Ad hominem oder wer mit wem
Posted by flatter under journalismus , netz[86] Comments
10. Jun 2016 12:22
Der De Lapuente ist diese Art linker Spießer, der aufpasst wie ein Spitz, ob einer nicht zu radikal daherkommt. Nachher wird noch das Geld abgeschafft oder die Marktwirtschaft®, wie furchtbar! Solche sind “Fundamentalisten”, die müssen angezeigt werden. Aktuell pinkelt er Jutta Ditfurth ans Bein, weil er die Gelegenheit hat, derart an ein wenig Aufmerksamkeit zu kommen für sein ödes Genöle.
Da bei ihm daheim niemand mehr liest und sowieso niemand kommentieren darf (es sei denn liebedienerisch), verbreitet er sich bei seinem Kollegen Jens Berger. Sogar der hat immer viel mehr Aufmerksamkeit, obwohl er selbst den Esprit eines Versicherungsvertreters des Linksliberalismus versprüht. Egal, wenn man erst mal dort unten ist, macht man alles: Facebook, PayPal, Gastautor.
Bis hierher soll die Fingerübung reichen. Was davon ich wörtlich meine und was nicht, interessiert mich im Grunde selbst nicht. Es ist nur das, was herauskommt, wenn einen Inhalt nicht mehr anficht und man sich stattdessen einen ‘Standpunkt’ sucht, wo der eine gut ist und der andere halt nicht, Die Nichtguten sind dann rhetorisch zum Abschuss freigegeben. Ditfurth hat Blödsinn erzählt? Dann haue ich ihr den um die Ohren, wenn es mich interessiert. Welche Motive sie angeblich hat, ihre politische Haltung in meine womöglich kleinkarierten Kategorien zu klemmen und sie dafür zu verurteilen, wozu soll das gut sein? Wem nützt das?
Meine Freunde, meine Feinde
Einen ähnlichen Fehler begeht Wolfgang Storz, der auch schon gute Arbeit abgeliefert hat, in – ja was eigentlich? Eine Studie ist das nicht. Ich kann das nur in der Luft zerreißen, denn es verfehlt nicht nur jeden wissenschaftlichen Standard, es lässt auch nicht erkennen, worum es eigentlich geht. Storz will eine “Querfront” gefunden haben. Die Kriterien für das, was dazugehört und was nicht, bleiben aber diffus. Bliebe er bei den eingangs genannten Akteuren (Kopp Verlag, Compact, Jebsen), wäre das Ganze halbwegs stimmig, der Gegenstand wäre aber eine Art Rechtspopulismus.
Dass vor allem Jebsens Interviewpartner, der suggeriert, sie wären irgendwie Weggefährten, das Zentrum der Betrachtung bilden, führt zur unauflösbaren Konfusion, wenn dies zum politisch aktiven Netz aufgeblasen wird. Hier wäre Akribie vonnöten, denn es gibt keine benennbare Beziehung von Jebsen zu seinen Gästen. Auch dessen (ehemalige?) Nähe zu Elsässer und dessen Umfeld bleibt assoziativ. Storz besorgt hier Jebsens Arbeit, indem er solche Assoziationen auffährt ohne zu klären, wer da mit wem was zu tun hat. Das ‘Wer’ ist Jebsens Visitenkarte und leicht zu erkennen, aber das ‘Was’ eben nicht. Damit kann jeder Demagoge arbeiten, indem er eben heute dies andeutet, morgen jenes und sich immer im Bunde weiß mit welchen, die er so kennt.
Ich habe keine Lust, mich mit Jebsen zu befassen. Seine Vorträge sind strukturlos, öde und überengagiert. “Der Wald braucht keine Demokratie“? Mir reicht der eine Satz. Seine Interviews wiederum sind immer wieder suggestiv, er gibt dauernd Input aus seiner Sichtweise, aber dennoch ist es ihm gelungen, Menschen einzuladen, die etwas zu sagen haben. Daher bleibt es für viele Zuschauer interessant. So einfach ist das. Querfront? Was soll das sein? Die Rede ist hier von einem, der sich effizient ranwanzt, ohne relevante Verbindungen zu schaffen.
Was, nicht wer
Auch die anderen Anlaufstellen (Kopp-Verlag, Compact, was da sonst noch rechts und links abfällt wie der unvermeidliche Albrecht Müller) bleiben assoziativ und entsprechen keinen gemeinsamen Kriterien, weder inhaltlich noch bezüglich der Reichweite. Für eine Studie wäre es darüber hinaus wichtig zu wissen, wer warum nicht genannt wurde (z.B. PI, Fefe, Netzpolitik oder “Freiheit statt Angst”) – wenn das Inhaltliche schon auf der Strecke bleibt. Verwirrt lässt mich vor allem der Schlußsatz zurück:
“In dem Untersuchungsgegenstand kann ein Beispiel für eine zwar vergleichsweise (noch) begrenzte, aber gut funktionierende und leistungsfähige eigenständige ‚Gegenöffentlichkeit‘ jenseits der traditionellen Massenmedien gesehen werden.”
Das also war der Untersuchungsgegenstand? Worin genau besteht dann die “leistungsfähige eigenständige ‚Gegenöffentlichkeit‘”?
Der Fokus auf Personen und deren Verbindungen führt zu gar nichts, zumal nicht im Internet und mit Blick auf politische und publizistische Strukturen. Für die Analyse von Organisationsstrukturen haben wir schon die NSA, für ‘wer-mit-wem’ gibt es Watchblogs und Stalker, die täglich aufschreiben, wer vor wessen Tür parkt, und für charakterliche Bewertungen haben wir unsere Trolle. Wenn ich etwas erfahren will über politische Entwicklungen, Ansichten und Anschlussfähigkeit, muss ich Inhalt mit Inhalt und Meinung mit Meinung abgleichen. Das ist das Potential des Internets. Daraus kann man dann lernen oder eben auch nicht.
Juni 10th, 2016 at 14:06
Querfrontler glauben u.a., Deutschland sei nicht souverän. Putins Medien befeuern diese Einstellung.
Juni 10th, 2016 at 14:20
OT: Transatlantischer Qualitätsjournalismus.
Juni 10th, 2016 at 14:29
“diese Art linker Spießer”
Genau das fiel mir heute morgen beim Lesen auch ein. @Flatter, vielen Dank!
Juni 10th, 2016 at 14:40
Ähm, ich wollte hier gerade kein Püntes- oder Bergerbashing veranstalten, obwohl ich zugeben muss, dass es Spaß macht, hemmungslos vom Leder zu ziehen.
p.s.: Man kann das ja sachlich kritisieren, wenn es einen wahren Kern hat. Die Trennung in Reformer hie und “Revolutionäre” dort, die implizit gleich die Wertigkeit transportiert etwa, ohne sich je damit zu befassen, was denn “revolutionär” wäre bzw. ob nichtreformistisch überhaupt revolutionär sein muss. Desweiteren der Begriff “Fundamentalismus” und dessen Geschichte als bürgerlicher Kampfbegriff, der u.a. von Fischer und Konsorten zur Befreiung von den Korruptionshemmnissen bei den Grünen verwendet wurde. Dergleichen eben, wenn es einen interessiert. Der Makel ist ja nicht die Muffigkeit, sondern die intellektuelle Armut.
p.p.s.: Um das auch noch rund zu machen, weil ich weiß, wie viele Ritter des Umkehrschlusses es so gibt: Was Ditfurth da schwätzt, ist so armselig, das wäre mir keine Zeile wert.
