Was kann man tun, wenn die Depression nicht tief genug ist? Vielleicht die schlimmsten Szenen der schweren Kindheit® in Lego nachbauen. Schwerekindheit® ist gemeinhin ja eher von Vorteil, wenn man sie hinter sich hat. Du kannst sagen: “Lassen Sie mich durch, ich hatte eine Schwerekindheit®!”. Die Klügeren geben dann nach, denn es ist ihnen zurecht unheimlich. Sie vermuten vermutlich Unzurechnungsfähigkeit, die eine böse Waffe ist. Sehr zurecht, denn man könnte ihnen mit Schwerekindheit® auch gleich eine Schneise ins Fressbrett fräsen, schließlich ist man traumatisiert, was bedeutet: Jeder kann ein Trigger sein.
Schwerekindheit® also, die nicht zuletzt dazu führte, dass ich einen bösartigen Sexismus entwickelte. Ich bin Sexist aber nicht nur aus bestens eingeprügelter Prägung, sondern aus Überzeugung. Beispiel? Okay, einfaches Rätsel: Welchen Geschlechts ist ein*_xer/in, wo folgenden Auftrag erteilt: “Nimm zwei gehäufte Messlöffel!“? Wer mich jetzt versteht, ist wahrscheinlich einer von uns. Doch, auch Frauen können einer von uns sein. Die aggressivsten Mascus, die ich kenne, sind Frauen. Frauen sind sowieso immer superlativ.
Ich mach mich fertig!
Ich gerate ins Schwätzen; wollte ich doch gerade zum Besten geben, was man tun kann, um eine schon beachtliche Depression noch unter das finstere Kellerloch abzusenken, in dem sie vor sich hin modert. Szenen der Kindheit sind zu abgenudelt oder sogar verborgen, die taugen also eher für eine Klientel, die mithilfe eines Psychoonkels ihre Suizidneigung vorantreibt. Doch es gibt Abhilfe, zumal technische, und meist sind die lieben Kleinen hilfreich, da können sie auch noch so groß und alt sein. Meine Tochter bat mich um Hilfe beim “Rooten” eines Android Phones. Technische Laien können die folgende kurze Passage überspringen /laien off.
Du hast also ein Händi mit einer SD-Karte, die du aber nicht benutzen kannst, weil dein OS dir kein Schreibrecht einräumt. Das hat nur root, und den gibt es gar nicht. Haha. Hahaha. Du brauchst ne Äpp dafür. Die hahaha kannst du nur installieren, indem du mehrere Gigabyte! Datenscheiß auf ein anderes System lädst (Windows), das du auch gleich mit JAVA beglücken darfst, um aus einer IKEA-Anleitung zu filtrieren, dass du danach einen Treiber runterladen darfst, den du wohin kopieren sollst, wo du es aber gar nicht kannst, wozu du also Software nachlädst, die aber etwas völlig anderes ist als in der Anleitung behauptet, damit du dann dort einen weiteren Treiber aktivieren kannst, um den ursprünglichen Treiber wie beschrieben zu kopieren, ihn dann zu aktivieren, damit du endlich über die Command Shell den Befehl zum Entsperren eines Bootloaders geben darfst.
/laien on Was ich also mit meinem Linux, einem Unix-basierten System*, so regele, dass ich ein geschmiertes Brötchen zweimal über die Tastatur ziehe, dazu muss ich bei diesem mockigen Streichelbrett das Millionenfache an Daten in zwei Stunden Arbeit mithife von Windows und Java durch die Platinen hetzen. Das Schlimmste ist aber, dass ich weiß: Das muss viel einfacher gehen, wenn man nur weiß, wie. Dass die Lütte noch ein paar schmerzhafte Umdrehungen inkompetenter ist als ich, tröstet mich dabei Null.
Ich bin müde. So unendlich müde.
*Wie ich eben belehrt werde, basieren weder Linux noch Android auf Unix. Irgendwie Bastarde. Wusste ich’s doch! *flenn*
August 12th, 2016 at 22:37
Klugscheiß on: Linux ist nicht unixbasiert, Linux wurde nach 1991 nur deshalb nennenswert weiterentwickelt, weil das erste wirklich freie auf AT&T (Bell) Unix basierende System, nämlich 386BSD, erst 1992 “fertig” (und als NetBSD 1993 “massentauglich”) wurde. Vorbild von Linux war aber Minix, das ebenfalls nicht auf Unix basiert, sondern nur so ähnlich aussieht. Android ist aber wieder ein Sonderfall, weil der Linuxkernel von Android da auf eine Java-VM und ein NetBSD(!)-Userland trifft. Wie nennt man so ein System eigentlich – einen Bastard?
