Sagt er was? Er sagt was, denn es gibt so ein paar Ereignisse, von denen ich denke, dass ich sie nicht ignorieren kann, auch wenn ich das Ganze inzwischen müßig finde.
Sie nannten ihn “Hair Cut 100″, er aber wollte “The Ace in The Pack” heißen. Zweifellos talentiert, neigt Trump dazu, sich zu überschätzen. Er gehört zur Weltelite, hat aber noch nicht belegt, dass er zu den wirklich Großen gehört. Sein Lochspiel und vor allem seine Long Pottings sind herausragend, aber sein Framebuilding ist mau. Ob Judd Trump jemals Weltmeister werden wird, darf man bezweifeln.
Sein Namensvetter weist einige Gemeinsamkeiten auf, aber auch Gegensätzlichkeiten. Wenn der Donald eines kann, dann Framing. Mr. President ist einer, der es nicht nur schafft, sämtliche Botschaften an Dreiwortsätze anzupassen, er kann sie auch mit demselben Gesicht tausendmal wiederholen, um zur gleichen Zeit zweitausendmal das Gegenteil zu sagen. Nur die Stimmung ist immer gut, hurra!
Die nicht!
Burks wird jetzt einer abgehen, auch hurra, aber seine Wette war billig. Ich hatte dagegen gehalten und auch nicht gedacht, dass die Email-Affäre das Ereignis sein würde, das die Sache zum Kippen bringt. Uneingeschränkt richtig ist die Feststellung, dass die deutsche Journaille nur noch Propaganda kann und ihr die eigene Ahnungslosigkeit völlig wurscht ist. Trump konnte ja gar nicht gewinnen. Wer so wenig Ahnung hat, könnte wenigstens jetzt die Fresse halten, aber damit verdienen sie ja nichts.
In der Tat war das FBI die beste Hilfe, die Trump sich wünschen konnte. Hillary war für ihre Gegner das böse korrupte Establishment (“Sie ist korrupt. Sie ist korrupt. Sie ist korrupt. Sie ist korrupt.)”, was die Mails bestätigt haben, was vom FBI perfekt getimed wurde (für so etwas ist Engholm hier einmal zurückgetreten), was das FBI noch einmal auf die Spitze getrieben hat, indem es ihr unmittelbar vor der Wahl einen Persilschein ausstellte. Fazit: Sie ist zwar korrupt, aber sie ist so korrupt, dass es für sie keine Konsequenzen hat.
Anhänger und Folgende
Eine unsympathische Bratze wie Hillary muss so etwas erklären, ein Haudrauf wie Trump nichts. Der schlüpfrige Milliardär, der nicht Establishment ist, zieht als Tribun der Armen und Betrogenen ins Weiße Haus ein. Ja, das ist absurd, aber nicht absurder als das Ganze Gewese zwischen Endkapitalismus und neoliberaler Mythologie. Der große Unterschied ist der, dass Hillary den Charme eines Aktenordners im JobCenter hat, während der alte Lüstling total lustig ist. Hatten die empörten Genderexperten wirklich gedacht, es sei schlimm, eine Frau als Objekt zu behandeln? Kennen sie die Verhältnisse in ‘konservativen’ Familien?
Trumps Anhänger sind ein ekliger Mix aus Hurrapatrioten, Faschisten, Reaktionären, Religiösen, Idioten, Stammwählern und Leuten, die einfach die Schnauze voll haben. Normale Amerikaner eben und solche – wage ich zu vermuten -, die bislang nicht wählen gingen. “Eat this”-Wähler wie die von der AfD. Die Democrats wollten Clinton nicht, umso weniger, je mehr der Dreckwahlkampf zwei Dinge offenbart hat: Sie ist mindestens so eklig wie man vermuten musste, und sie kann es nicht. Womit hat sie denn überzeugt? Damit, dass sie kein sabbernder alter Depp ist, der Stammtischparolen als Politik verkauft? Das hat dann wohl nicht ganz gereicht.
