Faschismus, Protestantismus, Kapitalismus
Posted by flatter under narrativ , theorie[88] Comments
15. Mrz 2016 12:22
Eine höchst interessante Karte hat Burks da ausgegraben. Demnach darf man eine Nähe von Protestantismus und faschistischer Ideologie annehmen bzw. eine Empfänglichkeit von Protestanten für die nationalsozialistische Ideologie. Ein Bindeglied zwischen Kapitalismus und Nationalsozialismus bzw. Faschismus wäre daher eine Religiosität, die beidem nahesteht.
Religiosität und Kapitalismus, da war doch was? Ja sicher, Max Weber war da und sein (Pflichtlektüre) Aufsatz “Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus“. Weber legt dar, dass eine bestimmte Heilslehre die Entstehung des Kapitalismus ungemein begünstigt hat. Brutal zusammengefasst, verlangt diese Ethik von ihren Anhängern, Reichtümer anzuhäufen, weil es gottgefällig ist, aber dennoch bescheiden zu leben, weil Pomp und Protz eben nicht gottgefällig sind. Das Resultat ist sinnlose Akkumulation, wie sie im Kapitalismus zum Selbstzweck wird.
Unnütze Fresser
Das Menschenbild, das diese Heilslehre prägt, ist das eines Untertanen, der dem Reichtum und der Herrschaft dient und dabei weder sich noch anderen etwas gönnt. Nützlichkeit und freudlose Unterwerfung sind die prägenden Eigenschaften dieses Menschenschlages.
Ich habe jüngst in den Kommentaren dargelegt, was für mich der Kernaspekt des Rassismus ist. Dieser Begriff klärt auch das seltsame Vehikel “Sozialrassismus”, ein Paradoxon, das häufiger in politischen Blogs erscheint: Es geht dabei darum, andere abzuwerten, und zwar in der Art, dass es nicht ihr Handeln ist, das zu verurteilen wäre, sondern ihr Sein. Der Makel haftet ihnen an, “die sind so“. Diese Art, Menschen zu identifizieren, ist etwas durchaus Alltägliches. Man macht sich vereinfachte Vorstellungen von bestimmten Gruppen, sei es nach ihrer Herkunft, ihrem Beruf, ihrer Religion oder Freizeitgestaltung und bildet entsprechende Stereotypen aus.
Das kann recht harmlos bleiben, rassistisch wird das Ganze aber wie gesagt, wenn es den so Abgeurteilten als Eigenschaft anhaftet. In Form der Rassentheorien oder einer kruden Auffassung von Genetik (wie etwa bei Hitler oder Sarrazin) wird das sehr offensichtlich. Trifft diese Form des Identifizierens Anderer bzw. von Gruppen auf eine sprichwörtlich religiöse Ideologie der Nützlichkeit, ist Faschismus die logische Konsequenz. Menschen werden eingeteilt in nützlich und unnütz, wobei bestimmten Gruppen unveränderliche Nutzlosigkeit nachgesagt wird. Gott will diese Kreaturen nicht. Sie arbeiten nicht, sie schädigen die Fleißigen, sie beten fremde Götter an, sie vergnügen sich hemmungslos, und all das liegt ihnen im Blut.
Die sind so
Wir kennen das in vielen Varianten, als Antisemitismus, als Islamhass, Ausländerfeindlichkeit und Hass auf alles, was man sonst noch diskriminieren kann. “Sozialrassismus” bleibt ein Sonderphänomen, weil Arbeitslose keine Volksgruppe sind, dafür fällt aber das Vorurteil des faulen vergnügten Arbeitslosen auf besonders fruchtbaren Boden. Eine schlimmere Sünde gibt es nicht, und im Gegensatz zu Katholiken wird Protestanten keine Sünde je erlassen.
Zum Schluss noch ein kleiner Rückgriff aufs Narrativ, das natürlich stark geprägt ist von dieser Ideologie. Adenauer hat sich die zugrundeliegenden Erkenntnisse schön zurechtgebogen, sonst hätte er nämlich auf seine Christen losgehen müssen. Aber da gab es ja welche, die schon immer alles schuld waren. In der berühmten Kölner Rede von 1946 heißt es:
“Der Nationalismus* hat den stärksten geistigen Widerstand gefunden in denjenigen katholischen und evangelischen Teilen Deutschlands, die am wenigsten der Lehre von Karl Marx, dem Sozialismus, verfallen waren!“. Nein, er hat sich vielmehr dort rasant ausgebreitet, wo die protestantische Arbeitsethik nur einen Schritt davon entfernt war, Untermenschen als Stückgut zu betrachten.
p.s.: Im Text ist bis zu dieser Stelle von “Nationalsozialismus” die Rede. Hier liegt der Verdacht nahe, dass das Transkript fehlerhaft ist.
März 15th, 2016 at 12:51
Der Erfinder der Protestanten hat doch damals schon die Regeln bedingungsloses Gehorchens vorgegeben, er hat ja gerne diese Stellen zitiert:
Da noch ein bisschen sinnlose Gier reinzumischen ist ja nicht so schwierig.
März 15th, 2016 at 12:57
“Gier” ist hier nicht richtig. “Gier” wäre triebgesteuert und menschlich, es ist aber Gottes Wille, alles zu haben außer Spaß.
März 15th, 2016 at 13:17
[Aber da gab es ja welche, die schon immer alles schuld waren.]
März 15th, 2016 at 13:22
@2
Dann wäre es ja auch Gottes Wille, dass der Gläubige die entsprechende Gier entwickelt (sich antrainiert) um das erreichen zu können. Es will ja nicht jeder von Geburt bei allem und immer um jeden Preis “mehr von allem” haben.
Selbst wenn es wirklich Menschen gab die keinerlei Freude am Auftürmen von Reichtümern hatten, waren die dann stattdessen gierig nach der damit verbundenen göttlichen Anerkennung/Gnade oder wie auch immer man das nennen will?
März 15th, 2016 at 13:24
@Stony: ??
März 15th, 2016 at 13:26
@Seb: Askese und Gier vertragen sich schlecht. Was heraus kommt, ist Eifer. Der Rest ist Sadomasochisus, denn der Trieb bricht sich immer bahn.
März 15th, 2016 at 13:38
Schon wieder Bildungslücke?
Protestanten sind die Evangelen, nicht die Katholiken.
Steht doch auch auf der Karte: Anteil der katholischen Bevölkerung.
Wiki: “Die deutschen protestantischen (bevorzugter Name: evangelischen) Landeskirchen …”
und
“Allgemeiner werden auch nachreformatorisch entstandene Konfessionsrichtungen als protestantisch bezeichnet, die gleiche oder ähnliche Grundsätze wie die reformatorischen Kirchen vertreten und sich deshalb von der römisch-katholischen Kirche distanzierten.”
Erst das Ding mit der aboluten Mehrheit, und jetzt das.
Flatter, wenn Du in einem Universum mit willkürlich anderen Begrifflichkeiten lebst, fällt es echt schwer dich zu verstehen.
März 15th, 2016 at 13:39
Jodel, lern lesen und hör auf zu nerven!
März 15th, 2016 at 13:39
@Jodel: Muss man dir jetzt wirklich die Karten erklären?
Irgendwo da draußen geistert ein einsames eBook herum.
März 15th, 2016 at 13:53
@jodel: linke karte, rot=katholisch. weiß=demnach höchstwahrscheinlich protestantisch.
den rest kriegste selber hin. ;)
März 15th, 2016 at 13:58
Erklärste jetzt noch das mit der Satire, die am Wahltag um 13:25 erschien? Und das mit den Blümchen und Bienchen? Das Kleine Einmaleins? *seufz*
März 15th, 2016 at 13:59
@Mordred: In den weißen Gebieten wohnten die Arier, also Perser.
März 15th, 2016 at 14:15
An den Anonymen mit der doofen Mailadresse, den ich nicht freischalte: Die Karte anzuzweifeln, weil “München die Hauptstadt der Bewegung” sei, ist plausibel, aber in Oberbayern-Schwaben holte die NSDAP bei der nämlichen Wahl nur 27,1%.