Frauen sind sowieso immer superlativ. Aye.
August 12th, 2016 at 23:01
Ich gebe auf (siehe Zusatz im Posting). Würde es dir etwas ausmachen, wenn ich dir aus einer meiner Halsarterien ein Freundschaftsbändchen häkle?
August 12th, 2016 at 23:04
Schon, ja. Wessen Blog soll ich dann lesen? Meines? Bloß nicht!
Du brauchst root? Da würd’ ich helfen, wenn ich nur wüsste, welches Gerät das deine ist. Ich hab’ schon ein halbes Dutzend Geräte garantiefeindlich entriegelt. Man bekommt Übung.
August 12th, 2016 at 23:15
Ich hoffe, ich bin durch mit diesem Sony. It’s ä Zöni. Danke, ggf. werde ich darauf zurückkommen.
August 12th, 2016 at 23:20
Würgs, Sony. Aber Design und Displays könnense. Schon schön. Grundsätzlich: adb (aus dem xda-Forum, einfach mal nach “adb” suchen, muss ja nicht gleich das ganze Android-SDK sein) und USB-Treiber für das passende Gerät (gibt’s vmtl. auf der Sony-Website, sonst ebenfalls auf xda) installieren, mehr Software ist in der Regel nicht nötig. Sollte identisch auch unter Linux, BSD und FlatterOS ;-) funktionieren, da sind die Treiber nur andere (ggf. schon im System enthalten). Die drei oder vier Befehle, die du dann noch eintippen musst, sind tatsächlich geräteabhängig.
August 12th, 2016 at 23:21
(Ich merke, ich bin scheiße im Erklären. Aber dafür ist das Textfeld hier auch zu klein. Würde im Ernstfall natürlich Screenshots mit Ablaufanleitung machen. Man kennt ja seine Pappenheimer.)
Immer gerne.
August 12th, 2016 at 23:29
Ich merke, ich bin scheiße im Erklären. ;-) Ich habe das ganze Scheiß-SDK plus ADB installiert. Bootloader entsperren endete mit einem “Okay”, dann musste die junge Dame fix das Haus verlassen. Am WE gebe ich mir dann wahrscheinlich den Rest.
August 12th, 2016 at 23:33
Ein entsperrter Bootloader macht noch kein Root, aber…
Egal. Ich behalte euch im Auge!
August 12th, 2016 at 23:41
Schon klar ;-)
August 13th, 2016 at 03:02
Zitat tux: “Vorbild von Linux war aber Minix, das ebenfalls nicht auf Unix basiert, …”
Warum wird Minix dann auf Wiki als “unixoides Betriebssystem” beschrieben welches “alle Systemaufrufe der Unix-Version 7″ enthielt?
August 13th, 2016 at 06:03
tschises tux, nu schick ihm schon die bebilderte anleitung, der mann hat schon depressionen und braucht jetzt nicht noch alterSackMitGrosserKlappe-vorwürfe seiner tochter, weil er ihr zöni-streichelbrett gebrickt hat.
August 13th, 2016 at 09:20
@Tux: verblogg doch einfach mal eine bebilderte Anleitung und den Link posteste dann hier. Würde mich durchaus auch interessieren :)
@flatter: lustiger Artikel (wenn auch das Thema eher zum Heulen ist). Ich dachte erst auch “das kann doch so schwer nicht sein”, aber nachdem ich 3 “Anleitungen” überflogen hatte, war ich anderer Meinung :/
August 13th, 2016 at 12:19
Das einzige, was man wirklich können sollte, ist Englisch ;-)
Hab selber ein Z4.
Das rooten ist erstmal “schlimmer”, als bei Sams..
und die Rom-Auswahl ist geringer.
Aber Bedienung, Stabilität und v.a. Akku !
Als Beispiel :
http://forum.xda-developers.com/z3-compact/general/ref-roms-guides-tutorials-faqs-t3035066
und dann das Rom :
http://forum.xda-developers.com/z3-compact/development/rom-xperia-performance-max-dark-fury-t3409915
….perfekte Sahne.
