Schon im Mai letzten Jahres hieß es: “Facebook-Mitglieder müssen künftig noch seltener das soziale Netzwerk verlassen.“. Dieses Ziel, das schon durch die alberne Warnung beim ‘Verlassen’ von Facebook verfolgt wird, ist nicht das letzte. Künftig sollen User Facebook gar nicht mehr verlassen. Das Angebot “Mobile Publishing” holt im aktuellen Schritt Inhalte von Verlagen direkt zu Facebook, und zwar aller Verlage, die sich darauf einlassen.
Während das Google-Internet sich zum Feind der Verlage entwickelt hat, die dort keinen ausreichenden Profit erzeugen, lockt Facebook mit Gewinnbeteiligungen und der Möglichkeit, sich innerhalb des Angebots selbst zu vermarkten. Wie man hört, ist das aber erst der Anfang. Ein kürzlich freigesetzter Entwickler von FB berichtet, dass man dort nur noch über einen überschaubaren Zeitraum Teil des Internets sein will. Man sei groß genug, auf veraltete Techniken wie Hyperlinks zu verzichten.
Am Scheideweg
In einem vertraulichen Bericht heißt es, Inhalte würden dann in einem eigenen Protokoll (die Rede ist von einem ctp-”content transfer protocol”) ausschließlich über die eigenen Server verteilt. Die Nutzer greifen so direkt auf die internen Datenbanken zu, die ihrerseits auf die genutzten Medien und Formate optimiert werden. Auf diese Weise werden Inhalte schneller ausgeliefert, schneller abgelegt und vor allem besser katalogisiert. Dem Anbieter stehen die Inhalte sofort wohl sortiert zur Verfügung, der Nutzer erfreut sich weiterhin kostenloser Angebote in optimaler Qualität.
Eine Anbindung externer Inhalte, Links auf Inhalte im Internet oder ein Zugang aus dem Netz sind dann nicht mehr möglich. Zunächst werden handelsübliche Browser das neue Design noch abbilden können. Dazu liefert der Konzern im nächsten Schritt ein eigenes Plug-in aus, danach wird es eine völlig neue Software geben. Abgeschlossen sei dieser Prozess, wenn das Soziale Netzwerk auf eigener lizenzierter Hardware installiert wird. Bis dahin werden sich die User bereits entschieden haben, was ihnen mehr wert ist: das neue All-in-One-Netzwerk oder “das alte chaotische Internet“.
Februar 21st, 2016 at 20:11
Eben mal auf’s Wetter geschaut, das passt zwar soweit, nicht aber der Kalender. Wollen die sich tatsächlich dermaßen überheben…?
Februar 22nd, 2016 at 00:11
Die Frage, die sich mir bei dem Thema stellt ist: Sitzen wir der Monopoltheorie/ Imperialismustheorie auf, was mE nicht richtig ist – oder – verlassen wir uns darauf, daß sich sich noch immer als falsch erwiesen hat, was mir mit Hinsicht auf den Gedanken, dann nichts tuen zu müssen, auch nicht richtig zu sein scheint…
Btw. ich habe gelesen unter welcher Rubrik der Opener ‘firmiert’, so ganz ernstlos will mir das Thema aber nicht sein.
Februar 22nd, 2016 at 08:39
Facebook Plans To Put Ads In Messenger
A leaked document Facebook sent to some of its biggest advertisers reveals that Facebook will launch ads within Messenger in Q2 2016. [..]
Februar 22nd, 2016 at 09:38
Hurra! Die ganzen Telefondesinfizierer, Unternehmensberater und Versicherungsvertreter gehen auf die “Arche B” unter der Schiffsführung von Käptn Zuckerberg und werden zurück nach Golgafrincham verschifft. Ich wüßte nicht, was daran schlecht sein sollte. Gute Reise!
Februar 22nd, 2016 at 10:15
Die Frage muss nicht lauten “Facebook oder Internet”, sondern wie man seine Privatsphäre am besten schützt. Wer “nichts zu verbergen hat” und “wem Datenschutz am Allerwertesten vorbeigeht” braucht ab hier nicht mehr weiterzulesen.