März 15th, 2016 at 14:17
Ich kann nicht widerstehen: dödudeldö ist zweites futur bei sonnenaufgang
Und afd und morgenröte und … ach, was weiß denn ich… und im nächsten jahr die pfäfflein-abfeierei (achtung: evtl. sonderfeiertag).
März 15th, 2016 at 14:45
Kann man so sehen. Meiner Auffassung nach ist übermäßige oder, wie Du es sagst, in Eifer umgeschlagene Askese, Frömmigkeit etc. lediglich eine andere, immaterielle Ausprägung von Gier. Man versucht damit halt möglichst viele Punkte beim “lieben Gott” zu sammeln und tut dies auf Kosten sowohl seines irdischen Selbst als auch seiner Mitmenschen.
März 15th, 2016 at 15:55
Ick will ja nicht krümelkackrig sein aber es gab zur angegebenen Zeit schon 3 große konfessionelle Strömungen. Zumindest waren alle meine Großeltern damals nimmer in irgendeiner Kirche. Die einzig zwingende Schlußfolgerung geht dann nur zwischen den beiden erwähnten Fraktionen nämlich: Katholizismus schützt vor Nationalsozialismus. Klingt aber irgendwie nicht so dolle. Außerdem sehe ich das mit dem Protestantismus und der Neigung zur menschenabwertenden Weltsicht eigentlich genau so. Aber die Karte mit den Atheisten hätte mich irgendwie schon interessiert. ..und wer das in wessen Auftrag erstellt hat.
@Flatter – wegen @Stony
3.Absatz von unten, 4.Zeile
März 15th, 2016 at 17:02
@Aha: Ich habe dich jetzt schon unter zwei Namen in der DB, das reicht.
Dein Argument, es gebe in anderen europäischen Ländern unter anderen konfessionellen Verteilungsquoten auch Rechtsextreme, ist albern. Die Karte zeigt, wo die NSDAP gewählt wurde, mit bis zu 81% der Stimmen. Du erkennst den Unterschied zur PVV, die zwischen 5,9 und 15,5% geholt hat, nie eine Vernichtung des Judentums ankündigte und deren Zustimmung nach regionaler konfessioneller Bindung gar nicht erfasst ist? Im Übrigen muss die Entwicklungin D nicht übertragbar sein (siehe unten).
@Lycalopex: schau dir mal diese Statistik für die 50er Jahre an; die Christianisierung war nahezu vollständig.
Der besondere Eifer der Protestanten war hier schon häufiger mal Randthema. Wenn man sich das aus deren Ursprüngen über den 30-Jährigen Krieg bis hin zum protestantischen Preußen anschaut, ergibt das ein sehr stringentes Bild.
März 15th, 2016 at 17:02
@16.
Vom Atheismus als “große konfessionelle Strömung” kann zur Zeit des Nationalsozialismus sicher keine Rede sein.
Kurz gegoogelt kommt der Zensus 1939 auf 1,5% der Bevölkerung die sich als “nicht religiös” bezeichnen. (Quelle wikipedia: Religion in Nazi Germany)
Deine Großeltern scheinen die große Ausnahme zu sein.
März 15th, 2016 at 17:22
Man kann mE den Protestantismus noch in anderer Weise mit dem Kapitalismus verknüpfen als nur über seine Ethik. War das Geld, als Abkömmling des Opfers, noch bis in die Renaissance hinein eher Ausdruck sakral definierter Verpflichtungsverhältnisse als das ‘universelle’ Geld wie wir es heute kennen – wie es zB Christoph Türcke in seiner ‘Philosophie des Geldes’ recht überzeugend darstellt – so löst auch der Protestantismus diese ganze sakrale Verpflichtungskette, die Hierarchie der römisch-katholischen Kirche, zugunsten eines direkten, individuellen Zugangs auf. Nur Geld bzw Gott auf der einen und der je einzelne auf der anderen Seite bleiben dabei übrig.
@Seb – Geld erfüllt ja eben diese Punkte- bzw Strichlistenmentalität. Es ist Ausdruck deiner Bonität bei Gott.
März 15th, 2016 at 18:03
Zu Mitglied in einer religiösen Vereinigung trotz unzulänglicher Überzeugung bzw. fehlender aktiver Religionsausübung hab ich leider so schnell nix nützliches finden können. Nur dass S.A. den mit 14.6% niedrigsten Protestantenanteil aller Bundesländer hat.
März 15th, 2016 at 18:11
@Peinhart: Im hier gegebenen Zusammenhang ist das eher OT: Wenn das aber so stimmt, hieße das, dass sich der Fokus von Gruppen auf Individuen verschöbe. Das wiederum bedeutet, dass es tendenziell eher die Einzelnen für ihr Schicksal verantwortlich macht als Gruppen und widerspräche der Affinität zum NS. Der hingegen hat aber ja das Judentum genau jener abartigen Akkumulation beschuldigt, die eben Gier mittels Zins befriedigt und damit sündig ist, was der Individualisierung entgegenwirkt. Göbbels’ Rede vom “guten Juden”, den jeder hätte, während “die anderen alle Schweine” seien, durchbricht die Individualisierung konkret und aggressiv. Mag sein, dass die ggf. ambivalente Beziehung zum NS an genau dieser Stelle aufgelöst werden sollte.
März 15th, 2016 at 18:17
@Lycalopex: Um dem möglichen Missverständnis gleich entgegenzuwirken: Ich will hier keine konkrete Analogie zu den Wahlen und der AfD aufziehen (siehe auch #17). Die Rolle der Religiosität ist heute eine völlig andere, im Osten eh nach der Zäsur der DDR. Auch die AfD ist nicht der NS.
Worauf ich eher hinaus will, ist erstens der mögliche ideologische Zusammenhang und zweitens die Frage, ob eine mögliche protestantische Prägung der gesamten Gesellschaft vorliegt, die wiederum ‘Sozialrassismus’ befördert.
März 15th, 2016 at 18:54
@flatter
Danke für diesen Text, der mir aus der Seele spricht.
Wie geschrieben, ich bin einer dieser “unnützen Esser”.
Ein Schicksal, dass ich keinem wünsche ist mit 3 Geschwistern, die alle gegen einem sind – seit Jahren, weil mein Vater mir half statt mich 2004 fallen zu lassen, in einer sogenannten gesetzlichen Erbengemeinschaft gelandet zu sein.
Der Streit fängt schon damit an, dass das Unternehmen ja immer schon aufgeteilt gehört hätte, dass ich nie etwas zum Erfolg dessen (meine Arbeit zählt einfach nicht, die ich im Hintergrund verübte) beigetragen hätte – Ergo, der Kerl soll verduften.
Das Allerbeste kommt erst noch, dass Unternehmen – in der Tourismusbranche – soll weiterbestehen, wenn es nach einer Miterbin geht, aber wir sollen nur noch Dauergäste beherbergen, die immer schon da waren, und mit meinem Vater nur einen mündlichen Vertrag (ich weiß nicht einmal über was) abgeschlossen haben.
Ehrlich geschrieben, “ich bin des kämpfens müde”, aber kampflos gebe ich meinen Geschwistern nichts ab – die hören noch von meinem Anwalt, wenn ich meinen ALG-Antrag durchhabe, und evtl. sogar eine eigene Wohnung gefunden habe.
Es ist einfach nicht zum Aushalten und ich wünsche es keinem in einer Erbengemeinschaft zu landen wo das Verhältnis 3:1 steht.
Ich bin die 1….
Kannste ja denken was das heißt wenn eine ganze 3 gegen einem ist – Anwälte, und Prozeßkosten- bzw. Beratungshilfe lassen grüßen.
Ich muss ja nicht extra erwähnen, dass diese Geschwister gemeint waren als ich – in einem anderen Thread – von SS-Mentalität vieler Deutscher geschrieben habe….
Unglaublich…aber ich stecke in so etwas drin….
Mein Vater übrigens, der hatte einen schönen Spruch “Am besten du hast nix, dann du hast keinen Ärger!”
Tja, jetzt weiß ich was der gemeint hat, und es geht nicht einmal um ein großes Erbe….
