Wo der Cybertod lauert
Posted by flatter under best of , journalismus , netz[30] Comments
07. Jul 2016 15:06
In der “Zeit” haben ein paar Fachexperten aufgeschrieben, wie der Große Bruder uns künftig vor den schrecklichen Gefahren des Cyber schützen will. Seit in Deutschland in den 90er Jahren zuständige Bürokraten und deren dienstbare Journalisten erfahren haben, dass es ein Internet gibt, ist Großalarm. Zunächst wurde ihnen erklärt, dass es neue Autobahnen gibt, eine Infrastruktur, durch die Menschen und Waren zueinander kommen. Da bei Politikern und Journalisten diesbezügliche Fachkenntnisse nicht ganz so weit verbreitet sind wie solche über Quantenphysik, waren die Reaktionen wie erwartet: Die Mutigeren machten sich eine herzzerreißend kindische Vorstellung und verbreiteten dem gemäße Märchen, die weniger Mutigen erfasste die nackte Angst.
Es ist etwas ganz, ganz Schlimmes, das unsere Jugend gefährdet durch Killerspiele und Porno, wo sich Verbrecher völlig ungehindert und unerkannt Zugriff auf Leib und Leben anderer verschaffen und das nur wenige Erleuchtete mit magischen Kräften beherrschen und verstehen. Mit der Zeit wurde das keineswegs besser. Je mehr Menschen das Internet ganz selbstverständlich benutzten, desto schriller die Hysterie. “Internet” ist daher schon ein Begriff, den man meidet, klingt er doch irgendwie … nett. Den Unterschied zwischen World Wide Web und Internet kennt eh keiner, und auch WWW klingt viel zu optimistisch.
Highway to Hell
Nach der “Datenautobahn”, ein nicht mehr steigerbar dämlicher Begriff, der mich immer an “aber es war doch nicht alles schlecht” erinnert, entdeckten die Daueralarmierten also die olle Kamelle “Cyber”. Das klingt mystisch, kommt das Wort doch nicht nur von “Kybernetik”, einem für Halbhirne unbegreiflichen Dings, sondern es hat auch noch einen griechischem Wortstamm, wie so vieles Übernatürliche. “Cyber”, das ist die Dimension hinter den Dimensionen, aus der sie kommen. Der Äther des Fremden, die Sphäre des Grusels. Und so sieht das semantisch aus, wenn sie darüber reden und schreiben:
“Cybersicherheitsstrategie, Cyberabwehrzentrum, Cyberabwehr, Cyberangriffe, Cyberkriminalität, Cyberwaffen, Cyberfähigkeiten, Cybersicherheit, Cyberplan, Cyberkonzept, Angreifer, Computer Emergency Response Team, zivil-militärische Zusammenarbeit, digitale Eingreiftruppe, Quick Reaction Force, Mobile Incident Response Team, Eingreifteams, verdächtige Aktivitäten, Strafrecht, Anti-Terror-Paket, Sicherheitsdienstleister …”
Eine Auswahl aus dem verlinkten Artikel. Es herrscht Krieg; gegen die Kriminellen, den Terror, die unheimliche dunkle Bedrohung. Selbstverständlich ist die Überwachung aller und ihrer sämtlichen Kommunikation unter diesen Vorgaben nicht nur eine Option, sondern quasi natürliche Konsequenz. Der Gedanke, dass der Staat dem mit Offenheit begegnen könnte, mit der Transparenz, die einer Demokratie würdig wäre, kommt gar nicht erst auf. Im Gegenteil muss der Staat vor den Bürgern geschützt werden, von denen jeder einzelne verdächtig ist. Man stelle sich vor, das Internet und seine Möglichkeiten wären etwas Gutes, das Spaß macht und nützlich ist. Nicht auszudenken!
Juli 7th, 2016 at 15:26
Am liebsten wäre dem Innenminister doch, das Internet vollständig zu kontrollieren und zu steuern. Von daher passt der Begriff Cyber doch (unfreiwillig) wie die Faust aufs Auge.