Juni 10th, 2016 at 15:02
Deshalb habe ich auch keinen Namen zitiert, denn Vieles lese ich sehr interessiert, aber manchmal kommt mir selbiges in den Sinn. – Zum Glück bin wenigstens ich 100% spießerfrei, haha!
Juni 10th, 2016 at 15:23
Ach, Erdmann, wie süß. Komm, kriegste was ab von meinen zehn Minuten of fame. Ich kann gut teilen von dem Bisschen was mir bleibt. Wenn es dich am Leben hält, tritt ruhig zu. Feste! Immer druff! Das belebt deine müden Geister, was? Mensch, dass es den ollen Feynsinn noch gibt.
Du darfst mich ruhig einen linken Spießer nennen. Erstens, weil es dir Aufmerksamkeit sichert und, zweitens, weil du ja ein Label brauchst. Das ist bei diesen linken Fundimentalisten ja Usus, sie brauchen Schubladen für ihr Mimimimi. Du hast in all der Zeit, da du hier schreibst, immer schön das Ende des Kapitalismus gefordert. Manchmal hast du skizziert, was dann kommen könnte. Bisschen traumtänzerisch, weil du eine Veränderung des Menschen voraussetzt, die quasi anerzogen sein müsste. Aber nicht mal da wurdest du konkret, du Meister des foggy speak. Was nach der Revolution sein soll, wusstest du nicht – das ist ok, keiner kann das wissen. Aber man weiß eben dann genauso wenig, ob der Reformismus zum Scheitern verurteilt ist. Das wiederum wusstest du aber immer sehr genau.
Übrigens, ich rede mal mit Jens Berger, der hat ein Herz für uns Looser. Vielleicht darfst du dort auch mal was gastverbreiten. Der Versicherungsvertreter ist nämlich nebenher ein sozialer Langweiler, der uns dilettantischen Laienschreibern immer mal eine kleine Stunde der Berühmtheit genehmigt. Freilich tut er das nur, weil er damit Quote macht. Aber so läuft es halt mal im big business of blog and bashing. Freue mich schon auf dich beim Spiegelfechter.
Juni 10th, 2016 at 15:26
YMMD … Versicherungsvertreter des Linksliberalismus … das kommt in meine Signatur ;-)
Juni 10th, 2016 at 15:30
Mal sehen, ob ICH hier kommentieren darf (diesmal garantiert nicht liebedienerisch).
Oje, da hat die Ditfurth ja noch’n Verteidiger gefunden. Noch so’n Kapitalismus-Abschaffer der Tastatur. Drunter tun wir’s nicht. Auch schon “Anti-Deutscher”? Komisch, mir geht es ähnlich wie dem “linken Spießer” “Der De Lapuente”. Zwar hatte ich Ditfurth lange nicht mehr auf dem Schirm, aber als sie die letzten Male von sich reden machte, schüttelte ich auch den Kopf und wunderte mich, wohin sie so abgedriftet ist.
Aber ich liebe es. Jawoll ihr Linken oder Querfrontler, haut Euch gegenseitig die Köpfe ein. flatter gegen De Lapuente und Berger, Häring gegen Stotz, Elsässer gegen Jebsen (oder mit ihm, wer soll da noch mitkommen), Flassbeck gegen die neoliberalen Ökonomen, Lieb gegen Albrecht Müller, Broder gegen alle, aber mit den Antideutschen – und jeder bastelt sich ‘ne neue Bezeichnung für alle, die nicht so denken, wie man selbst, und außerdem haben alle, die dem eigenen Rezept nicht folgen, sowieso einen an der Latte. Kein Wunder, dass die Rechten sich die Hände reiben und in Europa immer stärker werden. Aber vielleicht sind die ja gar nicht rechts und inzwischen die Guten. Was ist gerade die tagesaktuelle Losung? Wen darf man HEUTE gut finden, und wem muss man verbal und medial eine reinwürgen?
Juni 10th, 2016 at 15:42
“Auch die anderen Anlaufstellen (… wie der unvermeidliche Albrecht Müller) bleiben assoziativ und entsprechen keinen gemeinsamen Kriterien, weder inhaltlich noch bezüglich der Reichweite.”
Wetten, dass dessen Reichweite um einiges größer ist als Deine? Hm, welche “gemeinsamen Kriterien” (gemeinsam WOMIT – und was ist ein gemeinsames Kriterium bzgl. der Reichweite?) erwartest Du z.B. von den Nachdenkseiten.
Juni 10th, 2016 at 16:01
Ich verstehe die feynsinnge Aufregung auch nicht ganz. Der olle Roberto und ich sind doch für Duke und seine Fans eh angepasste Weicheier. Links und authentisch – also ohne PayPal, Gastautoren und den ganzen linksliberalen Humbug – ist eh nur der Duke … und natürlich die Jutta; da schließt sich dann der Kreis. Hauptsache man hat ad hominem sein Bloggerbeinchen gehoben und sein Revier markiert.
Juni 10th, 2016 at 18:01
Hallo Hartmut,
womit Du m.E. nach falsch liegst, ist der Schluss, dass die Rechten aus den ideologischen Differenzen einer marginalisierten Linken einen besonderen Nutzen ziehen könnte.
Das Erstarken der Rechten hat zumindest für mich ganz andere Ursachen: Diese allgemeine Tendenz in Europa und auch den USA lässt sich auf die ungelöste kapitalistische Krise zurückführen und nicht zu vergessen, ist sie Ergebnis einer Politik, die nach dem Motto verfährt: Wie gross muss die Armut sein, damit die Profitraten wieder steigen.
Die Schwäche der Linken und ihre Tendenz sich aneinader abzuarbeiten erklärt eben nicht ihre Schwäche.
Wen interessiert es eigentlich ausserhalb eines ziemlich kleinen Kreises, ob sich die Linken gegenseitig beharken.
Für mich war es absehbar, nach dem Fall der Mauer und nachdem der real existierende Sozialismus als Gegenmodell gescheitert ist, dass die Linke, wie bereits vorher in den USA, nur noch ein Schattendasein führen wird.
Den Beitrag der Sozzen und anderen reformistischen Gruppierungen dazu erwähne ich hier erst gar nicht.
Ich leide nicht darunter, Differenzen zu benennen und auszutragen. Das macht die Linke nicht schwächer und der Verzicht darauf keinen Millimeter stärker.
Juni 10th, 2016 at 18:56
Ich nehme jetzt mal den Hartmut exemplarisch:
“da hat die Ditfurth ja noch’n Verteidiger gefunden” – wen jetzt genau? Du meinst aber nicht mich, oder? Ich habe extra dafür eine Lesehilfe in einem Kommentar versteckt.