Vielleicht schreibst du ja mal was dazu wie sich Menschen, die jahrelang leidlich miteinander vertragen haben, zu Bestien werden sobald eine Person stirbt, die Ehefrau schwer krank ist, und die Erben sich nur noch streiten – Nein, nicht bei Aldi, Quandt und Konsorten sondern einfach bei einem kleinen, saisonalen Campingplatz mit ca. 3000 m².
Ich weiß von was ich schreibe, da ich genau hier drin feststecke….Ausweg? Ausziehen, Geschwister auf ewig Rache schwören…..Mutter schonen…
Gar nicht amüsierte
Grüße
Bernie
März 15th, 2016 at 19:37
Sorry Bernie, ich plaudere ja auch ab und an aus der Schule… aber Deinen Schmerz kann ich bald singen.
Ausweg?
Ausziehen, Mutter mitnehmen, wenn sie nicht dort bleiben kann oder will bzw. Du sie nicht allein lassen willst und Ruhe ist.
Wenn Du meinst, es ist ja nicht nur Deine Mutter sondern auch die Deiner Geschwister, tja, dann gib weiter ihnen die Schuld, daß Du Dich mit aller Macht an den Campingplatz hängst und vor Hartz 4 versuchst zu drücken.
Wenn es um den ginge, hätten ihn die Dauercamper längst versucht in Eigenregie zu übernehmen.
Alles hat mal ein Ende.
So war das hier auch mein jetzt nur noch wenig mitfühlender letzter Comment zu diesem Thema.
Sieh es mir nach und mach was draus.
Alles Gute dabei.
März 15th, 2016 at 20:49
@flatter
Der gemeine Bayer würde dir was husten, von wegen ‘protestantisch geprägte Gesellschafft’. Aber ich weiß worauf du hinaus willst – kann’s dir aber nicht beantworten. Ossi halt, und faul.
März 15th, 2016 at 21:52
Die Idee, wirtschaftlichen Erfolg als Zeichen von göttlicher Auserwähltheit aufzufassen geht schon auf die Prädestinationslehre von Augustinus zurück, erhielt allerdings viel später durch Calvin und andere Reformatoren die Ausprägung, in der wir sie heute im angelsächsischen Kapitalismus oder dem Pietismus der schwarzen Null vor uns haben. Etwas ekligeres als das finanzielle Geklingel so mancher amerikanischen “Kirche” ist kaum vorstellbar. Nur vor diesem Hintergrund kann man überhaupt verstehen, wieso ein derart absurder Haufen wie Scientology in USA als “Kirche” anerkannt wird: Es genügt völlig, dass es da nur ums Geld geht!
März 15th, 2016 at 21:59
Boah…, dass ich als potentiell kinderfickender Papier-Katholik einmal auf der guten Seite stehe…wer hätte das gedacht…!? Toll…ich bin kein Nazi…
März 15th, 2016 at 22:02
@Mathes: Nee, so isses, auch wenn gerne anders dargestellt, dann auch nicht: Die katholische Kirche unter Hitler
Allerdings: Die kath. Kirche hat 1965 den Frieden mit der bürgerlichen Demokratie verkündet, während die protestantische sich bis 1985 Zeit mit dieser Entscheidung ließ.
Interessant könnte auch das sein: Deutsche Christen
Aber das ist ja nicht das Thema.
Tipp: Wenn man Grafiken anzweifelt oder sich nach deren Quelle fragt, dann kann dieses Addon (z.B. für Firefox) helfen: Search by Image for Google
März 15th, 2016 at 22:15
Die obigen karten: Jürgen Falter Hitlers Wähler und dazu die folgenden links:
kurz: Die erste deutsche Volkspartei
etwas länger: Wer wählte Hitler und warum?
März 15th, 2016 at 22:24
Heißen Dank, vor allem der letzte Link ist vielversprechend.
Manchmal mag ich diesen Workshop sehr :-)
März 15th, 2016 at 22:27
Unter den bisherigen Aspekten fällt mir gleich auf, dass die frühe Opposition gegen die Nazis nicht nur unter der Animosität zwischen KPD und SPD litt, sondern auch unter der zwischen Katholiken und Kommunisten. Bemerkenswert übrigens die Wählerwanderung von der SPD zur KPD. Da haben wir heute links von der Sozialdemokratie nix. Die kapitalistischen Besatzer und ihre Nazihelferlein haben da ganze Arbeit geleistet.
März 15th, 2016 at 22:47
22. flatter
Zitat:
Ich will hier keine konkrete Analogie zu den Wahlen und der AfD aufziehen
Der Link zu Burks “burksblog/2016/03/15/bitte-die-wahlerfolge-der-afd-da-drueberlegen“ fordert dazu explit auf. Eindeutiger wäre gewesen, dies gleich im ersten Absatz klar zustellen. Über mein, aus Deiner Sicht “albernes Argument”, bei Gelegenheit (oder auch nicht) noch ein paar eindeutigere Worte.
Aber zunächst einmal:
@ comment 17
Die via Burks, via Facebook, via Constantin Rauer (wer auch immer dasein mag) und von Dir eingebettete “höchst interessante Karte” ist
1. in einer völlig unscharfen Kartenauflösung
2. ohne deutlich erkennbare Kartenlegende
3. ohne eindeutigen Urheber
4. ohne klare Quellenangabe
und in dieser Form der Präsentation eine wahre Zumutung als ausschlaggebender Beleg für Deine These.
Zu 1. u. 2.
Eine ‘bessere Kartenauflösung’ und ‘lesbare Legende’ findet sich unter
historisches-lexikon-bayerns.de (JPEG-Grafik, 992 × 1588 Pixel)
Zu 3.
Ein eindeutiger Urheber[sic!] ist nirgends zu erkennen.
Zu 4.
Als Quelle wird in diesem Artikel über die “Deutsche Zentrumspartei” für die selbe Karte der “Katholischer Arbeitskreis für zeitgeschichtliche Fragen e.V., Bonn” angegeben.
Dieselbe Karte wird auf diversen Propagandaseiten der Katholen verwendet z.B:
Luther ein Vater des Antisemitismus? | Bischof Ralph
oder
Hitler war ein gläubiger Katholik! Die katholische Kirche hat ihn unterstützt! ?
[ Hinweis: Linke Spalte - Was gesagt / gezeigt wird | Rechte Spalte - Was dabei nicht gesagt / gezeigt wird ]
Soviel Recherche sollte man sich schon noch gönnen.
Was ich hier kritisiere sind Zweierlei:
a) Die unsaubere und dubiose Quellenlage (Karten) auf der Deine “Theorie” (s. Kategorie) daher hinkt.
b) Das vertreten katholischer Pfaffen
propagandaPardon! narrative, ohne diese als solche eindeutig zu benennen.Mir selber soll es Wurscht sein, wie sich dieses Pfaffengesindel gegenseitig an die Gurgel geht. Kuriol finde ich lediglich, wie Du deren
Propaganda“Narrative” unkritisch über-, und als Basis für Deine weiteren Überlegungen nimmst:Zitat:
ob eine mögliche protestantische Prägung der gesamten Gesellschaft vorliegt, die wiederum ‘Sozialrassismus’ befördert
p.s.:
@Aha: Ich habe dich jetzt schon unter zwei Namen in der DB, das reicht.
Mit Verlaub, ich habe ein ausgepägt schlechtes Namensgedächtnis, außerdem wird Deine Datenbank davon schon nicht überlaufen. Da in der Vergangenheit eh alle meine recht seltenen Kommentare in der Moderation gelandet sind, mach ich halt das Beste daraus: Nach Freischaltung kann ich behaupten, meine Kommentare sind von Dir handverlesen, ergo
“flatter approved”
… respektable: Niemand kann mir an den Kopf werfen, ich würde hier trollen ;~)
März 15th, 2016 at 22:55
@Aha:
1) Komisch, ich kannte deinen bisherigen Nick noch.
2) rtfm! Erstkommentare muss ich freischalten, steht da, du Noob!
3) Alle Quellenrecherche, die größtenteils hier dokumentiert ist, bestätigt die Karte. Lesen bildet.