Juli 7th, 2016 at 15:32
Dann wäre der ja selbst Zyber, das kann er nicht meinen ;-)
Juli 7th, 2016 at 20:51
War schon Anstoss? Egal. Dank Internetz werd ich den gefürchtesten, radikalsten, umstürzlerischsten Radikalen aller Zeiten gleichmal in 50igfacher Ausfertigung nach Schlaaand zurückholen…
Juli 7th, 2016 at 20:53
Hihi, sehr treffend beschrieben. Man wird fürwahr nicht das Gefühl los, dass die Helden der Moderne, ausgerechnet das Internet als Fremdkörper gewohnter Ordnungen empfinden. Irgendwie so eine Art, bereits schon seit Jahrzehntem eingebettetem Paralleluniversums, dem man sich so langsam mal stellen könnte. Dabei wird nach allem an urollen Klamotten gegriffen, bei dem man meint, dass dies ankommen könnte. Das ist wie Industrie 4.0, zumindestes wenn Siemens oder Bosch davon reden, – während Firmen wie Atmel bereits schon das IoT (Internet of Things) zweihundertprozentig im Griff haben. Das ergibt recht interessante Stimmungsbilder zwischen auf Modern machende Altbackenheit ohne jedes reale Zeitgefühl, – gegen das tatsächliche Geschehen.
Juli 7th, 2016 at 21:00
Möglich das ich noch n`paar Zitate dranhänge…
Juli 7th, 2016 at 21:14
@langlode44(3)
Ich habe noch (m)einen Sticker mit ihm aus dem Marx-Jahr 1983 :P
Den trug ich das ganze Jahr damals am Revers. Auf dem Hauptbahnhof in Leipzig, konkreter im dortigen (oberen Teil) des Bahnhofsrestaurants, sprach mich damals ein… Herr darauf an, daß man doch diesen Sticker falsch auffassen könnte.
Ich hatte keinen Plan, was er damit meinte, wie oder was man im Marx-Jahr damit falsch verstehen oder sagen sollen wollte.
Heute weiß ich’s – ob er das gleiche meinte – wüßte ich doch zu gern…
Juli 7th, 2016 at 21:52
@Wat. Seit ich las, in etwa: …da stehts drin, in den drei Bänden am Fuße der blauen Berge…wenn Sie was bessres haben dann her damit…(Thomas Fischer Bundesrichter, hab ich wieder Hoffnung.
die Marx Ausgabe 1953 is aus phila Sicht nich ganz uninterresant, wenn ich das jetzt erkläre schiebt flatter ne linke gerade durchn Bildschirm, die ich mit nem rechten Aufwärtshaken beantworten tät, und das Catchup ausm letzten posting tät sich in Blut verwandeln, “Muss ja nicht sein.” – Bud Spencer – .
Verschicke morgen 6, in Worten sechs Schachteln Kippen nach Bad Lausich, damit Bruder was zu roochen hat…, Frau Trulla plagt sich mit nen paar unliebsamen Gästen rum, denk ma, dass is das Wichtigste…
Juli 7th, 2016 at 22:01
Wo de recht hast… ;)
Juli 8th, 2016 at 11:28
Aus dem Zeit-Artikel:
So prüft die Bundesregierung demnach, ob Hersteller haftbar gemacht werden können, wenn sie Sicherheitsmängel in ihrer Software und ihrer Hardware nicht beheben. Die Industrie wehrt sich bislang mit allen Mitteln gegen solche Ansprüche. Es sei unmöglich, Software ohne Fehler zu produzieren, ist ihr Argument, Haftungsansprüche würden die Entwicklung neuer Produkte verhindern und Firmen ruinieren.
Früher gab es den Begriff “Bananensoftware”, weil die meisten Programme beim Kunden reifen.
Die obige Aussage der Industrie kann man wieder rauskramen, wenn von “Industrie 4.0″ oder “autonomen Fahrzeugen” gesprochen wird. Wer wie ich 20 Jahre die Fehler anderer in Programmen gesucht und beseitigt hat, weiß, dass alles mit der heißen Nadel gestrickt und offen gesagt wird, dass sich Fehlerfreiheit nicht “rechnet”.
Wer etwas anderes behauptet, der lügt.
Digitale Bildung “muss zu einem festen Bestandteil des Bildungskanons werden”, steht in dem Konzept. “Jede Schulabgängerin und jeder Schulabgänger sollte Grundkenntnisse von Informatik haben.”