Ansonsten steht da oben sehr ausdrücklich, dass das eine Fingerübung ist und ich nichts davon halte, sich gegenseitig zu beurteilen, sondern … ach leck mich, lest es doch, das steht doch alles da.
Ein Beispiel noch: Wenn ich sage, dass die Reichweite kein Kriterium ist, dann selbstverständlich weil die Reichweiten derer, die da besprochen werden, sehr unterschiedlich sind (wie schon die verglichenen Medien). Was zur Hölle hat das damit zu tun, ob ich hier zehn Leser habe oder eine Million?
Ich würde ja ein Wörterbuch Deutsch-Deutsch herausgeben, aber das würden die Betroffenen genau so lesen wie andere Texte, also eigentlich gar nicht.
@Püntes: Was soll das sein? Eine Replik? Lustig? Ich verstehe nur “Fundamentalist”, und das verstehe ich nicht.
@Jens Berger: Darf ich für dich dann Klinken putzen? Och bittebittebittee!
Juni 10th, 2016 at 20:10
Da geht man mal kurz weg die Hühner füttern und ihr versteht euch schon wieder miß hier. Jetzt mal brav Kinder. Das ist dem flatter sein Spielzimmer und darum darf der das hier, auch wenn die Ecken immer was unaufgeräumt sind.
Ich selbst schau auch gern beim Roberto rein (der wohl auch brav eine Bahnsteigkarte kaufen würde), und beim Jens (der sollte Satire sein lassen, das kann er nicht), selbst beim schnöseligen Don (der seine Fahrräder danach aussucht durch welchen Weinberg er radelt) und beim lustigen fefe (der leidet wie flatter an der Welt nur in lustig) sowieso. Der max aus Köln mischt immer gern was boulevardiges mit rein, der alte Herr Müller macht jeden Morgen die Presseschau und hier kann man so herrlich zuschauen, wie Ihr Euch die Revolution nicht vorstellt. Daneben ein bischen Heise, Telepolis und Google news, ein wenig selbst recherchieren und eigene Gedanken machen und dann noch was arbeiten. Die gute Jutta macht derweil das gleiche wie die olle Alice: Sie greinen ihren besseren Zeiten hinterher. Das sollte sich ertragen lassen.
Und jetzt genieße ich den sonnigen Abend.
Morgen soll´s schon wieder regnen.
Juni 10th, 2016 at 20:24
da geht man mal kurz die blagen aus dem container füttern, und schon geben sich die alphablogger beim “linken” schmuddelkind flatter die klinke in die hand und schnallen mal wieder garnix; glückwunsch jens zur wiederholt missglückten satire.
(ja, ich bekenne mich als groupie des duke; hab ich kein problem mit. der darf mir die zunge sooft wie er will reinschieben)
Juni 10th, 2016 at 21:45
Jetzt zieht euch zur Entspannung erstmal ein bisschen Gender-Talk rein…
Juni 10th, 2016 at 22:05
….ist doch wirklich geil, wie sich hier alle zerfleischen…..
Juni 10th, 2016 at 22:25
wenn ich pünntes lese, hab ich willens oder nicht, immer “drucker august” vor augen *ölinsfeuer*
Juni 10th, 2016 at 22:29
@Peinhart: Den hatte ich hier schon mal. Luustik!
@rainer: Ja genau. Was soll man auch lesen, wenn man was für den Bauch aufschnappen kann.
Juni 10th, 2016 at 22:31
Hä? Flatter hat Roberto und Jens zur Verdeutlichung des Topics nicht ernst gemeint geflamed. Sollte doch unter lesebegabten kein Problem sein?11?
On topic stimme ich voll zu. Dieses wer mit wem ist ne metadiskussion, fur die die Zeit zu schade ist.
Juni 10th, 2016 at 23:11
Nee, ne? Hier kann jemand lesen! (Ich muss mal schnell ne Kerze anzünden oder etwas Großes ;-)
Juni 10th, 2016 at 23:14
OT: Wir finden die Terroristen, alle!!1!
Juni 10th, 2016 at 23:47
@ flatter: Das waren noch Zeiten als du den Herrschaften Schwer von Begriff hier Zeuch mit Capslock erklärt hast… muss ich mich ja fast geehrt fühlen bei der Sonderbehandlung *kicher*
Juni 11th, 2016 at 00:03
Ach, die alten Herrschaften hier kriegen so schnell Puls, das kann ich nicht mehr riskieren ;-)
Juni 11th, 2016 at 00:46
Beliebige Flame-Rezension:
“Esprit eines Versicherungsvertreters des Linksliberalismus” fand ich als nicht völlig ernst gemeinte Spitze durchaus gelungen. Feynsinn weiß, wie er uns rund 6,3 Leser zum weiterlesen verlocken kann. “Linker Spießer” war hingegen offensichtlich weniger kreativ.
Ernsthafter:
Was die Kommentatoren nachhaltig verwirrt ist wohl der verlinkte Bezug zu Ditfurth und Fundamentalismus (Ditfurth tritt ja eben nicht dafür ein etwas grundlegend zum Wohle der Menschen zu verändern, sondern beschäftigt sich den Tag lang mit einigen Anderen damit die Mistgabel gegen die “Außenseiter” zu erheben). Was man Roberto und Jens, im Gegensatz heute zu Ditfurth, zu Gute halten muss ist, dass sie sich auch ernsthaft mit Sachthemen beschäftigen können (wie regelmäßig etwa auf den Nachdenkseiten zu finden).
Und darum geht es ja auch in dem zustimmenswerten Fazit: Öde und nichtssagend sind die “guilt by association”- und ähnliche Spielchen (angedeutet bei Storz, quasi in Vollzeit ausgeführt bei Ditfurth und Co; einige Andere müssen aufpassen nicht in der Gegenwehr dann in dieselbe Methode zu verfallen). Es gibt genügend Interessanteres auf der Welt. Troll und Stalker-Ignorieren, wenn das Fazit so gemeint ist, ist allerdings für Betroffene auch leichter gesagt als durchgeführt.
Juni 11th, 2016 at 11:23
Das nenne ich mal einen Spoiler ;-)
Juni 11th, 2016 at 11:31
OT:”Politische Streiks gehören verboten – Es ist Fußball-EM, die Franzosen streiken und alles nur, um Präsident Hollande zu erpressen. Gut, dass es so etwas in Deutschland nicht gibt.”
Dies ist keine Satire. und es geht in einer Tour so weiter in dem Artikelchen.
Juni 11th, 2016 at 12:01
re OT – “Das Recht auf politische Streiks gibt aber einer winzigen Minderheit einen Hebel, um die gewählten Institutionen der Demokratie zu erpressen [...]“
Aber natürlich kein Sterbenswörtchen darüber, wie ‘demokratisch’ bei dieser ‘Reform’ das Parlament, meines bescheidenen Wissens eine nicht ganz unerhebliche ‘gewählte Institution der Demokratie’, einfach übergangen wird – das würde ja die ganze eh schon unhaltbare ‘Argumentation’ vollends zum Rohrkrepierer machen – und die Regierung zu besagter ‘winziger Minderheit’. Irgendwie bewundere ich ja Leute wie diesen Herrn Piper – ihre Köpfe müssen enorme innere Spannungen offenbar locker verkraften.