4) “Unkritisch” ist hier gar nix, denn für Kritik sorgen spätestens die Leser. Du solltest wissen, dass ich hier Diskussionsangebote mache und keine Wahrheiten verkünde (gefühlte 1000 mal angemerkt).
5) Hier ist nicht “meine Theorie”; “Theorie” ist eine Kategorie, unter die Texte fallen. Sie können Theorien zugeordnet werden oder der Theoriebildung dienen.
6) Im Rahmen einer Diskursanalyse sind keine schuldigen Subjekte im Fokus (Pfaffen, die sich an die Gurgel gehen), sondern Ereignisse, Kräfte und Abläufe. Das ist alles nicht so einfach wie Moral oder Besserwissen.
7) Ich bin getaufter Katholik (als Jugendlicher desertiert). Vermutlich will ich mich reinwaschen.
p.s.: “Dieselbe Karte”, die du nennst, sind zwei verschiedene. Die höher auflösende zeigt die Wahl vom März 1933. Recherchieren ohne zu lesen is a waste of time.
März 16th, 2016 at 00:36
Kleine ergänzung, kann man lesen, spannt den bogen etwas weiter: KONFESSION UND WAHLVERHALTEN IN DEUTSCHLAND
März 16th, 2016 at 01:10
@ 33. flatter
p.s.: “Dieselbe Karte”, die du nennst, sind zwei verschiedene
Eben! Danke der Kenntnisnahme ;~)
Einmal die von der Reichstagswahl Juli 1932 = deine Karte.
reichtagswahl_1932 verteilung_katholiken_wähler_nsdap.jpg (JPEG-Grafik, 573 × 915 Pixel)
Und einmal die von der Reichstagswahl März 1933
Artikel_44652_bilder_value_4_zentrum8.jpg (JPEG-Grafik, 992 × 1588 Pixel)
Und jetzt vergleiche bitte mal beide Karten. Fällt Dir der farbliche Unterschied im Süden Deutschlands auf?
Und erzähl mir jetzt bitte nicht, das zwischen Juli 1932 und März 1933 alle Katholen in Bayern zu den Evangelen übergelaufen sind.
à propos:
Recherchieren ohne zu lesen is a waste of time.
Gucken mußte, nur mal richtig hin gucken, oder biste etwa farbenblind?
März 16th, 2016 at 01:53
@flatter (#5): “alles”
[an etwas] schuld sein – hier: an allem
März 16th, 2016 at 08:07
@flatter #21 – Das wiederum bedeutet, dass es tendenziell eher die Einzelnen für ihr Schicksal verantwortlich macht als Gruppen und widerspräche der Affinität zum NS.
Nicht unbedingt. Man könnte auch sagen, der NS sprach in den hoffnungslos Vereinzelten die unterdrückte Gruppensehnsucht an, und er wählte auch gerade die Juden als Hassopbjekt, weil sie klischeehaft eben das verkörperten, was sie waren, aber nicht mehr sein wollten, und das auch noch mit angeblich größerem Erfolg. Katholiken waren dafür weniger empfänglich, weil es da noch so etwas wie eine Gruppenzugehörigkeit gab, inklusive ‘Führer’. Mit dieser steilen These aus Küchenpsych wär es auch nicht mehr ganz so OT. ;)
März 16th, 2016 at 10:32
@Aha: Ich bin hier nicht der Nachhilfelehrer. Wenn du den Unterschied zwischen den beiden Wahlen verstehen willst, lies selber nach.
p.s.. Solche Besserwisser-Battles gehen mir auf den Sack. Oben schreibst du “dieselbe”, unten kommst du mir oberschlau umit “Eben! Danke der Kenntnisnahme”, auf dem Nivau von “ich wollte nur sehen, ob du das auch weißt”.
Ich will hier eine These entfalten und schauen, was dabei herum kommt. Wenn du nur deine Vorurteile bestätigt sehen willst, brauchts du mich nicht dafür. Ich beende das an dieser Stelle.
März 16th, 2016 at 10:46
@Peinhart: Die Gruppenthese erscheint mir etwas grob. Ich schätze, dass die Beichte, das katholische Schuldmanagement, eine große Rolle spiet Katholiken sind tendenziell entspannter und eben für Eifer nicht so zugänglich. Vergebung ist ein hohe Kulturgut. Dass sowohl Luther als auch Calvin Morde an Hexen befürworteten, spricht eine andere Sprache.
März 16th, 2016 at 10:53
@Stony: Ach so. Gut, dass wir’s geklärt haben ;-)
März 16th, 2016 at 11:01
OT: Sozen bei der Arbeit: 5% sind noch zu viel.
März 16th, 2016 at 11:14
Flatter, das wird jetzt etwas länger hier, etwas mehr küchenpsüch usw. als reaktion auf die kommentare unter: # 17, 19, 21, 22, 32, 33, 35 und zu guter letzt Peinhart in #37 (ich musste da erst eine nacht drüber schlafen und überarbeiten)
Gucken reicht nicht, interpretieren müsste man beide karten im vergleich und unter berücksichtigung der wahlumstände dann schon noch (wahl juli 1932 – wahl märz 1933) und so schwer kann das nicht sein. Es geht hier nicht darum katholiken vom faschismus auszunehmen/freizusprechen, es geht um die konfessionsgeprägte/-bedingte stärkere parteibindung des katholischen milieus an zentrum und bvp als „politischem arm“ des katholizismus. Die „springt“ doch aus beiden karten ins auge, wobei in die interpretation die industriereviere, die nicht thema der karte sind, mit einfließen sollten.
Dass die zustimmung nach der machtergreifung flächendeckend wurde – auch bei katholischer kirche und katholiken, reichskonkordat, nicht wahr – nicht nur terrorherrschaft war, sondern durch gemeinschaftsgefühlpropaganda (massenveranstaltungen) mit öffentlichen gemeinsam erlebten rundfunkübertragungen gefördert, verstärkt, bestärkt wurde, dazu schaue man sich nur mal das thema feste und feiern im ns gerade in den jahren 1933 und 1934 an (tag von potsdam, tag der nationalen arbeit, reichshandwerkerwoche, sonnenwendfeier, reichserntedankfest, usw.) und dazu hatte man noch, wie praktisch, den quasi aus dem stand voll reaktivierten sündenbock, den juden und dazu empfehle ich hier noch einmal „Die dritte Walpurgisnacht“ von Karl Kraus – von wegen nichts gewusst, das ging sofort los.
Und gerade im zusammenhang mit religion noch dies: auch interessant erscheint mir ein vergleich der osterworte in zeitungen und da wären dann wieder die konfessionen zu betrachten, die 1933 in der hiesigen lokalpresse etwas betonen, was man etwa 1932 nicht findet: „er ist gekommen“ – a) ist das kein zufall und b) kann ich mir nicht vorstellen, dass man solche worte in katholisch geprägten regionen findet. In die gleiche „erlöser“richtung gehen die vor- und nachberichte zum 20. april 1933.
Zur kritik an karte ohne beleg – das hat mich bei burks gefuchst und dann habe ich gesucht, weil ich mich dunkel an Falter erinnern konnte, und verweis auf und kritik daran, wie die 1932er karte von ‚interessierter katholischer seite’ verwendet/interpretiert wird kann ich nachvollziehen, teile ich, ist aber nicht das thema.
