Bundesarchiv B 145 Bild-F065187-0032, Bonn, Pressekonferenz der Grünen, Bundestagswahl
“Ein Pessimist ist ein Optimist, der nachgedacht hat.” Dieser Satz ist umso wahrer, je mehr man weiß und erfährt, auch die Dinge an sich heran lässt, die man lieber nicht wissen will. Die Ironie des Satzes weist darauf hin, dass er nicht einfach Werbung für Depressionen ist. Im Gegenteil ist er Ausdruck jenes Humors, der den nachdenklichen Optimisten vorbehalten ist. Sind wir schon tot? Nein? Dann ist ja noch nicht alles schiefgegangen.
Es macht keinen Spaß mehr? “Tiefes Misstrauen” legt sich wie Gewitterwolken über die politischen und privaten Verhältnisse? Ich kann sehr gut nachempfinden, was Vera Bunse da beschreibt. Ich gebe mich dem aber keinen Meter hin, gerade weil sie recht hat. Wenn die Paranoia unumgänglich ist, muss man der Paranoia halt die komische Seite abringen.
Machen wir uns nichts vor – ja richtig, genau das ist das Problem, dass wir uns nichts vormachen, während sich fast alle anderen willig eine Beruhigungspille nach der anderen servieren lassen, um alles aufzuhübschen, was das Gemüt trüben sollte: Totalüberwachung, Armut per “Sparprogramm”, Unruhen, Kriege. Was wir erfahren haben über Maß und Art der Bespitzelung stellt die Stasi weit in den Schatten. Alles im Namen der Völkerfreundschaft gegen den Terrorismus. “Na und?”, sagt der Spontanoptimist, “Morgen kommt des neue Eifon raus. Muss ich unbedingt haben!”.
Nichts Neues an der Front
Aber machen wir uns auch auf der anderen Seite nichts vor: Wir sind nicht die Ersten und nicht die Letzten, die wissen, was die Masse nicht wissen will, die hinschauen, wo andere nichts gesehen haben wollen. Ähnliche Erfahrungen finden sich noch in jüngster Vergangenheit.
1949 wurde die BRD gegründet als ein Staat, in dem die Nazis sprichwörtlich massenhaft ihre Karrieren fortsetzen durften. Industrielle, Politiker, Richter, Lehrer, Polizisten – beinahe alle Kollaborateure und Täter eines unfassbaren Massenmordes hatten ihre Jacken gewendet und durften weitermachen.
Derweil ging mit der DDR ein Hilfsregime von Moskaus Gnaden an den Start, dem das eigene Volk derart suspekt war, dass es von vornherein ein dichtes Netz von Spitzeln und politischer Polizei knüpfte.
Die Situation in den 60er Jahren in der BRD war geprägt vom widerlichen Muff, der sich zwischen dem neuen Sofa und der handbestickten Decke etabliert hatte. Nazirichter sprachen “Recht” über verbotene Kommunisten. Alte Gestapo-Schergen bauten neue Geheimdienste auf. Wehrmachtstäter wurden wiederbewaffnet. Eine demokratische Kontrolle dieser Prozesse fand nicht statt. Wozu auch? Es gab Konsumgüter reichlich und erschwinglich. Es gab realen Zuwachs an materiellem Wohlstand. Es gab gefühlte Freiheit in nie bekannten Dimensionen. Wen interessierte da die Rückkehr der Nazis in die ‘Sicherheitsdienste’? Das war 50 Jahre vor Edward Snowden.
Die nächste Runde
Entgegen aller Voraussagen erhob sich eine Generation gegen die Alten, die den Holocaust zwischen Beichtstuhl, Amnesie und Geschäftigkeit im Wirtschaftswachstum haben aufgehen lassen wie zuvor den Rauch aus den Krematorien. Dabei waren zunächst alle, nicht zuletzt die Medien, gegen jene Student/innen, die ihnen den Massenmord ebenso wenig durchgehen ließen wie ihren neuen ‘Freunden’ die Napalm-Angriffe auf Dörfer in Vietnam. Was folgte, hat die Oberfläche der Republik durchgeschüttelt wie ein schweres Erdbeben. Mehr allerdings auch nicht, denn die Helden von 68 wurden bei ihrem Rutsch durch die Institutionen zu willigen ‘Leistungsträgern’ umprogrammiert.