Die Versager
Ein Schlusswort zur Atlantikerpresse hier: Peinlicher ist nicht einmal auszudenken. Keine Ahnung, Einheits-’Meinung’ und null Information. Was habe ich hier eigentlich erfahren über Clintons Politik, ihre Verbindungen, ihr Programm, die Meinung der Wählerschaft dazu (insbesondere der Democrats), die erwartete Wahlbeteiligung, kurz: Inhalte? Endlich verständlich: Nichts, gar nichts.
Schon überhaupt nicht hat das hiesige Establishment auch nur annähernd kapiert, dass es auf dieselbe Weise versagt wie Clinton und die Bevölkerung hier auf dem besten Wege ist, ebenfalls die Brandstiftung dem Systemerhalt vorzuziehen – wenn es nur noch diese beiden Optionen gibt. Die Amerikaner dürfen sich glücklich schätzen, dass es ein Schwätzer wie Trump ist und kein gut vernetzter Erzfaschist. Vielleicht haben sie tatsächlich die bessere Wahl getroffen.
November 9th, 2016 at 17:04
Sozialdemokraten … Lobo ist jetzt auch einer von denen, die “besser vermitteln” wollen: “Trumps Wahl ist auch ein Symptom unseres Versagens, ausreichend viele Leute zu überzeugen.”
Die Frage, “wovon” taucht nicht wirklich auf, ebensowenig wie die nach der Substanz des Problems, dessen Sympton Trump ist.
November 9th, 2016 at 17:13
Eine Analyse von Glenn Greenwald; Zitat:
“Opinion-making elites were so clustered, so incestuous, so far removed from the people who would decide this election, so contemptuous of them, that they were not only incapable of seeing the trends toward Trump but were unwittingly accelerating those trends with their own condescending, self-glorifying behavior.”
Versuch einer Übersetzung:
Die Meinung machende Elite war so verschachtelt, so inzestuös, so weit entfernt von den Menschen, die diese Wahl entscheiden würden, dass sie nicht nur unfähig waren, den Trend zugunsten Trumps zu sehen, sondern diesen Trend mit ihrem herablassenden selbstherrlichen Verhalten unbewusst beschleunigt haben.
November 9th, 2016 at 17:29
Schöner Text. Ist fürs erste mal alles gesagt.
Ab Januar beginnt dann der Kommödienstadel oder die Wagner Oper. Können wir uns nicht aussuchen, dafür gibt es den Event kostenlos (aber nicht um sonst).
November 9th, 2016 at 17:38
Ich glaube ja, das alles wird -wieder einmal- viel zu heiß gekocht. Erinnert sich noch jemand an “Yes, we Can”-Obama? Was damals alles prohezeit, gejubelt, gejauchzt, frohlockt, versprochen wurde. Und dann? Nüscht.
Auch Trump wird nichts “Neues” machen. Oder aus der Reihe tanzen. Glaube ich nicht dran. Die Macht von US-Präsidenten wird regelmäßig völlig überschätzt. Das sagen haben der US-Kongress, Banken, Wall-Street, der militärisch-industrielle Komplex, die CIA, Konzerne und Milliardäre. Denen allen pisst kein US-Präsident ans Bein, sondern erfüllt brav ihre Interessen. So wird es letztlich auch bei Trump sein.
November 9th, 2016 at 17:39
„Eine unsympathische Bratze wie Hillary“ – wie bitte? Unsympathisch? Sie jagt einem Angst ein! Bzw. jagte, seit heute.
November 9th, 2016 at 18:06
danke duke.
das greenwald-zitat sagt auch schon ne menge dazu.
November 9th, 2016 at 18:09
@DKT: Das Greenwald-Zitat beinhaltet genau das, was Framing ausmacht. Die Schwierigkeit/Aufgabe besteht immer darin, den politischen Gegner zu kritisieren, ohne dessen Inhalte zu wiederholen. Wenn man diese nämlich zitiert, dann kommt bei den Leuten zum zweiten Mal an, was man ja eigentlich nicht haben will. Politisch gebildete Leute sind lt. Wehling übrigens anfälliger für Framing als der Durchschnitt.
November 9th, 2016 at 18:22
@4. epikur: So wird´s sein.