Was die höhere anfälligkeit des protestantismus für antisemitismus (als maßgeblich evangelisch geprägter bewegung)/sozialrassismus/faschismus angeht nur kurz dies unausgegorene hier, denn auch das geht, was zustimmung und resistenz angeht, nicht so einfach auf – weitere, insbesondere sozialökonomische faktoren wären zu berücksichtigen – scheint mir jedoch aufgrund dessen, was mir für die hiesige region bekannt ist, evident. Ob ein solcher zusammenhang heute noch in der ausprägung existiert, puuhh, mentalitäten usw.; religion spielt mir da weniger eine rolle. Also: unausgegoren, verkürzt und nur als denkanstoß und die bedeutung nichtreligiöser milieus nicht unterschlagen wollend:
Zum unterschied katholisches und protestantisches milieu nur kurz dies zur ‘höheren’ anfälligkeit der protestanten für „volksgemeinschaftsideologie“ oder faschismus: es ist die suche nach dem mit der reformation verlorengegangenen geborgensein in der gemeinschaft, die bei katholen ganz anders vorhanden zu sein scheint – ist nicht nur mir als „desertiertem“ evangelen und notorischem religionsfeind bei einer katholischen beerdigungszeremonie aufgefallen – kath.: warm, menschlich; ev.: kühl, sachlich. Vielleicht lassen sich die begriffe messe (kath.) und gottesdienst (ev.) ähnlich interpretieren (mögliches gegensatzpaar ‘feier’ – ‘unterwerfung’, ohne damit die anders repressive katholische kirche ‚verharmlosen’ zu wollen)
Ein milieu, es muss nicht kirchlich/religiös geprägt sein, wie repressiv auch immer, in dem sich menschen geborgen fühlen, ist nur schwer aufzubrechen, andererseits kann man in ein milieu, das hier eine leerstelle hat oder lässt, leichter einbrechen, da helfen dann nicht einmal erweckungsbewegung und posaunenchöre, zumal der antijudaismus/-semitismus mir, im vergleich zum katholizismus, ein ganz anders ausgeprägter, konstitutiver bestandteil des protestantischen glaubens zu sein scheint.
Die resistenz im arbeiter-/kpd/spd-milieu, wäre dann eine folge erfahrener, gelebter und praktizierter solidarität/gemeinschaft. Vor diesem hintergrund lohnt es vielleicht einmal, sich Menschen am Sonntag, Mutter Krausens Fahrt ins Glück und Kuhle Wampe anzusehen, um ansatzweise zu ahnen, was zwischen 1933 und 1945 noch zerstört worden ist.
Zum protestantisch geprägten rassistischen antisemitismus (Stoecker) tja: ich habe hier im abstand von rund 15 km zwei ‘protestantische’ kommunen (1.500 und 4.000 einwohner), die sich ende des 19. jahrhunderts, was die einstellung zu bürgern jüdischen glaubens angeht, völlig unterschiedlich entwickelten. Die beispiele lasse ich jetzt mal weg. Nur das: in den quasi religiösen zusammenhang gehören hier auch die auf Raiffeisen (evangelisch), auch da hatten evangelische pastoren ihre finger im spiel, zurückgehenden kreditvereine, die teilweise judenausschlussparagraphen enthielten, ohne dass dabei das wort jude explizit verwendet worden wäre. Bei der zur gleichen zeit gegründeten städtischen sparkasse der nachbarkommune gehörten juden zu iniatoren, gründungsvorstand und schließlich vorstand des instituts.
Dies alles in beiden kommunen zu einer zeit, da der vom berliner hofprediger Stoecker maßgeblich geprägte und propagierte antisemitismus zu beginn der 80er jahre des 19. jahrhunderts in Deutschland im protestantischen milieu samt politischer ausprägung besonders fest und dauerhaft fuß fasste, im hiesigen raum starken zulauf hatte und 1933 sofort (re)aktiviert werden konnte, selbst in der kommune, die sich im kaiserreich resistent gegen antisemitismus gezeigt hatte. Nur der form halber: den katholischen antisemitismus will ich damit nicht unterschlagen oder als vernachlässigbare größe sehen.
Wo die gegenwärtige aggressive (re)aktivierung und instrumentalisierung von ressentiments, – mit einem neuen „sündenbock“, der alte bleibt in reservestellung – die auch die etablierten parteien betreiben, hinführen wird? Wie resistent sind die verschiedenen milieus, so denn noch welche existieren, wie resistent ist diese gesellschaft? Führt keine alternative zum orientierungslosen weiter so zur alternative für deutschland? Mag ich mir genausowenig vorstellen wie das menschenverachtende weiter so der 80% blockparteien.
Es wird kalt.
Das war mein unausgegorenes zum thema faschismus, protestantismus, kapitalismus – sorry für die länge.
März 16th, 2016 at 11:14
OT: @flatter #41: Wenn doch hier nur mal jemand den Anfang machen würde: Der Anfang des Falles “Gürtel”
Francisco Correa ist der Hauptangeklagte im derzeit prominentesten Fall von Korruption in Spanien. Correa, das bedeutet “Gürtel”. Es geht dabei um langjährig organisierte Kungeleien bei der Vergabe öffentlicher Gelder auf kommunaler und regionaler Ebene. Den Stein ins Rollen gebracht hat eine mutige Frau, Ana Garrido. [..]
März 16th, 2016 at 11:26
@oblomow: Vielen Dank. Wenn ein Kommentar so dicht am Thema und so gehaltvoll ist, mag ich’s gern auch mal länger.
Der ganze Komplex überwältigt mich ein wenig; mir war schon aufgefallen, dass im Rahmen Narrativ/Struktur der BRD die Kirchen eine viel größere Rolle spielen als ich angnommen hätte. Jetzt fällt mir auf, dass die Entwicklung bezüglich Kirche und Faschismus noch viel mehr Schnittstellen aufweist. Ich war auf dem Auge ein wenig blind, weil ich das ganze Gewese um Nudelmonster hirnfrei finde und die Zeremonienmeister mir schlicht zuwider sind. Das ist dumm, wenn man Gesellschaft verstehen will, da hab ich noch einiges aufzuholen.
März 16th, 2016 at 11:48
Danke, oblomow.
März 16th, 2016 at 11:55
@flatter: Ich weiß, dass ich mich wiederhole, aber die folgenden Bücher von Carsten Frerk sind für die heutige Situation der Kirchen wahrscheinlich ergiebiger, weil praxisnäher, als das, was Du oben als ‘Pflichtlektüre’ kennzeichnest. Die Sache ist nämlich die, dass die Kirchen inzwischen auf allen Ebenen kooperieren, wo es um die Beeinflussung des Staates und der Gesellschaft geht.
Read these: Violettbuch Kirchenfinanzen und Kirchenrepublik Deutschland
Mit dem zweiten bin ich noch nicht durch und das erste werde ich mir noch holen.
Das bisher Gelesene ist so gehaltvoll, dass ich gar nicht wüsste, wie man daraus zitieren könnte ohne in die Versuchung zu geraten, ganze Abschnitte zu kopieren.
Vortrag vom 12.04.2003 zum Thema Die Kirchen am Tropf des Staates (pdf, 13 S.)
März 16th, 2016 at 11:59
@flatter #39 – Natürlich war das grob, waren ja auch gerade mal zwei Sätze. :p Ich wollte das auch nicht als die Erklärung schlechthin verstanden wissen, aber als Aspekt oder ‘Momentum’ hat es mE schon seine Berechtigung. Geschätzter oblomow führt es ja auch mit an. Ausserdem musste ich diesen Spontaneinfall in #19 irgendwo notieren. ;)
März 16th, 2016 at 12:36
OT: Besorgte Christen heute: Kein Fake! Der Drohbrief an das Stadtparlament Neu-Isenburg
Erschießungen und Waffengewalt: in einem Brief droht ein unbekannte Absender, mit Waffengewalt gegen Muslime und Kommunalpolitiker vorzugehen, sollte sich das Stadtparlament Neu-Isenburg weiterhin für die Integration von Muslimen einzusetzen. Man gibt sich selbst als eine “Gruppe Christen beider Deutschen Konfessionen” aus. [..]
‘Übermut’ finde ich gut. Wäre ein Stern auf dem Brief zu sehen, dann ermittelte vermutlich der ‘Staatsschutz’.
März 16th, 2016 at 13:02
Wenn der Staschu da nicht ‘ermittelt’, hat er da selbst verfasst.
März 16th, 2016 at 13:03
@R@iner: Danke, aber Enwand: Alles, was ich als “Pflichtlektüre” bezeichnet habe, ist das Ding von Weber (eigentlich empfehle ich “Religionssoziolige” komplett), weil es ein wissenschaftlches Standardwerk ist.
März 16th, 2016 at 15:22
Hier sind auch noch zwei Texte, die ich jetzt aber selbst noch nicht gelesen habe: PROKLA-Redaktion – Editorial: Religion, Politik und Ökonomie (pdf, 12 S.), Markt-Religion – Die Genealogie neoliberaler Religiosität in den USA (pdf, 22 S.)