In der DDR kam der vorläufige Wandel Ende der 80er Jahre nicht minder überraschend. Binnen weniger Jahre brach ein Regime zusammen, das alle Register der Reaktion gezogen hatte, um sich an der Macht zu halten – vergebens. Es wurde hinweggefegt, aber auch diese Bewegung wurde vom großen bunten Konsumautomaten neutralisiert. Nur die gnadenlose Spitzelei des alten Regimes scheint überlebt zu haben, unter neuen technischen Voraussetzungen, unauffälliger und viel raffinierter gemacht.
Also was? Alles vergeblich? “Ja”, antwortet der Pessimist. Da er aber auch an dieser Stelle nicht aufhört nachzudenken, kommt sogleich der Optimist in ihm zum Vorschein. Auch heute ist nicht das Ende der Geschichte, und in der nächsten Runde sind wir wieder dran!
März 2nd, 2014 at 17:02
Unser täglich Soma gib uns heute; Amen!
Besonders gefallen hat mir “Ich kann sehr gut nachempfinden, was Vera Bunse da beschreibt. Ich gebe mich dem aber keinen Meter hin, gerade weil sie recht hat. Wenn die Paranoia unumgänglich ist, muss man der Paranoia halt die komische Seite abringen.” Wennste aber noch die ökologische Seite mit dazu nimmst – unn Kizz hast – wird’s aber sowas von eng …
März 2nd, 2014 at 17:26
Meine Kids sind da optimistischer ;-)
März 2nd, 2014 at 17:45
Im Gegensatz zu den Optimisten, die meinen es sei eine schlechte Idee gewesen von den Bäumen herunter gekommen zu sein, empfand ich den Landgang als solchen schon als schlechten Schritt.
Da es aber ist wie es ist, warte ich nun (mit einem Glas Gin-Tonic in der Hand) optimistisch auf den Tag, an dem ‘das Leben’ einsieht, daß seine Existenz jeglicher Wahrscheinlichkeit widerspricht, Einsicht beweist und mit einem sanften Zischen (oder Plop) endet. :-)
Cheers!
März 2nd, 2014 at 19:08
Zyniker! ;-)
März 2nd, 2014 at 19:54
Hi, komisches Gitarrenforum
Mit Deinem letzten Satz habe ich Schwierigkeiten. Wieso ‘wieder’?
Grüsse von der anderen Seite der Ruhr
März 2nd, 2014 at 20:02
Vor’m Big Bang war alles noch paletti, also Reset, oder wie?
cu
renée
März 2nd, 2014 at 20:28
@ renée
Es ist ja gar kein Problem, einen Neustart zu initiieren. Irgendwann wird das sowieso jemand versuchen, der richtig die Schnauze voll hat. Mir persönlich wäre es daher ganz lieb, wenn wir möglichst noch vorher etwas Vernünftiges auf die Beine stellen könnten, dass diese Menschen erst gar nicht auf die Idee kommen darüber nachzudenken, uns ‘alle’ los zu werden.
März 2nd, 2014 at 21:27
@Grover Bluefuzz: Weil eben wieder. ’68, ’89 und so …
Edit: Oops, da fehlte das Wort “Runde”; ist damit hoffetlich klarer .°|o
März 2nd, 2014 at 23:18
´Hallo.
