben, aus Geld mehr Geld machen zu müssen. Okay, ihr könnt bei 100 aufhören.
Ähnlich verhält es sich angesichts der Gravitation dieses Schwarzen Lochs mit den ganzen tollen Reparaturvorschlägen, die im Zweifelsfall mit dem überlegenen Wissen einhergehen, ein Buch von 1867 könne ja nun gar nichts zur aktuellen Lage sagen. Na dann schauen wir doch mal nach unter “Konzentrationsprozess” und “Monopol” bzw. “Oligopol”. Seien wir ganz tapfer und schauen uns an, was aus der Freiheit (im) Internet geworden ist:
Das muss man jetzt aushalten; wir haben das Internet episch verkackt. Ich will nicht sagen, dass jemand die Welle des Kapitals hätte aufhalten können, die wie ein EMP durchs Netz geballert ist, aber vielleicht hätte es ein wenig geholfen, weniger naiv und stattdessen darauf vorbereitet gewesen zu sein. Vielleicht hätten wir ein paar Schäfchen noch zeitig vor dem Wolf gerettet.
Es kann nur einen geben
Onlineversand: Monopol (Amazon); Onlineauktionen: Monopol (eBay); Kommunikationsplattform: Monopol (Facebook); Suchmaschinen: Monopol (Google); Videohosting: Monopol (Youtube/Google); Videospiele (incl. offline): Monopol (Steam). Sollte bis hierher reichen, obwohl mir noch einige mehr einfallen. Wer jetzt mit irgendwelchen Würstchenbuden kommt, so ein Kack wie Vimeo, GOG oder Ixquick, der fühle sich hiermit geohrfeigt. Eine Ameise ist auch ein Tier, genau wie der Blauwal, ja richtig. Und jetzt?
Es wird aber auch sofort deutlich, wie hirnzerreißend armselig das alles ist. Nehmen wir mal Steam. Wie ist es möglich, dass über eine einzige Plattform alle Videospiele vertrieben werden, die auf den Markt kommen? Selbst wenn ich wieder eine röhrende DVD haben will, die ich entweder klappern lassen muss, bis sie hin ist oder eben hacken, dann kriege ich sie nicht. Klar kann ich eine kaufen – damit ich mich danach bei Steam anmelde. Regelmäßig wird es dann passieren, dass ich noch und noch draufzahle. Ja, macht’s mir, rammt mir die Faust in den …
Oder diese Server für den Mehrspieler-Modus. Da darf ich dann Abos abschließen, obwohl jeder Opa mit einer Uraltsoftware zuhause einen aufsetzen kann, auf dem es sich zocken lässt, und sogar ein leistungsfähiger 24/7-Server kostet inzwischen nicht mehr als so ein Abo. Trotzdem sind es längst nicht mehr nur Massen, sondern quasi alle, die sich dort tummeln. Verarscht mich diese Welt eigentlich nur? Werde ich irgendwann wach und meine Liebste flüstert mir ins Ohr, dass das alles nur ein beschissener Traum war? Ist da draußen irgendwer, der das gut findet? Any fuckin’ one?
Dezember 8th, 2016 at 19:44
Jeder ‘Wettbewerb’ (ob mit ” oder ohne) iss auf Siesch geeicht, d.h. inne Wirtschaft: Monopol.
Besonders lustisch wird’s wenn ein Fonds (BlackRock, Vanguard …) große Anteile an zwei ‘konkurrierenden’ Konzernen hält …
Dezember 8th, 2016 at 20:12
Die halten große Anteile an mittlerweile schlechthin allen sogenannten ‘Konkurrenten’. Und es ist ihnen naturgemäß wurscht, wer von denen ‘reüssiert’ und wer nicht. Verliert der eine, gewinnt der andere. Aber alle werden unter Druck gesetzt, vorzugsweise Lohndruck. Die Lobby-Arbeit der sogenannten ‘Politik’ gegenüber erfolgt dementsprechend auch nicht mehr für den einen oder anderen, sondern nur noch für die jeweilige Branche. Ich schätze, der mittlerweile alle ‘namhaften’ Hersteller umfassende ‘Abgasskandal’ dürfte genau auf diesem Mist gewachsen sein.