(via prokla.de)
März 16th, 2016 at 16:16
OT: Am Rande noch der: Der “Todesengel von Kalkutta” wird heiliggesprochen
Die vermeintlichen Wunderheilungen, die allein durch das Beten der Nonne zustande gekommen sein sollen waren eine (durch Medikamente) geheilte Zyste eines Mädchens sowie die plötzliche Genesung eines Brasilianers, der an mehreren Hirntumoren litt. Woher das Mädchen und der Mann wußten, dass es die Gebete der Nonne waren… das bleibt vatikanisches Geheimwissen.
Über die Millionen an Spendengeldern, die irgendwo gelandet waren, redet wieder niemand.
Andere Frage: Wann erhält Hitler endlich den verdienten Friedensnobelpreis?
März 16th, 2016 at 16:39
@wat
Danke für den Hinweis, und das “Alles Gute” – bin dran ;-)
Nächste Woche habe ich einen Termin für eine neue Berufsausbildung – Ist schon mal ein Anfang, und Hartz IV drücken ist auch nicht mehr drin, da ich sowenig verdient habe, dass es mir automatisch zusteht – auch wenn ich es nicht will.
Was die Dauercamper angeht bin ich auch bei dir ;-)
Bin nur etwas enttäuscht, den von “unseren” längjährigen Dauercampern hätte ich etwas mehr Verständnis erwartet, aber ich weiß ja jetzt, dank Campingplatzwartkollegen warum:
Die Platzmiete von 680,– Euro ist wirklich spottbillig.
Kein Platz in der näheren Umgebung, und weiter weg, so der Kollege verlangt so wenig (egal wie der Platz aussieht und was für der Service der bietet) – Das Doppelte wäre mindestens drin gewesen.
Na ja, auch egal…ich bin draussen….
Gruß
Bernie
PS: Manche hier sind der Ansicht, dass ich dennoch für die Platzpflege – als Teil der Erbengemeinschaft – zuständig bin, aber sch…. drauf…..ich geh jetzt meinen eigenen Weg…..und mich dazu nötigen ist strafbar….soviel weiß ich auch…..Wobei? Ist das erzwingen eines Dauerstellplatzweiterbetreibens nicht auch Nötigung bzw. noch schlimmer sogar Erpressung? Würde mich mal rein fiktiv interessieren….StGB greift doch hier….Oder?
März 16th, 2016 at 17:11
Mein Einwurf zu den Konfessionen:
Man vergisst ja allzu oft, daß es eigentlich bis 1919 völlig unmöglich war sich als Atheist zu outen. Religionsfreiheit bedeutete doch nur, daß die Eltern ihre Kindern per Taufe einer Kirche übereigneten.
Religionsmäßig hat sich in den Fürstentümern und Staaten des Deutschen Bundes und dem Vorläufer “Hlg. Röm. Reich” zwischen Ende des 30jährigen Krieges 1648 und der Gründung des deutschen Reiches 1870 fast nichts bewegt. Darum bildeten sich die beiden Machtpole Wien und Berlin.
Die “Großdeutsche Lösung” hatte 1866 eine völlig andere Bedeutung hatte als 1933. Es ist ja nur der Attitüde eines Bismarcks geschuldet, daß Preußen in den sogenannten Einigungskriegen die kleindeutsche Lösung erzwang, und damit das Kräfteverhältnis katholisch (Wien) und protestantisch (Berlin)aufbrach und zu seinen Gunsten entschied. Dieser Konflikt war damit politisch beendet, aber nicht konfessionell. Wie dünn die Tünche war, die über diesem Konflikt steckte, zeigte die Umtriebigkeit von Adenauer in der Weimarer Zeit.
Adenauer war in katholischen Kreisen schon vor dem ersten Weltkrieg wohlbekannt. Ab 1919 war er dann Kölner OB. Damals startete er den ersten Versuch der Westanbindung des Rheinlandes an Frankreich und England.
Details in diesem Spiegelartikel vom 04.10.1961:
“Preußen muß geteilt werden. Geschähe das, würden (also) die westlichen Teile Deutschlands zu einem Bundesstaat, der westdeutschen Republik, zusammengeschlossen, so würde damit nach Ansicht der anderen Länder die Beherrschung Deutschlands durch ein vom Geiste des Ostens, vom Militarismus beherrschtes Preußen unmöglich gemacht.”
Diese Einstellung Adenauers sorgte meiner Meinung nach auch dafür, daß Adenauer nach dem WK2 als Bundeskanzler jeden Ansatz unterband sich ernsthaft mit den Stalin-Noten zu befassen. Der wollte weder Mitteldeutschland, noch Junkerland, geschweige denn Berlin wieder haben.
März 16th, 2016 at 18:36
Schaut mal rüber zum Thomas, der spricht mir aus der seele: Es ist nicht zum aushalten!
März 16th, 2016 at 19:10
Schon gelesen, großer Stoff.
März 16th, 2016 at 19:30
(17) “Der besondere Eifer der Protestanten war hier schon häufiger mal Randthema. Wenn man sich das aus deren Ursprüngen über den 30-Jährigen Krieg bis hin zum protestantischen Preußen anschaut, ergibt das ein sehr stringentes Bild.” D’accord – Leseempfehlung: Christopher Clark “Preußen”
März 17th, 2016 at 08:19
OT: Leute, holt das Camping-Geschirr raus, den Heise-Freitagsthread gibt’s diese Woche schon am Donnerstag. Norbert Blüm hat ein Pamphlet (Westend-Verlag, Hardcover, ca. (sic!) 192 Seiten, 18,00 €) geschrieben und die Kommentatoren hauen ihm bereits den veröffentlichten Ausschnitt um die Ohren: Wider die erbarmungslose Geldgesellschaft
… dauerhafter Faktor der Weltpolitik … politisch strukturierte europäische öffentliche Meinung … Schicksalsgemeinschaft (jetzt ein Flens: *plöpp*) … Eine politische Gemeinschaft, deren Mitglieder nicht mehr über den Tellerrand ihrer Vorteilsmaximierung hinausdenken, ist dem Untergang geweiht. (er hat ‘Untergang’ gesagt!!1!) … Mitten im Zeitalter der Globalisierung entsteht im günstigsten Fall eine nationale Schrebergartengesellschaft, im schlimmsten Fall jedoch ein europäisches Haifischbecken – und Deutschland mittendrin.
Krasser Einblick in elitäres Denken, das mit einem geschichtsvergessenen Mimimi daherkommt. Erinnert mich ein bisschen an die Geschichte mit den Versailler Verträgen: Am Ende sind immer wir die Opfer.
Norbi et orbi.
März 17th, 2016 at 10:35
OT: Tomasz Konicz: Mit nationalem Sozialismus gegen die AfD?
Panta rhei. Jo, und der Oskar wartet auf eine ‘reformierte SPD’ (nds).
März 17th, 2016 at 10:51
@ comment 38.
- albernes Argument
-”Dieselbe Karte”, die du nennst, sind zwei verschiedene[sic!]
- Recherchieren ohne zu lesen is a waste of time.
- Ich bin hier nicht der Nachhilfelehrer.
- Besserwisser-Battles
- oberschlau
- nur deine Vorurteile bestätigt sehen willst
Das müffelt nach Bergers Garage … und ist das alles, was Du an Gegenargumenten zu bieten hast?
Ich halte dagegen. En garde!
Das ultimative Totschlagargument – SPONS heute Morgen:
+++
Die Lage am Donnerstag: “Merkel gibt den Luther”
Heute wird die evangelische Pfarrerstochter Angela Merkel in Brüssel wieder einmal vor die übrigen 27 EU-Regierungschefs treten und ihnen entgegenschleudern: “Hier stehe ich und kann nicht anders: Die Balkanroute muss offen bleiben.”
***Allein: In dieser Frage werden ihre Kollegen wohl katholisch bleiben***
+++
Welch eine bombastische Entwicklung Deiner noch zu entfaltenen These im hier und jetzt!
Ich beende das an dieser Stelle.