Man braucht vielleicht 10 Jahre, um ein guter Programmierer zu werden. Also zusätzlich zum Informatikstudium, versteht sich. Dieser Satz zum Bildungskanon ist einfach nur Quatsch von Leuten, die genau 0.0 Ahnung haben. “Grundkenntnisse” – Dass ich nicht lache. Dazu fehlen ja schon die Lehrer.
Böse Zungen behaupten außerdem, dass D-land in Sachen Internetgeschwindigkeit noch nicht einmal an den Stand der Entwicklungsländer herankommt. Aber das ist eine andere Geschichte.
Es gibt in Deutschland gar nicht genug Fachleute, um all die gewünschten Gremien zu besetzen. Sie auszubilden, wird Jahre dauern. Vielleicht steht in dem Cyberkonzept deshalb auch keine Jahreszahl, bis wann eines der genannten Ziele erreicht sein soll.
Es gibt gute Leute. Die trifft man nachts in dunklen Kneipen in den Hauptstädten der Welt. Die helfen dann auch mal einer Bank aus der Klemme und bekommen dafür eine Menge Geld. In deutsche Beamtenstrukturen mit den Witzgehältern lassen die sich nicht integrieren. Ist ja auch öde, mehr als 6 Monate im Jahr in D-land zu verbringen und dann noch feste Arbeitszeiten aufgezwungen zu kriegen.
Wenn jemand etwas kann, dann macht er/sie diesen Stuss nicht mit.
Schöne Geschichte zur rechten Zeit: NSA-Ausschuss: “Snowden ist komplett von den Russen abgeschöpft worden”
So passt dann alles: Nato-Gipfel in Warschau: Weiter Säbelrasseln Richtung Russland
Juli 8th, 2016 at 12:43
Ja Ja, genau zu dem Zeitpunkt wo Frau Hohlmeier einen neuen Versuch startet, das Internet zu zensieren (Stichwort: Netzsperren auf EU-Ebene), schreibt unsere Journaille über das pöhse Internetz und über Cyber-Terror. Schnarch. Dieser Kampagnenjournalismus wird immer einfältiger und berechenbarer.
Natürlich alles nur im Namen der Freiheit, der Marktwirtschaft, für Leistungsträger und sonstige Hängengebliebene. Prost!
Juli 8th, 2016 at 13:41
Ja, die Frau Hohlmeier. Der Name ist Programm. Wie bei Flintenuschi besteht ihre eigentliche Qualifikation darin, Töchterchen vom Alten zu sein.
Derweil gibt unsere Länderkammer den Smartmetern ihren Segen – trotz ernster Bedenken. Etwa so wie die SPD, die sich selbst von verfassungsrechtlichen Bedenken von keiner Zustimmung zu irgendeiner Sauerei abhalten lässt.
Derweil kann unser Innenkaspar mit der vorgeschobenen Unterlippe nicht mal den Unterschied zwischen Cyber und Cider buchstabieren, geschweige denn erklären.
Das hier ist die Mega-Ausgabe von “Vorsicht Kamera”, oder?
Juli 8th, 2016 at 15:05
OT: Mit Marlehn Thieme ist das zdf nun der ekd unterstellt, während mit Rainald Becker als Chefredakteur für die Bereiche Politik, Gesellschaft und Kultur die Katholen bei der ard zum Zuge kamen.
Herzlichen Glückwunsch! Toll, dass damit fast 50 % der Bevölkerung vertreten sind.
Bester Satz: “Sie stamme aus einer Generation, in der man einen promovierten Mann geheiratet habe.”
p.s.: Und die Evangelen so: “Mit dem Zweiten sieht man (womöglich jetzt noch) besser: Das @ZDF hat eine neue oberste Aufseherin: Marlehn Thieme!” (tweet)
Juli 8th, 2016 at 15:21
OT: Hoffentlich lesen der Russe™ und der böse Musel nicht, daß ‘Wir’ nicht (lange) zurückschießen können!11!! Ein Hoch btw. auf den Export, ohne den das Land gänzlich nackt da stünde!¡!
Juli 8th, 2016 at 15:34
@Stony: Ich kann mich schon gar nicht mehr erinnern, seit wie vielen Jahren die bw kaputt geschrieben wird. Der Letzte sollte inzwischen verstanden haben, dass wir eigentlich schutzlos dastehen und dringend etwas dagegen tun müssen!1!! *mirinshöschenluller*
Juli 8th, 2016 at 16:06
@R@iner: Don’t panic! Hmm, während ‘alle’ anderen die Hosen gestrichen voll hatten, lief es bei Dir also ganz flüssig? :P (scnr – hab’ mir wohl einen kleinen Defätismus eingefangen!)