Dezember 9th, 2016 at 08:57
Es geht weiter mit den Geräten, die für den Konsunm der von Ihnen genannten Dienste benutzt werden. Etwas ältere Leser kennen es noch sehr gut, dass ein PC oder auch ein Mobiltelefon dem Käufer gehört hat. Das war alles auch nicht ideal mit dem ganzen herumgefrickel damit endlich das Spiel läuft oder ein Linux halbwegs benutzbar bootet. Keineswegs ideal.
Aber jetzt ist es völlig normal, dass ein Mobiltelefon oder Tablet für viele hundert Euro verkauft werden kann ohne dass man die Hoheit über das Gerät besitzt, ohne dass man wirklich kontrollieren kann welche Daten an welche Stellen abfließen. Noch nicht einmal die Quelle von Softwarepaketen (vulgo. AppStore) kann man verändern.
Die Blauäugigkeit von uns, die wir diese Entwicklung miterlebt haben war tatsächlich sehr groß. Mittlerweile ist das völlig normal und es wächst eine Generation heran, die es nicht miterlebt hat, dass es auch anders funktionieren könnte. Ich resiginiere praktisch jeden Tag aufs Neue.
Dezember 9th, 2016 at 09:56
Schön dass auch flatter nicht mehr um einen Steam-Account herumkommt. Warum soll es ihm besser gehen als mir ? :D
Und was regt er sich so auf ? Die Chinesen sind viel hemmungsloser als wir. Die haben alles auf einer einzigen App, also vom Chatten über das Spielen bis zum Bankgeschäft und finden es alle geil, egal wer da mitliest und es liest jemand mit… Da kommen wir auch noch hin ^^
http://blog.zeit.de/china/2014/02/21/wie-whatsapp-nur-erfolgreicher/
http://www.flexhelp.de/chinesische-alternative-zu-whatsapp/
Dezember 9th, 2016 at 11:48
Doch, ich weigere mich nach wie vor. Das aktuelle UT-Projekt sieht ganz witzig aus und hat mir ganz nebenbei gezeigt, dass die ollen Kamellen noch gut sind. Bleibt es halt bei Q3, UT2004 und flatout2 bei der nächsten LAN-Party.Ist auch lustig, wenn die fps vierstellig werden ;-)
Dezember 9th, 2016 at 12:27
Ich hatte irgendwann mal vorgeschlagen, die Konzerne sollten doch direkt selbst Steuern erheben. Nun, das ist dann wohl bald soweit.
Dezember 9th, 2016 at 13:23
Das tun’se doch schon, nennt sich (netterweise) Kosten, die alle über die Preise zum Verbraucher kommen. ;-)
Dezember 9th, 2016 at 13:27
OT: Der Journaill hat recherchiert: Leistungssporter sind gedopt – wenns Russen sind. Ob denen diese intellektuelle Großleistung mal furchtbar auf die Füße fallen wird?
Dezember 9th, 2016 at 13:34
Noch einer: “Don Alphonso” hat einen neuen Staatsfeind entdeckt: Den Stasi-Mordbuben Andrej Holm. Den Meyer kannste inzwischen mit dem anderen schwarzbraunen Fisch in seine Zeitung einwickeln.
Dezember 9th, 2016 at 14:18
Ich oute mich mal als jemand, der kein Problem mit Monopolen hat. Zwar sind die meisten genannten Beispiele eher Oligopole, aber ja sie haben nicht sehr viele ihnen ebenbürtige Konkurrenten. Nehmen wir an, wir hätten kein Kapitalismus und keinen Zwang zum Profit machen. Ändert das etwas daran, ob die Masse dennoch eine bestimmte Dienstleistung als die “beste” empfindet und sich dann einfach anhand der Qualität bei den meisten durchsetzt? Wieso sollte ich mich dann quasi explizit dazu forcieren etwas anderes “schlechteres” zu nutzen, nur damit eben kein solches Monopol entsteht? Also irgendwie wird da kein Schuh draus.
Das ist schon rein aus Gründen der Ressourcen, Umwelt, usw. gar nicht sinnvoll. Wenn ich 20x das gleiche machen lasse, dann wird es nie so effizient sein, wie wenn es einer macht. Ich muss dann nämlich auch 20x die Strukturen schaffen. Die Gefahren von Oligopolen oder Monopolen sind mir schon bewusst, aber ein Teil davon ist ja nur existent im Kapitalismus. Also ich präzisiere, ich habe kein Problem mit Staats/Gemeinschafts/wasauchimmer Monopolen.