Nun, zumindest eine Übereinstimmung und eine Örtlichkeit, an der man sich in Zukunft entspannt begegnen wird …
März 17th, 2016 at 11:03
@Aha …: Du bist bestimmt ein sehr freundlicher Mensch, nur schaffst Du es gerade nicht, dass man das bemerkt.
März 17th, 2016 at 11:45
@Aha: Wofür oder wogegen sollte ich argumentieren? Dass die Karte gefälscht ist? Dass es den im Posting skizzierten Zusammenhang gibt den du völlig ignorierst, um dein Trockeneis zu versprühen? Geh’ doch zum Berger, da wird sowas mit viel Aufmerksamkeit honoriert.
März 17th, 2016 at 11:48
Zu #59 – Wer, wie eben die Sozialdemokratie, am Konkurrenzprinzip prinzipiell nichts auszusetzen hat und allenfalls ein bisschen Solidarität, dieses Trockenshampoo für den Pelz, dabei anmahnt, der wird, wenn es enger wird, auch immer wieder die Grenzen seiner ‘Solidargemeinschaft’ enger ziehen müssen. Das Abrutschen in’s Nationale oder noch Kleinteiligeres sowie das Ausgrenzen alles anderen sind damit schlicht vorprogrammiert. ‘Internationale Solidarität’ war da immer schon nur ein Schönwetterprinzip, das man sich aber auch ‘leisten können’ musste. Was für bessere Zeiten eben, und weit davon entfernt, dem Konkurrenzprinzip konsequent das der Kooperation entgegenstellen zu wollen.
Ich bin mal gespannt, ob und wie die NDS den Text aufnehmen werden. Oskars ‘Dampfer nach Amerika’ waren ja angeblich auch nur ‘metaphorisch’ gemeint. Nur sollte man gerade bei Metaphern besondere Sorgfalt walten lassen.
März 17th, 2016 at 11:55
@Peinhart: Parteien werden immer national argumentieren müssen. Griechen können nun einmal niemanden in Berlin wählen.
März 17th, 2016 at 12:36
Zeitgmäße Metaphern? Sie wollen Autobahnen bauen, im Ruhrgebiet. Autobahnen!!!1
März 17th, 2016 at 13:26
Peinhart, auch bei der neuen sozialdemokratie aka die linke ist hopfen und malz verloren und weil mir bei #63 Rosa Luxemburg einfiel, habe ich etwas passendes gesucht und bitteschön:
Auch ‘Die Linke’ erreicht zielsicher den “erschreckenden geistigen tiefstand”, den Rosa Luxemburg der spd kurz vor dem ersten weltkrieg attestierte. “Andere Zeiten werden diesen stinkenden Tang hoffentlich mit einer schäumenden Welle hinwegfegen.”, hoffte sie da noch. Manchmal könnte man meinen geschichte wiederholt sich doch, nur anders und auf einem anderen niveau, sofern da überhaupt noch niveau (zu erkennen) ist.
“Jede Annäherung an die Parteibande hinterlässt in mir ein derartiges Unbehagen, dass ich mir jedesmal danach vornehme: drei Seemeilen weit vom tiefsten Stand der Ebbe! (…) Nach dem Zusammensein mit ihnen wittere ich soviel Schmutz, sehe soviel Charakterschwäche, Erbärmlichkeit etc., dass ich zurückeile in mein Mauseloch.“ (Brief an Leo Jogiches, 1899)
“Ach, mir ist manchmal hier schrecklich zumute, und ich möchte am liebsten fort aus Deutschland. In irgendeinem sibirischen Dorf spürt man mehr Menschentum als in der deutschen Sozialdemokratie.”
(Brief an Kostja Zetkin, 1910)
flatter #44 wegen zeremonienmeister – was koordination, geordnete und reibungslose abläufe der nationalsozialistischen masseninszenierungen als gottesdienste/messen anging, passt der zeremonienmeister zur liturgie des ns-kults (oder so) wie das heil hitler zu grüß gott.
März 17th, 2016 at 14:33
Das ist ja das bemerkenswerte Begleitphänomnen (wieder zu Bestätitigung von Einstein), dass die Herrschaft jeder Etage stinkt und die Untertanen es ums Verrecken nicht raffen, dass es keine guten Herren geben kann. Nein, sie suchen sich immer wieder neue, diesmal bestimmt die richtigen, gerechten, voller Gnade mit ihnen. Das gilt nicht nur für die Sozialdemokratie, aber die ist halt die Politik gewordene Untertänigkeit.
März 17th, 2016 at 23:57
OT: Manchmal ist das alles so müßig: Siggi Popp kontrolliert das Kapital jetzt durch aktive Konzentration. “Hohe Auflagen”, na klar!
März 18th, 2016 at 12:19
Ob offt oder ont kann jeder selbst entscheiden, ist so schön geschrieben vom Tucho, dass ich Die Naiven hier zum allgemeinen vergnügen, nicht etwa als empfehlung oder gar lesebefehl, mal verlinke. Viel spaß.
März 18th, 2016 at 13:26
OT: NSA-Skandal und Drohnenkrieg: Steinmeier sieht Aufklärungsmöglichkeiten weitgehend erschöpft
“Überreizen Sie ihre Möglichkeiten mal nicht gleich so hochmütig.”
Sympathischer Typ, der.
Beamte mit hohen Nebeneinkünften
Zahlreiche Beamte im Bundesfinanzministerium haben über Jahre hinweg lukrative Nebentätigkeiten etwa für Topkanzleien ausgeübt und sich einzelne Vorträge mit bis zu 5000 Euro Honorar vergüten lassen. [..]
Chef der Monopolkommission tritt wegen Ministererlaubnis zurück
Sollte die Supermarktkette Edeka den Konkurrenten Tengelmann übernehmen dürfen? Die Monopolkommission sagt nein, doch Wirtschaftsminister Gabriel hat seine Erlaubnis erteilt. Nun tritt der Kommissionschef zurück. [..]
Europäische Trendsportarten: Auf Bettler pinkeln oder mit Münzen werfen, damit sich die Untermenschen zur Belustigung der Sportskanonen bücken.
Ich überlege gerade, was man eigentlich macht, wenn man so etwas mitbekommt.
Parlament/Österreich: “Jetzt holen sie genau solche Neandertaler herein, die wir bei uns Gott sei Dank ausgerottet haben”
Steuerzahlerbund rügt Privatparty von AfD-Politiker im Parlament
Ausgewählte Gäste versammelten sich zur Geburtstagsparty von Alexander Gauland im Foyer des Landtages.
Da hätte ja wirklich niemand mit rechnen können.
März 18th, 2016 at 15:41
Für @Rainer,
Françis Cabrel
“Tot ou tard s’en aller par les ruisseaux devant nous”
Früher oder später werden wir durch die Gosse vor uns gehen.
Musik zu einem Film eines Angestellten, der arbeitslos geworden ist, danach von seiner Familie verstossen und mit Obdachlosen und einem Einkaufswagen durch die Gegend umherzieht.
Du schaffst es ja immer wieder mit Deinen Links Erinnerungen auszugraben und mich damit sehr traurig zu machen.
März 18th, 2016 at 15:52
Cool, Depressionsförderung! Zahlt das auch die Gesetzliche?
März 18th, 2016 at 15:55
OT: Westerwelle ist tot.
März 18th, 2016 at 16:01
endlich.
Hoffe die Kohle für sein Buch und die “Ich-bin-so-gebeutelt-Talkshow-Auftritte” hilft ihm in der Kiste weich zu liegen. Nicht auszudenken er hätte was an die Krebshilfe gespendet oder so – die einzige Spende an der er m.W. interessiert war waren Stammzellen für ihn selber….
März 18th, 2016 at 16:02
Nihil nisi bene, in dem Fall also nihil von meiner Seite.
März 19th, 2016 at 22:06
@flatter
Yep, über die Toten nur Gutes.
Längst vergessen, dass Westerwelle es war der noch härtere Gesetze gefordert hat als Hartz IV (und somit den Steigbügelhalter für Rot/Grün lieferte diese asozialen Gesetze erst einzuführen ab 2004/2005….