Für mich einer der besten Artikel die du bisher geschrieben hast. OK, ich steh absolut nicht auf Politik (um gewählt zu werden musst du falsch sein, das alte Problem bei der Demokratie [liegt es eher an der Politik oder eher am Volk?] ), womit ich meine, es ist mir relativ egal, solange es nicht zu “gefährlich wird” -> Links, Rechts,sonstwas radikal. Wobei rechtsradikal für dumme, dumme, dumme Leute ist und Linksradikal leider nicht schaffbar ist )also im Grunde leider auch für dumme Leute.. Also ob jetz SPD oder CDU ist mir relativ egal. Klar, SPD ist besser, (Wow. Kleinstes Übel.) aber für mich tut sich da nix und mehr als die 2 Parteien gibt es reel in Deutschland nicht(USA lässt grüßen). Nachdem ich dich persönlich kennengelernt hab und mir in meiner unermesslichen Arroganz die Meinung erlaube, dass du wirklich Ausnahmsweise/los klug bist, würden MICH persönlich Themen außerhalb der Politik interessieren. Selbst wenn es nur öfters mehr Artikel währen, ich meine, man kann sie ja als “gesellschaftskritisch” bezeichnen. Natürlich bin ich, wie beim letzten mal, betrunken.
März 2nd, 2014 at 23:27
Also was mich stets auf’s Neue in Verlegenheit bringt,warum ich mir Gedanken mache, wie ich mir das erklären soll, ist dieser ständige Bezug auf die DDR-Vergangenheit, wenn es um jetztzeitige deutsche Realitäten geht.
Haben wir da Erbschaftssteuer bezahlt? Hat die ehemalige DDR uns die Vorlagen geliefert, die wir heute in Lizens verwerten dürfen?
Allmählich beginne ich die Vorbehalte der sog. Ossis zu verstehen.
Die einzigen Vorbehalte, die ich persönlich einbringen konnte waren diese: “Wir sind ein Volk” und “Was zusammengehört, das gehört zusammen”.
März 3rd, 2014 at 08:47
Soll ich stattdessen ignorieren, dass die DDR von der BRD geschluckt wurde und so tun, als hätte es sie gar nicht gegeben?
März 3rd, 2014 at 10:18
http://www.youtube.com/watch?v=YRcb3-6ck7I
März 3rd, 2014 at 11:47
Was du, flatter, beschreibst, klingt gradezu nach einer Pendelbewegung oder nach einem sich immerwiederholenden Kreislauf der Geschichte.
Das knüpft gedanklich eigentlich doch an die zyklische Weltwahrnehmung an, die die Menschheit viele Zehn-/Hunderttausend Jahre pflegte(s. z.B. Ahnenkult vieler nichtmarktwirtschaftlicher und daher primitiver Kulturen/ich wollte dich schon immer mal mit Ahnenkult in Zusammenhang bringen *lol*).
Ich sehe die (Menschen-)Welt mehr so als ein chaotisches System, welches immer den naheliegensten Gleichgewichtszuständen zustrebt und die sehen völlig unvorhersehbar aus.
Ich will mich hier nicht auf fadenscheinige Wissenschaftlichkeit kaprizieren, sondern nur sagen, ich kann leider weder irgendwelche Runden noch irgendein konsistentes “wir” erkennen (s. Otto Schily, seine Frisur scheint allerdings tatsächlich konsistent).
Tatsache ist jedoch, daß der heutige deutsche verzweifelt um Ignoranz bemühte Neo-Biedermeier dem global herrschenden Ungleichgewicht nichts entgegenzusetzen hat außer seiner schwindenden Masseträgheit!
Mit anderen Worten: ich laß mich nicht einfach so aufmuntern, schon gar nicht am Rosenmontag (;
@5 Halt ein Gitarrenforum, das sich auf das Wesentliche konzentriert…
März 3rd, 2014 at 11:53
Pendel und Kreis sind mir nicht so sympathisch als Symbole. Ich nehme lieber eine Spirale, die bohrt ggf. dicke Bretter.
Das Argument “schon gar nicht am Rosenmontag” ist so geil, da krieg ich Schnappatmung vor Respekt!
März 3rd, 2014 at 12:37
@Marc Samma, hat der flatter dich bezahlt? *kicher*
Aber ich find den auch ausnahmsweise klug. Heute mal, ne. ;o)…ach, heute is ja Karneval, da gibt’s natürlich einen mit ner dicken Nase :O) *tataaa*
Zum Glück bin immerhin ich in der Lage, mich hier zur Sache zu äußern. Sonst stünd hier ja nur noch dummes Zeug.