Juni 11th, 2016 at 12:24
Ich finde es mittlerweile befremdlich, wie sich die nds und Umfeld an diesen Querfrontvorwürfen abarbeiten und sich dabei ein um´s andere auf dem Niveau ihrer Gegnerschaft wiederfinden. Natürlich in unterschiedlicher Qualität. Daß sich einige dann auch noch zur Fahne gerufen fühlen, entlockt mir nur noch ein “Och nö jetzt” . Daß Jens und Roberto hier aber mit einer formidablen Leseschwäche hausieren gehen, macht mich doch etwas bestürzt. Weniger Schaum vor´m Mund wäre hilfreicher gewesen.
Juni 11th, 2016 at 12:39
OT: Podemos goes IKEA
„Das Wahlprogramm, das in der spanischen Geschichte am meisten gelesen werden wird“, habe Sie in der Hand, erklärte Programmchefin der jungen Antiausteritätspartei Podemos (Wir können) Carolina Bescansa der erstaunten Presse am vergangenen Mittwoch. Als sie das Heft vorlegte, war schnell klar, dass sie recht behalten würde. Das Programm für die vorgezogenen Parlamentswahlen am 26. Juni ist alles andere als eine öde Broschüre, das Punkt für Punkt Forderungen und Versprechungen aufzählt. Es hat das Format und das Design des alljährlichen Kataloges des schwedischen Möbelhauses Ikea. Auf dem Titelblatt prangt ein Foto eines hübsch eingerichteten Kaminzimmers. Auf dem Boden liegt Spielzeug. „Schließ dich dem kommenden Land an“, heisst es unter dem violetten Schriftzug von Podemos. [..]
Die Antwort von Ikea: Ikea responde a Podemos vendiendo una figura de madera de Pablo Iglesias
Und weil gerade irgendwas mit Fußball ist: EU könnte Ceta ohne Parlamente verabschieden
Zur Situation in Frankreich: Alles spitzt sich zu. Jetzt ist der Zeitpunkt zum Streiken! – Frankreich zum Beginn der EM
Juni 11th, 2016 at 13:51
achso, “winzige minderheit”; sind ja nur 70% aller franzosen…
Juni 11th, 2016 at 14:05
Oh Mann, “ Reaktion auf SPIEGEL-Titel – “Die Deutschen flehen die ‘coolen’ Briten an; Please don’t go – Bitte geht nicht!”, appelliert der SPIEGEL in seiner aktuellen Ausgabe an die Briten.“,
spont der Spon über den Spon. Die fahren jezt Kampagnen und ”’berichten”’ dann über ausgewählt genehme Reaktionen.
Alle, die ich kenne, sagen:”Geh’ doch zuhause!”, aber die sind sicher keine richtigen Deutschen.
p.s.: Da reicht ein einziger Tag wie heute um zu sehen, in welcher Parallelwelt die Kuh-journaille dilettiert.
Juni 11th, 2016 at 16:24
@Floch,
was hier so alles gewusst wird, womit sich die anderen Leutsens so den ganzen Tag beschäftigen und was ihnen so am Arsch vorbeigeht!
Dank Internet ist der “moderne” Mensch ja immer gut informiert und leidet zudem nicht unter Langeweile.
@all,
dass in Frankreich gestreikt wird, davon merke ich hier im Süden nichts. Der Müll wird abgeholt, keine Ausfälle im Nahverkehr, die Regale der Supermärkte sind wie immer gut gefüllt und das Benzin sprudelt in die Tanks.
Wenn ich zu Lidl fahre, meinem bevorzugten “Billiganbieter” versperren dort die deutschen Wohnmobilkreuzer die Parkplätze.
Für mich immer ein irritierender Kontrast, diese neuen, blankgeputzten Wohnmobile und was da so altersgebrechlich austeigt.
Wenn es das Internet nicht geben würde, dann gebe es für mich wohl keine Krise und auch keine Streiks.
Was mich stark beeindruckt hat, das waren die Tränen dieses französischen Nationalspielers von der Reunion, nachdem er das 2:1 geschossen hat.
Diese Emotionen, unglaublich! Wahrscheinlich reicht das für die Ehrenlegion.
Habe ich bei der Süddeutschen gelesen. Da findet man alles, was man über Frankreich wirklich wissen sollte.
Das nur nebenbei! Habe mich auch gerade gelangweilt.
Juni 11th, 2016 at 20:06
ot Camille Senon an Manuel Valls: “Es ist für mich im aktuellen Kontext unmöglich, die Auszeichnung von Ihnen anzunehmen, denn ich stehe mit voller Solidarität hinter den Kämpfen, welche die Beschäftigten und die Jugend seit zwei Monaten gegen das Arbeitsgesetz führen, das sie per Dekret gegen eine Mehrheit der Bevölkerung und der Parlamentarier über den Artikel 49-3 durchdrücken wollen.” Die Annahme der Auszeichnung wäre “eine Verleugnung meines gesamten Lebens für Gerechtigkeit, Solidarität, Freiheit und Frieden…” (« renier toute ma vie militante pour plus de justice et de solidarité, de liberté, de fraternité et de paix »), fügte sie an.
Juni 11th, 2016 at 21:01
Auszeichnungen sollte man wohl generell ablehnen…
Weil Freitag is…Davon mal abgesehn dass Meister Paul hier irrt, der Stempel ist falsch, nicht nur nicht prüfbar. Ironie pur sag ich mal, der Befund wurde an einem 17. Juni ausgestellt…
p.s. heute 55, fühl mich wie nächstes Jahr hundert…
Juni 11th, 2016 at 21:36
@langlode – Congrat!
Juni 11th, 2016 at 21:40
Der neuerliche nds Schreiber Jens Wernicke schreitet auf olle fb gerade von einem Fetttnapf in den anderen. Veröffentlicht ein Blödmannvideo, welches den NS als links diffamiert und meint zwischen den verschwurbelten Zeilen im Post selbst u. im Kommentarbereich es den “Antideutschen” unterjubeln zu müssen. Ich habe da ganz andere Flachzangen im Verdacht und bat Herrn Wernicke seinen Post doch mal auf Hintergrund zu pimpen, er läuft ja unter der Bezeichnung Journalist. Reaktion keine, nur geblockt u. gelöscht. Wie ich bereits erwähnte sind die nds Schreiber auf Kindergarten-Dittfurth Niveau angekommen. Grausam. Und Klaus Baum hofiert da leider noch. Jammer.
Juni 12th, 2016 at 10:51
“Das also war der Untersuchungsgegenstand? Worin genau besteht dann die “leistungsfähige eigenständige ‚Gegenöffentlichkeit‘”?” Es geht um keinen Gegenstand, es geht um eine Gelegenheit ‘Drittmittel’ einzuwerben (muss ja nich immer Bimbes sein).
Juni 12th, 2016 at 11:08
Na in dem Fall … die Brenner-Stiftung ist ein Drittmitel, und dass Storz sich für das Thema (Jebsen und Co.) interessiert, dürfte sogar eher Sendungbewusstsein sein.