Was derzeit in den Medien und in der Politik am Kreide gefressen wird ist unglaublich. Heute morgen kurz vor den endgültigen Zahlen hat zum letzten Mal ein Moderator beim WDR von Trump als Clown geredet. Die Atlantiker irren verwirrt durch Sender und Gazetten auf der Suche nach einem Narrativ bei dem sie nicht zu sehr das Gesicht verlieren.
Erstaunlich ist weniger DASS Trump gewonnen hat, sondern WIE – mit Abstand. Äh – tatsächliche Wählerstimmen hat jeder der Kandidaten knappe 60.000.000 und Hillary sogar 100.000 mehr als Trump, was auf einen Unterschied an Wahlmännern von 30% rausläu… verstehe einer dieses Wahlsystem.
Die kommenden Wochen werden spannend. Schafft es Obama bis zum 20. Januar noch schnell einen Winterfeldzug gegen die Russen anzuzetteln?
November 9th, 2016 at 18:48
BREAKING: Putin says Russia now ‘ready and willing’ to restore full relations with the USA
November 9th, 2016 at 18:52
omfg: Hier ein erschütterndes Beispiel der hiesigen Journaille für das, was Glenn Greenwald meinte. Echokammer 130 dB.
November 9th, 2016 at 19:05
alter, ist das ein dreck. aua.
November 9th, 2016 at 19:53
Und dann gewinnt der Mann, der eine Mauer an der Grenze zu Mexiko bauen will.
Hat sich Frau Pawlitzki diese Grenze schon mal angeschaut…? Oder wenigstens einen Film wie ‘The Border’ (mit Jack Nicholson und Musik von Ry Cooder, ist sogar noch unterhaltsam)…?
Ich lutsche indes schon den ganzen Tag diesen Satz vom Berger, den ich ja schon im vorigen Thread verlinkt hatte:
Die politische Linke hat es „im Guten“ probiert, doch die offene Hand, die sie dem Establishment anbot, wurde ausgeschlagen.
Was hätte diese Hand dem Establishment denn zu bieten gehabt? Die ‘nettere’ Herrschaft…?
November 9th, 2016 at 20:13
OT – Noch so ein schöner Satz, der die Dinge auf den Punkt bringt:
Der vorläufige Stopp [der Weitergabe von WhatsApp-Daten] solle Behördenvertretern die Möglichkeit geben, ihre Sorgen vorzubringen, und Facebook die Zeit, diese abzuwägen, erklärte das weltgrößte Online-Netzwerk am Mittwoch.
Wunderbar. So großzügig auch.
November 9th, 2016 at 22:25
@flatter
Vom Snooker kannze nich lassen, ich auch nich. Btw.: Ich bin Trump-Fan, er wird Weltmeister werden! Wetten?
November 9th, 2016 at 22:25
Der ist zu jung, um dagegen zu halten ;-)
btw. heißt es ja Breakbuilding, aber das passt nicht zum Framing.
November 9th, 2016 at 22:40
@ 15
Ach? Heißt dess jezz Kö unn nich mehr Queue :-p
Dess eine heißt tatsächlich Frame, dess annere Break – trotzdem klug gewählt, die Metapher; erst aufbrechen – die alten Krusten – dann neu einrahmen.
November 9th, 2016 at 23:05
“Die Demokraten hätten es wissen müssen. Der unglaubliche Zulauf, den Bernie Sanders in den Vorwahlen hatte, war ein klares Zeichen dafür, dass gerade ihre Wähler etwas Anderes wollten. Sie wollten Mitsprache und Teilhabe, sie wollten eine Rückkehr von der Plutokratie zur Demokratie. Was sie mit Hillary Clinton bekamen, war plutokratisches Establishment hoch drei.”
The Great Pretender, nicht der schlechteste Text zum Vorfall.
November 10th, 2016 at 08:50
Sehr klug auch, was Mely Kiyak schreibt: Make Gleichberechtigung great again!