*räusper*
März 3rd, 2014 at 13:33
Heute is Karneval??
Da kann man mal sehen, was ein nicht vorhandener Fernseher zu leisten imstande ist. Das ausgerechntet ihr mir das jetzt erzählt…
*tschingderassabumm
März 3rd, 2014 at 18:41
etwas ot, flatter, bezieht sich eher auf feynsinn.net: “kuhjournalismus erreicht krim” und da der Jarchow hier verlinkt ist, passt das (irgendwie):
Der vernagelte sargnägelschmieder scheint in bezug auf seine person den geistigen stilstand ausgerufen zu haben. Seit tagen stumpfes und dumpfes gebashe wie es mir, wenn ich es richtig erinnere, im zusammenhang mit Syrien/Assad aufgefallen war, jetzt auch gegen Russland/Putin – kein denken, keine differenzierte (nicht zu verwechseln mit ausgewogen) betrachtung – nirgends und nie nicht. Fehlt nur noch, dass er stramm ins kriegstreiberlager marschiert wie weiland Joschka und konsorten. (btw: ich bin weder Assad noch Putin “freund”, gilt im übrigen genauso für Janutschenko und eben auch für Timoschenko, Klitschko (lachnummer) und Konsorten – allenfalls bin ich russophil, zumindest was literatur angeht) Ich renne lediglich nicht den belfernden und geifernden meinungsagenten und propagandaschleudern der usa und ihrer eu-satrapen zb in FR und SZ hinterher.
Ich habe bei der sargnagelschmiede und beim stilstand gelegentlich ganz gern vorbeigeschaut – das hat sich erledigt.
März 3rd, 2014 at 20:17
>Pendel und Kreis sind mir nicht so sympathisch als Symbole. Ich nehme lieber eine Spirale, die bohrt ggf. dicke Bretter.
Das Argument “schon gar nicht am Rosenmontag” ist so geil, da krieg ich Schnappatmung vor Respekt!<
Meinst Du diese Schnappatmung?:
tinyurl.com/nl3nlxy
Wenn ich geil lese, kann ich überhaupt nur noch daran denken:
tinyurl.com/pbdbhcj
Klar, mit der Spirale die dicken Bretter bohren aber wenn schon, dann eher zuversichtlich :D
März 3rd, 2014 at 20:47
apropo _sich immerwiederholenden Kreislauf der Geschichte_, der kiezneurotiker hat grade was sehr feynes vom stapel gelassen.
März 3rd, 2014 at 20:52
Lus ich schon. Bei mir wären’s ja die Japaner gewesen.
März 3rd, 2014 at 21:09
@oblomow: Klaus Jarchow argumentiert da auch aus meiner Sicht mehr als merkwürdig. Ich habe das auch nur so weit mit ihm kurz anreißen können, dass ich erkenne, mit ihm auf keinen grünen Zweig zu kommen. Seine Gewichtung diverser Informationen (die er immerhin anführt) kann ich nicht nachvollziehen. Für mich noch kein Grund, ihn nicht mehr zu lesen, aber schon sehr befremdlich.
März 4th, 2014 at 01:18
Mit der DDR hast Du ‘was nicht verstanden . . . ehrlich . . . nur tote Klischees.
März 4th, 2014 at 10:03
OT – Propaganda vom feinsten. ‘Der Westen’ wurde kalt erwischt und hat doch gar nichts gemacht. Und auch die von ihm sofort anerkannte neue ukrainische Regierung hat doch nicht etwa ein ‘zivilisiertes Regelwerk’ namens Verfassung missachtet und ohne Not und Legitimation gleich mal zwei äusserst provokante Gesetzesänderungen vorgenommen? Von sowas wie ‘Einmischung in innere Angelegenheiten’ ganz zu schweigen. Man verlege die Vorgänge mal in ein westliches Land und male sich die Reaktionen aus.