Juli 8th, 2016 at 16:45
OT: Goldman Sachs bedankt sich und macht Barroso zum Aufsichtsrat. Ich glaube, ich sollte mal wieder zum Tierarzt.
Und wenn wir schon in Griechenland sind, dann noch der: IMF, Germany to legalize Slavery in Greece with “single minimum wage system”
Juli 8th, 2016 at 17:48
Ähm, die Neolibs, das sind doch die, die immer gegen Gleichmacherei waren und meinten, dass sich Leistung lohnen müsse? Ah, die meinten das freie Bürgertum, nicht die Leibeigenen, verstehe!
Juli 8th, 2016 at 18:02
Im Bildungsweg stehen einem immer noch diese Sozialfälle, die muss man eiskalt ausdissen, zur Not, mit dem Drittkleid. Hatte ich schon mal am Rande kommentiert (letzter Absatz). “Abiball”, was ein Scheißdreck!
Juli 8th, 2016 at 18:58
OT @flatter: Ist Becketts “Square”, das Du bei Klaus drüben erwähntest, irgend ident mit dem, was mir als Quad bekannt ist?
Juli 8th, 2016 at 19:19
Yo. Ich habe das als Aufführung unter dem Titel “Square” gesehen. Vielleicht eine falsche Rückübersetzung oder irgendwas schwer Feynsinniges.
Juli 8th, 2016 at 19:26
Au weia. Ist das noch meine Spezies? Ich glaube, ich melde mich ab.
Juli 8th, 2016 at 19:30
Ah, hat es doch richtig geklingelt bei mir; thx.
@#21: Keine Sorge, Gesche Joost ist dabei, alles wird gut! *gnarf*
Juli 8th, 2016 at 22:10
OT: Italy’s Desperate Banks
Italy faces an acute banking crisis, and again the country’s political class is finding somebody else to blame. There’s Britain, for injecting uncertainty into the European economy by voting to leave the European Union. There’s Germany, for vetoing Prime Minister Matteo Renzi’s plea for an emergency €40 billion ($44.27 billion) taxpayer-funded bank bailout. And there’s the euro, for preventing the country from devaluing its way out of its debts. [..]
Erst Italien, dann Frankreich. Da warten wir doch schon seit Jahren drauf. Boah, ist das langweilig.
Juli 8th, 2016 at 22:46
Defaitist, das wird doch alles, mit Sozialer Sklavenwirtschaft®, Zwangskrediten für Portugal, Privatisierung und und und … da geht noch soo viel!
Juli 9th, 2016 at 08:38
Das auszuloten dürfte ua die neue Aufgabe von Manuel Barroso sein, neuer ‘Präsident ohne Geschäftsbereich’ bei Goldman Sucks in London, ehedem Vorsitzender der EU-Kommission. Es werden übrigens noch Wetten angenommen, wo Siechmar nach seiner ‘aktiven Zeit’ unterkriechen wird. Ich tippe mittlerweile auf RWE.
Juli 9th, 2016 at 10:00
OT: Drehtür: Ex-Kommissionschef Barroso nun bei Goldman Sachs
[..] Bisher kann die Bank von dort ihre Geschäfte in der gesamten EU erledigen. Doch das sogenannte “Passporting-Recht” könnte mit dem Brexit fallen. Die US-Investmentbank gehörte deshalb natürlich auch zu den klaren Austrittsgegnern, die mit absurden Horrorszenarien Propaganda gegen den Brexit gemacht haben. Goldman Sachs spendete sogar eine halbe Million Pfund für die Remain-Kampagne. So ist es nun kein Wunder, dass sich die Bank jetzt für die Lobby-Arbeit in der EU-Kommission massiv rüstet. [..]
Ich verspüre den Drang, das hier zu pfostieren. Es geht um Mallorca, die rechte Inselregierung und die Polizei. Die Übersetzung ins Englische klappt einigermaßen: The ‘The Wire’ Local that overthrew the dome of the Popular Party in Palma
Prostitution, an Folter grenzende Misshandlungen, Geschäftsinhaber unter Druck setzen und “Schutzgelder” abkassieren – So ist das, wenn man die Faschisten der Mafia wählt, die sich “Volkspartei” nennt. Unglaublich. Ekelhaft.