…längst auch vergessen, dass Westerwelle einem Langzeitarbeitslosen sicher nie die Hand geschüttelt hat….ohne Desinfektion….
…auch sein Spruch “Eure Armut kotzt mich an!”….
…längst vergessen….in Zeiten neoliberaler Unmoral…
…übrigens im Ländle Lothar Späth gestorben, auch so ein beinharter Neoliberaler, und Treuhand-Verbrecher….in Zeitungen? Nur Gutes über den Mann….
Tja, so sind die halt die Journalisten in .de – allesamt Besserverdiener, und manche auch korrupt, und da gilt der alte Spruch wieder “Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus!….
Gruß
Bernie
PS: War Westerwelle (FDP) nicht auch der Typ mit der Verweigerung von künstlichen Hüftgelenken für alte Menschen? Oder war’s der Mißfelder? Egal, über die Toten nur Gutes….
März 19th, 2016 at 22:17
Das war Mißfelder, und “Eure Armut kotzt mich an!” hat nix mit GWW zu tun.
März 20th, 2016 at 05:22
Herr Westerwelle hat beim Syrien-krieg nicht mitgemacht.
Herr Mißfelder war bei Putin zum Geburtstag.
Das Kleverle Lothar Späht hat Milliarden bekommen um
Arbeitsplätze zu vernichten. Es wird Zeit für eine Selbstverwaltung
und Direkte Demokratie. Wir bezahlen für unsere Eigenen Schlächter.
März 20th, 2016 at 12:42
@flatter
Danke für den Hinweis ;-)
Ich bleib dennoch dabei Westerwelle ist der Typ der anderen nix gönnt aber selber alles nimmt – Der hatte zuletzt sicher eine Gesundheitsversorgung, die er Arbeitslosen und Langzeitarbeitslosen in gleicher Situation längst abgesprochen hat…der gute Westerwelle (als Ex-Abgeordneter) und seine FDP….
neoliberale Doppelmoral eben….
Gruß
Bernie
PS: Achtung Sarkasmus: Der gute Mann war so arm, dass der sogar eine eigene Stiftung gründen durfte im Jahre 2013, so eben beim googlen entdeckt:
http://www.sueddeutsche.de/politik/zukunft-des-ex-aussenministers-westerwelle-ruft-westerwelle-foundation-ins-leben-1.1846489
…alles natürlich nicht zum eigenen Wohle…..;-)
März 20th, 2016 at 12:45
@Alibi
Es ist schlimmer:
Wir bezahlen die nicht nur, wir ehren die auch noch postum….und erst nach Jahren, oder einem evtl. Systemwechsel….werden die Drecks…. gebrandmarkt….die die auch wirklich waren.
Oder anders ausgedrückt, auch in der Innenpolitik gilt, wie in der Außenpolitik “Die Geschichte schreiben die Sieger” – Im Falle des Neoliberalismus eben die Unterstützer von Westerwelle/Späth in Deutschlands Zeitungs- und Zeitschriftenredaktion…
Gruß
Bernie
März 20th, 2016 at 12:57
Was die Karte angeht, da gibt es doch sicher im Netz was über die Deutschen Christen zu lesen, die von anno 1933 – 1945 die treuesten Anhänger Adolf Hitlers waren – ich hab da mal vor Jahren ein Buch dazu gelesen, dass wirklich interessant war und jeden wiederlegt, der die Kirchen damals insgesamt im Widerstand sah – recherchiert mal, denn evtl. deckt sich das auch mit der Karte.
Der Ex-Theologe, und vor Jahren verstorbene Agnostiker, Karlheinz Deschner hat übrigens was sehr aufschlußreiches über beide dt. Kirchen rausgefunden, dass nie wiederlegt wurde, und da wundert man sich denn nicht warum beide Großkirchen die heutige Ideologie des Neoliberalismus bedingungslos stützen, die Kirchen damals waren schon gut darin die eigenen kleinen Angestellten (=Pfarrer etc. usf.) den Nazi auszuliefern während man insgesamt das Reichskonkordat mit Hitler feierte….auch daran hat sich bis heute nix geändert, die kleinen, neoliberalismuskritischen Pfarrer werden ausgegrenzt, aber nicht mehr verfolgt, während die Kirchenleitungen (egal ob evangelisch oder katholisch) mit dem neoliberalen dt. Staat und der Wirtschaft gemeinsame Sache machen….
Wer’s nicht glaubt, dem sei geschrieben einfach mal die Augen aufmachen, es ist immer noch so wie damals – mit dem Unterschied, dass man Menschen eben nicht mehr umbringen kann sondern einfach gesellschaftlich ächtet, z.B. Eugen Drewermann, der die Positionen der Kirchenoberen nicht teil und deswegen…nur um mal ein Beispiel von vielen zu nennen…..
Gruß
Bernie
März 20th, 2016 at 14:02
Ich wäre dir gewogen, wenndu an den Artikel oder die Kommentare anknüpftest. Die Diskussion in diesem Thread ist bereits um einiges weiter und differenzierter.
März 20th, 2016 at 15:29
Ich wollte die fragen als anreiz nur mal so weitergegeben haben, vielleicht mag jemand die texte von Schmid und Seeßlen lesen:
Wen die Substanzarmut der Filme des Feuilletonisten-Lieblings Quentin Tarantino allmählich langweilt: Warum es nicht mal mit John Ford probieren?
„Sagt’ mal“, meinte Gott, „wen glaubt ihr eigentlich bescheißen zu können?“
Und den Gärtner, jetzt, nach den Septemberwahlen, gleich noch hinterher.
März 20th, 2016 at 16:22
@flatter
Meinst Du mich? Na denn, du hast recht, ich wollte nur meinen “Senf” dazugeben, und zurück zum eigentlichen Thema des Threads kommen, sorry…. ;-)
Amüsierte Grüße
Bernie
März 20th, 2016 at 17:49
Ich möchte mich noch schnell den Empfehlungen geschätzten oblomows anschließen, insbesondere der Schmid ist eine feine Sonntagslektüre, auch wenn man ‘Wagon Master’ grad nicht so parat haben sollte. Man sollte aber auch den ersten Teil nicht versäumen. Man begegnet dabei auch modernen Helden wie unserer Bundesmisere. Überhaupt machen die sozusagen geschachtelten Gegenwartsbezüge den Text besonders lesenswert. Mal wieder weit mehr als nur eine Filmbesprechung.
März 21st, 2016 at 17:53
Folgender link nur der Posaunenchöre (#42) wegen.
Bei burks wurde in den kommentaren auf Helmut Qualtinger liest Mein Kampf hingewiesen. Ich habe es mir des großartigen Qualtinger wegen angehört. Man lege mal pegida/afd darüber oder daneben – gruselig.
Da braut sich, zumal, wenn man die von dir im aktuellen beitrag verlinkte FES-studie berücksichtigt (unglaublich, dass die sich erst seit 2013 mit dem thema “Ungleiches Deutschland” beschäftigen und so etwas nennt sich dann sozialdemokratischer think tank), etwas zusammen, was die spd in NRW 2017 dauerhaft zerlegen könnte, mmn zerlegen wird – da mag man den wahlkampf noch so sehr auf die landesmutti zuschneiden. Den muttis wird nicht mehr geglaubt, die muttis lügen. Nur, statt sich von mutti(s) zu emanzipieren, will man lieber zurück in die abgeschlossene, ‘heile’ welt und glaubt wieder an weihnachtsmann, osterhase und storch – na, dann, petry heil (und übersieht: ist doch auch ‘ne muttifalle).
Mai 15th, 2016 at 13:41
[...] Menschen gewesen. Gehorsam hat der Mensch zu sein. Es ist auch daher nicht verwunderlich, wie geschmeidig die Naziherrschaft in die evangelisch dominierten Regionen Deutschlands einfließen [...]
August 31st, 2016 at 14:28
[...] Dass aus den evangleisch dominierten Regionen der Nationalsozialismus spross, haben wir bereits zur Kenntnis genommen, ihre antidemokratische und fanatisch autoritäre Ausrichtung ebenso. Luther war voller Verachtung [...]