Generell :
Versuchen, Xposed drauf zu kriegen, falls möglich.
Eröffnet alle Möglichkeiten in Bedienung, noch mehr Strom sparen (sagte ich schon, daß die Sony Akkus Sahne sind?) und vor allem Datensparsamkeit….
Xprivacy, Greenify, AdAway, F-Droid etc…
- und wem´s langweilig wird : MyAndroidTools….
;-))
Der Nachteil von Sams… (hatte ich viele…)
ist eindeutig, daß die mittlerweile manche Specs ihrer Chips nicht mehr rausrücken;
dadurch ist die “freie Entwicklung” von vornherein abgeblockt.
Sony schützt zwar ein paar Dinge ( ihre Kamera-render-Engine und ein paar Sound Geschichten) , aber das kann man verschmerzen. Wichtiger ist in m. Augen, daß ich das Gerät ansonsten komplett unterstützt bekomme.
Und in der Hinsicht habe ich es nie bereut, hier mit den Füßen abgestimmt zu haben.
Schließlich regelt der Markt ja angeblich alles ;-))
Nöwwarr ?
Helfe gerne mit Rom und Programm-Empfehlungen aus, falls gewünscht.
August 13th, 2016 at 17:19
Ja, ist schon was Schönes, diese “offenen Systeme”, die so gar nicht “proprietär” sind.
August 13th, 2016 at 18:57
Die microSD-Karte sollte hierzu eine Class 10 sein. Class 4 ist zu langsam.
August 14th, 2016 at 13:42
Ich versteh kein Wort, und es stört mich nicht einmal. Früher hätte ich das auch noch als Herausforderung gesehen, aber inzwischen macht es mich einfach auch nur noch unendlich müde.
Und nein, ich werde wohl auch meine HiFi-Anlage nicht mehr auf Streaming, Netzwerk udgl umstellen. Es bleibt bei den soliden Teilen aus den frühen 80ern.
Dem Hund geht’s gut, keine Drohungen diesmal…?
August 14th, 2016 at 14:31
Alles gut mit der Kleinen. Mit der anderen nicht so. Die freut sich über den Kahlschag im Händispeicher nach Entsperrung des Bootloaders. Endlich wider Platz für Daten! Meine Tischkante blutet.
August 15th, 2016 at 08:16
Ah, fertig mit dem Projekt? Dann wüßte ich ein würdiges Nachfolgeunternehmen: Man nehme einen managebaren Switch, dessen Webinterface zwingend clientseitig Java verlangt. Dazu als Client einen PC mit Linux MINT 17.x und versuche von dort aus, ein Firmwareupdate für den Switch zu machen. Nein, die nötige Java-Runtime-Version wird nicht verraten. Das rauszubekommen ist auch Teil der Aufgabe. Hint: Sobald die ersten Java-Security-Fehler kommen, ist man auf dem richtigen Weg.
Ich kenne die Lösung, ich bin durch damit. Wer es erfrischend findet, sich selbst zu geißeln und ein Wochenende Zeit zu verplempern hat, wird seinen Spaß haben.
August 15th, 2016 at 12:00
So wird das finstere kellerloch nicht heller und putzmunter wird man davon auch nicht. Und was heißt hier “Nimm Zwei”, ist das geschickt plazierte (trigger)werbung? Das heißt: mann nehme – ich koche gerne.
August 16th, 2016 at 09:08
Das Kellerloch ist nur deshalb finster, weil ein Überschuss an dunklen Photonen herrscht: Physicists confirm possible discovery of fifth force of nature
May the force be with you!
August 16th, 2016 at 09:43
Ob ein Kellerloch hell oder dunkel ist, hängt zunächst davon ab, ob am hinein oder hinaus schaut.
Oder: “…wenn du lange aus einem Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch aus Dir hinaus.”
August 16th, 2016 at 09:54
Nietzsche nach Bedarf abändern, obwohl Dostojewski angebracht wäre. Nee, so nicht!
August 16th, 2016 at 10:33
R@iner, sehr schön.
August 16th, 2016 at 11:46
gehts dir wieder besser, flatter? wenigstens halbwegs?
August 16th, 2016 at 17:15
Befindlichkeiten kann ich mir derzeit nicht leisten. Danke der Nachfrage!