Juni 12th, 2016 at 11:16
Bin jezz durch die Kommentare *pruust* nee was seid Ihr hier wieder (wenigstens überwiegend) lustisch!
Juni 12th, 2016 at 11:46
@langlode44: Ach, Du warst das. Alles Gute!
Juni 12th, 2016 at 16:00
# 40 :D
Lieber Langlode, hätte da auch was für Dich:
http://tinyurl.com/ovna93u
+ Handschüttel in die Ferne :)
Juni 12th, 2016 at 16:54
Danke, Danke und noch mal Danke
Juni 12th, 2016 at 18:35
@Hartmut (8)
Mein Reden!
Dieses ständige Gegeneinander-Bashing im absoluten Über-Klugscheißer-Modus, wer nun linker als links sei und wer nun die “reine Lehre” vertritt und wer vermeintlich antisemitisch/antiamerikanisch sei (weil er/sie es gewagt hat, den US-Imperialismus und/oder die israelische Regierung zu kritisieren), bringt am Ende wem was? Genau, dem politischen Gegner!
Die regelmäßige -und irgendwie fast schon traditionelle- Selbst-Zerfleischung der Linken ist ein Trauerspiel. Wie toll wäre es dagegen, wenn man sich auf einige wenige zentrale Punkte einigen könnte (beispielsweise Friedenspolitik, Stabilisierung/Ausbau des Sozialstaates, Investitionen in Bildung, bedingungsloses Grundeinkommen etc.) und dann gemeinsam tagelang den Bundestag belagern oder bundesweite Aktionen, Generalstreiks und viele andere Kampagnen/Aktionen fahren würde?
Das Grundproblem ist meines Erachtens, dass wir große Probleme haben, Menschen außerhalb unserer Echokammer und Filterblase zu erreichen. Insofern bekommen dann “linksinterne Themen/Personen” immer so eine große Aufmerksamkeit. Leider dreht man sich damit nur im Kreis. Wir machen es dem politischen Gegner und den “Diensten” schön leicht.
Juni 12th, 2016 at 20:40
Die überwältigende Mehrheit der Menschen hat mehr als genug damit zu tun, sich mit den bestehenden Verhältnissen so zu arrangieren, dass für sie selbst und ihre Familie ein lebenswertes Dasein – so wie sie es eben verstehen – finanzierbar ist. Sie kommen weder auf die Idee, das Gesellschaftssystem als Solches in Frage zu stellen noch kann man von ihnen Verständnis für die Schlussfolgerungen von Gesellschaftskritikern erwarten, deren Argumentationslinien für sie überhaupt nicht nachvollziehbar sind. Nun meine ich freilich nicht, dass eine fundamentale Kritik z.B. an den neoliberalen Dogmen und der aus ihrer Anwendung resultierenden gesellschaftlichen Verwerfungen sinnlos sei, aber es müsste mehr Grips auf größere Breitenwirkung verwendet werden, statt in akademischen Scharmützeln die Laserschwerter der reinen Lehre zu kreuzen – in der Hoffnung, dass jemand zuschaut.
Juni 12th, 2016 at 23:04
@maguscarolus und alle anderen: Geld machen egal wie. Es kann solche Belege nicht geben, falscher als falsch geht nich…Kohl hatte mal gesagt: Die macht mir mein Europa kaputt, ich sache, ihr macht mir die Philatelie kaputt…GottfriedschlipsnochemalhierschautsjaauswiebeidieTürkenvorWien…
Ich weiss mich murne früh ins Krankenhaus , dann rufsch irgedwen an, brauche, brauche, brauche…
Herr, schmeiss Hirn vom Himmel, und davon viel…
Juni 13th, 2016 at 06:10
Ich lese den Roberto ganz gerne, auch wenn er manchmal sehr moralisch daher kommt. Da ich z. Z. aber, wie an anderer Stelle erwaehnt, nur in begrenzten massen im Net bin, stellt sich fuer mich nun die Frage wer von den hier besprochenen Blogs nun den Vorzug bekommt u. da hat flatter die Nase vorn.
Erstens weil er keine Patentrezepte praesentieren will sondern Diskussionsvorschlaege macht (das ist uebrigens der Punkt, Roberto) u. zweitens nicht moralinsauer daher kommt (wieder ein Tor fuer flatter, um mal im EM-deutsch zu verbleiben).
Eine Frage sei noch erlaubt, was ist eine “Reichweite”? Ist das vielleicht ein Schwanzvergleich?
Ich muss nochmal den Oberlehrer rauslassen. Meine Orthograpbie ist auch nicht immer die beste, sowohl im Punkto Orthographie, Ausdruck u. Grammatik, aber wenn man schon ” Fachbegriffe” benutzt, dann auch richtig als “Loser”. Roberto nimm dies bitte nicht persoenlich, das ist ein Fehler der ziemlich oft vorkommt, wie z. B. ” auf”-oktroyiert. ;-)
@Hartmut: 1000 mal gelesen, ” …kein Wunder das die Linke…” Blablablubb…gaehn!
Noch ein immer wieder gern gelesener Lesetip zum Thema Fundamentalismus: Mahmood Mamdani:” Guter Moslem, boeser Moslem”. Das Kapitel ueber die USA gesponsorten Schulbuecher in Afghanistan ist ganz besonders lesenswert.
Juni 13th, 2016 at 06:53
Die Reaktion des Herrn de Lapuente auf diesen Beitrag ist ebenso unterirdisch wie sein Ursprungstext. Als ich den letzteren gestern las, habe ich auch kurz mit mir gerungen, ob ich dazu etwas schreiben soll – bin aber schon nach der Lektüre der ersten Kommentare beim “Spiegelfechter” zu der Überzeugung gelangt, dass hier Hopfen und Malz verloren sind, so dass jede Beschäftigung mit diesem laut brummenden, aber inhaltsleeren Geschwafel verschenkte Zeit ist.
Genau dies lässt sich auch an den Kommentaren hier wunderbar ablesen: Es gibt – heuer wie damals – eine gewisse Gruppe innerhalb der “Linken”, die Kritik in den eigenen Reihen partout nicht verknusen kann und mit ihrer rigorosen Verurteilung aktiv zur Spaltung beiträgt, anstatt den Kern der Kritik – fernab jeder Personalisierung – zu diskutieren.
Flatter bringt das gut auf den Punkt, wenn er das zentrale Thema “Reformismus vs. Revolution” beim Namen nennt. In der heute gängigen Geschichtsklitterung wird ja permanent behauptet, dass die KPD zur Weimarer Zeit durch ihre strikte Ablehnung der reformistischen Ambitionen der damaligen SPD zur “Spaltung der Linken” geführt und damit den Faschismus erst ermöglicht habe. Das ist gleich in mehrfacher Hinsicht völliger Humbug – nicht zuletzt auch aus dem Grunde, dass heute niemand beurteilen kann, was geschehen wäre, wenn das anders verlaufen wäre.