@3
Kann man als Blauäugigkeit sehen, ich bin da ein wenig zwiegespalten. Zum Einen hätten wir dann eben auch als Gesellschaft uns Gedanken machen müssen und halt entsprechend Volksverteter wählen, die halt dann auch Gesetze verabschieden, dass den Konzernen so eine Entmündigung des Eigentümers über sein Gerät/Software gar nicht erst ermöglicht. Die meisten wollen sich aber gar nicht damit beschäftigen und so geben dann einfach die Konzerne und “Elite” den Weg vor. Du machst mit oder bist halt aussen vor. Irgendeine Ethik oder Moral von Leutz fordern, die sowas nicht mal im Wortschatz haben, tja das kann nicht funktionieren. Zumindest bei den Volksverrät … ehm Vertretern könnte man aber mal vielleicht nicht 10x hintereinander den gleichen Lügnern seine Stimme geben. Wie war das, Demokratie ist auch Pflicht und nicht nur Rechte. Und “fool me once, shame on you. Fool me twice, shame on me”. Wen man sich halt weiter verarschen lassen möchte, tja dann bekommt man halt genau diese Politik.
Noch was zu Multiplayer und das viele aktuelle Spiele keine Option für das Aufsetzen eigener Server mitliefern/erlauben. Das hat nicht einfach nur den Grund um dann noch Kohle mit Abos zu machen (natürlich auch). Das hat noch ne andere Vorgeschichte. Zum Einen war die Qualität der “privaten” Server halt äusserst schwankend. Hatten sie genug Power, gibt es immer wieder Abstürze, wie ist die Qualität und Bandbreite der Serveranbindung ans Internet, usw. Wenn diese Parameter sehr schwankend sind, dann ist es auch das Spieleerlebnis und somit kann der Frustfaktor auch höher sein -> Beschwerde wird aber eher an den Entwickler/Publisher gerichtet.
Mal ganz davon zu schweigen, dass auch andere Probleme mit den privaten Servern entstanden sind. Man hat den Code (z.B. Cheats) teils geändert um sich Vorteile zu verschaffen oder sogar Trojaner/Viren den Clients untergeschoben. Also ganz so simpel und rein kapitalistische Gründe hat das alles nicht. Es hat eben auch viel mit Qualität und Sicherheit des Multiplayer Spieleerlebnisses zu tun.
Dezember 9th, 2016 at 14:21
Ich weiß noch zu Beginn meines Studiums der Wirtschaftsinformatik Anfang 2000:
Da wurde über xml und andere offene Protokolle und Schnittstellen als Zukunftstechnologien nachgedacht und entwickelt, um unterschiedlichste Software und somit auch Websites, Betriebssysteme, Office-Anwendungen, Chatprogramme, ERP-systeme usw. usf. miteinander kommunizieren lassen zu können. Der Witz ist: Das gibt es alles ansich noch. Aber die von Dir genannten Monopolisten sind eben gerade dadurch zu Monopolisten geworden, dass sie jeder ihren eigenen proprietären Standard entwickelt haben.
Nehmen wir als Beispiel für jeden leicht verständlich whatsapp oder auch skype: Die haben nichts neues erfunden außer ihr eigenes geschlossenes Kommunikationsprotokoll. und dann wurde das natürlich noch ordentlich gehypt und gemarketingt.
Warum hat sich eigentlich nicht bspw. irc durchgesetzt? Gibbet auch für smartphones. Richtig – weil damit keiner Geld verdient hätte.
Dezember 9th, 2016 at 14:25
@Umdenker: Ach soo, Monopole sind da, weil sie so super Qualität liefern, und Alternativen wären schlechter, weil die Masse das Monopol durch bewusste Kaufentscheidung hervorgebracht hat.
Auf so einen Schwachsinn muss man kommen, da bin ich förmlich sprachlos.