Auch das ZDF-Spezial von gestern tat nicht nur so, als hätte Putin bereits die ganze Ukraine besetzt, sondern unterstellte auch, dass eine Spaltung der Ukraine irgendwie in Russlands Interesse läge. Und selbst ein Norbert Röttgen wurde noch als eine Art neutraler Experte gehört statt schlicht als Partei, die insbesondere die CDU mit ihrer Adenauer-Stiftung von Anfang an dort vorstellt. Mir will scheinen, die spielen nicht nur mit dem Feuer, die rollen Pulverfässer Richtung Brandherd. Einzig Phoenix berichtete noch halbwegs differenziert – werden die demnächst abgeschaltet wegen Kollaboration mit dem Feind oder müssen nur noch ‘History’ in Endlosschleife senden? Es kann einem schon ganz schön mulmig werden dieser Tage…
März 4th, 2014 at 12:12
@Peinhart: Egon Bahr im verg. Dezember: “Es kann Krieg geben”
März 4th, 2014 at 13:47
Zu # 24
Egon Bahr gestern bei Marietta Slomka
http://www.verpasst.de/sendung/144368/Zdf_Heute_Journal.html
März 4th, 2014 at 13:54
@Leselotte: Danke.
März 4th, 2014 at 14:06
Gern.
März 4th, 2014 at 15:45
“In der internationalen Politik geht es nie um Demokratie oder Menschenrechte. Es geht um die Interessen von Staaten. Merken Sie sich das, egal, was man Ihnen im Geschichtsunterricht erzählt.” Da kann ich Egon Bahr nur zustimmen. Aber vielleicht bringt er in diesem Falle etwas zuviel Vernunft auf beiden Seiten in Anschlag, berücksichtigt zu wenig mögliche Eigendynamiken und ideologische Verbohrtheiten. Und nicht zuletzt die Tatsache, dass der Westen in einer nicht enden wollenden Krise umherdümpelt, für die er keine Lösungen findet. Insgesamt teile ich hier eher die Befürchtungen von Albrecht Müller.
März 4th, 2014 at 15:50
@Peinhart: Was Du schreibst, ist in seiner Aussage enthalten.
Edit: Ich meinte Bahrs von dir zitierte Sätze.
März 4th, 2014 at 15:56
Die “Interessen von Staaten” sind natürlich nur die Interessen der “Eliten” dieser Staaten. Dann erst wird ein Schuh draus! Ich bin nämlich nicht Deutschland und kenne auch niemanden, der Deutschland ist. Und weil’s so herrlich politisch korrekt ist: auch Gerald Asamoah ist nicht Deutschland!
März 4th, 2014 at 16:58
Und ich dachte schon, der Staat, das sind ‘wir alle’… ;)
März 4th, 2014 at 18:26
Die Eigeninteressen…
März 4th, 2014 at 22:56
@31 Peinhart
Nee, der Staat bin ich ;-)
Jeder sein eigener Staat! Das wird ‘ne Paady. So, endlich fäddisch mit Helau, morsche gibbs Asche ins Gesicht und sechs Wochen nix Gescheites zu essen für die, die auf sowas abfahren. Do simmer dabei, das is prihima …
Beim Lesen der Kommentare bei Telepolis heute wurde das illusorische Denken bezüglich der Medien mit erschreckender Klarheit deutlich. Z.B. die Medien wären irgendwie “gekauft”, um eine bestimmte Sichtweise darzustellen. Wenn ich da an Springer und Bertelsmann denke, die werden nicht gekauft, nein, die reißen sich darum, die Sachen genau so zu schreiben, wie sie es tun. Die sind überparteilich und unabhängig, die gehören halt zu dem ganzen Klüngel dazu und schreiben letztendlich in ihrem eigenen Interesse. Wenn es “für den guten Zweck” ist, schreiben die auch das entsprechende Gesamtkunstwerk so lange zusammen, bis dann um fünf Uhr fünfundvierzig wieder zurückgeschossen werden kann.
“Sind wir schon tot? Nein? Dann ist ja noch nicht alles schiefgegangen.”