Es ist schlicht anmaßend und absurd, hier von einer Spaltung durch KritikerInnen zu reden, da das Thema tatsächlich essenziell ist: Kapitalismus kann in keiner Form für alle Menschen funktionieren – von den üblichen Kollateralschäden in den Bereichen Ökologie oder Nachhaltigkeit ganz zu schweigen. Es gibt auch keine mir bekannte oder irgendwie benannte oder gar erprobte Möglichkeit, den Kapitalismus “langsam” oder “schleichend” abzuschaffen – irgendwelche Versuche dieser Art werden die heute maßgeblichen “Eliten” mit allen Mitteln zu verhindern wissen.
Mit lächerlichen Personalisierungen – in diesem Fall also mit Jutta Dithfurt – hat das indes nicht das geringste zu tun. Über diese Dame kann man sich beim Fratzenbuch oder am Stammtisch streiten – in einem politischen Diskurs hat das nichts verloren.
Epikur bringt das auf den Punkt, wenn er schreibt: “Das Grundproblem ist meines Erachtens, dass wir große Probleme haben, Menschen außerhalb unserer Echokammer und Filterblase zu erreichen.” – Damit hat er völlig recht – allerdings ist seine Ursachenanalyse genauso dumm wie die Lapuentes, denn das liegt mitnichten an (außen kaum wahrgenommenen) Filterblasenquerelen innerhalb der “Linken”, sondern es hat vielschichtige anderweitige Gründe, die allesamt mit Kapital, Macht, Medien und Minderheitsinteressen einer kleinen “Elite” zu tun haben.
Der geschätzte Troptard schrieb kürzlich irgendwo (ich habe mir leider nicht gemerkt, wo), dass es seiner Ansicht nach keineswegs die marginalisierte, zerstrittene Linke sei, die den Aufstieg der Rechtsradikalen in ganz Europa unterstütze. Dieser Meinung schließe ich mich voll und ganz an – es ist völlig unerheblich, ob Wagenknecht und Dithfurt zusammen ein Eis essen gehen, denn das Kapital sorgt mit geballter Medienmacht sowieso und in jedem Falle dafür, dass die Mehrheit nach rechts außen driftet.
An DIESEM Punkt müsste man ansetzen, und dazu kann man eben keine “Lampenputzer” (Erich Mühsam) gebrauchen.
Juni 13th, 2016 at 09:12
@charlie 47: Kapitalismus kann in keiner Form für alle Menschen funktionieren
Nichts kann in irgendeiner Form für alle Menschen funktionieren!
So etwas zu suchen ist wie die Suche nach der Weltformel oder nach dem “General Problem Solver” in der KI.
Wenn alle Vorschläge zu inkrementellen Verbesserungen des bestehenden Systems verworfen werden, weil “das Kapital” dieses sowieso verhindern wird, wie soll dann eine Lösung aussehen?
Es wird überhaupt nichts wirksam sein, wenn es nicht gelingt, den Menschen außerhalb der Parlamente die Notwendigkeit grundlegender richtungweisender Reformen zu verdeutlichen.
Juni 13th, 2016 at 10:34
maguscarolus: Och, Atmen und trinken z.B. klappt doch prima für alle. Der wie immer liebreizende Charlie meint mit “für alle”, dass es in jedem Kapitalismus wen gibt, der draufzahlt, der den ‘Wohlstand’ der anderen durch sein Elend ermöglicht, und da gibt es wahrlich andere Möglichkeiten – in diesem Sinne für alle.
Juni 13th, 2016 at 12:04
OT: Wohlstand, Waxtum, EsPeDe!
Juni 13th, 2016 at 12:24
@Fred: Ich weiß nicht, woher ich diese Geduld habe ,aber das Problem “Reichweite”, ein Begriff, der im Grunde selbsterklärend ist, habe ich in diesem Thread bereits mehrfach erklärt. Es geht um Reichweite als Kriterium. Da Medien unterschiedlicher Reichweite ‘untersucht’ wurden, fällt Reichweite als Kriterium der Auswahl aus. Ich weiß, das ist für viele zu hoch und hält dennoch niemanden davon ab, seine Meinung zu sagen.
Juni 13th, 2016 at 13:12
OT: Wenn Raul Zelik über Spanien schreibt, dann kann man sicher sein, einiges über die Zusammenhänge zu lernen: Auf der Flucht vor der spanischen Justiz
Eine baskische Aktivistin soll an Spanien ausgeliefert werden. Dort erwartet sie eine Gefängnisstrafe wegen Unterstützung einer terroristischen Vereinigung. Womöglich kam ihr Geständnis unter Folter zustande.
Juni 13th, 2016 at 13:13
@flatter:
49: in jedem möglichen Gesellschaftssystem gibt es Herrscher & Beherrschte, Ausbeuter & Ausgebeutete, “Gewinner” & “Verlierer”, einfach weil nicht Alle gleich machtgeil, gleich gierig, gleich skrupellos sind.
Um diese Schichtbildung in einer Gesellschaft zu vermeiden, müsste entweder eine allgegenwärtige unkorrumpierbare staatliche Aufsicht bei allem und Jedem dabei stehen, oder man bräuchte eine totale Dezentralisierung aller wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Aktivitäten. Weder das Eine noch das Andere kann ich mir wünschen.
Ich kann mir zur schrittweisen Verbesserung der wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse der Menschen keinen anderen Weg vorstellen, als die schrittweise Zurücknahme aller neoliberalen “Reformen” inclusive schrittweiser Enteignung eines Teils der zusammengeraubten Vermögen, u.a. beträchtliche Schuldenschnitte bei allen Staatsverschuldungen.
Es würde m.E. völlig ausreichen, wenn sich die wirtschaftlich gewichtigen Volkswirtschaften Europas zu einer solchen Reihe von Schritten entschlössen. Kapital zum Selbstzweck der Selbstvermehrung und Manifestation von Macht abzuschaffen wäre sicher wünschenswert, fragt sich nur, welche Mechanismen der Machtausübung an dessen Stelle träten und was an denen besser wäre.
Juni 13th, 2016 at 13:20
@maguscarolus: Weder das Eine noch das Andere kann ich mir wünschen.
Warum? Welche Folgen hätte denn der dezentralisierte Weg? Welche legalen, aber bisher ungenützten Möglichkeiten bietet die föderale Aufstellung D-lands?
Ich mag ja deine Kommentare, aber – sorry – sie werden immer großspuriger. Wäre es nicht besser, sich Karl zu nennen und kleine(re) Gedanken auf die Dinge zu richten, an denen sich etwas ändern ließe?
p.s.: Ich meine damit z.B. das von @Wat. und anderen erarbeitete “Bochumer Programm”.
Juni 13th, 2016 at 14:13
OT: Überall diskutieren sie wg. der Morde in Orlando schon wieder über den Islam. Tatsache ist, dass der Typ schwere Probleme hatte: Omar Mateen: Orlando killer’s ex-wife says he beat her and held her hostage
Sitora Yusifiy divorced the shooting suspect after four months of marriage and says he had serious mental health problems
p.s.: Und der spon so: Getrieben von Hass, infiziert vom IS
Naja, die sind bestimmt auf der Maus ausgerutscht. Oder mit den Köpfen bei Sturm zwischen die Fensterflügel geraten? Wer weiß das schon.