Dezember 9th, 2016 at 14:39
@10umdenker:
“Ändert das etwas daran, ob die Masse dennoch eine bestimmte Dienstleistung als die “beste” empfindet und sich dann einfach anhand der Qualität bei den meisten durchsetzt? Wieso sollte ich mich dann quasi explizit dazu forcieren etwas anderes “schlechteres” zu nutzen, nur damit eben kein solches Monopol entsteht? Also irgendwie wird da kein Schuh draus.”
So sieht das aber bei den meisten Internetanwendungen gerade nicht aus. Siehe meine Beispiel mit whatsapp unter 10.
“Noch was zu Multiplayer und das viele aktuelle Spiele keine Option für das Aufsetzen eigener Server mitliefern/erlauben. Das hat nicht einfach nur den Grund um dann noch Kohle mit Abos zu machen (natürlich auch). Das hat noch ne andere Vorgeschichte. Zum Einen war die Qualität der “privaten” Server halt äusserst schwankend. Hatten sie genug Power, gibt es immer wieder Abstürze, wie ist die Qualität und Bandbreite der Serveranbindung ans Internet, usw. Wenn diese Parameter sehr schwankend sind, dann ist es auch das Spieleerlebnis und somit kann der Frustfaktor auch höher sein -> Beschwerde wird aber eher an den Entwickler/Publisher gerichtet.”
Mein Clan hat seit Entstehung in 2005 für alle Spiele wo es ging eigene Server aufgesetzt. Wenn die scheiße laufen kommen halt keine Gäste. Punkt.
Dezember 9th, 2016 at 19:02
Dafür, dass “wir” es verkackt haben, hätte es noch viel schlimmer kommen können, also jetzt mit Steam und so; ich mag mir jedenfalls nicht ausmalen, wie es wäre, wenn Microsoft da allein am Ruder wäre.
Die Firma Valve als Betreiber hat nach der Einführung von Steam – nach anfänglich großem Geschrei – über die Jahre den Pöbel mit ständigen Rabatt-Aktionen immer milder gestimmt. Tatsächlich kann ich nicht behaupten, dort draufgezahlt zu haben. Da ich mich nicht für aktuelle Titel interessiere, habe ich die meisten Sachen dort zu teilweise lächerlichen Preisen bekommen – so viele, dass ich einige davon noch gar nicht angetesten konnte. Ich habe auch kein Problem mit dem Vertriebsweg, jedenfalls weine ich den staubsaugerartig dröhnenden DVDs keine Träne nach, allein schon wegen der heute üblichen Datenmengen nicht.
Was ist unter den gegebenen Bedingungen die Alternative? Publisher-Buden, die ihr eigenes “Steam” betreiben, nur ohne Blackjack und Nutten aber dafür mit noch schlimmeren Software-Geschwüren als Plattform und selbstverständlich alle mit eigenem Account (abschreckende Beispiele kann man bei “Origin” und “Uplay” begutachten), aber so funktioniert ja Internet heute – lauter Inseln mit gottverdammter Anmeldung.
Ja, natürlich ist das alles Scheiße in verschiedenen Geschmacksrichtungen und auch Steam kann sich morgen vom lieben König zum blutsaufendem Diktator wandeln, aber das ist ja ein strukturelles Problem. That’s the way the cookie crumbles. Warum sollte das bei Spielen anders sein als in anderen Bereichen?
Gefällt dir nicht? Geh’ doch nach drüben, nach GOG. Die gehobene Würstchenbude, extra für alte Säcke ;)
Dezember 9th, 2016 at 19:38
Bla bla bla. “Was ist denn die Alternative“?
Zu einem Monopol? Na denk’ mal scharf nach!
Vor Steam konnte ich Software kaufen, sie anpassen und mir den Server aussuchen, auf dem ich zocke. Kann ich übrigens immer noch, weil ich’s kann. Milliarden Idioten sind da, wo alle sind, und das hat Folgen. Die röhrende CD war übrigens ein kleines Bonmot. Die braucht man nur zur Installation, wenn man kein DAU ist.
Aber das liebe Monopol macht tolle Rabattee!!
Warum wohl? Wie kalkuliert das Monopol?
Rabatte gab es früher ja übrigens nicht, richtig? Face. Palm!
“Warum sollte das bei Spielen anders sein als in anderen Bereichen?”
Merkst du eigentlich irgendwas? Hast du mal den Artikel oben gelesen? Oh warte:
“Geh’ doch nach drüben, nach GOG“, schön mit Link.