[..] Was genau wird sich als Reaktion auf Trumps Wahlsieg in Deutschland verändern? Mit dieser Frage sollten wir die Politik nerven, bis sie endlich anfängt, ihr gesamtes Sprechen und Handeln, vor allem Besetzen von Spitzenfunktionen neu zu denken. Man könnte mit der Besetzung des Bundespräsidenten anfangen, bis hin sich darüber Gedanken zu machen, wer Kanzlerkandidat für die SPD wird. Das stärkste Signal aus unserem Teil der Welt wäre, sichtbar und selbstverständlich in den einzelnen Staaten aus Minderheiten Teil der Mehrheit zu machen. Ökonomische Ungleichheit konsequenter zu reflektieren. Wir wissen doch, was Ungleichheit ist. Und wir erleben gerade, was sie zustande bringt. Von allem immer nur das Schlechteste. Mehr Spaltung, mehr Angriffe, mehr Terrorismus. Die Antwort kann nur lauten: Make Gleichberechtigung Great again!
Gegenanzeigen: Die Kommentare darunter sollte man wie immer besser nicht lesen.
Meanwhile im Wir-werden-den-NSU-nie-aufklären-Land: Neonazis veröffentlichen Liste jüdischer Geschäfte
November 10th, 2016 at 10:20
Dass Donald Trump in Amerika Präsident geworden sei zeige ihm, so Köckert, dass auch er vielleicht einmal etwas zu sagen haben könne. (1000 Menschen protestieren gegen Thügida in Jena: Verletzte Polizisten, Festnahmen [2. Update])
Läuft da gerade eine psychiatrische Studie?
“Old School Society” diskutierte Anschläge
Die mutmaßliche rechtsterroristische Vereinigung “Old School Society”, kurz OSS, diskutierte Anschläge auf Kindergärten, Behindertenheime und Kirchen. Das geht aus Abhörprotokollen hervor, die dem ZDF-Magazin Frontal 21 vorliegen.
“Solange es kein Mord und Totschlag gibt, bewegt sich gar nichts.”
November 10th, 2016 at 10:52
Alles Blödsinn, was wir hier denken, denn in Wahrheit ist wer schuld? Na klar, Putin!
November 10th, 2016 at 11:44
[...] Flatter [...]
November 10th, 2016 at 12:50
Man muss aber nicht unbedingt ein Arschloch sein, um Trump gewählt zu haben, es mag auch ganz profane, aber durchaus legitime Gründe geben. Wenn man kein Geld hat um seiner Familie was zu essen zu kaufen, und jemand macht mir Hoffnung auf neue Jobs, Stärkung der heimischen Industrie, Ausstieg aus Freihandelsabkommen, etc., dann wählt man den eben (siehe z.B. auch den Kommentar, den Burks verlinkt hat: “Wo Trump ein Linker ist” http://www.zeit.de/politik/ausland/2016-04/protektionismus-freihandel-usa-donald-trump-bernie-sanders-hillary-clinton).
Vielleicht ging es also auch ein bisschen um politische Inhalte, nicht nur um die grellere Show.
P.S.: Doch, Judd wird mal Weltmeister, aber es dauert vielleicht noch ein paar Jahre…
November 10th, 2016 at 14:13
Lesen wird überbewertet.
November 10th, 2016 at 17:16
@R@iner(20): Es gab Kontakte! Trump wird von Putin gesteuert. Werden wir bald auch aus dem Kreml regiert? Ich habe solche Angst!¹¹
November 10th, 2016 at 18:00
Ich habe mir mal den Spaß erlaubt, die Kombi ‘Donald Trump Ayn Rand’ zu gockeln. Die ‘Philosophie’ dieser Dame, ein auf die Schwertspitze getriebener Ultra-Liberalismus, dem die fatale Nähe ausgerechnet zum Faschismus aus jedem Knopfloch lugt – einen ganz guten Eindruck kann man sich hier verschaffen, insbesondere anhand des Originalzitats am Ende des ‘Beitrags’ – erfreut sich in den USA ja nach wie vor größter Beliebtheit, ihre Bücher gelten vielfach als die wichtigsten gleich nach der Bibel.
So ist es wenig überraschend, dass Trump sich natürlich als großer Verehrer dieser zierlichen Person gibt – die ‘wahren’ und glühenden Anhänger da jedoch durchaus anderer Meinung sind. Als repräsentativ könnte wohl diese Einschätzung gelten. Nicht weniger interessant fand ich aber, dass bei mehreren ähnlichen Statements zu lesen war, der Autor habe sich früher für die Republikaner eingesetzt, sei aber schon seit einiger Zeit in’s Lager der Demokraten übergelaufen. Die Clintons haben da offenbar wirklich ganze Arbeit geleistet.