Die Anderen finden hier eine Übersicht, wie man sich vor Datenschnüffelei schützen kann.
Februar 22nd, 2016 at 12:08
Ähm, wenn ich das Thema anspreche, wie Facebook seine Nutzer vom dem bösen Internet fernhält, wieso “muss” die Frage dann anders lauten? Das nennt man “Agenda-Setting”, und das ist eine Trolltechnik.
Februar 22nd, 2016 at 12:57
Facebook macht sich ebenfalls daran, eine Alternatvie zur Realität zu etablieren. Man muss dann auch nicht mehr Demokratie simulieren; Gesetze werden dann automatisch aus Likes generiert.
Februar 22nd, 2016 at 13:00
OT: Boris Johnson wird der neue starke Mann in GB. Ihr erinnert euch? Das ist der hier.
Februar 22nd, 2016 at 14:31
“…Alternative zur Realität…” und vergesst die oculusRift nicht (was RP-online offenbar hat); warum wohl hat zuckerberg mal eben 2 milliarden für die übernahme ausgespuckt? und von wem kommen die displays für die rift? von samsung.
prediction 2020: 90% des netzverkehrs laufen über FB-server.
Februar 22nd, 2016 at 15:14
der RP-artikel ist n schlechter witz; der hier schlüsselts weit besser auf.
“Die menschlichen VR-Drohnen und ihr Herrscher”. yep, so it seems.
Februar 22nd, 2016 at 16:42
Ich mach mal den R@iner, wenn ich darf ;-)
Grünen-Politikerin Beck fordert Einsatz des Verfassungsschutzes gegen Ständige Publikumskonferenz
Jetzt gehts ab. Geheimdienste sollen auf Medien angesetzt werden. Meinungsfreiheit war gestern.
Februar 22nd, 2016 at 18:47
@epikur: Wenn überhaupt, dann hätte ich das Interview im Deutschlandfunk verlinkt. Und wer die “ständige Publikumskonferenz” macht, könnte tatsächlich interessant sein, interessiert mich aber nicht wirklich. Hochzeiten – tanzen – zu viele – wissenschon. Dazu kommt: Gähnende Langeweile – reaktionäre Scheiße. Wer guckt schon Fernsehen.
Merke: Ich verlinke prinzipiell nie nix von rt.com. Unsere Medien reichen mir bereits, wenn ich göbeln will.
Februar 22nd, 2016 at 19:37
“Die Menschen wollen kein Internet, das sich an die ganze Welt richtet – sie möchten, dass es wiederspiegelt was sie sehen und wissen möchten” (Zitat: Eli Pariser, Filter Bubble, S. 118).
Habe seit einiger Zeit (zwangsweise) die Gelegenheit Volkes Stimme zu hören – da könnte was dran sein (durchschnittlich einssiebzig …). Gehirnwäsche wirkt halt, und Kant iss doof.
Februar 22nd, 2016 at 20:04
Das ist nicht die Frage. Die Frage ist, was die Märkte wollen.
Februar 22nd, 2016 at 20:41
Sag’ ich doch, Herr und Frau Märkte! Ich hör’ jedenfalls Internet iss jut (wg billischer, amazon, google, fehsbuck, ebay …).
Februar 23rd, 2016 at 11:34
Ich so:
“Klassische Beispiele aus dem immer wieder aktuellen politischen Narrativ des Westens setzen auf der Figur des Bösen Russen auf. Hunderte Filmproduktionen befördern es; der Russe ist gefühllos, gedrillt, brutal.”
Der Troll vom SpOn so:
“Unsere Schwäche ist das Mitgefühl. Wenn wir das Bild eines Kindes sehen, das tot an einen Strand bei Bodrum liegt, lässt es uns nicht kalt, sondern weckt den Wunsch, das Elend zu lindern.[...]
Zeigen Putin und seine Leute ausnahmsweise Gefühlsregungen, dann sind diese fast immer infantil: Es geht bei ihnen stets um Kränkung und Zorn wegen mangelnder Beachtung, nie um Empathie und Nachsicht.“
Februar 23rd, 2016 at 15:59
@duke:
krasse scheisse; QED.