Und was steht dazu im Artikel? Vielleicht stehst du ja auf Ohrfeigen. Dann hol’ sie dir halt ab, Schwätzer.
Dezember 10th, 2016 at 12:07
OT: Mit Trump kehrt endlich das Entertainment zurück. *Schippsemampf*.
p.s.: Eine weniger heitere Bewertung der transatlantischen Postfatenproduktion hat The Intercept.
Dezember 10th, 2016 at 18:31
OT. Einer für die Abteilung “Narrative”: Die braunen Wurzeln des BND
Wer hätte das gedacht. Im Herbst 2010 wirbelte eine von Guido Westerwelle in Auftrag gegebene Studie über das Auswärtige Amt im „Dritten Reich“ und in der frühen Bundesrepublik viel Staub auf. Seitdem ist die Liste der Behörden, deren Geschichte in Bezug auf den Nationalsozialismus und/oder dessen Nachwirkungen untersucht wurde, so lang geworden, dass darüber ein eigenes kleines Büchlein verfasst werden konnte (Mentel/Weise: „Die zentralen deutschen Behörden und der Nationalsozialismus“, 2016).
Mit am erstaunlichsten an dieser – übrigens auch durch stetes parlamentarisches Nachbohren forcierten – Entwicklung ist, dass zu den Institutionen, die ihre Geschichte aufarbeiten ließen, auch das Bundeskriminalamt (BKA), das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) und der Bundesnachrichtendienst zählten. [..]
Dezember 10th, 2016 at 20:37
OT: Für die Don-Fanboys. Er ist jetzt endlich bei Hubertus Knabe angekommen. Darauf ein Stück Torte. http://bit.ly/2gpXiVw
Dezember 10th, 2016 at 20:58
@Piet: siehe #8
@R@iner: Es gibt über die ‘Vergangenheit’ inzwischen reichlich Material, auch über die Versuche, das unterm Deckel zu halten. Es fehlt freilich die Analyse der Kontinuität – da wird implizit ein Umbruch unterstellt, den es bis heute nicht gegeben hat. Aber das ist dann eben alles geheim, und jedwede Transparenz nützt nur dem Feind, dem Terror®.
Dezember 10th, 2016 at 21:06
@flatter: Naja, auf die Historiker muss man immer ein Weile warten. Wenn man aber die Ereignisse der letzten Jahre auch nur rudimentär in Erinnerung hat, dann ergibt sich zwangsläufig ein Unbehagen mit Gegenwartsbezug, das doch auch jüngere Leute zum Nachdenken bringen könnte. Leider lässt sich nicht alles in 140 Zeichen unterbringen.
Polizistenmord: Berger-Akte sollte sofort gelöscht werden
Nur einen Tag nach dem Mord von Michael Berger an drei Polizisten in Dortmund und Waltrop am 14. Juni 2000 hat der NRW-Verfassungsschutz angeordnet, eine über Berger angelegte Akte zu löschen. Das wurde am Freitag im NSU-Untersuchungsausschuss in Düsseldorf bekannt. Hier gibt es eine Übersicht der damaligen Ereignisse.
Oh, sieh nur da vorne die lustigen Christbaumkugeln mit LED-Beleuchtung. Wie geil: Man kann die Farbe mit einer App verändern … Muss ich haben!!!
Dezember 11th, 2016 at 11:56
Kann man mal lesen: Wer uns nicht versteht, ist dumm
Dezember 11th, 2016 at 12:26
Gerade mal bim “freitag” reingeklickt, die haben das ganz dankenswert geich oben auf den Punkt gebracht:
“Feminismus – Katrine Marçal zeigt in ihrem Buch den größten Fehler der Ökonomie: den Ausschluss der Frauen”
Genau. Das größte Problem am Kapitalismus ist Gender. Hirnfick.
Dezember 11th, 2016 at 12:39
“Wir stehen der Türkei zur Seite, unserem Nato-Verbündeten, gegen alle Terroristen, die die Türkei, die USA und den Weltfrieden und die Stabilität bedrohen.”
So viel kann kein Mensch fressen.