Talking Heads – PsychoKiller
Juni 13th, 2016 at 14:39
@maguscarolus:
“in jedem möglichen Gesellschaftssystem gibt es Herrscher & Beherrschte, Ausbeuter & Ausgebeutete, “Gewinner” & “Verlierer”,”
Ist das dein Glaubenssatz? Er ist historisch und sachlich schlicht falsch, und ich dulde keine Gesellschaft um mich herum, in der
erein Herrschaftanspruch gilt.Was das Kapital angeht, kannst auch du deinen Kopf in den Sand stecken oder zu deinen Lieblingsgöttern beten, um das Unbändige in Ketten zu legen, ich empfehle aber an der Stelle immer, endlich Marx zu lesen, ihn zu verstehen oder zu widerlegen. Ich kann es ums Verrecken nicht mehr hören, wenn Leute sich in Magischem Denken üben und glauben, was da draußen passiert wäre so, weil ein paar Böse das so wollen. Es ist das System, das System, das Sytem, und wer das nicht rafft, ist halt ein bisschen zu einfach gestrickt. Das sah übrigens auch der letzte Mohikaner der Marktwirtschaft® so: “In the long run we are all dead”. Ja, und wir sind mal wieder in the long run.
Juni 13th, 2016 at 15:41
Es ist das System, welches die Werkzeuge bereitstellt, mittels derer “die Bösen da draußen” ihre Massenvernichtungswaffen bauen. Ich denke ja auch, dass dieses “System” durch eine fundamental menschliche Ordnung ersetzt werden müsste, weiß aber weder, wie eine solche aussehen könnte, ohne gleich in ein vor-technisches Zivilisationsniveau zurück zu fallen, noch konnte mir jemals irgendwer sagen, welcher Weg dorthin einzuschlagen wäre. Es kann freilich sein, dass der Finanzkapitalismus für einen baldigen oder mittelfristigen Kollaps dieses “Systems” sorgt, das ihn hervor gebracht hat, aber ich fürchte, dass für den “Tag danach” schon ganz andere Pläne bereitliegen, als die Früchte des Denkens linker Theoretiker.
Zu einem Ziel gehört zwingend eine Strategie. Das Erste ist mir zu undeutlich und das Zweite vermisse ich. Ich sehe nirgends einen linken Weg.
Diejenigen, welche sich gerade unsere Welt vollends aneignen, haben beides.
Juni 13th, 2016 at 15:45
Wer sagt eigentlich, mal so nebenbei gefragt, dass Herrschaft immer nur von den Herrschenden ausginge und nur in ihrem subjektiven Interesse läge? Mir scheint der Drang, sich einer Macht zu unterwerfen und dafür im Gegenzug Schutz und (An-) Leitung zu erwarten, eine mindestens ebenso alte, wenn nicht gar ältere Geschichte zu sein.
Juni 13th, 2016 at 16:04
@Peinhart
Dass der Sklavenhalter seine Sklaven wie sein sonstiges Eigentum beschützt hat ist unbestreitbar. Ohne die Unterwerfung unter eine Herrschaft gäbe es diese Abhängigkeitsverhältnisse gar nicht. Ob sich jemand freiwillig oder gerne unterwirft halte ich eher für zweifelhaft. Es ist doch eher eine Folge der “Alternativlosigkeit” in einer Lebenssituation, die einen Menschen, der kein “Held” ist, zur Unterwerfung bringt.
Schutzgemeinschaften wie Clans und so weiter sind eine andere Form der Unterwerfung unter ein Gemeinwohl, von dem aber wohl von jeher auch nicht alle im selben Maße profitiert haben.
Juni 13th, 2016 at 16:33
@ flatter 51: Ich weiss, dass du manchmal gerne den Stinkstifel fuer dich beanspruchst. Mit “Reichweite” bezog ich mich auf:” Wetten, dass dessen Reichweite um einiges groesser ist als Deine”?
Na klar, haette ich das deutlicher herausstellen koennen, aber ich dachte mit dem Verweis auf “Schwanzvergleich” waere das deutlich genug. ;)
Juni 13th, 2016 at 17:23
Dann hab ich dich halt nicht gemeint ;-)
Btw.: Ich hätte beinahe auf die Willipedia verlinkt, aber was da unter “Reichweite/Medien” steht, ist furchterregend.
Juni 13th, 2016 at 18:05
@Peinhart: Das ist der Status Quo. Hunde machen das ähnlich, aber nicht weil es unvermeidlich ist, sondern weil es klug ist, weil es vorteilhaft ist. Opportunismus ist sozial und die Form der Gesellschaft besttimmt die des Opportunismus’.
Sich unterzuordnen bedeutet aber m.E. immer, sich einzuordnen in eine Gesellschaft, die etwas gemeinsam schafft. Dass dies gern von ‘Eliten’ beansprucht wird und die Eliten daher Ziel opportunistischen Verhaltens sind, ist ebenfalls sozial, weil es
den Status Quo derdie Gesellschaft als solche erhält.In einer zeitgemäßen Gesellschaft hieße dies aber zu erkennen, dass alles Große Resultat der Gemeinschaft ist; diese Erkenntniss wird im Kap. durch Propaganda, Gehirnwäsche und gängige Narrative pervertiert.
Es gibt derweil durchaus Gemeinschaften, die ohne Eliten Zusammenhalt und Identifikation schaffen. Das geht in jedem Fußballclub.
wurde editiert.
Juni 13th, 2016 at 18:40
Danke das du mich mit dem wikidingsda verschohnt hast. Ich krieg da naemlich immer Pickel von.
Juni 13th, 2016 at 18:57
OT: Die ARD u. das ZDF fordern mehr EM-Bilder, weil: ” Im Kern geht es um Glaubwuerdigkeit. Es ist unglaubwuerdig, wenn wichtige Ereignisse ausgeblendet werden”.
Wuuuhahahaha. Realsatire at it’s best!
Juni 13th, 2016 at 23:20
Person A hat also den Makel B. Langweilig, wenn man mich fragt.
Juni 13th, 2016 at 23:41
Yo.
Juni 14th, 2016 at 08:13
Geilo!
Endlich beschäftigen “wir” “uns” wieder mit “uns” selbst, also “den Linken” – und sei es nur um uns gegenseitig zu versichern, dass dass wir uns so gar nicht für einander interessieren und mögen und überhaupt und so – eben Hauptsache anners als alle annern, vor allem die aus dem eigenen Lager, je ähnlicher umso ätschibätschi.
Elite ist, was wir dazu machen, ihr linken Spießberger … ähhh Bilderbürger … neee … Dingens… JUTTA! Etz sach doch ma, wie ich das meine.
Juni 14th, 2016 at 10:47
Si tacuisses, philosophus mansisses
gilt für ALLE. Auch für mich.
Juni 14th, 2016 at 12:38
OT: Drohnenkrieg? Welcher Drohnenkrieg? Bpk mit Tilo Jung: Bitte keine Fragen: Bundesregierung zu US-Drohnenkrieg & Demo in Ramstein (yt, 6 Min.)
Keiner wagt den Konflikt
Die beiden Amtskirchen stärken ihren Einfluss in den öffentlich-rechtlichen Medien. Bei der Deutschen Welle und dem ZDF landeten sie zwei Coups.