November 10th, 2016 at 19:32
Und noch eine ganz steile Reaktion:
Nicht nur einen Präsidenten haben die Amerikaner gewählt, sondern daneben noch eine weitere Entscheidung getroffen: Mit dem Sieg von Donald Trump und seinem bevorstehenden Einzug ins Weiße Haus hat sich Tausende Kilometer entfernt auch die Frage beantwortet, ob Angela Merkel für eine weitere Amtszeit antritt oder nicht. Sollte die Kanzlerin noch erwogen haben, nach zwölf Jahren von sich aus einen Schlussstrich zu ziehen, so macht die neue außenpolitische Lage diese innenpolitische Konsequenz faktisch unmöglich. Wenn Merkel jetzt ginge – ohne zwingende, zum Beispiel gesundheitliche Gründe -, hinge ihr auf ewig der Ruch an, sie sei in einem besonders schwierigen Moment davongelaufen. Sie würde damit ihre verwirrte Partei weiter verstören.
Dieses schreibt Ihnen Ihre Süddeutsche…
November 10th, 2016 at 20:08
@flatter: Ich habe gehört, dass Steinmeier in ganz vielen Ländern war. Ich traue denen schon lange nicht mehr!
[Nur nebenbei. @Peinhart: Femme fatale fürs Kapital]
November 10th, 2016 at 22:22
Ich hab mir ja die Wahlnacht angeguckt.
Peinlich waren vor allem die Gäste.
Auch die Moderatorin wurde von Minute zu Minute peinlicher und mehr und mehr angeknockt. Gefiel mir gut.
Trump ist ein Arschloch, aber ich zitiere die Anstalt sinngemäß: “Wer ist schlimmer? Ein Sexist mit markigen Sprüchen oder jemand, der sagt, das Töten von Kindern sei ein vertretbarer Preis” (Hillary Clinton zum Irakkrieg)
Erst mal abwarten, was Trump nun so macht.
Ach ja: es besteht ja wohl durchaus die Möglichkeit, daß so einer wie Steinmeier der nächste BP wird. Sollte das so kommen, sollte man dann spätestens aufhören, sich über die USA wegen Trump lustig zu machen.
November 11th, 2016 at 08:44
@peinhart@26: *gacker*
November 11th, 2016 at 10:27
Hier was zum amerikanischen Narrativ, interessant.
November 11th, 2016 at 10:42
Wo ‘hier’ jetzt…?
November 11th, 2016 at 11:13
@23
*pruuust*
November 11th, 2016 at 11:20
@Peinhart (26)
Diese These hab’ ich auch anners wo gehört/-lesen; man kann Sie auch genau diametral entgegengesetzt formulieren, setzte die Lesart der SZ doch voraus, dass die Kanzleuse doch Eigenschaften hat, die sie nicht hat!
Schaun merr ma’ (ich glaube das Mörkel verpisst sich).
November 11th, 2016 at 11:35
Hinterher ist man natürlich immer schlauer, oder sollte es zumindest sein. Wer sich dafür interessiert wer der nächste Oberhäuptling in einem Land auf der anderen Seite des Ozeans wird hat nach dessen Wahl eine einmalige Chance.
Er kann prüfen ob er falsch oder richtig gelegen hat. Lag er falsch kann er seine Modelle anpassen.
Das machen aber die wenigsten, mMn. auch der der Autor nicht. Der Blogbeitrag ist eher unter der Bewältigung von kognitiver Dissonanz (kD) zu verbuchen denn unter Erkenntnisgewinn. Das was da steht war auch vorher bekannt und klar. Nun wird es ausgepackt und “neu bewertet”. Das ist nichts anderes als der Versuch die “Realität” an das eigene Modell anzupassen, kD erleben eben.