Soviel Optimismus sollte man sich gönnen, yeah. Oder wie ich manchmal anmerke: Keine Sorge, das wird noch schlimmer.
cu
renée
März 5th, 2014 at 14:19
@flatter 21.
Ich habe beim Jarchow heute nochmal vorbeigeschaut und (für mich) festgestellt, dass der mann mit einer geschwindigkeit verblödet, die ich nicht für möglich gehalten habe und die fast schon wieder unterhaltungswert hat – allein, das zu lesen verursacht dann doch beinah körperliche schmerzen, weil ich geneigt bin, mit dem kopf gegen die wand zu schlagen und das nicht nur einmal.
Jetzt führt er per zitat Dostojewskis antisemitismus und “russlandträume” ins feld und erledigt sich gerade selbst in bester Kai Biermannscher manier; denn was soll das im zusammenhang mit ukraine/russland/Putin? Keine ahnung welche phobien der da auslebt.
Ich bin als kleiner dötz, muss zur zeit der kubakrise gewesen sein, mal beim anblick durchs dorf marschierender soldaten nach hause gelaufen und habe gerufen: die russen kommen, die russen kommen. (es waren “nur” deutsche pioniere) Manche scheinen aus solcher nummer nie rauszukommen.
Man kann sich als – eventuell auch biographisch interessierter – leser Dostojewskis mit seinem antisemitismus und anderen krude erscheinenden ansichten eines ehemaligen “revolutionärs” beschäftigen und mit diesem artikel von A.S. Steinberg, Dostojewski und das Judentum (http://bit.ly/1e0SNEd) machte man immerhin einen anfang und stieße beim lesen auf das folgende zitat, welches ich hier mal für den (geistigen) “stilstand” verwende:
“So ist der deutsche nach Dostojewski zweifellos gutmütig, rechtschaffen und fleißig, jedoch stumpfsinnig wie ein ungehobelter holzblock.”
Das musste jetzt nochmal raus und damit lasse ich es dann zu dem “fall” gut sein.
März 7th, 2014 at 23:35
Ich kann Euch nicht mal mehr mein Beileid aussprechen.
Ihr schafft es nicht und Eure Brut erst recht nicht.
Ich habe kein Bedauern dabei und lache mir eins ins Fäustchen. Geht doch auffe Cebit! Da seht ihr vielleicht sogar mal ein paar andere Titten, ganz ohne Internet (evtl. sogar mit sichtlich irritierten Staatspräsidenten?) und könnt viele Monde davon schreiben. Ändern wird es nix! Und die Menschen zu Eurer Zivilisation habt ihr auch noch nicht gezeugt und werdet das nie. Was für`n Pech! Aber vielleicht habter noch ein paar Bitcoins, mit denen ein Arzt ein paar Eurer Muskeln aufspritzen kann, wenn es was hilft…Aber immerhin, die E-Mails über den grünen Rasen sind jetzt verschlüsselt. Es geht stramm voran!
Wie hat Bayern gegen Dingenskirchen gespielt…? Ist ja eigentlich auch egal.
März 8th, 2014 at 00:31
@35 Eike
Nö, Titten kann ich zur Not im Spiegel sehen, ist aber relativ unspannend. Menschen zeugen fällt mir unheimlich schwer, da hilft auch der Arzt nicht weiter. Mein Kind als “Brut” zu bezeichnen finde ich reichlich daneben, und ob sie es (was?) schafft, kannst du gar nicht wissen.
Oder was wolltest du uns eigentlich mitteilen?
cu
renée
März 8th, 2014 at 09:18
Renée, das klingt doch wie ein 2,8 Promille-Text mit schlechter Laune. Insofern frag nicht…
Bei Eike hab ich mich damit abgefunden, dass ich mindestens jeden zweiten Beitrag nicht verstehe. Und im Fall des obigen Ergusses möchte ich das auch gar nicht.
März 8th, 2014 at 15:53
Bei Eike gebe ich ein wenig Wirrnisrabatt, aber er sollte es nicht übertreiben.