Dezember 11th, 2016 at 16:29
@flatter #22 – Vor allem, weil die unbezahlte und ‘natürlich’ vorwiegend weibliche Reproduktionsarbeit eine der Voraussetzungen dieser ‘Ökonomie’ war und ist.
Hab’s mir imnzwischen auch mal rausgesucht und durchgelesen, es ist einfach nur wirr. Die Dame sollte sich etwas Zeit nehmen, die ganzen Häppchen, die sie offenbar auch erst kürzlich irgendwie mal aufgeschnappt hat, zu ordnen und zu sortieren.
Dezember 11th, 2016 at 17:33
OT: Korrekte Einsicht:
“Privatisierungen nach ÖPP-Arithmetik sind nur aus einem einzigen Grund für die politischen Entscheidungsträger attraktiv: Finanziert die öffentliche Hand ein Projekt, dann muss der Staat die aufgenommenen Kredite unmittelbar als Schulden verbuchen. Bei den ÖPPs fallen für die öffentliche Hand erst nach und nach Zahlungen an, meist über einen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten. Das heißt, die zusätzlichen Staatsschulden müssen nicht gleich in Gänze verbucht werden. So lässt sich beispielsweise die »Schuldenbremse«, die seit 2016 auf Bundesebene gilt und die von 2020 an auf Länderebene gelten wird, offiziell umgehen. An den faktischen Schulden ändert sich jedoch nichts.”
Fehlt nur noch der Rück- bzw. Umkehrschluss: Die “Schuldenbremse” ist ein Instrument des neoliberalen Ausverkaufs.
Dezember 11th, 2016 at 20:08
Mit weitergehenden Schlüssen hat er’s eh nicht so. Rüber kommt vor allem wieder, dass wir mit der ‘richtigen Politik’ all diese Probleme einfach umgehen könnten. Noch nicht einmal, dass es tatsächlich auch so etwas wie einen privaten ‘Anlagenotstand’ gibt, wird erwähnt.
Das hier könnte man aber auch nochmal lesen.
Dezember 11th, 2016 at 22:31
“Das hier” mit der Vokabel “Wettrüsen” ist ziemlich bescheuert, oder ist die Deutsche Welle eine Massenvernichtungswaffe? Als ob ein bisschen Blabla hüben wie drüben das jeweilige Narrativ verändern könnte. Die Maulwurfsarbeit aka “Farbenrevolution” ist eine ganz andere Kategorie.
Dezember 13th, 2016 at 17:11
@Umdenker: sehe ich ähnlich, ein Monopol, was durch Auftrag der Gesellschaft entsteht, ist kein Problem, denn der Auftrag kann ja auch modifiziert oder zurückgezogen werden. Aber im Zusammenhang von Kapitalismus und der gelenkten Demokratie kommt dann kein gemeinschaftlicher Wille zum Tragen.
@Flatter: Richtung gesellschaftlicher Perspektive: tatsächlich merke ich beim Lesen zahlreicher Nachrichten, Kommentare und Analysen, dass mich die negativ stimmt und eher passiv macht.
Zwar finde ich es völlig in Ordnung, dass jeder Einzelne sich auf diese Position zurückzieht, dass man ja von ihm nicht verlangen könnte die Welt zu retten: das sehe ich auch so.
Dennoch bleibt es auch zu reflektieren für alle, die den Wunsch haben, das System zu ändern, wie man Leute aktivieren kann, statt passivieren.
Das Forum hier ist ein gutes und schlechtes Beispiel zu gleich: du aktivierst die Leute auch Gedanken zu bringen. Aber es sind immer die gleichen, wenn ich das recht sehe. D.h. es wäre ganz gut eine Art alternative Wikipedia zu haben, in der man auch mal den Konsens der Gruppe reinwirft und somit neue Leute auch darauf verweisen kann, um Wissenslücken leicht schließen zu können.
Ich hab das auch mal selbst teilweise so gemacht, hat gut funktioniert. Zur Wikipedia hab ich es nicht gebracht, aber ich denke, der Schritt fehlte noch. Du kannst da ja dann auch den Admin machen oder nur durch Zuschriften per Mail neue Gedanken einfließen lassen.
So oder so muss man zu kollektiven Ansätzen kommen und weg von so eine Art privatem Aushang, der alleine herumhängt in einem Schaukasten in einer unbeleuchteten und stinkenden Ecke.