Mir ist es ziemlich Wumpe wer oder was da gewählt wurde. Hab trotzdem bisher immer richtig getippt, seit Nixon falls den noch jemand kennt. Leider sind die Quoten aber so mies das es sich nicht lohnt zu wetten. Liegt wie bei Sportwetten am Spielsystem das darauf ausgelegt ist das es immer knapp wird. So lohnt es sich nicht das Theater zur Kenntnis zu nehmen da sich ja auch nichts ändert oder ändern wird. Zumindest nicht dadurch wer wo auf welchen Knopf beim Wahlautomat drückt oder es schafft außerhalb der Lottobude mal nur ein Kreuzchen zu machen.
Das passende Modell (weil dessen Voraussage eingetroffen ist) hat übrigens der hier:
http://blog.dilbert.com/post/131749156346/the-case-for-a-trump-landslide-part-1
Man beachte das Datum und die Präzision des Modells .
Aber der ist hier vermutlich ÄhhBääh weil konservativ und wohlhabend.
November 11th, 2016 at 11:46
@##30/31; Ich hab mal nen Link eingefügt, ne? *hmpf*
November 11th, 2016 at 11:51
@C3PO: Wie schön, dass dein Kommentar mich so viel schlauer macht; ist ein tolles Wort drin, das leider jeden Kontext vermissen lässt, aber schlau klingen tut’s.,
Das ist hier kein Wettbüro, und ich bewerte Ereignisse selbstverständlich anders als Spekulationen. Ich hätte einen Sieg Hillarys erwartet, habe aber mit Trump gerechnet. Der Artikel befasst sich vor allem mit der Propaganda und den Idioten, die selbst das Ereignis nicht akzeptieren, weil es nicht in ihr Weltbild passt. Das ist ein Kommentar, den pflegt man post festum abzugeben.
November 11th, 2016 at 13:36
Für alle Jebsen-Versteher, von Pantoufle über Jens Berger bis Albrecht Müller (“inhaltlich richtig”,… nicht die Person interessiert mich, sondern das was er sagt”,…”Merkel von den USA gesteuert” usw.):
„Ihr habt euch jetzt gegen den mächtigsten Mann der Welt positioniert, dass, wenn der jetzt ins Amt kommt, der schickt doch jetzt erstmal, wenn er ein neues Land besucht, seine Kollegen vom Secret Service rein und fragt: ´Checkt doch mal, wer im Vorfeld über mich berichtet hat und wie die berichtet haben`, und dann seht Ihr alle echt scheiße aus … Das gilt ja nicht nur für die Presse, das gilt ja auch für die Bundespressekonferenz. […] Wenn ich der amerikanische Präsident wäre … ich würde meine Jungs anweisen, ich würde mir mal die Namen kommen lassen, wer war das, und dann würde ich das einfach mal abarbeiten […]”
https://www.youtube.com/watch?v=xAXIYh6o7qg
Ins Gehirn geschissen und vergessen, umzurühren. Gestik, Mimik, Körpersprache und Tonfall demagogisch aggressiv. Macht mir Angst.
November 11th, 2016 at 13:56
Angst vor dem Stakkato eines paranoiden Narzissten, den manche immer noch für einen Journalisten halten? Come on!
November 11th, 2016 at 14:14
@altautonomer: Nur so nebenbei: Deine Spielchen, auf Blog A gegen jemanden auf Blog B zu hetzen, fand ich übrigens schon im Kindergarten zum Kotzen. Ich verachte solche Leute aus ganzem Herzen.
Du solltest das eigentlich nicht nötig haben.
Und Angst macht mir vielleicht sowas: “Gruppennützig”, aber bedenklich
November 11th, 2016 at 15:38
R@iner: …ersetze Pantoufle durch Duderich…Rest bleibt….
November 11th, 2016 at 16:11
Der Cranked Artikel von #30 gefällt mir richtig gut. Es zeigt wie wichtig einmal wieder einfach das eigene Erleben unterschiedlicher Orte, Situationen und Kulturen ist, weil man dann viel besser differenzieren, aber auch empathischer ist und somit eine Analyse auch eher funktionieren kann. Verdammt, wir brauchen mehr solcher Menschen.
November 11th, 2016 at 18:39
altautonomer,
warum rechtfertigst Du Dich bei R@iner,
der Dir hier unmissverständlich mitteilt, dass er Dich aus ganzem Herzen verachtet?