Ich möchte umgehend eine Zeitung abonnieren, in der nur nette Sachen stehen.
Juli 9th, 2016 at 11:36
Dann dürften eigentlich nur noch Kataloge und Werbebroschüren in Frage kommen. Ansonsten weisen die Zeichen doch immer deutlicher auf den ‘molekularen Bürgerkrieg’, den Enzensberger schon vor gut 20 Jahren in Aussicht stellte. Daran dürfte auch ein ‘großer Krieg’, wie er ja offenbar auch vorangetrieben wird, nichts ändern. Mit der ‘integrativen Kraft’ dieser Großveranstaltungen ist es ja auch nicht mehr weit her. Das immerhin könnte man noch als ‘zivilisatorischen Erfolg’ verbuchen. Vielleicht der letzte, bevor sich die Menschheit in der einen oder anderen Form in Cloud auflöst…
Juli 9th, 2016 at 15:27
OT: Da stehen ein paar Dinge drin, die mir unbekannt waren: Die Staatsverbrecher
Z.B.: [..] Vorbild für die geplante Autobahngesellschaft ist die 2008 gegründete “ÖPP Deutschland AG”. Um öffentlich-private Vorhaben anzuschieben, gründeten interessierte Kreise 2008 unter der Federführung des Bundesministeriums der Finanzen und des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung die “ÖPP Deutschland AG”, eine Beratungsfirma, an der sich der Staat und Großbanken, Baukonzerne und Berater beteiligen.
Ziel der Bundesregierung war und ist es, ÖPP-Projekte zu fördern. Dazu berät die ÖPP Deutschland AG ausschließlich öffentliche Auftraggeber und gibt Empfehlungen ab, wie Kommunen, Länder oder Bundesbehörden ihre Infrastrukturprojekte finanzieren können.
Die Finanzlobbyorganisation Initiative Finanzstandort Deutschland (IFD) hatte 2007 das Konzept dafür entwickelt. Die IFD beauftragte die Wirtschaftskanzlei Freshfields Bruckhaus Deringer mit der juristischen Konstruktion der AG, die Gutachten vorlegte, wie die Beratung für die Kommunen de facto obligatorisch wird. Die Vertreter der kommunalen Spitzenverbände unterzeichnen dafür eine “Rahmenvereinbarung” mit der ÖPP Deutschland. Die Kommunen können dann schnell und ohne Ausschreibung auf die Beratung der AG zugreifen.
Das Freshfields-Gutachten beschrieb auch, wie sich die gesetzlich vorgeschriebene Aufsicht über PPP-Projekte aushebeln lässt, nämlich indem man festlegt, dass im Fall einer Beratung “keine weiteren Prüf- und Kontrollerfordernisse mehr erforderlich werden”. Und die Rechnungshöfe sollten sich sowieso am besten ganz ‘raushalten: So soll “der Bundesrechnungshof nach seinem Ermessen die Prüfung beschränken und Rechnungen ungeprüft lassen. Entsprechende Vorschriften gibt es auf Länderebene.” [..]
Juli 9th, 2016 at 20:40
Zu diesem Thema habe ich mir am 17. Juni schon einige Gedanken gemacht – wer das nachlesen möchte, kann das hier tun.
Flatters Resümee ist indes nichts weiter hinzuzufügen, denn darum geht es der Mischpoke im Kern:
“Im Gegenteil muss der Staat vor den Bürgern geschützt werden, von denen jeder einzelne verdächtig ist.”
Man kann also nicht einmal mehr stolz darauf sein, in diesem korrupten Staat als Verdächtiger zu gelten.
Juli 10th, 2016 at 16:41
OT: Grundkenntnisse bei Interpol: Hacker platziert sächsischen Innenminister auf Interpol-Liste
Der Hacker Matthias Ungethüm entdeckt eine Sicherheitslücke auf der Website von Interpol. Nachdem die Polizeiorganisation auf einen Hinweis nicht reagiert, greift der Hacker zu einer drastischen Maßnahme.
Lustig, aber was ist ein “manipulierter verlängerter Link”?
Beim mdr liest sich das vernünftiger: Warum Interpol angeblich Sachsens Innenminister sucht