Juni 14th, 2016 at 14:25
Ja, seit 150 Jahren oder so immer dieser Richtungsstreit!
Alles Spiegelfechterei, man muss nur die richtigen Leute fragen:
“Nur der Kapitalismus löst unsere Probleme!”
http://www.focus.de/finanzen/experten/gefahr-des-sozialismus-wider-staatlicher-eingriffe-nur-der-kapitalismus-loest-unsere-probleme_id_5631755.html
Etwa so:
“Beispielsweise ist das Verschmutzen von Flüssen möglich, weil sie nicht Privateigentum, sondern Staatseigentum sind beziehungsweise weil sie als freie, nicht privatisierbare Güter betrachtet werden.”
Also: Flüsse privatisieren, so geht das.
Der Mann ist Honorarprofessor für Volkswirtschaftslehre an einer deutschen Uni,
der muss es ja wissen.
Juni 14th, 2016 at 15:40
OT: Unions-Politiker attackieren abgeordnetenwatch.de wegen Forderung nach Lobbytransparenz
Seit langem tritt abgeordnetenwatch.de für ein verpflichtendes Lobbyregister ein. Nun haben uns Abgeordnete von CDU/CSU deshalb in einer Bundestagsdebatte massiv angegriffen. Wir seien eine „anmaßende Einrichtung“, sagte der Unions-Politiker Hans-Peter Uhl.
Können die sich nicht endlich andere Bürger suchen?
Juni 14th, 2016 at 15:44
Man könnte es ihm doch als VDS schmackhaft machen.
Juni 14th, 2016 at 15:51
Es lässt sich doch auf vielerlei Weise beobachten, wie Menschen auf den Zentimeter genau darauf achten, nicht mehr als ihr privates Eigentum in Schuss zu halten. So weit reicht das “Denken” nicht, zu sehen, dass eine total versaute Umwelt Allen schadet. Als Umwelt wird ja i.d.R. immer nur derjenige Teil der Welt betrachtet, der außerhalb des Privaten liegt. Das geht sogar so weit, dass den Eigentümern von Wohnanlagen der allgemeine, allen gemeinsam gehörende Teil der Anlage am Arsch vorbei geht, weil sie nicht die einzigen Eigentümer sind.
Juni 14th, 2016 at 15:53
OT; Eben bei zeit.de eingesammelt, Fragen, die die Welt bewegen:
Ist die Trophäenjagd Naturschutz?
Wann schauen Menschen am seltensten Pornos?
Zerriss Sternleiche einen Kalk-Planeten?
Ich glaub, das Zeug probier ich lieber nicht.
Juni 14th, 2016 at 15:59
@maguscarolus: Der Begriff “Umwelt” verführt dazu, sich selbst nicht als abhängigen Teil derselben zu verstehen. Ich glaube, genau da fängt der Error an.
Und wenn wir die Umwelt verseucht haben, dann nennen wir es verharmlosend “Verschmutzung”, als ob man nur mal kurz mit dem Schwamm drüber müsste.
Juni 14th, 2016 at 16:30
OT: Konflikt mit der Nato: Putin lässt Einsatzbereitschaft der Armee prüfen
Ein nato-Gipfel in Warschau. Na, wenn das keine gute Idee ist. Aber die Überschrift ist interessant.
Ooops, das hatte ich gar nicht mitbekommen: German special forces arrive in northern Syria: report
According to several Kurdish social media pages, a unit from the German special forces has arrived to northern Syria in order to help advise the U.S. backed “Syrian Democratic Forces” (SDF) at the battle of Menbeij. If true, the German units will be the fourth western power to join the battle against the Islamic State of Iraq and Al-Sham (ISIS) in northeast Aleppo. There have been no official reports from the Syrian Democratic Forces or Anti-ISIS Coalition regarding this latest rumor.
War da was im BT?
Juni 14th, 2016 at 16:47
Ja, BTM.
Juni 14th, 2016 at 16:50
Drucksache 18/6866 v. 1.12.2015?
Juni 14th, 2016 at 18:26
OT: Angehende Journalisten haben knallhart recherchiert. Das Ergebnis: Politiker erzählen nicht immer die Wahrheit, wenn sie im Fernsehen auftreten: faktenzoom.de
Ich bin schockiert. Das wäre mir niemals aufgefallen.
Juni 14th, 2016 at 18:29
OT: Russische Hooligans sind im Auftrag Putins unterwegs. Russland muss dafür bestraft werden. Das weiß der Spon, der auch weiß, dass die NATO “hart gegen Russland, Schleuser und den IS” ist. Hurrahurrahurra!
Juni 14th, 2016 at 18:47
SPIEGELBILD eben. Ununterscheidbar.
Juni 14th, 2016 at 21:20
Der Begriff “Umwelt” verführt dazu, sich selbst nicht als abhängigen Teil derselben zu verstehen. Ich glaube, genau da fängt der Error an.
Der mE kaum zu hoch angesetzt werden kann. Auf diese Weise wird schließlich alles außer dem Menschen zum bloßen Material oder Mittel zum Zweck – und letztlich sogar jeder andere Mensch. Das ‘Humankapital’ lässt grüßen.
Juni 14th, 2016 at 21:48
OT: David Dill: Why Online Voting Is a Danger to Democracy
A Stanford computer scientist says Internet voting would be “a complete disaster.”
If, like a growing number of people, you’re willing to trust the Internet to safeguard your finances, shepherd your love life, and maybe even steer your car, being able to cast your vote online might seem like a logical, perhaps overdue, step. No more taking time out of your workday to travel to a polling place only to stand in a long line. Instead, as easily as hailing a ride, you could pull out your phone, cast your vote, and go along with your day. Sounds great, right?
Absolutely not, says Stanford computer science professor David Dill. In fact, online voting is such a dangerous idea that computer scientists and security experts are nearly unanimous in opposition to it. [..]
Nur falls mal jemand meint, das sei doch cool.
Der nächste Winter kommt bestimmt. Laaanger Text: No Treason: The Constitution of No Authority (1870)
Juni 14th, 2016 at 22:20
OT: Oh, das haben wir nicht so gemeint: Conservative political beliefs not linked to psychotic traits, as study claimed
Researchers have fixed a number of papers after mistakenly reporting that people who hold conservative political beliefs are more likely to exhibit traits associated with psychoticism, such as authoritarianism and tough-mindedness.
As one of the notices specifies, now it appears that liberal political beliefs are linked with psychoticism. That paper also swapped ideologies when reporting on people higher in neuroticism and social desirability (falsely claiming that you have socially desirable qualities); the original paper said those traits are linked with liberal beliefs, but they are more common among people with conservative values. [..]
Schade eigentlich. Mal schauen, ob ich an das Paper im Juli herankomme.
Juni 15th, 2016 at 11:29
zu #76: Gerüchte im Bürgerkrieg: Berlin dementiert Einsatz deutscher Soldaten in Syrien
Oktober 28th, 2016 at 07:18
[...] weil Ken Jebsen für viele in der linken Szene (leider immer noch) als Persona Non Grata gilt? Flatter von Feynsinn schreibt hierzu [...]