November 11th, 2016 at 19:07
Popcorn? Der Säzzer ist heute wohl repressiv tolerant …
November 11th, 2016 at 20:02
OT: Also doch – Flüchtlinge treiben Kriminalstatistik nach oben.
November 12th, 2016 at 09:10
We will make afd great again: AfD-Politiker beim Bundespresseball unerwünscht
Jetzt kann man schon tagelang zusehen, wie sich die Schreiber an der Verleugnung des Geschehenen üben, wie sie unisono “Nein, meine Suppe ess’ ich nicht” durchs offene Fenster schreien und jetzt noch so etwas. Die, die uns dauernd die Welt erklären wollen, sind nicht in der Lage diese auch nur im Ansatz zu verstehen. Und etwas dazu zu lernen, ist offensichtlich verpönt.
Ob das aktuelle Spiegel-Cover in der Psychiatrie gemalt wurde?
November 12th, 2016 at 10:44
Nö, das war ein Kiddie auf Crack, das zu viel Doom gespielt hat.
November 12th, 2016 at 10:48
kompakt, analytisch, meinungsstark – Der Spiegel macht Werbung für Feynsinn. :D
November 12th, 2016 at 10:54
#46: Nicht schlecht, die Idee: Lost soul
The Resurrection of Evil … als Wallpaper. :-)
Dann hätten wir das also auch geklärt.
November 12th, 2016 at 11:05
Oops, eine dieser Pannen – Polizei macht Razzia beim LKA (via fefe), weil die mit den Bandidos verfilzt sind. Und da fragt man sich, wie das mit dem ‘NSU’ passieren konnte.
November 12th, 2016 at 11:06
Apropos NSU: NSU-Anschlag von 2001: War der Bombenleger in der Kölner Probsteigasse ein V-Mann?
November 12th, 2016 at 11:13
Ach was, ‘Bologna’ ist bildungsfeindlich? Hätten das bloß ein paar Hunderttausend Studenten in den 80ern schon vorausgesagt!
November 12th, 2016 at 11:15
@R@iner: Die Auflösung des BfV (und der LfV) nimmt vielleicht den Weg über die Notwendigkeit des versehentlichen Schredderns aller Akten.
November 12th, 2016 at 11:19
Da jibt’s auch gerade eine Geschichte zu: V-Mann-Akten geschreddert – Marx will Verjährung verhindern
Aber es ist ja Karneval: Aus staatlichem Aufklärungsversprechen zum NSU-Komplex ist in Teilen Aufklärungsverbrechen geworden
November 12th, 2016 at 11:22
Wieso “droht” die Olle “mit Anzeige wegen Strafvereitelung” und stellt sie nicht? Wasn Theater!
November 14th, 2016 at 12:05
Hmm, wenn ich mir das Bild zu diesem Beitrag so ansehe – wer hat da gerade Oberwasser? Anyway, die Amis haben Post von John Cleese…
November 17th, 2016 at 14:39
Dank fefes hinweis auf “Newsgate 2016″ noch das: The Big Miss: “… neither the media nor the political ruling class saw, heard, got, or suspected.” Wie bemerkte die tochter eines dänischen nachrichtenredakteurs so treffend: “(Dad) YOU OUGHT TO LISTEN LOUDER.”, was, übertragen, impliziert, die ‘verhältnisse’ schreien doch laut genug, dafür braucht es keine krachschläger – können sie nicht, wollen sie nicht, tun sie nicht (väter können das – gut, nicht immer) und wähler watschen ab, sogar ohne rücksicht auf ‘negative’ folgen für sich selbst.
In dem zusammenhang auch zu empfehlen (ich verlinke jetzt mal nicht direkt zu yt): Richard D. Wollf, Global Capitalism: What Now? Economics and the New Government (insbesondere: 6:30-45:00 zu wie konnte das passieren und 66:00 bis ende – zu perspektiven)
Und mit den perspektiven ist man dann beim grandiosen versagen der partei, die sich DIE LINKE nennt und realo-link agiert – ohne eine perspektive zu eröffnen, sondern dem weiter so, wir auch mal frönt.